Test: Mitsubishi HC6000 - FullHD LCD-Projektor für 4.000 Euro 

(24. Dezember 2007 - Lars Mette)

Mit dem HC5000 hat Mitsubishi mehr als einen Achtungserfolg hingelegt, sondern sich inmitten des heiß umkämpften Heimkinomarktes als eine zugleich innovative und preiswerte Marke etablieren können. Dieser Projektor war seinerzeit nicht nur das erste LCD-Gerät mit dem (damals) neuem Epson D6 FullHD Panel, sondern wurde auch preislich sehr fair feilgeboten. Durch den starken Wettbewerb und die technische Weiterentwicklung hat Mitsubishi entschlossen, ihren einstigen LCD-Vorzeigeprojektor für günstige Marktsegmente verfügbar zu machen (aktuelles Preisnivau unter 2.500 Euro !) und als Topliner eine überarbeitete Version nachzuschieben.


Herausgekommen ist der HC6000, der mit einer UVP von 3990 Euro ausgezeichnet ist. Als technische Basis dient das Vorgängermodell, so dass nicht nur das Gehäuse, sondern auch viele technische Aspekte mit dem HC5000 identisch sind. Mit dieser soliden Basis im Nacken, wandte sich Mitsubishi einigen entscheidenden Details zu, um die visuellen Leistungen dieser Geräteklasse wieder einmal hochzuschrauben. Besonders im Fokus stand neben dem Kontrast-, und Schwarzwert auch eine verbesserte Funktionsweise der Iris-Blende. 

Die wichtigsten technischen Daten in der Kurzübersicht:

- Full-HD Auflösung (1920x1080 Pixel)
- Kontrast von 13.000 : 1
- Bildhelligkeit 1000 Ansilumen
- 24p Kompatibilität
- 2 HDMI V1.3 Schnittstellen
- Silicon Optix HQV 
- motorisierter Zoom, Focus und Lensshift

Lesen Sie unseren Testbericht und erfahren Sie, welche technischen Änderungen im Detail vorgenommen wurden. Außerdem ordnen wir den HC6000 in Bezug zu anderen Geräten seiner Preisklasse ein und verraten auch, wie sich das aktuelle Modell gegen seinen Vorgänger schlägt.

technischer Aufbau und Features:

Heimkinofreaks erkennen es sofort: der HC6000 gleicht seinem Vorgänger wie ein Ei dem anderem. In klassischem weiß gehalten, verschwindet er in Wohnzimmer fast unsichtbar unter Decke. Seitlich verlaufen dunkelblaue Kunststoffteile, zudem ist auch die Linse entsprechend umrahmt. Insgesamt weist dieses Gerät ein funktionelles Design auf. Als Eyecatcher kann der HC6000 eher schwerlich fungieren. Die Sichtseite des Projektors ist sehr schlicht und einfach geraten. Ihnen wird an dieser Ansicht vielleicht auffallen, dass keine manuellem Zoom-/Focus Regler vorhanden sind. Diese Einstellungen werden beim HC6000 bequem vom Sofa aus per Fernbedienung vorgenommen - darauf gehen wir jedoch später noch genauer ein. 


Das Bedienpanel im Detail. Eine extrem detailverliebte Lösung sieht anders aus, zumal die Knöpfe etwas klein geraten sind. An dieser Stelle merkt man dem Gerät durchaus an, dass Mitsubishi sich vor allem auf die inneren Werte besonnen hat, und beim Bedienpanel eine etwas einfachere Lösung deshalb wohl als ausreichend erachtet. Die Druckpunkte sind leider nicht absolut exakt geraten, andererseits dürften die meisten Projekoren Besitzer ohnehin auf die Fernbedienung zurückgreifen, so dass man hierüber hinwegsehen kann. Desweiteren informieren noch 2 kleine LEDs über den aktuellen Betriebszustand. 

2 kleine Plastikfüsschen winkeln den HC500 auf Wunsch bis zu 6 Zentimeter an (bei Tischaufstellung). Es mag durchaus etwas stabilere/größere Vorrichtungen für solche Zwecke geben, aber die verbauten Elemente erfüllen ihren Zweck und lassen sich bei Nichtbenutzung komplett versenken.


Wo andere Hersteller mit herkömlichen Clips arbeiten, liefert Mitsubishi eine Staubschutzkappe, die mit kleinen Magneten fixiert wird. Diese Detaillösung erlaubt ein häufiges Montieren, ohne dass Abnutzungserscheinungen auftreten. Man sollte lediglich aufpassen, wohin man den Deckel abliegt, schließlich ist dieser nicht am Projektor mit einer kleinen Schnur befestigt. 

