Test: Monitor Audio Silver-RX 5.1 Surroundsystem. Angriff in der Mittelklasse.


Dieser Artikel wurde auf PCs von Origen-AE verfasst.

(22. September 2009 - Autor: Lars Mette )

In der hart umkämpften Lautsprecher Mittelklasse genießt die Monitor Audio Silver-RS Serie einen hervorragenden Ruf. Die Symbiose aus hochklassigen Klangeigenschaften, ansprechender Optik sowie fairer Preispolitik sorgte nicht nur bei Kunden und Händlern für einen entsprechenden Zuspruch, sondern erntete auch innerhalb der Fachpresse großen Beifall. So schrieb zB. AREADVD Chefredakteur Carsten Rampacher in seinem Test vom 6.7.2005, dass die Silver RS-8 der Konkurrenz keine Chance lasse und erteilte dem Lautsprecher ein Referenzprädikat mitsamt perfektem Preis-/Leistungsverhältnis.

Nun, rund 4 Jahre später, steht die Nachfolgeserie in den Startlöchern, um anspruchsvollen Ohren noch mehr Delikatessenkost zum Economy-Tarif servieren zu können. Damit dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt ist, bediente man sich einem Technologietransfer aus den hauseigenen Premiumserien Gold Signature sowie Platinum. Speziell die Chassistechnologie durfte sich in diesem Prozess einer Frischzellenkur unterwerfen, so dass weiterentwickelte Alumium/Zink Membranen (C-Cam) mit resonanzoptimierter Oberfläche (RST2-Technik) die Schallwand bevölkern. Doch auch äußerlich versieht der britische Hersteller seine neue Modellpalette mit einem frischen Anstrich - und dies kann man sogar absolut wörtlich nehmen, denn neben einem puristischerem Produktdesign gibt es auch Zuwachs in Bezug auf hochglänzende Farbausführungen in schwarz und weiß.


Zur Markteinführung hat uns Monitor Audio ein 5.1 Surroundsystem zum Test geschickt. Die Zusammenstellung besteht aus 4 verschiedenen Modellen und umfasst somit ein Großteil der aktuellen Produktpalette. Die Farb- bzw. Oberflächenvariationen sind bewusst bunt gemischt, damit Sie im Laufe des Testberichts mehrere Ausführungen kennenlernen können. Unser Surroundsystem würde in einer der Echtholzfurnierungen 3.405 Euro kosten; wer sich für hochglanzlackierte Boxen interessiert, muss sein Sparschwein um zusätzliche 730 Euro erleichtern.

Die Bestandteile unseres 5.1 Surroundsystems in der Kurzvorstellung:


Als dedizierte Stereospezialisten treten die beiden bassreflex-ventilierten Silver RX-8 an. Obwohl sie eine ähnliche Chassisbestückung wie das Vorgängermodell (RS-8) besitzen, unterscheiden sie sich durch ein klassisches 3-Wege Konzept maßgeblich von ihren Ahnen, bei denen die mittleren Frequenzen über einen Tiefmitteltöner als 2,5-Wege System produziert wurden. Die Belastbarkeit wird mit 175 Watt angegeben, als untere Eckfrequenz gibt Monitor Audio 32 Hertz beim -6db Punkt an.

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Um die Sprachwiedergabe kümmert sich der RX-centre, bei dem der Hersteller auf ein geschlossenes Zwei-Wege System in liegender D'Apolitto Anordnung setzt. Obwohl die Modellbezeichnung eine Einschränkung/Spezialisierung der Anwendungsmöglichkeiten suggeriert, so soll sich der RX-centre auch bei Nutzung als Front- oder Rearspeaker durch seine vollwertigen Klangeigenschaften auszeichnen. Satte 125 Watt Belastbarkeit lassen erahnen, dass im RX-centre mehr Potential steckt, als man angesichts der kompakten Proportionen vermuten könnte.

Als Universalisten betätigen sich die beiden RX-FX im Rearbereich, indem sie wahlweise als Dipol- oder Direktstrahler fungieren. Die richtige Position im Hörplatz finden die Surroundlautsprecher über eine integrierte Wandhalterung, mit der man die RX-FX problemlos aufhängen kann. Die wandnahe Aufstellung verhilft dem kleinvolumigen Lautsprecher außerdem zu einer substanzvolleren Basswiedergabe. 

Die tiefsten Töne gibt der RSW-12 von sich: als geschlossener Frontfire Subwoofer soll er nicht nur brachiale Kräfte freisetzen, sondern auch für ein präzises Fundament sorgen. Dabei hilft ihm die Kombination aus der 500 Watt (Sinus) leistenden Digitalendstufe, die ihre Kraft über ein hochmodernes C-CAM 12´´ Chassis an die Außenwelt abgibt. Zur Anpassung an den Hörgeschmack stehen zwei integrierte Equalizer zur Verfügung.

Dieses Sixtett werden wir im nachfolgenden Testbericht genau unter die Lupe nehmen, um eine Einordnung im Vergleich mit den aktuellen Referenzen durchzuführen. Als größte Widersacher stehen dabei die preislich vergleichbaren Pendants aus dem Hause Nubert (nuLine) und Bowers&Wilkens (600er Serie) mit in der Startaufstellung. Aber auch etwas unbekanntere Marken wie zB. ASW (Cantius Serie) haben bereits ihre Duftmarken hinterlassen, so dass sich die neue Silber Serie großen Herausforderern gegenüber sieht.

Verarbeitung/Design:

Gegenüber der RS-Generation sorgte Monitor Audio für eine Anpassung an den aktuellen Trend: die klassisch geschnittenenen Proportionen sind in etwa gleich geblieben, doch bei manchen Details verzichten die Briten nun auf jegliche Schnörkeleien, wie zB. die etwas wülstigen Chassisumrahmungen. Durch elegant ausgeführte Details (zB. angeschnittene Hochtöner- und Bassreflexfassungen) gelingt den Lautsprechern ein gleichermaßen puristischer, wie wertiger Auftritt. Hierzu passt auch der Verzicht auf Buchsen zur Stoffgittermontage, welche (bei RX-8 und RX-centre) über Magnete realisiert wird. Solch eine hochwertige Lösung kannten wir bislang nur aus deutlich hochpreisigeren Gefilden. Bedingt durch Gehäuseaufbau bzw. Membranauslenkung, bleibt den Modellen RX-FX und RXW-12 diese Lösung jedoch vorenthalten. 


