Test: Denon DVD-3800BD mit Cinemike Tuning
Dieser Artikel wurde auf Amisos-PCs verfasst.
(23. März 2009 - Autor: Lars Mette )
Mit dem DVD-3800BD bietet Denon einen der derzeit besten Blu-Ray
Player auf dem gesamten Markt an. Für 1.999 Euro bekommt der Kunde
ein High-Tech Gerät mit erstklassiger Filmwiedergabe,
vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten, sowie audiophilen
Klangeigenschaften. Dank integriertem Realta-Chipsatz darf sich der
Blu-Ray Bolide außerdem auch in Bezug auf seine DVD-Performance
zur absoluten Elite hinzuzählen.
Die Tuningspezialisten von Cinemike haben sich dem Player angenommen, um ihm den endgültigen Ritterschlag zu verpassen. Die Zielsetzung: absolut kompromisslose Ergebnisse in sämtlichen audiovisuellen Aspekten inkl. Blu-Ray, DVD und CD-Wiedergabe. Der getunte DVD-3800BD soll gegenüber dem Grundgerät nochmals deutlich zulegen und speziell die besonders anspruchsvollen Anwender ansprechen. Zu diesem Zweck wird beim Gerätetuning ein großer Aufwand betrieben: sämtliche Baugruppen wurden bei der Entwicklung auf eventuelles Verbesserungspotential untersucht. Anschließend erfolgt ein zielgerichtetes Austauschen dutzender Bauteile gegen handselektierte Komponenten mit überlegenen Signaleigenschaften. Die immense Bestückungsdichte des Seriengerätes gibt den Tunern großen Freiraum für die Verwirklichung ihrer Vorstellungen, was jedoch auch den Aufwand und somit ebenfalls den Preis nach oben steigen lässt. Damit der Kunde den Umfang der Gerätemodifikationen selbst bestimmen kann, bietet Cinemike 2 verschiedene Tuningpakete an. Stufe 1 verlangt nach einem Investment von 1.350 Euro und ist für alle Anwender gedacht, welche den Player ausschließlich über digitale Schnittstellen an ihre Anlage konnektieren. Die Modifikationen betreffen hauptsächlich Netzteil, MPEG Board und Digitalelektronik. Für 700 Aufpreis (Stufe 2) kommt man zusätzlich in den Genuss von überarbeiteten Analogausgängen. Wir haben unseren DVD-3800BD bei Cinemike eingeschickt und ihn mit dem Stufe2 Tuning umbauen lassen. Im Rahmen des folgenden Testberichtes möchten wir den insgesamt 4.000 Euro Player (Grundgerät + Tuningkosten) mit dem Wettbewerb vergleichen und einen Ausblick darüber geben, ob sich der Player eventuell auch als günstige Alternative zum kommendem Bolidenplayer DVD-A1UD von Denon (UVP: 4.999 Euro) anbieten könnte.
Durch die enge Verwandschaft zwischen den Modellen DVD-2500BT und dem DVD-3800BD haben wir vereinzelte Textpassagen aus unserem kürzlich erschienenen Testbericht des Cinemike DVD-2500BT übernommen, mit denen wir grundlegende Aspekte wie zB. Garantieabwicklung, Verarbeitungsqualität oder Kombinationsempfehlungen darlegen.
Tuning-Modifikationen:
Äusserlich bleibt alles beim Alten: der Player (mittleres Gerät) symbolisiert lediglich durch ein aufgeklebtes Cinemike-Logo überhalb des Laufwerks von seiner Aufwertung gegenüber der Serienversion. An der Haptik und Optik des Denons gibt es jedoch nichts auszusetzen. Bis auf Pioneer's BDP-LX91 oder der Marantz BD-8002 (übrigens größtenteils baugleich zum DVD-3800BD) bietet derzeit aktuell kein anderer Blu-Ray Player eine solch imposante Verarbeitungsqualität in Kombination mit einem zeitlosen, von Kraft und Souveränit geprägten, Design. Der DVD-3800BD wurde nicht geschaffen, um sich im Stil eines Slimline-Gerätes irgendwo im Hifi-Rack zu verstecken, sondern dokumentiert durch die stattlichen Abmessungen seine Ambitionen, eine Komponente von außerordentlicher Güte zu sein.
Wie bereits in der Einleitung erläutert, kann man auf zweierlei Arten in den Besitz eines Cinemike DVD-3800BD gelangen: entweder man erwirbt das Grundgerät mit Tuning komplett bei Cinemike, oder schickt seinen bereits vorhandenen Player nach Monschau in die Eifel. In beiden Fällen liegt der Tuningpreis bei 1.350 Euro für Stufe 1 beziehungsweise 2.050 Euro für Stufe 2 (beinhaltet Stufe 1). Für das Komplettgerät spricht die Tatsache, dass man sich bei Garantiefragen mit allen Belangen gleich direkt mit Cinemike auseinandersetzen kann. Wer sein Tuning nachträglich durchführen lässt, bekommt von Cinemike zwar ebenfalls 2 Jahre Garantie auf die betroffenen Sektionen, muss sich aber wegen anderweitigen Problemen nach wie vor an Denon wenden.
In Bezug auf den generellen Aufbau setzt sich der Denon DVD-3800BD
deutlich vom Massenmarkt ab: man sieht schon auf den ersten Blick, dass
sich das Innenleben nicht auf ein nacktes Laufwerk mit
angehängter Digitalsektion im Format einer Parkscheibe
beschränkt. Anstelle eines abgespeckten Schaltnetzteiles
verinnerlicht unser Testgerät gleich zwei hochwertige
Stromversorgungen, um den Digital- sowie Analogsektionen
bestmöglichen Entfaltungsfreiraum zu geben. Separierung und
Spezialisierung kennzeichnen den großen Denon BD-Player auch in
sämtlichen weiteren Baugruppen, was nicht nur für eine
großflächige Platinenlandschaft sorgt, sondern zugleich auch
das Gesamtgewicht knapp über die 10 Kilogramm hievt.
Maßgeblichen Anteil an der schwergewichtigen Bauweise fällt
dabei auch der Chassiskonstruktion zu. Aus Gründen der
Resonanzoptimierung bekommt der Player nicht nur zwei
Gehäusedeckel verpasst, sondern besitzt auch in vielen
weiteren Konstruktionsdetails hochwertige Lösungen (zB.
resonanzoptimierte Standfüsse sowie verstärkte
Seitenwangen).