Wie in der Einleitung bereits erwähnt, setzt der HC6000 auf der Technik seines Vorgängers (HC5000) auf. Demzufolge kommen auch beim aktuellen Modell die Epson D6 Panels zum Einsatz. Angesichts der guten visuellen Leistungen dieser Komponente ist dies nicht grundsätzlich negativ zu verstehen, doch wir möchten auch erwähnen, dass die Mitbewerber (zB. der Panasonic PT-AE 1000) bereits auf Bauteile der siebten Generation zurückgreifen dürfen.

In drei sehr entscheidenden Punkten unterscheidet sich der HC6000 jedoch maßgeblich von seinem Vorgänger:

- zunächst wurde eine Streulichtblende verbaut. Im Brennpunkt der Projektionsoptik arbeitet diese Rundblende, um störendes Streulicht zu unterdrücken. 

- außerdem haben sich die Entwickler der Iris angenommen. Es kommt eine komplette andere Blende zum Einsatz, die wesentlich effektiver und schneller arbeiten soll. 

- Nicht nur der Lichtweg des fertigen Projektionsbildes wurde überarbeitet: auch der Verlauf bzw. Anordnung der RGB-Panels wurde optimiert, um eine bessere Farbbalance sowieo Kontrast zu ermöglichen. 

All die oben aufgeführten Änderungen betreffen die Qualität der Bilderzeugung direkt. Selbst wenn es sich wenig anhört, dass die hauptsächlichen Änderungen nur 3 Punkte betragen, so reichen diese Eingriffe um die Bildeigenschaften in einem großen Umfang zu modifizieren. Es fällt auf, dass sich Mitsubishi bei den Änderungen des HC6000 sehr nah an der HC5000 Ultra Edition orientiert hat. Diese Variante gab es zwar nie direkt von Mitsubishi zum Kaufen, doch die Projektoren-Tuningspezialisten von Cine4Home haben sich dem 5000er intensiv angenommen und über einige ausgewählte Händler auf den Markt gebracht.



Luxus auf Knopfdruck: der HC6000 bietet eine vollmotorisierte Linsensteuerung (Schärfe, Bildgröße) und besitzt ebenfalls einen vertikalen als auch horizontalen Lens-Shift. Die Steuerung ist hierbei noch feinfühliger und exakter als beim Vorgänger geraten (umschaltbare Motorgeschwindigkeit), so dass sich hier ein echter Mehrwert für den User ergibt, wenn man bequem vom Sofa aus einstellen kann. Trotzdem sollte man bei Installation etwas aufpassen und den Projektor umsichtig platzieren. Während Bildgröße und horizontale Lage recht flexibel einstellbar sind, arbeitet der vertikale Lensshift nur in einem eingeschränkterm Bereich. Die weiteren Bildeinstellungsmöglichkeiten sind sehr reichhaltig ausgefallen, unter anderem findet sich eine differenzierte Gamma-Justage als auch getrennt einstellbare Kontrast/Helligkeitsregler für jede der 3 Grundfarben. Die Variabilität hinsichtlich der Bildgröße fällt sehr groß aus. Ein Bild mit 2 Meter Breite lässt sich ca. zwischen 3 und 4,5 Metern Abstand realisieren. 

Wichtiges Ziel bei der Entwicklung sämtlicher Mitsubishi Heimkinoprojektoren ist eine effiziente, und zugleich extrem leise Lüftung. Dieses Vorhaben ist auch beim HC6000 auch von Erfolg gekrönt: die subjektiv empfundene Lautstärke im Eco-Modus scheint sich mit der Herstellerangabe von 19db zu decken. Teilweise haben wir beim Testen gar nicht hören können, ob der Beamer eingeschaltet ist, da selbst eine Playstation3 oder der Toshiba HD-XE1 lautere/intensivere Lüftungsgeräusche mitbringen. Wir können Mitsubishi nur im Namem aller audiophilen Heimkino-User gratulieren. Mit den bisherigen Modellen (zb. HC2000 / HC3000) hat Mitsubishi ja schon bewiesen, dass man Beamer auch weit unterhalb 30db effektiv kühlen kann, aber mit der aktuellen Serie geben sie diesbezüglich ihr Meisterstück ab. Selbst im normalen Filmmodus bleibt der Projektor nur knapp überhalb der Wahrnehmungsgrenze und gehört zu den leisesten auf dem Markt. Audiophile Heimkinouser haben derzeit wohl alleine deswegen keine Alternative zu diesem Projektor. Das mustergültige Belüftungskonzept wird von leicht zugänglichen Schaumstofffiltern ergänzt. Staubansammlungen, wie sie teilweise beim HC5000 im Langzeittest zu registrieren waren, haben wir bislang selbst bei kritischer Beobachtung nicht festellen können. Hier scheint Mitsubishi im Detail nochmals nachgelegt zu haben und benutzt einen dickeren Staubfiilter.  Zur zusätzlichen Senkung der Staubanfälligkeit ist der komplette Luftweg als auch alle optischen Sektionen besonders aufwändig geschirmt.