Wer sich für die RX-Serie entscheidet, darf nicht nur zwischen hochglanzlackierten Oberflächen in schwarz oder weiß auswählen, sondern bekommt auf Wunsch auch Ausführungen in Esche schwarz, Eiche, Walnuss oder Rosenut. Die letztgenannte Variante kleidet den oben abgebildeten Centerspeaker und wartet mit einer exzellente Materialbeschaffenheit auf. Während z.B. Bowers&Wilkens im vorliegenden Preisbereich mit Dekorfolien arbeitet, gehört Monitor Audio zu jenen Herstellern die hochwertige Echtholzfurniere verbauen.



Trotz aller Liebe für eine ansprechende Optik vernachlässigen die Lautsprecher auch die praxisrelevanten Tugenden nicht. Abgesehen von den tendenziell eher etwas kompakteren Abmessungen (im Vergleich zu ähnlichen positionierten Modellen anderer Anbieter) finden sich viele sinnvolle Details zur Montage, wie zB. verschiedene Spikes/Füße oder die oben abgebildeten Wandbefestigungen für die Rearspeaker. Sogar ein passendes Set aus Dübeln und Schrauben liefert Monitor Audio gleich mit.



Dieses unscheinbare Bild offenbart gleich mehrere reizvolle Verarbeitungsdetails: zunächst kann man das unten ausgeklinkte Hochtonchassis sehr schön erkennen, welches darüberhinaus mit einer tadellosen Einpassungsgenauigkeit besticht. Außerdem wird der versierte Boxenliebhaber sicherlich erkennen, dass keine sichtbaren Verschraubungen den Blick des Betrachters trüben. In diesem Punkt hat Monitor Audio die Technik der Platinum Range aufgegriffen und fixiert die Chassis über eine einzelne (lange) Schraube mit der Rückseite. 



Die einzige Ausnahme in Bezug auf die Chassisbefestigung stellt der Subwoofer dar. Hier wäre solch eine Konstruktion wegen Platzmangels und den besonderen Bedürfnissen an maximale Steifigkeit nicht problemlos realisierbar. Stattdessen wird der Rücken von der Verstärkereinheit bewohnt, wo man ebenfalls eine makellose Einpassungsgenauigkeit beobachten darf. Erfreulicherweise erweist sich die hochwertige Materialqualität auch bei näherer Kontrolle als tadellos, da keine übermäßig scharfen Kanten an den Kühlrippen vorliegen.



Auch bei den Anschlussterminals hat sich der britische Hersteller nicht lumpen lassen und spendiert den Lautsprechern eine recht opulente Bestückung mit vergoldeten Elementen. Die Bi-Wiring bzw. -Amping fähigen Anschlüsse können nach Abnahme der Sicherungskappen auch mit Bananensteckern benutzt werden. Beim direktem Anschluss von Lautsprecherkabeln sorgt die gute Mechanik der Terminals für sicheren Halt, allerdings sollte man bei Querschnitten jenseits der 4mm² etwas Geduld mitbringen weil die Öffnungen nicht extrem groß geraten sind.



Für einen schlanken Fuß sorgt die mitgelieferte Bodenplatte aus schwarz lackiertem MDF-Holz. Dieses Element wird über 4 Inbus Schrauben direkt mit dem Boxengehäuse verbunden und dient dann wiederrum als Aufnahme für die Füße, in die man bei Bedarf zusätzlich noch Spikes aufschrauben kann. All dieses Zubehör gehört übrigens zum normalen Lieferumfang der RX-8 und muss nicht extra dazugekauft werden. Wer aus optischen Gründen auf den schwarzen Sockel verzichten möchte, wird nicht nur Probleme mit der Standhaftigkeit seiner Boxen haben, sondern muss sich auch neue Spikes/Füße kaufen, da die mitgelieferten nicht direkt in die Gewinde im Lautsprechergehäuse verschraubt werden können.

Fazit Verarbeitung:

Den Umstand, dass wir uns hier im unteren Preisbereich des Marktes befinden, merkt man der Silver-RX Serie überhaupt nicht an. Sicherlich: extravagante Materialen (zB. Leder, Granit, Chrom) wie bei manchen High-End Modellen bleiben auch weiterhin exklusive Attribute von High-End Modellen, doch das hier gebotene Maß an Perfektion und Detailverarbeitung würde selbst manch höher positionierten Produkten gut zu Gesicht stehen. Monitor Audio glänzt nicht nur durch handwerkliche Tugenden, sondern erweist sich darüberhinaus auch in Bezug auf Design bzw. Optik als absolut zielgruppenorientiert. Wer in dieser Preisklasse schöne dezente Lautsprecher mit tadelloser Fertigungsqualität sucht, wird an der Silver-RX derzeit wohl kaum vorbeikommen. Hoffen wir, dass sich dieser Eindruck auch auf Technik und Klang übertragen lässt.

Technischer Aufbau:

Schon seit mehreren Produktgenerationen legt Monitor Audio großen Wert auf eine möglichst vollständige In-House-Produktion. Gehäuse, Chassis und sogar Frequenzweichenbauteile werden daher nicht extern zugekauft, sondern speziell für die jeweiligen Modelle entwickelt bzw. gebaut. Bei der Silver-RX Serie greift Monitor Audio nun vermehrt in den Chassisbaukasten für die höher positionierte Gold Signature Serie. In Bezug auf die Frequenzweichenbestücküng verfolgen die Briten traditionell das Konzept eines puristischen Layouts, um maximale Signalreinheit sowie Wirkungsgrad zu gewährleisten. Die notwendige Feinabstimmung zwischen Weiche und Chassis wurde in all den Jahren verfeinert und auch bei der RX-Serie haben die Entwickler durch neue Bauteile wieder ein paar innovative Details eingepflanzt, um der akustischen Perfektion wieder ein Stückchen näher zu kommen.


Ein Schlüsselfaktor der RX-Serie stellt das Membranmaterial dar. Zwar verfügte schon das Vorgängermodell über keramikbeschichtete Aluminium-/Magnesium Legierungen (Marketingbezeichung: C-Cam), doch mit der aktuellen Serie erhält nun auch die sogenannte RST² Technologie Einzug in die Mittelklasse. Auf diese Weise erklärt sich auch die Golfball-ähnliche Membranoberfläche, da die RST² Struktur dazu entwickelt wurde Resonanzen und Partitialschwingungen gegenüber herkömmlichen Konstruktionen zu verbessern. Bei den Chassiskörben kommt eine ausgeklügelte Mischung aus (unter anderem) Aluminium und Zink zum Einsatz, um schon bei der strukturellen Basis ansetzen zu können. 

