Test: Monitor Audio Silver-RX 5.1 Surroundsystem. Angriff in der Mittelklasse.
Dieser Artikel wurde auf PCs von Origen-AE verfasst.
(22. September 2009 -
Autor: Lars Mette )
In der hart umkämpften Lautsprecher Mittelklasse genießt die Monitor Audio Silver-RS Serie einen hervorragenden Ruf. Die Symbiose aus hochklassigen Klangeigenschaften, ansprechender Optik sowie fairer Preispolitik sorgte nicht nur bei Kunden und Händlern für einen entsprechenden Zuspruch, sondern erntete auch innerhalb der Fachpresse großen Beifall. So schrieb zB. AREADVD Chefredakteur Carsten Rampacher in seinem Test vom 6.7.2005, dass die Silver RS-8 der Konkurrenz keine Chance lasse und erteilte dem Lautsprecher ein Referenzprädikat mitsamt perfektem Preis-/Leistungsverhältnis.
Nun, rund 4 Jahre später, steht die Nachfolgeserie in den Startlöchern, um anspruchsvollen Ohren noch mehr Delikatessenkost zum Economy-Tarif servieren zu können. Damit dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt ist, bediente man sich einem Technologietransfer aus den hauseigenen Premiumserien Gold Signature sowie Platinum. Speziell die Chassistechnologie durfte sich in diesem Prozess einer Frischzellenkur unterwerfen, so dass weiterentwickelte Alumium/Zink Membranen (C-Cam) mit resonanzoptimierter Oberfläche (RST2-Technik) die Schallwand bevölkern. Doch auch äußerlich versieht der britische Hersteller seine neue Modellpalette mit einem frischen Anstrich - und dies kann man sogar absolut wörtlich nehmen, denn neben einem puristischerem Produktdesign gibt es auch Zuwachs in Bezug auf hochglänzende Farbausführungen in schwarz und weiß.
Zur Markteinführung hat uns Monitor Audio ein 5.1
Surroundsystem zum Test geschickt. Die Zusammenstellung besteht aus 4
verschiedenen Modellen und umfasst somit ein Großteil der
aktuellen Produktpalette. Die Farb- bzw. Oberflächenvariationen
sind bewusst bunt gemischt, damit Sie im Laufe des Testberichts mehrere
Ausführungen kennenlernen können. Unser Surroundsystem
würde in einer der Echtholzfurnierungen 3.405 Euro kosten; wer sich
für hochglanzlackierte Boxen interessiert, muss sein Sparschwein
um zusätzliche 730 Euro erleichtern.
Die Bestandteile unseres 5.1 Surroundsystems in der Kurzvorstellung:
Als dedizierte Stereospezialisten treten die beiden
bassreflex-ventilierten Silver RX-8 an. Obwohl sie eine ähnliche
Chassisbestückung wie das Vorgängermodell (RS-8) besitzen,
unterscheiden sie sich durch ein klassisches 3-Wege Konzept
maßgeblich von ihren Ahnen, bei denen die mittleren Frequenzen
über einen Tiefmitteltöner als 2,5-Wege System produziert
wurden. Die Belastbarkeit wird mit 175 Watt angegeben, als untere
Eckfrequenz gibt Monitor Audio 32 Hertz beim -6db Punkt an.
Als Universalisten betätigen sich die beiden RX-FX im
Rearbereich, indem sie wahlweise als Dipol- oder Direktstrahler
fungieren. Die richtige Position im Hörplatz finden die
Surroundlautsprecher über eine integrierte Wandhalterung, mit der
man die RX-FX problemlos aufhängen kann. Die wandnahe Aufstellung
verhilft dem kleinvolumigen Lautsprecher außerdem zu einer
substanzvolleren Basswiedergabe.
Die tiefsten Töne gibt der RSW-12 von sich: als geschlossener Frontfire Subwoofer soll er nicht nur brachiale Kräfte freisetzen, sondern auch für ein präzises Fundament sorgen. Dabei hilft ihm die Kombination aus der 500 Watt (Sinus) leistenden Digitalendstufe, die ihre Kraft über ein hochmodernes C-CAM 12´´ Chassis an die Außenwelt abgibt. Zur Anpassung an den Hörgeschmack stehen zwei integrierte Equalizer zur Verfügung.
Dieses Sixtett werden wir im nachfolgenden Testbericht genau unter die Lupe nehmen, um eine Einordnung im Vergleich mit den aktuellen Referenzen durchzuführen. Als größte Widersacher stehen dabei die preislich vergleichbaren Pendants aus dem Hause Nubert (nuLine) und Bowers&Wilkens (600er Serie) mit in der Startaufstellung. Aber auch etwas unbekanntere Marken wie zB. ASW (Cantius Serie) haben bereits ihre Duftmarken hinterlassen, so dass sich die neue Silber Serie großen Herausforderern gegenüber sieht.