Zwischen den beiden Lüftungschlitzen befindet sich die Lampeneinheit. Im HC6000 kommt eine UHP Lampe mit einer Leistung von 160 Watt zum Einsatz, welche im Eco-Modus bis zu 5000 Stunden halten soll. Leider konnten wir die tatsächlich erreichbare Haltbarkeit im Rahmen unseres Tests selbstverständlich nicht testen. Aber zumindest in der Theorie macht der HC6000 diesbezüglich einen exzellenten Eindruck und überflügelt die meisten Kontrahenten aus dem DLP und LCD-Lager.


In Bezug auf die Anschlussvielfalt erfüllt der HC6000 eigentlich alle Wünsche, die man für ein Gerät seiner Preisklasse haben darf:

2x HDMI V1.2 HDCP tauglich
1x PC - Mini-D-Sub 15-polig (RGB oder YUV)
1x Component (beschaltbar mit YUV )
1x Video (Composite)
1x S-Video
1x RS232C (für Automatisierungen und PC-Konfiguration)

Für sämtliche Aufgaben rund um De-Interlacing, Scaling und alle anderen Aspekte der Videoverarbeitung zeichnet sich die Silicon Optix HQV Technologie verantwortlich. Die Spezialisten für visuelle Effekte bzw. Signalbearbeitung sind schon seit den frühren 80iger Jahren damit beschäftigt, immer neue Wege der Echtzeitoptimierung von Bildsignalen zu beschreiten. Was vor über 3 Jahrzehnten in Form von Militärforschung für Lockheed Martin begonnen hatte, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem führendem Unternehmen für kommerzielle Produkte der digitalen Medienwelt im Heim- und Studiobereich. Durch die fortschreitende Rechenkapazität und permanente Weiterentwicklung finden sich in aktuellen Geräten wie dem hier getesteten Mitsubishi HC6000 solch potente Bildverarbeitungssektionen wie der HQV-Chip, der ca. 1 Million Operationen pro Sekunden durchführen kann. Der verbaute HQV SXV200 wurde auch schon im HC5000 verbaut, doch wurde er für das aktuelle Modelle hinsichtlich der PAL-Nutzung optimiert. Wir sind sehr gespannt, wie sich dies in der Praxis auswirkt, da bereits der HC5000 diesbezüglich absolut tadellose Leistungen zu vollbringen wusste. Doch nicht nur mit 50Hz Signalen soll der HC6000 auftrumpfen - Mitsubishi verspricht auch eine "offiizielle" volle 24 Kompatibiltät.

Wir haben den HC6000 intensiv mit verschiedenen Auflösungen gefüttert und können im Wesentlich nur Positives berichten: über den PC Mini-D Sub Eingang nahm der Projektor fast alle Auflösungen klaglos an und setzte diese wahlweise sowohl nativ, als auch auch das Panel gestreckt, sauber um. Einzige Ausnahme stellten hierbei die Auflösungen 1920x1080 sowie 1920x1200 dar, welche beide mit leichter horizontaler Verschiebung auf die Leinwand projeziert wurden. Durch manuelle Nachkonfiguration in den Bildeinstellungen konnte aber auch diese Fauxpas beseitigt werden, allerdings muss man die Werte entsprechend auch wieder zurücksetzen, möchte man später wieder eine andere Auflösung fahren. Bei Zuspielung per HDMI bzw. DVI gab es dieses Problem nicht mehr. Ganz im Gegenteil: hier ist der HC6000 einer der wenigen Projektoren, wo auch PC-Auflösungen (zB. 1024x768 oder 1280x1024) völlig problemlos wiedergegeben werden. Hier sollten sich andere Entwickler ein Beispiel daran nehmen, denn an einem Dreamvision Dreambee bzw. JVC HD-1 kann es mitunter ein wenig knifflig werden, einen MediaPC korrekt anzuschließen. Doch auch für Mitsubishi hätten wir einen kleinen Verbesserungsvorschlag: der HC6000 erlaubt lediglich die Umschaltung zwischen nativer- und 16:9 Darstellung. Wir vermissen hier zusätzlich Modi wie Zoom oder 14:9, um noch flexibler arbeiten zu können. Selbstverständlich haben wir es uns nicht nehmen lassen und unseren Toshiba HD-XE1 mit 1080p/24Hz zuspielen lassen, was ohne Probleme ablief und sehr flüssige Kameraschwenks hervorbrachte. 