Den Ursprung von C-Cam ähnlichen Materialien findet man übrigens im Triebwerksbau der Luftfahrt, wo gleichermaßen leichte und steife Bauteile für optimale Eigenschaften benötigt wurden. Monitor Audio setzt C-Cam konsequenterweise bei sämtlichen Chassis ein, so dass sich von Hochtöner der RX-FX bis hin zur Subwoofermembran jedes Modell derselben Technologie bedient. Dies stellt insbesondere für Surroundanwendungen eine hervorragende Grundlage für eine harmonische Gesamtakustik dar. Andere Anbieter (zB. B&W mit der 600er Serie) verfolgen zB. ein gänzlich anderes Konzept indem jeder Frequenzbereich mit unterschiedlichen Membranzusammensetzungen wiedergegeben wird. 



Bei allen Modellen (ausgenommen Subwoofer) kommen goldbeschichteten C-Cam Hochtöner zum Einsatz. Aufgrund der C-Cam spezifischen Vorteile in Bezug auf Schnelligkeit sowie An- und aus Klangverhalten, verspricht Monitor Audio eine Bandbreite bis hin zu 35 Kilohertz. Um die sensible Membran wirkungsvoll vor Beschädigungen zu schützen, sind sämtliche Hochtöner mit einem nicht abnehmbaren Metallgitter versehen. Die kleine Einbuchtung rings um die Membran wurde nach akustischen Gesichtspunkten gestaltet und soll für eine präzise räumliche Darstellung sorgen.



Die Fixierung der Chassis mittels einer einzelnen Langschraube auf der Boxenrückseite, soll laut Monitor Audio Vorteile in Bezug auf Verwindungssteifigkeit sowie Vibrationsanfälligkeit bieten. Die Treiber werden auf diese Weise deutlich mehr von der Frontschallwand entkoppelt, als es bei den üblichen Verfahren der Fall ist. Unerwünschte Resonanzen leitet die Schraube an die Rückwand weiter, so dass speziell im Mitteltonbereich eine überlegene Sauberkeit und Durchörbarkeit gewährleistet sein soll.
Besonderheiten RX8:


In Bezug auf den Grundaufbau stellt die RX-8 eine "richtige" 3-Wege Konstruktion mit Bassreflex System dar. Die Vorgängerversion RS-8 besitzt zwar fast die identische Chassisbestückung, wird jedoch als 2,5 Prinzip beschaltet, so dass die oberste 6´´ Membran gleichzeitig für Mittel- sowie Basswiedergabe zuständig ist. Die RX-8 arbeitet diesbezüglich differenzierter und trennt die Frequenzen klarer auf. Die beiden untersten Chassis übernehmen die komplette Basswiedergabe, während das darüberliegende Stockwerk ausschließlich die mittleren Frequenzen wiedergibt. Beide Sektionen sind auf ihre Aufgabengebiete vorbeitet: die Basschassis verfügen über spezielle Langhubmembranen mit entsprechend geändertem Korb, während der Mitteltöner einen festsitzenden Phaseplug (silberner Kegel inmitten des Chassiszentrums) zur verbesserten Wärmeabfuhr sowie Richtcharakteristik verfügt. Für optimale Klangwiedergabe besitzt die RX-8 über eine segmentierte Innenaufteilung mit eigenen Kammern für die Hoch-/Mitteltonsektion. Auch für jedes der beiden Basschassis steht ein eigenes Innenvolumen zur Verfügung. Darüberhinaus erfolgt auch die Ventilierung auf dediziertem Wege. Hierfür greift die RX-8 auf zwei Bassreflexöffnungen zurück (vorne unterhalb der Basschassis sowie oben auf der Rückseite).



Die Art und Weise der RX-8 Bassreflexöffnungen kennen wir schon aus der Gold Signature Serie: unter dem Begriff "HiVeII" vermarktet Monitor Audio eine besondere Riffelung des Reflexkanals, die sich hinsichtlich der Machart am Innenlauf von Gewehren/Pistolen orientiert. Das geriffelte Innendesign soll helfen, den Luftdurchsatz zu beschleunigen und den Luftstrom zu beruhigen. In klanglicher Hinsicht sollen damit nicht nur Strömungsgeräusche unterbunden werden, sondern (aufgrund des höheren Luftdurchsatzes) auch eine schnellere, präzisere Bassdarstellung ermöglichen. 

die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)

Modell / Stückpreis Monitor Audio Silver RX8 /  670 Euro 
Aufbau 3-Wege Standbox mit Bassreflex
Chassisbestückung 1 x 150mm (6”) RST® cone
mid-bass driver
2 x 150mm (6”) RST® cone
bass driver
1 x 25mm (1”) C-CAM® gold
dome tweeter
Frequenzumfang 32 - 35.000 Hertz (+- 6db)
Wirkungsgrad 89db (1W/1Meter)
Belastbarkeit 175 Watt
Abmessungen 18,5x90x33 (B,H,T)
Gewicht 21,7 kg
RX-FX


Der trapezförmig aufgebaute RX-FX besitzt ein geschlossenes Gehäuse, in dem ein Tiefmitteltöner sowie zwei Hochtöner für die Akustik sorgen. Durch diese Zusammenstellung ist der RX-FX in der Lage, ein diffuses Klangfeld im Hochtonbereich zu erzeugen ohne dabei an Kraft und Fundament in den darunterliegenden Frequenzen einzubüßen. Laut Hersteller funktioniert das akustische Prinzip gleichermaßen gut bei einer Aufstellung an Seiten- oder Rückwand. Im Idealfall sollte man jedoch auf eine leicht erhöhte Installation achten, damit sich der gewünschte Räumlichkeitseffekt bestmöglich entfaltet. 



