Test: Bowers&Wilkins Custom Theatre 700 7.2 Surroundsystem - Heimkinospezialisten mit Profi-Genen.


Dieser Artikel wurde auf Amisos-PCs verfasst.

(24.Juni 2009 - Autor: Lars Mette )



"... Moviestar oh moviestar..." hat wohl Jeder schon einmal vor sich hin geträllert. Der Song über Filmheros und Hollywood's Jet-Set verhalf dem schwedischen Interpreten Harpo im Jahr 1976 zu einer 31-wöchigen Dauerkarte auf Platz 1 der deutschen Charts. Einen ähnlichen erfolgreichen Auftritt wünscht sich Bowers&Wilkins auch von ihren Moviestars und schicken die komplett neu aufgelegte Heimkinoserie Custom Theatre 700 in das Rennen um die Gunst von begeisterten Home-Cineasten. Die technischen Voraussetzungen stehen denkbar günstig, schließlich bedienen sich die Lautsprecher direkt aus dem Technikregal der hauseigenen Profiserie, was zB. anhand der kaskadierten Subwoofer-Lösung ersichtlich wird. Auf eine offizielle Lizenzierung wurde bewusst verzichtet, um ein möglichst attraktives Pricing zu ermöglichen. Außerdem waren die Entwickler somit nicht an die strikten Vorgaben gebunden und konnten in vielen technischen Aspekten ihre bevorzugten Vorstellungen umsetzen. Bowers&Wilkins möchte mit der Custon Theatre 700 Famile eine starke Alternative zu den bekannten THX-Systemen bieten, indem eine klare Fokussierung auf klangrelevante Konstruktionsaspekte gelegt wird. Optisch tritt das System daher eher zweckmäßig als stylisch auf und bekundet somit seine Abstammung aus dem professionellem Marktsegment. Erfreulicherweise lässt der Blick auf die Preisliste keine Verwandtschaft zu den technikspendenden Artgenossen erkennen, denn mit Stückpreisen zwischen 600 und 1.500 Euro bleiben auch dem Girokonto eines Durchschnittverdieners Sorgenfalten erspart. Unsere 7.2 Testzusammenstellung rangiert in den obersten finanziellen Sphären, die mit einem CT-700 System erreichbar sind. Für exakt 11.500 Euro liefert Bowers&Wilkins als Gegenwert folgende Lautsprecher:




Der CT7.3 (Einzelpreis 1.500 €) fungiert als Flaggschiff der Fullrange-Schallwandler und ist in unserem System in dreifacher Ausfertigung vertreten. Wir setzen ihn als Front- und Centerspeaker ein. Gegenüber seinen Markengeschwistern, aber auch Mitbewerberprodukten, sticht der CT7.3 durch seine Konzipierung als klassisches 3-Wege-System heraus. Für die Mitteltonwiedergabe steht ein separates Chassis mit sickenloser Aufhängung und Kevlargewebemembranen zur Verfügung, um eine maximale Klangqualität zu erreichen. Die Basserzeugung übernehmen zwei 200mm Tieftöner. Der konstruktive Aufwand wird nicht nur beim Gewicht (22,5 kg) oder den imposanten Abmessungen dokumentiert, sondern schlägt sich auch in Bezug auf die Belastbarkeit nieder, die beim CT7.3 mit 200 Watt angegeben wird.



Für eine hochklassige Klangkulisse im rückwärtigen Bereich sollen vier Stück vom Typ CT7.4 (Einzelpreis 1.000 €) sorgen, welches als mittleres Modell zwischen dem CT7.3 (siehe oben) und dem einfacheren CT7.5 (600 €) positioniert ist. Die Klangwiedergabe erfolgt über ein Zwei-Wege System, welches sich zwei 165mm Tiefmitteltönern, sowie dem Hochtöner bemächtigt. Durch die symmetrische Arbeitsweise bzw. Klangausgabe arbeitet der CT7.4 nach dem D'Apolitto Prinzip. Die Belastbarkeit wird vom Hersteller mit 150 Watt beziffert.



