Test: Dali Mentor 5.1 System - vollendeter Surroundgenuss dank Luxus-Center  

(11.Dezember 2007 - Lars Mette) 


Dieser Artikel wurde auf Amisos-PCs verfasst.

Dass gute Lautsprecher nicht immer nur aus Großbritannien, Asien oder Deutschland kommen müssen, hat der dänische Hersteller Dali bei seiner AREADVD-Testpremiere eindrucksvoll unterstrichen. Das Helicon-System verzückte im Frühling dieses Jahres unsere Ohren und heimste sich (neben viel Anerkennung) sogar einen Referenzstatus ein. In Anbetracht der akustischen Leistungen geht auch der Preis von knapp über 11.000 Euro absolut in Ordnung. Doch auch für anspruchvsolle Surroundliebhaber mit etwas geringerem Budget, hat Dali eine interessante Produktlinie im Programm, welche sich technisch sehr stark an den Helicon-Modellen anlehnt und somit ein attraktives Preis-/Leistungsverhältnis bieten könnte.

Die Mentor-Serie bringt unter anderem die aufwändigen Dali Hybrid Hochtonmodule in völlig neue Preisgefilde, schließlich verlangt der Hersteller je nach Modell lediglich zwischen 699 bzw. 1.599 Euro. Unser üppig bemessenes 5.1 Test-Ensemble schlägt mit exakt 6.694 Euro zu Buche und positioniert sich somit in einer Preisregion, die für manche ambitionierte HiFi-Interessierte noch halbwegs realisierbar ist, ohne dass die Ehefrau gleich zum Nudelholz greifen möchte, um Ihren Gatten auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Die Komponenten unserer dänischen Test-Delegation in der Kurzvorstellung:

Die Mentor 6 stellt die zweitgrößte Box innerhalb dieser Serie dar. Der klassisch dimensionierte Standlautsprecher kommt auf einen Stückpreis von 1.499 Euro und generiert den Schall mit Hilfe von zwei  6,5´´ Tiefmitteltönern sowie einem Hochtonduett aus Kalotte und Bändchen. Die 22,5 Kilogramm Gewicht verteilen sich auf exakt 103 cm Höhe, so dass dieses Modell noch zu der Sorte von Standlautsprecher gehört, die man noch halbwegs unauffällig in ein Wohnzimmer integrieren könnte.

Dieses kann man vom gigantischen Mentor Vokal (1.449 €) nicht unbedingt behaupten. Der Jumbo unter den Centerspeakern ist breiter als so manches Hifi-Rack und stellt Dali's neueste Entwicklung jener Lautsprecherserie dar. Selbstverständlich soll hiermit primär der cineastisch-orientierte Anwender angesprochen werden, so dass sich der Mentor Vokal hauptsächlich unterhalb großer Flachbildschirme oder Leinwänden wiederfinden sollte. Die exakt gleiche Chassisbestückung verspricht sowohl eine gute Homogenität mit der Mentor6, aufgrund des relativ großen Gehäusevolumens sollte auch die Bass-Performance überzeugen.

Im rückwärtigen Bereich des Surroundsets nehmen zwei Mentor 1 (Stückpreis 699 €) Platz. Diese Kompaktlautsprecher verfügen über das gleiche Hybrid Hochtonmodul wie Center- und Frontspeaker, für die restlichen Frequenzen steht eine faserverstärkte Papiermembran mit 5´´ Durchmesser zur Verfügung. Eine ausgeklügelte Bassreflexkonstruktion soll der Mentor 1 einen stattlichen Tiefgang bescheren - laut Datenblatt erreicht sie stolze 45Hz (-3db). Um die Eignung als Rearspeaker noch positiv abzurunden, verfügt die Mentor1 über integrierte Gewinde zur Montage an Stativen und Wandhalterungen.

Der Bassist unseres Dali Sixtets kommt aus einer anderen Modellreihe. Weil der entsprechende Mentor Subwoofer erst nächstes Jahr fertig entwickelt sein wird, haben wir auf den Ikon Sub zurückgegriffen. Optisch passt er (trotz folierter Oberfläche) sehr gut zu den anderen Lautsprechern und auch technisch stellt dieses Gerät alles andere als eine Notlösung dar. Ganz im Gegenteil: für 849 Euro gibt es einen 30 kg Bassreflexwoofer mit 12´´ Membran und 250 Watt Endstufe. 

Lesen Sie unseren ausführlichen AREADVD Hardware Testbericht um zu erfahren, ob Dali mit diesem Surroundset ein Highlight in der Preisklasse zwischen 6.000 und 8.000 Euro setzen kann. Wir haben die dänischen Schallwandler intensiv mit unseren Referenzen verglichen.

Verarbeitung:

Alle Modelle der Mentor Serie basieren auf einem traditionell gestalteten, viereckigem Gehäuse. Lediglich an Front- und Rückseite ist eine leichte Wölbung vorzufinden. Die Schallwand wird durch ein graues Element abgesetzt, so dass sich eine ansprechende Bi-Color Optik einstellt. Wie in dieser Preisklasse üblich, besteht die Oberfläche der Korpi aus Echtholzfurnier. Neben der oben gezeigten Variante in Esche schwarz liefert Dali auch eine Ausführung in Kirschbaumfurnier aus. Der Ikon Sub muss lediglich mit einer folierten Oberfläche vorlieb nehmen, was in der Praxis aber kaum negativ auffällt.

Besonderen Lob verdienen sich die Anschluss-Terminals. Sie sind leichtgängig, praxisgerecht und weisen eine hervorragende Verarbeitung auf. Das Einstecken von Bananensteckern geht genauso leicht von der Hand, wie das Konnektieren von dicken Lautsprecherkabeln. Die Abbildung zeigt die Mentor 6.