Verarbeitung/Design:
Gegenüber der RS-Generation sorgte Monitor Audio für eine Anpassung an den aktuellen Trend: die klassisch geschnittenenen Proportionen sind in etwa gleich geblieben, doch bei manchen Details verzichten die Briten nun auf jegliche Schnörkeleien, wie zB. die etwas wülstigen Chassisumrahmungen. Durch elegant ausgeführte Details (zB. angeschnittene Hochtöner- und Bassreflexfassungen) gelingt den Lautsprechern ein gleichermaßen puristischer, wie wertiger Auftritt. Hierzu passt auch der Verzicht auf Buchsen zur Stoffgittermontage, welche (bei RX-8 und RX-centre) über Magnete realisiert wird. Solch eine hochwertige Lösung kannten wir bislang nur aus deutlich hochpreisigeren Gefilden. Bedingt durch Gehäuseaufbau bzw. Membranauslenkung, bleibt den Modellen RX-FX und RXW-12 diese Lösung jedoch vorenthalten.
Fazit Verarbeitung:
Den Umstand, dass wir uns hier im unteren Preisbereich des Marktes befinden, merkt man der Silver-RX Serie überhaupt nicht an. Sicherlich: extravagante Materialen (zB. Leder, Granit, Chrom) wie bei manchen High-End Modellen bleiben auch weiterhin exklusive Attribute von High-End Modellen, doch das hier gebotene Maß an Perfektion und Detailverarbeitung würde selbst manch höher positionierten Produkten gut zu Gesicht stehen. Monitor Audio glänzt nicht nur durch handwerkliche Tugenden, sondern erweist sich darüberhinaus auch in Bezug auf Design bzw. Optik als absolut zielgruppenorientiert. Wer in dieser Preisklasse schöne dezente Lautsprecher mit tadelloser Fertigungsqualität sucht, wird an der Silver-RX derzeit wohl kaum vorbeikommen. Hoffen wir, dass sich dieser Eindruck auch auf Technik und Klang übertragen lässt.
Technischer Aufbau:
Schon seit mehreren Produktgenerationen legt Monitor Audio großen Wert auf eine möglichst vollständige In-House-Produktion. Gehäuse, Chassis und sogar Frequenzweichenbauteile werden daher nicht extern zugekauft, sondern speziell für die jeweiligen Modelle entwickelt bzw. gebaut. Bei der Silver-RX Serie greift Monitor Audio nun vermehrt in den Chassisbaukasten für die höher positionierte Gold Signature Serie. In Bezug auf die Frequenzweichenbestücküng verfolgen die Briten traditionell das Konzept eines puristischen Layouts, um maximale Signalreinheit sowie Wirkungsgrad zu gewährleisten. Die notwendige Feinabstimmung zwischen Weiche und Chassis wurde in all den Jahren verfeinert und auch bei der RX-Serie haben die Entwickler durch neue Bauteile wieder ein paar innovative Details eingepflanzt, um der akustischen Perfektion wieder ein Stückchen näher zu kommen.
Den Ursprung von C-Cam ähnlichen Materialien findet man übrigens im Triebwerksbau der Luftfahrt, wo gleichermaßen leichte und steife Bauteile für optimale Eigenschaften benötigt wurden. Monitor Audio setzt C-Cam konsequenterweise bei sämtlichen Chassis ein, so dass sich von Hochtöner der RX-FX bis hin zur Subwoofermembran jedes Modell derselben Technologie bedient. Dies stellt insbesondere für Surroundanwendungen eine hervorragende Grundlage für eine harmonische Gesamtakustik dar. Andere Anbieter (zB. B&W mit der 600er Serie) verfolgen zB. ein gänzlich anderes Konzept indem jeder Frequenzbereich mit unterschiedlichen Membranzusammensetzungen wiedergegeben wird.
Besonderheiten RX8:
Die
Art und Weise der RX-8 Bassreflexöffnungen kennen wir schon aus
der Gold Signature Serie: unter dem Begriff "HiVeII" vermarktet
Monitor Audio eine besondere Riffelung des Reflexkanals, die sich
hinsichtlich der Machart am Innenlauf von Gewehren/Pistolen orientiert.
Das geriffelte Innendesign soll helfen, den Luftdurchsatz zu
beschleunigen und den Luftstrom zu beruhigen. In klanglicher Hinsicht
sollen damit nicht nur Strömungsgeräusche unterbunden werden,
sondern
(aufgrund des höheren Luftdurchsatzes) auch eine schnellere,
präzisere
Bassdarstellung ermöglichen.
