Test: Monitor Audio Gold Signature 60 5.0 Surround-Set (Seite 1 von 3)

(14.5.2006 - LM)

Zweifellos gibt es viele gute Lautsprecher auf dem Markt: Von der günstigen Kompaktbox bis zum edlen High-End Standlautsprecher hält der Markt fast immer die passenden Offerten bereit. Doch welches Produkt erweist sich als die richtige Wahl, wenn der Kunde nicht einfach nur einen ordentlichen Lautsprecher erwerben möchte, sondern gleich im Hinblick auf mehrere Aspekte anspruchsvoll ist und daher nach einer weit überdurchschnittlichen Kombination aus akustischer Performance und erlesener Verarbeitung sucht? Nun - es wäre keine Kunst beim nächstgelegenem High-End Händler für einen mittleren bis hohen fünfstelligen Betrag einfach die Empfehlung des Hauses zu erwerben, doch als AREADVD Leser bleibt Ihnen dieses Schicksal erspart. Wir testen für Sie die interessantesten Produkte aus der Welt der Unterhaltungselektronik, so dass Sie schon vor dem Kauf auf möglichst viele Eindrücke bzw. Informationen zurückgreifen können. 


Aus diesem Grund möchten wir Ihnen im Rahmen dieses Berichtes ein Surround-Set aus der neuen Gold-Signature Serie von Monitor Audio vorstellen. Die britische Lautsprecher-Manufaktur konnte schon mit der Vorgänger-Serie "Gold-Reference" die Herzen (bzw. Ohren) vieler HiFi-Freunde erobern, und verspricht beim technisch überarbeitetem/verbessertem Nachfolger nochmals gesteigerte klangliche Leistungen. Der Clou dabei: wegen erhoffter größerer Stückzahlen und einer Verlagerung der Produktion bietet Monitor Audio die Nachfolgeserie sogar zu günstigeren Preisen an. 

Kostete früher ein Paar Gold-Reference 60 3.800 Euro, so gehen für die vergleichbare aktuelle Gold Signature 60 "lediglich" 3.000 Euro über den Ladentisch. Und der Aufpreis für die Hochglanz-Schwarz-Variante (700 Euro für ein Paar GR60) wurde sogar komplett gestrichen. Unterm Strich also bis zu einem Drittel Preisersparnis für den Kunden. Monitor Audio hat dieses Vorgehen schon bei der Vorstellung der neuen GS-Serie damit begründet, nun auch diejenigen Käufer für hochwertige Boxen erschließen zu wollen, denen die bisherige Preisgestaltung schlichtweg zu teuer war. 

Das komplette 5.0 Surround-Set inklusive 4 Standboxen und einem Center kostet 6800 Euro und bleibt dabei deutlich unter der 10.000 Grenze, die bei der Vorgängerserie in dieser Farbwahl knapp überschritten worden wäre. High-End zum Schnäppchenpreis ? Nun - genau dieser Frage möchten wir in unserem Testbericht nachgehen. Doch bevor wir uns mit den einzelnen Aspekten  beschäftigen, möchten wir Ihnen an diese Stelle die genaue Zusammenstellung des Surround-Sets vorstellen.


Gleich 4 Stück GS-60 fungieren als Front- und Rearlautsprecher. Mit einer Höhe von 106 cm und einem recht schlanken Gehäuse integriert sich der Top-Lautsprecher von Monitor Audio auch in Wohnräumen relativ harmonisch - wir erwarten von den 4 identischen Lautsprechern allerhöchste Leistungen im Surround-Modus. Die Spitzenbelastbarkeit wird vom Hersteller mit 200 Watt angegeben, die Impedanz liegt bei 6 Ohm. Wie auf dem Bild zu erkennen, hat uns Monitor Audio zum Test die hochglanz-schwarz Ausführung zur Verfügung gestellt.



