Test: Cornered Audio C5 OnWall Surroundsystem - kompakte und günstige Heimkino Klangtalente
Dieser Artikel wurde auf PCs von Origen-AE verfasst.
(24.06.2011 - Autor: Lars Mette )
Geschmack ist bekanntermaßen Ansichtssache, was
besonders beim
Anblick von lachsfarbenen Kleinwagen ostasiatischer Herkunft
offensichtlich wird. Doch nicht nur im Straßenverkehr
weisen die Menschen eine große Bandbreite an
Vorlieben bzw.
Wünschen auf, sondern selbstverständlich ebenfalls in
Bezug
auf die Gestaltung der eigenen Wohnumgebung. Dies zeigt sich
hinsichtlich der AV-Ausstattung logischerweise speziell bei den
Lautsprechern: manche Anwender genießen die
Zurschaustellung
imposanter Schallwandler, während vielerorts aber auch der
Wunsch
nach einer möglichst dezenten Integration ins Pflichtenheft
des
Familienvaters (bzw. Ehemanns) auferlegt wird. Wer sich zur
letztgenannten Gruppe zugehörig fühlt, aber
gleichzeitig
trotzdem den Anspruch nach hochklassigem Surroundsound hegt,
könnte am folgenden Testbericht Gefallen finden:
"Ästhetischer Klang" sind die ersten Worte im
deutschen
Prospekt der Firma Cornered Audio, mit dem der OnWall
Lautsprecher
C5 beworben wird. Die Dänen lassen somit gleich zu
Beginn keine
Frage aufkommen, dass sie sich der Optik im besonderen Maße
verpflichtet fühlen. Eine State-of-the-Art Verarbeitung sowie
polierte Aluminiumoberflächen sollen dem Auge schmeicheln,
darüber hinaus sind die C5 durch ihr dreieckiges, jedoch
leicht
gerundetes Gehäuse für eine elegante Aufstellung in
Raumecken
konzipiert. Laut Cornered Audio wäre es jedoch falsch, den C5
lediglich als schön anzusehendes Livestyle-Produkt
abzustempeln:
ein aufwändiges Gehäuse mitsamt einigen
ausgeklügelten
Detaillösungen soll im Zusammenspiel mit hochwertigen Chassis
auch
akustisch für Freude sorgen. Die Entwickler haben den C5
speziell
auf die Nutzung bzw. Aufstellung in Raumecken abgestimmt, um
Abstrahlung sowie Frequenzgang zu perfektionieren. In Relation zu der
ambitionierten Zielsetzung der Lautsprecher erscheint das finanzielle
Investment überraschend niedrig: mit einem Stückpreis
von 400
Euro bewegt sich der C5 in absolut volksnahen Preisregionen, wo
ansonsten eher wenig Produkte mit hohem Designanspruch zu finden sind.
Ob unser Testsystem aus fünf C5 tatsächlich ein hohes
Maß an Klangqualität und optischer Finesse bietet,
werden
wir im nachfolgenden Test klären.
Verarbeitung:
Die Schutzgitter basieren auf einer Metallkonstruktion, die
über ein magnetisches Befestigungssystem an der Box montiert
wird.
Der blickdichte schwarze Stoff verbirgt sämtliche Chassis
sowie LS-Terminals und lässt den C5 somit auf
angenehme Weise
"untechnisch" bzw. dezent/unauffällig wirken. Schönes
Detail:
die Schutzgitter schließen absolut bündig mit dem
Korpus ab
- an keiner einzigen Kante steht somit etwas ab.
Obwohl an Details, wie dem vorne angebrachten Typschild, oder der sichtbaren Schallwandverschraubung sofort erkennbar wird, dass die C5 im Normalfall für eine Aufstellung mit Schutzgitter konzipiert sind, hat sich der Hersteller in Bezug auf die Chassiseinpassung dennoch Mühe gegeben. Der C5 liefert diesbezüglich ein tadelloses Niveau ab, bei dem auch kritische Anwender absolut zufriedengestellt werden.