Die tiefen Frequenzen befinden sich in der Obhut des oben abgebildeten Gerätetrios aus 2x Passivsubwoofer CT SW10 (Einzelpreis 750 €) in Kombination mit dem Verstärkermodul SA1000 (Preis 1.500 €). Die beiden Subwoofer können mit einen geschlossenen Gehäuseaufbau aufwarten. Mit Hilfe eines hochbelastbaren 250mm Tieftöners sollen sie eine untere Eckfrequenz von 18 Hertz (-6db) erreichen und weisen eine Belastbarkeit von 1.000 Watt auf. Diese Leistung muss von außen zugeführt werden, wofür der spezielle Subwooferverstärker SA1000 zuständig ist. Der Digitalverstärker versorgt bis zu zwei Tieftonspender jeweils mit bis zu 1.000 Watt, außerdem ist er auch hinsichtlich Klangcharaktistik und Justagemöglichkeiten speziell auf seine Mission vorbereitet. Zur Verfügung stehen Tiefpassfilter, Bass Extension-Schalter, verschiedene Movies/Music-EQs, sowie die üblichen Grundfunktionen (Phasenschalter, Frequenzeinstellung etc.). 
Verarbeitung/Design


Im Gegensatz zu ihren hochglanzlackierten oder aluminiumsäulen-bestückten Artgenossen mancher Mitbewerber setzen die B&W Schallwandler auf eine schlichte Optik. Form follows Function in Reinkultur: geschwungene Seitenwände sucht man bei den Gehäusen vergeblich, stattdessen kommt die klassische Kistenform zum Einsatz. Die einheitliche Gehäusetiefe  fällt mit 26,5 Zentimeter absichtlich relativ flach aus, damit eine verdeckte Wandmontage hinter Leinwänden oder Vorhängen ermöglicht wird. Auch die Subwoofer können auf diese Weise versteckt positioniert werden. 



Wie Ihnen vielleicht schon aufgefallen ist, zeichnen sich die Modelle durch eine recht einfache Oberflächenbeschaffenheit aus. Holzfurniere oder Aluminiumblenden sind hier ganz bewusst nicht vorgesehen. Die CT-700 Serie ist hauptsächlich für einen verdeckten Einbau (zB. hinter einer akustisch transparenten Leinwand) innerhalb dedizierter Heimkinoinstallationen konzipiert. Selbstverständlich eignen sich die Lautsprecher auch für eine freie Aufstellung im Raum. In diesem Fall sollte man sich eben nur darüber bewusst sein, dass man sich mit den CT-700 Modellen keine Designmeisterwerke in das Wohnzimmer stellt. Stattdessen besitzt man Lautsprecher, die einen klaren Schwerpunkt auf die Akustik legen und sich deswegen mit einer zweckmäßigen Optik begnügen. 


Auch wenn sich die CT-700 Lautsprecher nicht mit Echtholzfurnieren kleiden, so weisen sie eine professionelle und hochwertige Verarbeitung auf. Die Gehäuse punkten mit gleichmäßig lackierten mattschwarze Oberflächen aus Strukturlack und besitzt sorgfältig gerundete Kanten. Die B&W CT-700er Serie gehört defintiv nicht zu der Sorte von Lautsprechern, die beim genauen Anblick einen nachlässigen bzw. lieblos gefertigen Eindruck hinterlässt. Außerdem verhindert der mattschwarze Strukturlack die Bildung von Leinwandreflektionen, was von großem Vorteil für eine professionelle Heimkinointegration ist. 

Den hohen technischen Anspruch, sowie die Nähe zum Profibereich wird auch beim Anschlussterminal eindrucksvoll dokumentiert. Auf Bi-Wiring/-Amping muss man zwar leider verzichten, doch dafür genügen die hochwertigen Lautsprecheranschlüsse auch gehobenen Ansprüchen. Als große Besonderheit bieten die Schallwandler zusätzlich noch eine Speakon Buchse. Diese Anschlussvariante kommt aus dem PA/Studiobereich und zeichnet sich durch große Kontaktsicherheit aus. Entsprechende Adapter zur Nutzung mit handelsüblichen Lautsprecherkabel liegen den Boxen bei. 