Die Kantenverarbeitung zeigt ebenfalls ein ordentliches Niveau, allerdings würden den Mentor Lautsprechern größere Biegeradien sicherlich noch etwas besser zu Gesicht stehen. Mit großer Sorgfalt wurden übrigens die Schallwände an den Korpus angebracht, wie man auf oben Bild ebenfalls sehr gut erkennen kann. 



Dasselbe gilt auch für sämtliche Chassis, welche sich ebenfalls einer tadellosen Einpassung erfreuen dürfen. 

Schöne Füße: Mentor 6 und der Ikon Sub thronen auf einem schwarz lackierten MDF Sockeln, der ihrerseits wiederum mit Spikes ausgerüstet ist. Solche Detaillösungen dürfte man eigentlich für Lautsprecher dieser Preisklasse überall erwarten, doch ein Blick auf Produkte wie beispielsweise die Nubert nuLine122 verrät, dass nicht jeder Hersteller auf einen optisch ansprechenden Unterbau genausoviel Wert liegt, wie Dali.  



Zum Schutz vor Beschädigungen können auf sämtliche Modelle solche Stoffrahmen befestigt werden. Einen großen Sicherheitsgewinn stellen sie aber leider nicht dar, hierfür lässt sich der Stoff zu leicht durchdrücken. Immerhin verbaut Dali solide Metallstifte in den Halterungen, so dass die Schutzgitter anständig fixiert sind.

Die Furnierqualität pendelt sich auf einem hohem Niveau ein, die Natürlichkeit der verwendeten Hölzer kommt gut zur Geltung. Auch haptisch vermittelt die Mentor-Serie diesbezüglich einen rundum überzeugenden Eindruck.

Fazit Verarbeitung:

Was Dali beim Test des Helicon Systems zeigte, wiederholt sich in ähnlicher Form auch eine Modellreihe niedriger. Die Dali-Lautsprecher durchlaufen diese Rubrik öhne größere Beanstandungen. Einer der wenigen Kritkpunkte stellt die geringe Auswahl an Oberflächenausführungen dar, wenn man sich Mitbewerber wie zB. Nubert im Vergleich dazu anschaut. Allerdings fällt bei dieser Gegenüberstellung dann auch gleich auf, dass Dali eine gelungende Synthese aus klassisch-unaufgeregtem Design und interessanten Detaillösungen (Frontschallwand, Mentor6 Standfüsse) gelungen ist, während Boxen von Günther Nubert fast schon etwas zu langweilig/konservativ anmuten. Insgesamt verdient sich Dali eine "hervorragende" Wertung, zum Einholen der Klassenbesten würden wir uns noch Hochglanz-Lackierungen (zB. Monitor Audio GS-Serie) und/oder gerundete Seitenwände (zB. Wahrfedale Opus²) wünschen. 

technischer Aufbau:

Alle Lautsprecher der Mentor Serie arbeiten nach dem Bassreflexprinzip mit niedrigen abgestimmten Tuningfrequenzen. Dali will somit eine tiefreichende Basswiedergabe erreichen und auch den Maximalpegel ihrer Lautsprecher erhöhen. Die Testpraxis zeigt zwar, dass geschlossene Lautsprecher im Allgemeinen Vorteile in Bezug auf Präzision aufweisen, doch wenn sich ein Entwickler bei der Konstruktion Müge gibt, sind auch Bassreflexsysteme diesbezüglich auf einem sehr hohem Niveau. Unser Platinum Referenzsystem aus dem Hause Monitor Audio basiert beispielsweise auch auf dieser Bauweise und bietet "dennoch" eine äußerst akkurate Spielweise im unteren Frequenzbereich. Doch zurück zur Mentor6: Dali verzichtete bei dieser Serie zwar auf gewölbte Seitenwangen, optimierte dafür aber das Gehäuse mit zahlreichen Querverstrebungen bzw. Versteifungen, um akustisch gute Arbeitsbedingungen für die Chassis zu schaffen. Dennoch fällt auf, dass die Mentor6 im Vergleich zum Wettbewerb keine neuen Rekorde aufstellt, was das Gewicht betrifft. Sicherlich sind die knapp über 20 Kilogramm ebenfalls ein Indiz für einen recht großzügigen Materialeinsatz, doch manche preislich ähnlich positionierten Schallwander (zB. Nubert nuLine122, 40,5 kg) bringen teilweise deutlich mehr auf die Waage. Andererseits haben andere Hersteller wie zB. Isophon in Vergangenheit bereits eindrucksvoll belegt, dass ein leichter, aber intelligenter und mehrschichter Gehäuseaufbau sogar Vorteile gegenüber diversen "Materialschlachten" mitbringen kann. Wir sind gespannt, wie sich die Mentor6 im Hörtest schlägt. 


Die beiden Bass-Chassis der Mentor6 arbeiten in getrennten Kammern und weisen daher auch jeweils ein eigenes BR-Rohr auf. Die Schallwand wurde nach akustischen Gesichtspunkten entwickelt, um die Abtrahlcharakteristik zu optimieren. Generell unterscheiden sich Dali Lautsprecher bezüglich ihrer Aufstellung etwas vom Großteil des Marktes, indem sie möglichst NICHT ein-/angewinkelt werden sollen, sondern im Idealfall im 90 Grad Winkel zum Hörer postiert sind. Dali nennt diese Eigenschaft "Wide Dispersion" und verspricht damit einen größeren Sweetspot sowie bessere/homogenere Frequenzgänge außerhalb der Achse.

Die Mentor6 besitzt nicht nur äußerliche Reize, sondern beheimatet auch einen ausgeklügeltes Innenleben. Die augenscheinlichste Besonderheit stellt die Bestückung mittels Hybrid-Hochtöner dar. Gleich zwei Hochtöner sollen das Klangerlebnis nach oben hin abrunden und für akustische Höhenflüge sorgen. Diese Dali-Eigenentwicklung beinhaltet einen konventionellen Gewebekalottenhochtöner in Kombination mit einem  Bändchen-Hochtonmodul aus Ribbon. Normalerweise kommt bei Lautsprecher immer nur ein Hochtöner zum Einsatz - alleine schon aus Kostengründen. Dali sieht in dieser Hybridbestückung jedoch den Vorteil, die jeweils positiven Eigenschaften beider Materialien miteinander zu kombinieren, indem jeder Hochtöner in seinem bevorzugtem Frequenzbereich operieren darf. Dali bezeichnet die Helicon 400 daher auch manchmal als 2,5 + 1,5 Wege Konstruktion. 

