Test: Leema Antila und Tucana Stereo Kombination mit High-Tech
Dieser Artikel wurde auf Amisos-PCs verfasst.
(15.Juli 2008 - Autor: Lars Mette )
Lee Taylor und Mallory Nicholls habe das geschafft, wovon andere Newcomer in der Hifi-Branche schon seit Jahren vergeblich träumen: die beiden Waliser konnten sich innerhalb weniger Jahre mit ihrer jungen Marke "Leema Acoustics" im Business des hart umkämpften High-End Segments etablieren. In bester British-HiFi-Tradition widmen sich die beiden Musikfreunde ihren Zöglingen mit voller Hingabe und Leidenschaft. Glaubt man dem vorauseilendem Ruf, so bestechen die Leema-Gerätschaften sowohl durch klangliche als auch handwerkliche Höchstleistungen. Erklärte Firmenphilosophie von Taylor und Nicholls ist die Symbiose von klassischem, sorgfältigen High-End Aufbau mit technisch innovativen Detaillösungen. Konzeptionell spricht die Marke hauptsächlich versierte, anspruchsvolle Musikfreunde an, bleibt dabei aber in den mittleren Preisregionen innerhalb der High-End Anbieter.
Vor rund 10 Jahren starteten die beiden Firmengründer mit der Entwicklung von Lautsprechern. Mittlerweile ist Leema Acoustics auch mit einem kompletten Elektronik-Sortiment für audiophile Feinschmecker auf dem Markt vertreten. Von der kompromisslosen Phono-Vorstufe "Cygnus" bis hin zum DSP-Steuerungsmodul "Corvus", beweisen die Waliser eine sehr ambitionierte Firmenpolitik. Für unseren Test haben wir den Vollverstärker "Tucana" mitsamt dem passenden CD-Spieler "Antila" ins Teststudio bestellt. Nachfolgend möchten wir Ihnen beide Geräte kurz vorstellen:
Für 4.500 Euro gibt es den Tucana. Schon die elegante Formensprache lässt erahnen, dass hier ein wahres Kleinod schlummern könnte. Mit insgesamt 7 Geräteeingängen (inklusive By-Pass Schnittstelle für Surroundgeräte) konzentriert sich die Leema-Vorstufe auf das Wesentliche. Die liebevoll illuminierte Lautstärkeregelung indiziert bereits äußerlich den hohen technischen Standard, den der Tucana in seinem Gehäuseinneren bietet: strenselektierte Bauteile,ein Kommunikationssystem zur Erweiterungen mit zusätzlichen Komponenten, sowie ein konsequenter Doppel-Mono-Aufbau mit bis zu 295 Watt belegen eindrucksvoll, dass der Tucana mit Siegermentalität an den Start geht.
Der Antila wechselt für 3.750 Euro den Besitzer und nimmt sich dessen CDs liebevoll an. Die erste Kontaktaufnahme zu den Silberlingen übernimmt ein hochwertiges Philips Spezial-Laufwerk, für beste Stromverpflegung sorgt eine üppig dimensionierte Netzteilsektion. Und weil der Antila ein besonders umsorgender Zeitgenosse sein möchte, nimmt er sich der wichtigen Digital-Analogwandlung gleich mit einer Armada von sage und schreibe 20 DACs in einer ausgeklügelten Differential-Anordnung an. Dank zahlreicher Schnittstellen (inklusive vollsymmetrischer XLR-Buchsen) ist er obendrein ein echter Kommunikationskünstler.
Unsere Leser, die sich mit Astronomie beschäftigen, werden sicherlich schon bemerkt haben, dass sich Lee Taylor und Mallory Nicholls für die Benennung ihrer Produkte bei Sternbildern bedient haben. Nun, wir sind gespannt, ob Tucana und Antila nicht nur über visionäre, klangvolle Namen verfügen. Reißen die beiden Klangspender nur ein schwarzes Lock in das HiFi-Budget, oder nehmen sie ihren Besitzer mit auf eine Reise in neue Welten ? Unser Test soll Aufklärung verschaffen.
äußere Erscheinung/Verarbeitung und Bedienung:
Ein zentrales Merkmal stellen die vertikal verlaufenden Informations-LEDs dar, die beim Antila auch gleichzeitig als Button genutzt werden. Nicht aufgeführte Funktionen wie zB. eine Repeat-Schleife können (bzw. müssen) durch bestimmte Tastenkombinationen aktiviert werden. Wie sie später sehen, beschränkt sich leider auch die Fernbedienung auf die nötigsten Befehle. Beim Vollverstärker hingegen übernimmt ein kleiner Drehregler die Funktionssteuerung direkt am Gerät. Auf ein LCD-Display mit Quellenbeschriftung muss der Tucana daher verzichten.
Die Front besteht aus einer 5mm starken sandgestrahlten Aluminiumplatte. Sämtliche Kanten weisen eine sorgfältige Entgratung auf, auch die eingearbeiteten Rundungen zeugen von einer sehr exakten Verarbeitung. Das Herstellerlogo findet sich in Form einer recht prägnanten und großen Gravierung zentral auf der Frontplatte. Obwohl die Geräte durch die Frontgestaltung recht breit wirken, liegen sie mit 44cm nur knapp über dem HiFi-Standard.