Über diesen kleinen Schalter erlaubt der RX-FX eine Änderung der Hochtönerbeschaltung. In der Stellung "Di-Pole" arbeiten die beiden Hochfrequenzspender phasenversetzt und realisieren somit eine besonders weiträumige Abstrahlung, wohingegen die Funktion "Bi-Pole" eine gleichzeitige Schallabstrahlung bewirkt. Durch die Auslöschung auf der Mittelachse während de Di-Poles ergibt sich bei korrekter Sitzposition eine große Klangbühne ohne exakt ortbares akustisches Zentrum. Monitor Audio hat den RX-FX scheinbar nicht in Hinblick auf eine möglichst flexible Nutzung konzipiert, da der Schalter nicht sonderlich griffgünstig liegt und eigentlich nur vor der Wandinstallation bedient werden kann.

die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)

Modell / Stückpreis Monitor Audio Silver RX-FX / 285 Euro 
Aufbau Dipol/Direkt Rearspeaker, 2-Wege geschlossen
Chassisbestückung 1 x 160mm (6”) RST® cone
mid-bass driver
2 x 25mm (1”) C-CAM® gold
dome tweeter
Frequenzumfang 60 - 35.000 Hertz (+- 6db)
Wirkungsgrad 89db (1W/1Meter)
Belastbarkeit 80 Watt
Abmessungen 30x25x12 cm (B,H,T)
Gewicht 4,69 kg
RX-centre

Im Gegensatz zur RX-8 basiert der RX-centre auf einer geschlossenen Konstruktion. Von vorne betrachtet, wirkt der Centerspeaker wie ein klassisches D'Apolitto System, doch tatsächlich besitzt er einen vollwertigen 2,5-Wege Aufbau. Hoch- und Mitteltonfrequenzen werden dabei hauptsächlich über jeweils eine der beiden Membranen ausgegeben. Ein D'Apolitto würde beide Tiefmitteltöner identisch ansteuern und somit eine Bündelung zur Boxenmitte hervorrufen, was bei einem liegenden Centerspeaker zur Anregung von Boden-/Deckenreflektionen sowie Verfärbungen außerhalb der Mittelachse hervorrufen würde. Der RX-centre besitzt deswegen einen deutlich größeren Abstrahlbereich und klingt auch für außermittige Hörplätze linearer. Innerhalb der RS-Serie wurde das Vorgängermodell noch unter dem Begriff "LCR" vermarket, um seine Eignung als Universallautsprecher zum Ausdruck zu bringen. Doch trotz der aktuellen Titulierung als RX-centre sichert Monitor Audio auch weiterhin eine uneingeschränkte Tauglichkeit als Front- oder Rearspeaker zu. 

die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)

Modell / Preis Monitor Audio Silver RX-centre / 465 Euro 
Aufbau 2-Wege D'Apolito Centerspeaker geschlossen
Chassisbestückung 1 x 160mm (6”) RST® cone
mid-bass driver
1 x 160mm (6”) RST® cone
bass driver
1 x 25mm (1”) C-CAM® gold
dome tweeter
Frequenzumfang 45 - 35.000 Hertz (+- 6 db)
Wirkungsgrad 90db (1W/1 Meter)
Belastbarkeit 125 Watt
Abmessungen 50x18,5x20cm (B,H,T)
Gewicht 9,62 kg
RXW-12


Der RXW-12 verfügt ebenfalls über interessante technische Aspekte, mit denen er sich vom Markt abhebt. Den Anfang macht die integrierte 500 Watt Digitalendstufe, die bis zu 1.000 Watt Musikleistung leisten soll. Als Membran fungiert eine Neuentwicklung mit Langhubtechnologie auf C-Cam Basis im 12´´ Format. Damit auch immense Bassschübe verarbeitet werden können, verfügt der RXW-12 über eine äußerst stabiles Sickenmaterial. Beim Antrieb setzt Monitor Audio gleich zwei große Magneten ein. Zusätzlich besitzt der Subwoofer auch eine weiterentwickelte Zentrierspinne sowie einen strömungsoptimierten Korb, um noch bessere mechanische Eigenschaften zu bieten. Das geschlossene Gehäuse wurde ebenfalls auf Höchstleistungen getrimmt und besitzt neben internen Versteifungen eine durchgehende Materialstärke von 25 Millimetern. Der Frontfire-Woofer soll laut Monitor Audio einen Tiefgang von bis zu 20 Hertz erreichen, ohne dabei an Kraft und Kontrolle zu verlieren.



Eine Fernbedienung bietet der RXW-12 leider nicht. Zur komfortablen Einstellung von Lautstärke, EQ-Setting sowie Crossover Frequenz findet sich dieses Bedienpanel auf der Oberseite. Die beiden Equalizingbuttons sind für die Einsatzbereiche Musik sowie Film vorprogrammiert und bewirken einen Hochpassfilter bei 27 Hz (EQ1) respektive 21 Hz (EQ2). Leider sind diese Funktionen nicht änderbar und auch ein frei programmierbarer bzw. neutraler EQ-Modus glänzt durch Abwesenheit. 



Auf der Rückseite des Subwoofers herrscht Übersichtlichkeit. Sonderlich aufregende Regler oder Signaleingänge findet man hier nicht vor, allerdings vermisst man auch kein wichtiges Feature. Wünschenwert wäre jedoch zumindest eine stufenlose Phasenregelung als Ersatz für die Schaltungsmöglichkeit zwischen O und 180 Grad.  Hoch- und Tiefpassfilter arbeiten mit einer Flankensteilheit von 24db pro Oktave, was einen guten Wert für Subwoofer darstellt und auf eine präzise Wiedergabe hoffen lässt.

die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)

Modell / Preis Monitor Audio RXW-12 / 1030 Euro 
Aufbau geschlossener Frontfire Subwoofer
Chassisbestückung 1 x 12” C-CAM® sub
woofer driver featuring
triple suspension and long
throw 3” voice coil
Frequenzumfang 21 - 120 Hertz (+- 6db)
Leistung 500 W Sinus / 1000 W Impuls
Besonderheiten 2 Equalizer Einstellungen, Digitalendstufe
Abmessungen 34x34x41cm (B,H,T)
Gewicht 22,5 kg
Testumgebung:

Als absolute Referenzelektronik kommt eine Anlage auf Basis von Audionetgeräten zum Einsatz. Die Mehrkanalendstufe AmpVII glänzt mit einer absolut ehrlichen Tonalität, besitzt ein extremes Leistungspotential und ist in der Lage sämtliche Klangattribute der Silver RX Lautsprecher komplett offenzulegen. Die Audionet Endstufe gehört zu der sehr seltenen Sorte von Komponenten, die ohne erkennbaren Eigenklang agieren und hinsichtlich Räumlichkeit, Detaillierungstiefe und Dynamik eine absolut ehrlich Akustik bieten, ohne etwas hinzu- oder wegzudichten. 

Das Zeitalter der Blu-Ray ist nun auch endlich im High-End Segment angekommen: unser Cinemike-getunter Denon DVD-A1UD bietet ein völlig neues Klangerlebnis und blüht mit HD-Tonformaten in einer Art und Weise auf, die deutlich über dem bisher bekannten Niveau liegen. Die Testprobanten werden hier mit der derzeit maximalen Klangqualität versorgt und können beweisen, inwiefern sie die Vorteile von gut aufgenommenen HD-Tracks im Vergleich zur datenreduzierten Spur umsetzen können.

