Test: Dreamvision Dreambee
(4. September 2007 - Lars Mette)
Wer als Heimkinoanwender mit hohen Ansprüchen auf der Suche
nach einem hervorragendem Projektor ist, kann leicht in
fünfstellige Preisregionen stossen und dabei den Wert eines
Kleinwagens für einen modernen Full-HD Projektor investieren.
Anbieter wie Marantz, Runco oder Projectiondesign lassen mit ihren
High-End Gerätschaften zwar selbst die visionärsten
Heimkinoträume Wirklichkeit werden, verlangen dafür aber
teilweise sehr stolze Preise. Mal abgesehen davon, dass sich der
potentielle Käuferkreis alleine wegen dem extrem hohen
Investitionsvolumen schon einmal deutlich einschränkt,
dürften viele weitere Interessenten zusätzlich noch mit einem
Kauf zögern, weil der technische Fortschritt in diesem
Marktbereich sehr schnell voranschreitet. Schließlich will ja
niemand, dass der ehemals 15.000 Euro Projektor schon nach wenigen
Jahren von Mittelklassegeräten übertrumpft wird.
Vor der technischen Weiterentwicklung ist zwar auch unserer aktuelles Testgerät nicht gefeit, doch in Anbetracht von Preis, Ausstattungsumfang und der suggerierten Bild-Performance könnte sich hier ein absolutes Highlight für videophile Anwender abzeichnen: der Dreambee vom Hersteller Dreamvision schickt sich an, die Kräfteverhältnisse im Oberklassesegment neu zu ordnen. Mit einem angegebenen Kontrast von 20.000 : 1, einer integriertem 3-CHip D-ILA Sektion mit Full-HD Auflösung und vielen anderen technischen Leckereien, macht er technikaffinen Anwendern den Mund wässrig. Und im Gegensatz zu vielen anderen Modellen ruft der Blick auf das Preisetikett keine Magenverstimmung hervor, sondern sorgt für richtigen Apetitt -7500 Euro scheinen für diesen feature-trächtigen Projektor durchaus angemessen.
Wir haben uns mit dem Dreambee in unserem Heimkino verschanzt und
möchten Ihnen unsere Eindrücke dieses Gerätes vermitteln.
Verarbeitungsqualität:
Der Dreambee weist ein ausgesprochen elegantes Design auf. Die geschwungene Linienführung mitsamt der symmetrischen Optik sorgt für eine Abgrenzung gegenüber den üblicherweise sehr klobigen Mitbewerber-Modellen. Der deutsche Vertrieb bietet den Dreambee derzeit lediglich mit einem strahlend weißen Gehäuse an, so dass wir unser Gerät über einen anderen Vertriebskanal besorgt haben. Unserer Meinung stellt die oben gezeigte "Darth-Vader" Farbgebung die eindeutig sinnvollste und passendste Farbe für ein klassischen Heimkino dar. Ein weißes Gerät würde hier wie ein Fremdkörper wirken.
Die anthrazit-Lackierung ist von hervorragender Qualität und bietet einen Metallic-Effekt. So wirkt der Beamer sehr edel. Wie Sie an dieser Ansicht erkennen können, befinden sich sowohl die Schnittstellen als auch die Bedienelemente auf der Rückseite des Dreambees, was unserer Meinung nach sehr sinnvoll ist. Damit die Kommunikation mit der Fernbedienung gut funktioniert, befindet sich sowohl auf der Vorder- als auch Rückseite je ein IR-Sensor.
Auch die Seitenteile und Stosskanten sind sauber ausgeführt.
Das Steuerkreuz direkt am Gerät erlaubt über das Gerätemenü zwar die Einstellung aller Parameter, ist aber qualitativ extrem schlicht geraten. Um dem restlichen Gesamtniveau des Gerätes zu entsprechend, wäre hier etwas mehr Liebe zum Detail mit Sicherheit angebracht gewesen,
Die mitgelieferte Fernbedienung macht qualitativ einen ordentlichen Eindruck, liegt gut in der Hand und erlaubt einen Schnellzugriff auf die wichtigsten Funktionen. Das Navigations liegt zwar etwas zu tief, doch ansonsten sind alle Buttons gut platziert und sinnvoll gruppiert.
Auf Knopfdruck wird der IR-Controller in einem Orange-Ton hinterleuchtet und erlaubt somit auch die Bedienung in komplett abgedunkelten Heimkinoräumen.
In Bezug auf die gebotene Verarbeitungsqualität punktet der
Dreambee zunächst mit seinem ansprechendem Äußeren.
