XXL Test: High-End Standlautsprecher Isophon Cassiano - Frontalangriff auf die Sinne ? ( Seite 2 / 3 )
technischer Aufbau:

Streng genommen müssten sich technikaffiine Musikfreunde Ihre Cassiano mit einem transparenten Gehäuse fertigen lassen. Obwohl die 4 Keramikchassis sowohl an Klang- als auch Preisdimension einen gehörigen Anteil haben, stellt auch die Frequenzweiche ein technisches Highlight dar: sie ist der heimliche Star. Bass- und Mittelhochtonweiche sind getrennt, insgesamt sind 35 Bauteile im Einsatz. Dies stellt bei einer 3-Wege Box eine beeindruckende Bestückung dar. Die Flankensteilheit liegt bei über 50 dB/Oktave; außerdem beinhaltet sie eine  Bessel-Charakteristik und Phasengegenkopplung. D.h. wenn man z.B. die Mitteltonweiche ändert, ändert man auch die Phase der benachbarten Wege gleich mit. In der Weiche allein stecken wahre Schätze: Mundorf-Null-Ohm-Spule, große Luftspulen, MKPs und vor allem die beiden Signalkondensatoren im HT, die Mundorf-Supreme-Caps Silver-Oil stellen eine finanziell sowie akustisch absolut erstklassige Bestückung dar, die ansonsten kaum zu finden sein wird. Isophon hat hier ohne Rücksicht nur auf die besten Bauteile zurückgegriffen, und einen großen Aufwand betrieben jedes einzelne Element in unzähligen Hörsitzungen mit anderen zu vergleichen. Herausgekommen ist dabei eine technische Delikatesse, denn sonst wird man wohl kaum in einem anderen Lautsprecher Kondensatoren vorfinden, die zB. mit Silberöl getränkt sind, um eine maximale Signatreue zu gewärleisten. Die Frequenzweiche begradigt den Frequenzgang, schneidet Resonanzen heraus und liefert die exakten zeitlichen und frequenzmäßigen Übergänge. Die Steilheit der Filter ist auch für den geringen Klirr verantwortlich. Klirr im Mitteltonbereich soll laut Herstelller praktisch kaum messbar sein, selbst beim Hochtonklirr verspricht Isophon nur einen Klirr im Promillebereich bei Maximallautstärke. Die Cassiono sollte daher regelrecht dazu verführen, den Lautstärkeregler immer weiter nach rechts zu drehen. Übrigens rührt die Pegelbegrenzung ausschließlich von der mechanischen Belastbarkeit der beiden Tieftöner her. 

Letztlich wäre es natürlich falsch, die Cassiano auf die beiden Merkmale Chassis und Frequenzweiche zu reduzieren, denn nur ein schlüssiges Gesamtkonzept sorgt für beeindruckende Klangerlebnisse. Das Entwicklungsziel der Cassiano war eine mittelgroße, wohnraumfreundliche Standbox mit kompromissloser Umsetzung der Keramiktechnologie. Ein weiteres wichtiges Ziel stellt eine saubere, tiefreichende Basswiedergabe dar - was zur Folge hat, dass bei der Entwicklung leichte Einbussen in Bezug auf den Maximalpegel in Kauf genommen wurden. Nachfolgende stellen wir Ihnen alle wichtigen Eigenschaften der Cassiano vor.

Beginnen wir direkt beim Anschlusspanel, so wie auch die Musiksignale ihren Weg in die schwäbischen Edelboxen gelangen. Hier erntet Isophon einen Kritipunkt, denn leider stehen hier keine Bi-Wiring fähigen Anschlussterminals zur Verfügung. Sehr schade und durchaus ein großer Nachteil, da wir schon oft erlebt haben, wie manche Lautsprecher bei Betrieb an zwei Endstufen regelrecht aufblühen können. Dies wird der Cassiano also verwehrt bleiben. Schade, denn der Platz auf der Unterseite hätte durchaus auch für ein größer dimensionertes Anschlussfeld gereicht. 



Mit Hilfe dieser Steckbrücke lassen sich kleinere Anpassungen der Basswiedergabe bewerkstelligen.

