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USA: Warner-Wechsel sorgt für steigenden Blu-ray Disc-Player-Absatz

22.01.2008 (Karsten Serck)

In den USA zeigen sich offenbar erste Auswirkungen der Entscheidung Warners, zukünftig nur noch Filme im Blu-ray Disc-Format zu veröffentlichten. 

Laut Erhebungen des Marktforschungsunternehmens NPD Group, die auf der Website www.digitalbits.com veröffentlicht wurden, lag der Verkaufs-Marktanteil der HD DVD-Player im Dezember 2007 noch bei rund 40 Prozent gegenüber rund 60 Prozent für Blu-ray Disc-Player. In der ersten Januar-Woche vor der CES sollen sogar fast genau so viele HD DVD-Player wie Blu-ray Disc-Player verkauft worden sein. 

In der zweiten Januar-Woche (nach der Warner-Entscheidung) bis zum 12. Januar soll der Absatzanteil von Blu-ray Disc-Playern hingegen auf 92.53 Prozent angestiegen sein. Insgesamt hätten sich dadurch die Verkaufs-Marktanteile in der ersten Januar-Hälfte für Blu-ray auf rund 70 Prozent gegenüber 30 Prozent für HD DVD-Player verschoben. Diese Zahlen umfassen ausschließlich Standalone-Player und somit keine Verkäufe von Sonys Playstation 3 oder dem HD DVD-Laufwerk für die Xbox 360. 

Welchen Einfluss Toshibas Preissenkung für die HD DVD-Player in den USA auf bis zu 149 Dollar auf die Verkäufe hat, spiegeln die Zahlen noch nicht wieder. Die Ankündigung für die Preissenkung erfolgte erst am 14. Januar. 

 

Update 23.01.: Das Home Media Magazine zitiert aus dem Bericht der NPD Group die genauen Verkaufszahlen. Demnach stiegen die Blu-ray Disc-Player-Verkäufe in der zweiten Januar-Woche in den USA auf rund 21.800 gegenüber 15.300 in der Vorwoche. Im gleichen Zeitraum sollen die verkauften HD DVD-Player-Stückzahlen von rund 14.600 auf gerade einmal 1758 Geräte zurück gegangen sein. Demzufolge wäre der gestiegene Anteil der Blu-ray Disc-Player vor allem auf die Rückgänge bei den HD DVD-Playern zurückzuführen ohne dass in gleichem Maße deutlich mehr Blu-ray Disc-Player verkauft wurden.

 

Update 25.01.: In einem Artikel von betanews.com erläutert NPD Group-Analyst Stephen Baker, dass die höheren gemessenen Marktanteile zugunsten der Blu-ray Disc vor allem darauf zurückzuführen wären, dass sowohl Sony als auch Panasonic und Sharp in dem Zeitraum Blu-ray Disc-Player kostenlos beim Kauf eines Flachbildschirms angeboten und zu jeweils einem Drittel zu den Blu-ray Disc-Player-Verkäufen bis zum 12. Januar beigetragen hätten. Von Samsung, die keine Aktion dieser Art durchführten, seien hingegen kaum Verkäufe zu messen gewesen. Gleichzeitig wurden Zweifel an der Repräsentativität der Erhebungen der NPD Group geäußert, da diese keine Verkäufe von Online-Händlern wie amazon.com erfassen würden.

Unterdessen meldet das Home Media Magazine, dass die Film-Verkäufe in den USA in der Woche bis zum 20. Januar zu 83 Prozent auf das Konto der Blu-ray Disc gingen. Laut den Erfassungen von VideoScan (vergleichbar mit der deutschen GfK) hätte der Marktanteil der HD DVD an den Verkäufen bei gerade einmal 17 Prozent gelegen.

Toshiba plant neben der bis auf 149 Dollar gesenkten HD DVD-Player-Preise in den USA jetzt auch eine großangelegte Marketing-Kampgagne. So soll unter anderem zum "Super Bowl", dem traditionellen TV-Event in den USA, ein HD DVD-Werbespot laufen. Laut Home Media Magazine soll diese Kampagne 2.7 Millionen Dollar pro 30 Sekunden-Spot kosten. Profiteur davon ist der Sender Fox TV, auf dem der "Super Bowl" ausgestrahlt wird und dessen Muttergesellschaft News Corporation ebenfalls Eigentümerin des zum Blu-ray Disc-Lager gehörenden Hollywood-Studio 20th Century Fox ist.

 

 

 

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