Test: Monitor Audio GSW-12 - geschlossener DSP Subwoofer für 1.500 Euro

(11.Oktober - LM )

Was lange währt, wird endlich gut: mit über einem Jahr Verspätung kommt der Monitor Audio GSW-12 Subwoofer auf den Markt. Doch das Warten könnte sich durchaus gelohnt haben, denn Monitor Audio spendierte seinem 1500 Euro Subwoofer eine beeindruckende Ausstattung, die in jener Preisklasse bislang seinesgleichen sucht. Die Fernbedienung stellt mittlerweile keine Besonderheit mehr dar, doch die integrierte 600 Watt Hochleistungsdigitalendstufe als auch die fortschrittliche DSP-Elektronik wecken die Neugierde, sich diesen Tieftonmeister einmal genauer anzuschauen. Zusätzliche Anreize gibt der GSW-12 auch in Bezug auf seine edle Optik in Hochglanz-Schwarz als auch durch die geschlossene Bauweise, die ein Maximum an Präzision suggeriert. 

Wir haben uns den neuesten Spross der Gold Signature Serie intensiv angehört und möchten Ihnen im nachfolgenden Test seine Eigenschaften näherbringen. Hierbei spielt selbstverständlich der Vergleich zum Wettbewerk eine große Rolle und da wird es der GSW-12 mit großvolumigeren Subwoofers aus dem Hause Nubert, Teufel und SVS keinesfalls leicht haben. Außerdem bewerten wir den Subwoofer selbstverständlich auch in Hinblick auf seine Homogenität mit dem  Gold-Signature 5.0 System, welches schon seit einem Jahr als Dauerreferenz seinen Dienst in einem unserer Teststudios verrichtet.

Verarbeitung:

Müsste man den GSW-12 mit drei Attributen beschreiben, so würden wir uns für "schnörkellos", "kompakt" sowie "zeitlos-elegant" entscheiden. Die klassische, würfelförmige Formgebung begeht keine Designexperimente, lediglich das Display auf der Oberseite unterscheidet den GSW-12 von den anderen Vertretern seiner Art auf den ersten Blick. Die hier vorliegende Variante in noblen Hochglanz-schwarz stellt eine von insgesamt 6 möglichen Ausführungen dar: zusätzlich sind (neben einer Mehrschichtlackierung in silber) nämlich noch furnierte Oberflächen mit Santos Rosewood, Kirsche, Eiche sowie Walnuss lieferbar.

Die Lackierung der optisch äußerst ansprechenden Hochglanz-Schwarz-Variante verdient ein Extralob: tadelloses Finish ohne Blasen oder sonstigen negativen Merkmalen. Monitor Audio hat diese schwierige und aufwändige Art der Oberflächenveredeleung sehr gut im Griff. Bei der Vorgängerserie (Gold Reference) war hierfür noch ein satter Aufpreis fällig - und auch bei fast jedem anderen Hersteller muss man für solch eine edle Oberflächenveredelung noch kräftig in die Tasche greifen. So wundert es nicht, dass sich die schwarze Colorierung bei dieser Serie inzwischen zum absoluten Bestseller entwickelt hat.

Monitor Audio-typisch zeigt sich die gebotene Kantenverarbeitung. Hier impliziert der Subwoofer eine sehr sorgfältige Verarbeitung, die auch einer näheren Betrachtung standhält. Es sind nirgends Spaltmaße oder sonstige Ungenauigkeiten zu finden. Der GSW-12 besticht mit einer Verarbeitung auf absolutem Top-Niveau, die dieser Preisklasse absolut angemessen, wenn nicht sogar überlegen ist.


Die Kontaktaufnahme zum Fussboden erfolgt mit Hilfe von vier hochwertigen Aluminium-Spikes, die sich sehr feinfühlig justieren lassen und somit eine topf-ebene Aufstellung im Hörraum erlauben. Sollte es Kunden geben, die (aus welchen Gründen auch immer) keine Lust auf die hochwertigen, mitgelieferten Spikes haben, so lassen sich in die vorhandenen M6-Gewinde auch mühelos andere Accessoires anbringen. 