Alleine im Netzteile werden über 2 Dutzend Änderungen vorgenommen / Bild: Cinemike
Betrachten wir nun die Tuningeingriffe. Grundsätzlich sind die Optimierung mit denen des DVD-2500BT sehr ähnlich, gehen aber im Detail noch tiefer. So verfügen die Netzteilsektionen beider Player über viele gleiche Bauteile, allerdings liegt die Bestückungsdichte im DVD-3800BD ungleich höher. Außerdem besitzt der größere Player über eine ausgelagerte Eingangsfilterung. Diese beiden Aspekte sorgen gleichermaßen für einen höheren Aufwand, aber auch mehr Tuningpotential gegenüber dem DVD-2500BT. Fast sämtliche Kondensatoren werden im Zuge des Tunings gegen hochwertigere Komponenten ersetzt. Auf diese Weise minimiert sich das Spannungsrauschen, was den nachfolgenden Baugruppen eine stabilere Stromversorgung ermöglicht. Beim 3800er führt Cinemike außerdem noch eine Schirmungs des interne Zuleitungskabel durch, um eine HF-Kopplung zu vermeiden und die EMV-Eigenschaften noch weiter zu verbessern.
Mainboard mit vielen getauschten Kondensatoren - gut sichtbar sind besonders jeweils
die 4 Kondensatoren im unteren und rechten Bereich / Bild: Cinemike
Bei allen Tuningversionen optimiert Cinemike auch gleich die Lüftersteuerung. Der originale DVD-3800BD ist so gesteuert, dass er bei jeder Fernbedienungsbetätigung seinen Gehäuselüfter kurz abschaltet und direkt darauf wieder startet. Dies führt zu einem "jaulendem" Geräusch. Nach der Cinemike-Modifikation läuft der Lüfter bei leicht reduzierter Drehzahl konstant. Auf diese Weise hört man nun kaum noch etwas vom DVD-3800BD. Er ist somit auf dem Niveau vom Pioneer BDP-LX91. Bestandteil der Lüftermodifikation ist außerdem eine bessere Filterung, um die HF-Rückstreuung des Lüftermotors in die Elektronik zu minimieren. Der Lüftermod ist exklusiv beim DVD-3800BD Tuning enthalten und kann auch nicht einzeln erworben werden.
Problemfall Garantie/Gewährleistung: selbstverständlich macht der Denon-Kundenservice keine Freudensprünge, wenn ein modifiziertes Gerät zu ihnen geschickt wird. Dank einer engen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit Denon verspricht Cinemike den Kunden aber einen reibungslosen Support. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte sich von Cinemike einen fertig getunten DVD-3800BD als Komplettgerät erwerben, wo die Gewährleistungspflicht komplett von der Tuningschmiede getragen wird. Bei Umbauten fremder Geräte springt Cinemike lediglich für die direkt betroffenen Baugruppen in die Verantwortung und verweist den Kunden bei sonstigen Problemen (zB. defektes Laufwerk) an den ursprünglichen Fachhändler bzw. direkt an Denon.
Ton- und Bildeindrücke:
Abfotografierte Filmszenen dienen lediglich der folgenden Bildbeschreibung
Film: Tropic Thunder/Paramount (Blu-Ray)
Paramount's "Tropic Thunder" ist eine stargespickte Kriegsfilm- und
Hollywood Satire, die gleichermaßen inhaltlich wie visuell
begeistern kann. Der Film startet mit verschiedenen gefakten
Filmtrailern, mit denen die späteren Hauptprotagonisten
vorgestellt werden. Dieser cineastische Kurzausflug in verschiedene
Genres umfasst ein breites Spektrum an Farbgebungen sowie
Stilmitteln und eignet sich deswegen sehr gut zum Testen. Der Cinemike
DVD-3800BD hinterlässt diesbezüglich eine beeindruckende
Visitenkarte: die schwierigen Rot-Blau Übergänge der
Energy-Drink Werbung gelangen mit klar definierten Übergängen
auf die Bildfläche, während die Strahlkraft der hellen
Reflektionen an den oberen Enden der überdimensionierten Dosen von
einer exzellenten Farbdynamik zeugt. Obwohl die Tänzerin aufgrund
ihrer fetten Oberschenkel nicht unbedingt einen Augenschmauß
darstellt, nehmen wir erfreut zu Kenntniss, dass sie vom getunten
Player mit großer Akribie herausgearbeitet wird. Dies zeigt sich
speziell im Bereich zwischen Frisur und der Anzeigewand sehr deutlich.
Beim Trailer zu "Scorcher" (2.Bild) beweist das Testgerät dasselbe
beeindruckende Maß an farblicher Nivellierung. Gegenüber dem
Serienmodell bildet er die verschiedenen Rottöne noch
feinfühliger ab, außerdem werden sowohl in dunklen als
auch hellen Grenzbereichen fließendere Übergänge in die
Farbbereiche schwarz bzw. orange geboten. Das minimale
Überstrahlen zwischen dem Baby und den dunklen Klippen, existiert
nach dem Tuning nicht mehr. Hier vermochte der originale Denon Player
leider keine solch exakte Farbtrennung zu ziehen. Mit einem guten
Bildwiedergabegerät ist beim abschließenden Filmtrailer zum
Mystery-Thriller "Satan's Alley" stellenweise eine deutlich bessere
Durchzeichnung in dunklen Ausschnitten zu diagnostizieren: die Szenen
beinhalten zum Großteil einen recht sanften Schwarzverlauf,
"sumpfen" aber speziell mit dem Pioneer BDP-LX-91 früh ab. In
Bezug auf die Intensität der "Absolut-Schwarz-Wiedergabe" agiert
der Cinemike-Player dabei keineswegs aufgehellt, sondern realisiert
eine makellose Colorierung in tiefster Dunkelheit. Durch die gestiegene
Durchzeichnung dunkler Bildbereiche wirkt das Bild im Direktvergleich
jedoch logischerweise informationsreicher aber auch etwas heller. Im
Gegenzug vermittelt eine grobschlächtigere Schwarzdarstellung
automatisch den subjektiven Eindruck einer kräftigeren und
"satteren" Darstellung.
Abfotografierte Filmszenen dienen lediglich der folgenden Bildbeschreibung
Film: Tropic Thunder/Paramount (Blu-Ray)
Abfotografierte Filmszenen dienen lediglich der folgenden Bildbeschreibung
Film: Kung Fu Panda / Paramount (Blu-Ray)
Während das hochauflösenden Blu-Ray Abenteuer des dickbäuchigen Pandas nach einem hochklassigen Bildwiedergabegerät verlangt, um große visuelle Unterschiede zum getunten DVD-2500BT zu bieten, sorgen DVD-Anwendungen für eine noch deutlichere Diskrepanz zwischen den Geräten. Auf den ohnehin bereits herausragenden Leistungen des Grundgerätes setzt das Tuning noch den letzten Schliff drauf, indem speziell die Bildschärfe und Bewegungsstabilität deutlich verbessert wird. Der DVD-3800BD besticht schon von Haus aus mit einer sehr natürlichen Farbwiedergabe und einem exzellentem Durchzeichnungsvermögen in allen Bildbereichen - trotzdem spürt man auch in diesen Bereichen durch das Tuning noch einen merklichen Fortschritt. Die Scaling- und De-Interlacing Sektion sind ohnehin State-of-the-Art: der große Denon-Player bietet ein Videoprocessing, wo gut gemasterte SD-Scheiben teilweise schon fast an die Qualität von manchen Blu-Rays heranreichen. Die Realta-BEstückung distanziert sowohl direkte Mitbewerber wie den Pioneer BDP-LX91, aber auch den DVD-2500BT insbesondere durch die differenzierte Darstellung verschiedener Bildebenen und eines unerreichten Video De-Interlacing. Die gute Basis des DVD-3800BD in Kombination mit dem Cinemike-Tuning markiert derzeit nicht nur mit HD-Medien, sondern auch bei der DVD-Wiedergabe die visuelle Spitze !
