XXL Test: Denon AVR-4310 - Vollausstattung und guter Klang zum Vorzugspreis

Dieser Artikel wurde auf PCs von Origen-AE verfasst.

(22.Oktober 2009 - Autor: Lars Mette )

Es scheint fast so, als hätten die japanischen Entwickler von Denon Weihnachten vorverlegt: der neue AVR-4310 ist seit einigen Wochen erhältlich und beschert Heimkino-Enthusiasten ein prall gefülltes Ausstattungspaket: der Mehrkanaljongleur kommt nicht nur mit einer top-modernen und reichhaltigen HDMI- bzw. Videoausstattung (ua. 6/2 Ein-Ausgänge, 1080p De-Interlacer+Scaler von Anchor Bay) nach Hause, sondern vereint zB. mit DenonLink4th und Unterstützung von Audyssey DSX und ProLogic2z gleich mehrere innovative Features in einem Gerät. Hier hört der Spaß aber noch lange nicht auf, denn außerdem warten noch viele Detailverbesserungen auf die potentiellen Käufer, zu denen beispielsweise eine überarbeitete Audyssey Einmessung mit optimierter Subwoofer-Einmessung, oder die erweiterte Netzwerkfunktionalität inkl. Napster Zugang zählt. Um dem Ganzen schlussendlich noch die Krone aufzusetzen, sorgt sogar der Blick aufs Preisetikett für gute Laune: mit einer UVP von 1.999 Euro listet Denon diesen Receiver exakt 500 Euro günstiger, als den designierten Vorgänger AVR-4308. Das letztgewählte Adjektiv lässt jedoch bereits erkennen, dass diesbezüglich keine völlig klaren Verhältnisse herrschen. Der AVR-4310 erinnert hinsichtlich Gewicht, Abmessungen und Endstufenleistung (7x170 Watt) eher an den AVR-3808. Laut Denon definiert sich die Typisierung nicht durch Ausstattungsdetails oder sonstige Key-Facts, sondern einzig und allein nach der klanglichen Leistung. Wir möchten mit dem nachfolgenden Testbericht klären, inwiefern Ausstattung und Klang den Preisklassenansprüchen genügen und ob der AVR-4310 lediglich in der Papierform überzeugt, oder tatsächlich eine Titulierung als "Best-Buy" verdient hat.

Verarbeitungsqualität / Optik:


Wer den Denon AVR-4310 zum ersten Mal erblickt, muss schon zweimal hinschauen, um ihn von außen als Neuheit zu erkennen. Die Optik unterscheidet sich nur in Nuancen vom bewährten Denon Design der letzten Generationen. Gegenüber dem AVR-4308 misst das suggerierte Nachfolgemodell knapp zwei Zentimeter weniger in der Höhe, was ihn etwas dezenter erscheinen lässt und eine konstruktive Verwandtschaft zum kleineren Modell AVR-3808 nahelegt. Denon bietet den AVR-4310 neben der oben gezeigten schwarzen Version noch einer preisgleichen silbernen Farbausführung mit minimaler Gold- bzw. Gelbfärbung an (Bezeichnung Premium-Silber)


Eine solide Frontklappe mit vertrauenserweckender Mechanik gewährt den Zugang zu den Hardkeys und sorgt für ein sauberes Erscheinungsbild. Im geöffneten Zustand fällt dem Kenner sicherlich sofort der neu hinzugekommene Front HDMI Port auf, was zugleich das größte äußerliche Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem AVR-3808 darstellt.



Schon seit Jahren gelten Denon Geräte in jeder Preisklasse als Maßstab hinsichtlich der Verarbeitungsqualität und da macht auch unser aktueller Testprobant keine Ausnahme: die sanft geschwungene Front besteht aus poliertem und gebürstetem Aluminium, sämtliche Kanten und Fugen weisen exakte Kantenverläufe auf und auch die leichtgängigen Aluminiumdrehregler lassen weder optisch noch haptisch zu wünschen übrig.



Beim Display servieren die Japaner ebenfalls die gewohnt guten Lösungen. Der AVR-4310 informiert über eine zweizeilige Dot-Matrix-Anzeige mit jeweils 16 Stellen. Zusätzlich dienen verschiedene kleine Piktogramme und Symbole zur Veranschaulichung der aktivierten Gerätefunktionen. Die Pegelstellung erscheint als Permanentanzeige in Form einer kleinen Zahl im oberen linken Bereich, wird aber bei Veränderung im Hauptdisplay nochmal kurz eingeblendet. Mit Ausnahme von einigen kleinen Symbolen kann man sämtliche Informationen auch aus einiger Distanz noch gut erkennen und wer sich im dunklen Heimkino vom Display belästigt fühlt, darf sich an der dreistufigen Dimmfunktion inklusive Komplettabschaltung erfreuen.


Dass man bei einem 2.000 Euro AV-Receiver keine aluminium-beplankten Seitenteile erwarten kann, dürfte niemanden überraschen - dafür wartet der Denon mit einer verhältnismäßig dicken Frontplatte (rund 2mm), optisch ansprechenden Abschlusselementen, sowie einer blitzsauberen Passgenauigkeit auf. Und auch der Blick auf die soliden Standfüße wird den ästhetisch veranlagten Heimkinobesitzer einen zufriedenen Gesichtsausdruck bescheren.



Mehr als nur Kosmetik: die Qualität der Schnittstellen ist von immenser Wichtigkeit, um eine zuverlässige Signalübertragung zu gewährleisten. Insbesondere die Lautsprecherterminals geben diesbezüglich in letzter Zeit bei manchen Neuheiten Grund für Kritik, was man im Falle des Denon AVR-4310 glücklicherweise nicht behaupten kann. Nach Entfernung der Schutzkappen lassen sich nicht nur Lautsprecherkabel sicher verankern, sondern auch Bananenstecker finden hier sicheren Halt. Vergoldete Klemmen bzw. Buchsen, isolierte Anschlussbereiche oder sonderlich opulente Terminals bleiben jedoch auch weiterhin höheren Preisklassen vorbehalten. Der AVR-4310 gibt sich hier grundsolide: sämtliche Anschlüsse sind sauber in der Rückwand integriert und erlauben auch herzhaft-kräftige Steckvorgänge, ohne gleich den Dienst zu quittieren. Bedingt durch die Anschlussvielfalt muss man jedoch in Kauf nehmen, dass besonders die Lautsprecherterminals recht eng zusammenrücken müssen.

Mehr optische Eindrücke zur Detailverarbeitung des Denon AVR-4310 finden Sie in dieser Bildergalerie.

technischer Grundaufbau:


In Bezug auf den Grundaufbau orientiert sich der AVR-4310 am selben Schema, wie wir es schon von den Modellen 4308 und 3808 kennen: im linken Bereich ist die Stromversorgung beheimatet, der große (passiv gekühlte) Aluminiumkühlkörper sitzt hinter der Gerätefront und die Audio-/Video Signalverarbeitung befindet sich in der hinteren Hälfte und teilt sich auf mehrere Einzelplatinen auf. Das Ausmaß an Weiterentwicklung sieht man dem Gerät dabei aber in vielen Detailpunkten an. Die umfangreichere technische Bestückung ist durch die weitläufigere Platinenlandschaft klar zu erkennen, außerdem scheint die Baugruppenanordnung noch besser gegliedert zu sein.



Trotz der gestiegenen Gesamtbestückung versichert Denon ein optimiertes Layout mit kürzeren Signalwegen für bessere Klangqualität. Dies lässt sich durch einen einfachen Blick in das Gehäuse selbstverständlich nicht genau verifizieren, doch können wir bestätigen, dass speziell die Verkabelung einen herausragenden Eindruck hinterlässt. Zunächst einmal ist es beachtlich, dass der AVR-4310 trotz neuer Features mit deutlich weniger Verkabelungsaufwand als seine Vorgänger auskommt. Als weiter Aspekt ist noch zu beachten, dass Denon fast sämtliche Verbindungen über kurze Flachbandkabel ausführt und sich sehr große Mühe mit Abschirmung und Verlegung gegeben hat (wie das oben abgebildete Detailbild beispielhaft zeigt).



Ein Blick in die Tiefen des Receivers bringt die etagenartige Anordnung der signaltransportierenden Platinen zu Tage. Im untersten Stockwerk finden sich die Operationsverstärker, sowie sämtliche weiteren Baugruppen mit direktem Bezug für die Bereiche Lautsprecherterminals und Endstufen. Deswegen sind hier auch die beiden Hauptelektrolytkondensatoren zu Hause (nicht im Bild), die jeweils 15.000 Microfarad haben und somit eine durchaus großzügige Speicherkapazität für einen 2.000 Euro AV-Receiver aufweisen. In Kombination mit dem groß dimensionierten Netzteil soll das Gerät damit eine Leistung von bis zu 170 Watt@6Ohm pro Kanal an allen sieben Endstufenzügen aufbringen.



Die oberen Platinenregionen sind der digitalen Audio- und Videoverarbeitung vorbehalten. Denon setzt bei seinen aktuellen AV-Receivern traditionell auf die hauseigene D.D.S.C HD Digital Schaltung, bei der eine spezielle Anordnung von A/D + D/A Konvertern und mehreren Signalprozessoren innerhalb eines 6-Layer-Boards für extrem kurze Signalwege sorgen soll, um das Decoding und Post-Processing mit maximaler Qualität durchführen zu können. Dabei kommt auch das hauseigene "Advanced AL24 Processing" für alle Kanäle zum Einsatz, bei dem Digitalsignale auf bis zu 24bit/192kHz erweitert werden. Ein Alpha-Prozessor unterdrückt Quantisierungsverzerrungen und soll dabei helfen, auch die kleinsten akustischen Feinheiten auszuleuchten.

Mehr optische Eindrücke zum technischen Aufbau des Denon AVR-4310 finden Sie in dieser Bildergalerie.
Anschlüsse:


Beim Anblick der Rückseite kommt fast schon ein wenig Bolidenflair auf: der AVR-4310 bietet sowohl hinsichtlich der Schnittstellenvielfalt, als auch der schieren Menge, ein sehr hohes Niveau. Phonoeingänge finden sich genauso am Gerät, wie 12-V Trigger Eingänge oder ein RS232 Port. Besonders opulent fällt die HDMI1.3a Sektion aus, die nicht nur mit zwei schaltbaren Ausgängen aufwarten kann, sondern auch sechs Eingänge besitzt, von denen einer unter der Frontklappe zu finden ist. Gegenüber den Modellen AVR-4308/3808 muss man jedoch auch festhalten, dass Denon bei den Component-Video und optischen Digitalschnittstellen minimal abgespeckt hat.