Wichtige Faktoren hierfür sind sowohl im generellen Design als
auch der ansprechenden Lackierung zu finden. Die Genauigkeit der
eigentlichen Verarbeitung liegt auf gutem Klassenniveau, allerdings
leistet sich der Projektor in Bezug auf die Bedienelemente einen
Schnitzer. Die Fernbedienung geht absolut in Ordnung und ist dem
Preisniveau des Gerätes absolut angemessen.Sehr schade finden wir
die bereits angesprochene Farbauswahl des deutschen Vertriebes.
Sicherlich sieht der Dreambee auch in weiß bestechend gut aus,
doch wer den Projektor nicht gerade im Wohnzimmer aufhängt, wird
mit einer dunkleren Farbgebung besser fahren. Diesen Umstand
möchten wir jedoch bei unserer Teilwertung unberücksichtigt
lassen. Teilwertung Verarbeitung: ausgezeichnet.
technischer Aufbau und Features:
Im Gegensatz zu den verbreiteten LCD- oder DLP Geräten basiert der Dreambee auf JVC's D-ILA Technologie. Diese Abkürzung steht für "Direct Drive Image Light Amplifier". Vereinfacht ausgedrückt verbindet diese Technik die Vorteile von LCD- und DLP-Aufbauten: die eigentliche Bilderzeugung geschieht zunächst mit Hilfe von dreiLCD-Paneln. Allerdings werden Diese nicht durchleuchtet, sondern generieren die gewünschte durch eine planare Reflektionsfläche direkt hinter dem jeweiligen Panel. Die weitere Verteilung und Positionierung der Pixel erfolgt dann wiederum mit Spiegeln, ähnlich der DLP-Technik. Da jedoch kein Farbrad zum Einsatz kommt (die Spiegel transportieren ja schließlich nur die Farben und erzeugen sie nicht), bleiben die gefürchteten DLP-Artefakte (zB. Regenbogeneffekte) komplett aus. Gegenüber bisherigen Projektoren auf D-ILA Basis kommt im Dreambee ein neues Optiksystem mit Drahtgitter-Polarisator zum Einsatz. D-ILA-Projektoren benötigen solch einen Lichtverteiler, den sogenannten PBS (Polarizing Beam Splitter), um das Licht der Projektionslampe in geeigneter Form auf den Chip bzw. auf die Projektionsoptik zu lenken. Bei herkömmlichen Beam-Splittern, bestehend aus einem Glasprisma mit mehrlagiger Reflexionsschicht, schwanken die optischen Eigenschaften in Abhängigkeitvon dem Einfallswinkel, was hohen Kontrastwerten entgegensteht. Der Hersteller hat dieses Problem in dem neu entwickelten optischen Block mit Hilfe eines Wire Grid-Polarisators gelöst. Dessen Aufbau basiert auf einer anorganischen, reflektiven Polarisationsplatte aus einem Glassubstrat. Auf der Oberfläche dieser Trägerschicht befinden sich hauchdünne, parallel verlaufende Aluminiumrippen. Dieses Wire Grid-Design verringert den Streulichtanteil auf ein absolutes Minimum. Zusammen mit dem neu entwickelten D-ILA-Chip erhöht der Drahtgitter-Polarisator das Kontrastverhältnis insgesamt um das Fünffache.
Der Dreambee besitzt drei Full-HD D-ILA Chips mit einer Größe von jeweils 0,7´´, welche ebenfalls auf dem neuesten Stand der Technik sind. In dem Halbleiter-Fertigungsprozess für den vom Hersteller neu entwickelten, hochauflösenden D-ILA-Chip haben die Mikroelektronik-Ingenieure die verwendete Planartechnik optimiert. Durch eine absolut flache, gleichmäßige Oberflächenstruktur gelang es den Entwicklern, unerwünschte Streulichtanteile auf ein Minimum zu reduzieren. Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz neuer Flüssigkristall (LC)-Materialien und innovativer Technologien für eine gleichmäßige LC-Ausrichtung, dass der ohnehin schon winzige Abstand zwischen den Bildpunkten nochmals geringer ausfällt. Statt 3,2 Mikrometer beträgt der Pixelabstand jetzt nur 2,3 Mikrometer. Dadurch werden die optischen Verluste in der Flüssigkristallschicht verringert. Zudem verbessert sich die Abbildungsgenauigkeit deutlich. Die Summe aller technologischen Verbesserungen führt zu einem einzigartigen, Chip-internen Kontrastverhältnis von 20.000:1 und zu einer Halbierung der Reaktionszeit (Tr+Td) – von 8 Millisekunden (ms) auf nur noch 4 ms. Durch die Verwendung von vertikal ausgerichteten Flüssigkeitskristallen verspricht der Hersteller zudem auch ein echtes, tiefsattes Schwarz mit einer naturgetreuen und differenzierten Farbabstufung in dunklen Bildbereichen.