Cinemike DVD-3800BD im HiFi-Rack (mittleres Fach)
Während die visuellen Unterschiede gegenüber dem DVD-2500BT von feinerer Natur sind, und große Vorzüge erst mit hochklassigen Bildwiedergabegeräten sichtbar werden, so diversifizieren sich die Geräte hinsichtlich der Akustik auch schon bei oberflächlicher Betrachtung. Der Grund liegt in der Tonalität begründet, wo der getunte 3800er mit einem größerem Bassfundament arbeitet, was die gesamte Klangwahrnehmung stark beeinflusst. Der Player gehört dabei aber keineswegs in die Kategorie der "Krachmacher", wo das Auditorium mit krass überzogener und schwammiger Bassdarstellung in die Flucht geschlagen wird. Stattdessen begnügt sich das Gerät mit einer leichten Pointierung unterhalb 100 Hertz, wobei er sich sämtlichen Klangereignissen mit bedingungsloser Gründlichkeit widmet. Nie zuvor haben wir bei einem Blu-Ray Player ein solches Verhältnis aus Bassenergie und Kontrolle erleben dürfen. Der getunte DVD-3800BD verbindet analytische Gewissenhaftigkeit mit einem beeindruckenden Spaßfaktor, weil hierdurch ein immenser Bassdruck mit herausragendem Timing resultiert. In Kombination mit der explosiven Klangdynamik vollbringt der Player das Kunststück, sogar alteingesessene Heimkino-Enthusiasten bei ihren Lieblingsfilmen noch zu erschrecken: was bei den Kämpfen in Kill Bill Volume 1 aus den Lautsprechern geschleudert wurde, ließ uns teilweise bei Szenen/Effekten zusammenzucken, die sich bislang noch nie in einer derartigen Intensität entfaltet haben. Trotz seines agilen Antrittsvermögens, bewahrt sich das Gerät aber sein hohes Maß an Differenzierungsvermögen und sieht davon ab, jedes Klangereignis zum Anlass zu nehmen, automatisch eine Effektorgie von infernalischem Ausmaße loszutreten. Besonders schön kann man dies an der Eröffnungsszene von Kill Bill Vol.1 erkennen, wo der (vermeintliche) "Gnadenschuss" von Kill auch tatsächlich wie eine Kleinkaliberwaffe klingt und nicht den Eindruck erweckt, als hätte er soeben mit einem Kampfpanzer auf sein Opfer gefeuert. Der Kampf zwischen Beatrix Kiddo und Vernita Green in Kapitel 1:2 wird vom Testgerät bravourös gemeistert: hier begeistert neben der famosen Klangdynamik (Schreie, Basseffekte beim Umherschleudern der Kämpferinnen) die Darstellung der zersplitterten Glasscherben. Die Wiedergabe wird hier nicht nur von höchstem Auflösungsvermögen und graziler Transparenz geprägt, sondern zeichnet sich ebenso durch ein beeindruckendes Darstellungsvermögen aus. Normalerweise wird der räumliche Faktor der Klangkulisse fast ausschließlich durch die Interaktion mehrere Lautsprecher bestimmt: ein Effekt wird dadurch im Raum platziert, indem mindestens 2 Lautsprecher das Geräusch wiedergeben und durch die Lautstärkebalance in der horizontalen Ebene platzieren. Selbstverständlich funktioniert dieses Prinzip auch beim vorliegenden Testgerät - und dies sogar in ausgezeichneter Weise. Der getunte DVD-3800BD wartet aber noch mit einer weiteren Komponente auf, die ihn maßgeblich vom Markt abhebt: jeder einzelne Kanal realisiert alleine schon eine überragende Tiefenstaffelung. Das Klangbild löst sich komplett vom Lautsprecher und ist in der Lage, Effekte/Musik/Sprache akkurat in der Tiefe zu verschieben. Die (zuvor bereits erwähnten) Glassplitter fliegen daher nicht nur wild durch den Raum, sondern erlauben eine klare Zuordnung der Flugbahn und des Aufschlagpunktes im Raum. Einfach ausgedrückt: die Splitter fliegen wesentlich räumlicher bzw. tiefer im Raum umher. Was man dieser Szene ebenfalls entnehmen kann, ist die unbeirrbare Übersicht, mit der Cinemike's Vorzeigeplayer in komplexen Szenen agiert. Die Detaillierung bricht genausowenig ein, wie die facettenreiche Dynamik, mit der die verschiedenen Effektebenen versehen sind. Hier muss sich sogar der getunte DVD-2500BT geschlagen geben, obwohl er diesbezüglich schon ein sehr überzeugendes Niveau erreicht. Erfreulicherweise tendiert der modifizierte 3800er trotzdem nicht zu einem überschärften Klangbild. Er besitzt minimal mehr Seidigkeit und Klangwärme, wie der analytisch angehauchte CM DVD-2500BT, bewegt sich aber immer noch im Bereich einer ehrlichen, linearen Wiedergabe ohne integrierten Weichzeichner. In Kapitel 2.2 ("Die blutbespritzte Braut") äußert sich die gelungene Klangabstimmung, indem die Musikeinspielung zwischen Laufzeit 21:20 min. und 21:44 min. auch bei sehr hohen Pegeln mit guter Durchzeichnung vonstatten geht, ohne dabei an Luftigkeit/Geschmeidigkeit zu verlieren. Speziell Sony's BDP-S5000ES und der Pioneer BDP-LX91 können eine latente Neigung zum Verzerren nicht völlig abstreiten. Sie klingen spitzer und erreichen nicht diesselbe Detaillierungstiefe, sondern setzen den Score oberflächlicher um. Im Mittenbereich pflegt unser Testgerät einen äußerst sauberen Federstrich zu ziehen, was logischerweise einen wichtigen Beitrag zur fantastischen Wiedergabe der Musikinstrumente beim Soundtrack von "Kill Bill" darstellt. Quentin Tarantino bedient sich einem multikulturellen Querschnitt aus folkloristisch geprägten Stücken, was eine entsprechende Vielzahl unterschiedlichster Instrumente mitbringt. Von verschiedenen (Pan)Flöten bis hin zu Harfen, Akustikgitarren oder Synthesizer-Bässen meistert der Blu-Ray Playern sämtliche Herausforderungen und setzt jedes Instrument realistisch sowie differenziert um. Selbst kleinste Besonderheiten finden Beachtung , daher kann man zB. bei der einsetzende Musik bei Laufzeit 1:37:43 die Vinyl Charakteristik der zugrundeliegenden Aufnahme klar heraushören, was mit fast allen anderen Playern höchstens erahnbar ist. Auch vokale Feinheiten werden exakt modelliert, wobei der getunte DVD-3800BD im Frequenzbereich körperhafter auftritt als der etwas asketisch veranlagte CM DVD-2500BT. Deswegen gefällt uns speziell die Umsetzung kräftiger Männerstimmen nochmal ein Stück besser. Die kurzen Statements von Bill gelangen mit präziser Artikulation und einem realistischem Maß an Eindringlichkeit auf die Membranen des Centerspeakers. Selbst die sonst gerne mal genuschelten Silben mit "n" oder "m" Konsonanten erstrahlen mit einer erstklassigen Sprachverständlichkeit. Allerdings ist es natürlich logisch, dass der DVD-2500BT (trotz einer eigentlich minimal niedrigeren Detaillierungsgenauigkeit) aufgrund seiner tonalen Abstimmung diesbezüglich sogar als minimal überlegen wahrgenommen werden könnte, obwohl dies eigentlich nicht der Fall ist. Besitzer von leicht aufdickenden Centerspeakern sollten sich daran nicht stören und sich bei entsprechendem Klangwunsch nach einem getunten 2500er umschauen. Für die meisten Hörgeschmäcker bzw. Lautsprecher, sollte der Cinemike DVD-3800BD den aktuellen Zenit am Klanggipfel markieren.