Etwas Kritik muss sich der GSW-12 dann doch gefallen lassen: im Gegensatz zu den restlichen Modellen der Gold Signature Serie haben ihm die Monitor Audio Entwickler leider keine versteckte Aufnahmen für das Schutzgitter spendiert. Diese sind zB. bei der GS-60 in die Chassis integriert, so dass bei einer freien Aufstellung keine Aufnahmelöcher mehr zu sehen sind. Bei unserem tiefschwarzen Subwoofer fällt dieser kleine Makel nur bedingt auf, doch besonders mit hellen Farben würden sich manche Kunden sicherlich wünschen, die störenden schwarzen Punkte nicht sehen zu müssen. 

Dass Monitor Audio bei der Fernbedienung keinen extremen Aufwand betreibt, überrascht uns nicht. Es wäre schließlich der erste Subwoofer, der einen wirklich hochwertigen Befehlsgeber mitbringt. Immerhin zählt der GSW-12 Controllern zu den besseren seiner Sorte und verströmt nicht gleich den Charme eine Spielzeugs bzw. einer Überraschungsei-Beigabe, wie wir es schon bei anderen Herstellern erleben durften. Mehr zu den Funktionen finden Sie in der nächsten Wertungsrubrik.

Das verbaute Display fungiert als Eye-Catcher des Luxus-Subwoofers. Nicht nur, dass es sehr sauber in das Gehäuse integriert wurde: das klar ablesbare feuerrote Display als auch die exakten Tastendruckpunkte sorgen dafür, dass der GSW-12 nicht nur unbeachtet neben dem Fernseher seinen Dienst verrichtet, sondern desöfteren von Besuchern (oder dem stolzen Besitzer) aus nächster Nähe bestaunt wird. Die optische Opulenz wird von der Edelstahlfertigung dieses Elemente zusätzlich noch wirkungsvoll unterstrichen. 

Fazit Verarbeitung:

Monitor Audio liefert mit dem GSW-12 (wieder einmal) eine blitzsaubere Arbeit ab. Dieser Subwoofer ist nicht einfach nur zur Funktionserfüllung (Tiefbasserzeugung) gebaut worden, sondern soll sich insbesondere in Wohnräumen gut integrieren lassen. Dank großer Oberflächenauswahl, den kompakten Abmessungen sowie dem liebevollen Finish können wir bezeugen, dass dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt ist. Im Vergleich zu einem Nubert AW-1500 oder Teufel M12000 besitzt der GSW-12 hierdurch schon einmal einen (für viele Anwender) entscheidenden Vorsprung. Gesamtnote Verarbeitung: hervorragend

technischer Aufbau:

Betrachtet man zunächst die Rückseite des MA-Subwoofers, so könnte man fast meinen, dass es in dieser Disziplin eher wenig zu sagen gibt. Abgesehen vom Stromanschluss zieren lediglich 6 Chinch-Buchsen die Rückseite des Subwoofers. Immerhin gibt es sowohl einen richtigen Power-Schalter, als auch eine LED, die über den Betriebszustand informiert. Manche User könnten hingegen Anschlussbuchsen für Lautsprecherkabel vermissen, mit denen man andere Subwoofer ohne großen Aufwand einfach in einer Stereosystem integrieren kann. Der GSW-12 erlaubt so etwas prinzipiell zwar auch, nur muss der Subwoofer per Chinch (über die Pre-Outs des Verstärkers) angesteuert werden.


Da steckt was dahinter: das Display dient nicht nur zum Einstellen der üblichen Adjustments, sondern erlaubt vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten. Der GSW-12 erlaubt nicht nur grundlegende Steuerungen (zB. Volume), sondern bietet darüber hinaus weitreichende Optionen zur Anpassung an Lautsprecher und Raum, die wir Ihnen nachfolgende vorstellen:

- Die Phasenlage kann zwischen 0, 90, 180 oder 270 Grad selektiert werden. Außerdem ist ebenso eine Konfiguration bezüglich des Ein-/Ausschaltverhalten (Auto-Modus), sowie Pegelangleich der jeweiligen Eingänge justierbar. Wer den 12V Trigger zur Steuerung des Subwoofers benutzen will, kann das ebenfalls im Menü hinterlegen.