Die mitgelieferten Schutzrahmen mit schwarzer Stoffbespannung fallen optisch schlicht bzw. unauffällig aus. Die Fixierung am Lautsprecherkorpus erfolgt über kleine Magnete an den Ecken des Stoffrahmens. Diese Lösung sorgt zwar somit für eine adrette Optik ohne Beeinträchtigungen durch hässliche Aufnahmelöcher, hat sich im Testbetrieb aber nicht als extrem standfest erwiesen. Bei Hörtests mit basslastigen Titeln wie "Der Tag an dem die Erde still stand" fliegen die Gitter bei den Subwoofer gerne mal ab. Hier sollte B&W mit stärkeren Magneten nachbessern. 


Auch bei detaillierter Betrachtung hinterlässt die Gehäuseverarbeitung einen astreinen Eindruck. Die CNC-Ausfräsungen bestechen mit makelloser Genauigkeit. Für eine hochfeste Montage von Chassiskorb und Aluminiumzierring stehen jeweils 8 Metallgewinde zur Verfügung. Nicht selten ist bei vergleichbaren Modellen zu beobachten, dass stattdessen aus Kostengrunden auf Spax-Schrauben zurückgegriffen wird, die einfach direkt im Trägermaterial versenkt werden. Der Nachteil bei solchen Lösungen liegt speziell in einer verminderten Langlebigkeit durch nachlassende Festigkeit bei hohen strukurellen Belastungen. Die Lautsprecher der B&W CT-700 Serie bestätigen hingegen auch in solchen Details alle Anforderungen an ein Qualitätsprodukt.



Der Subwoofercontroller SA1000 kann seine zweckmäßige Ausrichtung zwar nicht völlig leugnen, doch immerhin verpasste man ihm eine Frontplatte aus poliertem Aluminium. Die Drehregler sind jedoch aus Kunststoff gefertigt und auch der Kantenverarbeitung fehlt der allerletzte Schliff an liebevoller Detailvollendung, um neben absoluten High-End Komponenten im HiFi-Rack nicht abzufallen. Auch auf Gimmicks wie Tastenbeleuchtung oder motorisierte Stellregler muss man als SA1000 Besitzer verzichten. Insgesamt erreicht die SA1000 aber mühelos ein gehobenes Niveau, um sich wohltuend von typischem PA-Equipment hervorzuheben. Manche Interessenten könnten sich daran stören, dass B&W diese Komponente (wie auch die Boxen) ausschließlich in schwarz anbietet.

Fazit Verarbeitung:

Routiniert, hochwertig und absolut solide. So kann man die Verarbeitungsqualität in drei Worten zusammenfassen. Attribute wie "aufregend" oder "exotisch" kann das B&W Testensemble jedoch nicht für sich beanspruchen. Für die anvisierte Zielgruppe stellt die Besinnung auf hohe Alltagstauglichkeit (kratz- und reflektionsunempfliche Oberflächen) eine willkommene Oase im Dschungel der Livestyle-orientierten Lautsprecherbranche dar. Doch natürlich kann man die schlichte Optik auch negativ bewerten und einen mangelnden "Showfaktor" beklagen. Fürs perfektionistisch designte Wohnzimmer stellen die CT-700 sicherlich nicht unbedingt eine optische Offenbarung dar, zumal es keine alternative Farbauswahl zur mattschwarzen Colorierung gibt. Der nutzwert interessierte Film-Enthusiast wird sich die Boxen jedoch mit Freude in sein Heimkino installieren und sich darüber freuen, dass er Geräte im Profilook bekommt und dafür nicht einmal den sonst üblichen Aufschlag für teure Gehäuseveredelungen entrichten muss.

technischer Grundaufbau/Lieferumfang:

Das mitgelieferte Zubehör kann sich sehen lassen: abgesehen vom Stoffrahmen und einer kurzen Anleitung, purzeln Schaumstoffpropfen zur individuellen Abstimmung des Bassverhaltens, sowie Montageset für eine Wandanbringung aus dem Karton. Die Subwoofer dürfen sich über verchromte Spikes freuen, während das Verstärkermodul mit einem Einbausatz (nicht abgebildet) für 19 Zoll Racks bedacht wird.