Wie unschwer zu erkennen ist, basiert die Cassiano auf der Bassreflextechnik. Das hierfür eingesetzte Rohr zeigt direkt nach unten und ist somit bei normaler Aufstellung komplett unsichtbar. Ob es auch beim Hörtest nicht bemerkbar ist, wird sich noch zeigen.Wie jede Konstruktionsart bringt auch die BR-Technik Vor- und Nachteile mit. So steht zum Beispiel der Generierung eines höheren Schalldrucks die Problematik entgegen, dass Bassreflex-Öffnungen mitschwingen und Resonanzen/Strömungsgeräusche erzeugen können. Entwickler Dr. Gauder verweist auf eine sehr niedrige Tuningfrequenz des Rohres sowie eine spezielle Dämmung hin, um dies zu kompensieren und eine überzeugende Bassqualität liefern zu können. Auch hier sind wir auf den Hörtest sehr gespannt. Grundsätzlich sind bei hochwertigen/teureren Lautsprechern zunehmend anderen Konstruktionsprinzipien zu beobachten, doch es haben auch etliche weltweit anerkannte Referenzlautsprecher den Sprung in die Spitze geschafft, obwohl (bzw. weil) sie auf dieser Technik basieren. 


Zwei 17cm Thiel-Keramikchassis stehen pro Lautsprecher zur Verfügung, um ein sattes Klangfundament zu liefern. Dass Bassprinzip besteht hierbei aus einem hochpassgefiltertem Bassreflexsystem 6. Ordnung



Ein Stockwerk arbeitet ein weiteres 17cm Thiel-Keramikchassis. Im Gegensatz den beiden vorangegangenen Varianten stellt dieses Element jedoch einen reinen Mitteltöner dar. Abgesehen von seiner Oberfläche aus Keramik zeichnet er sich durch viele weitere Eigenschaften aus. Zunächst wäre die kurze und gleichzeitig leichte Schwingspule aus Titan sowie einen Neodymmagneten, der für einen extrem starken Antrieb sorgt. Einen großen Vorteil stellt zudem noch die hohe Resonanzfrequenz von 85Hz dar. Der Mitteltöner sitzt in seiner eigenen Kammer, welche mit dem Spezial-Dämmaterial "Twaron" gefüllt ist. Hiermit sollen  ideale Arbeitsumgebungen für dieses Chassis geschaffen werden.


Diamonds are a girl's best friend: bei Isophon nimmt man sich der Gleichberechtigung mit Hingabe an, denn bei der Cassiano darf sich nun auch der Mann des Hauses über diesen edlen Werkstoff freuen. Die oben abgebildete Version zeigt jedoch "nur" den 25mm Keramikhochtöner unserer Testgeräte, der seinerseits schon mit hervorragend Eigenschaften aufwartet und alles andere als eine Notlösung darstellt. Auch wenn Isophon betont, dass sich über 70% aller Kunden für den 19mm Diamant-Hochtöner (Aufpreis pro Paar: 5000 €) entscheiden und dabei sehr zufrieden sind, so ist auch der Thiel-Keramik Hochtöner als technisches Highlight anzusehen, auf welches viele andere Boxen stolz wären.

Wie Sie vielleicht bereits bemerkt haben, stellt die Keramiktechnologie einen wichtigen der Dreh- und Angelpunkt der Cassiano dar. Wir möchten Ihnen daher nachfolgend ein paar generelle Informationen zu diesem Material und dessen Charakteristiken für den Einsatz als Lautsprecherchassis aufzeigen.

In der Geschichte der Hifi-Technik wurde nie mit Superlativen gegeizt. Obwohl Membranen auf Basis von Papier schon seit Jahrzehnten von vielen verschiedenen Alternativen abgelöst werden sollten (zB. aus Kunststoffen, Kohlefaser oder Kevlar) konnte sie sich im Laufe der Zeit nicht nur im Mainstream-Bereich behaupten, sondern sich in weiterentwickelten
Versionen (spezielle Beschichtungen) auch im High-End Segment einer großen Beliebtheit erfreut. Generell geht es bei Membranen immer darum, grundverschiedene Materialeigenschaften gleichzeitig bieten zu können. Steife bzw. harte Membranen sind für die Wiedergabe von tiefen Frequenzen ideal, resonieren und bündeln aber bei mittleren bis hohen Frequenzen zu schnell. Weiche Membranen kämpfen wiederum mit anderen Problemen und sind nicht in der Lage, einen kräftigen Tiefton-"Puch" mit Nachdruck und Kraft wiederzugeben. Dazu kommen noch Einbussungen hinsichtlich der Dynamik, so dass das Klangbild dazu neigt, etwas müde zu klingen. Es gilt also für einen Lautsprecherbauer, aus verschiedenen Aspekten der Physik einen guten Kompromiss zu finden. Meistens entscheiden sich die Konstrukteuere deswegen für Mehrwegesysteme mit verschiedenen Materialien. Dort aber besteht die Gefahr, dass zwar jedes Chassis für sich recht gut spielt, aber der Lautsprecher gesamtheitlich nicht flüssig und homogen aufspielt.