- justierbare Tief- und Hochpassfilter. Für Techniklaien mag sich diese Funktion ein wenig verwirrend anhören, doch dahinter verbirgt sich nichts anderes als die jeweiligen Eckfrequenzen des Frequenzganges. Im unteren Bereich kann zwischen 16- und 31Hz gewählt werden, für die obere Frequenz stehen 40-120Hz zur Auswahl. So lassen sich die Subwoofer nicht nur ideal an die Lautsprecher anpassen, sondern auch an verschiedene Hörsituationen. Je tiefer die untere Grenzfrequenz liegt, desto mehr sinkt der erreichbare Maximalpegel. 

- auswählbare Flankensteilheit. Dieses Feature gehört direkt zum vorherigen Punkt: nach Auswahl der Hoch-/Tiefpassfilter lässt sich auswählen, ob der Klang mit 6 oder gar 54dB pro Oktave "ausgeblendet" werden soll. Die Anpassung an Raum und Lautsprecher kann nun noch genauer erfolgen und erlaubt die vielfältigsten Kombinationsmöglichkeiten. In Kombination mit dem justierbaren Hoch-/Tiefpassfilter, sind deutlich(!) genauere Anpassungen an den Raum bzw. die Lautsprecher möglich. In dieser Preisklasse ist eine solche Konfigurationsmöglichkeit eine absolute Seltenheit.

- 4 parametrische Equalizer. Ebenfalls ein sehr nützlicher Helfer, um die Subwoofer dem Raum anzupassen. Ausnahmslos jeder normale Hörraum hat individuelle klangliche Auswirkungen auf die Tiefbasswiedergabe. Bedingt durch die Raumgeometrie werden bestimmte Frequenzbereiche verstärkt, bzw. ausgelöscht. Nun, bei Auslöschungen bringt auch kein Equalizer etwas, doch zu 90% sind es die Überhöhungen, die den Klangspaß beeinträchtigen.  Und genau diese können nun (entweder mit Test-CDs, oder Raumakustik- Software wie "Carma V2.0" von Audionet) nachgemessen und gemildert werden. Doch Vorsicht ! So hilfreich dieses Tool auch ist, für das Auseinandersetzen mit dem Thema Raumakustik sollten Sie sich entweder sehr viel Zeit oder gleich einen Fachmann nehmen, denn durch falsche Einstellungen kann das Hörvergnügen sogar noch weniger intensiv sein als komplett ohne Optimierung. Gute Fachhändler sollten in der Lage sein, Ihnen hier nach dem Kauf des GSW-12 entsprechende Dienstleistungen anzubieten. Der Equalizer besitzt 4 feste Voreinstellungen und bietet in einem fünften Modus selbstverständlich auch die Möglichkeit, eigene Settings zu hinterlegen. 

- die 3 vordefinierten EQ-Modi in der Übersicht: "Movie" dient dazu, Frequenzen zwischen 20Hz und 50Hz zu verstärken, damit actionreiche Filme an Dramatik und Intensität gewinnen. Der "Dynamic" Modus soll bei Filmen die Dynamik in den Vordergrund stellen. Zuzsätzlich erfolgt eine dezente Abschwächung tiefer Frequenzen, so dass sich dieser Modus besonders in kleinen Räumen eignen soll, um Dröhnen zu minimieren. Der "Impact" Modus dient zur Realisierung des maximalen Schalldrucks und konzentriert sich daher vornehmlich auf die Wiedergabe überhalb von 40Hz. Last but not least: der "Music" Modus, welcher auf kurze, dynamische Signalabbildung optimiert ist, um möglichst impulsgetreu spielen zu können. Diese Presettings sind fix vorgegeben und können vom Anwender auch nicht geändert werden. Für individuelle Einstellungen steht ja ohnehin ein freier Slot zur Verfügung.