Übersicht der Signalschnittstellen

HDMI In: 6x HDMI 1.3a  (1x Front-AV)
Out: 2x HDMI 1.3a
klassische Audioanschlüsse In: 3x coaxial Digital
In: 3x optisch Digital (1x Front-AV)
In: 8x Stereo Cinch (1x Front-AV)
In: 1x 7.1 analog Cinch
Out: 3x Stereo Cinch (Loop für Aufzeichnung)
Out: 1x 7.1 Pre-Out Cinch
Out: 2x Stereo Cinch Pre-Out für Multizone
Out: 2x optisch Digital
klassische Videoanschlüsse In: 6x FBAS
In: 6x S-Video
In: 3x Component
Out: 4x FBAS (inkl. Multizone und Loop)
Out: 3x S-Video (inkl. Multizone und Loop)
Out: 1x Component



Zusätzlich zu den traditionellen Schnittstellen stattet Denon den AVR-4310 noch mit einer Ethernet-Buchse, zwei USB-Ports und einem Denon Link 4th Anschluss aus. Während Netzwerk- und USB-Buchsen in dieser Gerätekategorie schon zum Standard gehören, stellt Denon-Link 4th eine interessante Besonderheit dar: diese proprietäre Schnittstelle fungiert im Zusammenspiel mit geeigneten Denon-Quellgeräten als Highspeed-Datenbus und besitzt mehr technische Möglichkeiten als eine normale HDMI1.3a Verbindung. Denon Link 4th ist nicht nur in der Lage, mehrkanalige SACD+DVD-Audio Streams digital an den Receiver zu übermitteln, sondern bietet auch eine Clock-Syncronisation um Jittereffekte zu vermeiden. Aktuell ist hierfür "lediglich" der 5.000 Blu-Ray Bolide Denon DVD-A1HD geeignet, doch Ende November ist mit dem BDP-4010 auch ein günstiges Gerät (ca. 2.000 €) mit DL4th zu erwarten.



Der AVR-4310 besitzt die Denon-typische Besonderheit von umschaltbaren Surroundlautsprecherpaaren (Surround A + B), mit dem man zB. verschiedene Aufstellungen und Lautsprecher für Kino und Musik schalten kann. Hinsichtlich des Gesamtlayouts arbeitet das Gerät jedoch immer mit maximal sieben separaten Verarbeitungs- und Verstärkungskanälen. Über das Setup-Menü lassen sich die beiden Surroundlautsprecherpaare aber auch simultan an einer Endstufe betreiben, so dass man damit gleichzeitig in den Genuss von 9 angesteuerten Lautsprechern gelangt. Ansonsten bewegt sich der AVR-4310 im typischen Siebenkanalschema: die Surroundbackendstufen können alternativ auch für Multizone, Front-Height/Wide oder Bi-Amping benutzt werden. Eine Kombination aus diesen Betriebsmode (zB. Back-Surround + Front High LS) ist somit nicht möglich. Leider kann dies auch mit externen Endstufen nicht realisiert werden, weil der Vorverstärkerausgang (siehe oben) für maximal 7.1 ausgelegt ist.
Videoausstattung:

Manchen Anwendern reicht das Durchschleifen von digitalen Videosignalen nicht aus und achten vermehrt auf die Funktionsvielfalt sowie Qualität der Bildverarbeitung. Der AVR-4310 macht diesbezüglich eine hervorragende Figur auf dem Datenblatt: als Prozessor kommt der ABT2010 von Anchor Bay zum Einatz, die A/D Wandlung übernimmt ein 12-Bit ADV-7340 Baustein desselben Herstellers: ein De-Interlacer ist genauso an Bord wie ein 1080p Scaler. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der AVR-4310 nicht nur über eine Autoerkennung verfügt, um Quellmaterial und Display möglichst sinnvoll zusammenzuführen, sondern auch fest einstellbare Ausgangsauflösungen (inkl. 1080p/24) besitzt. Analoge Signale werden digitalisiert und können per HDMI ausgegeben werden. Auch bei eingehender HDMI-Zuspielung bietet der AVR-4310 eine Videobearbeitung inklusive Scaling und De-Interlacing. Wie allgemein üblich, ist jedoch keine analoge Videoausgabe von eingehenden HDMI-Signalen möglich.



Über das On Screen Menü können verschiedene Bildparameter bequem vorgenommen werden. Sollte ein Geräteeingang gleichzeitig mehrere Videosignale über die zugewiesenen Schnittstellen erkennen, werden zunächst HDMI- und anschließend Componentsignale gegenüber S-Video und FBAS automatisch priorisiert. Sämtliche Justagen (Aktivierung De-Interlacer, Scaler, Normwandler, Bildparameter) lassen sich für jede Quelle getrennt einstellen, desweiteren erlaubt der AVR-4310 auch das völlige Abschalten der Videosektion (quellenbezogen) um ein puristisches 1:1 Durchschleifen ohne Signalbeeinflussung zu bieten.

sämtliche Videofunktionen in der Übersicht:

Ausstattung De-Interlacing 
Scaling bis zu 1080p
Normwandlung
Anwendungsbereich Videobearbeitung auch bei digitalen Signalen
Normwandlung nur für analoge Signale
Bildparameter Kontrast (+- 6)
Helligkeit (+-6)
Farbsättigung (+-6)
Farbton (+-6)
Digitaler Rauschfilter/DNR (vierstufig)
Konturenschärfe (0 - 12 )
Einschränkungen keine Videobearbeitung bei nicht Standard-konformer Zuspielung
Abwärtswandlung nach S-Video von Componentsignalen nur im Format 576i

Klangbezogene Ausstattung:


Schon die Logos auf der Frontklappe signalisieren dem Anwender, dass er mit einer beeindruckenden Armada von Decodern, DSP-Features und sonstigen Goodies rechnen darf. Die Grundausstattung liest sich typisch für einen AV-Receiver der aktuellen Generation: neben sämtlichen klassischen Tonformaten von Dolby und DTS finden sich auch deren moderne HD Ableger in allen Variationen in der Kompatibilitätsliste wieder. Im Gegensatz zu Pioneer und Yamaha legen die Denon-Entwickler jedoch traditionell keinen Wert auf spezielle DSP-Programme (wie zB. Sci-Fi oder Action), die man auf 5.1 Streams aufsetzen kann, um genretypische Effekte zu erzeugen/verstärken. Für zweikanalige Zuspielung stehen mehrere Modi zur Simlation bestimmter Umgebungen zur Verfügung. Diesbezüglich muss jedoch klar festgehalten werden, dass die Denon-Receiver schon seit mehreren Jahren keine signifikanten Fortschritte hinsichtlich der DSP-Auswahl aufweisen. Während vor allem Pioneer und Yamaha bei den meisten DSP-Optionen viele Variablen definieren lassen (zB. Effektintensität) gibt sich der AVR-4310 im Direktvergleich eher zurückhaltend und bietet lediglich bei einzelnen DSP-Programmen ein paar Funktionen an. Denon betrachtet seine AV-Receiver als Werkzeuge, um einen möglichst originalgetreuen Klang zu realisieren und nicht als Mittel zur Verfremdung und Geschmacksanpassung. Dies ist eine absolut legitime Philosophie (die übrigens auch in High-End Kreisen verbreitet ist), nur sollten experimentier- bzw. spielfreudige Anwender diese Eigenschaft bei ihrer Kaufentscheidung unbedingt berücksichtigen.



In Bezug auf die DSP-Hilfsmittel zur maximalen Ausschöpfung der Klangqualität (im Gegensatz zu den verfremdenden Simulationsprogrammen) zieht Denon alle Register: das Gerät ist in der Lage mittels ProLogicIIz und Audyssey DSX gesonderte Höhen- und Breitenkanäle aus dem 5.1 Stream herauszurechnen. Der Anwender hat dabei freie Wahl, da sich beide Programme bei sämtlichen Tonformaten (inkl. PCM Zuspielung) aktivieren lassen (Ausnahme: analoger Mehrkanaleingang). Die jeweils gebotene Klangcharakteristik von ProLogicIIz und Audyssey DSX zielt auf unterschiedliche Effekttypen ab - nachfolgende haben wir für sie ein paar Informationen zu den jeweiligen Arbeitsweisen zusammengetragen. Klangeindrücke zu diesen Modi finden Sie im weiteren Verlauf des Testberichts in der Rubrik Höreindrücke.

In den Audyssey-und Dolby Labs vertritt man die Meinung, dass die aktuelle Technikgeneration mit 24bit/96kHz-Ausgabe in der Lage ist, die Anforderungen an Klangnatürlichkeit und Dynamik in einem zufriedenstellenden Maße realisieren zu können. Weitere Fortschritte hinsichtlich des Surroundrealismus sind daher über zusätzliche Lautsprecher besser zu erreichen. Zu diesem Zweck hat man Audyssey DSX entwickelt, um aus jedem herkömmlichen 5.1 (6.1 oder 7.1) Kanal Tonspuren für zusätzliche Effektlautsprecher zu errechnen. Dabei geht man zwei Wege: zusätzliche Seitenlautsprecher (Fachbezeichnung "Wide Front Speaker") haben die Aufgabe, die Frontachse in der Breite zu erweitern, während Höhenlautsprecher (Front Heights) eine größere Differenzierung hinsichtlich der vertikalen Abstrahlung bewirken sollen. Beide Varianten sind speziell auf das menschliche Hörvermögen ausgerichtet und arbeiten deswegen besonders effizient. Dolby ProLogicIIz umfasst "lediglich" die Ansteuerung von Höhenlautsprechern, Audyssey DSX ist in der Lage sowohl Höhen- als auch Seitenlautsprecher anzusteuern. Beim Denon AVR-4310 kann man jedoch immer nur eine von beiden Zusatzlautsprecherarten nutzen, weil man ansonsten eine 11-kanalige Vorstufensektion bräuchte, wie sie zB. im nächsthöheren Modell, dem Denon AVR-4810, angekündigt ist.

Für die Wiedergabe von komprimierten Audiosignalen beinhaltet das Gerät eine zuschaltbare DSP-Software. Der sogenannte "Restorer" ist in den Varianten 64 (Quellmaterial mit schwachen Höhen), 96 (Bass- und Höhenverstärkung) sowie HQ (für Zuspielung mit guter Neutralität) gedacht. Laut Denon stellt der Restorer die komprimierten Audiosignale wieder in ihren Originalzustand, indem die Bässe und Höhen korrigiert werden.



Beim AVR-4310 befindet sich Audyssey MultEQ in einer neuen Ausbaustufe an Bord. Diverse Menüpunkte weisen eine minimal andere Gestaltung auf, zu den Hauptunterschieden gehört die oben gezeigte Einpegelungshilfe für die Subwoofer. Mit Hilfe des beigelegten Messmikrofons (keine Unterschiede zur Vorgängerversion erkennbar) ermittelt das Gerät an bis zu 7 Punkten die jeweils gegebene Akustik und errechnet daraus die optimalen Justage zur Anpassung an die Raumakustik. Hierbei bedient sich das Programm nicht nur den Kanalpegeln, Verzögerungs und Bass-Management sondern operiert ebenfalls im Frequenz- und Zeitbereich. Die gesamte Einmessung dauert inklusive Berechnung ca. 10 Minuten und stellt durch die klaren Anweisungen auch Anfänger nicht vor unüberwindbare Probleme.