Parallel zu den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte verlief beim Boxenbauer "Thiel" im saarländischen Bexbach in fast stoischer Ruhe die Arbeit an Keramikmembranen, für Hoch-, Mittel- und Tieftöner. Somit wäre es möglich, die Membranen aller Chassis aus demselben Werkstoff herzustellen. Doch worin liegt nun der Vorteil von Keramik gegen den anderen Materialien ?

Keramik gehört zu den steifen Werkstoffen, weist aber in keinster Weise die gravierenden Probleme von Metallmembranen auf, da es bei gleicher Steifheit sehr viel leichter ist. Störende Resonanzen treten hingegen erst im Bereichen auf, die ansonsten Metallmembranen aufweisen. Selbstverständlich müssen diese natürlich auch bei einerm Keramikchassis per Filter unterdrückt werden. An dieser Stelle vollzieht Isophon die Symbiose zwischen den zugekauften Chassis der Keramikspezialisten von Thiel und dem eigenen Know-How. Schon bei den anderen Modellen hat sich Dr. Gauder durch extrem komplexe und wirkungsame Frequenzweichen von den Mitbewerbern abgesetzt:  Selbst mit einer Frequenzweiche, die 24 dB/Oktave Steilheit besitzt, wirken sich diese Resonanzen noch extrem störend aus. Isophon hatte für diesen Fall schon länger eine Lösung parat, da dort seit nunmehr 7 Jahren mit extrem steilflankigen Frequenzweichenfiltern gearbeitet (> 50 dB/Oktave) wird, die deren bisherigen Lautsprechern bereits ausgezeichnte Leistungen beschert haben. Keramik ist für die Isophon-Mannschaft also das absolute Traummaterial. Hier können sie die Vorteile ihrer Frequenzweichentechnologie ausschöpfen und dabei alle akustischen Vorteile der Keramiktechnologie umsetzen. 

Die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung:

Modell Isophon Cassiano
Paarpreis 12.300 € Keramikhochtöner
17.300 € Diamanthochtöner
( Aufpreis Klavierlack + 1.198 €)
Frequenzgang 31 - 24.000 Hz (Keramik)
31 - 80.000 Hz (Diamant)
Wirkungsgrad 86 db
Impedanz 4 Ohm
Übergangsfrequenzen 180 / 3200 Hz
Abmessungen 110 x 22 x 41 (H,B,T)
Gewicht 28 kg
Hörumgebung und Kombinationsempfehlung: 



Durch die neutrale und höchst harmonische Klanggebung der Cassiano (mehr dazu in der nächsten Rubrik) ergibt sich eine sehr große Kombinatorik auf Seiten der Elektronik. Es gibt eigentlich keine wirklich unpassenden Geräte: von einer eher warm abgestimmten Vincent VE-Kombination bis hin zu einem Rotel Gerät reicht die Spannbreite der Isophon Boxen, so dass Sie als Anwender ihre Elektronik sowohl nach persönlichem Hörgeschmack als auch der Raumakustik ausrichten können. In jedem Fall sollten aber kräftige Endstufen bereit stehen, da auch bei hoher Belastung sehr präzise und sauber bleiben. In dieser Beziehung konnte sich einmal mehr die Rotel RMB-1090 (UVP 2.990 Euro) als empfehlenswerte Wahl in Szene setzen. 

So gerne wir bei AREADVD auch die hochgezüchteten AV-Boliden empfehlen: an einem Paar Cassianos haben sie defintiv nichts verloren: sowohl die Vor- als auch Endstufensektionen haben generell gegenüber vielen Stereolösungen das Nachsehen. Die Cassianos werden selbst von einem Onkyo TX-NR5000E in keinem Frequenzbereich wirklich derart gefordert, dass man von einer sinnvollen Kombination sprechen könnte. Ohne Zweifel zählt der große Onkyo Bolide nach wie vor zu den Top-Geräten seiner Klasse und begeistert mit seinen Stereoqualitäten - aber die Cassiano spielt defintiv über seinen Fähigkeiten. Dies ist keineswegs abwertend gegenüber dem multimedialen Tausendsassa gemeint, denn vorzugsweise mit einem Paar Nubert nuLine120 (Stückpreis 1045 €) geht er eine hervorragende Symbiose aus audiophiler Leidenschaft ein, ohne dabei in fünfstellige Preisdimensionen abzurutschen.