Die Unterschiede zwischen den Anschlussarten muss man
selbstverständlich sehr stark in Relation zur verwendeten Vorstufe
betrachten. Wir haben den Player im Direktvergleich zu den
digitalen Anschlussvarianten an der getunten AVP-A1HDA angeschlossen,
aber auch einen "Solo-Lauf" über den analogen Mehrkanaleingang der
Audionet MapV2 betrieben. Jene High-End Vorstufe ist schon seit Jahren
auf dem Markt, gehört aber dennoch immer noch zur absoluten Elite.
Sofern man ihr einen BD-Player mit gutem Coaxial-Ausgang zur Seite
stellt, vermag ihre hervorragende Klangqualität sogar den Verlust
von HD-Tonformaten zu kompensieren und überflügelt viele
HDMI1.3-bestückte Widersacher. Mit dem Stufe-2-Tuning des
DVD-3800BD kommt nun auch die MapV2 in den Genuss einer absolut
hochklassigen HD-Ton Zuspielung. Die analoge Mehrkanalausgabe war in
diesem Fall sogar besser, als eine HDMI1.3 Zuspielung über eine
(ungetunte) Denon AVP-A1HDA Vorstufe: die Klangdynamik setzt die
Vorzüge gut aufgenommener Tonspuren wirkungsvoll um und
überholt die komprimierte Tonausgabe via Coax-Ausgang. Auch die
Modellierungsgenauigkeit ist auf höchstem Niveau angesiedelt,
zumal sich viele andere Charakteristiken der HDMI1.3 Ausgabe auch in
diesem Modus finden lassen: die Basspräzision bzw.
-differenzierung erweist sich genauso als erstklassig, wie die
Bühnenstaffelung oder die gut ausbalancierte Tonalität.
Selbst auf der Cinemike-getunten AVP-A1HDA hält die analoge
Zuspielung sehr gut mit, muss sich aber letztendlich bei genauerem
Hinhören der noch leichtfüßigeren, gelösteren
Digitalzuspielung beugen. Ob die Klangdaten in solch einem
Fall über das HDMI- oder einem coaxial/optisch Kabel
transportieren sollte, hängt von den individuellen Begebenheiten
ab: hierzu zählt nicht nur die Güte der zur Verfügung
stehenden Signalkabel, sondern auch die Datenverarbeitung des
Receivers. Grundsätzlich sollte es in den meisten Fällen
besser sein, konventionelle Digitalformate über eine coaxiale
Verbindung zu übertragen, da klanglich gute Cinchdigitalkabel
leichter (und günstiger) zu finden sind, als entsprechende
HDMI-Strippen. Doch Vorsicht: bei manchen AV-Receivern haben die
Hersteller scheinbar einen klaren Schwerpunkt auf die HDMI-Sektion
gelegt (zB. Marantz MM8002), wo sich die konventionellen "alten"
Digitalanschlüsse klar hinter dem HDMI-Klangniveau befinden. Bei
der Denon AVP-A1HDA sind beide Varianten höchstwertig
ausgeführt, das von uns verwendete HDMI-Kabel "Silent-Wire
Referenz" hat sich als überlegene Wahl erwiesen, schlägt
aber mit 3 Meter Länge mit fast 400 Euro zu Buche. Wir
möchten unseren Lesern an dieser Stelle aber keine pauschalen
Kaufempfehlungen für (hochpreisiges) Zubehör aussprechen,
sondern lediglich für die Wichtigkeit einer harmonierenden
Feinabstimmung sensibilisieren.
Wir konnten den Cinemike DVD-3800BD mit einer Vielzahl von anderen
hochklassigen Quellgeräten direkt vergleichen. Für die Markteinordnung des
Players stehen uns viele Vergleichsgeräte zur Verfügung. Bei
den folgenden
Kurzvergleichen stehen zwar grundsätzlich die Qualitäten bei
der Blu-Ray Wiedergabe im Vordergrund, doch zusätzlich möchten wir auch Vergleiche hinsichtlich DVD und CD-Wiedergabe
integrieren, um Ihnen eine bessere gesamtheitliche Einordnung zu bieten.
Wir beziehen uns auf einen Einsatz innerhalb unseres
High-End Referenzstudios mit Audionet-Elektronik, Isophon-Lautsprechern
sowie dem Sim² C3X1080 3-Chip DLP FullHD Projektor. Mehr Details
zu unserer Testumgebung finden Sie in der nächsten
Rubrik.
