Test: AV-Receiver Marantz SR-6003
Dieser Artikel wurde auf Amisos-PCs verfasst.
(16.Februar 2009 -
Autor: Lars Mette )
Mit dem Marantz SR-6003 möchte sich der japanische Hersteller einen großes Stück vom Kuchen der 1.000 Euro AV-Receiver Klasse abschneiden. Damit die Zielsetzung auch von Erfolg gekrönt ist, bringt der Traditionshersteller seinen Zögling mit einer Komplettausstattung an den Start: neben einer HDMI1.3a Bestückung mit Decodern für Dolby TrueHD und DTS-HD, verfügt der SR-6003 über eine hochwertige Videosektion sowie viele weitere Goodies wie zB. die Audyssey Multi-EQ Einmessung, ein grafisches Userinterface oder die USB-Schnittstelle. Selbstverständlich kann man mittlerweile alleine durch praktische Features keinen Blumentopf mehr gewinnen, so dass Marantz dem SR-6003 auch in Bezug auf seine akustische Eigenschaften eine sorgfältige Entwicklung angedeihen ließ. Wir haben den mit 999 Euro gelisteten AV-Receiver genauer inspiziert, um ihn mit dem aktuellen Platzhirschen (allen voran dem Denon AVR-2809) zu vergleichen.
Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale in der Zusammenfassung:
- 7x 100 Watt Leistung (an 8Ohm)
- Decoder für Dolby TrueHD, DTS-HD sowie die niedrigeren Derivate
- Videoskalierung + De-Interlacing für analoge Quellen bis 1080p
- HDMI1.3 3x Eingang / 2x Ausgang
- USB Eingang + MDAX Schaltung zur Verbesserung komprimierter Audiofiles
- Raumeinmessung via Audyssey MultiEQ
- grafische Benutzeroberfläche
- UVP 999 Euro
Verarbeitung und Design:
Im Gegensatz zu den vorherigen Gerätegenerationen wirkt die aktuelle Serie weniger kantig und besitzt fließendere Formen. Durch die aufgeräumte Front entstehend eine massiv wirkende Optik, die ein wenig Bolidenflair vermittelt. Mit Ausnahme des Einschaltknopfes und diverser Beschriftungen/Logos glänzt der SR6003 mit einer symmetrischen Anordnung der Bedienelemente. Die beiden Drehregler übernehmen jeweils die Quellenwahl sowie Pegelstellung und weisen eine klassenübliche Usability auf. Der Lauf könnte etwas präziser ausgeführt sein, die Anfassqualität der aluminiumbeschichteten Bedienelemente geht jedoch in Ordnung. Etwas schade finden wir, dass die blauen LEDs überhalb der Regler dem Modellwechsel zum Opfer gefallen sind, die beim SR6001 noch für eine optische Auflockerung gesorgt haben.
Beim Blick auf die Seite erspähen wie die übliche Gehäuseverschraubung in dieser Preisklasse. Massive Seitenverkleidungen aus Aluminium ohne sichtbare Verschraubungen behält sich Marantz (wie auch die anderen Hersteller) für hochwertigere Geräte auf. Das verwendete Blech ist ähnlich dünnwandig wie bei vergleichbaren Geräten von Denon, Yamaha und Co. Bei den Passungen der verschiedenen Chassiselemente gibt es keinen Anlass zur Klage, die Spaltmaße fallen sehr gleichmäßig aus.
Hinsichtlich der Materialqualität findet sich gleichermaßen Licht und Schatten: während rings um Display und Frontklappe eine hochwertige gebürste Aluminiumfront das Gerät ziert, ziehen die seitlich angebrachten Kunststoffelemente das haptische Niveau etwas nach unten. Fairerweise muss man aber an dieser Stelle erwähnen, dass eine geschwunge Frontverkleidung aus 2mm dickem Alumiumprofil in dieser Preisklasse ohnehin unüblich wäre. Außerdem ist der Materialmix in optischer Hinsicht nur bei genauem Blick zu erkennen. Laut Marantz besitzen die eigensetzten Kunststoffelemente eine störungsabsorbierende Funktion und kommen bei den Kunden sehr positiv an.
Die Abdeckplatte des Bedienpanels besitzt eine Aluminiumschicht
und fügt sich deswegen nahtlos in die Gesamtoptik ein.
Hinsichtlich der mechanischen Integration überzeugt die
Konstruktion. Die Klappe gleitet zwar nicht ganz so stark bedämpft
wie zB. bei einem Yamaha RX-V1900 herunter, weist aber eine
zufriedenstellende Passgenauigkeit und Solidität auf.
Die Anschlussbuchsen sind solide ausgeführt und erweisen sich als zweckmäßig und robust. Die Rückwand verbiegt sich auch beim kräftigen Einstecken von Kabeln nicht. Bei den Lautsprecherterminals sind Menschen mit großen Fingern aufgrund der engen Positionierung etwas im Nachteil, aber ansonsten gehen auch diese Schnittstellen in Ordnung. Speziell bei Verwendung von Lautsprecherkabeln jenseits des 2,5mm² Kabeldurchmessers empfiehlt sich der Einsatz von Bananensteckern, welche im SR6003 sicheren Halt finden.
Technischer Aufbau und Features:
In Bezug auf seinen Grundaufbau orientiert sich der SR6003 am Standardlayout in dieser Preisklasse. Die Netzteilsektion beansprucht die linke Flanke des Gerätes, während die Endstufen in einen zentral angebrachten Kühlkörper (quer hinter dem Frontpanel) münden. Die Signalelektronik teilt sich auf mehrere Ebenen auf und nimmt die hinteren Bereiche des Gerätes ein. Die Steuersignale für Teile der Displayelektronik werden mit Hilfe eines kleinen Platinenstegs über den Kühlkörper transportiert, was uns nicht ideal erscheint.