Der mitgelieferte Controller erlaubt nicht nur die Justage von Pegel und Menüeinstellungen, sondern bietet auch den direkten Zugriff auf die verschiedenen Programm-Modi. Durch die Anbringung des Displays auf der Oberseite stören zwar keine LEDs beim Heimkinogenuss, doch bedeutet es auch, dass man Aufstehen und direkt vorm Subwoofer stehen muss, um die Justage zu kontrollieren. Wünschenswert wäre eine Bildausgabe per Chinch/S-Video, um den GSW-12 auch ganz bequem vom Sessel aus bedienen zu können. Vielleicht integriert der Hersteller diese Technik ja im angekündigten PLW-15 Subwoofer, der ca. 3.500 - 4.500 Euro kosten dürfte und die jüngst eingeführte Platinum-Serie erweitert.


Die Schallerzeugung übernimmt ein 12´´ Chassis mit Langhubtechnik. Die Membran besteht aus C-Cam, einem speziellen Verbund aus verschiedenen Werkstoffen inklusive Keramik. Als Vorreiter im Bereich der Metalllegierungen wandte Monitor Audio ein Verfahren aus der Luftfahrttechnik an, um Lautsprechermembranen mit Hilfe einer zusätzlichen Keramikschicht gleichzeitig sehr steif aber auch leicht fertigen zu können. Durch strenge Prüfungen im Bereich der Oberflächenbeschaffenheit und der Molekularstruktur werden konstant hohe akustische Eigenschaften sichergestellt. Die zugrundeliegende Technik setzt Monitor Audio schon seit über 12 Jahren in verschiedenen anderen Produktserien ein. Desweiteren basiert der GSW-12 auf dem System eines geschlossenes Subwoofers und verzichtet daher auf die Hilfe eines Bassreflexrohres. Durch den Wegfall dieses phasenkritischen und mitunter auch Luftgeräusch-verursachenden Bauteiles muss der Subwoofer ohne dessen zusätzliche Pegelunterstützung auskommen. Als Ausgleich dafür steht eine hochwertige 500 Watt Class-D Endstufe bereit, um genügend Energie liefern zu können.

Die technischen Daten des GSW-12 in der Übersicht:
(sämtliche Daten basieren auf Herstellerangaben)

Modell, Preis Monitor Audio GSW-12, 1499 Euro
Bauweise geschlossener Subwoofer 
Chassisbestückung 1x 12´´ C-Cam Langhubchassis
Leistung Class-D Endstufe mit 600 Watt Sinus/1200 Watt Musik
Signalschnittstllen RCA Line-Livel Inputs
RCA Line-Libel Outputs
LFE Input
LFE Output
Besonderheiten DSP Modul mit vielfältigen EQ-Funktionen
Abmessungen 39,0 x 39,0 x 42,0 cm (H,B,T)
Gewicht 28 Kg
Testumgebung, Kombinationsempfehlung:

Bei einem Subwoofer stellt sich in Bezug auf die Kombinatorik natürlich immer zuerst di Frage nach den passenden Satelitten. Dies lässt sich beim GSW-12 recht einfach beantworten, denn er harmoniert mit fast jedem Lautsprecher, der auf Klangqualität im audiophilen Sinne (detailreich, neutrale Tonalität) abgestimmt ist. Selbstverständlich wären diesbezüglich zunächst die weiteren Modelle aus der Gold Signature Serie zu nennen. Den Großteil der Testreihen haben wir mit einem GS-10/GS-LCR System vollzogen und können über die Kombinatorik nur Bestes berichten. 

Doch auch mit anderen LS-Marken verträgt sich der GSW-12 sehr gut. Die oben abgebildeten Wharfedale Opus² M2 haben sich während der Hörsitzungen ebenfalls als gute Ergänzung erwiesen. Doch auch Standlautsprecher können von einem (oder besser zwei) GSW-12 im großem Maße profitieren. Besonders jene Modelle, die von Haus aus ohne Überhöhung im unteren Frequenzbereich daherkommen und generell recht schlank abgestimmt sind, wie beispielsweise eine Nubert nuLine102. 

Neben den Schallwandler spielt auch die vorgeschaltete Elektronik eine große Rolle bei der Leistungsenfaltung eines Subwoofers. Der GSW-12 spielt seine Stärken vorzugsweise an präzise bzw. straff spielenden Vorstufen. Geräte mit recht voluminösem Klangcharakter sollte man durch neutral abgestimmtere Komponenten ersetzen. In diesem Bezug haben sich speziell die Audionet Vorstufen Map1 und MapV2 empfohlen, die sich weit vom restlichen Feld absetzen konnten. Aber auch die Rotel RSP-1098 stellt eine gute Wahl dar. 