Denon DVD-3930 Cinemike Edition Level3 (ca. 3.000 €) ![]() |
Der getunte 3930 war lange Zeit das Maß der Dinge in Bezug auf seine DVD-Wiedergabe. Weder der DVD-2500BT noch DVD-3800BD konnten den modifizierten Altmeister vom Thron schubsen. Während jene Blu-Ray Player aber schon in einzelnen Bildaspekten (zB. Schärfe) die minimalen Schwachstellen des DVD-3930 aufzeigten, war bislang vor allem seine hochkultivierte und souveräne Akustik über alle Zweifel erhaben. Erst jetzt mit dem getunten 3800BD können wir Besitzern des DVD-Player guten Gewissens zum Verkauf raten. Allerdings dürfen jene Anwender (trotz des ähnlich kräftigen Bass-Antritts) nicht erwarten, dass beide Geräte akustisch exakt identisch klingen. Der getunte 3930er agiert in den oberen Frequenzen etwas milder/seidiger und bringt im oberen Mittenbereich minimal mehr Volumen ein. Beim Cinemike 3800er präsentiert sich das Klangbild nach oben hin offener. Generell bietet der Blu-Ray Player etwas weniger Wärme, kontrolliert dafür aber noch stringenter und ist auch hinsichtlich der Dynamik leicht im Vorteil. Wir möchten uns nicht auf einen klaren akustischen Sieger festlegen - beide Auslegungen haben ihre Reize, zumal es sich hier eher um Nuancen als grob unterschiedliche Klangphilosophien handelt. Die Bildwiedergabe gefällt uns hingegen beim getunten 3800er ein gutes Stück besser, was hauptsächlich der dynamischeren und neutraleren Farbwiedergabe (selbst der getunte 3930er kann ein leicht erdige Einfärbung nicht leugnen), sowie der gestiegenen Bildschärfe anzurechnen ist. |
Cinemike DVD-25000BD (ca. 2.100 €) |
Das
Familienduell mit dem
getunten, "kleinen" Geschwistermodell sorgt keineswegs für
zerschnittene Tischtücher im Hause Denon, da sich beide
Geräte gegenseitig Überlebensraum lassen: der Cinemike
DVD-2500BT bleibt in Bezug auf Schärfe und
Bewegungsstabilität in Sichtweite und empfiehlt sich somit
ebenfalls für einen Einsatz in
hochwertigen Systemen. Für perfektionistisch veranlagte Anwender
könnte sich hingegen der Aufpreis zum getunten 3800er lohnen, der
generell noch kontraststärker agiert und eine bessere
Tiefenstaffelung
des Bildes realisiert. Wenn der Player oft auch dazu benutzt werden
sollte, DVDs wiederzugeben, macht das Investment in den aktuellen Denon
Topliner gleich noch mehr Sinn. Akustisch kann der 3800er seinen
Bruder ebenfalls distanzieren: das Klangbild löst sich noch ein
wenig besser von den Lautsprechern, außerdem gewinnt der Player
an Auflösungsvermögen. Unterschiede sind auch im
Grundton- und Bassbereich zu vermelden: hier bringt der Cinemike-3800er
mehr Volumen ein und spielt zugleich sogar noch einen Hauch
präziser, obwohl hier ja bereits der getunte 2500er ein
beeindruckendes Niveau erreicht. Die Umsetzung von Grob- und
Feindynamik gelingt dem 3800er in einer Perfektion, die uns sprachlos
machte. |
Pioneer
BDP-LX91 (ca. 2.400 €) ![]() |
Der Pioneer BDP-LX91
stellt den Hauptkonkurrenten des getunten Denon Player dar. Er kostet
ganze 900 Euro weniger, als ein Level-1 getunter 3800er und besitzt ein
aufwändigeres Chassis sowie die umfangreichere Platinenlandschaft.
Dass Masse aber nicht automatisch gleich Klasse ist, zeigt sich beim
Vergleich mit dem Cinemike Gerät. Hier distanziert er den LX91
besonders in Hinblick auf Bildschärfe, Feindetaillierung und
Farbneutralität recht deutlich. Die DVD-Wiedergabe hat uns ja
bereits beim ungetunten DVD-3800BD besser fallen, so dass der Vorsprung
nach dem Tuning logischerweise noch größer ausfällt.
Nach Belieben kann der getunte 3800er seinen Kontrahenten aus dem Hause
Pioneer aber auch nicht dominieren: der LX91 bietet eine noch bessere
Bildstabilität, außerdem besitzt er das deutlich schnellere Laufwerk. Akustisch liegen die
Geräte von der Grundkonzeption näher zusammen, als bei noch
bei vorangegangenen Test des DVD-2500BT der Fall war. Sowohl der LX91
als auch der getunte 3800er sind keineswegs schlank abgestimmt und sind
in der Lage, heftige Bassimpulse freizusetzen. Der Pioneer erreicht
dabei aber nicht die Kontrolle und Differenzierungskünste seines
Mitbewerbers und klingt insgesamt grobschlächtiger. Die analoge
Mehrkanalaudioausgabe war schon beim Serien-3800er auflösender -
mit dem Level2 Tuning kann man bezüglich Detaillierung und
Raumabbildung sogar unverhohlen von einer Zweiklassengesellschaft
sprechen (obwohl der Pioneer alleine betrachtete keineswegs schlecht
ist). Im analogen Stereobereich hält der LX91 besser mit und wird erst vom
Level-2 Tuning in die Schranken verwiesen, womit der Denon noch präziser und räumlich-exakter aufspielt. |
Sony BD-S5000ES (ca. 1.800 €) ![]() |
Mit seinem Preis von rund 1.800 Euro der günstigste Teilnehmer in unserem Vergleichsfeld, überrascht der Sony mit seiner klaren, gut aufgelösten Akustik und guten Bildtiefe bei Blu-Rays und DVDs. Während die DVD-Wiedergabe sehr gut ist und nur knapp unterhalb des (originalen) DVD-3800BD liegt, muss sich der Player speziell in Bezug auf Farbnatürlichkeit (leichter Gelbstich) und Bildschärfe geschlagen geben. Hier ist selbst der LX91 ein gutes Stück besser. Ähnlich wie das Pioneer Gerät, tendiert auch der BD-S5000ES zu einer leicht dunklen Einfärbung. Der getunte DVD-3800BD zeichnet Farben natürlicher und dynamischer ab - und sogar die sehr gute Bildtiefe des Sony kann noch einmal signifikant übertroffen werden. Bei der Bewegungsstabilität gehört der BD-S5000Es ohnehin nicht zu den besten in der 2.000 Euro Klasse und kann sich dementsprechend erst recht nicht mit dem Cinemike 3800er auf einem Niveau wähnen. Mit aktiviertem Super Bit Mapping verbessert der Sony Farbübergänge, softet das Bild aber auch etwas ab. Akustisch ähnelt der S5000ES dem getunten DVD-2500BT, ohne ganz an dessen Sauberkeit, Auflösung und Dynamik heranzukommen. Gegenüber dem CM DVD-3800BD wirkt er tendenziell höhenbetont und leicht aggressiv. Für die angestammte Preisklasse von 1.800 Euro zweifellos ein äußerst wettbewerbsfähiges Gerät mit guten Universaleigenschaften, welches sehr gut zum Leistungsvermögen von THX-Systemen oder guten Mittelklasseprojektoren passt. Innerhalb von High-End Umgebungen fällt er dann aber gegenüber dem Serien DVD-3800BD + LX91 ein wenig ab - im Vergleich zum getunten 3800er ist der Unterschied noch deutlicher. |