Widmen wir uns nun den Konfigurationsmenüs des HC6000, welche im klassischen Mitsubishi-Stil gehalten sind und im Detail sehr praktische Justagen ermöglichen:


Besser geht es eigentlich kaum noch: es stehen nicht nur verschiedene Gamma-Presets zur Verfügung, sondern sie lassen sich noch vielfältig ändern. Pro Grundfarbe kann man die Werte in 3 verschiedenen Bereichen tätigen, damit die Helligkeitsabstufungen perfekt auf die jeweilige Bildquelle bzw. den Anwendungsort angepasst werden kann. 



Dasselbe Maß an Feinabstimmung ist auch hinsichtlich der Farbtemperatur möglich. Rot, Grün und Blau sind sowohl in Bezug auf den Kontrast, als auch die Helligkeit individuell einstellbar und auf mehrere Bildmodi abspeicherbar.



Der HC6000 erlaubt nicht nur die prozentualle Einstellung des gewünschten Overscans (bei Stellung 100% = kein Overscan), sondern bietet zusätzlich in einem weiteren Menü die Möglichkeit an, den Bildbereich jeweils pro Seite manuell einzugrenzen. Mit diesen Auswahlmöglichkeiten platziert sich der Mitsubishi-Projektor auf der Pole-Position, denn so kann jeder Anwender alle Einstellungen auf seine Bedürfnisse zurechtlegen.



Das Menü "Sonderfunktion" beinhaltet die Steuerung der Auto Iris. Wer will, kann diese komplett abschalten. Außerdem ist es möglich, den Wirkungsgrad in 5 Schritten zu justieren. Bei der auf dem Bild gezeigten Stellung "1" arbeitet die Auto Iris auf eine möglichst dunkle, schwarze Bildwiedergabe hin, während höhere Stellungen die Gewichtung mehr auf die helleren Bildbereiche legen. 


Die mitgelieferte Fernbedienung wirkt im Detail. Der mattschimmernde Kunststoff-Controller liegt gut in der Hand und ist recht ergonomisch geformt. Außerdem ist er komplett hinterleuchtbar, bietet Direktzugriff auf viele Funktionen und besitzt eine große Reichweite. Der HC6000 besitzt IR-Sensor an Vorder- und Rückseite, so dass er von jeder Seite aus bedient werden kann.

Anschlussbestückung 2,1 / 3 Punkte
Bildjustagemöglichkeiten 3,5 / 4 Punkte
Aufstellungsvariabilität 2,5 / 3 Punkte
darstellbare Auflösungen 3,5 / 4 Punkte
24 Hz Unterstützung 3,0 / 3 Punkte
Lautstärke ECO-Modus 5,0 / 5 Punkte

Unsere Testkriterien

Die Testumgebung im Detail:

Blu-Ray Player Sony PS3 (mit Cinemike Tuning)
HD-DVD Player Toshiba HD-XE1 (mit Cinemike Tuning)
DVD-Player Audionet VipG2 
HDMI Kabel Supra 8 Meter HDMI-HDMI HDMI V 1.3
HDMI Switch Gefen 4x2 HDMI Switch
Leinwand Alphaluxx Rahmenleinwand 16:9
Lautsprecher Monitor Audio Platinum Surroundset
Elektronik Audionet VE-Kombi MapV2, EPS, Amp7
Bildwertung:

Das Erste, was uns beim Testen des HC6000 aufgefallen ist, war der enorme Kontrastumfang. Hier hat Mitsubishi einen klaren Schritt nach vorne gemacht und liefert mit dem HC6000 einen Projektor ab, der seine diesbezüglichen Vorteile besonders mit aktuellen Animationsfilmen sehr beeindruckend zur Geltung bringen kann. So bunt und farbenfroh ging bis jetzt noch kein LCD-Projektor zu Werke.Obwohl sich der HC6000 durch seine kontraststarke Bildwiedergabe eigentlich die Höchstpunktzahl verdient hätte, ziehen wir dennoch einen halben Punkt ab: die Bildvoreinstellung empfanden wir als etwas zu kühl abgestimmt, so dass Blautöne etwas dominiert haben. In Anbetracht der starken optischen Verfremdungen, fast aller aktueller Produkten, ist dies jedoch ein eher zu vernachlässigender Punkt, zumal man dies auch sehr komfortabel über die Bildeinstellungen korrigieren kann. Wir haben beste Ergebnisse bei einer leichten Hellingkeitsanhebung im roten Farbspektrum und gleichzeitig Blau-Kontrastminimierung erzielt.

