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REVIEW: "Star Wars: Die letzten Jedi" (Ultra HD Blu-ray)

Original: Star Wars: The Last Jedi

Anbieter: Walt Disney Home Entertainment

Laufzeit: ca. 152 min.

Bildformat: 2,40:1

Audiokanäle

  • Dolby Atmos Englisch
  • Dolby Digital Plus 7.1 Deutsch

Untertitel: Englisch, Deutsch u.a.

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VÖ-Termin: 26.04.2018

Film

Die Rebellen sind wieder auf der Flucht und versuchen die übermächtige "Erste Ordnung" mit einer neuen Strategie auszutricksen. Währenddessen ist Rey (Daisy Ridley) dem Versteck von Luke Skywalker (Mark Hamill) auf die Spur gekommen und will sich von ihm zum Jedi ausbilden lassen ...

Nachdem J.J. Abrams mit "Star Wars: Das Erwachen der Macht" vor allem auf Retro setzte und Star Wars-Fans die Atmosphäre von "Episode IV-VI" zurückbrachte, von der sich George Lucas in seinen Prequels (Episode I-III) weitgehend verabschiedet hatte, entwickelt Rian Johnson mit "Star Wars: Die letzten Jedi" die Star Wars-Saga in einem sehr eigenen Stil weiter. Der Film überrascht mit sehr ungewöhnlichen Handlungselementen greift aber gleichzeitig wieder viele bekannte Themen und Szenen auf. Dass der Film so ganz anders wirkt, hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass Johnson nicht nur Regie führte sondern auch das Drehbuch schrieb - und nicht Lawrence Kasdan, dessen Drehbücher der "Classic Trilogiy" und von "Star Wars: Das Erwachen der Macht" einen ganz anderen Stil haben.

"Star Wars: Die letzten Jedi" wechselt zunächst zwischen mehreren parallel verlaufenden Erzählebenen mit etwas unterschiedlichem Tempo. Während der Kampf der Rebellen vor allem viel Action und Weltraumschlachten bietet, zieht sich das Aufeinandertreffen zwischen Rey und Luke Skywalker vor allem mit vielen Dialogen sehr gemächlich in die Länge. Es dauert recht lange, bis sich daraus eine zusammenhängende Story entwickelt und die Überlänge von 152 Minuten erreicht "Star Wars: Die letzten Jedi" nicht zuletzt auch dadurch, dass sich der Film immer wieder mit vielen kleinen Nebensächlichkeiten aufhält. Rose Tico (Kelly Marie Tran) soll wahrscheinlich vor allem das asiatische Publikum begeistern und exotische Figuren wie die Porgs oder der neue Droid BB-9E scheinen primär einer Erweiterung des Merchandising-Sortiments zu dienen. Aber auch kaum jemand von den alten Helden wie R2-D2 oder C-3PO wird zumindest in kurzen Momenten vergessen. Die 2016 verstorbene Carrie Fisher spielt eine recht große Rolle und Luke Skywalker (Mark Hamill) bekommt in "Episode VIII" die Chance zu einem besonders großten Auftritt.

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Die Story des Films bietet leider nur wenig Spannung sondern zu viele Momente, die eine Lösung aus heiterem Himmel bringen und es zieht sich durch den ganzen Film ein eigenartig aufgesetzter und recht oberflächlicher Humor, der die Helden teilweise ziemlich dämlich erscheinen lässt. Visuell bietet "Star Wars: Die letzten Jedi" eine Menge gigantischer und oft auch sehr düsterer Szenen.

Andererseits gibt es aber auch viele CGI-Sequenzen, die fremdschämend die Erinnerung an umstrittene Figuren wie die Ewoks und Jar Jar Binks zurückbringen. Was dem Film auch fehlt, ist das Abenteuer der Entdeckung neuer Welten, die gerade bei der "Classic Trilogy" immer wieder Gelegenheit für geheimnisvolle Momente bot. Die Einführung in die einzelnen Szenen erfolgt bei Johnson wesentlich schneller als bei den von Lawrence Kasdan entwickelten Geschichten, die den Zuschauer oft zunächst etwas im Dunkeln tappen ließen. Einige Handlungsabschnitte des Films erweisen sich im Nachhinein auch als ziemlich überflüssig.

Vage bleibt "Die letzten Jedi" vor allem mit seinem Ende, dass weitgehend offen lässt, wie genau die "Star Wars"-Saga weitergehen soll. Es deutet sich allerdings bereits an, dass die Zeit der alten Helden zuende geht und die neue Generation um Rey und Finn im Finale der dritten "Star Wars"-Trilogie im Vordergrund stehen wird.