Audionet ART-G2 (ca. 4.000 €) ![]() |
Vielleicht fragen Sie sich, was denn bitte ein reinrassiger CD-Spieler innerhalb des Vergleichsfeldes für den hier vorgestellten Blu-Ray Player zu suchen hat? Nun - die Antwort ist genauso logisch wie einfach: solch ein Kaliber ist notwendig, um dem DVD-3800BD die Grenzen im Bereich der analogen CD-Wiedergabe aufzuzeigen. Der Cinemike Player toppt mit seiner präzisen, feingliedrigen Darstellung mühelos Geräte wie den Marantz SA-15S2 oder Denon's DVD-2000AE. Besser geht es nur noch mit dem ArtG2, wo Feindynamik und Bühnenabbildung nochmal eine Klasse besser sind. Bemerkenswert ist jedoch, dass der getunte 3800er in Bezug auf Hochtonauflösung, Klangtransparenz und Klangneutralität fast auf Augenhöhe mit dem wohl besten CD-Spieler unter 10.000 ist! |
Testumgebung und Kombinationsempfehlung:
Sim2 C3X1080 -3Chip DLP Projektor
Logischerweise steht bei der Anschaffung eines Blu-Ray Players zunächst die Kombination mit dem Bildwiedergabegerät im Fokus. Wer dem CM DVD-3800BD die bestmöglichen Arbeitsbedingungen zur Seite stellen will, findet im Sim2 C3X1080 genau das richtige Gerät. Die extrem hohe Farbdifferenzierung erweckt selbst kleine visuelle Nuancen zum Leben und zeigt die volle Bandbreite der Gerätemodifikationen in einem beeindruckendem Maße auf. Wer seine Netzhaut von solch einem Projektor verwöhnen lässt, würde sich (zum Zeitpunkt des Tests) mit einem anderen Player Vieles entgehen lassen. Das Zusammenspiel aus Farbdynamik, Plastizität, Bewegungsstabilität und Punch brennt auf der Leinwand wahrhaftig ein neues Niveau an HD-Niveau ab. Erstaunlicherweise muss man aber nicht unbedingt den Wert eines Kompaktwagens an die Decke hängen, um deutliche Verbesserungen durch das Tuning sehen zu können. Gute D-ILA Mittelklassegeräte wie JVC's HD100 (bzw. der baugleiche Pioneer KRF-9000FD) und sogar schon ein Mitsubishi HC6000 sind ebenfalls schon in der Lage, die visuellen Benefits zu zeigen. Selbstverständlich kann man hier bei weitem nicht das selbe Maß an erweiterter Bildtiefe wie beim Sim2 C3X1080 erwarten, doch insbesondere in Hinblick auf die Bildschärfe waren wir teilweise extrem überrascht, zu welchen Steigerungen diese Projektoren noch instande sind.
Pioneer PDP LX-6090 Plasma-TV
Bei Flachbildfernsehern sieht die Welt etwas anders aus. Hier spielt insbesondere der Sitzabstand eine große Rolle, denn wer 5 Meter von einem 32´´ Display entfernt sitzt, muss visuelle Feinheiten sowieso mit der Lupe suchen. Doch auch bei normalen Sitzabständen gibt es noch diverse Hürden auf dem Weg zum visuellen Glück. Das Hauptproblem bei vielen LCD-TVs ist der geringe Kontrastumfang sowie eine mangelhafte Schwarz-/Graudifferenzierung. Aus diesem Grund profitieren entsprechende Displays hauptsächlich nur in Bezug auf Bildschärfe vom Cinemike Player. Außerdem überlagern viele LCD-TVs das Bild mit Bewegungsunschärfen bzw. Artefakten aus der Signalverarbeitung. Dass es auch anders geht, haben wir an unserem Pioneer PDP-LX6090 (siehe Bild) feststellen dürfen. Dank moderner Plasma-Technologie kann die gestiegene Farbdifferenzierung hervorragend umgesetzt werden, zumal das Bild durch die sensible Schärfedifferenzierung auch an Tiefe gewinnt. Sicherlich sind die meisten Flachbildschirme in der Lage, zumindest einige visuelle Aspekte des Player-Tunings in Ansätzen offenzulegen. Für Manche mag dieser Effekt sogar ausreichend sein, um die 1.350 Euro zu investieren, andere werden sich hingegen etwas mehr erwartet haben. Dies hängt dann nicht nur von der Erwartungshaltung sondern im speziellen vom verwendeten Gerät ab. Die Bandbreite ist in diesem Bereich sehr groß. Grundsätzlich möchten wir festhalten, dass man für deutliche Bildfortschritte über verhältnismäßig hochklassigere Bildwiedergabegeräte verfügen sollte, als dies bei Projektoren der Fall ist. Die Freisetzung der akustischen Fähigkeiten ist (idR.) leider nicht mit 3.000 Euro-Equipment zu bewerkstelligen, wie bei den Projektoren. Die gestiegene Dynamik, Basspräzision sowie Auflösung liegt auf einem Niveau, welches erst mit Lautsprechersystemen der oberen Mittelklasse umgesetzt werden kann. Speziell die Monitor Audio Gold Signature Serie bietet für verhältnismäßig wenig Geld ein hohes Maß an audiophiler DNA mit hochdetaillierten und neutralen Klangeigenschaften. Die Basscharakteristik fokussiert eine trockene, präzise Auslegung und eignet sich hervorragend für den Cinemike-Player. Wer beim Filmgenuss etwas mehr Klangwärme und Grundtonfundament bevorzugt, sollte sich einmal ein Wharfedale-Opus² System anhören, welches außerdem im Hochtonbereich auch etwas seidiger klingt, als die eher analytisch-offen abgestimmten Monitor Audio Lautsprecher. Weitere empfehlenswerte Anlaufstellen für günstige hochwertige Schallwandler findet man beispielsweise auch bei Nubert (nuLine-Serie) oder Quadral (Platinum Ultra). THX Ultra² Systeme verfolgen hingegen eine andere Art des privaten Filmgenusses und eignen sich nur bedingt, um die feingeistigen Tuningeffekte hörbar zu machen. Speziell bei den Subwoofern merkt man recht deutlich, dass hauptsächlich Tiefgang, Druck und Pegel im Pflichtenheft der Entwickler priorisiert waren, während Differenzierungsvermögen und Präzision bei vielen Modellen verbesserungsfähig sind.
Isophon Arabba D + FRC D + Stonehenge
Allgemein kann man festhalten, dass der Cinemike-Player (zur Zeit)
die akustische Referenz im Bereich der Blu-Ray Wiedergabe darstellt.