Fazit:
Für 400 Euro Stückpreis kann sich das Gebotene nicht nur sehen - sondern auch anfassen lassen: hochwertige Aluminiumoberflächen mit einer derartigen Verarbeitungsgüte sind uns in dieser Klasse bislang noch nicht untergekommen. Zusammen mit der sauberen Verarbeitung und vielen ausgereiften Konstruktionsdetails (magnetisches Schutzgitter, integrierte Kabelführung, etc.) setzen die Cornered Audio Schallwandler ein erstes Ausrufezeichen. Wir sind gespannt, ob sich unsere Testprobanten auch technisch bzw. klanglich derart positiv in Szene setzen können.
Technischer Aufbau:
Der C5 basiert auf einem geschlossenem Zwei-Wege-System und
ist auf eine Platzierung in Ecken abgestimmt, um in Bezug auf
Frequenzgang, Pegel sowie Abstrahlcharakteristik bestmögliche
Klangeigenschaften zu bieten. Ein zusätzlicher passiver
5´´ Treiber basiert auf neuesten akustischen
Entwicklungen
und erweitert das Bassfundament
(bei Eckaufstellung) bis
unter die 60 Hertz Marke (Herstellerangabe). Auf der linken Box ist
außerdem die integrierte Schiene für das
Lautsprecherkabel
zu erkennen, die sowohl von oben als auch unten einen Zugang zum
Kabeldurchlass im unteren Drittel der Box auf einfache Weise
gestattet.

Unsere (geglättete) Frequenzgangsmessung
bestätigt den
dänischen Entwicklern, eine hervorragende Arbeit hinsichtlich
der
Frequenzgangsoptimierung geleistet zu haben: unsere Sweep-Messung bei
Aufstellung in einer Raumecke verläuft tatsächlich
annähernd linear. Im Hochton- sowie Oberbassbereich sind
kleine
Anhebungen auszumachen, die jedoch im Rahmen der Messgenauigkeit
liegen, zumal wir hier in einem normalen Hörraum unter
Praxisbedingungen gemessen haben. Je nach Raum-/Wandbeschaffenheit
können sich diesbezüglich noch kleine
Änderungen
ergeben. In unserem Fall konnten wir die angegebenen 50 Hertz bei -3db
zwar nicht messtechnisch nachvollziehen, doch auch die ermittelten 70
Hertz sind angesichts der Größen- bzw. Volumenklasse
sehr
respektabel. Der Cornered Audio C5 kann somit bei niedrigen 70-80 Hertz
getrennt werden und muss nicht im hörsensitiven Bereich
überhalb 150 Hertz an einen Subwoofer übergeben. Und
selbst
bei einer Konfiguration als "Large" Speaker kann er ein
Großteil
der Informationen problemlos wiedergeben.
Fazit:
Die Cornered Audio C5 Lautsprecher gehören zu der Sorte von Schallwandlern, die ihr Heil nicht in exzessiven Materialschlachten suchen, sondern stattdessen auf raffinierte Detaillösungen setzen. Jeder Aspekt ist konsequent auf die Grundkonzeption eines hochwertigen Ecklautsprechers abgestimmt: vom komplexen Gehäuse bis hin zu den sorgfältig abgestimmten Chassis, haben sich die Entwickler große Mühe gegeben und liefern viel Qualität. Etwas schade ist lediglich der Verzicht auf eine Umschaltmöglichkeit zur Anpassung an andere Aufstellungen, sowie das Fehlen eines passenden Subwoofers aus dem gleichen Haus.