Wer Surround und Stereo innerhalb einer AV-Anlage auf höchstem Niveau wünscht, könnter seiner Isophon Cassiano Komponenten von Audionet zur Seite stellen. Die Kombination aus MapV2, EPS und den Endstufen Amp2GII (Front) sowie Amp7 (Center+Rears) befindet sich nicht nur hinsichtlich der Mehrkanalwiedergabe unangefochten auf Platz 1 der AREADVD-Testhistorie, sondern ebenfalls auch im Stereobetrieb. Mit Sicherheit fällt die Investition (unser Test-Setup liegt bei ca. 24.600 €) alles andere als leicht - speziell angesichts der Kosten eines Päarchens Cassianos - doch wer ein besonderes Hörerlebnis will, wird über kurz oder lang ohnehin bei der Bochumer Edelschmiede landen. Nur wenige andere Hifi-Geräte verbinden Kraft, Spielfluss und Geschmeidigkeit derart intensiv und emotional miteinander wie diese Referenzanlage. Audionetkomponenten bewahren die Natürlichkeit des Quellmaterials und geben diese authentisch, glaubhaft und mit kleinsten Details an die Lautsprecher weiter - und genauso kitzelt man die Cassianos zur absoluten Höchstform.

Wenn hingegen einfach nur der Stereogenuss auf dem Wunschzettel steht, der Investitionsrahmen aber keine allzu großen Sprünge mehr erlaubt, wäre der Gang zu einem Advance Acoustic Händler empfehlenswert. Speziell die Monoendstufen MAA-705 (Stückpreis: 949 Euro) sind der französischen Firma hervorragend gelungen. Sie spielen ebenfalls sehr ausgewogen und zeigen eine audiophile Charakteristik, welche einen verbindlichen, detailreichen Klang bieten und auf übertriebene Effekte (Bassanhebung, künstliche Räumlichkeit), zugunsten einer ehrlichen Wiedergabe, verzichten. Wir sind von diesen Endstufen sogar derart begeistert gewesen, dass wir sie gleich in fünffacher Ausfertigung fest in einem unserer Studios installiert haben - und somit auch mit den Cassianos sehr intensiv kennenlernen konnten. 

Als günstige Alternative im Vorstufenbereich wäre speziell die Audiolab 8000AV zu kennen. Diese Surroundvorstufe schlägt knapp 1600 Euro zu Buche und leistet im Stereobetrieb Erstaunliches. Die früher als TagMclaren AV32R vertriebene Vorstufe begeistert besonders durch ihre schnelle und harmonische Spielweise. Kaum eine andere Komponente ihrer Preisklasse wäre für die Cassianos besser geeignet.


Um das maximale Klangpotential aus den Isophon Box ausschöpfen zu können, haben wir ein Großteil unserer Hörsessions mit dem Audionet VipG2 (ca. 7.000 €) als Quellgerät verbracht. Dieser DVD-Spieler macht gleichermaßen aus Film- und Musikmedien ein unvergessliches Feuerwerk - besonders in Bezug auf die Akustik. 

Überraschend knapp dahinter: der mit 2.500 Euro deutlich günstigere Cinemike DVD-3930L2. Besonders bei HiFi-Systemen ohne extremst hochwertige Elektronik macht der getunte Denon Player großen Sinn. Doch Vorsicht: auch wenn dieser DVD-Player zugleich auch ein exzellenter CD Spieler ist, so sollte er tunlichst digital an die Anlage konnektiert werden, so dass die D/A Wandlung innerhalb der Vorstufe eine große Bedeutung erlangt. Wenn Sie den CD-Player hingegen auf analogen Wege verbinden möchten, so wäre ein weiteres Upgrade (Level 3 - Aufpreis nochmals 500 Euro) empfehlenswert, der dann die entsprechenden Baugruppen wirksam optimiert und den Cinemike-Player auch für eine solche Umgebung hervorragend einsetzbar macht. 