Ein sehr schönes Detail stellt bei beiden Geräten auch der hübsche Gehäusedeckel mit gelasertem Firmenlogo dar. Die Materialstärke fällt hierbei sehr großzügig aus. In Kombination mit der unverwüstlich erscheinenden Verarbeitung, hinterlassen die Leema Komponenten einen äußerst vertrauenserweckenden und soliden Eindruck. Hier klappert und knarzt nichts, was zu einem Großteil auch an der aufwändigen Verschraubung liegt.
Ein Vorbild an ergonomischer Ablesbarkeit: das verbaute LCD-Display stellt alle Informationen mit klaren, großen Ziffern dar. So sollte fast jeder Anwender keine Probleme haben, den aktuellen Track (+Spielzeit) entziffern zu können. Eine Dimmfunktion bietet Leema leider nicht, aber ber sich beim andächtigen Musikhören durch das blau leuchtende Display gestört fühlt, kann es auf Knopfdruck (bequem per Fernbedienung) bequem komplett abschalten.
Als absoluter Eyecatcher fungiert der Lautstärkeregler am Tucana. Alleine schon die extrem leichtgängige und zugleich satt geführte Mechanik läd zum freudvollen Herumspielen ein, dazu gesellt sich noch die pfiffige Visualisierung des gewählten Pegels per mitlaufenden LEDs. Insgesamt knapp 50 Leuchtdioden wechseln sich für diesen Zweck ab. Zwischenschritte werden durch 2 LEDs signalisiert.
Die Rückansichten der Leema-Geräte bestehen aus einer hochwertigen Metallabdeckung. Hierdurch wird nochmals der äußerste solide Verarbeitungscharakter unterstrichen. Von hochklassiger Güte präsentieren sich ebenfalls die verbauten Lautsprecherterminals, welche sich durch leichtgängige Verschraubungen und hoher Praktikabilität auszeichnen. Die restlichen Anschlussbuchsen hinterlassen jedoch, trotz vergoldeter Kontakte, einen eher konservativen Eindruck - hier verbauen die meisten Mitbewerber hochwertig anmutendere Komponenten.
Schön und praktisch: die schicken Aluminiumfüsse besitzen ein integriertes Absorptionselement zur vorteilhaften Abkopplung vom Untergrund. Hiermit soll sichergestellt werden, dass sich möglichst wenig Resonanzen vom HiFi-Rack in die Leema-Komponenten "verirren" können.
An den Seitenwangen finden sich großflächige schwarze Kühlrippen. Zur Wahrung einer homogenen Optik übrigens auch beim CD-Spieler, obwohl dieser einen ungleich niedrigeren Kühlungsbedarf aufweist. Das berühmte Tüpfelchen auf dem "i" wäre lediglich noch eine einheitliche Gerätetiefe, denn der Antila baut etwas kompakter als sein Verstärker-Kollege.
Die ungewöhnlich geformte Fernbedienung liegt hervorragend in der Hand und erweist sich als praxistauglich. 6 kleinere Buttons im linken Bereich steuern dern Verstärker, während die größeren Bedienelemente die CD-Wiedergabe übernehmen. Die Materialanmutung dieses IR-Gebers wäre noch zu steigern, indem man anstelle Kunststoff auf Aluminium setzen würde. Bei Gerätepreisen um die 4.000 Euro sicherlich kein unverschämter Wunsch.
Fazit:
Mit Ausnahme der Anschlussbuchsen holt sich das Leema-Duett in der Verarbeitungsdisziplin eine 1 mit Sternchen ab. Das eigenständige Design wirkt sympathisch und aufgeräumt. Besondere Begeisterung ruft die elegante Lautstärke-Visualisierung mittels LEDs hervor. Leider kann der Bedienkomfort nicht an allen Aspekten mit dem Verarbeitungsniveau mithalten. Speziell die Steuerung des CD-Players erweist sich gegenüber klassischen Tastenanordnungen als etwas gewöhnungsbedürftig. Die Fernbedienung geht grundsätzlich in Ordnung, kann aber auch keine völlige Zufriedenheit hervorrufen.
technischer Aufbau / Funktionen:
Nicht selten fragt man sich beim Öffnen von teuren Gerätschaften, womit die Teile eigentlich ihren hohen Preis rechtfertigen möchten. Gähnende Leere, schlampige Verkabelung oder die Verwendung von ordinären Standardbauteilen sind teilweise (leider) die ersten Auffälligkeiten beim Blick ins Innere. Manche Hersteller scheinen ihre Kunden vornehmlich mit dicken Frontplatten, Touchscreen-Displays oder Chrom- bzw. Goldverzierungen beeindrucken zu wollen, statt die Wertschöpfung durch die Technik zu bewirken.
Erfreulicherweise gehört Leema Acoustics defintiv nicht zu diesem Kreis. Obwohl die Geräte über ein reizvolles Äußeres verfügen, ruft auch das Innenleben Begeisterung hervor. Auf dem obigen Bild sehen Sie den entblößten Tucana. Nachdem wir eine Vielzahl von Schrauben gelöst haben, bot sich dieser herrliche Anblick:
Der exakt spiegelbidliche Aufbau macht es deutlich: hier haben die Entwickler jedem Kanal eine kompromisslos umgesetzte Monosektion zur Verfügung gestellt, um möglichst ideale Arbeitsbedingungen hinsichtlich Detaillierung/Klangnatürlichkeit, Rauschabstände, Zeitverhalten sowie Kanaltrennung erreichen zu können. Die Entwickler verfolgen eine Philosophie, wo die Stromlieferfähigkeit mit einer ganz besonderen Aufmerksamkeit bedacht wird. Das komplette Layout ist darauf abgestimmt, sehr schnell Energie bereitsstellen zu können - selbstverständlich mit möglichst maximaler Akkuratesse und ohne Phasenverschiebungen. Auffälligstes äußerliches Merkmal hierfür sind die beiden massiven Ringkerntrafos im vorderen Teil des Gehäuses. Sie stemmen jeweils bis zu 300 Voltampere in die nachfolgenden Sektionen und sorgen somit für eine potente Basis.