die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)
Modell / Stückpreis | Monitor Audio Silver RX8 / 670 Euro |
Aufbau | 3-Wege Standbox mit Bassreflex |
Chassisbestückung | 1 x 150mm (6”) RST® cone mid-bass driver 2 x 150mm (6”) RST® cone bass driver 1 x 25mm (1”) C-CAM® gold dome tweeter |
Frequenzumfang | 32 - 35.000 Hertz (+- 6db) |
Wirkungsgrad | 89db (1W/1Meter) |
Belastbarkeit | 175 Watt |
Abmessungen | 18,5x90x33 (B,H,T) |
Gewicht | 21,7 kg |
RX-FX
die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)
Modell / Stückpreis | Monitor Audio Silver RX-FX / 285 Euro |
Aufbau | Dipol/Direkt Rearspeaker, 2-Wege geschlossen |
Chassisbestückung | 1 x 160mm (6”) RST® cone mid-bass driver 2 x 25mm (1”) C-CAM® gold dome tweeter |
Frequenzumfang | 60 - 35.000 Hertz (+- 6db) |
Wirkungsgrad | 89db (1W/1Meter) |
Belastbarkeit | 80 Watt |
Abmessungen | 30x25x12 cm (B,H,T) |
Gewicht | 4,69 kg |
RX-centre
Im Gegensatz zur RX-8 basiert der RX-centre auf einer geschlossenen Konstruktion. Von vorne betrachtet, wirkt der Centerspeaker wie ein klassisches D'Apolitto System, doch tatsächlich besitzt er einen vollwertigen 2,5-Wege Aufbau. Hoch- und Mitteltonfrequenzen werden dabei hauptsächlich über jeweils eine der beiden Membranen ausgegeben. Ein D'Apolitto würde beide Tiefmitteltöner identisch ansteuern und somit eine Bündelung zur Boxenmitte hervorrufen, was bei einem liegenden Centerspeaker zur Anregung von Boden-/Deckenreflektionen sowie Verfärbungen außerhalb der Mittelachse hervorrufen würde. Der RX-centre besitzt deswegen einen deutlich größeren Abstrahlbereich und klingt auch für außermittige Hörplätze linearer. Innerhalb der RS-Serie wurde das Vorgängermodell noch unter dem Begriff "LCR" vermarket, um seine Eignung als Universallautsprecher zum Ausdruck zu bringen. Doch trotz der aktuellen Titulierung als RX-centre sichert Monitor Audio auch weiterhin eine uneingeschränkte Tauglichkeit als Front- oder Rearspeaker zu.
die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)
Modell / Preis | Monitor Audio Silver RX-centre / 465 Euro |
Aufbau | 2-Wege D'Apolito Centerspeaker geschlossen |
Chassisbestückung | 1 x 160mm (6”) RST® cone mid-bass driver 1 x 160mm (6”) RST® cone bass driver 1 x 25mm (1”) C-CAM® gold dome tweeter |
Frequenzumfang | 45 - 35.000 Hertz (+- 6 db) |
Wirkungsgrad | 90db (1W/1 Meter) |
Belastbarkeit | 125 Watt |
Abmessungen | 50x18,5x20cm (B,H,T) |
Gewicht | 9,62 kg |
RXW-12
Eine Fernbedienung bietet der RXW-12 leider nicht. Zur komfortablen Einstellung von Lautstärke, EQ-Setting sowie Crossover Frequenz findet sich dieses Bedienpanel auf der Oberseite. Die beiden Equalizingbuttons sind für die Einsatzbereiche Musik sowie Film vorprogrammiert und bewirken einen Hochpassfilter bei 27 Hz (EQ1) respektive 21 Hz (EQ2). Leider sind diese Funktionen nicht änderbar und auch ein frei programmierbarer bzw. neutraler EQ-Modus glänzt durch Abwesenheit.
die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)
Modell / Preis | Monitor Audio RXW-12 / 1030 Euro |
Aufbau | geschlossener Frontfire Subwoofer |
Chassisbestückung | 1 x 12” C-CAM® sub woofer driver featuring triple suspension and long throw 3” voice coil |
Frequenzumfang | 21 - 120 Hertz (+- 6db) |
Leistung | 500 W Sinus / 1000 W Impuls |
Besonderheiten | 2 Equalizer Einstellungen, Digitalendstufe |
Abmessungen | 34x34x41cm (B,H,T) |
Gewicht | 22,5 kg |
Testumgebung:
Als absolute Referenzelektronik kommt eine Anlage auf Basis von Audionetgeräten zum Einsatz. Die Mehrkanalendstufe AmpVII glänzt mit einer absolut ehrlichen Tonalität, besitzt ein extremes Leistungspotential und ist in der Lage sämtliche Klangattribute der Silver RX Lautsprecher komplett offenzulegen. Die Audionet Endstufe gehört zu der sehr seltenen Sorte von Komponenten, die ohne erkennbaren Eigenklang agieren und hinsichtlich Räumlichkeit, Detaillierungstiefe und Dynamik eine absolut ehrlich Akustik bieten, ohne etwas hinzu- oder wegzudichten.
Das Zeitalter der Blu-Ray ist nun auch endlich im High-End Segment angekommen: unser Cinemike-getunter Denon DVD-A1UD bietet ein völlig neues Klangerlebnis und blüht mit HD-Tonformaten in einer Art und Weise auf, die deutlich über dem bisher bekannten Niveau liegen. Die Testprobanten werden hier mit der derzeit maximalen Klangqualität versorgt und können beweisen, inwiefern sie die Vorteile von gut aufgenommenen HD-Tracks im Vergleich zur datenreduzierten Spur umsetzen können.
Natürlich darf sich das Monitor Audio Ensemble nicht nur mit absolut edler Luxuselektronik antreiben lassen, sondern muss auch beweisen, wie gut es mit bodenständigeren Komponenten läuft. Dafür greifen wir auf den Pioneer Vollverstärker SC-LX90 zurück. In Kombination mit dem passenden Blu-Ray Player BDP-LX91 wird eine akustisch sehr eindrückliche und effektgeladene Präsentation anvisiert, die einen hohen Entertainment- bzw. Erlebnisfaktor mitbringt. Die prägnante und grobdynamisch geprägte Hochton- und Bassdarstellung muss dabei von den Lautsprechern wirkungsvoll umgesetzt werden, ohne dabei die Klangkultur zu vernachlässigen.