Nach durchgeführter Auto-Einmessung stellt Audyssey drei verschiedene Equalizingvoreinstellungen zur Verfügung, die jeweils auf maximale Neutralität (Flat), Audyssey-Empfehlungen (MultEQ) oder Frontbezogenheit (Front) ausgerichtet sind. Die Flat-Kurve lässt sich zudem in den manuellen Eqaulizer hineinkopieren und als Basis für eigene Änderungen heranziehen. Das obere Bild zeigt die Audyssey-Informationen bezüglich der Frequenzgangskorrekturen für die Flat-Einstellung bei den Surround-Height Lautsprechern in einem unserer Testsysteme (TeufelTHX Lautsprecher), wo die mitunter recht deutlichen Eingriffe ersichtlich werden. Leider hat Audyssey den zentralen Kritikpunkt auch mit der hier gezeigten Produktpflege nicht behoben und beschränkt die Frequenzgangsübersicht auf die "normalen" Lautsprecher, während keine EQ-Informationen zum Subwooferkanal geboten werden. Bei der manuellen Justage mit Hilfe des Neun-Band-Equizers bleibt der Tieftonspender ebenfalls außen vor. Das können viele Mitbewerberprodukte besser, von denen Einige ebenfalls mit Audyssey ausgestattet sind.



Mit den Zusatzfunktionen "Dynamic EQ" und "Dynamic Volume" schüttelt der Denon AVR-4310 gleich zwei Asse aus dem Ärmel, was die Alltagstauglichkeit betrifft:

Dynamic EQ realisiert eine dynamische(!) exakte Anpassung an die jeweilige Lautstärke. Die Frequenzbereiche werden somit in Echtzeit an die jeweilige Lautstärke angepasst. Dynamic EQ arbeitet auf sämtlichen Lautsprecherkanälen, funktioniert im jedem DSP-Modus (ausgenommen Pure Direct) und lässt sich auch unabhängig von MultiEQ anwählen. Die Bandbreite ist sogar derart hoch, dass es auch umgekehrt arbeitet und ebenfalls bei hohen Pegeln eine Anpassung des Frequenzverlaufs an die menschliche Hör-Sensisivität vornimmt. Das Ziel ist hierbei nicht nur eine tonale Optimierung, sondern zugleich auch eine Verbesserung der Dynamik und Differenzierung.

Dynamic Volume stellt eine optimierte/intelligente Lautstärkeregelung dar. Fast jeder Besitzer einer Heimkinoanlage kennt die verschiedenen Szenen, wo große Pegelunterschiede für Probleme sorgen können: im klassischen Fall stört sich die Ehefrau/der Nachbar über den spätabendlichen Filmgenuss, doch mittlerweile sorgt auch aggressiv abgemischte TV-Werbung für große (ungewollte) Dynamiksprünge. In beiden Fällen äußert sich das Problem auf die gleiche Weise, indem der Zuschauer fast permanent mit der Fernbedienung auf der Lauer liegen muss, um die Lautstärke zwischen leisen Dialogen, krachenden Explosionen oder Tampon-Werbung zu regulieren. Für solche Fälle bietet zwar fast jeder AV-Receiver einen klassische Dynamik-Reducer (zB. der "Night-Mode" bei Denon), allerdings lässt deren Wirkungsweise oft zu wünschen übrig. Die Anpassung der Lautstärke erfolgt hier teilweise sehr sprunghaft, so dass Actionsequenzen mitunter leiser dargestellt werden, als geflüsterte Dialoge. In vielen Fällen wird die ursprüngliche Charakteristik des Filmmaterials auf brutalisierende Weise verändert. Außerdem arbeiten bisherige Dynamik-Reducer fast ausschließlich mit Dolby Digital 5.1 Streams. Beide Probleme umgeht Dynamic Volume. Im Gegensatz zum Night-Modus wird hier nicht mit festen Operanden aus dem Dolby Track gearbeitet, sondern eine permanente Abtastung des Audiosignals vorgenommen, um daraus eine sinnvolle Audioanpassung zu errechnen. Auf diese Weise funktioniert Dynamic Volume mit sämtlichen Dateneingangsformaten sowie DSP-Modi. Es daher sowohl möglich, eine DTS HD-Master Audio Tonspur mit Dynamic Volume zu komprimieren, wie auch das Stereosignal eines TV-Senders. 

die wichtigsten klangbezogenen Ausstattungsmerkmale in der Übersicht:

integrierte Decoder Dolby Digital (inkl. EX und Plus)
Dolby TrueHD (inkl. EX)
DTS (inkl. 5.1, 96/24, ES Mtrx und ES Discrete)
DTS-HD (inkl. Hi-Res, HD und Express)
DSP-Programme
(Aufpolierer)
Dolby ProglogicII Game, Movie+Music (frei konfigurierbar)
DTS Neo:6 Movie+Music (frei konfigurierbar)
7ch Stereo
Wide Screen
Super Stadium
Rock Arena
Jazz Club
Classic Concert
Mono Movie
Video Game
Matrix
Virtual
Stereo-Modi Stereo
Direct
Pure Direct
zuschaltbare Optionen
für Zusatzlautsprecher
Dolby PrologicII x
Dolby PrologicII z
Audyssey DSX
Klangregelung Bass +-6db
Höhen +- 6db
Cinema EQ (Hochtonabsenkung)
Audyssey MultEQ, Dynamic Volume und EQ
klassische Dynamikkomprimierung (vierstufig)
Lipsync 0-200ms für jede Quelle einzeln definierbar
zusätzlich : Auto-Einstellung in Kombination mit entsprechendem HDMI-Quellgerät
Features der automatischen
Einmessung
Mehrplatzeinmessung an bis zu 7 Punkten
Überprüfung der Phasenrichtigkeit aller LS
Ermittlung von Abstand, Pegel und Bass-Management
Errechnung von 3 EQ-Setting für jeden Kanal hinsichtlich Frequenzverlauf und Zeitverhalten
Justagemöglichkeiten bei
manuellem Setup
für jeden einzelnen Lautsprecher
Übergangsfrequenz 40/60/80/90/100/110/120/150/200/250
Kanalpegel +- 12db
Delay 0- 18 Meter in 1cm Schritten
Subwooferwiedergabe LFE+Main möglich
manueller EQ für alle einzelnen LS außer Subwoofer mit den
Frequenzen: 63/125/250/500/1000/2000/4000/8000/16000Hertz
die als "Audyssey Flat" ermittelte Kurve kann als Basis benutzt
werden.
Multizone-Features:

Immer mehr Anwender nutzen die Multiroom-Features von modernen AV-Receivern, um Nebenräume kostengünstig und hochwertig mit Bild und Ton zu versorgen. Auch der AVR-4310 ist diesbezüglich vorbereitet und unterstützt zwei Zonen mit jeweils Stereo-Ton und analogem Video. Wer in der Hauptzone mit Endstufen auskommt (also 5.1 Wiedergabe), kann die restlichen beiden für die Zusatzzonen benutzen und muss nicht die Pre-Out Schnittstellen abgreifen. Hierbei zeigt der Denon Receiver eine pfiffige Idee, indem man die beiden Endstufen nicht nur selektiv für eine der beiden Zonen freischalten kann, sondern auch die Möglichkeit einer gleichzeitigen Mono-Wiedergabe für beide Zonen bietet. In vielen Fällen dürfte diese Lösung für Küche, Esszimmer, Bad oder Flur vollkommen ausreichen. Hierbei muss man aber mit der typischen Einschränkung bei AV-Receivern leben: es werden an den  PreOuts und den Endstufen lediglich analoge Eingangssignale in den Zusatzzonen bereitgestellt, da hierfür keine Digital-Analog Wandlungen externer Quellen durchgeführt wird. Für die Ausgabe von digital eingespeisten Signalen verfügt der AVR-4310 über dedizierte Digitalschnittstellen, wo dann aber wiedderum keine analogen Quellen zur Verfügung stehen. Die  Multiroom-Ausgabe von Internetradio und Netzwerk-Streaming funktioniert über beide Ausgabemöglichkeiten. Unterschiedliche Streaming-Anwendungen bei gleichzeitiger Nutzung in mehrere der drei Zonen sind nicht möglich. Positiv zu erwähnen sind außerdem noch die verhältnißmäßig umfangreichen Klangregelungsmöglichkeiten, die sie innnerhalb der folgenden Tabelle finden:

die wichtigen Multizone-Funktionen in der Übersicht:

unterstützte Zusatzzonen Zone 2 + 3
jeweils Stereoton und analoges Video
Klangregelung Bässe +-10 db
Höhen +-10db
Hochpass-/Bassfilter
Kanalpegel
Pegelanpassung (min, max, auto)
Endstufennutzbarkeit 6. und 7. interne Endstufe entweder für Stereo
in einer der beiden Zonen oder jeweils Mono. Ansonsten gibt es Sterep Pre-Out für beiden Zonen
Einschränkungen keine Zone2+3 Ausgabe von digitalen Quellsignalen
keine Audyssey-Einmessung in Zusatzzonen
Besonderheiten Ausgabe von Netzwerkanwendungen möglich;
zweite Zusatzfernbedienung 
Netzwerkfunktionen:

Die Zeiten, in denen die bloße Integration eines Netzwerkanschluss die Käufer beeindruckte, sind vorbei. Besonders in der 2.000 Euro Preisliga findet sich dieses Feature mittlerweile regelmäßig in den Datenblättern. Die Diversifizierung erfolgt daher über die Detailfunktionen sowie Betriebssicherheit bzw. Alltagstauglichkeit. Der Denon AVR-4310 überzeugt diesbezüglich speziell in der ersten und letzten Kategorie. Wenn unser Testgerät beim Einschalten nicht manchmal Probleme gehabt hätte, sich im Netzwerk anzumelden, könnte sich der AVR-4310 sogar mit einer absolut blütenweißen Weste schmücken. Glücklicherweise wirkt sich dieses Phänomen nicht sonderlich gravierend aus, denn mit einem simplen Neustart ließ sich dieser Fehler fast immer sofort beheben. Trotzdem ist ein Firmware-Update natürlich sehr wünschenswert. Wenn der AVR-4310 dann einmal erfolgreich gestartet ist, begeistert er mit Stabilität und hoher Geschwindigkeit. Das Navigieren durch die Netzwerkordner erfolgt zwar immer noch etwas zeitverzögert, aber weitaus besser als man es von Konkurrenzmodellen kennt. Von bemerkenswerter Qualität ist die hohe Formatkompatibilität (inkl. nicht-kopiergeschützter iTunes Inhalte im AAC-Format), die auch in der Praxis mit vielen verschiedenen DLNA-Servern problemlos funktioniert (leider eine Seltenheit). 

