Dead Or Alive 4    

Genre

Beat'em Up / Arcade

Vertrieb

Electronic Arts

Preis

69.99 EUR

VÖ-Termin

10.03.2006

USK-Freigabe

12

Multiplayer

4 Spieler an einer Konsole / Online-Kmäpfe bis zu 3 Gegner

Auflösungen  

480p, 720p, 1080i
Sprachen Deutsche Bildschirmtexte

So lasset die Prügelei beginnen...

... könnte es nun für alle Fans des virtuellen Klopfens heißen. Endlich ist die Fortsetzung des wohl besten Konsolen Beat'em Up Spieles in den Regalen eingetroffen. Jan Lee, Tina und Konsorten können wieder zum Frustabbau missbraucht werden. Die Lan- und Online-Sessions haben Nachschub bekommen, dadurch werden sie vermutlich länger aber auch wesentlich interessanter und unterhaltsamer. Schauen wir mal, ob der Unterschied zum Vorgänger so deutlich wie erhofft ist und vom Hersteller beworben wurde. Ist Tina etwa noch lebendiger, Jan Lee noch lauter oder Brad Wrong noch betrunkener geworden? Gibt es denn überhaupt noch Verbesserungspotenzial? Bei den Details der Skins und den Variationen der Maps auf jeden Fall! Im Multiplayer-Modus erst Recht, denn was beim Vorgänger online geboten wurde, war absolut inakzeptabel. Auch bei Teil 4 wurde schon im Vorfeld indirekt mit einem Patch gedroht. Wir werden sehen ob dieser von Nöten ist!

„Everybody was Kung-Fu Fighting“ kann man da nur sagen ....

Game-/Play Singleplayer-Modus

Das Hauptmenü hat sich nicht verändert, man findet sich schnell zurecht und fühlt sich gleich heimelig. Danach kann man wie üblich zwischen Story, Zweikampf gegen die Konsole (oder Mensch), Trainingseinheiten, und Online-Kämpfen auswählen. Die Tastenbelegung während der Kämpfe ist gleichgeblieben so dass man sich schnell wieder zurechtfindet. Im Story-Modus können erneut diverse Skins oder versteckte Charaktere freigespielt werden, beispielsweise ein komplett ausgestatteter Froschman oder sogar der  Masterchief persönlich - hier sind die Lacher dann garantiert. Sogar eine ansprechende "Halo" Map kann freigeschaltet werden. 

Somit kann, nach der Auswahl des/der Kämpfer/in der Gong zur ersten Runde erschallen.

Über die Wahl des bevorzugten Charakters ist es wohl müßig sich zu streiten, jeder hat da seine eigenen Vorlieben und Abneigungen. Ob der schreifreudige Jan Lee, der trunkene Brad Wrong, die zierliche Ajane oder die üppige Tina - für Jeden ist was dabei. Apropos üppig: erneut scheinen die Programmierer die Möglichkeiten der modernen plastischen Chirurgie bei der Anatomie der weiblichen Darstellerinnen demonstrieren zu wollen....- wer braucht da noch 3-D TV?!

Uns hat es, aufgrund des Unterhaltungsfaktors, Jan Lee angetan. Nach dem ersten Durchspielen im Story-Modus, bekam er noch einen wunderschönen kanariengelben Sportanzug. Zunächst nicht besonderes wichtig mag man meinen, doch jeder Kampfsport Fan der einige Schaltjahre mehr hinter sich hat, kann uns hier verstehen: der  legendäre Altmeister im Kampfsport "Bruce Lee" trug in seinem letzten Kinofilm eben einen solchen Anzug. Vielen Dank liebe Leute von Team Ninja für diese nachträgliche Ehrung !Kehren wir wieder zum Spiel zurück.

Es scheint als habe sich nichts geändert, als wäre alles beim Alten geblieben, aber der Schein trügt. Denn die Reaktionsgeschwindigkeit bei Jan Lee z B., hat sich im Story- und im Versus-Modus (gegen die CPU) deutlich verlangsamt. Besonders beim Endgegener im Story-Mode fällt das besonders stark auf, zumal dieser Endgegner auch nur einem volltrunkenen Programmierer einfallen kann. Im Kampf Mensch gegen Mensch sieht dies schon deutlich besser: hier ist vor allem die Beinarbeit und die Bewegungsgeschwindigkeit verbessert worden. Mit den anderen Charakteren fiel uns dies nicht so extrem auf.  Vielleicht war das eine Vorsichtsmaßnahme um das Online-Laggen in den Griff zu bekommen. Ob es funktioniert hat werden wir im Multiplayer Test genauer betrachten.