Als Videoprozessor kommt der GF9351 von Gennum, einem Spezialisten aus dem professionellen HDTV Broadcasting Bereich zum Einsatz. Er arbeitet durchgehende mit 10-Bit und übernimmt die komplette Bildverarbeitung. Darunter fällt auch das De-Interlacing sowie das Skalieren entsprechender Eingangssignale. Um optimale Vorraussetzungen für detailreiche, klare und glaubwürdige Bilder zu gewährleisten, kommen im Dreambee 4 neuentwickelte Funktionen zum Einsatz, die unter dem Begriff VXP (Visual Excellence Processing) vermarktet werden. Diese beinhalten folgende Funktionen:
- FineEdge™- Die Kantenkorrektur beseitigt verschwommene
Konturen und typische Unsauberkeiten, die besonders bei diagonal
verlaufenden Linien auftreten.Dazu werden die Kanten und Umrisse der Bildmotive sanft geglättet.
- FidelityEngine™ - Diese Technologie verringert das Rauschen und
erhöht die Detailtreue. Selbst bei Videoquellen, die nur Signale
mit geringerer Auflösung ausgeben, ist so eine erstaunlich klare,
scharfe Filmwiedergabe möglich.
- TruMotionHD™ - Die De-Interlacing-Technologie erzeugt
flimmerfreie Progressive-Bilder und unterstützt dabei auch
HD-Signale (1080i), die für eine perfekte Wiedergabe in das
herausragende 1080p-Format umgewandelt werden.
- RealityExpansion™ - Die Verarbeitung der Bildsignale erfolgt
mit 10-Bit Genauigkeit. Diese erhöhte Präzision
ermöglicht eine Bildverarbeitung, die dem Qualitätsniveau
professioneller TV- und Filmstudios erstaunlich nahekommt. Zudem kann
diese Technologie auch 4:2:2 Komponentensignale (Y:Cb:Cr) in
Videosignale mit einem besseren Abtastverhältnis von 4:4:4
umwandeln.
Die Glasprojektionsoptik kommt aus dem Hause Fujinon und
verfügt über 16 hochvergütete, getrennte Glaslinsen und
13 Baugruppen. Maximal bringt der Dreambee 1000 Ansi-Lumen auf die
Leinwand, was für Heimkino-Verhältisse sehr hoch
dimensioniert ist und große Bildflächen erlaubt.
Außerdem kann man den Projektor auch bei Umgebungslicht einsetzen
und ist nicht auf einen völlig abgedunkelten Raum angewiesen. Als
maximale Bildgröße gibt der Hersteller 5,1 Meter an. Der
Dreambee arbeitet komplett ohne zusätzliche Iris-Funktionen, um
den Kontrastwert künstlich zu steigern. Dies ist insofern
bemerkenswert, als dass er damit in der Lage sein müsste, den sehr
hohen Konstrastwert ohne lästiges "Farbpumpen" zu erzielen, wie
wir es beispielsweise beim Mitsubishi HC5000 betrachten mussten. Wir
sind sehr gespannt auf den Sehtest.
Hersteller Dreamvision hat den Dreambee nicht komplett selbst
entwickelt. Als Basis dient der JVC DLA-HD1, der mit
einer
UVP von 6500 Euro etwas günstiger ausfällt. Die
augenscheinlichsten Änderungen betreffen zunächst
natürlich die Optik, denn Dreamvision spendierte seinem Projektor
eine formschöne, geschwungene Abdeckung in 2
Farbausführungen. Durch verschiedene Optimierungen beim
Videochipsatz gegenüber dem JVC-Modell holen die Dreamvision
Ingenieure sowohl etwas mehr Kontrast als auch eine höhere
Helligkeit heraus. Während der Dreambee mit einem
Kontrastverhältnis von 20.000 :1 und 1000 Ansi-Lumen Lichtleistung
angegeben wird, kommt der JVC DLA-HD1 "nur" auf 15.0000:1 respektive
700 Ansi-Lumen. Leider steht uns kein HD1 für einen
Direktvergleich zur Verfügung, doch wie wir von verschiedenen
Quellen (Händler, Kunden etc.) mitbekommen haben, soll der
visuelle Unterschied beider Projektoren geringer ausfallen, als dies
die technischen Daten vermuten lassen. Demnach wäre es eventuell
für Sie eine Alternative, nicht nur den Dreambee ins Augu zu
fassen, sondern auch nach dem JVC "Grundmodell" Ausschau zu
halten.