Dali verfolgt die Philosophie, dass die Chassis mit möglichst leichten aber steifen Materialien in einer exakt definierten geometrischen Form gehalten werden sollen, um die besten Klangeigenschaften zu realisieren. Hierfür kommt als Basis eine klassische (aber speziell weiterentwickelte) Papiermembran zum Einsatz, welcher mit relativ langen Holzfasern verstärkt ist. Das Verhältnis dieser Elemente ist exakt berechnet und nicht dem Zufall überlassen. Laut Dali ist dies einer der weltweit besten Möglichkeiten, leichte Chassis zu bauen, die selbst schnellste Impulse blitzartig umsetzen können, dabei aber zugleich auch höchsten Belastungen standhalten. 

Modell / Stückpreis Dali Mentor 6 / 1.499 Euro
Bauweise 2,5 Wege Bassreflex mit Hybridhochtonmodul
Chassisbestückung 1x 28mm Textilhochtöner
1x 17/25mm Bändchenhochtöner
2x 6,5´´ Tiefmitteltöner
Frequenzbereich 36 Hz - 34.000 Hz (+- 3db)
Wirkungsgrad 89,5 db (2,83V/1 Meter)
Impedanz 6 Ohm
max. Belastbarkeit 200 Watt
Abmessungen 103 x 20 x 39cm (H,B,T)
Gewicht 22,5 Kilogramm

Manche Firmen begegnen der Mehrkanaltechnologie mit wenig Herzblut und bringen kompromissbehaftete Erweiterungslautsprecher heraus. Gerade im hochpreisigen Segment ist es leider keine Seltenheit, dass Rear- oder Centerspeaker im Vergleich zu hochwertigen Standlautsprechern etwas hinterhinken und Probleme haben, die gleichen Klangfarben zu treffen. Für wirklich erstklassigen Surroundgenuss sollte man über identische Modelle verfügen. Dies ist in den wenigsten Fällen praktikabel, doch eine gangbare Lösung stellen Centerspeaker dar, die eine identische Chassisbestückung wie die Frontlautsprecher mitbringen und auch vom Gehäusevolumen auf einem Level mit ihnen liegen. Genau Dieses hat Dali mit dem Mentor Vokal exerziert und beweist somit, dass die Dänen ihre Hausaufgaben für Surroundlautsprecher gemacht haben.

Begeisterung in der Redaktion und schürt die Vorfreude auf den Hörtest. Schließlich sind solch kompromisslosen Centerspeaker nur sehr selten anzutreffen - ganz besonders in dieser Preisklasse. Mal abgesehen von den gigantischen Abmessungen, stellt diese Komponente auch aufgrund der hochwertigen Chassisbestückung und der (hoffentlich) vollwertigen/tiefreichenden Basswiedergabe, ein technisches Highlight der gesamten Preisklasse dar.

Die nach vorne gerichteten BR-Öffnungen erlauben eine wandnahe Aufstellung - Dali bietet sogar eine Wandhalterung an, so dass der Mentor Vokal ein optisch sehr schöne Liason mit einem Flachbildschirm eingehen könnte. Die recht geringe Gehäusetiefe sorgt in diesen Zusammenhang für einen Pluspunkt gegenüber vielen anderen Modellen. Auf dem obigen Bild sehen Sie nicht nur die Gewinde für die Halterung, sondern auch die Bi-Wiring Terminals, welche bei einem solch hochkarätigem Lautsprecher ja eigentlich ohnehin selbstverständlich sind. Da Röhrenbildschirm faktisch keine Bedeutung mehr in einem modernenHeimkino besitzen, wurde der Mentor Vokal nicht magnetisch abgeschirmt.

Modell / Stückpreis Dali Mentor Vokal / 1.449 Euro
Bauweise 2,5 Wege Bassreflex mit Hybridhochtonmodul
Chassisbestückung 1x 28mm Textilhochtöner
1x 17/25mm Bändchenhochtöner
2x 6,5´´ Tiefmitteltöner
Frequenzbereich 39 Hz - 34.000 Hz (+- 3db)
Wirkungsgrad 90,5 db (2,83V/1 Meter)
Impedanz 6 Ohm
max. Belastbarkeit 200 Watt
Abmessungen 89 x 20 x 29cm (H,B,T)
Gewicht 17,6 Kilogramm

Gegenüber dem soeben kurz vorgestellen Centerspeaker haben es die recht unscheinbaren Mentor1 nicht leicht, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Doch zu Unrecht: der kleinste Spross der Mentor Familie birgt ebenfalls viel interessante Technik und vereint diese in seinem kompakten Gehäuse. Die Hybridhochtoneinheit findet genauso Platz, wie der 5 Zoll  messende Tiefmitteltöner aus faserverstärktem Papier. Wir sind sehr gespannt, ob die angegebene untere Grenzfrequenz von 45hz auch in der Praxis zu erreichen ist, schließlich wäre dieser Wert sehr respaktabel angesichts der Gehäuse- und Chassisgröße. Für Verstärker stellt dieses Modell hingegen recht hohe Anforderungen: abgesehen von der recht hohen Impedanz stellt sich der Wirkungsgrad (86 db@2,83V/1 Meter) als eher ungünstig heraus.