 

Natürlich darf sich das Monitor Audio Ensemble nicht nur mit absolut edler Luxuselektronik antreiben lassen, sondern muss auch beweisen, wie gut es mit bodenständigeren Komponenten läuft. Dafür greifen wir auf den Pioneer Vollverstärker SC-LX90 zurück. In Kombination mit dem passenden Blu-Ray Player BDP-LX91 wird eine akustisch sehr eindrückliche und effektgeladene Präsentation anvisiert, die einen hohen Entertainment- bzw. Erlebnisfaktor mitbringt. Die prägnante und grobdynamisch geprägte Hochton- und Bassdarstellung muss dabei von den Lautsprechern wirkungsvoll umgesetzt werden, ohne dabei die Klangkultur zu vernachlässigen.

Unsere hauptsächlich eingesetzte Hardware in der Übersicht:

Elektronik Audionet AmpVII  (ca. 10.000 €)
Audionet PreG2 + MapV2 ( ca. 10.000 / 6.000 €)
Cinemike AVP-A1HDA (ca. 13.000 €)
Pioneer SC-LX90 (ca. 7.000 €)
Quellgeräte Cinemike DVD-A1HD (ca. 7.000 €)
Pioneer BDP-LX91 (ca. 2.500 €)
Peripherie Sim2 C3X1080 mit Cinemike Tuning (ca. 30.000 €)
Image iMasque vollmaskierbar, akustisch transp. (ca. 18.500 €)

AREADVD Baden-Württemberg arbeitet hauptsächlich mit Kabeln von: Mogami (Lautsprecher), 
German High-End (NF), Silent-Wire (HDMI), Supra (Subwoofer-XLR) und Audionet (Netzkabel).

Das Referenzstudio wurde von der Firma RTFS akustisch optimiert.

Höreindrücke:
Knowing:

Inhaltlich mag der neueste Film mit Nicolas Cage kontrovers diskutiert werden, doch über die technischen Aspekte des Mysterythrillers gibt es ausschließlich Positives zu berichten. Die Akustik präsentiert sich in der deutschen DTS-HD Master Audio 5.1 Tonspur als ausgesprochen facettenreich und zählt deswegen zu unseren absoluten Klangreferenzen. Speziell die Eigenschaft, gleichermaßen durch intensive Basswiedergabe sowie lupenreine Hochtondarstellung begeistern zu können, zeichnet "Knowing" gegenüber vielen anderen Filmen aus. Mit dem Monitor Audio Silver-RX System kommt diese Abmischung extrem gut zur Geltung, weil die Lautsprecher besonders in den hoch- und tieffrequenten Bereiche mit einer außerordentlichen Qualität begeistern können. Ein gutes Beispiel bietet sich bereits im ersten Kapitel bei Laufzeit 6 Min. 30 sek, als die kleine Lucinda kauerrnd hinter einer Tür gefunden wird: auf sämtlichen Kanälen sind unheilvolle Flüsterstimmen zu hören, während die eigentlichen Dialoge sowie der Score etwas in den Hintergrund rücken. Diese Szene profitiert enorm von der Klangdurchzeichnung und extrem sauberen Spielweise in allen Frequenzbereichen, indem die Lautsprecher jede Klangebene akribisch umsetzen. Die Feindynamik sowie Auflösung der effektbehafteten Flüsterstimmen gelingt den britischen Testkandidaten nämlich ebenso gut, wie die vokale Akzentierung der beiden Stimmprofile vom kleinen Mädchen und ihrer Lehrerin. Dank der transparenten Darstellungweise schwebt die Musik dabei in herausragender Manier über dem Geschehen und fügt sich nahtlos ein. Einige Sekunden später stellen die C-CAM Hochtöner ihr Talent unter Beweis, indem sie beim darauffolgenden Schnitt (Ansicht der Erde in der Halbtotalen aus dem Weltraum) eine glasklare Umsetzung der feinen Glocken aus den Membranen schütteln. Was hier an filigraner Detaillierung und Strahlkraft geboten wird, ohne dies auf Kosten einer übertriebenen Prägnanz zu erreichen, sorgte im Hörtest für staunende Gesichter. Auch die verschiedenen Geigeneinsätze im darauffolgenden Intro gelangen höchst differenziert in den Hörraum und nehmen dabei eine leicht dominierende Rolle innerhalb der orchestralen Wiedergabe ein. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Monitor Audio eine offene, detailreiche Akustik mit hoher Präzision verfolgt. Vom Typus her, fokussiert die RX-Serie ein möglichst direkt-ansprechendes/offensives Klangbild und verzichtet auf übetriebene Seidigkeit genauso, wie auf hinzugedichtete Wärme im Mittenbereich. Dazu passt auch die tonale Abstimmung, bei der eine minimale Pointierung an beiden Enden der Frequenzskala feststellbar ist. Im Vergleich zu manchen Mitbewerberprodukten nimmt man das Sounding jedoch als "charakterliche Feinnote" wahr, welches weit von brutalisierenden Verfremdungen entfernt ist. Im Hörcheck empfanden wir die Vorgehensweise im Heimkinobetrieb daher auch als ausgesprochen attraktiv, denn mit der wohldosierten Betonung im Präsenzbereich (ab ca. 4 kHz)  sowie dem zusätzlichen Punch in den Frequenzregionen unterhalb 250 Hertz, profitiert die emotionale Ansprache. 

Beim Flugzeugabsturz in Kapitel 5 (Laufzeit 39 Min. 35 Sek.) darf sich der RXW-12 über seinen spetakulären Höhepunkt dieser Produktion freuen. Den Aufschlag mit anschließender Explosion differenziert er in Bezug auf Bassdruck in hervorragender Weise voneinander, was in dieser Preisklasse eine eher seltene Erscheinung ist. Die meisten Alternativprodukte dicken im Bereich unterhalb 50 Hertz derart auf, dass die oben beschriebene Szene akustisch in einer Art und Weise dargestellt wird, bei dem es einen großen, langgezogenen und "fetten" Basseffekt zu hören gibt - der Monitor Audio Subwoofer verzichtet darauf gänzlich und baut dabei bei der großen Kerosinexplosionen trotzdem einen größeren Druck (bzw. Volumen) auf. Bei den darauffolgenden Szenen innerhalb der Trümmerfeldes muss der Subwoofer durch möglichst tieffrequentes "Brummeln" diverse Feuerflächen/-bereiche umsetzen. Hier zeigt sich die audiophile Abstimmung des RXW-12 mit Fokussierung auf Ehrlichkeit und sauberer Durchzeichnung, da zB. ein Nubert nuLine AW-1000 durch seine "fettere" und minimal substanzvollere Tiefstbasswiedergabe (zwischen 20 und 25 Hertz) den etwas effektvolleren Auftritt besitzt. Die dynamischen Akzentierungen der beiden kleineren, nachträglichen Explosionen belegen hingegen eindrucksvoll, dass der Monitor Audio Sub durch seine Auslegung mehr Punch und Durchschlagsvermögen besitzt.