Die Laufzeit der Lampe wird vom Hersteller mit 4000 Stunden angegeben. Dies stellt zwar einen guten Wert dar, allerdings ist uns aufgefallen, dass der Dreambee auch angebrochene Stunden als Ganzes abrechnet und den Counter somit recht schnell hochtreibt. Realistisch dürften daher eher so um die 2000-3000 Stunden sein. Im Vergleich zu anderen hochpreisigeren Geräten kommt im Dreambee keine Xenon-Lampe, sondern lediglich eine "normale" 200W UHP Lampe zum Einsatz. Dies sorgt für deutlich niedrigere Unterhaltungskosten. Der Preis einer Ersatzlampe liegt bei 449 Euro.
Die gebotenen Lens Shift Funktionen erlauben einen Einstellbereich von +-80% vertikal sowie +- 34% horizontal. Dies sind hervorragende Wert und gestatten eine verzerrungsfreie Bildwiedergabe in fast allen Umgebungen. Allerdings finden wir hier auch den bislang ersten richtigen Kritikpunk am Dreambee, denn die (leider nur mechanische) Justage ist nur mit sehr viel Fingerspitzengefühl wirklich feinfühlig möglich. Dies betrifft sowohl die Fokus- als auch Schärfeeinstellung.
Kommen wir nun zu den Einstellungsmöglichkeiten, die der Dreambee bietet. Wir haben für Sie eine Fotostrecke vorbereitet, die Ihnen den immensen Umfang an ein paar Beispielen sehr schön demonstriert.
Die grundlegenden Bildparameter lassen sich getrennt für jede Signalquelle konfigurieren.
Auch die Farbtemperatur erlaubt eine Selektion zwischen mehreren Optionen.
Die beiden Anwender-Profile erlauben eine manuelle Konfiguration der einzelnen Primärfarben Rot, Grün und
Blau von -255 bis 0.
Kritik: leider ist keine manuelle Justage des Gammaverlaufs einstellbar.
Zudem schweigt sich das Handbuch über die genaue Bedeutung der verschiedenen Optionen aus.
Die Versatzfunktion wird für die Einstellung des Schwarz-Wertes verwendet.
Jeder Farbkanal kann zwischen -30 und +30 (Rot, Blau und Grün) feinjustiert werden.
Die Pixel Einstellung dient zur Feineinstellung der ganzheitlichen Bild-Position und dem Abgleich bis +/- 3 Pixel
horizontal und +/- 2 Pixel vertikal. Veränderungen an der Optik-Linse erfordert unter Umständen eine Pixel
Einstellung.
Ein Bild-Profil definiert einen Satz von Werten für Bildeinstellungen gemäss individuellem Kundenwunsch. Diese
Werte werden im Speicher als Kino (Cinema), Naturdynamik (Natural Dynamics), Benutzer 1 (User 1), Benutzer 2
(User 2) und Benutzer 3 Bild-Profil (User 3 Image Profiles) gespeichert. Es werden hier bei folgenden Parameter berücksichtigt:
- Kontrast, Helligkeit, Farbe, Schärfe, DNR, Farbtemperatur, Gamma und Offset (Versatz)
Die Maskierung erlaubt das Abschneiden des Bildes um wahlweise 2,5 oder 5 % (horizontal und vertikal). Hier haben wir bei anderen
Projektoren schon deutlich feinere Justagemöglichkeit gesehen, die auf Wunsch nur einzelne Bildseiten pixelgenau abschneiden um
sie der Leinwand anpassen zu können.
In Bezug auf die Anschlussvielfalt bietet der Dreambee leider nicht viel mehr, als das Allernötigste:
2x HDMI V1.2 HDCP tauglich
1x Component (beschaltbar mit YUV und RGB/Scart)
1x Video (Composite)
1x S-Video
1x RS232 (für Automatisierungen und PC-Konfiguration)
Die beiden HDMI 1.2 Anschlüsse unterstützen eine Farbtiefe von 24-bit, den erweiterten Farbraum gemäß Spezifikation 1.3 (xvYCC) gibt der Dreambee (wie beinahe alle aktuellen Projektoren) nicht wieder. Allerdings wäre dies bei Projektoren eigentlich sowieso nur eine Marketingfloskel, denn schon die aktuell darstellbaren Farben übetreffen die Fähigkeiten fast aller aktuellen Projektoren.Dank der Umschaltungsmöglichkeit zwischen normalen und erweiterten Farbraum, können auch MediaPCs via HDMI konnektiert werden. In Bezug auf PCs kämpft der Projektor leider gleich mit 2 Schwachpunkten. Zunächst bietet er keinen konventionellen VGA-Eingang, was insbesondere viele Notebook-User stören dürfte.