Ähnlich wie beim Vokal dachte Dali auch bei der Mentor1 an praktische Schraubgewinde für Stative sowie Wandhalterungen. Interessantes Detail: die Bassreflexöffnung wurde in das Anschlussterminal integriert. Da solch ein Lautsprecher oft per Wandmontage installiert wird, birgt die rückseitige Abstrahlung jedoch auch Nachteile. Schließlich hat Dali ja gerade erst beim Centerspeaker auf die Vorteile einer frontgerichteten BR-Öffnung verwiesen. Fairerweise muss allerdings erwähnt werden, dass die Mentor1 so kompakt gehalten ist, dass eine andere Unterbringung der BR-Öffnung wohl wirklich sehr schwierig gewesen wäre.

Modell / Stückpreis Dali Mentor 1 / 699 Euro
Bauweise 2 Wege Bassreflex mit Hybridhochtonmodul
Chassisbestückung 1x 28mm Textilhochtöner
1x 17/25mm Bändchenhochtöner
1x 5´´ Tiefmitteltöner
Frequenzbereich 45 Hz - 34.000 Hz (+- 3db)
Wirkungsgrad 86 db (2,83V/1 Meter)
Impedanz 6 Ohm
max. Belastbarkeit 120 Watt
Abmessungen 31,8 x 16,2 x 24,1 cm (H,B,T)
Gewicht 5,2 Kilogramm


Der Subwoofer unseres Dali Ensembles entstammt (wie bereits in der Einleitung dargelegt) aus der niedrigeren Modellreihe Ikon. Doch abgesehen von dem foliertem Gehäuse, fügt sich der Tieftonspezialist völlig nahtlos in das Setup ein. Auch er verfügt über einen ausgeklügelte technischen Aufbau, um Heimkinoabende zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Der Schall wird von einem 12´´ Tieftöner mit Langhubchassis generiert und über eine 250 Watt Analogendstufe mit Ringkerntrafo angetrieben. Auf dem obigen Bild sehen Sie die Rückseite des Dali Subwoofers inklusive des großflächigen schwarzen Kühlkörpers.


Die Entwickler entschieden sich, den Ikon Sub mit einem Bassreflexrohr auszustatten, um im Tiefsbassbereich noch mehr Substanz zu erreichen. Um störende Strömungsgeräusche zu minimieren, wurde die Resonanzfrequenz dieses B-Rohr auf niedrige 29Hz abgestimmt. Die Abstrahlung erfolgt nach unten. Durch die zusätzliche Bodenplatte ist gewährleistet, dass der Subwoofer immer genügend Luft zum Atmen bekommt, zumal die abwärts gerichtete BR-Öffnung für gestiegenes Klangfundament bei sehr tiefen Frequenzen sorgen soll. Bei unseren Testreihen konnten wir eine interessante Beobachtung machen, die wir an dieser Stelle bereits vorwegnehmen möchten: der Ikon Sub profitiert maßgeblich von einer zusätzlichen Beschwerung (zB. eine Granitplatte) und klingt dann noch souveräner. Hier wäre es vielleicht von Vorteil gewesen, wenn Dali seinen Subwoofer etwas massiver und schwerer ausgeführt hätte - 10 Kilogramm Gewichtsunterschied (vergleichen mit zB. einem preisgleichen Nubert nuLine AW-1000) machen hinsichtlich der Standfestigkeit und Vibrationsarmut des Gehäuses schon einen hörbaren Unterschied.



In Bezug auf die Einstelloptionen gibt sich der dänische Tieftonspezialist etwas karg: mehr als die oben gezeigten Drehregler stehen nicht zur Verfügung. Auch eine Fernbedienung sucht man vergeblich im Karton des Woofers. Sicherlich bietet der Ikon Sub alle wichtigen Funktionen, die für eine normale Installation benötigt werden, doch mehr als das Allernötigste wird defintiv nicht geboten. In Zeiten, wo manche Hersteller so langsam dazu übergehen, DSP-Subwoofer in erschwingliche Preisklasse zu bringen (zB. Monitor Audio GSW-12, 1.499 €) sollte man sich bei Dali Gedanken machen und einen Nachfoler auf den Weg bringen. Wenigstens ein kleiner parametrischer Equalizer, eine stufenlos einstellbare Phase sowie eine Fernbedienung muss man heutzutage schon bieten können, um in der Ausstattungsschlacht in dieser Preisklasse mithalten zu können. Andererseits sind uns Subwoofer sehr viel sympathischer, wenn sich der Hersteller auf die andere Eigenschaften konzentriert und dafür dann ein Produkt anbietet, welches akustisch über dem Level des Marktes liegt. Solche Beispiele findet sich zB. im Isophon Stonehenge (Basispreis 3.500 €), wo ebenfalls nur eine puristische Grundausstattung geboten wird, dafür aber mit erstklassig präzisen und tiefen Bässen verwöhnt wird. 

Modell / Stückpreis Dali Ikon Sub / 849 Euro
Bauweise aktiver Single Chassis BR-Woofer 
Chassisbestückung 1x 12´´ Tieftöner
Frequenzbereich 26 - 200 Hz (+- 3 db)
Verstärkung 250 Watt
Eingänge LFE und Stereo Line-In (Chinch)
einstellbare Optionen umschaltbare Phase,
Tiefpassfilter
Volume
Auto / On / Of Regelung
Abmessungen 44 x 41 x 45 cm (H,B,T)
Gewicht 29 Kilogramm
Fazit:

Von der technischen Seite betrachtet, gefällt das Dali-Set genauso wie in Bezug auf die äußere Verarbeitung. Hier wird schnell deutlich, dass der dänische Hersteller nicht einfach nur mittels großzügig bestückter Frequenzweichen auf Kundenfang geht, sondern das ganzheitliche Konzept eines Lautsprechers in den Vordergrund stellt. Da passt es perfekt, dass Dali zu den wenigen Firmen gehört (so wie beispielsweise auch Monitor Audio oder Wharfedale), die vom Gehäuse bis hin zum Chassis alles in Eigenregie herstellen und nicht um Zukaufteile herumbauen müssen. Sehr lobenswert ist insbesondere der technische ansruchsvolle sowie kompromisslose Center, doch auch beim Subwoofer und den Kompaktlautsprechern beweist Dali sein hohes Engagement für Surroundanwendungen. Die Produktpalette umfasst viele Ergänzungsmodelle, so dass eigentlich für jeden Hörraum das Richtige dabei sein sollte. Als nachteilig könnte sich hingegen der generell eher niedrige Wirkungsgrad erweisen, doch ansonsten muss man der Mentor-Serie ein beeindruckendes technisches Niveau attestieren.