Deswegen wird sein Einsatz mit zunehmender Qualität der
Lautsprecher immer empfehlenswerter. In Kombination mit unserem Isophon
Surroundsystem konnten wir die Unterschiede zum Serienmodell nochmals
deutlich klarer heraushören. Hier merkt man eindeutig, dass der
originale DVD-3800BD zu unsauber und schwammig spielt, um solch
ein System auch nur ansatzweise auszureizen. Das herausragende
Differenzierungsvermögen dieser Lautsprecher in Bezug auf
akustische Detailinformationen, Raumabbildung und Dynamik stellt dem
Player maximale Entfaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Wenn
auch Sie über eine vergleichbare Lautsprecherzusammenstellung
verfügen, gibt es derzeit eigentlich keine Alternative zum
Cinemike-Tuning: "schon" bei unserem Monitor Audio Platinum System war
die Klangverbesserung derart deutlich, dass das Return-of-Investment
des 1.350 Euro Tunings schon noch wenigen Filmminuten gegeben war. Hier
befindet sich übrigens auch die erklärte Zielgruppe von
Cinemike: Besitzer von hochwertigen Heimkino-Installationen mit
audiovisuell sehr leistungsfähigen Komponenten, wo die
Gerätemodifikationen ihre maximale Wirkung entfalten können
und deswegen im Verhältnis zum Klang(/bild)gewinn ihren Kaufpreis
absolut rechtfertigen.
Gute Lautsprecher garantieren jedoch noch lange keinen perfekten Klang: gerade bei ambitionierten Systemen kann eine schlechte Raumakustik und/oder eine ungünstige Aufstellung sämtliche Qualitäten stark beeinträchtigen. Wir halten es für unabdingbar, sich mit dieser Materie gründlich auseinanderzusetzen und entsprechende Optimierungem im Hörraum vorzunehmen. Die Reduzierung von direkten Reflektionen sowie Nachhallzeiten kann mit Hilfe von Absorbern derart viel Klangqualität (Raumabbildung, Dynamik etc.) bewirken, dass ein gutes 5.000 Euro Lautsprecher-Set in Kombination mit einem 3.000 Euro "Raumakustik-Paket" meistens weitaus besser klingt, als ein vielfach teureres Lautsprecher-System im gleichem Raum ohne optimierte Akustik ! Solange diesbezüglich keine sinnvolle Umgebung bereitgestellt ist, sind auch Investition in Kabel oder sonstige Zubehörartikel weitesgehend wirkungslos.
Nachdem wir uns mit Raum und Lautsprechern befasst haben, ,möchten wir uns nun der Elektronik widmen. Wir möchten an dieser Stelle nicht den Eindruck von Arroganz oder Überheblichkeit erwecken, doch (leider) muss man auch in diesem Punkt ganz klar festhalten, dass es schlichtweg gewisse Mindestanforderungen zu erfüllen gilt, wenn man an den Tuningeffekten akustisch partizipieren möchte. Ähnlich wie schon bei den Lautsprechern sollte auch die Elektronik nicht für plumpe Effekt-/Bassorgien ausgelegt sein, sondern feingeistige Qualitäten erkennen lassen. Aus diesem Grund scheiden viele günstige AV-Receiver der < 2.000 Euro Klasse aus. Selbst der (in seiner Klasse herausragende) Onkyo TX-NR906 erreicht hinsichtlich Auflösung und Präzision/Detaillierung kein ausreichendes Niveau, um große Unterschiede zur Serienversion des DVD-3800BD hörbar zu machen. In solch einem Fall kann man sich jedoch mit einer guten externen Mehrkanalendstufe sehr gut behelfen, denn hier liegt bei fast allen günstigen AV-Receiver der Falschenhals. Hervorragende Mehrkanalendstufen in verschiedenen Preisklassen stellen beispielsweise die Sherwood A-965, NAD M25 und der Audionet AmpV dar. Als kleinen Geheimtipp können wir Audio-Gourmets auch eine Audiolab Vor-/Endstufenkombination aus 8000AP und 3 Stück 8000P ans Ohr legen, die für verhältnismäßig kleine Münze Beeindruckendes leistet.
Cinemike AVP-A1HDA Surroundvorverstärker
Bedingt durch die ausschließliche Datenausgabe via HDMI kann der Cinemike DVD-3800BD leider nicht mit allen Surroundvorstufen kombiniert werden. Dies schränkt zwar die Auswahl stark ein, doch glücklicherweise finden sich bereits ein paar klangstarke High-End Vorstufen mit entsprechenden Schnittstellen auf dem Markt. So bietet der kanadische Anbieter Anthem mit der Statement D2 (8.750 €) eine mit HDMI1.1 bestückte Vorstufe an, die in unserem Hörstudio durch eine hochdetaillierte und klare Spielweise im Surroundbetrieb zu gefallen wusste. Der geplante Test ist übrigens deswegen gecancelt worden, weil wir uns lieber gleich der HDMI1.3 Variante widmen möchten, welche der Hersteller kurzfristig für das erste Quartal 09 angekündigt hat. Als Alternative empfiehlt sich die Denon AVP-A1HDA (7.099 €), die ein sehr angenehmes und antrittsstarkes Klangbild bietet. Perfektionisten können sich diese Vorstufe ebenfalls bei Cinemike tunen lassen. Die Modifikationen schlagen zwar mit satten 5.000 Euro zu Buche, werten das Gerät aber in jeder Klangdisziplin deutlich auf. Aktuell stellt die Cinemike Variante der AVP-A1HDA mit deutlichem Abstand die beste Mehrkanalvorstufe dar, die wir kennen. Was hier an Kontrolle, Informationsreichtum und Klangkultur geboten wird, dürfte sogar vom getunten DVD-3800BT nicht ausgereizt werden und noch Potential für kommende High-End Blu-Ray Player besitzen.
Audionet AmpVII Mehrkanalverstärker (links unten)
Die Auswahl der passenden Endstufe für einen DVD-3800BD hängt maßgeblich von der Vorstufe und den Lautsprechern ab, doch grundsätzlich sollte man zu diesem Player bevorzugt Komponenten einsetzen, die über ein großes Maß an Feinzeichnung verfügen. Ausreichend Kraft und Druck sind zwar sicherlich ebenfalls sehr wichtig, doch wenn sich die Endstufe hauptsächlich über diese Attribute definiert, ist auch nichts gewonnen. Deswegen würden wir selbst Käufern der AVP-A1HD nicht unbedingt zum Kauf der dazugehörigen Endstufe raten - zumindest nicht in Verbindung mit einem audiophilem High-End Lautsprechersystem und dem Cinemike DVD-3800BD. Eine günstige Alternative wären zB. die Vincent SP-995 Monoblöcke, die sich einem sehr feingeistigem Klangbild verschrieben haben. Als klangliche Ideallösung haben wir vor allem Endstufen aus dem Hause Audionet kennengelernt. Schon der "kleine" AmpV bietet eine famose Klangtransparenz, Raumabbildung und tonale Neutralität auf außerordentlichem Niveau. Der AmpVII besticht aufgrund seiner Mono-Architektur durch bärenstarken Antritt und legt auch hinsichtlich Klangdetaillierung eine Schippe drauf. Nicht umsonst gilt der AmpVII als einer der weltweit besten Mehrkanalverstärker überhaupt. Wer sich diese 65kg Komponente in sein Hifi-Rack hievt, braucht sich über die passende Verstärkung zu seinem Cinemike DVD-3800BD definitiv keine Gedanken mehr machen.