Desweiteren werden PC-typische
Auflösungen wie zB. XGA (1074x768) nur notdürftig
wiedergegeben, in dem sie in der Mitte des Bildes zentriert werden und
Hochskalierung auf die volle Bildgröße erfahren (siehe
Abbildung oben). Die
HD-Auflösungen 1280x720 und 1920x1080 sind mit entsprechenden
Grafikkarten hingegen problemlos darstellbar und sind sowieso viel
sinnvoller für eine Media-PC Einbindung. Eigentlich kann man den
Dreambee mit jeder denkbaren
Heimkino-Signalart
versorgen: er nimmt 24Hz bei 1080p klaglos am HDMI-Port entgegen und
bereitet
auch ansonsten keinerlei Zicken, was die digitale Signalankopplung
"normaler" Videoauflösungen betrifft. Leider werden hingegen
über den Component-EIngang nur Signale bis 1080i angenommen.
Die Lautstärkeentwicklung liegt zwar leider nicht auf dem Niveau eines Mitsubishi HC5000, rangiert aber für einen Projektor dieser Größen- und Preisklasse im unteren Bereich.Die Herstellerangabe liegt bei 22 dba, was wir für einen realistisch angegeben Wert halten. Im Normalmodus kann man den Projektor noch leise hören, aber es werden definitiv keine solch störenden Geräusche von sich gegeben, wie beispielsweise beim Marantz VP11-S1. Selbst bei Aktivierung der vollen Lampenleistung (High-Modus) bleibt der Dreambee sogar noch leiser als sein hochpreisiger Kontrahent.
Anschlussbestückung | 1,75 / 3 Punkte |
Bildjustagemöglichkeiten | 3,5 / 4 Punkte |
Aufstellungsvariabilität | 3,0 / 3 Punkte |
darstellbare Auflösungen | 3,0 / 4 Punkte |
24 Hz Unterstützung | 3,0 / 3 Punkte |
Lautstärke ECO-Modus | 3,5 / 5 Punkte |
Testumgebung / Kombinationsempfehlungen
Der Dreambee ist ein Projektor, der es einem dankt, in einer
hochwertigen Kette spielen zu dürfen. Diese beginnt
naturgemäß bei der Bildquelle. Wir haben deswegen vorwiegend
eine Playstation3 eingesetzt. Nach dem Tuning von Cinemike (200 Euro -
Test demnächst) stellt sie momenant sowohl visuell als auch
akustisch die Speerspitze an Blu-Ray Playern dar. Nicht einmal der
Pioneer LX-70 vermag es, die hohe Bildstabilität und
Detailschärfe zu toppen.

Doch auch mit einem guten DVD-Player hat man viel Spaß mit dem
Dreambee. Es muss ja schließlich nicht immer ein HD-Medium sein,
zumal viele Filme nach wie vor nur als PAL (bzw. NTSC-DVD) auf dem
Markt sind. Wichtig ist in diesem Zusammenhang (neben der
Bildqualität) eine gute Skaling-Engine, denn wie sie gleich lesen
werden, ist es sehr empfehlenswert, den Dreambee NICHT auf die 1080er
Auflösung hochrechnen zu lassen. Die De-Interlacing Eigenschaften
des Players sind hingegen nicht ganz so wichtig, da hier der Dreambee
hervorragend arbeitet, so dass eine 1080p Ausgabe des DVD-Players nicht
zwingend erforderlich (wenn auch ratsam) ist. Wir haben hier den
AUdionet VipG2 mit SDI an einem cinemateq Picture Optimizer II SDI im
Einsatz.

Einen enorm wichtigen Faktor stellt selbstverständlich auch die verwendete Leinwand dar. Wir nehmen hierfür unsere Alphaluxx Rahmenleinwand (Test demnächst), die in Bezug auf Planlage und Farbneutralität hervorragende Eigenschaften bietet. Damit der Benutzer seine DVDs ohne Effekte bzw. "Bonbonfarben" genießen kann, wurde mit aufwändigen Messmethoden (Spektrometer) die Neutralität der Barium1 Beschichtung hergestellt. Manch anderer Anbieter von Leinwänden schenkt diesem Detail weniger Beachtung und vertraut darauf, dass die Kunden auch mit Farbabweichungen noch Spaß am Heimkino haben. In der Praxis ist die Zusammensetzung der chemischen Beschichtung alles andere als trivial, denn manche Elemente sind floureszierend und strahlen in bestimmten Farbbereichen mehr, als in anderen.