Die wichtigsten technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)
Name / Stückpreis | Cornered Audio C5 / 400 Euro |
Aufbau | geschlossenes Zwei-Wege System mit passivem Tieftöner |
Frequenzgang | 59 - 25.000 Hertz (+- 3db) |
empfohlene Leistung | 50 - 150 Watt / 8 Ohm |
Abmessungen | 43,4 x 21,1 x 13,7 cm (H,B,T) |
Gewicht | 4,1 Kilogramm |
Testumgebung:
Gerne hätten wir die C5 in unserem Referenzstudio gehört, doch weil dort sämtliche Raumecken bereits mit Bassabsorbern bevölkert sind, sind wir mit den Testlautsprechern in ein Wohnraumstudio gewechselt. Auf diese Weise war denn zugleich auch sichergestellt, dass wir die Schallwandler unter praxisnahen Bedingungen kennenlernen. Das hohe Niveau in Bezug auf die eingesetzte Elektronik (sowie einige rudimentäre Raumakustikelemente) geben dem Test-Quintett gute Entfaltungsmöglichkeiten.
Unsere hauptsächlich eingesetzte Hardware in der Übersicht:
Endstufen | Denon POA-A1HD 10ch Endstufe Cinemike-Edition
(ca. 12.000 €) |
Vorstufe |
Denon AVP-A1HD A (ca. 9.000 €) |
Lautsprecher | Monitor Audio Platinum 7.1ch Surroundset (ca. 24.000 €) |
Quellgeräte | Oppo BDP-93EU (ca. 600 €) |
Anzeigegeräte | Panasonic P65VT20E Plasma-TV (ca. 5.000 €) |
AREADVD Baden-Württemberg arbeitet
hauptsächlich mit Kabeln von: Mogami
(Lautsprecher),
German High-End
(NF), Silent-Wire
(HDMI), Supra
(Subwoofer-XLR) und Audionet
(Netzkabel).
Das Referenzstudio wurde von der Firma RTFS akustisch
optimiert.
Praxiseindrücke:
Die Cornered Audio C5 Lautsprecher verfügen nicht nur in der Theorie über eine linearen Frequenzgang, sondern punkten von der ersten Hörsession durch ein hohes Maß an Ausgeglichenheit. In Bezug auf die Tonalität haben wir in verschiedenen Räumen die Grundtendenz ausmachen können, dass der C5 in den Höhen etwas zusätzliche Strahlkraft mitbringt und speziell im Mitteltonbereich vorbildlich linear spielt. Diese Beobachtungen beziehen sich auf eine Eckaufstellung sämtlicher Lautsprecher. Betreibt man den C5 freistehend, verliert sie an Fundament und somit an klanglicher Balance. Deswegen sollte man den Centerspeaker vorzugsweise unter der Leinwand (möglichst bodennah) montieren. Da natürlich auch die Rearkanäle im Idealfall direkt in der Raumecke platziert werden sollten, ist man bei den C5 sehr stark an die Raumgeometrie gebunden. Perfekt wäre in diesem Zusammenhang eine Umschaltmöglichkeit via Kippschalter, wie wir das von anderen On-Wall Lautsprechern (z.B. Nubert nuVero-5) kennen. Wer die Cornered Audio Schallwandler jedoch richtig aufstellt, wird teilweise mit phänomenalen Klangeigenschaften belohnt: die C5 spielen überaus feinzeichnend und bieten ein faszinierendes Maß an Räumlichkeit. Überraschenderweise bieten die relativ kompakten Lautsprecher trotz ihrer eher geringen Membranfläche ein substanzvolles "komplettes" Klangbild, zumal auch Dynamik und Belastbarkeit für intensiven Heimkinogenuss taugen. Zusammen mit einem guten Subwoofer (unsere Empfehlung: der sowohl optisch als auch klanglich harmonierende ASW Opus SW200/06 für ca. 650 Euro - ebenfalls eine OnWall-Konstruktion). In diesem Zusammenhang möchten wir darauf hinweisen, dass die Oberflächenbeschaffenheit der Raumwände naturgemäß einen größeren Einfluss auf die Klangeigenschaften mitbringen, als dies bei freistehenden Lautsprechern der Fall ist. Wir haben dabei die Erfahrung gemacht, dass mittelstark bedämpfte Wände den besten Kompromiss aus Natürlichkeit und Räumlichkeit bieten. Außerdem sollte man zwingend (!) darauf achten, dass die seitlichen Wände, zumindest im vorderen Bereich zwischen Lautsprecher und Sitzplatz, in Bezug auf das Reflektionsverhalten ähnliche Eigenschaften aufweisen - ansonsten wären stark bündelnde Schallwandler mit großer Wahrscheinlichkeit die grundsätzlich bessere Wahl. Unsere nachfolgenden Klangbeschreibungen beziehen sich auf den Hörraum, den wir Ihnen im letzten Abschnitt kurz vorgestellt hatten.