Die Netzteilsektion des SR6003 basiert auf einem
EI-Stromtransformator mit großen Entbrummkondensatoren.
Auffallend ist in diesem Zusammenhang, dass die intern
verlegten Stromkabel einerseits mustergültig sauber miteinander
verdrillt sind, andererseits aber keinen sonderlich massiven Eindruck
hinterlassen und kaum von den Signalkabeln zu unterscheiden sind. Die
Leistungsaufnahme wird mit max. 600 Watt angegeben, womit der SR6003 laut
offizieller Angabe 100 Watt/8 Ohm Sinusleistung über seine 7
Endstufen ausgibt.
Aus dieser Perspektive kann man den 3-lagigen Aufbau sehr schön erkennen. Durch die große Anzahl einzelner Platinen wirkt der SR6003 etwas unaufgeräumter als manche seiner Kollegen. Im obersten Stockwerk thront die Videoverarbeitung mitsamt der HDMI-Sektion. Die digitale Audiosignalverarbeitung inkl. Processing und D/A Wandlung (192 kHz/24-Bit für jeden Kanal) ist auf der mittleren Platine beheimatet, während im Keller des SR6003 hauptsächlich analoge Audioschaltkreise vorzufinden sind. Die zahlreich vorzufindenden Flachbandkabel realisieren kurze Verbindungswege und verdeutlichen in Kombination mit der stark aufgegliederten Platinenstruktur, die großen Bemühungen von Marantz nach optimalen Arbeitsbedingungen sämtlicher Baugruppen.
Hinter der Frontklappe findet sich (fast) alles, was sich das Heimkinoherz wünschen kann: neben analogen Audio- und Videoeingängen, offeriert der SR6003 auch einen optischen Digitaleingang sowie eine USB Schnittstelle, über die man den Receiver problemlos und schnell mit Musik (MP3, WAV, WMA und AAC) füttern kann. Zusätzlich stehen noch Direktzugriffstasten für die Quellenwahl und ein Navigationskreuz zur Verfügung. Auch Kopfhörer und Messmikrofon werden hinter der Frontklappe entgegengenommen. Insgesamt eine sehr gute Lösung, weil der SR6003 auf diese Weise trotz seiner aufgeräumten Optik viele Funktionen bietet. Trotzdem gibt es noch Raum für Verbesserungen: so wäre ein Front HDMI Eingang genauso wünschenswert, wie eine coaxiale Digitalschnittstelle. Unerreicht ist nach wie vor die Lösung von Harmon Kardon, wo die vergleichbaren Receiver eine Umschaltmöglichkeit zwischen Ein- und Ausgabe bei den Frontschnittstellen anbieten.
Der Blick auf die Anschlussektion bringt keine Überraschungen zu Tage: der SR6003 besitzt eine preisklassenübliche Schnittstellenvielfalt, inklusive Pre-Out Buchsen. Ungewöhnlich ist hingegen die HDMI Bestückung, wo das Gerät lediglich drei Eingänge aufweist, dafür aber gleich zwei Ausgänge besitzt. Details zur Steuerung der beiden HDMI Outputs finden Sie im weiteren Verlauf dieser Rubrik. Sämtliche Digitaleingänge (inkl. HDMI) sowie die Component-Videoeingänge lassen sich den Quellen frei zuweisen. Der analoge Mehrkanaleingang ist für 7.1 ausgelegt und besitzt eine eigene Einpegelungskonfiguration. DSPs, Delay oder Equalizereinstellung sind bei diesem Eingang nicht aktivierbar. Die nicht vorhandenen Netzwerk- oder iPod Schnittstellen wird durch die USB Buchse wieder ausgeglichen. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, besitzt der Receiver insgesamt 9 Paar Lautsprecherbuchsen, die im Standardlayout für eine 7.1 Konfiguration mit Front A/B Schaltung vorgesehen sind. Die Umschaltung zwischen den beiden Lautsprecherpaaren erfolgt via Fernbedienung. Wer nur ein 5.1 Setup betreibt, kann die brachliegenden beiden Endstufen wahlweise für den Zone2-Ausgang oder zum Bi-Amping der Frontlautsprecher nutzen. Die hierfür notwendige Konfiguration gestaltet sich jedoch etwas kompliziert, da die Zuordnung jener Endstufen für die Zone2 über das GUI erfolgt, während der Bi-Amping Modus mit Hilfe eines kleinen Schalters auf der Geräterückseite aktiviert wird.