Testumgebung


Während unserer Hörsessions haben uns verstärkerseitig besonders diejenigen Kombinationen gefallen, die gleichzeitig ein hohes Maß an Hochtondetaillierung und schneller Durchzeichnung bieten können, dabei aber tendenziell eher kräftig/dunkel abgestimmt sind und den Mentor somit etwas mehr Fundament und Kraft im Klangbild verleihen. Absolut erste Wahl stellt deswegen die NAD VE-Kombination aus M15 und M25 (ca. 7.500 Euro) dar, zumal diese Geräte auch ausstattungsbezogen eine interessante Offerte darstellen und auch preislich nicht aus dem Rahmen fallen. Seit Kurzem hat NAD mit dem T795 auch eine neue Generation ihrer AV-Receiver mit aktueller Ausstattung auf den Markt gebracht. Dieser 1.999 Euro Receiver wäre daher für Mentor-Besitzer vielleicht ebenfalls eine interessante Option, für weniger Geld in den Genuss einer harmonisierenden NAD-Zuspielung zu kommen.

Generell sollte man auf jeden Fall auf sehr leistungsstarke Elektronik achten, was die Endverstärkung betrifft. So wundert es nicht, dass die Kombi aus Audionet Map1/EPS und 5 kräftigen MAA-705 Monoblöcken von Advance Acoustic die besten Ergebnisse einbrachte. Sicherlich funktionieren die Mentor-Lautsprecher auch an günstigen AV-Receivern der 1.500 Euro Klasse recht anständig, doch langfristig wäre ein Upgrade mit einer externen Endstufe sehr empfehlenswert, um das volle Klangpotential auszuschöpfen. Dies bringt nicht nur Vorteile in Bezug auf Dynamik und Souveränität bei höheren Pegeln: in fast allen Fällen bremsen die internen Endstufen der Mittelklasse AV-Receiver die recht guten Vorstufen in Bezug auf klanglichen Eigenschaften (Tonalität, Detaillierung etc.) stark aus.

Ein passendes Quellgerät für konventionelle DVDs war schnell gefunden: der Cinemike getunte Denon DVD-3930 läuft nach den umfangreichen Modifikationen zu einer derartigen Hochform auf, dass er nicht nur für ein bestechend gutes Bild sorgt, sondern sowohl die Mehrkanal- als auch Stereoambitionen der Dalis komplett aufblühen lässt. Der ungemein feinzeichnende, aber niemals seziererische Klang des Players reizt die Fähigkeiten der kompletten nachfolgenden Wiedergabekette aus undtreibt sie zu Höchstleistungen.

Wer sich etwas ganz Besonderes gönnen will, sollte sich den Audionet VipG2 genauer anschauen. Dieser Multiformat DVD-Player stellt nichts Geringeres als die absolute Speerspitze im audiophilen Segment dar: feinste Klangdetails, erschütternde Dynamik und eine absolut authentische Tonalität machen den Audionet Player zum Traumgerät eines jeden Akustik-Gourmets. In Bezug auf die Lautsprecher waren wir überrascht, wie sehr sich die Mentor6 im Stereobetrieb mit dem VipG2 nochmals steigern konnten. Nach wie vor muss man bedenken, dass die Klangqualität am Ende (Lautsprecher) nur so gut sein kann, wie sie von der Quelle geliefert wird. Wer einen VipG2 besitzt, kann sich daher glücklich schätzen.

Für die Verkabelung haben wir auf Lautsprecher- und NF-Verbinundungen von Mogami zurückgegriffen.

VE-Kombi1 NAD M15+M25 (ca. 6.000 €)
VE-Kombi2 Audionet Map1 + EPS (ca. 5.500 €)
5x Advance Aocustic MAA-705 (ca. 5.000 €)
HD-DVD Player Toshiba HD-XE1 mit Cinemike Tuning Level 1 (ca. 1.100 €)
Blu-Ray Player Samsung BD-P 1400 (ca. 500 €)
DVD Player Denon DVD-3930 Cinemike Tuning Level 3 (ca. 3.000 €)
CD Spieler Audionet VipG2 mit SDI (ca. 8.000 €)
Klangeindrücke:


Demo-Setup - die FrontLS sollten normalerweise nicht angewinkelt stehen!

Wenn das hiesige Wetter in den momentanen Wintermonaten schon nicht viel Grund zur Ekstase bietet, so haben wir uns erlaubt, die Testreihen hauptsächlich mit dem dritten Teil der "Pirates of the Caribbean" Saga durchzuführen. Dieser Titel liegt uns sowohl auf DVD als auch Blu-Ray vor. Abgesehen von der englischen 5.1 PCM Tonspur, konnte uns die DVD-Version über den getunten Denon-Player am meisten begeistern. Man merkt im Direktvergleich recht deutlich, dass Bassgewalt und Sprachvolumen über die aktuellen HD-Player immer noch nicht ganz an das Niveau eines Top-DVD Players heranreichen. Selbstverständlich haben wir uns (cineastisch) nicht nur in der Karabik herumgetrieben, sondern auch mehrere Ausflüge in andereGefilde unternommen, um dem Mentor-Set auf den Zahn zu füllen. Preisklassen-Referenz der Surroundsysteme bis 8.000 € und Maßstab bei der Bewertung: Monitor Audio GS-60 System

Mentor 6: 