Die verwendeten Hochtöner bestehen aus einer komplexen Zusammenstellung vieler verschiedener Bauteile und entstammen dem Technologietransfer aus den Referenzserien. Übernommen wurde beispielsweise eine Methode zur Unterdrückung des nach hinten gerichteten Schalls. Hier realisierte man ein Verfahren auf Basis der Nautilus Röhrentechnologie, wo der rückwärtige Bereich in Form eines konisch zulaufenden Zylinders ausgeführt ist. Die Schallenergie wird auf ein "schwarzes akustisches Loch" geleitet und somit elimeniert. Der Hörer profitiert von dieser Technologie, indem er nur noch die "richtigen", "direkten" Schallanteile des Hochtöners geboten bekommt, ohne beigemischte Gehäusebeeinflussungen. Dies verbessert sowohl die Detailtreue, als die Klangtransparenz.

Die 25mm Gewebemembran wird von einem starken Neodymium-Magnet kontrolliert. Zusätzlich finden sich hochwertige Kupfer-, als auch Magnetpolabdeckungen genauso in dieser Komponente, wie eine Flachdrahtschwingspule sowie eine neu entwickelte Rollsicke. Für eine optimierte Abbildungsgenauigkeit setzt B&W rings um die Kalotte ein neuentwickeltes Sickenmaterial ein, welches Kantendispersionen als auch Bündelseffekte optimieren soll. Außerdem wurde darauf geachtet, dass die kuppelförmige Membran leicht vom Gehäuse absteht, um die Abstrahleigenschaften zu verbessern bzw. linearisieren. Sehr schön lässt sich die herausstehende Wölbung auf dem vorherigen Bild erkennen. 

Mit Ausnahme der beiden Subwoofermodelle greifen sämtliche Modelle auf ein Bassreflex-System zurück. Durch eine tieffrequente Abstimmung der Resonanzrohre wird das Ziel erreicht, gezielt die Tiefbasswiedergabe zu stärken, ohne dabei Verfärbungen in den darüberliegenden Frequenzbereichen zu generieren. Desweiteren verfügen die Rohre zum Zwecke einer bessen Luftströmung, über eine perforierte Struktur. B&W möchte damit unliebsame Strömungs- bzw. Ventilationsgeräusche unterbinden und betitelt diese Technologie mit dem Begriff "Flowport". Jedem Bassreflexlautsprecher liegen zusätzlich noch verschiedene Schaumstoffpropfen bei, um die Wiedergabecharakteristik zwischen Bassintensität sowie Abbildungsgenauigkeit hinsichtlich des eigenen Hörgeschmacks bzw. den Aufstellungsbedingungen noch etwas austarieren zu können. 



Der Blick ins Innere verrät uns gleich zwei Dinge:

1.) Die Gehäuse bestehen aus einem MDF-Korpus und verfügen über massive interne Versteifungen zur Vermeidung von gehäusebezogenen Eigenresonanzen. Mit Ausnahme des Mitteltöners vom Modell CT7.3 teilen sich die Chassis das bassreflex-beatmete Innenvolumen. Auch der Hochtöner residiert nicht in einer eigenen Gehäusekammer. Allerdings ist solch eine Trennung wegen der Nautilus-Röhrentechnologie ohnehin obsolet, weil dessen geschlossene Zylinderkonstruktion für eine vollständige "Entsorgung" der nach innen gerichteten Hochtonanteile sorgen soll.

2.) Bei den Frequenzweichen setzt B&W auf ein minimalistisches Design, um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen. Bowers & Wilkins verfolgt traditionell ein Konzept, bei dem man auf möglichst kompakte Frequenzweichen hinarbeitet. Durch die Möglichkeiten der spezifischen In-House Herstellung sowie der Integration von High-Tech Membranen, konnte man die notwendigen Filterelemente nochmals deutlich senken. Vereinfacht ausgedrückt: Gehäuseeigenschaften und Lautsprecherchassis sind von vorneherein derart aufeinander abgestimmt, dass die Frequenzweiche nicht dazu benutzt werden muss, auftretende Resonanzfrequenzen zu kaschieren. Und da die Frequenzweiche aus solchen Gründen nun statt beispielsweise 28 Komponenten, lediglich mit 4 oder 5 Bauteilen bestückt werden muss, kann es sich B&W auch leisten, an diesen Stellen dafür deutlich hochwertige Spulen bzw. Kondensatoren zu verbauen. Als Endergebnis profitiert der Anwender davon außerdem maßgeblich in Form eines deutlich höheren Wirkungsgrades. Die Endstufen werden bei intensiven Pegeln weitaus weniger belastet, was nicht nur die Maximallautstärke erhöht, sondern auch hinsichtlich Verzerrungs- und Klirrarmut von großem Vorteil ist.

