Test: JBMedia Light-Manager - Licht- und Gerätesteuerung per Infrarot
(24.Okober 2007 - LM )
Schon seit den Zeiten der ersten ProLogic Receiver, wünschten sich Mehrkanalfreunde eine Möglichkeit, ihr kleines Heimkino mit nur einer Fernbedienung bequem vom heimischen Kinosessel bedienen zu können. Dank moderner Universalfernbedienungen stellt die reine Gerätesteuerung mittlerweil kein Problem mehr dar, etwas komplizierter sieht die Lage jedoch immer noch in Bezug auf Raum- bzw. Lichtsteuerungen aus. Es gibt zwar durchaus entsprechende Produkte, doch in vielen Fällen lassen Preiswürdigkeit und Integrationsfähigkeit zu wünschen übrig. Alleine schon eine Lichtsteuerung per Infrarot gestaltet sich in der Praxis oftmals weitaus schwieriger, als man zunächst vermutet.
Dass es auch anders geht, möchte die Firma JBMedia aufzeigen. Der
Firmenslogan "home automation products" gibt dabei die Linie bereits
unverkennbar vor: im Fokus steht eine Integration von Zusatzfunktionen
in bestehende Systeme bzw. Abläufe, was besonders im Heimkino sehr
willkommen ist. Obwohl der Hersteller sein Tätigkeitsfeld nicht
nur auf Heimkinosysteme sieht, so hat er sein Produktportfolie in
weiten Teilen doch sehr auf die Bedürfnisse dieser speziellen
Kundschaft zurechtgeschnitten.
Zentraler Dreh- und Angelpunkt stellt der Light-Manager dar. Für
69 Euro erhält der Käufer eine Komponente, die eingehende
Infrarotbefehle entgegennimmt und per Funk an die Aktoren
(Empfänger) weiterleitet. Der Light-Manager kann auf einfache
Weise mit einer Vielzahl von Fernbedienungen genutzt werden. Momentan
bietet der Hersteller einen Support für fast alle Logitech Harmony
Modelle an. Außerdem zählen auch die Nevo SL,
Bang&Olufsen Beolink, die Philips Pronto sowie die Pro2 Vison One
Reihe zu den von JBMedia offiziell unterstützten Controllern. Als
Befehlsempfänger setzt JBMedia nicht auf Eigenentwicklungen,
sondern greift auf das Produktsortiment von Intertechno zurück.
Diese Entscheidung bringt für den Käufer enorme Vorteile: zum
Einen sind die Preise sehr niedrig. Eine Funksteckdose kostet im
Dreier-Set beispielsweise unter 10 Euro. Außerdem bietet
Intertechno sehr viele verschiedene Ausführungen an. Wir haben uns
vom Hersteller ein komplettes Set inkl. verschiedener
Empfänger schicken lassen und haben es einem Praxistest
unterzogen. Lesen im folgenden Testbericht, welche Erfahrungen wir mit
dem JBMedia System gemacht haben.
technischer Aufbau:
Der Light-Manager stellt das Herz des Systemes dar. Dank der kleinen
Abmessung ist es kein Problem, ihn im Heimkino unauffällig zu
integrieren. Wichtig ist, dass das Infrarot-Fenster eine direkte
Sichtverbindung zur Fernbedienung besitzt, um die Befehle empfangen zu
können. Die Funksignale werden nicht über eine starre Antenne
ausgesendet. Dies übernimmt eine kleine Wurfantenne, was der
Installationsverträglichkeit ebenfalls zugute kommt. Eine
Installation bzw. Konfiguration dieser Einheit ist nicht notwendig.
Sämtliche Einstellungen werden entweder an den
Funk-Empfängern oder der Fernbedienung vorgenommen. Der
IR-Empfänger des OneforAll Light-Control-Systems weist
beispielsweise eine deutlich größere Dimensionierung auf und
ist dementsprechend schwieriger unterzubringen.
Als Befehlsempfänger steht eine Vielzahl von Komponenten zur
Verfügung. Prinzipiell kann man fast jede Funksteckdose/-schalter
aus dem aktuellen "Intertechno" Sortiment benutzen, so dass die
Kombinationsmöglichkeiten deutlich größer, als mit
anderen Systemen sind, welche sich lediglich auf Lichtsteuerung
beschränken. Wir haben Ihnen ein paar Beispiele aufgelistet:
Der Klassiker: für 30 Euro erhalten Sie ein Set aus drei Funksteckdosen inkl. Funkfernbedienung. Damit können Geräte mit Leistungen von bis 1500 Watt bequem bedient werden. Alternativ sind auch Modelle mit höherer Leistungsangabe, sowie Dimmer erhältich.
Wer will, kann für 23 Euro auch die vorhandene Deckenbeleuchtung in das Konzept miteinbinden. Diese Einbauschalter setzt am anstelle des Kippschalters in eine Unterputzdose. Die Installation ist sehr einfach und erfordert nicht unbedingt einen Elektriker.
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Dieser Funksender (23 €) kann an Türen oder Fenstern angebracht werden und startet bestimmte Aktionen, sobald sich die beiden Elemente voneinander weg, bzw. aufeinander zu bewegen. In unseren Fall haben wir hiermit eine automatische Betätigung der Deckenbeleuchtung bei Öffnen der Zimmertür realisiert.