Unsere hauptsächlich eingesetzte Hardware in der Übersicht:
Elektronik | Audionet AmpVII (ca. 10.000 €) Audionet PreG2 + MapV2 ( ca. 10.000 / 6.000 €) Cinemike AVP-A1HDA (ca. 13.000 €) Pioneer SC-LX90 (ca. 7.000 €) |
Quellgeräte | Cinemike DVD-A1HD (ca. 7.000 €) Pioneer BDP-LX91 (ca. 2.500 €) |
Peripherie | Sim2 C3X1080 mit Cinemike Tuning (ca. 30.000 €) Image iMasque vollmaskierbar, akustisch transp. (ca. 18.500 €) |
AREADVD Baden-Württemberg arbeitet hauptsächlich mit Kabeln von: Mogami (Lautsprecher),
German High-End (NF), Silent-Wire (HDMI), Supra (Subwoofer-XLR) und Audionet (Netzkabel).
Das Referenzstudio wurde von der Firma RTFS akustisch optimiert.
Höreindrücke:
Knowing:Inhaltlich mag der neueste Film mit Nicolas Cage kontrovers
diskutiert werden, doch über die technischen Aspekte des
Mysterythrillers gibt es ausschließlich Positives zu berichten.
Die Akustik präsentiert sich in der deutschen DTS-HD Master Audio
5.1 Tonspur als ausgesprochen facettenreich und zählt deswegen zu
unseren absoluten Klangreferenzen. Speziell die Eigenschaft,
gleichermaßen durch intensive Basswiedergabe sowie lupenreine
Hochtondarstellung begeistern zu können, zeichnet "Knowing"
gegenüber vielen anderen Filmen aus. Mit dem Monitor Audio
Silver-RX System kommt diese Abmischung extrem gut zur Geltung, weil
die Lautsprecher besonders in den hoch- und tieffrequenten
Bereiche mit einer außerordentlichen Qualität begeistern
können. Ein gutes Beispiel bietet sich bereits im ersten Kapitel
bei Laufzeit 6 Min. 30 sek, als die kleine Lucinda kauerrnd hinter
einer Tür gefunden wird: auf sämtlichen Kanälen sind
unheilvolle Flüsterstimmen zu hören, während die
eigentlichen Dialoge sowie der Score etwas in den Hintergrund
rücken. Diese Szene profitiert enorm von der Klangdurchzeichnung
und extrem sauberen Spielweise in allen Frequenzbereichen, indem die
Lautsprecher jede Klangebene akribisch umsetzen. Die Feindynamik sowie
Auflösung der effektbehafteten Flüsterstimmen gelingt den
britischen Testkandidaten nämlich ebenso gut, wie die vokale
Akzentierung der beiden Stimmprofile vom kleinen Mädchen und ihrer
Lehrerin. Dank der transparenten Darstellungweise schwebt die Musik
dabei in herausragender Manier über dem Geschehen und fügt
sich nahtlos ein. Einige Sekunden später stellen die C-CAM
Hochtöner ihr Talent unter Beweis, indem sie beim darauffolgenden
Schnitt (Ansicht der Erde in der Halbtotalen aus dem Weltraum) eine
glasklare Umsetzung der feinen Glocken aus den Membranen schütteln.
Was hier an filigraner Detaillierung und Strahlkraft geboten wird, ohne
dies auf Kosten einer übertriebenen Prägnanz zu erreichen,
sorgte im Hörtest für staunende Gesichter. Auch die
verschiedenen Geigeneinsätze im darauffolgenden Intro gelangen
höchst differenziert in den Hörraum und nehmen dabei eine
leicht dominierende Rolle innerhalb der orchestralen Wiedergabe
ein. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass
Monitor Audio eine offene, detailreiche Akustik mit hoher
Präzision verfolgt. Vom Typus her, fokussiert die RX-Serie ein
möglichst direkt-ansprechendes/offensives Klangbild und verzichtet
auf übetriebene Seidigkeit genauso, wie auf hinzugedichtete
Wärme im Mittenbereich. Dazu passt auch die tonale Abstimmung, bei
der eine minimale Pointierung an beiden Enden der Frequenzskala
feststellbar ist. Im Vergleich zu manchen Mitbewerberprodukten nimmt man das Sounding jedoch als "charakterliche
Feinnote" wahr, welches weit von brutalisierenden Verfremdungen
entfernt ist. Im Hörcheck empfanden wir die Vorgehensweise im
Heimkinobetrieb daher auch als ausgesprochen attraktiv, denn mit der
wohldosierten Betonung im Präsenzbereich (ab ca. 4 kHz)
sowie dem zusätzlichen Punch in den Frequenzregionen
unterhalb 250 Hertz, profitiert die emotionale Ansprache.
Beim Flugzeugabsturz in Kapitel 5 (Laufzeit 39 Min. 35 Sek.) darf sich
der RXW-12 über seinen spetakulären Höhepunkt dieser
Produktion freuen. Den Aufschlag mit anschließender Explosion
differenziert er in Bezug auf Bassdruck in hervorragender Weise
voneinander, was in dieser Preisklasse eine eher seltene Erscheinung
ist. Die meisten Alternativprodukte dicken im Bereich unterhalb 50
Hertz derart auf, dass die oben beschriebene Szene akustisch in einer
Art und Weise dargestellt wird, bei dem es einen großen,
langgezogenen und "fetten" Basseffekt zu hören gibt - der Monitor
Audio Subwoofer verzichtet darauf gänzlich und baut dabei bei der
großen Kerosinexplosionen trotzdem einen größeren
Druck (bzw. Volumen) auf. Bei den darauffolgenden Szenen innerhalb der
Trümmerfeldes muss der Subwoofer durch möglichst
tieffrequentes "Brummeln" diverse Feuerflächen/-bereiche umsetzen.