Internetradio beherrscht der AVR-4310 ebenfalls. Die Radiostationen können dabei entweder über Genre oder Herkunft direkt vom AV-Receiver durchforstet werden, oder über eine Seriennummerregistrierung über www.radiodenon.com. Bevorzugte Netzwerkmusik und Radiostationen sind dann entweder mit Stationstasten A1-G9 oder in der Favoritenliste abspeicherbar, um einen schnellen Zugriff zu erlauben.



Neben Musikfiles gibt der AVR-4310 auch Bilder über das Netzwerk wieder. Auch hier zeigt das Gerät wieder eine große Alltagstauglichkeit, was die Ladezeiten, Formatunterstützung und Bedienungsoptionen betrifft. Eine Konkurrenz zur Bildwiedergabe via Playstation stellt aber selbst dieses Gerät noch lange nicht dar, da zum Beispiel keine Funktion zum Rotieren von Bildern vorhanden ist, fortgeschrittene Überblendeffekte fehlen und auch die Bildqualität von Sony's Konsole hinsichtlich Farbbrillianz und Schärfe überlegen ist. Aber für Anwender ohne Spielkonsole ist diese Bildwiedergabefunktion des Denons durchaus praktisch und gestaltet sich verhältnismäßig komfortabel (zB. wegen einblendbarem OSD-Menü und Dia-Show).



Wer die IP-Adresse des Receivers in seinen Internetbrowser eintippt, kann hierüber sämtliche Einstellungen bequem und übersichtlich vornehmen. Lediglich die Funktion zum externen Speichern und Laden der kompletten Konfiguration bleibt den höheren Modellen vorbehalten. Der integrierte Webserver eignet sich jedoch nicht nur zur komfortablen Einrichtung, sondern ist auch für die alltägliche Steuerung geeignet. Zu diesem Zweck gliedert sich das Hauptmenü in die drei Wiedergabezonen, besitzt ein paar kleinere grafische Zutaten und besitzt sogar eine alternative PDA-konforme Ansicht. Last but not least: Denon bietet seinen Kunden über die Netzwerkschnittstelle auch die Möglichkeit von unkomplizierten Firmware-Updates zur Funktionserweiterung und Bugfixing. Unsere Erfahrungen sind diesbezüglich exzellent: kein anderer Hersteller pflegt seine Geräte derart sorgfältig wie Denon. Und mit Ausnahme von größeren Updates mit besonderen Funktionen ist dieser Service komplett kostenlos und erfordert auch keine Registrierung.



Internetradio, Netzwerkstreaming und Browser-Steuerung war den Denon-Entwicklern offenbar nicht genug, daher packten sie kurzerhand noch einen Napster-Client in die neueste Modellgeneration. Der AVR-4310 verfügt daher innerhalb der Netzwerkfunktionen über die Möglichkeit, direkt auf die Internetdatenbank des Musikanbieters zuzugreifen. Hierfür ist jedoch ein kostenpflichtes Abonomment (Tarif "Napster to-go" für rund 15€ monatlich) notwendig, dessen Accountdaten beim erstmaligen Start im Receiver hinterlegt werden müssen. Anschließend kann man sich in der acht Millionen Lieder umfassenden Bibliothek austoben und nach Herzenslust Musik hören, zu denen kaum bekannte Undergroundbands genauso gehören wie Hörspiele von den Schlümpfen oder der Biene Maja. Der Napster-Client bietet eine gute Suchmaske (wobei man bei der Texteingabe via Fernbedienung auf das Handy-System umsteigen sollte) und gliedert seine Daten in verschiedene Kategorien wie Top-100, Neuheiten, Playlists etc. Innerhalb der Napster-Umgebung steht eine eigene Favoritenliste zur Verfügung, mit denen man einzelne Songs taggen kann.

Die Titelwiedergabe (Beispiel siehe oben) erfolgt im gleichen Stil wie beim internen Netzwerkstreaming inkl. Meta-Daten und Artwork. Qualitativ erfüllt die Napster-Wiedergabe ein voll befriedigendes Niveau. High-End Anwender wünschen sich bei den 128kbps WMA-Files jedoch noch etwas mehr Bassdruck, Hochtonauflösung sowie Dynamik (hier kann der Restorer DSP Modus jedoch etwas Abhilfe schaffen - siehe Klangbeschreibung). Da die Musikdaten in Echtzeit über das Internet gestreamt werden, ist eine halbwegs flotte Internetanbindung sehr ratsam. Unsere 1 mBit Leitung war jedenfalls nicht in der Lage, eine permanente Wiedergabe zu gewährleisten und geriet oft ins Stocken. Wer diese Hürde jedoch meistert, darf sich über eine recht flotte Navigation innerhalb der Menüs freuen, bei denen sich auch der Wiedergabestart im erträglichen Rahmen (zwischen 1 und 3 Sekunden) bewegt. Resümierend betrachtet, stellt die Napster Integration ein vollwertiges und sinnvolles Feature dar, welches Musikbegeisterte schnell in seinen Bann ziehen könnte.

Folgende Features bietet der AVR-4310 über die Netzwerkschnittstelle:

Internetradio kompatibel mit Internetradio bzw. Podcasts im Format MP3 und WMA
Sender können nach Genrie und Region gruppiert werden
es stehen 56 Stationspeicher zur Verfügung
alternativ besteht die Möglichkeit einer PC-basierenden Konfiguration über www.radiodenon.com
Musik
Mediaplayer
kompatibel mit MP3, WMA,WAV,AAC und FLAC
iTunes AAC Dateien nur OHNE Kopierschutz, sonst keine Wiedergabe
Musikdateien müssen PC-/Netzwerk seitig per Windows Media DRM10 oder Windows Media Player Network Sharing Service freigegeben werden
Anzeige des passenden Artworks bei ACC und WMA Files
Metatags von AAC und WMA werden im Display und OSD eingeblendet
Foto
Mediaplayer
kompatibel mit JPEG
Reihenfolge der Bilder richtet sich nach der Ausrichtung des Ordners
Diashow möglich, Anzeigedauer einstellbar, keine Überblendeffekte
Napster Direktzugriff auf die Internetdatenbank des Dienstleisters, um gekaufte Musik zu hören. Anmeldung (über PC) erforderlich.
Browsersteuerung erlaubt komplette Konfiguration und Alltags-Bedienung
inkl. speziellem Menü für PDA-optimierte Darstellung
Firmwareupdate Upload von kostenlosen Firmwareupdates , sowie Möglichkeit zur Softwareerweiterung künftiger neuer Features
sonstiges Party Modus zur syncronisierten Wiedergabe von Netzwerkdateien mit weiteren kompatiblen Denon Geräten innerhalb des Netzwerkes.
Fazit Technik, Ausstattung und Aufbau:

Unsere, im Detail kritische, Berichterstattung über die Ausstattung soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Denon AVR-4310 hinsichtlich der Technik als Maßstab seiner Klasse betrachtet werden kann. Sicherlich findet sich bei genauer Betrachtung noch die eine oder andere Lösung, die uns bei Mitbewerberprodukten etwas besser gefällt (zB. Information über das Subwoofer-Equalizing), doch andererseits kann der Denon Receiver auch selbst viele Glanzpunkte setzen. Insbesondere die komplette und alltagstaugliche Netzwerkausstattung, als auch die Videofunktionen gelten als Maßstäbe ihrer Klasse. Dazu kommt noch der Umstand, dass Denon nicht nur ein sinnvolles und großes Ausstattungspaket geschnürt hat, sondern zugleich auch in konstruktiver Hinsicht mit hochwertigen Bauteilen und sorgfältigem Layout überzeugt.

Die wichtigsten technischen Daten in der Übersicht (Herstellerangaben)

Modell / UVP Denon AVR-4310 / 1.999 Euro
Gerätetyp AV-Receiver mit 7 Endstufen
Leistung 7x 170Watt an 6 Ohm DIN
neue Features Audyssey DSX, Dolby PL2z, Denon Link4th
Abmessungen 43,4 x 17,1 x 41,4 (B,H,T)
Gewicht 15,8 Kilogramm
Bedienung:



Der Technikfreak mag sich angesichts des Funktionsumfangs mit hechelndem Gesichtsausdruck die Hände reiben, doch spätestens wenn auch seine Ehefrau das Gerät beherrschen soll, zeigt sich die wahre Alltagstauglichkeit. Erfreulicherweise lässt sich der AVR-4310 relativ einfach bedienen: notfalls genügen die beiden Drehregler direkt am Gerät, um Quelle und Lautstärke auf einfachem Wege zu kontrollieren. Sämtliche weitere Funktionen sind durch Knöpfe hinter der Frontklappe ausführbar, wo sich unter anderem noch ein komplettes Navigationskreuz befindet. Fast sämtliche Menüpunkte und Bedienvorgänge werden simultan zur OSD-Ausgabe auch auf dem Gerätedisplay angezeigt. Auf diese Weise braucht man nicht zwingend ein angeschlossenes Bildwiedergabegerät und es stellt auch kein Weltuntergang dar, wenn die Fernbedienung vom Hund, Kind oder der Putzfrau "versemmelt" wurde.



Denon legt dem AVR-4310 gleich zwei Fernbedienungen in den Karton. Der kleine Controller konzentriert sich auf die wichtigsten Eigenschaften, besitzt keine Programmierfunktion und ist vorwiegend für die Zusatzzonen gedacht. Der Hauptbefehlsgeber (oberes Gerät) wurde im Touchpanelbereich gegenüber der Vorgängerversion überarbeitet. Die Menüstruktur profitiert davon in größerem Maße, so dass sich nun zB. auch Direktzugriffstasten für DynamicEQ und -Volume wiederfinden. Die unteren Hardkeys floureszieren nun zwar nicht mehr, dafür erweist sich aber die Steuerung der Netzwerkwiedergabe erheblich verbessert, wo nun auch eine Random und Repeat Funktion (über iPod Maske) geboten wird. In Bezug auf Optik und Haptik erreicht die Fernbedienung ein absolut angemessenes Niveau. Das verwendete Kunststoffmaterial weist eine solide Verarbeitung auf, so dass kein Klappen oder Knarzen beim beherzten Zugreifen zu dokumentieren ist. Die Tasten besitzen einen klaren Druckpunkt und das Steuerkreuz liegt griffgünstig im mittleren Bereich. Für unseren Geschmack sitzt die Lautstärkeregelung jedoch ein wenig zu tief. Beim hinterleuchteten Display haben uns die gut ablesbaren Symbole gefallen, während das leichte Fiepgeräusch in den höheren Beleuchtungsstufen leichte Kritik erntet. Dank den kompletten Zusatzfunktionen (IR-Datenbank, Makro- und Lernfähig) erfüllt die Infrarotfernbedienung auch die funktionellen Ansprüche von etwas fortgeschrittenen Anwendern.