Übersicht der Schnittstellen:
Audio digital | 2x coaxialer Eingang 4x optischer Eingang / 1x optischer Ausgang |
Audio analog | 7x Stereo analog Eingang / 3x Ausgang 1x 7.1 Channel analog Eingang 1x Stereo Pre-Out für Zone 2 1x 7.1 Channel analog Ausgang als Pre-Out |
Video digital | 3x HDMI 1.3a Eingang / 2x HDMI 1.3a Ausgang |
Video analog | 5x FBAS Eingang / 2x Ausgang 4x SVideo Eingang / 2x Ausgang 3x Component Eingang / 2x Ausgang |
sonstige | RS232, Antenne, DC-Trigger, Remote in/Out |
An Decodern fährt der SR6003 alles auf, was Rang und Namen hat. Dabei werden auch sämtliche aktuellen HD-Tonformate von Dolby sowie DTS (Auflistung siehe weiter unten) unterstützt. Die integrierten DSP-Programme umfassen nicht nur Dolby Prologic2x sowie DTS:Neo6, sondern ebenfalls das Marantz-eigene Circle Surround II. In Bezug auf sonstige DSP-Programme gibt sich der Receiver spartanisch und verzichtet auf Simulationsprogramme diverser Lokalitäten wie Kirchen oder Nachtclubs. Zur Verbesserung der MP3 Wiedergabe verfügt das Gerät über eine Funktion mit der Bezeichnung M-Dax. Der Marantz Dynamic Audio Expander soll dazu dienen, die klanglichen Einbußen bei komprimierten Audiofiles zu kompensieren. M-Dax lässt sich bei der Wiedergabe entsprechender Medien in drei Stufen (Off, Low und High) justieren. Bei unseren Tests stellte sich die mittlere Stufe als beste Variante heraus, da sie einen guten Mittelweg zwischen dynamischer Nachwürzung sowie natürlicher Musikwiedergabe bietet. Für die räumliche Wiedergabe ohne Surroundlautsprecher beinhaltet der SR6003 zusätzlich die Neural THX sowie Dolby Virtual Speaker Technologie.
Die DSP Modi des SR6003 in der Übersicht
Dolby | Dolby Digital 2.0, 5.1 inkl. EX Dolby True HD , Dolby Digital Plus Dolby ProLogicIIx Cinema und Musik, voll konfigurierbar auf sämtliche Tonformate lässt sich PL2x zur Generierung der Surroundback anwenden |
DTS | DTS 5.1, 24/96, DTS-ES 6.1 Matrix/Discrete DTS Neo:6 Movie und Musik, voll konfigurierbar DTS-HD High Resolution, DTS-HD Master Audio auf sämtliche Tonformate lässt sich PL2x zur Generierung der Surroundback anwenden |
sonstige | Stereo (inkl. Downconverting von Mehrkanalquellen) Pure-Audio (Abschaltung sämtlicher nicht Stereo-relavanten Schaltkreise) Circle SurroundII Dolby Virtual Speaker Neural THX M-Dax PCM über HDMI, ohne nachträgliche Anwendung von PL2x |

Bei AV-Receivern der 1.000 Euro Klasse gehört eine leistungsfähige Raumanpassung mittlerweile zum guten Ton. Marantz vertraut hierfür (wie auch Denon und Onkyo) auf das Einmessverfahren MultEQ von Audyysey. Beim SR6003 kommt eine Version zum Einsatz, welche bis zu 6 Positionen im Hörraum einmisst bzw. optimiert. Auf die Funktionserweiterungen DynamicEQ+Volume hat man im Hause Marantz verzichtet. Audyssey MultEQ arbeitet mit mit FIR (Finite Impulse Response)-Filtertechnik und Advanced Low Frequency Correction (ALFC), um eine exakte Anpassung an den Hörraum und die dortigen Gegebenheiten zu ermöglichen. Es stehen verschiedene auswählbare Kurven zur Verfügung: Die Audyssey MultEQ Referenzkurve und ihre Ableger Audyssey Flat (flach über den gesamten Frequenzgang) und Audyssey Bypass Front (Referenzkurve ohne Korrektur der Front L/R-Lautsprecher). Zusätzlich bringt der SR6003 auch einen manuell einstellbaren grafischen Equalizer mit. Leider lassen sich die, von Audyssey errechneten EQ-Settings nicht in den manuellen EQ hineinkopieren, um ihn noch etwas an den Hörgeschmack anzupassen. Glücklicherweise stellt das aber kein Beinbruch dar, denn bei unseren Testreihen erwiesen sich die ermittelten Frequenzgänge stets als korrekt. Im Detail bevorzugte das Einmessverfahren eine höhere Trennung zwischen Satelliten und Subwoofer, stellte aber dennoch flüssige Übergänge her. Lediglich die Einpegelung des Subwoofers musste in einigen Fällen manuell wieder etwas angehoben werden, um ein adäquates Bassfundament zu bekommen. Zur besseren Einordnung des Klangcharakters beziehen sich unsere Höreindrücke im weiteren Verlauf dieses Testberichts auf die Wiedergabe ohne Einflüsse von Equalizern. Letztendlich sind dessen spezifischen Eingriffe sehr stark vom Raum, der Aufstellung, sowie den Lautsprechern abhängig.
Die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung:
Modell / UVP | Marantz SR-6003 / 999 Euro |
Aufbau | 7.1 AV-Receiver 7 Endstufen á 100 Watt Leistungsaufnahme max 600 Watt |
Audio-Features | Audyssey Raumeinmessung für bis zu 6 Sitzplätze Dekodierung sämtlicher aktuellen Tonformate gemäß HDMI1.3a 2. Zone, Stereo wahlweise per SB-Endstufe oder Pre-Out 3. Zone, Stereo über Digitalausgang |
Video-Features | analoge Quellen -> i/p Wandung+Scaling bis 1080p HDMI Quellen -> unbearbeitete Weiterleitung 2 HDMI Ausgänge, schaltbar |
Besonderheiten | grafisches Userinterface (GUI) USB Frontschnittstelle zur Audiowiedergabe komprimierter Dateien |
Abmessungen | 44,0 x 16,5 x 38,8cm (B,H,T) |
Gewicht | 13,2 Kilogramm |
Bedienung und Einstelloptionen
Laut Marantz (Quelle: Website) wird die Einrichtung des SR6003 mit der beigelegten LCD-Fernbedienung nicht nur ein einfaches, sondern zugleich auch freudiges Erlebnis. Und wir müssen zugeben: was sich zunächst nach typischer Hersteller-Schönfärberei anhört, entpuppt sich in der Praxis erfreulicherweise als absolut zutreffend. Der Controller verströmt durch seine konventionelle Machart aber nicht unbedingt einen sonderlich exklusiven Flair auf dem Couchtisch. Durch seine gute haptische Materialanmutung und die praktische Belegung, stellt sich jedoch eine tadellose Alltagstauglichkeit ein, von der speziell die aktuellen Denon-Controller nur träumen können. Dank der integrierten Lernfunktion dirigiert die Fernbedienung bis zu 6 weitere Geräte innerhalb der Heimkinoanlage. Damit Sie beim abendlichen Filmgenuss auch immer den perfekten Überblick haben, lässt sich der Controller per Knopfdruck komplett hinterleuchten.