Schlank und rank - so präsentieren sich nicht nur die Protagonisten unseres Filmbeispieles, sondern auch die eleganten Mentor 6. Auf den Außenpositionen müssen die dänischen Schallwandler im Surroundbetrieb hauptsächlich Umgebungsgeräusche und den Großteil des Scores wiedergeben, was Ihnen in hoher Qualität gelingt. Sie beschränken sich löblicherweise nicht nur auf eine platte Wiedergabe von Effekt-oder Musikelementen, sondern fokussieren stets eine gewissenhafte und saubere Umsetzung der jeweiligen Tonspur. Hierbei fällt vor allem ein recht dominanter Hochtonbereich auf. Bei vielen Lautsprechern würde man dies zurecht als etwas Negatives auffassen, doch die Mentor 6 spielt trotzdem sehr unaufdringlich und erweist sich deswegen als spritziger und agiler Zeitgenosse. Die hierbei gebotene Hochtondurchzeichnung lässt keine Wünsche offen - sie agiert im hochfrequenten Bereich sehr geschliffen und souverän. Auch subtile Details werden bei der Wiedergabe behutsam eingeflochten. Im Bassbereich spielt die Mentor 6 ebenfalls sehr feinfühlig und geht mit einem hohen Differenzierungsvermögen ans Werk.Grundsätzlich arbeiten die Basstreiber recht prägnant und umrahmen das Gesamtklanggefüge von unten noch etwas stärker ein. Bei sehr tiefen Frequenzen fehlt hingegen etwas Nachdruck und Enschlossenheit, allerdings verfällt die Mentor 6 auch nie der Versuchung, zu stark aufzudicken oder die Bässe unpräzise wiederzugeben. Für Anwender, die gerne eine bassintensive Gangart wünschen, empfiehlt sich die Kombination mit einem gutem Subwoofer. Wir haben den Ikon Sub in der Konfiguration Main+LFE testweise mitlaufen lassen und empfanden das Klangbild als absolut stimmig. Hörer, die bei der Stereowiedergabe von qualitativ hochwertiger abgemischter Musik, besonders sensibel auf eine möglichst perfekte Lokaliksationsschärfe achten, werden mit der Mentor 6 hingegen eventuell nicht vollends glücklich. Einer punktgenauen Ortung der Musikinstrumentes ist man bei manch anderen Lautsprechern etwas näher - dafür aber hat Dali eine beispiellos räumliche Wiedergabecharakteristik realisiert, die den Raum mit feinster Musik durchflutet. Das klangliche Geschehen spielt sich mit der Mentor 6 nicht nur innerhalb eines kleinen Sweetspots ab, sondern kann in einer deutlich größeren Zone wahrgenommen werden. Diese Eigenschaft macht die Mentor 6 nicht nur beim zweikanaligen Musikhören, sondern auch innerhalb eines Surroundsets zu einem gern gesehen Gast in unserem Teststudio. Absolute Ausnahmequalitäten offenbaren die Mentor6, wenn große Dynamiksprünge gefragt sind, denn hier spielt sie extrem lebendig und lässt die Musik in ihrer vollen Intensität erblühen. Diese Eigenschaften scheint die Mentor 6 direkt aus der Helicon-Serie mitgenommen zu haben, schließlich haben wir auch dort schon die hohe Vitalität der Lautsprecher zu schätzen gelernt. 

Mentor Vokal:

Wenn Captain Jack Sparrow seine Mannschaft dirigiert, legt sich auch der großformatige Centerspeaker mächtig ins Zeug. Ihm gelingt die charismatische akustische Umsetzung des undurchsichtigen Piratenfürsten genauso gut, wie bei der nicht minder gerissenen Miss Elisabeth Swann. Wer den Mentor Vokal zum ersten Mal hört, muss sich jedoch zunächst auf dessen spezielle Akustik einstimmen. Auch bei diesem Modell verfolgt Dali eine leicht höhenbetonte Klangabstimmung, so dass man beim ersten Hörtest etwas Wärme und Volumen bei manchen Stimmen vermisst. Dadurch klingt der Mentor Vokal jedoch lebendiger/frischer als der überwiegende Großteil vergleichbarer Lautsprecher, zumal er auch einer exzellenten Grob- und Feindynamik befähigt ist. So erscheinen geflüsterte Dialoge gleichermaßen einfühlsam, während die lauten Konversationen (vornehmlich während des Schlusskampfes) Eindringlichkeit und Vehemenz vermitteln. Zusätzlich entpuppt sich auch der Mentor Vokal als ein wahrer Könner, wenn es darum geht, die Akteure frei vor der Leinwand abzubilden. Nie hatten wir das Gefühl, dass sich die umtriebigen Piraten innerhalb des Lautsprechergehäuses aufhalten, sondern bekamen stets den Eindruck einer wirklichkeitsgetreuen Person, die direkt vor der Leinwand im Heimkino zum Auditorium spricht. Diese Art der Authenzität gelingt nur wenigen Centerspeakern überhaupt (zB. Isophon Solaris, Preis ca. 3.500 Euro) - der Mentor Vokal  ist von dieser erlesenen Sorte einer der Günstigsten. Da verzeiht man es ihm auch gerne, dass er zwar im Bassbereich recht tief hinunter spielt, aber keine neuen Bestmarken aufstellt, was Bassdruck und Wuchtigkeit betrifft. Stattdessen können wir den Mentor Vokal als hervorragender Sprachkünstler mit überzeugender Hochtondetaillierung empfehlen, der aus diesem Grund auch ganz besonders bei musikalischen Anwendungen überzeugen kann.