Innerhalb von HiFi-Equipment verwendet man
Elektrolytkondensatoren, um Elektrizität speichern zu
können. Hierauf
greift der Verstärker immer dann zurück, wenn der
Strombedarf
höher ist, als durch die normale Netzversorgung geliefert
werden
kann. Zusammen mit der geräte-internen "on-thy-fly"
Stromlieferfähigkeit, stellt also die
Kapazität dieser
"Elkos", ein klangentscheidendes Konstruktionsmerkmal dar,
insbesondere hinsichtlich dem Spielen von Tiefbass sowie der
Pegelfestigkeit. Beide Aspekte verlangen schließlich sehr
viel
Energie von den Endstufen, ganz besonders in Kombination miteinander.
Im Tucana sorgen die oben abgebildeten 8 schwarzen Elkos für eine Gesamtsiebungskapazität von 80.000 Microfarad. Obwohl es Verstärker gibt, welche hier noch mehr bieten, kann man den Tucana durchaus im oberen Bereich seiner Klasse einstufen. Mit 40.000 Microfarad pro Kanal schöpft das Gerät wahrlich aus dem Vollen, wenn man bedenkt, dass manche AV-Boliden eine ähnliche Dimensionierung auf ganze 7 Endstufensektionen aufteilen müssen !
Doch mit Zahlen alleine, lässt sich solch ein High-End Bollwerk selbstverständlich nicht ausschöpfend erklären. Nur durch die Bestückung mit solchen Kondensatoren wäre noch kein guter Klang garantiert. Die Herausforderung besteht darin, sämtliche Einzelkomponenten bestmöglich aufeinander abzustimmen, kurze Signalwege, aber zugleich auch hohe Kanaltrennung zu erreichen und dies in ein stimiges Gesamtkonzept einzubinden. Für Lee Taylor und Mallory Nicholls besteht dieser Weg im Verzicht auf eine Stromgegenkopplung, zumal auch gleich auf Feinsicherungen zum Schutz vor Kurzschlüssen verzichtet wurde. Beide Lösungen sollen dabei helfen, den Signalfluss ungebremster durch die Baugruppen zu bekommen, und in Bezug auf die fehlenden Sicherungen verspricht Leema eine absolut unbeeinträchtige Zuverlässigkeit und packt als Beweis freiwillig noch eine 5-jährige Garantie obendrauf !
Pro Endstufensektion existieren sechs bipolare Leistungstransistoren, welche direkt mit den Seitenteilen verbunden sind und hierüber auch gekühlt werden. Jene schwarze Passivkühlkörpern sind groß genug, um die Abwärme des Tucana zuverlässig abführen zu können. Es sind daher auch keine Lüfter verbaut, so kein störendes Ventilationsgeräusch den Musikgenuss beeinträchtigt. Links im Bild ebenfalls noch schön zu erkennen: hochwertige Silberdrahtverkabelung zwischen Terminal und Platine.
Mit seinen 6 analogen Chinch-Eingängen macht der Tucana klar, dass er nicht als multimediale Schaltzentrale dienen will, aber zumindest für mittelgroße Gerätefuhrparks geeignet ist. Symmetrische XLR Schnittstellen sind gegen Aufpreis bestellbar, was in Anbetracht des serienmäßig-XLR-bestückten Antila auch sinnvoll erscheint. Vinyl-Freunde sind leider auf externe Phono-Vorverstärker angewiesen. Hierfür bietet Leema mit dem Cygnus übrigens sogar ein sehr ambitioniertes Gerät an. Besitzer von AV-Anlagen werden erfreut zu Kenntniss nehmen, dass der "AV" Anschluss als ByPass ausgelegt ist, bei dem sich der Tucana automatisch auf eine neutrale Lautstärkestellung einstellt, um Surroundsignale ungefiltert durchzulassen.
Die beiden unscheinbaren 1,5mm Klinkensteckeranschlüsse, verbergen unter der Bezeichnung LIPS (Leema Intelligent Protocol System) äußerst trickreiche und innovative Features: im Verbund mit der passenden Stereo-Endstufe (Hydra) und einem Center+DSP-Modul (Corvus) lässt sich hierüber eine audiophile Mehrkanallösung realisieren, da sich die Geräte über dieses Protokoll zB. hinsichtlich Quellenwahl und Lautstärkeeinstellung untereinander abgleichen. Doch auch Basisfunktionen wie das getriggerte Ein-/Ausschalten lässt sich hierüber abwickeln, daher verfügt zB. auch das Antile über eine entsprechende Schnittstelle.