Testumgebung:
Aufgrund der neutral abgestimmten Spielweise setzen wir für diesen Test hauptsächlich ein 5.1 Surroundsystem aus der Cantius Serie von ASW ein. Mit einem Preis von 3.850 Euro platziert sich das Ensemble im preislichen Mittelfeld. Diese Wahl erwies sich im Verlauf der Hörtests als harmonierende Zusammenstellung, weil beide Komponenten hinsichtlich der Feinfühligkeit und Klangdetaillierung eine ähnliche Ausrichtung verfolgen. Obwohl die Firma ASW nicht die Marktpräsenz wie zB. Nubert oder Teufel verfügt, braucht sich die Cantius-Serie keineswegs vor ihren Mitbewerbern verstecken. Speziell die hohe Homogenität innerhalb der Klangkulisse erreicht ein außerordentliches Niveau für HiFi-Lautsprecher. Sie liegt fast auf dem Level von identisch-bestückten THX-Sets, während die Ohren mit einer besseren Auflösung und räumlicherer Wiedergabe verwöhnt werden.
Als Silberscheibenleser fungiert ein Duett aus den beiden Denon Geräten DVD-2500BT sowie dem DVD-3930. Für optimale Wiedergabeeigenschaften haben wir die Geräte von Cinemike modifizieren lassen, was sich akustisch vornehmlich durch gesteigerte Basspräzison, Dynamik und Klangtransparenz bemerkbar macht. Das Tuning zielt zwar normalerweise auf deutlich hochpreisigere Umgebungen, doch andererseits können wir dem Marantz SR6003 dadurch sein maximales Entfaltungspotential entlocken.
Für die Bildwiedergabe dient der Pioneer PDP-6090. Als FullHD Plasma-TV der neunten Generation greift dieses Modell auf ausgeklügelte Technologien zurück, um eine hervorragende Bildqualität zu gewährleisten. Damit wir den SR6003 auch mit den beliebten Projektoren aus der Einstiegsklasse testen können, haben wir unserem Sim2 C3X1080 eine kurze Auszeit gegönnt und greifen stattdessen auf einen Mitsubishi HC6000 zurück.
Unsere hauptsächlich eingesetzte Hardware in der Übersicht:
Lautsprecher | 5.1 Set ASW Cantius Monitor Audio Platinum Set |
Blu-Ray | Denon DVD-2500BT Cinemike Edition (Test folgt) |
DVD | Denon DVD-3930 Cinemike Edition Stufe 3 |
HDMI Kabel | Thunderflash Peak Line Silent Wire Referenz |
Bildwiedergabegerät | Pioneer PDP-6090 Mitsubishi HC6000 |
Praxiseindrücke:
Der SR6003 bläst zum Angriff auf die Herrschaft in der 1.000 Euro Zone. Sein Rüstzeug ist auf dem aktuellen Stand der Technik, so dass wir der japanischen Offensive mit Interesse entgegenblicken. Um sich zu beweisen schicken wir den tapferen Mehrkanalkrieger gleich direkt an die Front: mit der Blu-Ray Version von "Pearl Harbor" befindet sich der SR6003 direkt im Kampfgetümmel und muss sich seinen Weg durch komplexe Surroundarrangements bahnen:
Zunächst beginnen wir mit dem ersten Kapitel, wo Dany und
sein Kumpel Rave unfreiwillig eine kleine Spritztour mit einem
Doppeldecker unternehmen und dabei ihre Faszination an der Fliegerei
entdecken. Der Marantz SR6003 gibt den startenden Propeller wuchtig
sowie dynamisch wieder, bleibt daber aber sets sehr kontrolliert und
verströmt eine hohe Souveränität. Seine beeindruckende
Klangruhe beweist er wenig später, indem er die Geigen beim
einsetzenden Score mit hoher Strahlkraft und Feinauflösung
wiedergibt, während sich die Gesamtbalance zwischen der
musikalische und effektbezogenen Ebene sehr harmonisch erweist. Der
SR6003 besitzt damit eine Gabe, die man in der vorliegenden Preisklasse
in dieser Qualität ansonsten nur vom Denon AVR-2809 kennt. Er ist
nicht darauf getrimmt, spezielle klangliche Schokoladenseiten in die
Waagschale zu werfen, um andere Wiedergabeaspekte zu kaschieren,
sondern bietet eine rundum gelungene Abstimmung auf hohem Niveau.