Keinesfalls zu vernachlässigen sind ebenfalls die Quellgeräte. Hier gibt es teilweise erhebliche Klangunterschiede - auch beim Digitalausgang. Als günstiger und solider DVD/HD-DVD Player konnte sich der Cinemike-getunte Toshiba HD-XE1 empfehlen, der nach der Modifikation insbesondere im Bassbereich mit hoher Präzision und Dynamik zu Werke geht. Als CD-Player fungierte während der Tests ein Audionet VipG2. Diese High-Tech Komponente markiert die Bestleistung in Bezug auf audiophile CD-Wiedergabe.

Unsere hauptsächlich verwendete Hardware in der Übersicht:

Lautsprecher-Set1 Monitor Audio Gold Sig. GS-10+GS-LCR (ca. 3.500 €)
Lautsprecher-Set2 Wharfedale Opus² M2+TriCenter (ca. 6.000 €)
VE Kombi 1 Audionet MapV2, EPS, AmpVII (ca. 17.800 €)
VE Kombi 2 Audionet Map1, Advance Acoustic MAA-705 (ca. 8.750 €)
VE-Kombi 3 Rotel RSP-1098, RMB-1095 (ca. 6.500 €)
HD-DVD Player Cinemike HD-XE1 (ca. 1.100 €)
CD-Player Audionet VipG2 (ca. 7.000 €)
Klangeindrücke:

Der beste Subwoofer ist jener, der sich erst dann bemerkbar macht, wenn er ausgeschaltet wird. Diese Erkenntnis trifft beim GSW-12 haargenau zu. Er zählt zweifelsohne zu den Vertretern seiner Gattung, die durch eine subtile, gewissenhafte Bassdarstellung punkten. Brachiale Dröhn-/Druckeffekte fallen nicht in sein Spezialgebiet. Das von anderen Subwoofern bekannte "Grummeln" bzw. "Aufdicken" bei bestimmten Basseffekten bleibt dem GSW-12 komplett vorenthalten - sehr zur Freude von audiophil orientierten Ohren, schließlich zeugt die soeben beschriebene Akustik anderer Subwoofer im Prinzip eigentlich nur von einer schwammig/unpräzise aufspielenden Membran. Der GSW-12 überträgt DVDs stattdessen souverän und absolut kultiviert in das Auditorium. Wir haben uns einige Filmsequenzen herausgesucht, um Ihnen seine Charakteristiken besser verdeutlichen zu können:

- Herr der Ringe Teil 1 Die Gefährten SEE, DTS-ES

Die Gemeinschaft des Ringes unternimmt (mehr oder weniger unfreiwillig) einen Abstecher in die bedrohlichen Minen von Moria. Mit dem GSW-12 im Gepäck wird die Erkundungsreise zu einem unvergleichlichen Erlebniss. Als sich Pippin entschließt, einen stillgelegten Brunnen zur "Altmetallentsorgung" zu benutzen, erschüttern verschiedene Basseffekte das Heimkino. Der Monitor Audio Woofer differenziert jeden Impuls in Bezug auf Klangtiefe und Dynamik sehr fein heraus. Als dann wenig später ein Trupp von Orks (wortwörtlich) zur Tür hereinfällt, bringen sie in Form eines wilden Trolls auch gleich ein Gastgeschenk für den GSW-12 mit. Das Stampfen des schwergewichtigen Kolosses setzt der Subwoofer glaubwürdig und sauber um. Die Einarbeitung in die restliche Klangkulisse gelingt ihm ausgezeichnet, so dass die tiefen Frequenzen das Klangbild zwar ergänzen, aber nicht überlagern. Manch andere Subwoofer interpretieren solche Situationen gänzlich anders und vermitteln den Eindruck, als ob eine Horde Brontosaurier durchs Heimkino marschiert...