Hier zeigt sich die audiophile Abstimmung des RXW-12 mit Fokussierung
auf Ehrlichkeit und sauberer Durchzeichnung, da zB. ein Nubert nuLine
AW-1000 durch seine "fettere" und minimal substanzvollere
Tiefstbasswiedergabe (zwischen 20 und 25 Hertz) den etwas
effektvolleren Auftritt besitzt. Die dynamischen Akzentierungen der
beiden kleineren, nachträglichen Explosionen belegen hingegen
eindrucksvoll, dass der Monitor Audio Sub durch seine Auslegung mehr
Punch und Durchschlagsvermögen besitzt.
Auch die nächste Katastrophe fordert den RXW-12, allerdings eignet
sich die akustische Umsetzung des Zugunglücks (Kapitel 9,)
insbesondere in Hinblick auf die Surrounddarstellung. Schon beim
Losfahren der U-Bahn bestechen die Lautsprecher durch eine sehr
räumliche sowie realistische Wiedergabe der flackernden
Neonröhren und Zuggeräusche. Die Pfeiff- und Schleifeffekte
erklingen bei sämtlichen Lautsprechern (ausgenommen Subwoofer) in
sehr ähnlichen Klangfarben, zumal auch das Maß an
Detailreichtum auf hohem Niveau miteinander harmoniert. Auf diese Weise
ertönen Effektschwenks sehr authentisch und sorgen für eine
glaubhafte Raumabbildung. Lediglich im Grundtonbereich fallen die
beiden RX-FX minimal ab, was sich zum Beispiel bei den zerberstenden
Säulen offenbart, die von dem entgleistem Zug erfasst werden. In
Relation zur Gehäusegröße sowie Grundkonzeption ist die
gebotene Akustik jedoch als Erstklassig einzustufen, schließlich
klingt der RX-FX immer noch verhältnismäßig voll und
erwachsen. Seine absolute Domäne stellt das Silver-RX typische
Auflösungsvermögen in Kombination mit der beeindruckenden
Räumlichkeit dar. Gezielt platzierte Effekte wie zB. der
herabfallende Schutt oder zersplitterndes Glas weisen eine gute
Lokalisationsschärfe auf, während Umgebungsgeräusche wie
zB. Regen/Lautsprecherdurchsagen sehr weitläufig erschallen und
den Hörbereich regelrecht einhüllen. Die Eigenschaft, den
Klang in hervorragender Weise vom Lautsprecher zu lösen, zeichnet
jedoch auch die anderen Mitglieder des vorliegenden Boxen-Sets auf.
Hier ist den Entwickler gegenüber der Vorgängerserie ein
durchaus großer Wurf gelungen, denn in Kombination mit der
volleren Mittenwiedergabe sorgt alleine schon der neue Centerspeaker
für ein neues Filmerlebnis, indem die Protagonisten in Bezug auf
Tonalität und Körperhaftigkeit deutlich glaubhafter
abgebildet werden.
Gegenüber der Silver-RS Serie lässt sich generell festhalten, dass die tonal prägenden Charakteristiken in ihrer Grundtendenz zwar schon noch vorhanden sind, nun jedoch nur noch als Feinabstimmung wahrgenommen werden. Je nach Boxenmodell hatte die "alte" Silver Modellreihe durchaus den Hang zu einer scharfen Hochtondarstellung, sowie vordergründiger Bassumsetzung. Die hervorragende Präzision konnte indes noch weiter gesteigert werden, außerdem spielen die Lautsprecher allesamt noch etwas tiefer und bieten noch mehr Bassdruck. Hinsichtlich der Pegelfestigkeit hat sich hingegen nicht extrem viel getan, was aber angesichts der ohnehin schon astreinen Leistungen der Silver-RS Serie keinen Kritikpunkt darstellt. Durch die reduzierte "Schärfe" klingen die RX-Lautsprecher jedoch speziell bei hohen Lautstärken mitunter weitaus angenehmer - dieser Aspekt ist jedoch speziell in Einklang mit der Raumakustik und eingesetzter Elektronik zu betrachten. Diverse THX-Systeme klingen bei Pegeln um die 100db zwar noch etwas souveräner, doch für alle Anwender, die keinen dedizierten 50m² Heimkinoraum besitzen und vorwiegend sehr laut hören, reicht die Belastbarkeit locker aus.
Einzelwertungen in der Zusammenfassung:
RX-8:
Klanglich der unumstrittene Taktgeber im RX-System: reizvolle
Tonalität mit leichter Akzentuierung an beiden Enden der
Frequenzskala, höchst präzise und trotzdem nicht
vordergründig. Auch die Raumabbildung gelingt den Standboxen
ausgezeichnet, weshalb die RX-8 auch im Stereobetrieb erstklassige
Leistungen offeriert. Belastbarkeit und Grobdynamik sind für die
wohnraumfreundlichen Abmessungen schon fast als sensationell zu
bezeichnen - und da auch die Feindynamik über alle Zweifel erhaben
ist, geht dieses Modell als klarer Redaktionsliebling aus diesem Test
heraus.