Die Maps sind soweit alle sehr gut gelungen und abwechslungsreich, ob im Straßenverkehr, in Afrika, auf dem Markt - ja selbst im Jurassic Park kann man sich prügeln. Besonders diese Map ist eine reine Geschmackssache, die einen lieben sie, die anderen schreien „Kindergarten“.  Wie dem auch sei, es gibt kaum Grenzen in den Maps. Irgendwo kann man sich immer hinunterklopfen oder durch diverse Scheiben stoßen und dabei ordentlich blaue Flecke bekommen. Zahlreiche Treppen, Dächer, altersschwache Hängebrücken oder Hügel laden zum gepflegten hinunterstürzen ein. Desweiteren können Marktstandauslagen verstreut, Inventargegenstände zerstört und Mauerstücke ausgebrochen werden.Zusätzliche heftige Effekte im Boxring oder auf dem Hubschrauberlandeplatz bringen etwas Abwechslung ins Spiel. Einige eben dieser Effekte sind vereinzelnd störend, im Regefall aber sehr gelungen. Frei umherlaufendes Getier scheint Einen sogar noch anzuspornen - fehlt nur noch, daß anwesende Affen bei einer gelungenen Aktion eine Laola-Welle anstimmen oder gelangweilte Dinos blutrünstig nach den Kämpfern schnappen. (sollte kein Vorschlag an die Programmierer sein...)

Ein weiteres Highlight ist die Möglichkeit des Abspeicherns von teilgenommenen Kämpfen nach dem Kampf. In Teil 3 musste man sich leider vor dem Kampf für das Speichern entscheiden und hinter herwieder Löschen wenn das Ergebnis nicht gut oder der Unterhaltungsfaktor zu gering war. Dies ist eine äußerst nützliche Bereicherung und funktioniert auch online bestens.

Der Singleplayer-Modus wurde durch die  nahezu grenzenlose Möglichkeit der Zerstörungsorgien deutlich verbessert,was sich auf den Langzeitspielspaß sehr positiv auswirkt.  

Game-/Play Multiplayer-Modus 

Offline, keine Überraschungen. Das alt Bewährte und Bekannte. Kommen wir zum Dia Vortrag.....sorry meinte das Onlinegeschehen:

So groß die Hoffnungen und Träume der Fans waren, so groß ist die Enttäuschung über das abgelieferte Endprodukt und sein Onlineverhalten. Mal abgesehen von der umständlichen Einladunsgeschichte, um endlich dem Spiel beizutreten - es ist sogar noch schwieriger im Spiel zu bleiben. Zahlreiche plötzliche (ohne eigenes zutun) Ausstiege aus dem Spielgeschehen, belegen erneut das hier ein nur halbfertiges Spiel auf den Markt geworfen wurde und nun der Kunde als Tester herhalten muss. Nun mag das leidige Laggen nicht mehr ganz so grausam sein wie vorher, um Welten hat es sich jedoch nicht verbessert. Immer noch ist die Geschwindigkeit der Leitung und die Wahl der Map das entscheidende Kriterium für ein flüssiges Gaming.

Sicherlich ist es erheiternd wenn man in einem Kampf das Flugverhalten des Textiles bzw. ob die Kleidung neu oder nur mit Perwoll gewaschen ist, erkennen kann. Brauchen tut das jedoch Keiner. Besonders schön ist die Situation wenn man in einem Teamfight auf seinen Einsatz wartet und der Bildschirm plötzlich schwarz wird ! Von einem Blue-Screen haben wir schon gehört - aber Black-Screen ?!  Hier braucht man dann fähige Mitstreiter die einem in der Manier eines Radiomoderators die Bewegungen des Gegners schildern und die Konter sufflieren.Den Spaßfaktor vermindert das ganze in kolossaler Weise.

Ein vorprohpezeiter Patch, den man zwischenzeitlich downloaden konnte, hat keine Wunder bewirkt. „Ändert ja an den Verkauszahlen so oder so nichts mehr also was solls.....sollen sie sich halt schneller Leitungen holen.“ denken die Entwickler könnte man meinen. Früher oder später geht dies Denkweise sicherlich nach hinten los. Spätestens wenn sich die „Verbraucher“ über ihr Machtpotenzial bewußt sind.Bis dahin haben sie anscheinend Narrenfreiheit.

Zudem sind beim Teamfight nur drei Maps die zur Auswahl stehen auch etwas dürftig. Also genießen wir bis zum versprochenen (funktionierenden!!!) Patch die spaßige Lobby und treiben diversen Achabernack mit unserem Alter Ego.  

Grafik  

Auch hier der Verweis zu HDTV um die ganze Vielfalt der Grafik zu genießen: besonders mit einem HDTV Beamer bekommt das Ganze richtig Leben eingehaucht. Details wie Muskulatur, Texturen, Feinheiten der Tiere (Fell zbsp.) und des Kampfgeländes werden hier nochmals sehr ansprechend hervorgehoben.Beim Sturz die Treppe hinab, hat man fast das Gefühl real auf den Stufen aufzuschlagen. Es fehlt wirklich nicht mehr viel und man ist mitten drin statt nur dabei. Selbst die ausgefallenen Gewänder der kämpferischen Amazonen sind äußerst prächtig in Szene gesetzt. Die Wasserdarstellung und besonders die Spiegelungen darin sind positiv erwähnenswert.  Ebenfalls gibt die Weitsicht über die Kampfareale keinen Grund zur Beanstandung, ganz im Gegenteil!