- Krieg der Welten, DTS

Mit Widersachen gänzlich anderer Natur dürfen sich die Protagonisten in Steven Spielberg`s Krieg der Welten auseinandersetzen. Gleich zu Beginn des Filmes findet die Alien-Invasion, begleitet von heftigen Blitzen und merkwürdigen Wetterphänomenen statt. Die Einschläge hinter dem Haus von Ray Ferrier (gespielt von Tom Cruise) gehören mit zu dem Schwierigsten, was man Subwoofern vorwerfen kann, schließlich werden gleichzeitig verschiedene Klangattribute abgefragt. Der GSW-12 meistert diese Szene mit Bravour: der Druck im Tiefstbassbereich erreicht zwar keine neue Bestmarke, dafür überzeugt die Impulsivität und Genauigkeit der Umsetzung. Hier schwingt nichts nach und direkt nach den Einschlägen herrscht im Heimkino gespenstische Stille. Genau so, wie es der Regisseur bzw. Tonmeister vorgesehen hat. Diese Eigenschaft können nur wenige andere Subwoofer überhaupt bieten.

- Das Geisterschloss, AC3

Dass der GSW-12 bis in die tiefsten Frequenzen herunter sehr sauber spielt, beweist er eindrucksvoll mit diesem Titel. Mit großer Wucht und Intensität werden die unheimlichen Vorgänge inmitten des altehrwürdigen Anwensens umgesetzt, so dass nicht nur auf der Leinwand wohlige Schauer verbreitet werden, sondern auch davor. Die Tiefe und "Schwärze" der Bassdarstellung liegt auf einem sehr hohen Niveau. Hier spielt der GSW-12 in einer komplett anderen Liga als beispielsweise der nächstkleinere Monitor Audio Subwoofer RSW-12 (1000 €). Es ist überraschend, wieviel Tiefbassenergie Monitor Audio aus diesem kleinen Gehäuse zaubert und dabei dennoch solch eine spritzige, klar konturierte Wiedergabe bietet. Mit dieser DVD haben wir ebenfalls die Pegelfestigkeit überprüft, wo sich herausstellte, dass der GSW-12 überraschend spät an seine Grenzen kommt, aber gegenüber beispielsweise einem Nubert AW-1000 abfällt. Für Räume bis ca. 30m² bietet er genügend Reserven, doch in größeren Umgebungen bedarf es mehr, um einen satten Bass zu realisieren. 

- Eagles Farewell Tour, DTS

Die alten Herren lassen es kräftig krachen: auch wenn das Tanzbein bei Manchen schon ein wenig eingerostet erscheint, so beschert uns der Tonmeister audiophile Feinkost in das Heimkino. Der LFE-Kanal glänzt bei dieser Produktion mit einer sauberen, nachdrücklichen Abmischung. Hier zeigt der GSW-12 sein musikalisches Können und gibt die Beats knackig sowie lebendig wieder. Bei manchen Stücken zeigt er zudem wahre Qualitäten in Bezug auf Kickbass-Wiedergabe. Der Subwoofer eignet sich generell hervorragend für musikalische Zwecke, was er insbesondere der hohen Präzision, als auch Dynamik zu verdanken hat. Auch die beeindruckende Homogenität mit dem restlichen System kommt ihm hierbei sehr entgegen.