RX-centre:
Gegenüber dem RS-LCR ein klarer Fortschritt: die saubere und
detaillierte Mittendarstellung war beim Vorgänger schon auf einem
ähnlich guten Niveau, allerdings bietet die Neuauflage große
Fortschritte in Bezug auf das Klangvolumen. Über die
maßstäbe-setzenden Qualitäten der Hochtondarstellung
muss man bei der RX-Serie sowieso kein Wort mehr verlieren.
Erfreulicherweise ist auch die Bassperformance hinsichtlich Tiefgang
sowie Präzision als
vollwertig zu bezeichnen und harmoniert sehr gut mit der RX-8. Deswegen
empfiehlt sich der RX-centre auch für weitere Aufgaben jenseits
des Mittenkanals.
RX-FX:
Zugegeben: nach Meinung des Authors stellen Di- bzw. Bipole
hauütsächlich ein Relikt aus vergangenen Zeiten dar, wo man
noch nicht über dedizierte 8 Kanal- Wiedergabe verfügen
konnte. In einem modernen Heimkino sind Direktstrahler aus Gründen
der Klangnatürlichkeit und Ortungsschärfe im Regelfall die
bessere Wahl. Und trotzdem hatten wir viel Spaß mit dem RX-FX: er
kann zwar die prinzipgebundenen Nachteile nicht wettmachen, klingt aber
tonal überraschend komplett und distanziert sich deutlich von den
extrem diffus agierenden "Hochtonschleudern" anderer Hersteller. Da er
auch in Bezug auf Dynamik und Klangstrukturierung in Sichtweite der
anderen beiden Fullrange-Satelliten bleibt, kann man den sehr
räumlich aufspielenden RX-FX als Problemlöser für kleine
Räume bedenkenlos empfehlen. Und für Freunde von
direktstrahlenden Rearspeakern bietet die Silver-RX Serie mit dem
Modellen RX1 und 2 sogar gleich zwei Möglichkeiten an.
RXW-12:
Der kompakte Subwoofer hat klanglich eigentlich alle Tugenden, die sich
Heimkinofreunde wünschen: er besitzt einen hervorragenden
Tiefgang, baut einen enormen Druck auf und ist in der Lage sehr
differenziert bzw. sauber zu spielen. Dies hat er seiner
referenzwürdigen Präzision zu verdanken, die er aufgrund der
Konzeption aus C-CAM Membran und dem geschlossenem Gehäuseaufbau
schöpft. Auch die starke Digitalendstufe trägt zur
klanglichen Freude bei, den selbst bei starker Beanspruchung
schüttelt der RXW-12 hochdynamische Basschübe in den Raum.
Die schnelle und zeitrichtige Wiedergabe zeichnet den Subwoofer auch
für musikalische Zwecke aus. Lediglich der geringe Funktionsumfang
hinsichtlich Klangjustage (Equalizer) trübt den ansonsten
durchweg positiven Eindruck.
Marktanalyse

Monitor Audio GS-Set
(5.1 Set für ca. 6.300 Euro aus den Modellen GS-60, GS-LCR, GS-FX und GSW-12)
Die Silver-RX Schallwandler liefern eine derart überzeugende
Vorstellung ab, dass selbst die hauseigenen
Kräfteverhältnisse gehörig ins Wanken geraten. Dabei
gelingt es ihnen sogar fast, die phänomenale
Mittel-/Hochtondarstellung der Gold-Signature Serie zu
übertreffen, welche in ihrer Preisklasse (ca. 6.000 Euro für
ein typisches 5.1 System) als Maßstab gilt ! In tonaler Hinsicht
könnte die Silver-RX manchem Geschmack sogar ein wenig besser
gefallen, da das tendenziell eher schlanke Bassfundament der GS-Serie
einem deutlich fülligeren Auftritt gewichen ist. In Bezug auf die
Präzision, Dynamik sowie Raumabbildung lassen beide Modellreihen
diesselbe Handschrift erkennen und liegen auf einem sehr ähnlichen
Niveau, was die besondere Preiswürdigkeit der RX weiter
unterstreicht. Lediglich beim Subwoofer lohnt sich der Griff zur
Silver-RX Serie nicht im selben Maße: der RSW-12 stellt beileibe
kein schlechtes Produkt dar - doch in Relation zum GSW-12
gestaltet sich die Preisdifferenz zu gering. In den aufpreispflichtigen
Hochglanzausführungen trennen gerade einmal 370 Euro die beiden
Subwoofer. Vom grundsätzlichen Klangcharakter sind sich beide sehr
ähnlich (präzise, trockene Abstimmung), allerdings bietet der
GSW-12 den großen Vorteil eines DSP-Moduls zur perfekten
Feinanpassung an Hörgeschmack bzw. Raumakusik. Dazu gibts auch
noch eine Fernbedienung inkl. abspeicherbaren Presets, sowie eine
minimal stärkere Endstufe. Deswegen unser Tipp für
anspruchvsolle Home-Cineasten mit Fokussierung auf optimales
Preis-/Leistungsverhältnis: 4x RX-8 zuzüglich dem passenden
RX-centre und dazu noch ein oder zwei GSW-12.