Modell / Preis | Leema Acoustics Tucana, 4.500 Euro |
Konstruktion | Doppel-Mono Aufbau mit seperater Stromversorgung |
Sinusausgangsleistung | 2 x 295 Watt @ 4 Ohm 2x 150 Watt @ 8 Ohm |
Schnittstellen | |
Abmessungen | 44 x 11 x 36 (B,H,T) |
Gewicht | 20 Kilogramm |
Unter seinem Blechkleid versteckt der Antila eine auf den ersten Blick eher spärlich besetzte Techniklandschaft. Hier scheint der Hersteller keine Materialschlacht abzuhalten: mehrere Ringkerntrafos, abgetrennte Gehäusekammern oder eine Fülle von Platinen, sucht man hier vergeblich. Stattdessen setzt man auf möglichst effiziente Schaltwege mit ausgeklügelten Detaillösungen sowie selektierten Bauteilen. Als Laufwerk verwendet Leema das Philips Drive "VAM", welches speziell für audiophile Zwecke entwickelt worde und (im Gegensatz zum Großteil der aktuell angebotenen Laufwerke in High-End Playern) somit nicht einer zweckentfremdeten PC- oder DVD Komponente entspricht. Um einen optimalen Auslesevorgang zu realisieren, achtete Leema zudem noch auf eine besonders schwingungsarme Unterbringung. Hierbei kommt die hohe strukturelle Integrität des Gehäuseaufbaus zusätzlich als positiver Faktor hinzu. Im Praxischeck entpuppte sich das Laufwerk als absolut erstklassige Komponente: Lesefehler kennt das Drive nur bei extrem zerkratzten Medien und ganz besonders die ultra-schnellen Reaktionen auf Steuerungsbefehle haben den Umgang zu einer einzigen, große Freude gemacht. Hierzu passen auch die sehr zügigen Einlesezeiten, außerdem ist das Gerät innerhalb einer Sekunde ein- bzw. ausgeschaltet und kommt daher komplett ohne die üblichen Tücken exotischer Hardware aus, wo man teilweise sehr viel Geduld mitbringen muss.
Wie schon beim Tucana achtete man beim Antila ebenfalls auf eine hohe Stromlieferfähigkeit der internen Netzteilsektion. Der zentrale Ringkerntrafo speist insgesamt 9 Spannungsschaltkreise, deren Spannungsregulatoren ihre Abwärme am rechten Kühlkörper abgeben (siehe Bild oben). Wichtige Gerätesektion erhalten somit eine indivuelle Stromversogung. Hierunter fallen zB. die D/A Wandler, der Antrieb oder die Displaysteuerung.
Das eigentliche Schmankerl im Antila ist mit bloßem Auge kaum zu erkennen: Leema verbaut in diesem Gerät insgesamt 10 (in Worten: zehn) Digital/Analagwandler ! Was leisten 10 Wandler, was ein Exemplar nicht kann ?? Nun - die Antwort ist relativ einfach: um maximale Klanggenauigkeit zu gewährleisten, kümmern sich je 5 DACs nur um jeweils eine Phase eines der beide Kanäle. Durch die parallele Schaltung mehrerer DACs verspricht man sich optimale Auslesegenauigkeit, extrem geringen Jitter sowie Vorteile hinsichtlich des Rauschverhaltens. Im Prinzip entspricht dieses Prinzip dem Aufbau einer vollsymmetrischen Verstärkerschaltung, bei dem Abweichungen durch die Gegenphase ausgeglichen werden.
Dank einer dedizierten Spannungsversorgung und der Steuerung über ein gemeinsames Kontrollsignal sind Timing-Probleme ein Fremdwort für den Antila. Und da die verbauten Wandlereinheiten eine zentrale Rolle im Aufbau besitzen, setzt Leema für diesen Zweck sehr hochwertige Komponenten von Crystal ein: jeder der CS43 Stereo D-/A Wandler arbeitet intern mit 192 Kilohertz Taktfrequenz und muss sich vor dem Einbau in den Antila einer strengen Selektion unterziehen, um selbst minimale Serienstreuungen noch auszuschließen. Diese geballte Power von 10 High-End Stereo DAC-Bausteinen mit insgesamt 20 Wandlerstufen, gibt es ausschließlich bei Leema Acoustics und wird in Fachkreisen mit dem Begriff "MD² Active Differential Multi-DAC" bezeichnet.
Anschlusseitig kommt der Antila mit den üblichen Schnittstellen daher. Im Gegensatz zum Vollverstärker sind hier die symmetrischen Analogausgänge bereits standardmäßig enthalten. Aufgrund des großen Aufwandes hinsichtlich der Wandlersektion ist es selbstverständlich eher sinnlos, den Antila lediglich als reines Laufwerk zu benutzen. Trotzdem wäre optional eine professionelle 110ohm AES/EBU Digitalschnittstelle wünschenswert um ihn mit externen Wandlereinheiten, wie zB. dem Accustic Arts TubeDacII (Test folgt demnächst) ideal nutzen zu können.
Modell / Preis | Leema Acoustics Antila, 3.750 Euro |
Konstruktion | Schubladensystem, DA-Wandlungskonzept mit 10x24Bit |
Schnittstellen | 1x optisch , 1x coaxial Digital-Out 1x XLR symmetrisch Analog-Out 1x Chinch Analog-Out |
Abmessungen | 44 x 11 x 30,7 (B,H,T) |
Gewicht | 12 Kilogramm |
Testumgebung:
Die Isophon Arabba mit Diamandhochtöner war uns
behilflich, das
klangliche Niveau der Leema-Komponenten komplett
auszuschöpfen.