Interessanterweise erinnert uns auch die Tonalität an den
Denon Receiver, denn beim Marantz SR6003 haben die Entwickler ebenfalls
eine minimale Betonung im unteren Mittenbereich vorgenommen und mit
einer kernig-straffen Basswiedergabe, sowie seidigen Hochtondarstellung
kombiniert. Im Gegensatz zu manch früherem Marantz-Receiver
erfolgt die Klangfärbung lediglich in einem sehr dezentem
Maße, so dass das Quellmaterial nicht auf brutalisierende Weise
entfremdet wird. Stattdessen erfolgt lediglich eine gekonnte
Betonung, bereits vorhandener Klangdetails, was sich in einer
natürlichen und zugleich nachdrücklich/intensiven Spielweise
wiederspiegelt. Ein Schlüsselfaktor für eine
emtional-berührende Wiedergabe stellen bei unserem Filmbeispiel
speziell die Kategorien Grobdynamik, Bassdruck und Surroundabbildung
dar, womit sich der Testproband ganz besonders in Kapitel 21 beweisen
kann:
Beim Luftangriff auf den Marinestützpunkt sorgt der japanische
Mehrkanaljongleur schon bei den ersten einfliegenden Zeros für
einen großzügigen Raumeindruck. Der hierbei eintretende
Übergang zwischen hinteren und vorderen Lautsprechern erfolgt
flüssig und ohne wechselnde Klangfarben. An dieser Stelle sind
schon manche Mitbewerber aus der AV-Receiver Einstiegs- und
Mittelklasse gescheitert, indem mit guten Lautsprecher nicht
verheimlicht werden konnte, dass die Surroundkanäle mit einer
differierenden Signalansteuerung bestückt sind. Die Folge aus
solch einer Konfiguration sind abweichende Klangeinfärbungen bei
bewegenden Objekten zwischen Front- und Rearachse. Der SR6003 meistert
diese Hürde jedenfalls mit Bravour: die Flugzeuggeräusche
werden an sämtliche Kanäle mit dem gleichen hohen Maß
an Klangdetaillierung und tonaler Integrität ausgegeben. Sehr gut
gelingt dem Testgerät ebenfalls die Umsetzung der druckvollen
Explosionen, welche mit einer impulsiven Dynamik das Trommelfell
verwöhnen. Für die angestammte Preisklasse erweist sich das
Niveau an Bassdruck sowie Kontrolle als vorzüglich und generiert
eine Akustik, die sogar einer höheren Preisklasse noch würdig
wäre. Ein Extralob verdient sich der SR6003 für die permanent
hohe Souveränität, die sich das Gerät selbst inmitten
von MG-Gefechten und komplexen Effektsequenzen aufrechterhält.
Sicherlich wird hier nicht ganz die dynamische Differenzierung,
oder Detaillierungstiefe (deutlich teurer) AV-Receiver
Flaggschiffe
erreicht, doch in Relation zur beheimateten Preisklasse agiert der
Marantz Receiver mit erstaunlichen Durchsichtigkeit und
Informationsreichtum.
Der SR6003 besitzt genug Potential, um selbst friedfertige Nachbarn auf die Palme zu treiben. Obwohl manche Konkurrenzprodukte mit massiveren Kühlkörpern glänzen können, so kann sich der SR6003 inmitten der performancestarken Mittelklasse gut behaupten. Der Marantz Receiver macht auch lange Partynächte mit hohen Pegeln klaglos mit, ohne in störendem Maße einzubrechen. Dabei ist zwar eine starke Erwärmung zu beobachten, doch eine Verbrennungsgefahr beim Anfassen des Geäuses, wie bei anderen Geräten, besteht glücklicherweise nicht. Mit wirkungsgradstarken Lautsprecher hat das Gerät auch jenseits der 100db Schwelle noch genug Power, um grobdynamische Abstufungen zu realisieren. Hinsichtlich gebotenem Nachdruck bzw. Basshärte klingt der AV-Receiver erst bei Pegeln zunehmend kraftlos, die im normalen Wohnzimmer ohnehin kaum jemand fahren kann. Von größerer Bedeutung für die anvisierte Zielgruppe ist die positive Tatsache, dass der SR6003 unter Belastung seine kultivierte, angenehme Spielweise beibehält und nicht zu den Gerät gehört, die ihre Besitzer mit einem aggresiv-stechendem Klangbild malträtiert. Auf diese Weise wird auch der lautstarke Konsum von Konzert-DVDs nicht zu einer masochistischen Hörerfahrung, sondern bietet eine erwachsene Performance im oberen Drittel dieser Preisklasse. Wer nicht gerade eine Privatdisko betreibt und/oder einen Hörraum mit mehr als 25m² beschallt, wird mit der gebotenen Pegelfestigkeit mit allergrößer Wahrscheinlich locker auskommen.