Die verfeinerte Bedienung trägt auch im GUI Früchte: beim AVR-4310 darf sich der Anwender zum Beispiel über die oben abgebildete Quellenübersicht freuen, bei der die Eingänge sinnvoll gruppiert sind und per Steuerkreuz ausgewählt werden können. Das Umbennen von Eingangsnamen ist bei Denon genauso selbstverständlich wie eine auswählbare Menüsprache. Überaus positive Resonanz ruft auch die generelle Bedienungsgeschwindigkeit hervor, sie sich speziell bei der Netzwerksteuerung als klarer Fortschritt gegenüber den Vorgängermodellen entpuppt. Desweiteren punktet der AVR-4310 auch noch durch den Umstand, dass das GUI nun nicht mehr in SD-Auflösung vorliegt, sondern mit bis zu 1080p ausgegeben wird.



Obwohl der Receiver eine ganze Haarschar an Justagen und Anpassung ermöglicht, so sind fast alle Menüpunkte logisch geordnet und geben keine überflüssigen Bedienungsrätsel auf (zB. wie bei der oben gezeigten Zuweisung der Endstufen 6 und 7). Absolute Neulinge dürften von der schieren Menge an Optionen zwar dennoch überfordert sein, doch in Kombination mit der guten Auto-Einmessung sollten sich auch Anfänger nach etwas Einarbeitung gut zurechtfinden.



Für weiteren Bedienkomfort sorgen drei Quick-Select Tasten auf der Gerätefront, einer Denon-typischen Besonderheit. Die zugrundeliegende Funktionsweise ist dabei genauso einfach wie genial: durch langes Drücken einer Taste wird der aktuelle Systemzustand in Bezug auf Lautstärke, Quellenwahl und Surroundmodus im Speicher abgelegt und kann anschließend über kurzen Tastendruck (oder Menüpunkt auf der Fernbedienung, wie es z.B. auch bei manchen Yamaha-Modellen möglich ist) geladen werden. Auch wenn man hiermit im Netzwerkmodus leider nicht direkt auf einen Internetradiosender oder bestimmtes DLNA-Material verweisen kann, so funktioniert dieses Bedienkonzept in der Praxis ausgezeichnet und stellt einen echten Mehrwert gegenüber den Mitbewerbern dar.



Die hohe Praxistauglichkeit wird auch beim Blick auf die Front-AV Schnittstellen dokumentiert, wo eine beispielhafte Vielfalt geboten wird. Hobby-Regisseure werden speziell den HDMI-Eingang erfreut zur Kenntniss nehmen, der eine unkomplizierte Verkabelung von modernen Camcordern in Aussicht stellt. Über den USB-Anschluss können nicht nur entsprechende Sticks, sondern auch mobile Festplatten und iPods (bzw. iPhones) angedockt werden. Über die jeweiligen Ordnerstrukturen informiert der AVR-4310 sowohl im GUI als auch Gerätedisplay, während die Navigation bequem mit der normalen Fernbedienung erfolgt.
Testumgebung:

Unsere hauptsächlich eingesetzte Referenz-Hardware in der Übersicht:

Lautsprecher Monitor Audio SilverRX 5.1 Surroundsystem (ca. 3.500 €)
Monitor Audio Platinum 7.1 Surroundsystem (ca. 20.000€)
Isophon Arabba+FRC + MA Platinum Sub 7.4 Set (ca. 94.000 €)
Elektronik Audionet AmpVII  (ca. 10.000 €)
Audionet PreG2 + MapV2 ( ca. 10.000 / 6.000 €)
Cinemike AVP-A1HDA (ca. 13.000 €)
Pioneer SC-LX90 (ca. 7.000 €)
Surround
Quellgeräte
Cinemike DVD-A1HD (ca. 7.000 €)
Pioneer BDP-LX91 (ca. 2.500 €)
Stereo
Quellgeräte
Accustic Arts Drive II
Accustic Arts Tube-DacII SE
(LW+Wandler Kombi, ca. 14.000€)
Peripherie Sim2 C3X1080 mit Cinemike Tuning (ca. 30.000 €)
Image iMasque vollmaskierbar, akustisch transp. (ca. 18.500 €)

AREADVD Baden-Württemberg arbeitet hauptsächlich mit Kabeln von: Mogami (Lautsprecher), 
German High-End (NF), Silent-Wire (HDMI), Supra (Subwoofer-XLR) und Audionet (Netzkabel).

Das Referenzstudio wurde von der Firma RTFS akustisch optimiert.

Praxiseindrücke:

akustischer Grundcharakter des Gerätes, Mehrkanal
Beispielsequenz: Batman The Dark Knight Eröffnungssequenz/Kapitel 1, Dolby Digital 5.1, EQ off, kein PL2x

Der anfängliche Bassimpuls wird nicht zur vordergründigen Effekthascherei benutzt, sondern fügt sich wohldosiert und homogen im Klanghintergrund ein. Der AVR4310 setzt seinen akustischen Schwerpunkt beim räumlichen Abbilden des Surroundpanoramas und bietet bereits ab der ersten Sekunde sehr weitläufiges bzw. räumliches Klangbild. Die Umgebungsgeräusche bei der Kamerafahrt auf den schwarzen Wolkenkratzern arbeitet er hinsichtlich der Straßengeräusche sehr differenziert heraus. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die harmonische Integration des subtil einsetzendes Scores, der sehr gut ausbalanciert ist und eine gute Präsenz aufweist, ohne die Filmeffekte zu überdecken. Deswegen werden auch die Klangdetails der herausgeschossenen Glasscheibe mit überdurchschnittlicher Brillianz und Auflösung erfasst. In diesem Zusammenhang zeigt sich allerdings, dass der AV-Receiver seine dynamischen Glanzpunkte nicht im Hochtonbereich setzt, da jene Glasscherben bei der Preisklassenspitze durchaus noch etwas lautstärker bzw. intensiver zu Bruch gehen. Tadellose, bzw. sogar maßstäbe-setzende Antrittsstärke beweist der Mehrkanaljongleur von Denon hingegen beim Umsetzen der LFE-Effekte des darauffolgenden Banküberfalls, wobei auch hier wieder auf eine übertrieben aufgedickte Vorstellung zugusten der tonalen Balance verzichtet wird. Der Tiefbassbereich unterhalb 50 Hertz bietet ordentliche Attribute hinsichtlich Präzision und Druck. Die große Domäne des AVR-4310 liegt im darüberliegenden Frequenzband, wo er mit bestechender Konturierungsgenauigkeit sowie Grobdynamik für eine meisterliche Umsetzung der Schusswechsel sorgt. Speziell die Shotgun vom erbosten Bankmanager entlockt dem Receiver referenzwürdige Leistungen hinsichtlich der trockenen und kraftvollen Schussgeräusche. Trotz der furiosen Duelle im akustischen Vordergrund werden erfreulicherweise auch die sekundären Klangebenen nicht vernachlässigt, so dass stets ein großes Maß an Umgebungsinformationen bzw. Surroundabbildung geboten wird. Nachdem die bleihaltigen Argumente ausgetauscht wurden, kann der Receiver bei den anschließenden Dialogen eine weitere Schokoladenseite ins Spiel bringen, indem er die Protagonisten mit einer hochdetaillierten Sprachwiedergabe zum Leben erweckt. Hierbei besticht er weniger durch die gebotene Feindynamik, als das Heräusschälen von feinsten vokalen Akzentuierungen, die durch zwei Eigenschaften hervorgerufen wird: zunächst einmal arbeitet der AVR-4310 speziell im mittleren Frequenzbereich sehr exakt und erreicht dadurch eine große Klangtransparenz. Der zweite Punkt liegt in der harmonisch ausbalancierten Tonalität begründet, mit der auch stark differierende Stimmprofile mit großer tonaler Authenzität wiedergegeben werden. Da auch die Anbindung an den Hochton- sowie oberen Bassbereich bruchlos erfolgt, darf man sich als stolzer Besitzer eines AVR-4310 über eine hohe Klangneutralität erfreuen. Das Maß an Sounding bzw. Eigenklang liegt bei diesem Gerät in Relation zum sonstigen Niveau in der vorliegenden Preisklasse ausgesprochen niedrig. 

Die Aktivierung von Effektlautsprechern mit Hilfe von Dolby PrologicIIz sowie Audyssey DSX brachte diesselben Erkenntnisse zu Tage, die wir bereits bei vergleichbar ausgestatteten Receivern kennengelernt haben: beide Programme eignen sich durchaus als probates Hilfsmittel zur Räumlichkeitssteigerung. Negative Nebenwirkungen wie Dynamik- oder Auflösungsverlust sind zwar (speziell mit sehr hochwertigen Lautsprechern) nicht völlig von der Hand zu weisen, aber durchaus vernachlässigbar angesichts der Effektsteigerung. Während der PLIIz einen subtilen, unterstreichenden Charakter mitbringt und die Frontbühne eher marginal vergrößert, agiert Audyysey DSX deutlich prägnanter und scheut sich nicht, auch mal ein paar Tonschwenks, zugunsten einer ausschweifenderen Räumlichkeit, umzuredigieren. Dabei differenziert das Programm in hervorragender Weise zwischen den verschiedenen Elementen und verschiebt fast nur Score- und Effektanteile auf die Zusatzlautsprecher. Tiefe Frequenzen belässt Audyssey DSX bei den jeweiligen Kanälen, bei Dialogen werden teilweise die korrespondierenden Raum- bzw. Halleffekte minimal neu positioniert, ohne aber das sprachliche Zentrum vom Centerspeaker zu lösen. Deswegen bleibt immer noch ein hohes Maß an Natürlichkeit gewährleistet, zumal man auch keine extrem hochwertigen Effektlautsprecher benötigt um einen akustischen Bruch zu vermeiden. Die Lautsprecher sollten zwar schon ungefähr die ähnliche Klangfarben aufweisen, doch in der Regel reichen hier Modelle desselben Anbieters aus einer günstigeren Reihe. Fazit: beide Funktionen stellen nicht einfach nur ein nutzloses Spielzeug dar, sondern bewirken (bei richtiger Installation) einen echten Mehrwert gegenüber einer konventionellen 1:1 Wiedergabe. Wegen der dezenteren Vorgehensweise von ProLogicIIz können wir uns vorstellen, dass es besonders bei musikalisch veranlagten Anwendern (mit vielen Konzertaufnahmen) zum Zuge kommt, während der typische Cineast bevorzugt zum DSX Modus greift, um sich Actionfilme nachwürzen zu lassen. 