Dieser Ausnahmelautsprecher besitzt eine enorme
Authenzität, frappierende Detaillierungskünste sowie
eine
beispiellose temperamentvolle Dynamik. Einen ausführlichen
Test
dieser gleichermaßen sündhaft teuren wie formidablen
Schallwandler finden Sie schon in Kürze auf unserer Website.
Sicherlich wird nicht Jeder ein Paar Lautsprecher im Wert eines Mittelklassewagens zur Verfügung haben. Als zweiten Anhaltspunkt haben wir daher mit der Monitor Audio Platinum 300 (Stückpreis knapp unter 4.000 Euro) ein deutlich günstigeres Modell hinzugezogen. Ihr Verstärkungsbedarf liegt zwar ungleich niedriger als bei der Isophon-Box, doch die klangliche Auslegung fokussiert ebenfalls eine neutrale und audiophile Spielweise.
Insgesamt haben wir die Leema-Kompoenten an weit mehr als nur den drei obengenannten Lautsprechern gehört. So kamen beispielsweise die ASW Cantius 504, Piega TC70x (siehe Bild), Bowers & Wilkens 683 und die Nubert nuLine102 in den Genuss ihrer Zuspielung. Besonders aufmerksam achteten wir jedoch auf die Verträglichkeit mit unserer Kompaktlautsprecherreferenz Swans M1. Dieser Schallwandler besitzt keine hohen Anforderungen an die Leistungsabgabe, stellt dafür aber so manche Elektronik mit ihrer analytisch-direkten Spielweise vor Probleme.
Detaillierte Kombinationsempfehlungen finden Sie am Ende der nachfolgenden Rubrik.
Unsere hauptsächlich verwendete Testumgebung in der Übersicht:
Lautsprecher | Isophon Arabba D Klavierlack (Paarpreis ca. 40.000
€) Monitor Audio PL300 (Paarpreis ca. 8.000 €) Swans M1 (Paarpreis ca. 1.200 €) |
Verkabelung | NF-Kabel Mogami Mozart Lautsprecherkabel Mogami Netzkabel Accustic Arts |
Höreindrücke:
Wenn Tucana und Antila zur Show bitten, bleibt kein Stein auf dem anderen! Schon nach den ersten Takten wird klar, dass sich beide Geräte nicht mit der Rolle eines phlegmatischen Übermittlers begnügen wollen, sondern mit vollem Engagement ein Feuerwerk der Sinne zelebrieren möchten. Man merkt ihnen sofort an, dass sie Temperament und Vitalität verkörpern. Hier werden keine langweiligen Darbietungen geboten, wo mit chirurgischer Präzision ohne jegliche Emotion bzw. Aussagekraft operiert wird. Genausowenig entspricht es der Natur unserer beiden Testgeräte, Musik "weichzulutschen" um sie anschließend im Korsett einer typisch audiophilen Wiedergabe hinzuzwängen. Nein - wer mit dem Leema Gespann eine Metallica-CD aus den 80ern hören möchte, bekommt die rohe Energie unvermittelt und hautnah mit. Hier klingen langhaarige Rockmusiker tatsächlich noch wie ungehobelte Haudegen und nicht nach kollektiver Singstunde einer Konfirmandengruppe.
Nach diesen (zugegeben) recht blumigen Ausführungen
möchten wir nun zu einer etwas nüchternen
Betrachtungsweise
umschwenken, damit Sie besser nachvollziehen können, warum uns
die
beiden Testgeräte so viel Hörfreude beschert haben.
Beleuchten wir zunächst, warum die Leema-Kombi gesamtheitlich
derart mitreißend und ungefiltert wirkt. Ein großer
Aspekt
dieser Attribute steckt zunächst einmal in der gebotenen
Dynamik,
wo Antila+Tucana zum absolut Besten gehören, was wir jemals
überhaupt gehört haben. Insbesondere der Antila
bietet weit
überdurchschnittliche Leistungen. Er setzt nicht nur
vordergründige Lautstärkeschwankungen mit
erstklassiger
Präzision und Kraft um, sondern ist darüberhinaus
sogar mit
einer wahrlich seltenen Gabe gesegnet: verschiedene
musikalische
Ebenen werden hinsichtlich ihrer Dynamik sehr differenziert behandelt
und sorgen somit für ein extrem vielschichtiges
Klangbild.
Auf diese Weise steigt nicht nur die musikalische Lebendigkeit, sondern
lässt den Hörer auch an neuen Klangdetails teilhaben,
die
bislang von dominierenderen Instrumenten überlagert wurden. Um
einen anderen CD-Player mit ähnlichen Tugenden zu bekommen,
muss
man definitiv schon zur absoluten Creme da la Creme (zB. Audionet
VipG2+EPS, ca 8.800 €) greifen. Obwohl auch der Tucana seine
Aufgabe erstklassig bewältigt und diesbezüglich zu
den besten
Vollverstärkern gehört, konnte der Antila in
Kombination mit
unserer Referenz Vor-/Endstufenkombination (Audionet PreG2+AmpII, Wert
ca. 16.000 €) sogar nochmals ein gutes Stück
obendrauf
packen. Die Vitalität und Geschwindigkeit, quer über
alle
Frequenzbereiche ist speziell bei großen,
plötzlichen
Lautstärkesprüngen, schlichtweg als grandios
zu
bezeichnen. Besser dürfte es wohl kaum noch gehen, wer genau
hinhört, könnte höchstens beim subtilen
Akzentuieren von
leisen, feindynamischen Akzenten noch leichte Vorteile bei manch
teueren Konkurrenzmodellen vernehmen. Ob Diese dann aber auch eine
vergleichbare Bass-Performance abliefern, ist dann
jedoch aufgrund
der vielfach künstlich schlanken Spielweise eher
unwahrscheinlich.