So schön es auch ist, mit dem SR6003 das Heimkino zum Beben zu bringen, möchten wir natürlich auch die etwas feineren Klangattribute auf Her(t)z und Nieren prüfen. Hierfür haben wir die Komödie "Mitten ins Herz" aus dem Regal gezogen und die HD-DVD Version über den Cinemike-getunten Toshiba HD-XE1 an den SR6003 weitergeben lassen. Wenn Hugh Grant und Drew Barrymoore ihre Stimmbänder zu 80er Jahre Pop-Musik schwingen, steht jedem Wiedergabekanal anspruchsvolle Arbeit bevor. Das rund 2 minütige Musikvideo zu Beginn des Filmes gibt der Marantz Receiver mit straffer Bassumsetzung und guter Grunddynamik wieder. Die Wiedergabe der hochtonlastigen Synthesizereffekte wird nicht von maximaler Herausarbeitung/Isolierung geprägt - stattdessen verfolgt der SR6003 eine Klangauslegung mit Schwerpunkt auf gesamtheitlicher Harmonie und verzichtet dabei auf spezielle Betonung einzelner Wiedergabeaspekte. Beispielsweise der Pioneer LX-51 agiert bei dieser Szene etwas ruppiger/auffälliger, indem er bestimmte Bass- und Hochtoneffekte leicht dominierend ausgibt, dabei allerdings weder der Luftigkeit noch der insgesamt lässig-souveränen Klangkultur des SR6003 Paroli bieten kann. Speziell die gleichermaßen informationsreiche wie angenehm seidig-luftige Wiedergabe hoher Frequenzen, sorgt bei der Wiedergabe anspruchsvollerer Filmkost für einen akustischen Klassenunterschied. "Mitten ins Herz" besitzt aber weit mehr, als nur ein anspruchsvoll umzusetzendes Intro: abgesehen von den zahlreichen, hochqualitativen Musikuntermalung, kann sich der Marantz SR6003 auch mit der hervorragend angemischten Sprachwiedergabe vorteilhaft in Szene setzen. Die deutsche Syncronstimme von Hugh Grant wird mit einem realistischem Maß an Grundtonvolumen wiedergegeben, welches zudem auch sauber konturiert ist. Dabei schält der SR6003 viele akustische Nuancierungen und Detailinformationen aus der Sprachwiedergabe heraus und sorgt auf diese Weise für eine First-Class Akustik. Auch die oftmals leicht piepsige Syncronstimme seiner Leinwandgenossin (Drew Barrymoore) ertönt natürlich und verfärbungsfrei aus dem Centerspeaker, zumal der SR6003 speziell bei Frauenstimmen aufgrund seiner enormen Klangtransparenz sowieso ein hohes Begeisterungspotential besitzt.
Der SR6003 (oben rechts) in einem unserer Test-Studios.
Besondere Anerkennung verdient sich der SR6003 während zweikanaliger Sessions. Auch im Stereobetrieb findet sich die stimmige, leicht anschiebende Tonalität wieder, mit dem der Receiver schon im Mehrkanalbetrieb zu gefallen wusste. Überraschend ist dabei die hohe Qualität der Bühnenabbildung, die wir in dieser Qualität nur selten in der 1.000 Euro vorgetroffen haben. Dem SR6003 gelingt es, die Bühne weitesgehend von den Lautsprechern zu lösen und die Akteure im Hörraum zu positionieren. Und auch wenn man eine Preisklasse höher schaut, wird es schwierig, eine bessere Tiefenstaffelung zu finden. Erst mit AV-Boliden vom Schlage eines Denon AVC-A1HD oder reinrassigen Stereokomponenten kann man den SR6003 klar überflügeln. Von bemerkenswerter Güte stellt sich bei unserem Testgerät nicht nur die gebotene Räumlichkeit, sondern ebenfalls auch die feindynamische Sorgfalt heraus. Zusammen mit einer guten Detaillierungstiefe gewinnt der Marantz Receiver damit an Vielschichtigkeit und Struktur, so dass das Klangbild zu keinem Zeitpunkt oberflächlich oder lustlos wirkt. Die klar gegliederte Mittenwiedergabe löst das musikalische Geschehen nuanciert auf, während der Hochtonbereich gleichermaßen informationsreich, wie angenehm zu Werke geht. Basslastige Stücke meistert der Receiver zu unseren Zufriedenheit, allerdings merkten wir beim Einsatz der Vincent Monoblöcke SP996 (Stückpreis ca. 300 Euro), dass die integrierten Endstufen speziell hinsichtlich Impulsfreudigkeit und Geschwindigkeit etwas bremsen. Diese Tendenz ist aber bei sämtlichen, uns bekannten AV-Receivern zu beachten, zumal sich der SR6003 in seiner Preisklasse sogar noch am mit Besten aus der Affaire zieht und verhältnismäßig temperamentvoll auftritt. Anwender mit normalen Ansprüchen dürften mit dem Marantz Receiver sehr zufrieden sein, denn im Vergleich zu anderen Geräten generiert der SR6003 seine voluminöse Basswiedergabe nicht auf Kosten der Kontrolle und verfolgt stets eine konturierte, präzise Abstimmung.
Obwohl der SR6003 im Vergleich mit einem Yamaha RX-V1900 auf den ersten Blick nicht gerade als DSP-Spezialist auftritt, so kann er dennoch mit seinen Surroundaufpolierern Akzente setzen. Die integrierten ProLogicIIx- sowie DTS Neo:6 Codecs gehen ihrer Arbeit in gewohnt überzeugender Manier nach und harmonieren dabei vortrefflich mit der Klangauslegung des SR6003. Das Dolby Derivat gefällt durch ein gutes Grundtonfundament sowie kraftvollem Antritt, während das DTS Programm etwas schlanker und feinfühliger in Erscheinung tritt. Einen klaren Sieger kann man hier nicht küren, da sich beide DSP-Modi in der Praxis gegenseitig sehr gut ergänzen. Zur Verstärkung des Raumeindrucks bei TV-Sendungen oder Dolby 2.0 Abmischung haben wir stets PL2-Movie bevorzugt, doch um klassische Aufnahmen besser zur Geltung zu bringen, gefiel uns wiederrum die fernnervigere, analytische Vorgehensweise von DTS Neo:6 Music etwas besser. Wem das nicht reicht, kann sich beim SR6003 sogar noch bei einem drittem Surroundaufpolierer bedienen: Circle SurroundII stellt im Gegensatz zu ProLogicII und DTS Neo:6 eine proprietäre Entwicklung aus dem Hause Marantz dar und ist speziell auf deren Geräte abgestimmt. Daher wundert es nicht, dass der SR6003 in diesem Modus noch ein wenig besser klingt und mit mehr Feinschliff sowie einer höheren Dynamik agiert, was sich speziell bei komplexen Musik-Arrangements sehr schön heraushören lässt. Hier haben die Kontrahenten aus dem Hause Denon, Pioneer und Yamaha wenig entgegenzusetzen und müssen dem SR8001 diesbezüglich das Feld überlassen.