Erfahrungen mit den Audyssey-Funktionen MultEQ/Dynamic Volume und Dynamic EQ:

In unseren Testläufen hat sich herausgestellt, dass speziell in kleinen Räumen schon leicht unterschiedliche Einmesspositionen zu mitunter starken Änderungen der Frequenzgangsjustagen führen. Als Faustregel gilt (nach Ansicht des Autors), dass die Audyssey-Korrekturen mit zunehmender Qualität von Lautsprecher und Raumakustik mehr schaden als nutzen. In unserem professionel raumakustisch optimierten High-End Studio war die Systemkohärenz bereits derart hoch, dass sämtliche Verbesserungsversuche via Audyssey eher in das Gegenteil umschlugen. Teilweise leidete die tonale Balance recht deutlich unter der Frequenzgangkorrektur. Andererseits vermag die Audyssey-Einmessung bei problembehafteten Räumen, wie sie in der Praxis oft anzutreffen sind, absolut zu überzeugen und bewirkt spürbare Verbesserungen in Bezug auf Subwooferintegration und Gesamtharmonie. Doch ähnlich wie die ESP-Funktion in der Automobilbranche, kann selbstverständlich auch keine noch so fortgeschrittene Einmessfunktion, die Grenzen der Physik aushebeln: ein Hörraum mit der Akustik eines OP-Raumes mutiert selbst durch Audyysey nicht zum Ballsall. Der AVR-4310 entlässt den Hörer somit nicht aus der Verantwortung sich auch selbst Gedanken über die richtige Beschaffenheit des Raumes sowie Aufstellung der Lautsprecher zu machen. Für künftige Modellgenerationen wünschen wir uns eine detaillierte Ausgabe der Messergebnisse an einen PC (ist aber momentan nur in sehr viel höheren Preisklassen möglich, zB. beim Pioneer Boliden SC-LX90 für 7.000 €), sowie differenziert steuerbare Subwooferausgänge. 

Hervorragende Zensuren verdient sich die auch die Dynamic Volume Integration: die Anpassung der tonalen Balance an den Lautstärkepegel erfolgt spürbar, jedoch nicht übermäßig verfremdend. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass bei unseren (hohen) Pegelvorlieben schon recht starke Abschwächungen im Bassbereich vorgenommen werden, so dass sich der erste Höreindruck durch ein etwas geringeres Fundament definierte. Das muss jedoch nicht grundsätzlich von Nachteil sein, denn auf diese Weise profitieren speziell etwas leistungsschwächere Subwoofer und spielen präziser. In unserem Fall eignete sich DynamicEQ vorwiegend für leise Pegel, wo das Klangbild gleichermaßen luftiger, wie substanzreicher erscheint. Es ist mitunter verblüffend, wie sehr sich die subjektiv empfundene Klangdynamik nur durch Frequenzänderungen erhöht. Eine bessere Lösung zum Genießen von Filmen bei niedrigen Lautstärken ist uns zur Zeit nicht bekannt. Dynamic Volume konnte uns im Test sogar noch etwas mehr überzeugen und kann ohne Einschränkung als hervorragender Dynamik-Reducer empfohlen werden! Die Anpassungen erfolgt fein dosiert, aber dennoch wirkungsvoll. Man kann nun tatsächlich ohne absichernde Hand auf der Fernbedienung Filme oder Fernsehen schauen, ohne von laut einsetzenden Effekten überrascht zu werden. Sogar die misslungene Abmischung von Tomb Raider 2 verliert somit ihren Schrecken: bislang waren die Dialoge in Lara's zweiten Leinwandabenteuer extrem leise abgemischt und sind vom Score überspielt worden. Der normale Night-Modus agiert hier mit rigoroser Härte und schreckt auch nicht vor mehrmaligem hektischem Regeln innerhalb weniger Sekunden zurück. Dynamic Volume gelingt dies hingegen in einer Güte und Souveränität, wo man dessen Eingriffe kaum noch selektiv wahrnimmt. Stattdessen wird ein deutlich ausgewogeneres, "gezähmtes" Klangbild realisiert. Auch bei Star Wars Episode II funktioniert Dynamic Volume tadellos und gleicht die geflüsterten Dialoge zwischen Padmé und Anakin (kurz vor der Exekution) mit den darauffolgenden Actionsequenzen sehr gut an. Bemerkenswert ist hierbei die Homogenität, mit der die völlig unterschiedlichen vokalen Ereignisse miteinander verknüpft werden, ohne das zB. beim Score ein Bruch in der Wiedergabe generiert wird. Der Modus "Midnight" filtert zusätzlich speziell die Tiefbassanteile recht stark heraus, so dass sich keiner der Nachbarn genötigt fühlt, mit dem Besenstiel an die Decke zu hämmern. 

Fazit: die Audyssey Funktionen erzielt speziell in Hinsicht auf die Programme Dynamic EQ und Dynamic Volume herausragende Ergebnisse und liegt auch in Bezug auf die gesamtheitliche Leistung der MultEQ-Einmessung im vorderen Bereich, können aber noch verbessert werden.


Ob Transformers oder Batman: die Pegelfestigkeit überzeugt.

Pegelfestigkeit

Mit leicht geändertem Setup haben wir uns der Pegelfestigkeit gewidmet: innerhalb eines 7.0 Setups mit ausnahmlos, auf Large gestellten Lautsprechern, musste der AVR-4310 mit der (noch etwas bassintensiveren und dynamischeren) englischen Dolby TrueHD per ProLogicIIx seine Muskeln spielen lassen. Als Testszene wählten wir den Banküberfall zu Beginn des Filmes, da hier fast permanent ein sehr intensiver Bassteppich gelegt wird, während gleichzeitig viele weitere Elemente in die Wiedergabe eingebunden werden müssen. Der Denon-Receiver erledigt diese Aufgabe höchst beachtlich, ohne dabei aber neue absolute Bestmarken im Bereich der 2.000 Euro Klasse zu setzen. Das Bassgrummeln beim Betreten der Bank erscheint selbst bei Pegeln um die 100db noch sehr druckvoll und differenziert, lediglich bei noch höheren Lautstärken ist ein zunehmender Strukturabbau bei den Impulsspitzen zu bemerken. Die Dialoge büßen kaum etwas von ihrer dynamischen Differenzierung und Sprachdetaillierung ein, so dass der AVR-4310 auch bei sehr hohen Pegeln nicht zur "Krawallbüchse" mutiert. Dazu zählt auch die Eigenschaft, erst im absoluten Grenzbereich (überhalb 110db) eine unangenehme Schärfe im Brillianzbereich einzubringen und nicht schon vorher durch Verzerrrungen negativ aufzufallen. Diese Souveränität und Gelassenheit bringt dem AVR-4310 speziell bei Besitzern von Hornlautsprechern viele Pluspunkte ein. Selbst die wenigen basskräftigeren AV-Receiver der vorliegenden Preisklasse (zB. Pioneer SC-LX81) eignen sich daher teilweise weniger gut für hohe Laustärken als der Denon AVR-4310. Während der Testläufe fiel der Receiver zu keinem Zeitpunkt durch eine übermäßige/deutlich überdurchschnittliche Wärmeentwicklung auf und blieb stets im normalen Rahmen (ca. 50 Grad). Wir würden den AVR-4310 zwar nicht unbedingt zum Antreiben von leistungszehrenden Lautsprecherkombinationen auf Basis einer Quadral Vulkan oder Isophon EuropaII empfehlen, doch man muss auch nicht nach besonders wirkungsgradstarken Schallwandlern Ausschau halten, um mit dem Receiver das Heimkino zum Beben zu bringen. Selbst mit den (durchaus etwas anspruchsvolleren9 Nubert nuVero Lautsprechern sollte der AVR-4310 besten zurecht kommen und damit Räume bis ca. 35m² überzeugend beschallen. Wer noch mehr Leistung und/oder Pegel benötigt, ist mit externen Endstufen oder einem kräftigerem Verstärker aus höheren Preisklassen jedoch diesbezüglich besser beraten. 

Stereoklang:

Im Stereobetrieb bietet das Gerät ebenfalls ein sehr löbliches Leistungsniveau. Die gut ausbalancierte Tonalität sorgt für eine hohe Klangnatürlichkeit, während die kultiviert agierende Wiedergabecharakteristik viele musikalische Feinheiten offenbart, dabei aber keinen sezierischen oder sterilen Flair vermittelt. Der oftmals zu beobachtende Hauptschwachpunkt bei der Stereowiedergabe von AV-Receivern stellt beim AVR-4310 kein Problem dar: das stereofone Klanggeschehen löst sich vom Lautsprecher und erzeugt eine ordentliche Raumtiefe. Selbst bei komplex aufgebauten Orchesterstücken platziert er die einzelnen Akteure recht ordentlich und gut strukturiert. Diesbezüglich gefällt uns der AVR-4310 im Vergleich zum Mitbewerb außerordentlich gut - lediglich der Marantz SR6003 und die Onkyo Modelle (TX-NR905 sowie TX-NR3007) bleiben in Sichtweite. Liebhaber packender Disco-Beats erfreuen sich an der trockenen Basswiedergabe mit hoher Impulsdifferenzierung, sowie einer beachtlichen Hochtonauflösung. Zusätzlich besitzt der AVR-4310 durch seine feindynamische Akkuratesse und der glaubhaft-voluminierten Stimmwiedergabe auch bei ruhigeren Aufnahmen einen großen Emotionalitätsfaktor. Letztendlich muss man attestieren, dass der AVR-4310 im Rahmen seiner Konzeption als vollgepackter Digital-Surroundreceiver sogar einen fulminanten Job abliefert, bei dem keine störenden Kompromisse zu notieren sind. 

Klangeigenschaften der Surroundaufpolierer und Audio-Restorer

Die klassischen Surroundaufpolierer ProLogicII sowie DTS Neo:6 arbeiten im AVR-4310 mit den gewohnten Stil: DTS Neo:6 arbeitet im oberen Frequenzbereich einen Hauch exakter, klingt aber insgesamt etwas dünner und generiert weniger Druck. Unserer klarer Favorit beim AVR-4310 ist daher eindeutig beim ProLogicII Decoder zu finden, wo die tonale Balance näher am Ausgangsmaterial liegt und ein insgesamt natürlicheres Surrounderlebnis geboten wird. Es wird zwar nicht ganz diesselbe Ausleuchtungsintensität über von 3.000 Hertz geboten, doch dafür erscheinen die darunterliegenden Bereiche in Bezug auf Auflösung und Dynamik mit niedrigerer Frequenz zunehmend differenzierter. Die Raumwirkung sorgt bei ProLogicII für ein geschlosseneres Ambiente, bei der trotzdem noch eine passable Lokalisationsgenauigkeit vorhanden ist. Bilanziernd betrachtet, stellt die zweifellos hervorragende PL2 Integration ein wichtiger Baustein im AVR-4310 dar: wir haben während der Testphase große Begeisterung daran gefunden, effektbetonte Industrial-Musik als FLAC-Datei per Streaming zuzuspielen und mit Pro Logic II nachwürzen lassen. Die dabei erzielbare Klangqualität (Streaming von verlustfrei komprimierten FLAC-Dateien mit anschließender Digitalbearbeitung im AVR-4310) macht selbst hochwertige Quellgeräte zum Fall für das elektronische Arbeitsamt. In diesem Zusammenhang erwies sich der Audio Restorer (DSP Programm zur Behandlung komprimierter Audiodateien) als absoluter Glücksfall. Sicherlich schießt jene Funktion mit der Bass- und Hochtonanhebung ein wenig über das Ziel hinaus und dürfte vom klassischen audiophil veranlagen Hörer ungefähr so gemieden werden, wie Alice Schwarzer einem Al-Bundy-Fanclub-Treffen. Bei der Surroundwiedergabe per ProLogicII zählt der Erlebnisfaktor jedoch ohnehin deutlich mehr, als maximale Neutralität - und genau deswegen harmoniert der Restorer in der HQ-Stellung absolut meisterlich mit dieser Anwendungsform und Musik. Die effektbehafteten Elektrohymnen erlangen in dieser Kombination eine derartige Brillianz, Prägnanz und Bassdruck, dass man aus akustischer Sicht keine Veranlassung mehr für einen Diskobesuch sieht! Erstaunlicherweise gelingt es dem Dreigespann aus PL2, Restorer und Netzwerkwiedergabe trotz der erwähnten progressiv-anschiebenden Klangcharakteristik, auch die sekundären Klangmerkmale wie zB. Differenzierung, Transparenz und Räumlichkeit nicht zu vernachlässigen. Glückwunsch Denon: in dieser Kombination vermissen wir nicht einmal mehr das ansonsten eigentlich leicht überlegene Circle Surround II (hauptsächlich bei Marantz AV-Receivern), welches redaktionsintern bisher wegen seiner unerreichten Klangnatürlichkeit unangefochten den ersten Platz 1 unserer DSP-Favoriten für sich beanspruchen durfte. 