Eine weitere Eigenschaft, die dem HC6000 hervorragend gelingt, liegt in der gebotenen Bildschärfe. Er bietet eine extrem präzise Abbildung, ohne Doppelkonturen oder Bildrauschen. Allerdings möchten wir auch nicht verschweigen, dass der HC6000 hierdurch auch etwas digitaler bzw. künstlicher wirkt, als vereinzelte andere Projektoren, die nicht darauf abgestimmt sind, jedes Detail haarklein abzubilden und dafür etwas weicher/softer wirken. Typisch analoge Bildeigenschaften bietet der Projektor demnach nicht in großem Maße- er ist augenscheinlich als klassischer Digitalprojektor mit all den entsprechenden Eigenschaften einzuordnen. Dennoch lässt der HC6000 ein erstaunliches Maß an Bildtiefe und Plastizität erkennen, was wir einen LCD-Gerät in dieser Qualität kaum zugetraut hätten.

Die Paradedisziplin fast aller aktuellen Mitsubishi-Projektoren stellt schon seit dem HC3000, die hervorragende Bildschärfe dar. Auch der HC6000 macht hier keine Ausnahme und bietet eine gestochen scharfe Darstellung aller Bildelemente. Doch allein damit gibt sich der Projektor noch lange nicht zufrieden, schließlich fällt der HC6000 auch durch seine extrem penible Detaillierung positiv auf. Speziell bei Elementen im Bildhintergrund (zB. Grasfläche oder Gesteine) holt der Projektor sehr viele Feinheiten aus dem Material heraus. Hier ist der HC6000 sogar so gut, dass wir auch im DLP- oder D-ILA Lager keinen Projektor mit ebenbürtigen Leistungen finden, selbst wenn wir eine Preisklasse höher schauen. 

Über den jüngst veröffentlichten "Simpsons" Kinofilm kann man geteilter Meinung sein, was die inhaltliche/künstlerische Essenz betrifft, doch hinsichtlich der Bildqualität ist die BluRay-Version über jeden Zweifel erhaben und treibt die komplette Wiedergabekette an den Rand ihrer Leistungen. Die gestochen scharfe Vorlage, als auch die klaren Farbflächen stellen für jeden Projektor eine harte Nuss dar. Der HC6000 knackt diese delikate Herausforderung mit Bravour: zu der lebendigen, superben Farbwiedergabe liefert er eine ebensolche "knackscharfe" Modellierung der einzelnen Bildelemente. Die beeindruckende Gesamtbildgüte wird zudem von einer absolut gleichmäßigen Ausleuchtung unterstrichen, die der Projektor bei den großen Farbflächen bietet. Wie gut der HC6000 wiederum mit Farbübergängen umzugehen weiß, bewiest er eindrucksvoll bei "Sahara". Dort anzutreffenden Sonnenuntergänge setzte der Projektor mit einer nahtlosen Colorierung um - keinerlei harte Abstufungen sind am Horizont zu erkennen. Normalerweise stellt diese Disziplin eine große Herausforderung für LCD-Projektoren dar, doch der HC6000 meistert solche Szenen mit Leichtigkeit. Auch die verschiedenen Sandschattierungen des Wüstenfilms bereiteten dem Projektor keine Sorgen - hier beweist er ebenfalls sehr eindrucksvoll, dass er mit Farbnuancen sehr sensibel umgehen kann und nicht grobschlächtig vorgeht. 

Wo wir beim Vorgänger noch Kritik üben mussten, überzeugt der HC6000 auf ganzer Linie: die Darstellung von schwarz gelingt dem Projektor für einen LCD-Projektor sehr überzeugend und marktiert die momentane Klassenspitze. Erfreulicherweise haben sich die Mitsubishi Entwickler nicht nur damit zufriedengegeben, ihrem Schüzling nur ein möglichst sattes, dunkles "Maximalschwarz" beizubringen, sondern achteten auch sehr penibel auf die Differenzierung in diesem Bereich. Daher eignet sich der HC6000 außerordentlich gut, um Filme wie "Descent - Abgrund des Grauens" oder "Star Wars Episode 3" anzuschauen. Beide Titel spielen zum Großteil in dunklen Umgebungen, so dass eine gute Konturierung in dunklen Szenen enorm wichtig ist. Hier bietet der HC6000 eine extrem penible Durchzeichnung, so dass die düsteren Höhlengänge von "Descent" sehr detailreich zur Geltung rüberkommen. Verantwortlich für diese dramatische Bildverbesserung (gegenüber dem Vorgänger) dürfte nicht nur die Streulichtblende sein. Auch die Auto-Iris arbeitet wesentlich(!) besser. Der In-Bild Kontrast gibt keinen Grund zu Kritik und selbst bei Szenenwechseln zwischen vielen Hell-/Dunkelanteilen agiert die Blende nicht auffällig bzw. störend, wie es nicht nur beim HC5000, sondern auch vielen anderen Projektoren der Fall ist. Das gefürchtete Farbpumpem tritt beim HC6000 somit nur noch in einem solch geringen Umfang auf, dass selbst anspruchsvolle Augen genau hinschauen müssen, um das Haar in der Suppe zu finden. 