Nubert nuLine Set
(5.1 Set für ca. 3.170 Euro bestehend aus AW-1000, CS-72, DS-22, nuLine 102)
Ein direkt vergleichbares System vom schwäbischen Direktanbieter
Nubert kommt über 200 Euro günstiger, wobei wir hier sogar schon
den größeren der beiden Centerspeaker gerechnet haben. Auch
ausstattungs- und funktionsseitig liegen die Schwaben vorne, denn
sämtliche Lautsprecher bieten über kleine Schalter am
Anschlussterminal mehrere Möglichkeiten zur tonalen
Feinabstimmung. Darüberhinaus glänzt der Nubert Subwoofer mit
einer Ausstattung (motorisierte Regler, Fernbedienung), die dem RSW-12
die Schamesröte auf die Membran treibt. Trotzdem ist das Nubert
Ensemble deswegen aber nicht automatisch der bessere Deal, da
unterschiedliche Konstruktions- sowie Klangschwerpunkte gesetzt wurden.
Die nuLines bestechen durch ihren Bassdruck, Grobdynamik sowie
Pegelfestigkeit. Zusammen mit der generell eher luftigen Darstellung
ergibt sich ein sehr angenehmes Klangbild für Heimkinoanwendungen,
bei dem auch ein langer Filmabend mit hoher Lautstärke zum
Vergnügen wird. In tonaler Hinsicht sind die Fullrange-Speaker
allesamt etwas schlanker abgestimmt, als ihre Monitor Audio
Kontrahenten (was sich jedoch durch die Klangschalter ändern
lässt). Die Silver-RX Serie hingegen besitzt andere Reize: sie
spielt über weite Teile des Frequenzspektrum präziser bzw.
schneller. Besonders im Bass- sowie Hochtonbereich gelingt ihr eine
sensiblere Durchzeichnung. Auch die klangliche Feinabstimmung innerhalb
des System zwischen den einzelnen Lautsprecher klingt bei Monitor Audio
etwas harmonischer (trotz der Nubert Klangschalter). Als weiterer
Vorteil können die Briten den besseren Wirkungsgrad
verbuchen, was die RX-Serie verstärkerunkritischer als die Nuberts
macht. Der Subwoofer nuLine AW-1000 bietet mehr Klangvolumen und geht
noch etwas tiefer in den Basskeller, allerdings differenziert er
Feinheiten nicht mitselben Genauigkeit, wie der musiktauglichere
RXW-12. Für Stereohörer und audiophile Heimkinogourments
außerdem interessant: die Silver-RX Lautsprecher setzen
feindynamische Absetzung mit mehr Differenzierungsgenauigkeit
um und generieren eine größere
Lokalisationsschärfe in der Raumabbildung. Kurzfazit: Das Nubert
nuLine ist gut, günstig und bietet eine fantastische Ausstattung,
muss sich jedoch in vielen Klangpunkten den Silver-RX geschlagen geben.
Genügend Freiraum für verschiedene Geschmäcker lassen
sich die unterschiedlichen Auslegungen jedoch noch übrig .
Dali Mentor Set
(5.1 Set für ca. 6.600 Euro aus den Modellen Mentor6, Vokal, Mentor1 und Ikon Sub)
Einen großen Bekanntheitsgrad genießen auch die
Schallwandler vom dänischen Anbieter Dali. Hier kennen wir die
Mentor Serie sehr gut, welche sich preislich deutlich überhalb der
Silver-RX Linie positioniert. Unter diesem Aspekt kann man es dem
Monitor Audio System auch nicht verübeln, dass die exzellente
Centerspeaker-Homogenität von der Dali-Zusammenstellung deutlich
überlegen ist - schließlich kostet der Mentor Vokal
über 1400 Euro ist besitzt die Größe einer Standbox.
Bei der anschließenden Detailbetrachtung entpuppen sich jedoch
einige faustdicke Überraschungen, weil das Mentor-System in vielen
Klangaspekten schlichtweg an die Wand gespielt wird. Die Silver-RX
Speaker klingen zwischen Mittel- und Bassbereich wesentlich
vollmundiger/kräftiger aber gleichzeitig auch druckvoller und
präziser ! Über mangelnde Präsenz im hohen
Frequenzspektrum kann man sich bei beiden Systemen nicht beklagen,
allerdings agieren die Monitor Audio Lautsprecher
wesentlich(!) genauer und modellieren das Klanggeschehen im
deutlich tiefgründiger. Würde man die Lautsprecher bei einem
Blindtest gegeneinander antreten lassen, so würde man mit
großer Sicherheit die britischen Boxen als die hochpreisigeren
einstufen, weil jene Lautsprecher schlichtweg verbindlicher und
direkter musizieren. Hierzu passt auch die Dali-Philosophoe einer
besonders breiten Abstrahlacharakteristik zur Bildung einer
großen Hörzone, ohne dedizierten Sweetspot . Kurzfazit: es
mag sicherlich Anwender geben, die den sphärischen
Dali-spezifischen Klang sehr schätzen (zumal die Lautsprecher
technisch/handwerklich absolut überzeugen) doch für den
Großteil an Interessenten spiegelt die Serie RX-Serie alle
Tugenden wieder, die man sich von seinen Boxen wünscht - und dies
zum halben Preis.