Die Umsetzung tiefer Frequenzen stellt nämlich eine weitere
Schokoladenseite beider Leema-Geräte dar, der wer uns im
folgenden
Absatz, zusammen mit der Gesamt-Tonalität, widmen
möchten.
Hier darf der CD-Player "Antila" in unserem Referenz-System Platz nehmen.
Als passionierter Musiklieber kennen Sie sicherlich High-End Equipment mit einer äußerst akkuraten und präzisen Basswiedergabe. Außerdem wird es Ihnen wahrscheinlich auch nicht schwer fallen, Geräte zu nennen, die sich durch eine besonders intensive, nachdrückliche Gangart auszeichnen. Unsere beiden walisischen Schönlinge gehören zu der seltenen Gattung, welche beides miteinander verknüpfen und deswegen für tieffrequente Genüsse ganz besonders prädestiniert sind. Die AREADVD-Redaktion mag es beim Hören gerne mal härter, so dass sich auch schonmal eine CD mit brachialem Elektro im Stil von Fabrik-C oder Xotox in das CD-Laufwerk verirrt. Erfreulicherweise quittierte die Leema-Kombi solch exotische Software mit einer furiosen Wiedergabe: die treibenden Kickbässe werden in einer derart intensiven und druckvollen Art und Weise auf die Membranen geschleudert, dass man fast schon Mitleid um seine Lautsprecher bekommen könnte. Diese unnachgiebige Schwärze und Entschlossenheit im Frequenzkeller geht einher mit einer vorbidlich exakten Konturierung, selbst bei extrem hohen Geschwindigkeiten. Insgesamt baut das Klangbild daher auf ein felsenfestes Fundament auf, was im Vergleich zu manchen Mitbewerbern fälschlicherweise zum Eindruck führen könnte, daß Antila und Tucana über einen stark überbetonten Bassbereich verfügen. Ok: speziell der Tucana schmeißt tatsächlich gerne mal ein paar Kohlen mehr ins Feuer, allerdings bleibt dies in einem Maße, was man getrost als gekonnte und angebrachte Feinabstimmung im Bereich von Klangnuancen ansiedeln kann. Grundsätzlich verfügen beide Geräte über eine gut austarierte Tonalität und verzichten auf grobe interpretatorische Eingriffe. Die Höhen- und Mittenwiedergabe spielt sich weder in den Vordergrund, noch wird sie nach hinten gedrückt. Sämtliche Frequenzbereiche gliedern sich hervorragend ein und sorgen für ein stimmiges Klangbild.
Die Gesamtcharakteristik ist auch deswegen so schlüssig, weil die bissige Bassdarstellung nicht das einzige akustische Merkmal einer progressiv-direkten Spielweise darstellt. Anstatt einen feinen Schleier über die Musik zu legen, und mit hinzugedichteter Brillianz und Lockerheit zu versehen, packen Antila und Tucana die Musik bei den Hörnern und geben sie unvermittelt an die Hörerschaft weiter. Die Durchzeichnung im Hoch-/Mitteltonbereich erfolgt sehr sauber und strukturiert, als Ergebnis darf man sich daher über eine hervorragende Klangtransparenz freuen. Auch in diesem Frequenzspektrum bestechen die Leema-Geräte mit ihrem makellosen Spielfluss. Nie hat man das Gefühl, dass die beiden Komponenten Probleme haben, mit dem Herausschälen der vielen Klangdetails in Verzug zu kommen - eher im Gegenteil, gerade schnelle Stücke unterstreichen die akustischen Qualitäten unserer Testprobanden. Die Stimmwiedergabe gibt ebenfalls Grund zur Freude. Sie löst die Protagonisten hervorragend vom instrumentalen Geschehen und ist in der Lage, die verschiedensten Stimmprofile mit hoher Authentizität und indivdueller Ausdrucksweise zu versehen. Hierbei lässt sich außerdem wieder die typisch offensive Grundcharakeristik von Tucana und Antila herausstellen, denn bei dominant und eindringlichen singenden Akteuren nehmen sie kein Blatt vor den Mund: im Direktvergleich zu anderen Geräten (zB. Denon PMA-SA1) merkt man, dass sie nicht auf künstliche Lockerheit, Seidigkeit oder Entspannung getrimmt sind. In Kombination mit unvorteilhaften Lautsprechern könnten manche Hörer diese Eigenschaft schnell auch als übetriebene Schärfe abstempeln - obwohl die Testgeräte ja eigentlich keine Schuld trifft und sie ja im Prinzip nur unvermittelt die Aufnahme wiedergeben möchten. Anderseits kann man diesen Aspekt genausogut auch positiv betrachten und sich über die absolut ungeschminkte und ehrliche Wiedergabe freuen. Das ist letztlich auch der Grund, warum wir den Walisern dankbar sind, Musik auf High-End Niveau ohne automatischen Weichspüler genießen zu können. Gerade in dieser mittleren Preisklasse ist dies durchaus ein kleines Novum.