Die ganze visuelle Opulenz bringt leider auch einen kleinen Nachteil mit: der HC6000 ist zwar mit einer Lichtleistung von 1000 Ansilumen deklariert, doch im Vergleich zu ähnlichen angegeben Projektoren, empfanden wir ihn stets als etwas lichtschwächer. Für Installationen in einem reinen (dunklen) Heimkinoraum ist dieser Umstand ohne Bedeutung, doch wer damit liebäugelt den HC6000 in einer Raum mit viel Umgebungslicht einzusetzen, sollte vorsichtig sein. Als tageslichttauglich würden wir den HC6000 nicht klassifizieren - selbst im "normal" Modus. Für den Einsatz als Heimkinoprojektor bei abgedunkelter Umgebung spielt dies jedoch keine Rolle, so dass wir diesem Umstand als nicht sonderlich schwerwiegend ansehen. Obwo



Auch für Games (hier: Star Wars Lego auf XBOX360) eignet sich der HC6000 ausgezeichnet.

Die Deinterlacing-Sektion des HC6000 präsentiert sich in einer hervorragenden Verfassung. Um den Umgang mit TV-Material zu testen, haben wir den Projektor mit verschiedenen Episoden der US-Serie "CSI - Las Vergas" konfrontiert. Bei 576i Zuspielung obliegt es ihm, Vollbilder zu generieren und sich dabei der verschiedenen Halbbilder derart zu bedienen, dass gleichzeitig die Bewegungs- aber auch die Detailqualität erhalten bleibt. Dies ist bei den vorliegenden DVDs extrem schwierig Die langen Kameraschwenks über die Skyline der amerikanischen Wüstenstadt, sind besonders hinsichtlich der Fassaden bei den Wolkenkratzern sehr kritisch. Hier liefert der HC6000 hingegen hervorragende Ergebnisse. Er liegt auf demselben Niveau, wie sehr gute DVD-Player bzw. AV-Receiver: die Kamerafahrten bleiben stets absolut flüssig, ohne dabei grobe Fehler bei der Herausarbeitung von Details vorzuweisen. Lediglich ein hochwertiger externer Scaler wie der cinemateq picture optimizer HD bringt hier nochmal klar bessere Ergebnisse, indem die Konturen bei bewegten Objekten noch besser bzw. stabiler dargestellt werden. Insgesamt eignet sich der HC6000 jedoch ausgezeichnet, die Aufgabe des Deinterlacings bei Videoquellen zu übernehmen. Eine nicht minder beeindruckende Vorstellung liefert der Mitsubishi-Projektor erfreulicherweise auch beim Test mit Filmmaterial ab. Eigentlich ist dies eine einfache Aufgabe: 2 zusammengehörige Halbbilder müssen lediglich zu einem Vollbild zusammengesetzt werden. Doch was in der Theorie so einfach klingt, gestaltet sich für viele Testprobanten zu einer mittelgroßen Herausforderung. Nicht selten kommen DVD-Player, AV-Receiver oder Bildwiedergabegeräe aus dem Takt und verwechseln ein paar Halbbilder. Das Ergebnis: plötzlich auftretende Ruckelanfälle. Dieser Effekt tritt beim HC6000 so gut wie nicht auf. Die Eröffnungsschlacht von Star Wars Episode3 gibt der Projektor ohne den kleinsten Fehltritt wieder. Sämtliche Raumschiffe gleiten butterweich über die Leinwand und lassen Kinofeeling aufkommen. Lediglich bei manchen Titeln mit falsch markierten Halbbilder (zB. 6 Tage 7 Nächte) gibt es einige Stellen, an denen auch der HC6000 kurz ins Stolpern kommt. Doch abgesehen von einem Ausnahmetalent wie dem Denon DVD-3930, zeigen auch fast allen anderen Bildwiedergabe- oder Quellgeräte solch kleinere Probleme. Kritische Ausmaße nimmt dies beim HC6000 jedoch nie an. Ganz im Gegenteil - hinsichtlich der De-Interlacing Eigenschaften gehört er mit zum Besten, was die Preisklasse zu bieten hat.  