Auch die nächste Katastrophe fordert den RXW-12, allerdings eignet sich die akustische Umsetzung des Zugunglücks (Kapitel 9,)  insbesondere in Hinblick auf die Surrounddarstellung. Schon beim Losfahren der U-Bahn bestechen die Lautsprecher durch eine sehr räumliche sowie realistische Wiedergabe der flackernden Neonröhren und Zuggeräusche. Die Pfeiff- und Schleifeffekte erklingen bei sämtlichen Lautsprechern (ausgenommen Subwoofer) in sehr ähnlichen Klangfarben, zumal auch das Maß an Detailreichtum auf hohem Niveau miteinander harmoniert. Auf diese Weise ertönen Effektschwenks sehr authentisch und sorgen für eine glaubhafte Raumabbildung. Lediglich im Grundtonbereich fallen die beiden RX-FX minimal ab, was sich zum Beispiel bei den zerberstenden Säulen offenbart, die von dem entgleistem Zug erfasst werden. In Relation zur Gehäusegröße sowie Grundkonzeption ist die gebotene Akustik jedoch als Erstklassig einzustufen, schließlich klingt der RX-FX immer noch verhältnismäßig voll und erwachsen. Seine absolute Domäne stellt das Silver-RX typische Auflösungsvermögen in Kombination mit der beeindruckenden Räumlichkeit dar. Gezielt platzierte Effekte wie zB. der herabfallende Schutt oder zersplitterndes Glas weisen eine gute Lokalisationsschärfe auf, während Umgebungsgeräusche wie zB. Regen/Lautsprecherdurchsagen sehr weitläufig erschallen und den Hörbereich regelrecht einhüllen. Die Eigenschaft, den Klang in hervorragender Weise vom Lautsprecher zu lösen, zeichnet jedoch auch die anderen Mitglieder des vorliegenden Boxen-Sets auf. Hier ist den Entwickler gegenüber der Vorgängerserie ein durchaus großer Wurf gelungen, denn in Kombination mit der volleren Mittenwiedergabe sorgt alleine schon der neue Centerspeaker für ein neues Filmerlebnis, indem die Protagonisten in Bezug auf Tonalität und Körperhaftigkeit deutlich glaubhafter abgebildet werden. 

Gegenüber der Silver-RS Serie lässt sich generell festhalten, dass die tonal prägenden Charakteristiken in ihrer Grundtendenz zwar schon noch vorhanden sind, nun jedoch nur noch als Feinabstimmung wahrgenommen werden. Je nach Boxenmodell hatte die "alte" Silver Modellreihe durchaus den Hang zu einer scharfen Hochtondarstellung, sowie vordergründiger Bassumsetzung. Die hervorragende Präzision konnte indes noch weiter gesteigert werden, außerdem spielen die Lautsprecher allesamt noch etwas tiefer und bieten noch mehr Bassdruck. Hinsichtlich der Pegelfestigkeit hat sich hingegen nicht extrem viel getan, was aber angesichts der ohnehin schon astreinen Leistungen der Silver-RS Serie keinen Kritikpunkt darstellt. Durch die reduzierte "Schärfe" klingen die RX-Lautsprecher jedoch speziell bei hohen Lautstärken mitunter weitaus angenehmer - dieser Aspekt ist jedoch speziell in Einklang mit der Raumakustik und eingesetzter Elektronik zu betrachten. Diverse THX-Systeme klingen bei Pegeln um die 100db zwar noch etwas souveräner, doch für alle Anwender, die keinen dedizierten 50m² Heimkinoraum besitzen und vorwiegend sehr laut hören, reicht die Belastbarkeit locker aus.

Einzelwertungen in der Zusammenfassung:


RX-8:

Klanglich der unumstrittene Taktgeber im RX-System: reizvolle Tonalität mit leichter Akzentuierung an beiden Enden der Frequenzskala, höchst präzise und trotzdem nicht vordergründig. Auch die Raumabbildung gelingt den Standboxen ausgezeichnet, weshalb die RX-8 auch im Stereobetrieb erstklassige Leistungen offeriert. Belastbarkeit und Grobdynamik sind für die wohnraumfreundlichen Abmessungen schon fast als sensationell zu bezeichnen - und da auch die Feindynamik über alle Zweifel erhaben ist, geht dieses Modell als klarer Redaktionsliebling aus diesem Test heraus.


RX-centre:

Gegenüber dem RS-LCR ein klarer Fortschritt:  die saubere und detaillierte Mittendarstellung war beim Vorgänger schon auf einem ähnlich guten Niveau, allerdings bietet die Neuauflage große Fortschritte in Bezug auf das Klangvolumen. Über die maßstäbe-setzenden Qualitäten der Hochtondarstellung muss man bei der RX-Serie sowieso kein Wort mehr verlieren. Erfreulicherweise ist auch die Bassperformance hinsichtlich Tiefgang sowie Präzision als vollwertig zu bezeichnen und harmoniert sehr gut mit der RX-8. Deswegen empfiehlt sich der RX-centre auch für weitere Aufgaben jenseits des Mittenkanals. 


RX-FX:

Zugegeben: nach Meinung des Authors stellen Di- bzw. Bipole hauütsächlich ein Relikt aus vergangenen Zeiten dar, wo man noch nicht über dedizierte 8 Kanal- Wiedergabe verfügen konnte. In einem modernen Heimkino sind Direktstrahler aus Gründen der Klangnatürlichkeit und Ortungsschärfe im Regelfall die bessere Wahl. Und trotzdem hatten wir viel Spaß mit dem RX-FX: er kann zwar die prinzipgebundenen Nachteile nicht wettmachen, klingt aber tonal überraschend komplett und distanziert sich deutlich von den extrem diffus agierenden "Hochtonschleudern" anderer Hersteller. Da er auch in Bezug auf Dynamik und Klangstrukturierung in Sichtweite der anderen beiden Fullrange-Satelliten bleibt, kann man den sehr räumlich aufspielenden RX-FX als Problemlöser für kleine Räume bedenkenlos empfehlen. Und für Freunde von direktstrahlenden Rearspeakern bietet die Silver-RX Serie mit dem Modellen RX1 und 2 sogar gleich zwei Möglichkeiten an.