Gute Ergebnisse liefert das Leema-Duett ebenfalls hinsichtlich
der
gebotenen Räumlichkeit. Auch hier lässt sich die
Grundtendenz
des Gerätes ablesen, die Musik nicht nach Gutdünken
zu
interpretieren bzw. auszumalen, sondern unbeirrbar und mit aller
Konsequenz die enthaltenen Rauminformationen umzusetzen. Im
Zweifelsfall agiert das Duett tendenziell eher zurückhaltend
und
besinnt sich auf das punktgenaue Abbilden in der horizontalen Ebene
zwischen den Lautsprechern. Der Klang löst sich
grundsätzlich
sehr gut von den Lautsprechern ab, was jedoch die gebotene
Raumtiefe betrifft, so variiert die Performance je
nach Aufnahme.
Hier merkt man recht deutlich, dass die Geräte eine sehr
ehrliche
Spielweise verfolgen und keine künstlichen
Phasenverschiebungen
einfügen, um räumlich zu klingen.
Wieviel Power steckt in dem kompakten Gehäuse ?
Bei der Pegelfestigkeit fährt der Tucana ein grundsolides Ergebnis nach Hause. Für sich betrachtet, liefert er eine beeindruckende Leistung. Es dürfte sogar schwierig werden, einen Vollverstärker mit ähnlich potenter Endstufensektion ausfindig zu machen. Er realisiert verzerrungsfrei sehr hohe Pegel und eignet sich dabei auch für größere Räume jenseits der 35m². Beeindruckend ist außerdem, dass der immense Nachdruck im Bassbereich auch oberhalb von 100db erhalten bleibt. Im Notizblock unserer Beabachtungen verdient sich der Tucana zusätzliches Lob für seine geringe Gehäuseerwärmung, was auf sehr effiziente Schaltungen schließen lässt. Auf hastig einschreitende Schutzsicherungen hat man bei Leema erfreulicherweise ebenfalls verzichtet, so dass wir den Tucana für Freunde des lauten Musikgenusses für sehr geeignet halten.
Doch trotz allen Lobes: obwohl der Tucana auch mit stromhungrigen Lautsprechern (Quadral Titan) überraschend gut zurecht kommt, merkt man hier durchaus, dass eine Endstufe vom Schlage einer Accustic Arts AmpII (siehe Abbildung) noch zusätzliche Reserven mobilisieren kann, wo dem Tucana schlichtweg Grenzen gesetzt sind. Sicherlich mag unsere Referenzendstufe nicht direkt mit dem eleganten Vollverstärker vergleichbar sein (sowohl in konzeptioneller Hinsicht als auch preislich), doch wer einen solch extrem strumhungrigen Lautsprecher einsetzt und gerne laut hört, wird für ca. 4.000 Euro andere Komponenten finden, die mit einer Titan bei hohen Pegeln souveräner umgehen können (zB. Rotel Vor-/Endstufenkombination RB-1090+RC-1082 ). Und wer den Leema-Sound bereits in sein Herz geschlossen hat und nicht darauf verzichten möchte, wird nun sicherlich dankend zur Kenntnis nehmen, dass man mit der Endstufe "Hydra" (dank LIPS) eine interessante Option auf Bi-Amping umsetzen könnte.
Widmen wir uns abschließend noch unseren Beobachtungen hinsichtlich der Lautsprecherzusammenstellung. Hier können wir eine eindeutige Präferenz für diejenigen Schallwandler aussprechen, welche vom Grundcharakter ebenfalls mit einem hohem Maß an Direktheit gesegnet ist. Modelle wie zB. die JmLab Electra 10027 BE mit ihrem sanften, fast schon zu dezenten Klangbild, können die Vorzüge der Leema-Elektronik nicht nachhaltig offenlegen. Auf der anderen Seite ist die Auswahl an harmonisierenden Lautsprechern deutlich größer: von der kompakten Isophon Galileo, bis hin zur Monitor Audio Platinum PL300, zelebrierte sie feinste Klänge und veredelte in jede dieser Kombinationen mit ihrem feurigem, temperamentvollen Flair. Als Low-Budget Empfehlung können wir hierbei die Swans M1 herausstellen, was hier für 625 Euro / Stück geboten wird, ist fantastisch. Die Swans Kompaktbox mag zwar keinen Tiefbass-Weltrekord aufstellen, aber die kristallklare, schlackenfreie Spielweise passt vorzüglich zur Leema-Kombi und ist in dieser Preisklasse einzigartig.
Im Kurzvergleich mit direkten Mitbewerbern unterstreichen Antila und Tucana ihre Wettbewerbsfähigkeit:
Mit dem Marantz PM11-S1 sowie dem passenden SACD-Player SA-11S2 bietet der japanische Traditionshersteller ein preisähnliches Geräte-Duett mit außerordentlicher optischer Noblesse an. In klanglicher Hinsicht orientiert man sich vornehmlich an Hörerprofilen, die vor allem Unaufdringlichkeit und absolut kultivierte Ansprache schätzen. Der forsche Vorwärtsdrang, den wir von Leema kennen, ist keine Klangeigenschaft, mit denen sich Marantz identifiziert. Die Basswiedergabe gelingt dem japanischen Gespann zwar nicht minder kraftvoll, lässt aber ein wenig Differenzierungsgeschick sowie konrtrollierte Dynamik vermissen. Die Pegelfestigkeit liegt bei beiden Vollverstärkern ungefähr auf einem Niveau, allerdings sorgt eine deutlich zu sensible Schutzschaltung beim PM11-S1 für ein großes Handicap.