Der GSW-12 im Verbund mit GS-60 und GS-LCR

Die Auswirkung der Preset-Modi fällt eher dezent aus, was wir jedoch als sehr positiv empfinden. Die grundsätzliche Charakteristik des GSW-12 bleibt immer bestehen. Auf diese Weise macht es tatsächlich Sinn, bei verschiedenen Anwendungsfälle (Film, Musik etc.)  auf die jeweiligen Einstellungen zurückzugreifen. Wer sich mit Raumakustik auskennt, wird aber besser darin beraten sein, den Equalizer am GSW-12 selbst zu justieren, um Frequenzüberhöhungen zu mildern. Mit der richtigen Einpegelung ist der Subwoofer noch besser und belohnt das Auditorium mit einer gesteigerten Basskonturierung. Die Optimierung dieser Einstellung macht übrigens auch dann Sinn, wenn zuvor eine automatische Einmessung (zB. Audyssey) stattgefunden hat. Nur in den allerwenigsten Fällen erreichen AV-Receiver/Verstärker durch das Auto-Setup eine wirklich gute Subwoofer Feinabstimmung.  Um den maximalen Spaß mit dem GSW-12 zu haben, empfiehlt es sich gleich 2 Stück zu erwerben. Bei sinnvoller (idealerweise symmetrischen Aufstellung auf der Frontachse) Integration wird der Raum deutlich besser/gleichmäßiger angeregt. Der Tiefbass kann dann noch weniger lokalisiert werden, zumal auch die Präzision und Schalldruck steigt. Der Vorteil durch einen zweiten Subwoofer ist in fast allen Fällen immens, so dass man wir Ihnen an dieser Stelle auch dazu raten, im Zweifelsfall lieber 2 kleinere Modelle (zB. den Monitor Audio RSW-12 für 1000€) zu erwerben, anstelle eines großen Woofers. Selbstverständlich wären natürlich zwei GSW-12 die empfehlenswerteste Variante und liefern noch bessere Ergebnisse. Doch auch wer mehrere Subwoofer in sein Heimkino schleppt, würde gut daran tun, sich einer weiteren Optimierung zu widmen: die Beschaffenheit des Raumes hinsichtlich der Nachhallzeit. Spezialisierte Anbieter bieten hierfür Absorber an, die durch ihre Schaumstoffzusammensetzung auch im schwierigen tieffrrequenten Bereich wirksam dämpfen. Doch Vorsicht: von außen betrachtet, sind viele Produkte sehr ähnlich und offenbaren ihre Preis-/Qualitätsunterschiede erst in der erzielten Absorption. Wir raten Ihnen daher, beim Kauf von Raumakustik-Produkten aufmerksam zu vergleichen. Für eine gute Markenware können zwar schnell 1000 Euro und mehr für ein paar Absorber investiert werden, doch der GSW-12 ist diese Ausgabe auf jeden Fall wert und zeigt, was an Präzision und Sauberkeit im Tiefbass noch möglich ist. 

Selbstverständlich ist der GSW-12 nicht alleine auf dem Markt. Viele Mitbewerber bieten für vergleichbares Geld ebenfalls interessante Subwoofer an. Größtenteils setzen Diese aber andere Schwerpunkte, als der Monitor Audio Bassist. Beginnen wir vorne im Alphabet mit dem A.C.T. AL6, der für 1.600 Euro den Besitzer wechselt. Von allen hier vorgestellten Alternativmodellen ähneln sich der AL6 und GSW-12 am meisten. Beide fokussieren eine sehr musikalisch-verbindliche Spielweise und fügen sich sehr homogen in das Klangbild mit ein. Der AL6 bietet sogar noch etwas mehr Präzision, fällt aber in den Disziplinen Tiefgang und Pegelfestigkeit weit hinter den GSW-12 zurück, der unterm Strich daher das bessere Gesamtpaket abgibt. Erst mit den Modellen AL4x3 DSP bzw. AL4x4 DSP überflügen die A.C.T. Woofern den Monitor Audio Sub auch in diesen Eigenschaften. Allerdings stellen diese Subwoofer zugleich dann auch schon die besten Geräte ihrer Art überhaupt dar, die wir jemals getestet haben und liegen auch preislich deutlich über dem GSW-12. Dies kann man vom Nubert AW-1500 nicht behaupten. Er wird mit 1285 Euro (zzgl. Versand) in der Preisliste geführt und übertrumpft den GSW-12 besonders hinsichtlich der Pegelfestigkeit. Obwohl er durch seine zwei Membranen eigentlich auch für präzise Signalumsetzung geeignet sein sollte, kann er sich diesbezüglich nicht ganz auf einem Niveau mit dem GSW-12 wähnen. Auch die feindynamische Akribie des MA-Subwoofers kann der AW-1500 nicht bieten, dafür baut er ein beeindruckendes Klangvolumen auf. Nach wie vor zählt der AW-1500 zur absoluten Elite, denn für verhältnismäßig wenig Geld bringt kaum ein anderes Modell das Heimkino so schön zum Beben. Die Alternative zum schwäbischen AW-1500 kommt aus einer anderen Region Deutschlands, in Form des Teufel M12000. Die Berliner Ingenieure haben sich mit diesem "Ungetüm" schon vor Jahren ein Denkmal gesetzt. Die schiere Kraftentfaltung setzt derart große Adrenalinschübe und Schweißausbrüche beim Auditorium frei, dass er eigentlich als waffenscheinpflichtig eingestuft werden sollte. Dieses Kraftpaket ist seit einiger Zeit deutlich im Preis gesenkt worden und wird nun für extrem günstige 1549 Euro (zzgl. Versandkosten) angeboten. Für Adrenalinjunkies gibt es derzeit keine Alternative, auch wenn er weder die Präzision, Anpassbarkeit und kompakte Form des GSW-12 egalisieren kann. Die Gegenüberstellung mit dem SVS PB12-Plus (ab 1.300 €) bringt extreme Unterschiede zu Tage: der 50kg schwere Downfire-Woofer will aus jeder Szene ein Spektakel machen. Er spielt mit solch unvermittelter Intensität bis unter 20Hz, dass er seinen Zuschauern ein besonders eindrucksvolles Erlebnis bietet, auch wenn diese Auslegung nicht Jedermanns Geschmack ist. Audiophile Ästheten wenden sich jedoch lieber dem GSW-12 zu, der sowohl optisch als auch akustisch  vornehmer und gediegener zur Sache geht.