Die hauptsächlich verwendete Hardware in der Übersicht:
Blu-Ray Player | Sony PS2 (mit Cinemike Tuning) |
HD-DVD Player | Toshiba HD-XE1 (mit Cinemike Tuning) |
DVD-Player | Audionet VipG2 + cinemateq picture Optimizer II SDI |
HDMI Kabel | Supra 8 Meter HDMI-HDMI HDMI V 1.3 |
HDMI Switch | Gefen 4x2 HDMI Switch |
Leinwand | Alphaluxx Rahmenleinwand 2,13 mtr 16:9 |
Lautsprecher | Monitor Audio Platinum Surroundset |
Elektronik | Audionet VE-Kombi MapV2, EPS, Amp7 |
Bildwertung:
Obwohl der Dreambee nicht der teuerste Projektor darstellt, den wir
bislang in unseren Redaktionsräumen begrüßen durften,
liegt er mit seiner Bilddarstellung dennoch ganz weit vorn. Selbst der
15.000 Euro Marantz VP11-S1 bietet keinen besseren Kontrast und
auch die Schwarzdarstellung gelingt beiden Ausnahmetalenten
gleichermaßen bravourös. Besonders augenscheinlich wurde die letztgenannte
Eigenschaft übrigens beim Zocken des XBOX360 Ego-Shooters
"Bioshock", bei dem man fast das gesamte Spiel in einer
düsteren Unterwasserwelt um sein Überleben kämpfen
muss. Dieses Vorhaben gelingt dank des Dreambees wesentlich einfacher,
denn was hier an Durchzeichnung und Schwarz-/Graudifferenzierung
aufgefahren wird, erlaubt ein völlig neues Spielerlebnis. Dunkle
Ecken, in denen man nichts mehr erkennen kann, gehören der
Vergangenheit an. Das maximal darstellbare Schwarz markiert die Spitze
dessen, was wir bislang geboten bekommen haben und übetrifft sogar
den Edelprojektor von Marantz noch marginal. Dies sorgt
dafür, dass speziell Filme/Spiele mit vielen
Schwarzanteilen gegenüber Mitbewerberprodukten (zB. Optoma
HD81) schon auf den ersten Blick wesentlich beeindruckender und tiefer wirken. Es
ist ein reines Vergnügen, sich den meisterhaften Film noir
"SinCity" mit dem Dreambee anzuschauen. Das fast komplett in Schwarz-
und Grautönen gehaltene Leinwandspektakel wird extrem authentisch
ausgegeben, auch feine Farbschattierungen differenziert der Projektor mit hoher Akribie.
Auch MI-3 (HD-DVD, Paramount) haben wir mit dem Dreambee genossen.
Doch der Dreambee ist weit mehr als nur ein Meister des Schwarzwertes. Was dieser Projektor an Kontrast auf die Leinwand zaubert, kann sich ebenfalls auf allerhöchstem Niveau einordnen. Farben wirken gleichermaßen natürlich und dynamisch. Stets haben wir das Gefühl einer sehr authentischen Wiedergabe. Bemerkenswert ist dabei, dass der Dreambee schon direkt aus dem Karton eine sehr homogene Farbeinstellung aufweist und nicht erst in stundenlanger Kleinarbeit kalibriert werden muss, damit man mit ihm Spaß haben kann. Sicherlich: wer sich gut auskennt, wird durch die vielfältigen und sensiblen Justagemöglichkeiten noch mehr herausholen können - in unserem Fall konnten wir durch dezente Anhebung des roten Lichtspektrums für noch etwas natürlichere Gesichtsfarben sorgen.
Gesamtbildschärfe und Detaildarstellung setzt der Dreambee
schon mit normalen PAL DVDs sehr beeindruckend um, doch zu richtiger
Hochform läuft der Full-HD Projektor naturgemäß erst
dann auf, wenn er mit Blu-Ray oder HD-DVD Material gefüttert wird.