Der GS-LCR (800 Euro) übernimmt die Rolle des Centerspeakers. Wie schon in der Namensgebung erkennbar (LCR steht für Left/Center/Right) könnte dieser Lautsprecher prinzipiell aber auch sehr universell eingesetzt werden. Diese Eigenschaft haben wir übrigens beim Test der günstigeren Silver-RS Serie mit 5 Stück Silver-RS LCR bei unserem Test im Herbst 2005 nachvollziehen können. Wegen des guten Abschneidens des Silver RS-LCR muss sich der GS-LCR einer sehr hohen Erwarungshaltung gegenübersehen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass er in einem Ensemble mit 4 "ausgewachsenen" Standlautsprechern mithalten muss. Die technischen Daten lassen jedoch sehr schnell erkennen, dass der GS-LCR (trotz seiner kompakten Abmessungen) alles mitbringt, um mit den GS-60 mithalten zu können: die Spitzenbelastbarkeit liegt bei vergleichbaren 150 Watt, und die verwendeten Chassis erinnern ebenfalls an die größere Standbox.

So sehr wir die Preisgestaltung bei der Gold-Signature Serie auch begrüßen, die technischen Details sowie die klanglichen Leistungen sollen in unserem Test im Vordergrund stehen - ohne Rücksicht auf den gesunkenen Kaufpreis. Dies liegt auch im Interesse des Herstellers, denn immerhin vermarkten die Engländer ihre neuen Produkte als kompromisslose Weiterentwicklung und nicht als abgespeckte Gold-Reference Alternative. Um in der hart umkämpften Preisklasse zwischen 5.000 und 10.000 Euro erfolgreich zu sein, müssen die Monitor Audio Lautsprecher ohnehin gegenüber einer ganzen Bastion von ausgezeichneten Konkurrenzprodukten bestehen: die Direktvermarkter Teufel und Nubert bieten verschiedene attraktive Systeme in diesem Preissegment an, und auch Anbieter wie Quadral, Canton oder Wharfedale stehen in der Gunst der Käufer sehr hoch.

Verarbeitung:

Wenig aufregendes, nüchterne Optik im klassischen Lautsprecher-Layout. Geschwungene Seitenwände oder eine extravagante Formensprache sind keine Attribute, mit der Monitor Audio seine Kunden locken will. Stattdessen wird auf hochwertige Detailverarbeitung gesetzt, außerdem zeichnen sich diese Lautsprecher durch relativ kompakte Abmessungen aus. Die geringe Gehäusebreite von 20 cm sorgt bei den GS60 für eine schmale Silhuette; der GS-LCR hingegen passt mit seiner kurzen Tiefe (27 cm) sehr gut zu modernen Plasma-Fernsehern.



Die mitgelieferten Stoffrahmen mindern den technischen Look der GS60, da nicht einmal mehr die weißen Membranen der Tief-/Mitteltöner darunter zu erkennen sind. Unserer Meinung nach, würden der GS-Reihe aber Metallgitter noch etwas besser zu Gesicht stehen, zumal deren Schutzfunktion noch etwas wirksamer sind, da sich der hier verbaute Bespannstoff (mangels zusätzlicher Verstrebungen) an vielen Stellen recht weit hineindrücken lassen. Positiver Aspekt der hier gezeigten Lösung im Vergleich zu Abdeckgittern, sind die verminderten Klangeinbussen.


Auf eine individuelle Lackierung in jeder beliebigen RAL-Farbe, wie es Isophon bei der preisgleichen Corvara anbietet, müssen Gold-Signature Kunden leider verzichten. Immerhin liefert Monitor Audio die GS-Serie in fünf verschiedenen Varianten an, und sollte daher für (fast) jeden Interessenten etwas passendes in petto haben. Zur Verfügung stehen Echtholz-Furniere aus Walnuss (siehe Bild oben), Eiche, Kirsche und Santos Rosewood. Besonders beliebt sind aber die zusätzlich erhältlichen Mehrschichtlack-Versionen in Silber und Hochglanz-Schwarz.