Fazit:

Wenn nach jeder Terminverschiebung (ursprünglich sollte der GSW-12 schon seit über einem Jahr lieferbar sein) solch ein Hochkaräter herauskommt, warten wir zukünftig gerne auch bei anderen Herstellern bzw. Produkten: der GSW-12 ist nicht einfach nur ein weiterer farbloser Subwoofer im hart umkämpften Markt der Oberklasse, sondern bereichert die Verkaufsräume bzw. Heimkinos durch seine sagenhafte Ausstattung zu einem konkurrenzlosem Preis. Dass es dem GSW-12 trotzdem nicht ganz zu einem Referenzprädikat reicht, liegt einzig und allein an der Tatsache, dass er von seiner akustischen Auslegung nicht automatisch zu jedem Hörprofil bzw. Anwendungsfall ideal passt. Der "Tiefton-Liebhaber" wird die saubere Spielweise kaum zu schätzen wissen und könnte bei explodierenden Todessternen (oder sonstigen bassintensiven Auseinandersetzungen) das letzte Quentchen Druck im Tiefsttonbereich vermissen, der anderenorts die Hosenbeinde zum Flattern bringt. Hierfür bietet der Markt geeignetere Modelle an. Doch wenn Sauberkeit, Präzision und Klanghomogenität gefragt sind, schlägt die große Stunde des Monitor Audio Subwoofers. Die hervorragenden Einstellmöglichkeiten bauen den Vorsprung noch weiter aus, zumal die wohnraumfreundlichen Abmessungen als auch die liebevolle Verarbeitung für einen grandiosen Siegeszug des GSW-12 sprechen. Dieser Subwoofer wird definitiv eine glorreiche Zukunft vor sich haben und insbesondere audiophilen/anspruchsvollen Hörern unzählige schöne Momente bescheren. 

Präzisions- und Ausstattungshighlight der 1.500 Euro Liga
- dazu noch top verarbeitet und kompakt gebaut:
Der GSW-12 ist ein wahrer Volltreffer !


Monitor Audio GSW-12 , Preis 1499 Euro
Subwoofer, obere Mittelklasse
Test: 11.Oktober 2006
Preis-/Leistung:

+ präzise Spielweise - eignet sich hervorragend auch für musikalische Zwecke
+ individuell einstellbar und dadurch hervorragende Anpassung und Homogenität mit Satelliten
+ hervorragende Verarbeitung , kompakte Bauweise
+ reichhaltige Ausstattung/Lieferumfang
+ gute Dynamik

- komplexe Justagemöglichkeiten sorgen dafür, dass Anfänger mit der Einrichtung überfordert sind
- Pegelfestigkeit ist gegenüber preisgleichen "Monstersubwoofer" limitiert
- Intensität im Tiefstbassbereich nicht auf dem Niveau eines "fetten" Downfire-Woofers (zB. SVS PB12.Plus)

Text: Lars Mette

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