Wer schon immer einmal bei King Kong Haare zählen wollte,
oder die getunten "FastForiuos" Boliden in ihrem schönsten Glanz
erleben will, der liegt mit dem Dreambee goldrichtig. Feine Strukturen
und Nuancen arbeitet der D-ILA Projektor mit bestechender
Präzision heraus. Das Zusammenspiel aus superbem Schwarzwert,
hohem Kontrast und einer tadellosen Bildschärfe sorgt für
eine enorme Plastizität des Bildmaterials. Die unwirtliche
Welt in Tim Burton's Planet der Affen (Blu-Ray) wird ungemein plastisch
und glaubwürdig in die heimischen 4 Wände transportiert. Bei
dieser Blu-Ray beweist der Dreambee eindrucksvoll, dass er auch bei
Videomaterial mit eher wenig Bildschärfe zu Top-Leistungen
instande ist und viele Details herausholt. Die Gesichtszüge der
Primaten sind extrem fein modelliert und machen schon fast Lust auf
einen Zoobesuch. Als enorm positive Eigenschaften hat sich in den
ersten Kapitel das Fehlen der Iris-Funktion entpuppt: der Dreambee muss
keinerlei solche technischen "Tricks" anwenden um einen hohen Kontrast
zu erreichen. So bleibt dem Anwender bei den Bildwechseln innerhalb der
ersten Kapitel zwischen dem dunklen Weltraum und des weiß
eingerichteten Forschungsschiff "USAF Oberon" ein permanantes Hin- und
Herschalten (was das berücjtigte Farbpumpen) zwischen
verschiedenen Irisstellungen (wie zB. beim Mitsubishi HC5000) erspart.
Dank des natürlich gegeben Kontrastwertes kann der Dreambee somit
auch in Szenen mit gleichzeitig hohem Schwarz- und Weißanteil
glänzen. Wir haben dies zudem auch sehr eindrucksvoll mit dem
Schachbrettmuster unserer Burosch-Referenz DVD nachtesten können,
die dem Dreambee einen wirklich fast schon sensationellen In-Bild
Kontrast attestiert.
ungetrübter Blick bis zum Horizont: die Bildtiefe des Projektors ist ausgezeichnet.
Hervorragende Ergebnisse fährt der Gennum-Chipsatz in Bezug auf Scaling- und De-Interlacing ein. Die akzeptierten Videonormen werden allesamt sehr sauber und ohne Artefakte auf die Panelauflösung hochgerechnet. Der Zeitversatz ist minimal. Lediglich externe, sehr hochwertige Scaler, wie zB. der DVDO VP50 oder cinemateq Picture Optimizer HD bieten noch ein wenig mehr Sensibiliät und arbeiten feine Details beim Hochskalieren noch besser heraus. Ein ähnliches Bild zeichnet sich beim De-Interlacing ab. Auch hier liefert der Dreambee Ergebnisse ab, die nur knapp unterhalb diverser Scaler anzusiedeln ist. Besonders im Film-Mode lässt er sich kaum aus dem Tritt bringen und liefert einen sehr flüssigen Videostream auf die Leinwand.
Der Overscan ist mit HD-Material hervorragend, denn es wird weder
bei 720er, noch 1080er Zuspielung ein Pixel abgeschnitten. Anders sieht
es hingegen in Bezug auf sein Verhalten bei PAL-Quellen aus, denn
besonders bei 576i Material beschneidet er knapp 10% des Bildes. Dies
ist eindeutig zu viel und zieht daher einen Punktverlust nach sich.
Leider ist Overscan nicht manuell nachregelbar, so dass es sehr
sinnvoll erscheint, PAL-Quellen schon vorher hochrechnen zu lassen.
Sehr schade, denn die eigentlich sehr guten Skaling-Qualitäten des
Gennum-Chips können so ihre Wirkung gar nicht entfalten.
Die Poren und Feinheiten von Lawrance Fishburne's Gesicht werden höchst detailliert.
Ein großer Vorteil des Dreambees ist fast völlige
Abwesenheit von typischen Digitalprojektor-Artefakten. Nach dem
Screendooreffekt kann man genauso lange Ausschau halten, wie nach einem
Regenbogeneffekt. Dies dürfte insbesondere diejenigen Anwender
freuen, die hierfür sehr empfindlich sind. Selbstverständlich
weist jedoch auch die D-Ila Technik ein paar negative Eigenschaften
auf. Diese fallen beim Dreambee zwar sehr gering aus, doch man kann
nicht abstreiten, dass es eine minimale Tendenz zur
Wölkchenbildung bei Farbflächen gibt. Außerdem besitzt ein
DLP Edel-Projektor wie der Marantz VP11-S1 nach wie vor leichte
Vorteile bei der Bildschärfe. Im Direktvergleich ist hier nach wie
vor ganz dezent zu erkennen, dass die Kovergenzproblematik der
aufwändigen 3 Chip D-Ila Technik zu einem leichten Verlust von
Signalschärfe führt. Dies fällt jedoch beim Dreambee nur
in seinem sehr kleinen Rahmen aus - solange man ihn nicht mit einem
deutlich teureren Referenz-DLP Projektor vergleicht, wird man davon
nichts merken. Insofern ist dieses Gerät nicht nur ein
Musterbeispiel an Bildeigenschaften, sondern zeigt auch, dass die D-ILA
Technik weit mehr als nur eine exotische und teure Alternative zu den
bekannteren LCD- und DLP Techniken ist - ganz besonders weil er kaum
Artefakte mitbringt und somit dem idealen Bild sehr nahe kommt.