Normalerweise halten wir uns mit Tipps zur Verkabelung zurück. Zu unterschiedlich sind die Meinungen, als dass man hier auf fruchtbaren Boden stösst. Nachdem wir aber bei den Cassianos derart positive Erfahrungen mit dem Furukawa "Amadeus" NF-Kabel ( Stereometer ca. 500 €) gewonnen haben, möchten wir Ihnen diese Empfehlung zumindest kurz vorstellen. Zwei unabhängige, hypersymmetrische Leiter mit einer aufwändigen Gesamtabschirmung gegen äußere Interferenzen sorgen für hervorragende Übertragungsbedingungen. Basis dieses Kabels ist die Implementierung des Werkstoffes PCOCC (pure Copper by Ohne Continuouos Casting). Furukawa ist im Bereich der Kupferverarbeitung gleichermaßen Pioneer und Innovator, so dass sie eine besonders reine und hocheffiziente Signalleitung aus Kupfer gewinnen können. Für eine ideale Übermittlung an den Schnittstellen kommen jeweils 24K vergoldete Chinch-Stecker zum Einsatz welche ebenfalls auf die PCOCC-Technik zurückgreifen. All diese technischen Eigenschaften wären eigentlich unerheblich, würde das Kabel nicht so grandios aufspielen. Gegenüber anderen Produkten lernten wir vor allem die tonale Ausgeglichenheit und Erhaltung der Dynamik für zwei Schlüsselfaktoren kennen, die dieses Kabel für uns zur ersten Wahl machen. Ganz besonders bei Lautsprechern vom Schlage einer Isophon Cassiano lohnt sich ein Hörvergleich durchaus.


Manche Verkäufer vertreten die Ansicht, dass selbst die beste Standbox durch einen beliebigen Subwoofer profitieren kann. Nun - wir möchten uns dieser Meinung nicht grundsätzlich anschließen, aber unbestritten ist ein präziser Tieftonmeister vom Schlage eines A.C.T AL4x4 DSP sehr gut in der Lage, auch einem formidablen Lautsprecher wie der Cassiano positiv unter die Arme zu greifen. Innerhalb des Subwoofers arbeitet eine Elektronik, welche eine permanente Überwachung der Membranauslenkung übernimmt. Es dürfte sich kaum ein anderes Modell finden lassen, welches für 4.000 Euro Tiefgang, Kraft und vor allem Präzision derart miteinander vereint. Obwohl der A.C.T. Woofer auch Filmen einen beeindruckenden Bassteppich bereitstellt, sorgen vor allem die musikalischen Fähigkeiten für eine Sonderstellung. Wenn Sie mit Ihrer Cassiano auch DVDs genießen möchten, so führt sowieso kein Weg an einem Subwoofer vorbei - doch auch in diesem Fall wäre es schade, wenn die Isophon-Boxen durch einen wummernden Bassisten übertönt würden. Dies wäre definitiv an der falschen Stelle gespart. Isophon bietet mit dem Stonehenge (ca. 3.000 €) ebenfalls einen interessanten Subwoofer. Wer nicht gleich mehrere Tausend Euro ausgeben will, sollte sich bei Nubert, Teufel oder Monitor Audio umsehen.

Viele Magazine würden Ihnen an dieser Stelle hauptsächlich Abhandlungen zu Thematiken rund um die Verkabelung präsentieren. Zweifelsohne stellt eine hochwertige Verbindung sämtlicher Komponenten einen wichtigen Faktor für die Gesamtwiedergabe dar und sollte nicht vernachlässigt werden, aber von deutlich größerer Bedeutung ist nach wie vor die Raumakustik. Wir haben oft beobachtet, dass Absorber für "nur" ca. 2000 Euro oftmals ein Vielfaches bewirken können, als das teuerste Kabel. Wenn Sie sich ein Paar Cassiano (nebst angemessener Elektronik) gönnen, so möchten wir Ihnen ans Herz legen, mit einem Fachmann über die akustischen Verhältnisse in Ihrem Hörraum zu sprechen. Oftmals ist schon eine telefonische Beratung sehr hilfreich, um mittels Absorbern eine deutliche Verbesserung der Hörbedingungen zu schaffen. Sie werden überrascht sein, wieviele Details eine Cassiano in einem reflektionsarmen Raum noch zusätzlich offenbaren kann. 

Unsere hauptsächlich verwendeten Testgeräte in der Übersicht:

VE-Kombination Audionet MapV2 + EPS + AmpIIG2 + Amp VII
VE-Kombination Rotel RSB-1098 + RMB-1095
AV-Bolide Onkyo TX-NR 5000E
AV-Bolide Denon AVC-A11XVA
Quellgerät 1 Audionet Vip G2 SDI
Quellgerät 2 Cinemike DVD-3930
Verkabelung Oehlbach Tube One (Lautsprecher)
Furukawa Amadeus (NF-Kabel)
Cinemike Referenz (Digital Kabel)
Supra, Audionet (Netzkabel)
Raumakustik Absorber/Diffusoren von RTFS
   
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