Unsere hauptsächlich eingesetzten Testgeräte in der Übersicht
Lautsprecher | Isophon 7.2 Set (2xArabba D+5xFRC D+2xStonehenge) ca.78.000€ Monitor Platinum Audio 5.1 Set (4xPL300+1xPL350C+GSW12) ca. 21.000€ |
AV-Elektronik | Audionet Max (Monoblöcke, ca. 13.500€) + AmpVII (ca. 10.000€) Cinemike AVP-A1HDA (ca. 12.000€) |
Bildwiederg. | Pioneer PDP-LX6090 (60´´ Plasma TV, ca. 7.000€) Sim2 C3X1080 mit Cinemike Tuning (3Chip DLP Projektor, ca. 30.000 €) Mitsubishi HC6000 (LCD Projektor, ca. 4.000€) Leinwände mit Alphaluxx Barium1 HDTV Tuch |
Fazit:
Wenn Sie diesen Testbericht bis hierhin aufmerksam gelesen haben,
ohne vorher kopfschüttelnd auf das kleine rote X geklickt zu
haben, gehören Sie wahrscheinlich zur seltenen Sorte von
Heimkino-Enthusiasten, bei denen wir uns nicht für das
(vermeintliche) Sakrileg entschuldigen müssen, ein 2.000 Euro
Tuning für einen bereits herausragenden Blu-Ray Player unter die
Lupe zu nehmen. Für Gourmets entspringt der
größtmögliche
Heimkinogenuss nur selten bei Palettenangeboten oder den
Rabattschlachten von diversen Internetanbietern. So empfehlen
wir dem
"Otto-Normal-Anwender" mit einer Mittelklasse-Anlage auch
weiterhin bei einer Playstation3 zu bleiben und sich
über das
hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis zu freuen. Die
glücklichen Besitzer eines High-End Systems sollten sich hingegen
die philosophische Frage nach dem Sinn und Zweck ihrer Anlage stellen:
besitzt man eine hochklassige AV-Installation primär aus
Gründen einer technischen guten Funktionserfüllung ? Oder
definiert man die Sinnhaftigkeit seiner Investition durch die
gewonnenen Erlebnisse bzw. Gefühle? Eventuell werden Sie
feststellen, dass beide Aspekte enger miteinander verwoben sind, als
man zunächst denken mag. Wir können es nachvollziehen, dass
man einem 1.350- bzw. 2.050 Euro Tuning bei einem digitalen
Quellgerät zunächst einmal skeptisch gegenübersteht:
aufgrund der technisch/mathematisch bzw. faktisch orientierten
Gesellschafts- aber auch Medienlandschaft werden sinnesbezogene Aspekte
leider immer mehr überdeckt. In der KFZ-Branche zählen
Verbrauchswerte und Finanzierungskonditionen beispielsweise bei vielen
Werbekampagnen mittlerweile eine größere Rolle als
Fahrspaß oder Komfort! Wer sich hingegen den finanziellen und
intellektuellen Luxus einer individuellen Meinung/bzw. Produktauswahl
leisten kann, ist mit einem Cinemike getunten DVD-3800 sehr gut
beraten. Innerhalb transparenter Wiedergabeketten überzeugt der
getunte Denon-Player mit bestechenden audiovisuellen Leistungen, wo
selbst unsere kritischen Augen und Ohren vollends überzeugt
werden.
Das Level 1-Tuning für 1.350 Euro verbessert sämtliche
Digitaleigenschaften mit großer Deutlichkeit gegenüber dem
Grundgerät. Hierdurch wurde aber nicht nur der aktuelle Blu-Ray
Champion geboren, sondern "nebenher" auch gleich eine neue Messlatte im
Bereich der DVD-Wiedergabe gesetzt! Auch die digitale Wiedergabe von
CDs gelingt dem Stufe-1 Gerät mit derartiger Bravour, dass selbst
anspruchsvolle Anwender ins Grübeln kommen, ob sich ein
dedizierter CD-Player überhaupt noch lohnt. Für Besitzer von
hochwertigen Surroundvorstufen ohne HDMI-Sektion lohnt es sich, nochmal
700 Euro aus dem Portemonnaie zu holen. Nach der Modifizierung im
Analogbereich klingt der DVD-3800BD derart kontrolliert bzw.
feinzeichnend, dass man von den Verbesserungen durch gut abgemischte
HD-Tonformate im vollen Umfang profitiert und dabei sogar ein
Großteil der aktuellen
HDMI1.3-Geräte überholt!
Mit Sicherheit ist selbst der hier getestete Cinemike DVD-3800BD kein absolut perfektes Gerät: Denon "Altlasten" (Stichwort: DVD-Layerwechsel, Bedienung, veraltetes BD-Profile 1.1 etc.) vermag das Tuning genausowenig zu kaschieren, wie die Tatsache, dass man für 4.000 Euro ein Gerät erwirbt, welches äußerlich und in Bezug auf seinen Grundaufbau "nur" einer 2.000 Euro Komponente entspricht. Doch bei reiner Betrachtung der herausragenden audiovisuellen Leistungen, positioniert sich der getunte Scheibenleser momentan konkurrenzlos auf dem Markt. Der originale DVD-3800BD ist ein talentierter Entertainer mit hohem Spaßfaktor - doch nach dem Besuch im Cinemike-Camp avanciert er zum absoluten Superstar und zelebriert eine audiovisuelle Show von bislang unbekannter Qualität.
Durch das Tuning avanciert der DVD-3800BD zur absoluten
Referenz in Bezug auf analoge+digitale Blu-Ray UND DVD-Wiedergabe.

Cinemike Tuning für den Denon DVD-3800BD
Tuningpreis: 1.350 Euro Stufe 1 + 700 Euro Stufe 2
Test: 23. März 2009
Website des Anbieters. www.cinemike.de
+ deutliche Steigerung der Bildschärfe und Tiefenwirkung gegenüber Grundgerät
+ absolut überlegene Farbdarstellung
+ makellose akustische Kombination aus souveränerer Kraftentfaltung und Kontrolle
+ audiophile Klangeigenschaften über alle Schnittstellen
+ minimierte Lüftergeräusche
- kein richtiges Händlernetz verfügbar
- gesplittete Gewährleistung beim nachträglichen Umbau von Fremdgeräten
- hoher Gesamtpreis
- manche Negativpunkte des Grundgerätes bleiben bestehen: ruppiger Layerwechsel und träge Bedienung
Raumakustische Optimierung
unserer Studios mit Wallpanels und Absorbern von:
Text: Lars Mette