Mentor 1: 

Die Überraschung des Testfeldes: die kleinen Mentor1 spielen groß auf und gefallen uns ausgezeichnet. Die Tonalität präsentiert sich sogar noch einen Tick ausgewogener als bei Mentor 6 und dem Vokal Centerspeaker, auch wenn die Mittenwiedergabe nach wie vor ein kleing wenig in den Hintergrund rückt. Im Bassbereich überraschen die kleinen Mentor 1 und erweisen sich trotz ihrer kompakten Bauform als überraschend vollwertig abgestimmt. Hierbei besticht sie vor allem bei der Reproduktion tiefer,langgezogener Töne. Das Abbilden von schnellen, harte Kickbass-Beats gelingt ihr zwar ebenfalls recht gut, hier setzen jedoch andere Lautsprecher dieser Preisklasse Akzente, wie zB. die Monitor Audio GS-10. Hohe Frequenzen gibt auch der kleinste Spross der Mentor Familie ungemein luftig und weiträumig wieder. Hier ist die Verwandschaft zur Mentor 6 genauso rauszuhören, wie in Bezug auf das fantastische Loslösen der Schallereignisse vom Lautsprecher. Mit klassischer Musik gefüttert, beweisen die Mentor 1 ihr hohes musikalisches Können und erweisen sich als spielfreudige, dynamische Lautsprecher. Daher wundert es auch nicht, dass sie innerhalb eines Surroundsystems einen hervorragenden Job innerhalb der Surroundkulisse abgibt, wenn sie die Score-Elemente von "Fluch der Karibik" nahtlos und flüssig in dieGesamtwiedergabe eingliedert.

Ikon Sub: 

Möchte man anfangs meinen, der Ikon Subwoofer müsste einen schweren Stand innerhalb des 5.1 Sets haben (niedrigere Lautsprecherserie, günstiger Preis), so belehrt er Einen schnell des Besseren: wenn die Kanonenkugeln der "Flying Dutchman" krachend auf der "Black Pearl" einschlagen, verwöhnt er die Gehörgänge seiner Zuhörerschaft mit sauber herausgearbeiteten Bassattacken sowie einer guten Dynamik. Der gebotene Tiefgang macht einem Nubert AW-1000 (20Hz, Preis 864 €) zwar keine Konkurrenz, befindet sich jedoch immerhin im gehobenen Mittelfeld. Erfreulicherweise sind dem Dali Bassisten Strömungsgeräusche fast völlig fremd - auch bei extremen Tiefbasseinlagen (Das Geisterschloss) muss man schon genau hinhören, um leichte Unsauberkeiten zu erkennen. Der Ikon Sub eignet sich aufgrund seiner warmen, voluminösen Spielweise am besten für Heimkinoanwendungen, während der audiophil veranlagte Hörer mit andersartig ausgelegten Modellen (zB. der Dali Helicon S600 mit geschlossenem Gehäuse und Doppelchassisbestückung) wegen der noch besseren Impulswiedergabe, wahrscheinlich etwas glücklicher werden dürfte. An der Pegelfestigkeit des Ikon Sub ist hingegen nichts auszusetzen, denn hier schlägt sich der quadratische Bassist äußerst wacker und realisiert viel Schalldruck, ohne dabei überfordert zu klingen. 

Homogenität: 

Bedingt durch die akustische ähnliche Abstimmung aller Mentor-Lautsprecher, eröffnet sich dem Zuschauer ein ganzheitlich-stimmiges Klangbild. Der Subwoofer fügt sich sehr harmonisch in die Klanglandschaft ein und passt klanglich tadellos zum Rest der Zusammenstellung. Dies ist für ein Surround-Set von enormer Wichtigkeit, schließlich müssen hier alle Komponten reibungslos miteinander funktionieren. Speziell die Harmonie zwischen dem Mentor Vokal und der Mentor 6 könnte besser kaum sein, als Captain Jack Sparrow im Laufe des Kapitels 12, mehrere Zwiegespräche mit Seinesgleichen führt. Selbst die Bildung von Phantomschallquellen innerhalb der drei Frontkanäle wird auf diese Art gewährleistet, was ansonsten nur bei Lautsprecher-Zusammenstellungen mit exakt identischen Modellen der Fall ist. Auch im Bassbereich schenken sich die beiden Mentor-Modelle nicht viel - hier kann man bedenkenlos sowohl den Center als auch die Frontspeaker auf "Large" stellen und muss keine Klangeinbußen befürchten. Etwas anders verhält sich die Situation hinsichtlich der Anbindung der beiden Mentor1 für die rückwärtige Beschallung, doch angesichts der Größenunterschiede gibt sich das Dali-Ensemble auch in dieser Disziplin keine Blöße. Selten haben wir ein Paar Kompaktlautsprecher kennengelernt, welches sich innerhalb eines Surroundsets mit großen Frontboxen, so wunderbar unauffällig einfügt. Wenn die Übernahmefrequenz im AV-Receiver korrekt justiert ist, wird man im Mittel-/Hochtonbereich mit einer sehr gediegenen, gleichmäßigen Surroundbeschallung verwöhnt. Diese Performance belohnen wir mit einer 9,5 Punkte-Wertung hinsichtlich der Surroundhomogenität, was für ein Set mit Stand- und Kompaktlautsprechern ein phänomenales Ergebnis darstellt. 

Pegelfestigkeit:

Die realisierbare Lautstärke ist im oberen Tabellenbereich anzusiedeln, auch wenn Ausnahmekönner wie zB. die großen Teufel oder Nubert Systeme nochmal eins draufsetzen können. Für 90% der Anwender sollte die Pegelfestigkeit der Dali-Lautsprecher locker ausreichen. Unser 30m² Hörraum wurde jedenfalls genauso souverän beschallt, wie ein weiteres Teststudio mit annährend 40m². Erfreulicherweise stellt sich auch bei voller Lautstärke keine lästige Schärfe im Klangbild ein, da sämtliche Schallwander im Hochtonbereich immer sehr gelassen und luftig agieren. Wenn das Limit erreicht wird, beginnen lediglich die Bässe etwas an Druck bzw. Kraft zu verlieren, außerdem stellt sich eine zunehmende Dynamiklimitierung ein. Damit es aber so weit kommt, man es aber schon so sehr krachen lassen, dass die Dinos aus "Jurassic Park" schon fast mit Originallautstärke durchs Wohnzimmer stapfen (was ohnehin nur die wenigsten Nachbarn wirklich toll finden werden dürften...).