RXW-12:

Der kompakte Subwoofer hat klanglich eigentlich alle Tugenden, die sich Heimkinofreunde wünschen: er besitzt einen hervorragenden Tiefgang, baut einen enormen Druck auf und ist in der Lage sehr differenziert bzw. sauber zu spielen. Dies hat er seiner referenzwürdigen Präzision zu verdanken, die er aufgrund der Konzeption aus C-CAM Membran und dem geschlossenem Gehäuseaufbau schöpft. Auch die starke Digitalendstufe trägt zur klanglichen Freude bei, den selbst bei starker Beanspruchung schüttelt der RXW-12 hochdynamische Basschübe in den Raum. Die schnelle und zeitrichtige Wiedergabe zeichnet den Subwoofer auch für musikalische Zwecke aus. Lediglich der geringe Funktionsumfang  hinsichtlich Klangjustage (Equalizer) trübt den ansonsten durchweg positiven Eindruck.

Marktanalyse

Monitor Audio GS-Set
(5.1 Set für ca. 6.300 Euro aus den Modellen GS-60, GS-LCR, GS-FX und GSW-12)

Die Silver-RX Schallwandler liefern eine derart überzeugende Vorstellung ab, dass selbst die hauseigenen Kräfteverhältnisse gehörig ins Wanken geraten. Dabei gelingt es ihnen sogar fast, die phänomenale Mittel-/Hochtondarstellung der Gold-Signature Serie zu übertreffen, welche in ihrer Preisklasse (ca. 6.000 Euro für ein typisches 5.1 System) als Maßstab gilt ! In tonaler Hinsicht könnte die Silver-RX manchem Geschmack sogar ein wenig besser gefallen, da das tendenziell eher schlanke Bassfundament der GS-Serie einem deutlich fülligeren Auftritt gewichen ist. In Bezug auf die Präzision, Dynamik sowie Raumabbildung lassen beide Modellreihen diesselbe Handschrift erkennen und liegen auf einem sehr ähnlichen Niveau, was die besondere Preiswürdigkeit der RX weiter unterstreicht. Lediglich beim Subwoofer lohnt sich der Griff zur Silver-RX Serie nicht im selben Maße: der RSW-12 stellt beileibe kein schlechtes Produkt dar - doch in Relation zum GSW-12 gestaltet sich die Preisdifferenz zu gering. In den aufpreispflichtigen Hochglanzausführungen trennen gerade einmal 370 Euro die beiden Subwoofer. Vom grundsätzlichen Klangcharakter sind sich beide sehr ähnlich (präzise, trockene Abstimmung), allerdings bietet der GSW-12 den großen Vorteil eines DSP-Moduls zur perfekten Feinanpassung an Hörgeschmack bzw. Raumakusik. Dazu gibts auch noch eine Fernbedienung inkl. abspeicherbaren Presets, sowie eine minimal stärkere Endstufe. Deswegen unser Tipp für anspruchvsolle Home-Cineasten mit Fokussierung auf optimales Preis-/Leistungsverhältnis: 4x RX-8 zuzüglich dem passenden RX-centre und dazu noch ein oder zwei GSW-12. 


Nubert nuLine Set
(5.1 Set für ca. 3.170 Euro bestehend aus AW-1000, CS-72, DS-22, nuLine 102)

Ein direkt vergleichbares System vom schwäbischen Direktanbieter Nubert kommt über 200 Euro günstiger, wobei wir hier sogar schon den größeren der beiden Centerspeaker gerechnet haben. Auch ausstattungs- und funktionsseitig liegen die Schwaben vorne, denn sämtliche Lautsprecher bieten über kleine Schalter am Anschlussterminal mehrere Möglichkeiten zur tonalen Feinabstimmung. Darüberhinaus glänzt der Nubert Subwoofer mit einer Ausstattung (motorisierte Regler, Fernbedienung), die dem RSW-12 die Schamesröte auf die Membran treibt. Trotzdem ist das Nubert Ensemble deswegen aber nicht automatisch der bessere Deal, da unterschiedliche Konstruktions- sowie Klangschwerpunkte gesetzt wurden. Die nuLines bestechen durch ihren Bassdruck, Grobdynamik sowie Pegelfestigkeit. Zusammen mit der generell eher luftigen Darstellung ergibt sich ein sehr angenehmes Klangbild für Heimkinoanwendungen, bei dem auch ein langer Filmabend mit hoher Lautstärke zum Vergnügen wird. In tonaler Hinsicht sind die Fullrange-Speaker allesamt etwas schlanker abgestimmt, als ihre Monitor Audio Kontrahenten (was sich jedoch durch die Klangschalter ändern lässt). Die Silver-RX Serie hingegen besitzt andere Reize: sie spielt über weite Teile des Frequenzspektrum präziser bzw. schneller. Besonders im Bass- sowie Hochtonbereich gelingt ihr eine sensiblere Durchzeichnung. Auch die klangliche Feinabstimmung innerhalb des System zwischen den einzelnen Lautsprecher klingt bei Monitor Audio etwas harmonischer (trotz der Nubert Klangschalter). Als weiterer Vorteil können die Briten den besseren Wirkungsgrad verbuchen, was die RX-Serie verstärkerunkritischer als die Nuberts macht. Der Subwoofer nuLine AW-1000 bietet mehr Klangvolumen und geht noch etwas tiefer in den Basskeller, allerdings differenziert er Feinheiten nicht mitselben Genauigkeit, wie der musiktauglichere RXW-12. Für Stereohörer und audiophile Heimkinogourments außerdem interessant: die Silver-RX Lautsprecher setzen feindynamische Absetzung mit mehr Differenzierungsgenauigkeit um und generieren eine größere Lokalisationsschärfe in der Raumabbildung. Kurzfazit: Das Nubert nuLine ist gut, günstig und bietet eine fantastische Ausstattung, muss sich jedoch in vielen Klangpunkten den Silver-RX geschlagen geben. Genügend Freiraum für verschiedene Geschmäcker lassen sich die unterschiedlichen Auslegungen jedoch noch übrig .