Mit dem Audionet ArtG2 (ca. 4.500 €) hat der Leema Antila ein hartes Kaliber vor sich - im wahrsten Sinne des Wortes, schließlich basiert der Audionet Player auf einer Granitplatte. Mit einem völlig anderem Grundprinzip beweist die Edelschmiede aus Bochum, dass mehrere Wege zum Erfolg führen. Am ArtG2 kommt kein Player vorbei - was hier an Klangtransparenz, Dynamik, Raumabbildung und Klangfarbenreichtum geboten wird, gehört zur absoluten Weltelite. Hier muss sich selbst der Antila knapp geschlagen geben, der im Direktvergleich eine Nuance härter und rauer klingt. Trotzdem bleibt der Antila in Schlagdistanz: solange man dem ArtG2 kein EPS (Zusatzmodul für Stromversorgung, Preis ca. 1.800 €) zur Seite stellt, gelingt ihm die Basskonturierung sogar ein wenig definierter und druckvoller. Außerdem muss sich der Audionet-Player ankreiden lassen, dass er über ein aktives Lüftungskonzept verfügt. Besitzer von Media-PCs dürften darüber hinwegsehen und sich über die clevere Integration eines USB-Eingangs freuen, mit dem der ArtG2 seine hervorragenden Dienste auch für die Wandlung externer Quellen anbietet. Sie sehen: Antila und ArtG2 duellieren sich fast auf Augenhöhe in solch schwindelerregenden Höhen, wo sogar viele hochpreisige Mitbewerberprodukte (zB. der froh sein können, dies aus der Ferne mitzumiterleben.
Fazit:
Nach unserem Test muss man wahrlich kein Astronom sein, um
Antila
und Tucana als helle Lichterscheinung im Nachthimmel der HiFi-Galaxie
zu deuten. Freunde von anspruchsvoller Musikwiedergabe können
sich
freuen, dass Lee Taylor und Mallory Nicholls mit
gleichermaßen visionär wie konsequent entwickelten
Produkten
den Markt bereichen. In den traumhaft verarbeiteten Gehäusen
kommt
ausgefeilte Technik zum Einsatz. Durchdachte Detaillösungen,
wie
zB. die MD² Active Differential Multi-DAC Anordnung
(Antila), oder die innovative Lautstärkesteuerung mitsamt
LIPS-Protokoll zur Kaskadierung weiterer Komponenten (Tucana), belegen
die Professionalität von Leema eindrucksvoll. Hier wird
defintiv
nicht im Stil manch kleiner High-End "Bastelbude"
mittels
ordinärer Materialschlachten vorgegangen, sondern mit Akribie
und
High-Tech entwickelt. All dies zeigt sich schlußendlich auch
bei
unseren Höreindrücken. Keine Frage: die gebotene
Präzision mitsamt der kompromisslos antreibenden Spielweise
gehört zum Besten, womit man seine Ohren verwöhnen
kann. Und
erfreulicherweise trifftet der Griff nach den Sternen hinsichtlich der
finanziellen Belastung dabei gar nicht mal in völlig
astronische
Sphären vor. Sicherlich wechseln die Geräte
keineswegs zum
Sonderangebot den Besitzer, aber im Vergleich zu vielen Wettbewerbern,
bleibt die Leema-Mannschaft noch
verhältnismäßig
bodenständig. Beide Geräte haben sich
unseren Referenzstatus redlich verdient und sind hervorragend
geeignet, um mit ihnen neue Klangwelten zu erforschen.
Volltreffer: Leema
Acoustics bietet mit
Tucana und Antila eine absolut hochklassige Stereo-Kombination an,
welche die Sinne auf eine audiophile Reise mitnimmt. Der Fahrpreis ist
angemessen, denn auch Verarbeitung und technischer Aufbau sind vom
Feinsten.
Leema Acoustics Tucana, Vollverstärker Preis 4.500 Euro
Leema Acoustics Antila, CD-Player Preis 3.750 Euro
Test: 15.Juli 2008
Preis-/Leistungsverhältnis:
+ sehr direkte/ehrliche Klangumsetzung
+ Bassdarstellung mit enormer Wucht und Präzision
+ hochdynamische Spielweise
+ gute Pegelfestigkeit (Tucana)
+ exzellentes Laufwerk mit erstklassiger Fehlerkorrektur und extrem
schnellen Zugriffszeiten, hohe Zuverlässigkeit (Antila)
+ erstklassige Gehäuseverarbeitung
+ technisch innovativer Aufbau (zB. Multi-DAC)
+ Heimkino By-Pass Modus integriert (Tucana)
+ praxisgerechte Systemfernbedienung
- kein Phonomodul für Vollverstärker
lieferbar (Tucana)
- kein AES/EBU Digitalausgang (Antila)
- manche fortgeschrittenen Bedienvorgänge zu komplizert
(Antila)
Text: Lars Mette
Raumakustische Optimierung unserer Studios mit Wallpanels und Absorbern von: