PREVIEW: 5.1-AV-Receiver Denon AVR-X250BT und Polk Sub-/Sat-System TL 1600 - Gelungener Mehrkanal-Einstieg?

In Deutschland und Östereich exklusiv bei Media Markt und Saturn erhältlich ist der neue Denon 5.1-AV-Receiver AVR-X250BT, der eine solide akustische Performance und eine praxisgerechte Ausstattung für 279 EUR verspricht. Ideale Ergänzung ist das 5.1-Subwoofer/Satelliten-System TL 1600 aus dem Hause Polk. Beide Firmen, Polk wie Denon, gehören zu Sound United und sind demnach in Deutschland im selben Vertrieb. Das Polk-Set kommt auf 499 EUR unverbindliche Preisempfehlung, der Marktpreis bewegt sich um die 300 EUR.

Sehr gute Passungen

Tadelloses Display

Nur wenig Bedienelemente auf der aufgeräumten Frontblende

Auch der kleinste und preiswerteste Denon AV-Receiver überzeugt schon mit guter Verarbeitung. Die Frontblende des ausschließlich in schwarzer Variante lieferbaren Mehrkanal-Geräts besteht aus hochwertig wirkendem Kunststoff. Zwei solide Drehregler sind, wie gewohnt bei Denon, für Quellwahl und Lautstärke zuständig. Das Display löst tadellos auf, und unter dem AVR-X250BT befinden sich solide Gerätestandfüße.

Innenleben gesamt

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Trafo

Das Innenleben birgt keinerlei Überraschungen, weder in positiver, noch in negativer Hinsicht. Der Aufbau ist ordentlich, so wie wir es von Denon kennen, der Trafo ist mit vier Schrauben auf dem Gehäuseboden fixiert. Die Verkabelung ist übersichtlich, der Blech-Kühlkörper recht klein dimensioniert. Wir werden später in den Klangtestreihen die Hitzeentwicklung checken.

Der Denon AVR-X250BT besitzt Decoder für Dolby True HD und DTS-HD. Decoder für Dolby Atmos oder DTS:X fehlen ebenso wie DTS Virtual:X. Diese Merkmale liefert Denon bei den größeren Maschinen ab dem AVR-X1500H mit. Trotz des geringen Kaufpreises haben die analogen Endstufen des X250BT aber schon ordentlich Kraft: 130 Watt pro Kanal stehen maximal bereit.

Rückseite

Fünf HDMI-Anschlüsse (3 x mit HDCP 2.2, HDMI-Buchsen 3,4 und 5) sind ebenfalls ausgezeichnet, zudem wird 4K/UHD nebst  HDR-Support (HDR10 + HLG) geboten. Da wir gerade bei den Anschlüssen sind: Hier muss man aus qualitativer Sicht Abstriche machen, fürs Lautsprecherkabel finden sich nur einfache Klemmverschlüsse.

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Fernbedienung

Der "Compressed Audio Restorer" kümmert sich um verlustbehaftet komprimiertes Audiomaterial und optimiert die Klangqualität. An Netzwerk-Features bringt der AVR-X250BT nichts mit, aber ein Bluetooth-Modul befindet sich im Ausstattungumfang. So kann man komfortabel Musik vom Tablet oder Smartphone streamen. Steuern kann man den AVR-X250BT entweder mittels der gut verarbeiteten und übersichtlichen Fernbedienung oder mit Hilfe der Denon Bluetooth Remote-App, die für iOS und Android verfügbar ist.

Der kleine Mehrkanal-Receiver besitzt auch ein grafisch einfaches OSD; das aber nur in englischer, französischer und spanischer Sprache zur Verfügung steht. Allerdings ist bereits beim 250BT ein Einrichtungassistent vorhanden. Natürlich haben wir, wie gewohnt, entsprechende Screenshots der Ersteinrichtung angefertigt:

Sprachauswahl

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Selbst beim günstigsten AV-Receiver findet sich ein Assistent für die Ersteinrichtung

Überblick über das, was man für die Inbetriebnahme benötigt

Die Einrichtung startet mit dem Lautsprecher-Setup

Anschlusserklärung

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Der AVR-X250BT hat kein Audyssey-Einmesssystem, daher erfolgt die Einrichtung manuell. Hier die Abfrage zum Center

Abfrage hinsichtlich der Surround-Lautsprecher

Ist ein aktiver Subwoofer vorhanden? In unserem Falle ja

Erklärung des Anschlusses des aktiven Subwoofers

Übersicht übers Lautsprecher-Setup

Nun geht es um die Verbindung zum TV

Einrichtung der angeschlossenen Quellen

Übersicht potentieller Quellen und Eingangssignale

Wahl des Videoeingangs

Ersteinrichtung abgeschlossen

Der AVR-X250BT bietet für wenig Geld eine gute Verarbeitung und eine sinnvolle Ausstattung. Passt denn das Polk TL 1600 Subwoofer-/Satellitensystem zum Denon AV-Receiver?

Preiswertes 5.1 Subwoofer-/Satellitensystem

Das Polk TL 1600 Subwoofer-/Satellitensystem bietet für wenig Geld eine recht solide technische Basis, um später in den Testreihen akustisch überzeugen zu können. Der 1,27 cm-Hochtöner bei den fünf passiven Elementen des Sets besteht aus Seide und soll laut Polk mit frischer und gleichzeitig angenehmer Hochtonwiedergabe punkten.

Satelliten von vorn und von hinten

Center offen

Oft sind kompakte passive Satelliten geschlossene Systeme, Polk hingegen setzt auf ein Bassreflex-System mit besserem Wirkungsgrad. Nachteil: Direkt an der Wand sollte man es nicht befestigen. Der 6,35 cm- Mittel-Tieftöner in den Satelliten und im Center (hier finden sich zwei Mittel-/Tieftöner) ist langhubig ausgelegt und mit der Polk-eigenen "Dynamic Balance"-Technologie ausgestattet. Transparenz, Homogenität und Detailtreue sollen daher auf einem beachtlichen Niveau liegen. Eine in die Lautsprecher-Abdeckung integrierte akustische Linse hat die Aufgabe, den Frequenzgang des Hochtöners zu glätten.

Abdeckgitter

Zudem soll die "Time Lens" Technologie dafür sorgen, dass die akustischen Zentren von Hoch- und Mittelton-/Basstreiber in der räumlichen Ebene angeglichen werden, was die Gruppenlaufzeiten optimiert. Die spezielle, gerundete Gehäuseform mit nicht parallelen Oberflächen von Satelliten und Center hilft überdies, stehende Wellen im Inneren des Gehäuses effektiv zu verhindern.

Subwoofer

Basschassis unten

Die kleinen Satelliten und der größere querformatige Center haben sogar Lautsprecherkabel-Schraubterminals und überzeugen mit einer guten Oberflächen-Qualität im "Blackstone" Finish. Eine Wandhalterung ist integriert. Der kompakte aktive Subwoofer mit angerauter Oberfläche und gerundeten Ecken wirkt ebenfalls überraschend robust in Anbetracht des Kaufpreises. Eingebaut ist ein nach unten abstrahlender 20 cm Basstreiber sowie eine Endstufe mit 100 Watt, ausreichend auch noch für mittelgroße Hörräume. Bei -3dB werden vom Satelliten und dem Center sowie dem aktiven Subwoofer Frequenzen zwischen 45 Hz und 20 kHz wiedergegeben. Die empfohlene Verstärkerleistung pro Kanal liegt zwischen 10 und 100 Watt.

Klang

Wir machen es dem preiswerten Set nicht einfach und starten mit dem Track "Feel The Spirit" von der Lichtmond-Blu-ray "Days Of Eternity". Klar kommt die männliche Stimme des Sprechers heraus, die alternierenden Effekte werden sauber herausgestellt. Die Detaillierung ist wahrhaftig ordentlich, fürs Geld kann man kaum Kritik üben. Dann schon eher am aktiven Subwoofer, der nichts wirklich falsch macht, aber etwas hölzern klingt. Er agiert schon relativ präzise, aber das gesamte Bass-Erlebnis erscheint uns nicht überdurchschnittlich dynamisch. Dafür punktet der kompakte Center auch bei der weiblichen Gesangsstimme mit einer pointierten, frischen Wiedergabe. Der Denon AVR-X250BT liefert auch bei gehobenem Pegel genug Leistung an und weist eine gelungene Auslegung auf: Kraftvoll, spritzig, und zugleich homogen. Wir haben fast den Eindruck, dass der Denon auch an größeren Standboxen, zumindest im kleineren Hörraum, locker zu betreiben ist. Die Souveränität in Verbindung mit den kleinen Bassreflex-Satelliten ist immens.

Und wie schlägt sich unser System beim a-ha-Klassiker "The Sun Always Shine On TV" in DTS-HD Master Audio? Hier gibt es das Intro bis zum Start des Songs sauber wieder, jeder Effekt, der neu hinzukommt, wird glaubwürdig übermittelt. Beim Synthesizer fehlt im Verlauf des Songs etwas Kontur, während die Fokussierung auf die Stimme von Morten Harket sehr gut gelingt. Der kleine aktive Bassist agiert relativ präzise, und er schafft es, nachvollziehbare tieffrequente Energie freizusetzen. Das ist bei diesem Song gar nicht so einfach, weil viele aktive Subwoofer, auch teurere Modelle, nicht den richtigen Punkt treffen. Das sorgt dann für ein recht fades akustisches Gesamterlebnis. Hier allerdings, gerade in Anbetracht der Preisklasse, kann man wirklich zufrieden sein. Auch die Geschlossenheit der Klangkulisse ist als gut zu bezeichnen.

Weiter geht es mit der zweiten Blu-ray des Tiesto-Live-Konzerts "Elements Of Live". Hier hören wir uns "He's A Pirate" (DTS-HD Master Audio) an. Und hier setzt das Set Akzente und überzeugt uns voll und ganz: Der Bass ist straff und hart, der Rhyhtmus wird impulstreu umgesetzt, und die Pegel, die ohne störende Verzerrungen umgesetzt werden, verdienen Respekt. Kraftvoll, dynamisch und raumfüllend, empfiehlt sich die Polk-/Denon-Kombination als großer Kauftipp für den kleinen Geldbeutel. Keine All-In-One-Kompaktanlage, bestehend aus Blu-ray-Receiver und irgendeinem Boxenset, wie sie z.B. von Samsung, LG oder Panasonic noch vereinzelt offeriert werden, kann hier mit dem dynamisch-nachdrücklichen Test-Ensemble mithalten: Auch die Beifalls-Bekundungen der Zuhörer kommen sehr lebendig und nicht synthetisch und oberflächlich heraus. Eine rundherum gelungene Vorstellung, und nicht nur die Grobdynamik, auch die Feindynamik und das gesamte Auflösungsvermögen verdienen sich ausgezeichnete Zensuren.

Fazit

Runde Kombination für wenig Geld: Sauber verarbeitet, sinnvoll ausgestattet, klanglich überraschend gut. Das Ensemble von Polk und Denon schlägt sich nicht nur wacker, sondern kann durch kraftvollen Antritt und solide Dynamik viele Punkte sammeln.

Preview: Carsten Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 04. Juli 2018


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