Der US-Katastrophenfilm "Armageddon" von Michael Bay aus dem Jahr 1998 war nicht nur zur DVD-Veröffentlichung ein gern genutzter Referenzfilm, sondern besitzt auch in der mittlerweile veröffentlichten Blu-Ray Version viele akustische Reize. Die englische True-HD Tonspur gehört zu den wenigen ihrer Art, die innerhalb eines Action-Blockbusters NICHT nur vornehmlich durch intensive Bassverköstigung für Spektakel sorgen wollen, sondern auch viele andere Aspekte berücksichtigt. So misst z.B. kaum ein anderer Film dem Score derart viel Bedeutung in der emotionalen Beleuchtung der einzelnen Handlungsstränge bei. Außerdem liegt ein hohes Maß an feingliedriger Räumlichkeit vor, so dass der Anwender über zweieinhalb Stunden von einer intensiven Soundkulisse umgeben wird. All diese Eigenschaften verlangen jedoch nach einer hochklassigen Technik, um seine volle Wirkung zu entfalten: das harmonische Abbilden komplexer Szenen ist nun mal anspruchsvoller, als die bloße Umsetzung "fetter" LFE-Effekte mit einzelnen, additiven Effektgeräuschen. An diesem Punkt kommen die C5 ins Spiel: sie haben sich bei unseren Tests als derart ausgeglichen und detailorientiert erwiesen, dass sie sich speziell bei Abmischungen im Stil von Armageddon einen Vorsprung gegenüber preisähnlichen Wandlautsprechern diverser Mitbewerber erspielt haben. Schon beim Intro untermauern die C5 ihre akustische Sonderstellung durch eine feinauflösende Wiedergabe des Flötenspiels, während die sphärischen Geräusche im Hintergrund sehr räumlich und umhüllend in den Raum gegeben werden. Die raue und tiefe Stimme des Off-Sprechers (bezogen auf englische DTS-HD Tonspur) wird vom Centerkanal mit weit überdurchschnittlich guter Differenzierung wiedergegeben: das Klangvolumen fällt selbst bei großen dedizierten Centerspeakern nicht bedeutend größer aus! Außerdem gefällt uns, dass der C5 trotz seiner substanzreichen Wiedergabe nicht aufweicht bzw. unsauber spielt - ganz im Gegenteil: dynamische Schattierungen werden gut herausgearbeitet und auch phonetische Feinheiten finden ausreichend Berücksichtigung bei der Wiedergabe. Das generelle Klangbild bei dieser Szene ist besonders durch die hohe Klangtransparenz geprägt, dank der auch Scoreelemente gleichermaßen zur Geltung kommen, wie Bassimpulse (Asteroideneinschlag) sowie Soundeffekte (Feuerwalze). Dem Testsystem gelingt es durch seine Ausgeglichenheit außerordentlich gut, die Atmosphäre der ruhigeren Szenen (Reparatur eines Satelliten @ Chapter 1) im gleichen Maße akustisch attraktiv umzusetzen, wie dramatische bzw. actionreiche Passagen (Meteoritenschauer auf New York @ Chapter 2). Beim Gespräch zwischen Will und Gracy (Chapter 12) begeistern die Lautsprecher nicht nur durch eine gekonnte Umsetzung des paraphrasierenden Score mit seinen sanft gezupften Akustikgitarren sowie dynamisch einsetzenden Streichinstrumenten: insbesondere die Originalstimme von Liv Tyler erlangt dank einer sehr klaren und ausdrucksstarken Wiedergabe ein hohes Maß an Authentizität. Keine Frage: die C5 spielen überaus kunstfertig bzw. harmonisch und sorgen auf diese Weise für Gänsehaut im Quadratmeterformat!