Beim Scaling gibt sich der Projektor keine Blöße und liefert absolute Bestleistungen ! Sämtliche zugespielten Signale setzte er sauber in die FullHD Darstellung um. Beim Betrachten der zahlreichen Testbilder unserer Burosch Professional-DVD haben wir uns öfters gefragt, warum man eigentlich noch teure Scaler braucht. Der HC6000 rechnet sowohl horizontale- als auch vertikale Elemente absolut fein um. Selbst im hohen Frequenzbereich zeichnet der Projektor klare Linien und. Bei diesen Tests zeigte sich, dass der HC6000 zudem noch über eine hervorragende Konvergenz - der HC6000 füllt die Leinwand nicht nur sehr gleichmäßig mit Farbe, sondern zeichnet unsere Testbilder mit exakter Geometrie. LCD-typische Artefakte kann man bei diesem Projektor übrigens fast nicht mehr ausmachen. Der Screendooreffekt ist bei üblichen Betrachtungsabständen nicht mehr wahrnehmbar. Durch die Einstellungmöglichkeiten des On-Screen Menüs stellt auch Overscan kein problematisches Thema für den Mitsubishi Bildwerfer dar. Auf Wunsch ist eine pixelgenaue Darstellung mit 100% Bildfläche genauso möglich, wie das selektive Abschneiden der einzelnen Bildrändern - dies ist schlichtweg als perfekt bzw. mustergültig zu bezeichnen. 

Im Direktvergleich zum Vorgänger wird schnell deutlich, dass sich beide Geräte in Bezug auf Kontrast und die erstklassige Bildschärfe nicht viel nehmen, auch wenn der HC6000 besonders hinsichtlich des In-Bild-Kontrasts nochmal leicht zugelegt hat. Diesen Umstand rechnen wir hauptsächlich der stark verbesserten Auto-Iris an, welche schlichtweg "um Welten" besser arbeitet, als noch im HC5000. Hier hat Mitsubishi definitiv einen riesigen Sprung nach vorne gemacht. Zusammen mit der neuen Blende ist daher auch der enorme Unterschied in Bezug auf den Schwarzwert bzw. -Differenzierung zu erklären, wo sich beide Geräte extrem voneinander unterschieden. Der Unterschied fällt derart groß aus, dass wir anspruchsvollen HC5000-Anwender sogar ein ensprechends Upgrade auf den Nachfolger empfehlen können. Durch die stark verbesserte Darstellung dunkler Farben, verbessert sich dadurch auch die Wahrnehmung der Bildtiefe bzw. Plastizität, so dass man ohne Übertreibung von einer völlig anderen Dimension der Bildwirkung sprechen kann. 

Um den HC6000 zu übertrumpfen, bedarf es schon Projektoren vom Kaliber eines Dreamvision Dreambee. Dieser Projektor zaubert eine solch kontrastreiche Vorstellung auf die Leinwand, dass selbst der HC6000 nicht mithalten kann. Auch die Differenzierung in dunklen Bildbereichen gelingt dem Dreambee dadurch noch besser, was für ein nochmals plastischeres Bild sorgt. Außerdem ist der Dreambee in der Lage be Tageslicht zu projezieren und füllt auch große Diagonalen (ab 3 Meter) souverän mit Licht. Doch wie stark der Mitsubishi Projektor tatsächlich ist, verdeutlicht die Tatsache, dass er sich dem fast doppelt so teuren Dreambee in manchen Disziplinen nicht geschlagen geben muss! Die Bildschärfe ist sogar leicht besser - teilweise detailliert er Feinheiten noch einen Tick nuancierter heraus. Ausstattungsseitig zeigt er dem Dreambee sogar deutlich die Rücklichter und bringt seine motorisierte Optik, die reichhaltigeren Anschlüsse als auch die deutlich leisere Kühlung in die Wertung mit ein. Kurzum: für leicht überlegene Bildeigenschaften zahlt man beim Dreambee fast das Doppelte und muss gegenüber dem HC6000 auf viel Ausstattung bzw. Komfort verzichten.

Bildwertung erfolgt in Hinsicht auf Preisklasse bis 5.000 Euro.