In Bezug auf die Bildeigenschaften punktet der Testproband mit einer zuverlässigen HDMI Umschaltung. Sämtliche Formate werden fehlerlos durchgeschleift und erscheinen ohne sichtbaren Qualitätsverlust auf dem Bildschirm. Die Umschaltzeiten erweisen sich als recht flott, auch das GUI baut sich zügig auf. Bei der Konvertierung und Bearbeitung analoger Videoquellen bietet der SR6003 solide Leistungen, erreicht aber nicht ganz das Niveau der Klassenspitze. Der gebotene Kontrastumfang und die Farbreinheit ist über alle Zweifel erhaben, allerdings könnte sowohl die Vollbildwandlung als auch das Scaling noch etwas besser sein. Beim Test mit Star Wars Episode III per S-Video Zuspielung zeigten sich schon bei der gelben Laufschrift kleinere Unsauberkeiten sowie minimal zitternde Buchstaben, zumal die gesamte Wiedergabe auch nicht völlig flüssig vonstatten lief. In der anschließend ablaufenden Weltraumschlacht manifestiert sich der Ersteindruck: Farbwiedergabe und Detaillierungstiefe sind überdurchschnittlich, wenngleich die Bildschärfe nicht ganz an die Klassenspitze herankommt. Das De-Interlacing arbeitet ohne große Fehler, allerdings haben wir die Raumgleiter auch schon flüssiger durch die Galaxis fliegen sehen. Das gebotene Niveau ist mit Sicherheit keineswegs als schlecht zu klassifizieren - der SR6003 übertrumpft immerhin so manches Bildwiedergabegeräte mit seiner Videoverarbeitung. Sein nicht-überdurchschnittliches Abschneiden ist vielmehr dem generell sehr hohen Niveau geschuldet, welches mittlerweile in der AV-Receiver Mittelklasse hinsichtlich der Bildverarbeitung herrscht. Wir möchten an dieser Stelle aber eine Lanze für Marantz brechen: isoliert betrachtet, stellt eine gute Videoarbeitung sicherlich ein tolles Feature dar. Allerdings kann man über die Sinnhaftigkeit solcher Funktionen geteilter Meinung sein. Nach Ansicht des Autors, sollte ein AV-Receiver ausschließlich auf die akustischen Aspekte ausgerichtet sein. Es ist nur allzu logisch, dass jedes hinzugewonnene Feature nicht nur die Signalreinheit sowie interne Stromversorgung belastet, sondern zugleich auch einen Kostenfaktor darstellt, den man anderweitig wieder ausgleichen muss. Außerdem wäre durchaus die Frage erlaubt, wozu man in Zeiten von Blu-Ray, HD-Konsolen (PS3+XBOX360) oder HD-Receivern überhaupt noch Wert auf eine hochwertige analoge Videoverarbeitung legen sollte. Doch unabhängig von der persönlichen Meinung des Autors möchten wir ganz nüchtern festhalten, dass der SR6003 bezüglich der Videoverarbeitung nicht ganz auf absolutem Referenzniveau operiert und deswegen bei Anwendern mit entsprechendem Bedarf etwas im Nachteil ist.
Denon AVR-2809![]() |
Im Vergleich zu seinem Klassenkameraden aus dem Hause Denon erkämpft sich der SR6003 ein Unentschieden auf hohem Niveau. Der Marantz Receiver muss zwar mit einem HDMI Eingang weniger vorlieb nehmen und hinkt auch in Bezug auf die Videoperformance etwas hinterher, doch dafür arbeitet er feine Klangnuancen minimal besser heraus und klingt insgesamt etwas filigraner. Die kultivierte Klangcharakteristik mit leicht warmer Einfärbung ist bei beiden Modellen vergleichbar, auch die gute Pegelfestigkeit liegt auf demselben Niveau. Im Surroundbetrieb besitzt sowohl der AVR-2809 als auch der SR6003 aufgrund der erwachsenen Spielweise ein großes Faszinationspotential, wobei der SR6003 die Zügel im Frequenzkeller noch etwas straffer in der Hand hält, während der AVR-2809 eine Spur temperamentvoller agiert. Freunde des Stereoklangs finden sowohl im Denon- als auch Marantz Gerät die wohl beste Performance in dieser Preisklasse, allerdings schiebt sich der SR-6003 durch die strukturiertere Bühnenstaffelung hauchdünn in Führung. |
Marantz SR-7500![]() |
Der Vergleich zum Vor-Vorgänger hat sich angeboten, da sich ein entsprechendes Gerät zum Testzeitpunkt zufällig in der Redaktion befand. Auf diese Weise konnten wir die Weiterentwicklung sehr schön überprüfen. Der SR-7500 wurde vor 2 Jahren für 999 Euro angeboten und kann daher (trotz höherer Typisierung) als Vergleichsmaßstab herangezogen werden. Von seiner Gesamtkonzeption klingt der SR6003 bei gleicher Detailfülle etwas seidiger/luftiger und druckvoller, während der SR-7500 eine kältere Klangauslegung verfolgt und geringfügig souveräner bei der Pegelfestigkeit agiert. HDMI, Scaler und De-Interlacer sucht man beim SR-7500 vergeblich, so dass ein Vergleich der Videosektion nicht möglich ist Lässt man die unterschiedliche Tonalität außer Acht, liegen beide Geräte auf einem sehr ähnlichen Niveau, was die Wiedergabe von Stereo und 5.1 Dolby Digital Tracks betrifft. Klare Vorteile in Bezug auf Dynamikabstufungen und Nuancierung feiner Klangdetails kann der SR6003 bei gut abgemischten Blu-Rays mit HD-Tonformaten für sich verbuchen, dem sein Kontrahent naturgemäß nichts entgegenzusetzen hat. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass man beim SR6003 für beste Ergebnisse eine Zuspielung via HDMI realisieren sollte, während der SR-7500 diese Leistung über die konventionellen Digitaleingänge realisiert, während das neuere Gerät hier nachlässt. Fazit: der Generationenvergleich war hochinteressant und hat gleichermaßen das Maß an technischer Weiterentwicklung aufgezeigt, aber auch dokumentiert dass speziell die konventionellen Digitalanschlüsse unter den hinzugekommenen Features gelitten haben. |
Pioneer LX-51![]() |
Pioneer schickt in der 1.000 Euro den LX-51 ins
Rennen um
die Gunst der Käufer. Der bolidenähnliche Koloss besitzt eine
leistungsfähige DSP-Engine und kann sogar im 5.1 Dolby Digital/DTS
Betrieb DSP-Programme zur Feinabstimmung des Klanges anwenden (zB.