 

Bild 84 %

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"Star Wars: Die letzten Jedi" wurde überwiegend auf klassischem 35mm-Film sowie vereinzelt mit digitalen Arri Alexa-Kameras in 2.8k, 3.4k und 6.5K-Auflösung gedreht. Es wurde im Rahmen der Postproduction sogar ein 4k Digital Intemediate anfertigt, so dass die Ultra HD Blu-ray gegenüber der Blu-ray Disc tatsächlich mehr Auflösung zeigen kann.

Das Master ist sehr sauber und trotz analogem Filmmaterial sieht man selbst auf großen Bilddiagonalen nur eine minimale Körnigkeit im Bild, die auf der Ultra HD Blu-ray noch etwas feiner wirkt als bei der Blu-ray Disc. Der Kontrast wirkt recht plastisch, könnte aber noch etwas knackiger sein: Bei dunklen Szenen ist stellenweise eine leichte Erhöhung des Schwarzwerts zu erkennen, die das tiefe Schwarz etwas mehr in Richtung Grau verschiebt. Im Vergleich zur Blu-ray Disc fällt das nicht ganz so deutlich auf und die Ultra HD Blu-ray bietet auch mit korrektem Schwarzwert eine bessere Feinzeichnung von Details in dunklen Bildbereichen. HDR wird sehr dezent eingesetzt und sorgt in erster Linie dafür, dass die bei der Blu-ray Disc stellenweise etwas überbelichtet erscheinenden hellen Bildelemente eine bessere Tonwertanpassung erhalten. Ein gezielter Einsatz von Spitzenlichtern für mehr Dynamik ist aber nur in leichtem Maße zu beobachten, so z.B. bei Kämpfen mit Laser-Schwertern.

Die Farbdarstellung ist wechselhaft. Neben dezent in Teal/Orange eingetönten Szenen mit leicht schmutzig-ausgewaschener Optik sind vor allem die Momente im Weltraum und an Bord der Raumschiffe oft etwas neutraler abgestimmt und zeigen gerade rote Farben in sehr hoher Intensität. Die Farbgebung tendiert im Vergleich zur Blu-ray Disc etwas mehr ins Grünliche und die Farbsättigung wirkt auch etwas reduziert. Der erweiterte Rec.2020-Farbraum kommt kaum zur Geltung.

Die Bildschärfe ist auf einem konstant sehr hohem Niveau. Fast jede einzelne Szene des Films wird sehr scharf dargestellt und auch die digitalen Effekte sind so gut, dass sie kaum von den Realaufnahmen zu unterschieden sind. Im Vergleich zur Blu-ray Disc bringt die Ultra HD Blu-ray dank 4k Digital Intemediate wirklich mehr Details zum Vorschein. Allerdings fällt auch die Körnigkeit trotz feinerer Struktur etwas deutlicher auf.

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Ton 87 %

Disney spendiert der Ultra HD Blu-ray einen englischen Dolby Atmos-Mix während die deutsche Tonspur im Dolby Digital Plus 7.1-Format vorliegt. Auf der Blu-ray Disc gibt es auch die Originalfassung nur als klassischen DTS HD HR 7.1-Mix.

Der bewährte Mix aus impulsiven Surround-Effekten und dem Music Score von John Williams prägt auch bei "Star Wars: Die letzten Jedi" wieder das Sound-Design. Mit viel Liebe zum Detail präsentiert der Film viele räumliche Klangelemente von allen Seiten. Der englische Dolby Atmos-Mix macht dabei vergleichsweise wenig Gebrauch von den Deckenkanälen, bietet aber immer wieder Surround-Effekte mit präzise arrangierten Klangverläufen, bei denen der deutsche 7.1-Mix ziemlich gut mithalten kann. Die Unterschiede in der Klangqualität zwischen den beiden Tonspuren fallen nur geringfügig auf und es gibt sogar einige Momente, wo die deutsche Synchro sogar einen Tick prägnanter klingt. Dafür ist der Dolby Atmos-Mix im Hochtonbereich präziser. Beide Tonspuren klingen recht impulsiv, nutzen aber im Tiefbassbereich den vorhandenen Spielraum nicht immer ganz optimal aus.

 

Special Features

  • Audio-Kommentar von Regisseur Ryan Johnson
  • 14 zusätzliche Szenen
  • Der Regisseur und der Jedi (90 min.)
  • Gleichgewicht der Macht
  • Szenenanalyse - Den Funken entzünden: Eine Schlacht im Weltraum
  • Szenenanalyse - Der Oberste Anführer Snoke
  • Szenenanalyse - Showdown auf Crait
  • Andy Serkis live!

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