Bildwertung erfolgt in Hinsicht auf Preisklasse bis 15.000 Euro.
Kontrast | 5 / 5 Punkte |
Schwarzwert | 5 / 5 Punkte |
Bildschärfe/Detaillierung | 4,0 / 5 Punkte |
De-Interlacing | 2,5 / 3 Punkte |
Scaling | 2,5 / 3 Punkte |
Overscan | 1 / 2 Punkte |
Gesamteindruck PAL-Material | 4,5 / 5 Punkte |
Gesamteindruck HD-Material | 4,5 / 5 Punkte |
Fazit:
Im schnellebigen Projektorenmarkt gibt es nur selten Geräte, die sich wirklich absetzen können und mehr als nur eine Eintagsfliege darstellen. Der Dreamvision Dreambee ist definitiv eine Ausnahme - gemessen an seinem Kaufpreis bietet er solch ein hohes visuelles Niveau, dass man getrost von einer absoluten Referenz sprechen darf. Bis hin zur 15.000 Euro Klasse (also doppelt so teuer) kennen wir keine signifikante Geräte, die bessere Bildeigenschaften bieten. Der Dreambee gibt sich keine Blöße und wartet in allen bildrelevanten Aspekten mit absoluten Top-Wertungen auf. In keiner einzigen Disziplin leistet er sich einen Patzer. Die traumhafte dichte und differenzierte Schwarzdarstellung wird nicht auf Kosten eines gesenkten Kontrasts, oder anderer Bildeigenschaften erkauft. Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns noch die Nachricht, dass die anerkannten Tuningspezialisten von Cinemike ebenfalls auf den Dreambee setzen und sogar schon beim Entwickeln sind, mit Hilfe von Veredelungen und Modifikationen sogar noch mehr aus dem ohnehin fast perfekten Geräte herauszuholen. Ein echter Warnschuss, denn momentan gibt es sowieso keine ernsthaften Mitbewerber-Alternativen zum Dreambee. Wer mit den kleineren Ausstattungsdefiziten (Anschlüsse, kein Motor-Zoom etc.) leben kann, erhält einen derart extrem bildstarken Projektor, dass man sogar trotz eines Preises von 7.500 Euro von einem Schnäppchen sprechen darf. Der Dreambee wird fortan an Referenz-Projektor in unserem High-End Studio fungieren und auch bei Tests von Quellgeräten als zuverlässiges Bildwiedergabegerät dienen. Damit ist die AREADVD-Redaktion für die Herausforderungen und Möglichkeiten der neuen Medienwelt in High-Definition bestens vorbereitet. Wenn auch Sie diesen Anspruch an die Bildwiedergabe haben, empfehlen wir Ihnen einen Termin beim nächstgelegenen Dreambee Fachhändler.
Technischer Aufbau | 17,75 / 22 Punkte |
Bildwertung (auf Preisklasse bezogen) | 29,00 / 33 Punkte |
Gesamtergebnis (auf Preisklasse bezogen) | 46,75 / 55 Punkte |
Visueller Könner der Extraklasse - in allen Bildbereichen
schlägt der Dreambee gnadenlos zu und wirbelt den Markt
gehörig auf.

Dreamvision Dreambee, 7500 Euro
D-ILA Projektor, Preisklasse: Oberklasse
Test: 4. September 2007
Preis-/Leistung: 









+ Bildschärfe und Detaillierung extrem hoch
+ gelungenes Design, gute Verarbeitung
+ großzügiger Lennshift und Zoom - flexible Aufstellung möglich
+ vielfältige Einstellungsoptionen
+ gute Fernbedienung
+ relativ leise Kühlung
- kein Motorzoom/Fokus hakelige Handjustage
- kein analoger VGA-Eingang
- Lampenzähler rundet gerne auf
Modell | Dreamvision Dreambee , Preis 7500 Euro |
Projektionstechnik | D-ILA, 3x 0,7´´ CCD |
physikalische Auflösung | 1920 x 1080 (Full-HD) |
offizielle Kontrastangabe | 20.000 : 1 |
offizielle Helligkeitsangabe | 1000 Ansi Lumen |
Lampenart | 200W Ultra-Hochdruck Quecksilber |
Ersatzteilpreis/Dauer | 449 Euro / 4000 Stunden |
Abmessungen/Gewicht | 58,5x20,5x47,0cm / 11 Kilogramm |
Raumakustische Optimierung unserer Studios mit Wallpanels und Absorbern von:

Text: Lars Mette