Action DSP zur Betonung von Score und LFE-Effekten). Sowohl der SR-6003
als auch der Denon sind hierzu nicht in der Lage und fokussieren eine
1:1 Umsetzung des akustischen Geschehens. Diese Charakteristik merkt
man den verschiedenen Effekten schon bei der Grund-Tonalität an:
der LX-51 versteht sich als Entertainer und engagiert sich speziell bei
der Auskleidung im unteren und oberen Frequenzbereich, wo der SR6003
mehr Wert auf Balance und audiophil-veranlagte Klangdetaillierung
liegt. Ähnliche Beobachtungen haben wir auch
im Mittentonbereich festgestellt, hier vermittelt der Marantz mehr
Emotionen und Feingefühl, wo der LX-51
etwas körperlos erscheint. Im Stereobetrieb diversifizieren
sich die Geräte entsprechend weiter: der Pioneer konzentriert sich
auf Druck und Grobdynamik, während der SR6003 das Klanggeschehen
besser vom Lautsprecher löst und insgesamt ausgeglichener und
lockerer aufspielt. Bei der Pegelfestigkeit schlägt die
große Stunde des Pioneers, wo er sich vom SR6003 in
Extremsituationen etwas absetzen kann.
Bei den Videofeatures geht der Pioneer dank seiner noch gekonnteren
Analog-/Digitalwandlung in Führung, was allerdings nur für
Anwender mit entsprechenden Quellgeräten von Relevanz ist, da sich
die Geräte beim Durchschleifen von HDMI-Signalen nichts schenken. |
Fazit:
Der Marantz SR6003 entpuppt sich bei unserem Test als hervorragender AV-Receiver, der nur knapp die Tabellenführung in der 1.000-Euro-Liga verpasst. Das gute Abschneiden verdankt er seinen kräftigen, durchtrainierten Endstufen, die auch bei einem langen Heimkino-Abend nicht vorzeitig schlapp machen. Außerdem punktet das japanische Kraftpaket auch mit feingeistigen Qualitäten und sichert sich durch eine detailreiche, homogene Klangabstimmung eine große Fangemeinde. Der SR6003 bringt ein außerordentlich hohes Maß an Ausgewogenheit in die 1.000 Euro Klasse und eignet sich akustisch gleichermaßen hervorragend für Stereoanwendungen und hochauflösenden Filmton. Schade, dass Marantz mit den HDMI-Eingängen etwas geizt und beim Videoprocessing der analogen Quellen nicht ganz auf absolutem Referenzniveu operiert. Doch wer sich an diesen Details nicht stört, erhält mit dem SR6003 zweifelsfrei ein hervorragendes Gerät, welches darüberhinaus auch mit Details, wie zB. die flexibel nutzbaren Endstufen oder der eleganten Optik, viel Freude beim täglichen Umgang beschert. Dank der hervorragenden Fernbedienung und des übersichtlichen On Screen Displays, kann sich der SR6003 zudem auch noch mit einem gutem Bedienkonzept schmücken. Marantz beweist mit diesem Gerät, wieviel Klang man schon für 1.000 Euro erwarten kann, ohne dafür an der Ausstattung/Komfort sparen zu müssen - aus diesem Grund können wir dem SR6003 auch eine uneingeschränkte Kaufempfehlung für akustisch versierte Anwender aussprechen.
Ausstattungsvielfalt, Bedienkomfort und speziell die
ausgewogene Klangabstimmung vereinen sich im
Marantz SR6003 zu einem der besten AV-Receiver seiner Klasse.
Marantz SR6003 , 999 Euro
AV-Receiver
Test: 16. Februar 2009
Preis-/Leistung: 









+ Circle Surround II sorgt für natürlichen Raumklang bei Stereoquellen
+ solide Pegelfestigkeit
+ 7. Endstufe flexibel einsetzbar für Surround-Back, Zone2 oder Bi-Amping
+ ansprechendes Gerätedesign
+ übersichtliches GUI, einfaches Bedienkonzept, hochwertige Fernbedienung
- nur 3 HDMI Eingänge
- Videoprocessing bei analoger Bildverarbeitung nicht perfekt
- wenig DSP Modi
- etwas zu grobes Lautsprechersetup
- Gerätefront teilweise aus Kunststoff
Website des Anbieters. www.marantz.de
Raumakustische Optimierung
unserer Studios mit Wallpanels und Absorbern von:
Text: Lars Mette