Kontrast 4,5 / 5 Punkte
Schwarzwert 4,5 / 5 Punkte
Bildschärfe/Detaillierung 5 / 5 Punkte
De-Interlacing 2,5 / 3 Punkte
Scaling  3 / 3 Punkte
Overscan 2 / 2 Punkte
Gesamteindruck PAL-Material 4,5 / 5 Punkte
Gesamteindruck HD-Material 5 / 5 Punkte
Fazit:


Mit dem HC6000 trifft Mitsubishi mitten ins Schwarze: damit meinen wir selbstverständlich nicht nur die erstklassige Darstellung dunkler Bildbereiche, sondern hauptsächlich das Gesamtpaket. Hier bekommt der geneigte Käufer ein absolut ausgereiftes Produkt mit vielen Stärken und ohne nennenswerte Schwächen. Die Entwicklungspolitik hat sich jedenfalls absolut gelohnt, denn anstelle eines komplett neuen Projektors nahm man sich die hervorragende Basis des Vorgängers und steckte viel Arbeit in die Optimierung seiner wenigen Schwachpunkte. Hinsichtlich der Bildeigenschaften muss man dem HC6000 lediglich zugestehen, dass er sich nur in dunkleren Umgebungen richtig wohlfühlt und dementsprechend beheimatet werden sollte. Hier bietet der Markt teilweise lichtstärkere Alternativen, die sich dann in hellen Wohnzimmern bzw. bei Tageslicht besser eignen. Doch von dieser Einschränkung abgesehen, überzeugt der HC6000 ohne Abstriche , auf der ganzen Linie ! In Bezug auf Kontrast und Bildschärfe legte er gegenüber dem bereits sehr guten Vorgänger nochmal leicht zu und hinsichtlich der Schwarzdarstellung und Auto-Iris Funktion, ist der HC6000 nicht mehr wiederzuerkennen. Würde man beide Projektoren in einem Blindtest gegeneinander antreten lassen, so fällt es Einem schwer zu glauben, dass sie auf eine gemeinsame technische Basis zurückgreifen. Erfreulicherweise gehört der HC6000 nicht zu den Geräten, die nur auf Bildeigenschaften getrimmt sind und dafür an anderen Stellen Federn lassen müssen. Auch die technischen Detaillösungen (HQV Chip) als auch die Ausstattung (reichhaltige Eingänge, Motorzoom etc.) befinden sich auf einem denkbar hohem Niveau. Als ob das noch nicht genug wäre, so überzeugt Mitsubishi auch hinsichtlich der Bedienung, Signalkompatibilät und den Bildjustagemöglichkeiten. All diese Talente verpackt der HC6000 zudem noch in ein schickes Gehäuse und erfreut mit seiner flüsterleisen Kühlung zugleich auch die Ohren seines glücklichen Besitzers. Und auch dessen Geldbeutel hat Grund zur Freude, schließlich ist nicht nur der Grundpreis als günstig zu bezeichnen, sondern auch die lange Lampenlebensdauer beschert dem HC6000 ein lupenreines Preis-/Leistungsverhältnis. 


Technischer Aufbau 19,60 / 22 Punkte
Bildwertung (auf Preisklasse bezogen) 31,00 / 33 Punkte

Gesamtergebnis (auf Preisklasse bezogen)  50,60 / 55 Punkte
Für Heimkino-Anwendungen bietet der kontraststarke HC6000 eine äußerst gelungene Symbiose
aus visueller Stärke und üppiger Ausstattung. In Anbetracht seiner hervorragenden Leistungen
ist der Kaufpreis als absolut angemessen zu bezeichnen.



Mitsubishi HC-6000, Preis 3.990 Euro
LCD Projektor, Preisklasse: obere Mittelklasse
Test: 24. Dezember  2007
Preis-/Leistung:
+ kontraststarkes Bild
+ exzellente Bildschärfe
+ überzeugende Schwarzdarstellung
+ extrem leise, fast unhörbare Lüftung
+ geringe Staubanfälligkeit
+ lange Lampenlebensdauer
+ Iris-Blende arbeitet sehr gut und effektiv, ohne aufzufallen
+ vielfältige Einstellmöglichkeiten für Bildlage und Farbjustage

- Farbvoreinstellung bei unserem Testmuster nicht ganz neutral
- Gehäuse nur in weiß lieferbar
Alle technischen Infos des Testgerätes in der Übersicht:

Modell Mitsubishi HC6000 , Preis 3.990 Euro
Projektionstechnik LCD, 3x 0,74 Epson D6 Panel
physikalische Auflösung 1920 x 1080 (Full-HD)
offizielle Kontrastangabe 13.000 : 1
offizielle Helligkeitsangabe 1000 Ansi Lumen
Lüftergeräusch (eco) 19 dB
Lampenart 160W Ultra-Hochdruck Quecksilber
Ersatzteilpreis/Dauer 399 Euro / 5000 Stunden
Abmessungen/Gewicht 33,4x12,5x35,2 cm / 5,6 Kilogramm


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Text: Lars Mette