"Transformers 2 - Die Rache" ist ein klassisches Beispiel dafür, dass es sich auch für Englischmuffel lohnt, auf die Originaltonspur zu wechseln. Bei kaum einem anderen Titel schwankt die Qualität derart stark - man möchte sich fast fragen, ob der deutsche Dolby Digital Stream vom Azubi "verbrochen" wurde, da stellenweise komplette Basseffekte (besonders auffällig beim Kampf in Singapur direkt zu Beginn des Filmes) fehlen. Außerdem besitzt die englische Tonspur wesentlich (!) mehr Auflösung, feindynamische Differenzierung sowie Räumlichkeit. All diese Facetten müssen jedoch erst umgesetzt werden - und hier haben sich die C5 als hervorragende Instrumente erwiesen, um die Vorteile moderner (gut abgemischter) HD-Streams zu offenbaren. In Chapter 2 erweckt Sam versehentlich ein paar Küchengeräte zum Leben, welche die nächsten rund 2 Minuten für viel Action auf allen Kanälen sorgen: schon beim Herunterfallen des Allsparks zeigt sich, dass die C5 eine kristallklare Durchzeichnung bieten, ohne dabei überschärft zu klingen. Die Aufschlaggeräusche des kosmischen Splitters werden im gleichen Maße differenziert dargestellt, wie die mechanischen Effekte bei der Umwandlung der Küchenhelfer in angriffslustige Decepticons. In Anbetracht der vorliegenden Preisklasse wird das intensive Rattern, Surren, Quietschen und Scheppern bemerkenswert detailliert. Selbst die Einschlaggeräusche der Projektile auf verschiedenen Oberflächen sind akustisch in Bezug auf die Oberflächenbeschaffenheit nachvollziehbar! In diesem Zusammenhang erweist sich die identische Lautsprecherbestückung auf sämtlichen Kanälen als vorteilhaft, da identische Klangfarben für ein homogenes Klangbild sorgen. Die Eckaufstellung generiert ein dichtes Surroundgebilde mit fließenden Effektübergängen. Mit den C5 erlangt das Auditorium während der (Mini)Alien Hatz durch das Haus der Witwickys zu keinem Zeitpunkt den Eindruck einer punktuellen Beschallung aus einzelnen Lautsprechern - außerdem bieten die dänischen Luftmassenbeschleuniger einen großen Sweetspot (bzw. Hörbereich), so dass durchaus auch etwas größere Räume souverän damit beschallt werden können. Die gebotene Dynamik besticht vor allem in feindynamischer Akkuratesse - die heftigen Impulse auf der Frontachse während der Transformation des, zu Hilfe eilenden, Bumblebee komprimieren bei hoher Pegelstellung hingegen etwas. In Anbetracht der Gehäusegröße ist den Entwicklern für die gebotene Pegelfestigkeit jedoch großen Respekt zu zollen, denn wer nicht gerade Ambitionen verspürt, King Kong lebensecht nachempfinden zu wollen, wird die kompakten C5 definitiv niemals an ihre Grenzen treiben. Außerdem sehr positiv in diesem Zusammenhang: wir haben die C5 als gutmütige bzw. anspruchslose Lautsprecher kennengelernt, die auch schon mit AV-Receivern der 800 Euro fulminante Leistungen/Pegel realisieren können.