Bowers&Wilkins 600er Serie:
(5.1 Set für ca. 3.500 Euro aus den Modellen 683, HTM61, DS3 und ASW610)
Als direkter Mitbewerber schickt Bowers&Wilkins seine 600er Serie in das Rennen um die Gunst der Käufer in der Mittelklasse. Ähnlich wie bei Silver-RX, verfolgt auch B&W eine Feinabstimmung die minimal von einer kerzengeraden Linearität abweicht. Die Lautsprecher der B&W 600er Familie besitzen eine dezente Pointierung im mittleren Frequenzspektrum, was den Schallwandler eine angenehme zusätzliche Grundtonwärme bzw. Klangvolumen beschert. Die Hochtondarstellung ist den britischen Mitbewerben extrem gut gelungen und liegt in Bezug auf die Detailauflösung nur minimal hinter der Monitor Audio Silver-RX Serie. Von unterschiedlicher Natur ist jedoch die Eingliederung in die Gesamtwiedergabe, wie die B&W 600er deutlich mehr auf Seidigkeit getrimmt sind, was insgesamt in einem etwas milderen Klangbild mündet. Die Bassdarstellung zeichnet sich durch hohe Präzision aus, wenngleich der Tiefgang tendenziell immer etwas geringer als bei der Silver-RX Serie ausfällt. Eine Ausnahme stellt diesbezüglich der große Centerspeaker HTM61 dar, der zudem auch als Referenz in Bezug auf die Homogenität zu den Frontlautsprechern dient. Das Loslösen vom Lautsprecher stellt eine weitere Domäne von B&W war, wo die 600er Serie zusammen mit der Silver-RX das Maß in dieser Preisklasse definiert. Selbiges kann man hingegen leider nicht von der Oberflächenverarbeitung behaupten, wo die B&W Speaker ohne Echtholzfurniere oder Hochglanzlackierungen den Weg zum Kunden antreten.
Gesamtübersicht (relativer Vergleich -bestes Set erhält immer 10 Punkte)
tonale Balance |
Bass | Mitten | Höhen | max. Pegel |
Tiefen- staffelung |
Surround- homogenität |
|
Monitor Audio Silver-RX | 9 | 10 | 9 | 10 | 8 | 9 | 9 |
Monitor Audio Silver-RS | 7 | 8 | 8 | 9 | 8 | 8 | 8 |
Monitor Audio Gold-S. | 8 | 10 | 10 | 10 | 9 | 10 | 10 |
Nubert nuLine | 10 (Schalter) | 8 | 9 | 7 | 10 | 8 | 8 |
Dali Mentor | 7 | 7 | 8 | 7 | 8 | 9 | 9 |
B&W 600er Serie | 8 | 8 | 10 | 9 | 8 | 9 | 10 |
Fazit:
Große Würfe gibt es im Lautsprecherbereich eigentlich nur sehr selten zu vermelden, doch bei der neuen Silver-Generation von Monitor Audio darf man durchaus von einem mittelgroßen Quantensprung sprechen. Was hier an hochklassigen Attributen zusammengeführt wurde, definiert ein neues Maß an Klangqualität in der vorliegenden Preisklasse. In einigen Teilaspekten fischen die RX-Lautsprecher unverhohlen sogar schon in Gewässern, wo bislang vornehmlich deutlich hochpreisigere Offerten ihr Klientel suchen. Speziell die gebotene Präzision, Auflösung und Klangsauberkeit adelt die Lautsprecher zum "Best-Buy" für Freunde einer detailreichen, analytisch-offenen Wiedergabe. Aufgrund der konsequenten Preispolitik von Monitor Audio wird ein Silver-RX Set wohl kaum mit hohen Streichpreisen zu finden sein. Dennoch stellt es auch im Vergleich zu vermeintlichen "Superschnäppchen" ein sinnvolles Investment dar, weil die hochwertige technische Basis sowie die Premium-Verarbeitungsqualität für eine langfristige Wertschöpfung bürgen. Die zeitlos elegante Optik mit ihrer schlichten Formensprache passt diesbezüglich perfekt in das Produktdesign.
Monitor Audio Silver-RX: die neue Preisklassen-Messlatte
in Bezug auf Präzision und Detaillierungsvermögen.
Monitor Audio Silver-RX 5.1 Surroundset
Modelle: RX-8, RX-centre, RX-FX, GXW-W12
Gesamtpreis 3.405 / 4.135 Euro (Holz-/Hochglanz)
Test: 22.September 2009
+ exzellente Durchzeichnung in allen FR-Bereichen, sehr schnelle Spielweise
+ weitgehende neutrale Tonalität
+ gute Raumabbildung/Tiefenstaffelung
+ überzeugende Dynamik
+ überdurchschnittliche Pegelfestigkeit
+ hervorragende Verarbeitungsqualität
+ aufwändiger technischer Aufbau
+ sehr fairer Kaufpreis für das Gebotene
- RXW-12: spartanische Ausstattung, kein User-EQ
- RX-FX: Umschalter zwischen Di-/Bipol schlecht zugänglich
Website des Anbieters: www.monitoraudio.de
Text: Lars Mette