Wie in der Einleitung bereits erläutert, stehen verschiedene
Möglichkeiten zur Verfügung, um den Light-Manager zu steuern.
Die einfachste (und wohl auch gebräuchlichste) Variante stellt
eine Kombination mit einer Logitech Fernbedienung dar (auf dem Bild
sehen sie die MX-1000, zu der wir hier einen ausführlichen Test
haben). In diesem Fall benötigt es im Prinzip keine
aufwändige Konfiguration, da sich JBMedia als Hersteller in der
Logitech Datenbank befindet und auf diesem Weg sehr einfach hinterlegt
werden kann. Anschließend sind Makros und Befehlsabläufe
hinterlegbar, um auch mehrere Aktoren mit einem Knopfdruck bedienen zu
können. Erfreulicherweise lassen sich die IR-Codes der Harmony per
Lernfunktion auch auf andere IR-Controller übertragen, so
dass mit diesem kleinen Kniff eigentlich fast jede Fernbedienung zur
Steuerung heranziehen könnte. Alternativ kann der Light-Manager
auch von der Nevo SL, Bang und Olufsen Beolink 4,1000 und 7000 sowie
der Philips Pronto und der Pro2 Vision One (mit Dockingsstation)
gesteuert werden. In diesen Fällen sind die IR-Codes auch entweder
schon in der Software hinterlegt, oder es muss von JBMedia ein kleines
Software-Tool zur Generierung der IR-Befehle heruntergeladen werden.
Praktische Erfahrungen:
Schon nach kurzer Zeit haben wir dieses System zu schätzen gelernt
und möchten es fortan auch nicht mehr in unserem Heimkino missen.
Nach der (schnellen) Konfiguration unserer Harmony 1000 funktionierte
die Lichtsteuerung genau so, wie wir uns das schon immer gewünscht
haben. In Kombination mit dieser Fernbedienung ist es nun sogar
möglich, verschiedene Beleuchtungsszenerien in die Makros
einzubauen, so dass die DVD-Funktion beispielsweise eine andere
Illumination erfährt, wie das Abspielen einer Musik-CD. Die
Zuverlässigkeit und Reichweite erweis sich zu jedem Zeitpunkt
als einwandfrei. Auch Funksteckdosen, die sich außerhalb des
Raumes befinden, wurden stets zuverlässig gesteuert. Die zeitliche
Verzögerung von Befehlen hielt sich in Grenzen, nur in seltenen
Fällen mussten wir länger als eine Sekunde auf die
Ausführung waren. Dies ist jedoch eher auf Fernbedienung als den
Light-Manager zurückzuführen.Was uns hingegen zum
vollkommenen Glück noch fehlt, sind noch
detaillierte Dimm-Konfigurationsmöglichkeiten. Es wäre zum
Beispiel eine schöne Sache, einen bestimmten Dimm-Level per Makro
fix programmieren zu können. Immerhin funktionierte das manuelle
Dimmen von Glühbirnen ohne Probleme, was gegenüber dem
OneforAll System ein klarer Vorteil ist. Der JBMedia Light-Manager mag
zwar keine klassische Heimkino-Komponente sein, doch er wertet den
Spaß an diesem Hobby unheimlich auf.
Fazit:
Der hier vorgestellte JBMedia Light-Manager gewinnt die Pole-Position
unter den Zubehörprodukten rund um Automatisierungen. Das System
gibt sich in keiner Disziplin eine Blöße. Die
Erweiterbarkeit ist beispielhaft, die Installation stellt niemanden vor
unlösbare Rätsel und auch die hohe Zuverlässigkeit sorgt
für tägliche Freude. Die große Auswahl der
unterstützten Fernbedienungen und der hervorragende technische
Support stellen weitere Pluspunkte dar. Sicherlich sind die abgerufenen
69 Euro für den IR-Empfänger kein Pappenstiel. Doch auch wenn
andere Hersteller teilweise etwas günstiger sind, so attestieren
wir dem JBMedia Produkt ein tadelloses Preis-Leistungs Verhältnis. Der Grund liegt
zunächst einmal in der Qualität, die hier im Detail geboten
wird, was schon rein äußerlich an der kompakten Bauweise
zeigt. Außerdem sind die Erweiterungskosten durch die Integration
"normaler" Funksteckdosen deutlich unterhalb der meisten vergleichbaren
Systeme, so dass sich der Light-Manager bei näherer Betrachtung
sogar als Preistipp entpuppt. Unsere Höchstwertung hat sich
JBMedia redlich verdient.
Kinoatmosphäre auf Knopfdruck: der JBMedia Light-Manager macht es möglich.
Lichtsteuerungssystem von JBMedia
Grundmodul Preis 69 Euro
Test: 24. Oktober 2007
Preis-/Leistung: 









+ zuverlässige Funktionsweise
+ enorme Erweiterbarkeit dank verschiedener Module
+ einfache Installation
+ kompakte Abmessung des IR-Empfängers
+ große Reichweite
+ mit vielen gängigen Fernbedienungen kombinierbar
+ sehr preisgünstig erweiterbar und damit für größere Systeme geeignet
- Basis-Modul (Light-Manager) besitzt einen recht hohen Einstandspreis
www.jbmedia.de
Text: Lars Mette