Dali Mentor Set
(5.1 Set für ca. 6.600 Euro aus den Modellen Mentor6, Vokal, Mentor1 und Ikon Sub)

Einen großen Bekanntheitsgrad genießen auch die Schallwandler vom dänischen Anbieter Dali. Hier kennen wir die Mentor Serie sehr gut, welche sich preislich deutlich überhalb der Silver-RX Linie positioniert. Unter diesem Aspekt kann man es dem Monitor Audio System auch nicht verübeln, dass die exzellente Centerspeaker-Homogenität von der Dali-Zusammenstellung deutlich überlegen ist - schließlich kostet der Mentor Vokal über 1400 Euro ist besitzt die Größe einer Standbox. Bei der anschließenden Detailbetrachtung entpuppen sich jedoch einige faustdicke Überraschungen, weil das Mentor-System in vielen Klangaspekten schlichtweg an die Wand gespielt wird. Die Silver-RX Speaker klingen zwischen Mittel- und Bassbereich wesentlich vollmundiger/kräftiger aber gleichzeitig auch druckvoller und präziser ! Über mangelnde Präsenz im hohen Frequenzspektrum kann man sich bei beiden Systemen nicht beklagen, allerdings agieren die Monitor Audio Lautsprecher wesentlich(!) genauer und modellieren das Klanggeschehen im deutlich tiefgründiger. Würde man die Lautsprecher bei einem Blindtest gegeneinander antreten lassen, so würde man mit großer Sicherheit die britischen Boxen als die hochpreisigeren einstufen, weil jene Lautsprecher schlichtweg verbindlicher und direkter musizieren. Hierzu passt auch die Dali-Philosophoe einer besonders breiten Abstrahlacharakteristik zur Bildung einer großen Hörzone, ohne dedizierten Sweetspot . Kurzfazit: es mag sicherlich Anwender geben, die den sphärischen Dali-spezifischen Klang sehr schätzen (zumal die Lautsprecher technisch/handwerklich absolut überzeugen) doch für den Großteil an Interessenten spiegelt die Serie RX-Serie alle Tugenden wieder, die man sich von seinen Boxen wünscht - und dies zum halben Preis.


Bowers&Wilkins 600er Serie:
(5.1 Set für ca. 3.500 Euro aus den Modellen 683, HTM61, DS3 und ASW610)

Als direkter Mitbewerber schickt Bowers&Wilkins seine 600er Serie in das Rennen um die Gunst der Käufer in der Mittelklasse. Ähnlich wie bei Silver-RX, verfolgt auch B&W eine Feinabstimmung die minimal von einer kerzengeraden Linearität abweicht. Die Lautsprecher der B&W 600er Familie besitzen eine dezente Pointierung im mittleren Frequenzspektrum, was den Schallwandler eine angenehme zusätzliche Grundtonwärme bzw. Klangvolumen beschert. Die Hochtondarstellung ist den britischen Mitbewerben extrem gut gelungen und liegt in Bezug auf die Detailauflösung nur minimal hinter der Monitor Audio Silver-RX Serie. Von unterschiedlicher Natur ist jedoch die Eingliederung in die Gesamtwiedergabe, wie die B&W 600er deutlich mehr auf Seidigkeit getrimmt sind, was insgesamt in einem etwas milderen Klangbild mündet. Die Bassdarstellung zeichnet sich durch hohe Präzision aus, wenngleich der Tiefgang tendenziell immer etwas geringer als bei der Silver-RX Serie ausfällt. Eine Ausnahme stellt diesbezüglich der große Centerspeaker HTM61 dar, der zudem auch als Referenz in Bezug auf die Homogenität zu den Frontlautsprechern dient. Das Loslösen vom Lautsprecher stellt eine weitere Domäne von B&W war, wo die 600er Serie zusammen mit der Silver-RX das Maß in dieser Preisklasse definiert. Selbiges kann man hingegen leider nicht von der Oberflächenverarbeitung behaupten, wo die B&W Speaker ohne Echtholzfurniere oder Hochglanzlackierungen den Weg zum Kunden antreten.

Gesamtübersicht (relativer Vergleich -bestes Set erhält immer 10 Punkte)

tonale
Balance
Bass Mitten Höhen max.
Pegel
Tiefen-
staffelung
Surround-
homogenität
Monitor Audio Silver-RX 9 10 9 10 8 9 9
Monitor Audio Silver-RS 7 8 8 9 8 8 8
Monitor Audio Gold-S. 8 10 10 10 9 10 10
Nubert nuLine 10 (Schalter) 8 9 7 10 8 8
Dali Mentor 7 7 8 7 8 9 9
B&W 600er Serie 8 8 10 9 8 9 10
Fazit:

Große Würfe gibt es im Lautsprecherbereich eigentlich nur sehr selten zu vermelden, doch bei der neuen Silver-Generation von Monitor Audio darf man durchaus von einem mittelgroßen Quantensprung sprechen. Was hier an hochklassigen Attributen zusammengeführt wurde, definiert ein neues Maß an Klangqualität in der vorliegenden Preisklasse. In einigen Teilaspekten fischen die RX-Lautsprecher unverhohlen sogar schon in Gewässern, wo bislang vornehmlich deutlich hochpreisigere Offerten ihr Klientel suchen. Speziell die gebotene Präzision, Auflösung und Klangsauberkeit adelt die Lautsprecher zum "Best-Buy" für Freunde einer detailreichen, analytisch-offenen Wiedergabe. Aufgrund der konsequenten Preispolitik von Monitor Audio wird ein Silver-RX Set wohl kaum mit hohen Streichpreisen zu finden sein. Dennoch stellt es auch im Vergleich zu vermeintlichen "Superschnäppchen" ein sinnvolles Investment dar, weil die hochwertige technische Basis sowie die Premium-Verarbeitungsqualität für eine langfristige Wertschöpfung bürgen. Die zeitlos elegante Optik mit ihrer schlichten Formensprache passt diesbezüglich perfekt in das Produktdesign. 

Monitor Audio Silver-RX: die neue Preisklassen-Messlatte
in Bezug auf Präzision und Detaillierungsvermögen.


Monitor Audio Silver-RX 5.1 Surroundset  
Modelle: RX-8, RX-centre, RX-FX, GXW-W12
Gesamtpreis 3.405 / 4.135 Euro (Holz-/Hochglanz)
Test: 22.September 2009

+ exzellente Durchzeichnung in allen FR-Bereichen, sehr schnelle Spielweise 
+ weitgehende neutrale Tonalität
+ gute Raumabbildung/Tiefenstaffelung
+ überzeugende Dynamik
+ überdurchschnittliche Pegelfestigkeit
+ hervorragende Verarbeitungsqualität
+ aufwändiger technischer Aufbau
+ sehr fairer Kaufpreis für das Gebotene

- RXW-12: spartanische Ausstattung, kein User-EQ
- RX-FX: Umschalter zwischen Di-/Bipol schlecht zugänglich

Website des Anbieters: www.monitoraudio.de


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Text: Lars Mette