Obwohl die Cornered Audio C5 für den klassischen Heimkinobetrieb prädestiniert sind, erweisen sich die dänischen Klangspender auch mit Konzertmaterial als talentierte Entertainer. Ähnlich wie im reinrassigen Stereobetrieb können die C5 (alleine schon wegen der Eckaufstellung) zwar keine neuen Rekorde in Bezug auf audiophil-anmutende Detailsezierung sowie Abbildungsschärfe setzen, begeistern dafür aber mit natürlichem Spielfluss und tonaler Ausgeglichenheit sowie der einhüllenden Klangbühne. Außerdem macht sich auch hier wieder positiv bemerkbar, dass die C5 bei hohen Pegeln immer noch sehr angenehm klingen und somit auch (annähernde) Konzertpegel gut verkraften. Beim stimmungsvollen AC/DC Konzert "Live at River Plate" erfolgt eine kernig-knackige Umsetzung der E-Gitarren, die genauso wenig "weichgelutscht" auf den Zuschauer losgelassen wird, wie der charismatische Gesang von Brian Johnson. Die C5 generieren für jeden Akteure eine hohe Präsenz mit individueller Herausarbeitung. Im unteren Frequenzbereich bietet die präzise Spielweise der Lautsprecher klare Saitenanschläge von Larry Van Kriedt's Bass Gitarre - selbst bei den druckvoll gespielten Kickdrums bei "for those about to rock" überraschen die wohnraumfreundlichen C5 mit einer profunden Basswiedergabe mit überraschend hohem Druck. Bei niedrigen bis mittleren Pegeln könnte man für musikalische Anwendungen durchaus auf die Benutzung eines Subwoofers zur Unterstützung der Fullrange-Kanäle verzichten. Spätestens bei den heftigen Kanonenschlägen zum Ende des Konzerts sollte man dann jedoch entweder Vorsicht am Lautstärkeregler walten lassen, oder die auslenkungsintensive Tiefstbasswiedergabe doch einem Subwoofer anvertrauen. Dann braucht sich der Rock-Fan auch keine Gedanken mehr über die Belastbarkeit seiner wohlklingenden "Eckbewohner" zu machen und darf sich bei einer 80 Hertz Trennung außerdem noch über eine nochmals gestiegene Sauberkeit/Klangtransparenz im unteren Mitteltonbereich freuen.
Fazit:
Gute OnWall-Lautsprecher sind leider nicht sonderlich üppig gesät - umso erfreulicher ist der Umstand, dass die C5 von Cornered Audio nicht nur sehr überzeugend aufspielen, sondern dabei auch in preislicher Hinsicht auf dem Teppich bleiben. Damit sind die hervorragend verarbeiteten Dänen-Lautsprecher ebenfalls eine hochinteressante Alternative zu kleinen bis mittleren THX-Lösungen. Oftmals werden kompakte Lautsprecher mit hochwertiger Optik durch klangliche Kompromisse erkauft - nicht aber beim C5: die konsequente technisch/akustische Optimierung für die Aufstellung in Raumecken kostet naturgemäß Flexibilität, doch wer die C5 korrekt unterbringen kann, wird speziell für Heimkino Anwendungen kaum etwas Besseres für das Geld finden, wenn Feingliedrigkeit sowie Klangkultur höher gewichtet sind, als das letzte Quäntchen Pegelfestigkeit bzw. Grobdynamik. Ebenfalls sehr positiv: die vielen bedienungsfreundlichen Details, wie z.B. der gute Wirkungsgrad, oder die praktische Kabelführung. Mit einem Schalter zur Anpassung an die Aufstellung, passenden (Eck)Subwoofern sowie einer etwas größeren Membranfläche, wären die C5 sogar Referenzkandidaten (diesbezüglich sind wir übrigens sehr auf die angekündigten größeren Modelle C6 und C6TRM gespannt) - doch auch unser "überragend" Prädikat stellt ein beachtliches Ergebnis für diese kompakten und klangstarken Lautsprecher dar! Anspruchsvolle Home-Cineasten bekommen hier für kleine Münze großes Kino geboten.

Cornered Audio C5
OnWall Lautsprecher
Stückpreis 400 Euro
Test: 24.6.2011
Website des Anbieters. www.cornered-audio.de
Text: Lars Mette