Auch die Lichteffekte, egal ob im Dschungel oder (speziell) die Kampfarena sind bestechend gut gelungen und erfreuen das Auge des Betrachters. Die Animation und Einbindung der Tiere in das Kampfgetümmel ist ebenfalls sehr gelungen und lockert das Geschehen deutlich auf. Das Spiel läuft konstant und nahezu ruckelfrei (online ausgenommen) durch. Selbst bei Prügeleien auf der Strasse und dem dazugehörigem Verkehr sind keine nennenswerten Schwächen zu erkennen,lediglich ein ganz leichtes, allerdings mapabhängiges Aliasing ist gelegentlich zu finden.

Erneut setzt DOA die Messlatte in der der Sparte Grafik für die Beat'em Ups um einiges höher. Mitstreiter im Felde, wie Mortal Kombat, werden beweisen müssen, daß sie hier mithalten können.  Vermutlich sind auf der Konsole noch Resourcen vorhanden, die auf Steigerung hoffen lässt.

Sound 

Der Sound ist überwiegend centerlastig. Die Ausnahmen sind neben den Tiergeräuschen und des Straßenverkehrs hauptsächlich die Effekte im Boxring. Die Aufschreie, der im Kampf getroffenen Tiere sorgt für etwas Ablenkung und Aufheiterung. Einige knallige Effekte in diversen Maps fordern die Surroundlautsprecher. 

In den kurzen Filmsequenzen werden die Effektlautsprecher (quasi als Ausgleich) etwas mehr gefordert. Zudem können geschulte Ohren die hohen schmerzhaften KO Schreie der Amazonen noch wahrnehmen. Nur sehr selten wird der Sub wirklich gebraucht, wir empfehlen den Programmierern das nächste Mal eine Map mit entsprechender Tiefbasseinbindung mit in das Spiel zu packen. 

Selbst ein verbal sehr auffälliger Jan Lee wurde gedrosselt und verliert somit etwas an Reizfaktor für seine Gegner. Mit der Sprachausgabe können, wie beim Vorgänger, die Japanischkenntnisse wieder aufgefrischt werden. Für alle anderen bleiben wieder mal nur die Untertitel.

Gesamteindruck/Fazit 

Mit Teil Vier wurde das Rad im Beat'em Up Sektor nicht neu erfunden - es wurde aber wieder etwas runder gemacht. Die Grafik hat durch HDTV einen entscheidenden Sprung nach vorne erfahren und wirkt nun noch lebhafter und detaillierter. Die Interaktiven Maps lassen dem Zerstörungstrieb nahezu freie Bahn. Nur eine ausgefeiltere Mimik (die Vorhanden wirkt leider zu Maskenhaft ) und die noch etwas Statisch wirkenden Frisuren (ein Hoch auf den Erfinder der Haarsprays..) trüben die Freude über die ansonsten sehr gute Grafik. Dies könnte als Ansatz für den Nachfolger dienen. Auch die obligatorische Schneemap sollte wieder ins Angebot aufgenommen werden. Die etwas gewöhnungsbedürftige Online-Lobby ist dennoch eine spaßige Alternative zu den üblichen Varianten. 

Dennoch weist das Game einige Ecken und Kanten auf, die abwertend zu Buche schlagen: an erster Stelle natürlich das Versagen auf ganzer Linie was den Online-Modus betrifft. Direkt danach die Zwangsumschaltung auf 60 hz. Eine bodenlose Unverschämtheit was sich Tecmo hier erlaubt hat. Für ein Vollpreisspiel absolut untragbar ! Aber solange es der Verbraucher mitmacht...  Für Freunde des gepflegten virtuellen Prügelns mit einer funtionierenden guten (!!) Online-Anbindung eine unterhaltsame Erweiterung  der Spielesammlung.


XBOX360 Games - Arcadespiele
Test: 24.März 2006
Preis-/Leistung:


+ deutlich verbesserte Grafik (HDTV)
+ nahezu freier zerstörungstrieb in den Maps
+ zahlreiche Goodies zum Freispielen
+ ausgefallene Online Lobby
+ Aufzeichnung nach dem Kampf möglich
+ Interaktives Umfeld (Strasse,Tiere)

- grausames Online-Lagen
- 60 Hz Modus muss bei PAL aktiviert werden
- übertriebene weibliche Anatomie
- maskenhafte Gesichter
- Online Teamkampf beinhaltet nur drei Maps
- übertriebener Boss im Story Mode 

Dieses Spielereview wird Ihnen präsentiert von CDEDVDIREKT

Unsere Testkriterien

Review:  Lui
Redaktion: LM

24.3.2006