 


Die Lackierung der optisch äußerst ansprechenden Hochglanz-Schwarz-Variante verdient ein Extra-Lob: tadelloses Finish ohne Blasen oder sonstigen negativen Merkmalen. Auch bei genauer Betrachtung können wir absolut keinen einzigen Kritikpunkt feststellen. Monitor Audio hat diese schwierige und aufwändige Art der Oberflächenveredeleung sehr gut im Griff. Auch wenn bislang ein satter Aufpreis für diese Lackierung fällig war, so können wir also bestätigen, dass sich die Preisreduktion (bzw. kompletter Wegfall des Aufpreises) zwischen der Gold Reference- und der aktuellen Gold Signature-Serie definitiv nicht zu Ungunsten der Qualität ausgewirkt hat.



Sowohl bei den Echtholz- als auch bei unserer lackierten Variante (siehe Foto) besticht die sehr saubere Kantenverarbeitung. Die Rundungen sind mit einem Radius von 10mm relativ großzügig, wie es noch besser geht, zeigt beispielsweise die Firma A.C.T. bei ihren Subwoofern. Hier sind die Kanten noch softer ausgeführt, zumal eine noch aufwändigere Verleimung der Holzelemente für optische Noblesse sorgt. Gegenüber den direkten Mitwettbewebern steht die Gold Signature Serie auf jeden Fall im vorderen Teilnehmerfeld.


Die verbauten Anschluss-Terminals erinnern sehr stark an die Silver-RS Serie. Sie liegen weit auseinander und erleichtern daher die Bedienung. Durch die abnehmbaren Verbindungsbrücken ist sowohl Bi-Amping als auch -Wiring möglich. Sofern Sie hochwertiges Lautsprecherkabel einsetzen, empfehlen wir Ihnen, damit die Brücken zu ersetzen. Wer mit einem Schraubenzieher die kleinen Plastikstopfen entfernt, kann die GS-Lautsprecher auch mit Bananensteckern ansteuern. Trotz allen positiven Aspekten sind wir nicht gänzlich glücklich mit diesen Terminals. Wharfedale zeigt bei der Opus2 (ebenfalls 1.500 Euro Stückpreis), dass opulente Tri-Wiring Terminals kein unerfüllbarer Wunsch sein müssen, zumal sich dort auch größere Kabelquerschnitte problemloser anschließen lassen.



Genauso sorgfältig wie Lackierung und Kantenverarbeitung zeigt sich auch die Einpassung der Chassis. Pfiffiges Detail sind die Aufnahmelöcher für den Stoffrahmen, die sich elegant im Chassis befinden – diese Lösung setzt z.B. auch Canton bei der Karat-Serie ein. Auch die Golfball-ähnliche Optik der Membranflächen selber gefällt uns sehr gut.  



Dieser massive Metallsockel sorgt für einen sicheren Stand und sorgt obendrein noch für eine sehr attraktive Optik. Dank der verchromten Zubehörteile (Spikes / Feststellschrauben etc.) bietet diese Konstruktion mit dem schwarzen Metallsockel (andere Farben nicht erhältlich) einen echten Blickfang - keine Spur von langweiligen Tellerfüßen oder gar einfachen Gumminoppen, die anderweitig bei vergleichbaren Lautsprechern zum Einsatz kommen. 

Fazit:

Mit 10 Punkten vergeben wir fürs GS60 Set die Höchstwertung dieser Kategorie. Die Terminals hätten zwar einen kleinen Punktabzug berechtigt, doch letztendlich war es vorrangig die extrem beeindruckende Oberflächenqualität der Hochglanz-Schwarz-Version, die ausschlagend für die 10 Punkte waren. Auch wenn die Optik dieser Lautsprecher nicht unbedingt für einen Design-Award gut ist, so sind die Boxen dennoch dank vieler kleiner Details ein echter Hingucker. 

Verarbeitung/Finish: 
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