Marktanalyse:


nubert nuLine120 System - vergleichbare Zusammenstellung: 3.989 € 

Die schwäbischen Lautsprecher kosten zwar deutlich weniger, können aber erstaunlich gut mithalten. Sie verfügen sogar über ein ausgeglicheneres Klangbild und haben zusätzlich noch die Möglichkeit der individuellen Feinabstimmung per Kippschalter, so dass die nuLines rein von der Tonalität betrachtet, einen klaren Vorteil haben. Auch an die Bassintensität und Pegelfestigkeit kommt das Dali-Set nicht heran. Doch die Dänen schlagen zurück: sowohl die Auflösung im Hochtonbereich, als auch die Basspräzision und Raumabbildung gelingt den Mentor-Lautsprechern hörbar besser. Dasselbe gilt auch für die gebotene Dynamik. Im direkten Vergleich sprechen die Dali-Lautsprecher daher primär Hörer an, die großen Wert auf eine feinfühlige, sensible Klangcharakteristik legen. Dazu passt auch, dass der Mentor Vokal eine deutlich größere Homogenität mit der Mentor 6 aufweist, als dies innerhalb des Nubert Portfolios (CS-72 / nuLine 122) der Fall ist. Das Nubert-Set bleibt auch weiterhin ein Preis-/Leistungshighlight, doch macht die Mentor-Serie auch deutlich, wo Günther Nubert noch Luft nach oben hat.


Monitor Audio GS-60 System - vergleichbare Zusammenstellung: 6.500 €

Seit dem Test der GS-60 vor rund anderthalb Jahren fungiert dieses Modell als Maßstab seiner Klasse. Daran wird auch die Mentor 6 nichts ändern, obwohl sie kräftig am Thron rüttelt. Der Dali Lautsprecher klingt durch die enorm luftige Hochtondarstellung, sowie seiner faszinierend plastischen Raumabbildung, hörbar entspannter als die GS-60. Für das lässige Musikhören eignet sich die Mentor-Serie daher besser, zumal auch der Sweetspot größer ist. Audiophile Gemüter werden von den britischen Schallwandlern hingegen mehr angesprochen: sie spielen insgesamt verbindlicher und bringen noch mehr Details ans Tageslicht. Die Mittenwiedergabe zeigt sich bei den GS-60 ebenfalls prägnanter, zumal ihr auch die Umsetzung von Bassimpulsen noch etwas trockener und satter gelingt. Hinsichtlich der Feindynamik sehen wir die GS-60 leicht vorne, die Umsetzung von grobdynamischen Ereignissen gelingt beiden Wettbewerbern gleichermaßen hervorragend. Obwohl der GS-LCR (Center) sich in Bezug auf Gehäusevolumen und Chassisbestückung deutlich mehr von den GS-60 (Standlautsprecher) unterscheidet, als dies innerhalb des Dali-Sets der Fall ist, so bietet er dennoch fast eine ebenbürtige Surroundharmonie. Betrachten wir die Kompaktlautsprecher geht das Duell eindeutiger zu Gunsten von Dali aus: die MA GS-10 ist zwar der leicht überlegene Solist, doch lässt er sich nicht so nahtlos in die Surroundlandschaft einbinden, wie die Mentor1.

Fazit:

Für Hörer, welche die Qualität eines Lautsprecher nicht an vordergründigen Basseffekten messen, stellt das Dali-Set eine hochinteressante Offerte dar. Zwar sind die Mentor-Lautsprecher durchaus auch für eine nachdrückliche Wiedergabe geeignet, doch für akustische Grobmotoriker gibt es geeignetere Alternativen, die dann auch eine höhere Pegelfestigkeit mitbringen. Wenn Sie jedoch von THX-Systemen (etc.) genug haben und auf der Suche nach neuen Klangwelten sind, wäre ein Besuch beim Dali-Fachhändler durchaus eine lohnenswerte Idee. Die Freude beginnt schon beim Auspacken, schließlich treten die Mentor-Lautsprecher optisch sehr adrett auf. Auch in klanglicher Hinsicht verkörpern die dänischen Schallwandler Gentleman-Qualitäten: niemals aufdringlich, aber stets höchst kultiviert und detailorientiert. Richtige Schwächen finden sich keine, fast alle Klangtugenden pendeln sich auf einem hohem Niveau ein. Und hinsichtlich der gebotenen Räumlichkeit vermögen die Dali-Lautsprecher sogar neue Bestmarken zu setzen. Allerdings sollte man solch vornehmen Zeitgenossen auch eine adäquate Zuspielung nicht verweigern - mit übertrieben preiswert eingekauften Komponenten stellt sich leider nur ein eingeschränkter Hörspaß ein. Wenn hingegen eine formidable Elektronik im AV-Rack schlummert, eröffnet sich dem glücklichen Besitzer das Tor zur audiophilen Glückseligkeit. 

Die Mentor-Serie bietet detailreichen Hörgenuss mit faszinierender Räumlichkeit.
Für audiophile Ästethen eine hervorragende Wahl.


Dali Mentor6/2/Vokal + Ikon Sub
5.1 Surroundsystem Oberklasse
Gesamtpreis 6.694 Euro
Test: 11.Dezember 2007
Preis-/Leistung:

+ räumlich sehr dichte Spielweise
+ hervorragende Homogenität innerhalb des Sets, besonders zwischen Center und Front
+ detaillierte Hochtonbereich
+ sehr gute Dynamik
+ solide Verarbeitung
+ hochwertiger technischer Aufbau

- Pegelfestigkeit reicht nicht ganz an Klassenspitze heran
- keine Hochglanzfurniere/lackierungen lieferbar
- es stehen lediglich Direktstrahler zur Verfügung - keine Option auf Dipole vorhanden
- Ikon Sub bietet zwar eine solide Technik, lässt aber ein wenig an Ausstattung vermissen

Text: Lars Mette

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