Zusammenfassung Klangeigenschaften:

Tonalität gut ausbalanciert mit minimal seidigem Einschlag im Hochtonbereich, kräftiger Mitteltonwiedergabe und gut eingeflochtenem Bass
Bass-Präzision recht präzise LFE-Ansteuerung sowie Tiefbasswiedergabe - druckvolle und sehr gut konturierte Umsetzung von Impulsen überhalb 100 Hertz.
Dynamik grobdynamisch überzeugend, wenngleich im Hochtonbereich noch ein wenig mehr Vitalität vorhanden sein könnte. feindynamisch exzellent - speziell im Mittelton.
Detaillierung/Auflösung sehr hohes Auflösungsvermögen in allen Frequenzbereichen, hohe Transparenz und deswegen sehr vielschichtiger Aufbau bei Mehrkanalwiedergabe
Räumlichkeit Klang löst sich weitesgehend von den Membranen, Effektortung gehört zum besten der Klasse
Basis Audyssey Funktionen  Dynamic EQ und Volume funktionieren in der Praxis hervorragend, die MultEQ Einmessung muss mit Bedacht vorgenommen werden und klingt speziell bei guten Installationen nicht automatisch besser als ohne.
PL2z und Audyssey DSX bewirken beide Verbesserung der Räumlichkeit ohne große Einbußen der Klangqualität zu verursachen. PL2z arbeitet subtiler und feiner, Audyssey DSX sorgt für prägnantere Effekte versucht aber immer noch recht nah am Ausgangsmaterial zu bleiben
Stereo aufgrund der feingeistigen Fähigkeiten (Präzision/Aufösung etc.) sehr gut, zumal auch die Raumabbildung und Bühnentiefe für einen AV-Receiver überzeugend ist.
Surroundaufpolierer besonders ProLogicII klingt beim AVR-4310 recht natürlich, kräftig, an Circle SurroundII kommt es aber nicht ganz heran.
Netzwerkfunktion und Restorer Das Streaming von verlustfrei komprimierten Daten genügt sogar hohen Anspüchen. Der Restorer bewirkt zwar eine etwas übertriebene Badewannen-Charakteristik, haucht den Aufnahmen aber viel Leben ein und poliert die Musik extrem gut auf.


Die Videowiedergabe-/bearbeitung mit Denon AVR-4310 ist ein Grund zur Freude.

Videoeigenschaften:

Eingehende HDMI-Signale schaltet der AVR-4310 zuverlässig um. Das unbearbeitete Weiterleiten funktioniert ebenfalls tadellos und geht in absolut akzeptabler Geschwindigkeit vonstatten. Bildbeeinträchtigungen sind genauso wenig zu erkennen, wie Inkompatibilitäten mit verschiedenen SD und HD Signalen. Auch den Wechsel zwischen den Bildausgängen realisiert das Gerät ohne Eskapaden. Das On-Screen-Menü erscheint nach rund 2 Sekunden und besitzt ein minimales Delay gegenüber der Anzeige auf dem Frontdisplay. Eine getrennte Ausgabe von Quelle und GUI über die beiden HDMI-Ports ist nicht möglich (was aber leider auch bei den Mitbewerbern der Fall ist). Lupenreine Ergebnisse erarbeitet sich das Gerät beim Scaling und De-Interlacing digitaler Quellen von 576i Zuspielung in das 1080p Format. Die Film-Mode Erkennung funktioniert bestens und liefert ein überaus stabiles Bild auf die Leinwand. Bei einem Test mit der Konzert-DVD "Growing Up Live" von Peter Gabriel generierte der Denon Receiver auch bei der Bearbeitung von Video-Material eine erstaunliche Bildgüte. Weder bei langsamen noch mittelschnellen Kameraschwenks war unangebrachtes Bildzittern zu erkennen und auch hinsichtlich der Detailwiedergabe innerhalb der dunklen Arena wurde eine überzeugende Performance geboten. Zuschauer, Musiker und Bühnendetails arbeitet der AVR-4310 in sämtlichen Bildebenen klar heraus, ohne auch nur Ansatzweise ins Unkontuiert/Matschige zu driften was bei der gegeben Blau-/Schwarz dominierenden Farbgebung schnell vorkommen kann. Auf der analogen Ebene gibt es ebenfalls nur Gutes zu berichten: hier gelingt dem AVR-4310 sogar mit FBAS-Zuspielung eine brauchbare Bildqualität mit verhältnismäßig sauberen Konturen und guter Farbtrennung. Selbst die schwierig umzusetzenden Sternenzerstörer (Star Wars Episode III) meistert der Receiver ohne eklatante Treppenstufen. Für das letzte Quentchen Bildtiefe/-plastizität und Bewegungsstabilität bei fortgeschrittenen Videooperationen muss man schon zu deutlich potent-bestückteren (und somit teureren) Alternativgeräten (zB. Denon AVC-A1HDA oder Pioneer SC-LX 90), da selbst die absoluten Video-Spezialisten der vorliegenden 2.000 Euro Klasse nur unwesentlich bessere Leistungen bieten. 

Vergleich auf Referenz-Niveau der 2.000 Euro-Klasse


harte Nuss: Onkyo TX-NR 3007

Beim Onkyo TX-NR3007 befinden wir uns derzeit noch in der Testphase. Es zeichnet sich aber ein absolut hochklassiges Kopf-an-Kopf Rennen mit dem AVR-4310 ab, bei dem keiner der beiden Kontrahenten als Verlierer vom Platz geht. Hinsichtlich der Ausstattungsvielfalt liegen Onkyo und Denon auf einem ähnlichen Niveau. Beide Geräte kommen (u.a.) mit Netzwerkanschluss, umfangreicher HDMI- und Videosektion sowie den neuen Tonformaten Audyssey DSX sowie ProLogicIIz. Den signifikantesten Vorteil erarbeitet sich der Onkyo durch sein 9.1 Layout (Denon 7.1), über das sich vielfältigere Lautsprecherbestückungen realisieren lassen. So ist zum Beispiel der gleichzeitige Betrieb von zusätzlichen Höhen- und Seitenlautsprechern möglich, was bei Denon erst ab dem größeren AVR-4810 geboten wird. Andererseits besitzt der AVR-4310 die Möglichkeit von getrennt schaltbaren Surroundlautsprecherpaaren und bringt die umfangreichere und besser realisierte Netzwerksektion mit ins Spiel. In klanglicher Hinsicht verfolgen beide Geräte eine ähnliche Grundcharakteristik und sind auf Klangkultur, Feingeistigkeit und Harmonie getrimmt. Sowohl Onkyo als auch Denon wollen ihre Kunden nicht mit Bass-Orgien oder effekthascherischen Ingredienzen ködern. Bei detaillierter Betrachtungsweise stellt sich heraus, dass der TX-NR3007 im Hochtonbereich etwas mehr Spritzigkeit hinsichtlich der Dynamik mitbringt, aber gleichzeitig generell in jenem Bereich etwas seidiger und weicher agiert. Beim Detaillierungsvermögen sehen wir hier den Denon minimal vorne, obwohl bereits der Onkyo bemerkenswerte Leistungen erzielt. Die Sprachwiedergabe gelingt beiden Kontrahenten vortrefflich (preisklassenbezogen), wobei der AVR-4310 speziell das Grundton-Timbre etwas druckvoller zur Geltung bringt und auch dynamische-Nuancierungen etwas feiner umsetzt. Im Bassbereich fallen die Unterschiede am deutlichsten zutage, wo der AVR-4310 im Bereich überhalb 100 Hertz schwungvoller agiert und beim Onkyo TX-NR3007 eine minimal präzisere sowie energischere LFE- und Tiefbassumsetzung bietet. Dieser Faktor könnte auch durch die etwas stärkeren Endstufen des Onkyo begründet sein, die bei sehr hohen Pegeln souveräner agieren. Isoliert betrachtet, leistet aber auch der AVR-4310 Respektables, so dass 95% aller Anwender mit den gegebenen Resourcen mehr als ausreichend versorgt sind. Mit typischen Lautsprecher Systemen der 3.000 - 5.000 Euro Klasse vermögen beide Kandidaten gleichermaßen ein umspannendes Surroundpanorama mit guter Räumlichkeit aufzuspannen. Beim Einsatz von noch hochwertigeren Lautsprechern erspielt sich der Denon einen minimalen Vorsprung hinsichtlich der Ortungsschärfe, der im Stereo-Modus deutlicher zu vernehmen war, als innerhalb einer Mehrkanalanwendung. Letztendlich definieren diesbezüglich aber beide Geräte den aktuellen Benchmark der 2.000 Euro Klasse. Wenn noch mehr Detailarbeit, Feinauflösung und Präzision gefragt ist (und die restliche Kette dafür auch geeignet ist) muss man schlichtweg in höheren Sphären suchen. Die Leistungsdichte von AVR-4310 und dem TX-NR3007 liegt jedoch schon so hoch, dass nur hörerfahrene und anspruchsvolle Anwender hierfür in Frage kommen. Bei der Videoarbeitung gelingt es dem Onkyo seinen Mitbewerber ganz knapp zu distanzieren. Die Leistungen des AVR-4310 geben zwar keinen direkten Grund zur Kritik, lediglich das De-Interlacing bei Videomaterial gelingt dem TX-NR3007 bei analoger Zuspielung noch etwas stabiler und sauberer. Das Durchschleifen von HDMI-Signalen funktioniert bei beiden Geräten absolut zuverlässig und ohne erkennbare Unterschiede. In Bezug auf Bedienung und Ergnonomie gefällt uns der Denon in einigen Detailpunkten (Quick-Select Tasten, neues GUI) etwas besser, obwohl auch der TX-NR3007 zu den bedienungsfreundlicheren Zeitgenossen zählt. Zum aktuellen Zeitpunkt kämpft der Onkyo-Receiver außerdem noch mit vereinzelten Firmware-Problemchen, während sich beim neueren AVR-4310 lediglich die etwas unzuverlässige Netzwerkerkennung als Baustelle entpuppte. Fazit: beide Geräte markieren sowohl in Bezug auf Ausstattung und Klangeigenschaften die Klassenspitze. Beide Aspekte sind dabei recht ähnlich ausgelegt, so dass die Unterschiede im Detail zu finden sind und mit den individuellen Klangvorlieben bzw. Präferenzen abgeglichen werden sollten. Sowohl der TX-NR3007 als auch der AVR-4310 bieten aktuell mehr fürs Geld, als alle (uns bekannten) restlichen Mitbewerber.

Einstufung innerhalb der eigenen Modellfamilie


überflügelt: der Denon AVR-4308A

Obwohl der Denon AVR-4308A mit einem höheren Preis taxiert ist (bzw. war) und auch in Bezug auf sein Layout (mächtigere Endstufe, umfangreichere Netzteilsektion) in einer etwas höheren Klasse spielt, wird er vom neu positionierten Nachfolger überraschend deutlich in seine Schranken verwiesen. Der AVR-4310 besitzt die homogenere Tonalität mit klarerer Hochtonwiedergabe und vollerem Mitteltonbereich. Außerdem war der 4308A weder in Bezug auf Grobdynamik noch Basspräzision eine echte Hausnummer und musste sich schon "damals" dem Onkyo TX-NR 905 diesbezüglich klar geschlagen geben. Die ohnehin schon gute Klangloslösung vom Lautsprecher beherrscht der AVR-4310 ebenfalls noch einen Tick besser. Aus klanglicher Sicht spricht insgesamt "nur" die stärkere/pegelfestere Endstufensektion für die letzte Modellgeneration - ansonsten präsentiert sich der AVR-4310 als großer Fortschritt. Leider haben wir aktuell keine Cinemike-getunte Variante (über 100 Modifikationen an Netzteil und Signalelektronik für 1.200 Euro Aufpreis) des AVR-4308 zum Direktvergleich, doch gehen wir stark von einer großen Annäherung aus. Da mittlerweile auch für den AVR-4310 eine umfangreiche Überarbeitung von den Tuningspezialisten angeboten wird, haben besonders anspruchsvolle Anwender sogar noch die Möglichkeit einer Aufwertung. Dadurch wird dann der Vergleich zum bald erscheinendem AVR-4810 (UVP 3.000 €) noch reizvoller, den wir direkt zur Markteinführung als Testmuster erwarten und dann intensiv mit dem kleineren Modell vergleichen. Rein von der Papierform definiert sich der Mini-Bolide hauptsächlich über eine veränderte Vorstufe im 11-Kanal Layout, sowie einer leistungsfähigeren Netzteil- und Verstärkereinheit mit neun Endstufenzügen. Speziell für Installationen in großen Räumen könnte sich das Warten daher durchaus lohnen, während normale Ansprüche "schon" mit dem AVR-4310 völlig ausreichend befriedigt sein dürften. Endgültige Klarheit wird jedoch erst unser (bald erscheinender Test) schaffen. 

Kurzvergleich mit weiteren Geräten zur akustischen Leistungseinordnung


trotz viel Potential knapp unterlegen: Yamaha DSP Z-7

Pioneer baut viele herausragende AV-Produkte und setzt zahlreiche Maßstäbe. Der SC-LX81 verpasste hingegen knapp den Sprung an die Tabellenspitze und wird vom AVR-4310 überflügelt. Die Grundabstimmung von den Londoner Air Studios zielt auf eine sehr emotionale, mitreißende Ansprache ab, die das Gerät mit Hilfe von prägnanter Bass- und Hochtondarstellung erreichen möchte. Das Detaillierungs- und Präzisionsniveau des Denon Receivers wird dabei aber nicht ganz erreicht, so dass sich insgesamt eine etwas oberflächlichere/vordergründigere Akustik einstellt. Wer hingegen einen extem pegelfesten Spielpartner mit exzellenter Grobdynamik für sein THX-System sucht, könnte mit dem SC-LX81 dennoch glücklich werden. Harte Konkurrenz bekommt der AVR-4310 von Yamahas DSP-Z7 zu spüren. Der Mini-Bolide lockt mit günstigen Straßenpreisen und ist teilweise schon für rund 2.000 Euro zu haben, was der UVP vom Denon Receiver entspricht. Überraschendweise hält der Denon in Bezug auf seine Endstufen sehr gut mit - nur wer über längere Zeit sehr hohe Pegel fährt, wird den (ursprünglichen) Preisklassenunterschied bemerken. In klanglicher Hinsicht begeistert der Z-7 durch seine bestechend gute Neutralität, dem immensem Detaillierungsvermögen sowie einer präzisen Spielweise, an die selbst der AVR-4310 nicht ganz herankommt. Andererseits klingt der Denon bei ähnlich guter Auflösung stets etwas weniger analytisch und setzt akustische Elemente minimal organischer bzw. unsynthetischer um (zB. besitzt er eine körperhaftere und vollmundigere Sprachwiedergabe). In Bezug auf die Ausstattung liegt der AVR-4310 wegen der Audyssey DSX und PL2Z Integration knapp vorne. Der Z-7 besitzt ansonsten jedoch auch eine "Wunschlos-Glücklich-Ausstattung" inklusive einer deutlich umfangreicheren DSP-Sektion und einer wahrlich opulenten Browsersteuerung. Potentielle Käufer des Yamaha DSP-Z7 müssen sich jedoch leider damit abfinden, dass aktuell kein adäquater Blu-Ray Player aus dem gleichen Haus lieferbar oder zumindest angekündigt ist, während Denon dem AVR-4310 im November den brandneuen DBP-4010UD zur Seite stellen wird. Dieser BD Universalplayer mit Profile 2.0 liest neben Blu-Ray/DVD/CD zugleich auch noch die Formate SACD sowie DVD-Audio und kann mit dem AVR-4310 über die DenonLink 4th Schnittstelle klangvorteilhaft betrieben werden. Dies ist als großes Argument anzusehen, mit dem der 2.000 Euro Receiver selbst den Yamaha DSP-Z7 ins Abseits stellt. 

Fazit:

Denon liefert mit dem AVR-4310 ein kleines Meisterwerk: gegenüber derm Vorgänger wurde der Preis deutlich gesenkt und die Ausstattung umfangreich erweitert. Die absolute Krönung stellen jedoch die ausgewogenen sowie kultivierten Klangeigenschaften dar, mit denen er sich an die Spitze der 2.000 Euro-Liga setzt. Angesichts dieser Umstände stören sich nur noch Erbsenzähler an dem Umstand, dass der AVR-4310 hinsichtlich des Grundaufbaus an die (niedrigere) 38xxer Serie erinnert. Wo die Geräte der meisten Mitbewerber häufig einen latenten Hang zu Polterbässen oder aggressiven Höhen aufweisen, punktet der Denon Receiver mit einem gut ausbalancierten Frequenzgang, hoher Klangdetaillierung sowie überzeugender Bühnenabbildung. Er ist nicht der unangefochtene Meister der Basswiedergabe und auch bei der Dynamik im Hochtonbereich besteht noch Luft nach oben, doch gemessen an den Maßstäben seiner Preisklasse ist die Gesamtakustik als "vortrefflich" einzuordnen und er vergällt auch anspruchsvollerere Stereohörer nicht sofort beim ersten Ton. Eigentlich würden wir alleine schon für das hohe Maß an Klangkultur (angenehme Seidigkeit im HT-Bereich, sehr saubere und transparente Mittenwiedergabe, gute Ablösung vom LS) das Referenzprädikat zücken, doch der Denon untermauert seinen überzeugenden Eindruck zusätzlich noch durch seine Verarbeitung, Bedienungsfreundlichkeit und Ausstattung. Der letztgenannte Faktor wird vor allem durch die maßstäbe-setzenden und absolut alltagstauglichen Netzwerkfeatures enorm aufgewertet. Die Integration von ProLogicIIz sowie dem Audyysey DSX Modus eröffnet dem Anwender variable Möglichkeiten und erweist sich als seriöses Mittel zur Verbesserung der Räumlichkeit. Bei der Videoverarbeitung gibt sich der Denon ebenfalls keine Blöße, so dass sich etwaige Kritikpunkte nur in Details (wie zB. fehlende Pre-Out Schnittstellen für die vorderen Effektlautsprecher) finden lassen. Bilanzierend  betrachtet, stellt dieser japanische Mehrkanaljongleur ein hervorragendes Gerät für alle Anwender dar, die eine natürlich-orientierte Klangwiedergabe in Kombination mit zeitgemäßen Features und einfacher Bedienung suchen, ohne dafür ein Vermögen zu investieren. Diesem Credo verschreibt sich der Denon AVR-4310 mit großen Erfolg. 

Denon AVR-4310  - Der "Colt für alle Fälle":  geschliffene Akustik sorgt für Spaß beim Hören, die Videoarbeitung arbeitet tadellos und mit seiner umfangreichen Ausstattung hat der Receiver auch für viele weitere Aufgaben die richtigen Antworten parat.

 
Denon AVR-4310, 7.1 AV-Receiver
Preisregion: Mittelklasse (1.999 Euro)
Test: 16.Oktober 2009
+ gute Klangneutralität
+ überdurchschnittliches Detaillierungsvermögen, besonders ab mittleren Frequenzen aufwärts
+ hervorragende Feindynamik, Raumabbildung und Surroundkulisse
+ umfangreiche Netzwerkfunktionalitäten inkl. Napster Direktzugang und Browsersteuerung
+ sauber arbeitende Videosektion mit zahlreichen Bildreglern
+ Integration der neuen DSP-Modi Audyssey DSX und ProLogicIIz
+ verbesserte Bedienung inkl. minimal aber wirksam überarbeiteter Fernbedienung
+ routinierte und tadellose Verarbeitung
+ umfangreiche Eingangsbestückung inkl. 6 HDMI Ports und Denon 4th Link Schnittstelle

- kein kompletter 9.1 Pre-Out Anschluss vorhanden 
- Audyssey Einmessung bietet keine Infos über das durchgeführte Subwoofer-Eqaualizing an
- Fernbedienung weist unangenehmen Fiepton bei Bedienung auf
- Pegelfestigkeit ist absolut betrachtet recht hoch, kommt aber nicht ganz an den AVR-4308A heran
- Netzwerkanschluss gegenüber AVR-4308A nur noch per Kabel möglich, da keine WLAN Antenne integriert

Website des Anbieters. www.denon.de

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Text: Lars Mette