Streittehma THX: gerade bei reinen Heimkinosystemen finden sich zahlreiche THX-lizenzierte Produkte auf dem Markt. Bowers&Wilkins verzichtet hingegen ganz bewusst auf eine entsprechende Klassifizierung der CT-700 Serie. Der Grund liegt dabei nicht einmal primär in den entsprechenden Mehrkosten, sondern schlichtweg in den einengenden Vorgaben: THX besteht z.B. auf einem Aufbau mit Aktivsubwoofern und würde die hier realisierte professionelle Lösung aus 2x Passivsubwoofer + externen Leistungsverstärker nicht lizenzieren. Außerdem ist eine strikte Satellitentrennung bei 80 Hertz vorgesehen, wobei B&W ihre Lautsprecher auch für tiefere Frequenzen ausgelegt hat. Dazu kommt noch, dass sich im Portfolio der CT-700 Serie auch keine Dipole finden lassen (ebenfalls THX Ultra² Vorraussetzung) und man stattdessen auf Direktstrahler setzt. Insgesamt haben die Entwickler somit angestrebt, die konzeptionellen Vorteile von THX-Systemen (gleichartige Speaker auf Frontachse, günstiger Wirkungsgrad, hohe Belastbarkeit) in Einklang mit Konstruktionsaspekten zu bringen, die man für gewöhnlich eher bei HiFi- oder Studio-Equipment vorfindet (wie z.B. ein reinen 3-Wege Aufbau, oder die kaskadierbaren Subwoofer). Wir sind sehr gespannt, wie sich die ungewöhnliche und interessante Produktkonzeption in der Praxis schlägt.



Beim Membranmaterial für den Tiefmitteltonbereich greift B&W unter anderem auf Kevlarfasern zurück. Schon seit den siebziger Jahren nutzte der britische Hersteller die Vorzüge von Kevlar. Die Fasern dieses Material kennt man aus den gleichnamigen kugelsicheren Westen, welche sich durch eine extrem hohe Festigkeit auszeichnen. Für den Einsatz innerhalb eines Lautsprechers empfiehlt sich diese Gewebeeigenschaft durch vielerlei Hinsicht - der Hauptvorteil liegt jedoch speziell in der der Verhinderung von konzentrischen Wellen (Hauptursache für Klangverfärbungen. Mittlerweile versuchen auch andere Hersteller, ihre Lautsprecher durch den Einsatz von kevlarbestückten Chassis zu veredeln. Doch damit sich die akustisch vorteilhaften Eigenschaften auch wirklich überhaupt komplett freisetzen können, greift B&W auf eine ausgeklügelte und streng geheime Harz-Zusammensetzung zurück, mit der jede Kevlarmembran behandelt wird. Hierbei gilt es nämlich keineswegs, einfach nur eine möglichst steife Oberfläche zu realisieren - stattdessen ist es am besten, wenn sich die Membranfläche in einem exakt festgelegten Maße noch verformen kann. Mit hoher Aufmerksamkeit widmete man sich ebenfalls auch dem restlichen Aufbau des Gehäuses und achtete beispielsweise auf einen strömungsgünstigen, sehr offenen Aluminiumkorb, damit die Membran möglichst ungehindert schwingen kann. Für den nötigen Antrieb sorgt ein Duett aus Fiberglass Schwingspulenträger und starken Neodymium-Magneten.




In der Rücken- und Bodenansicht gibt es wenig Aufregendes zu vermelden: die Bassreflexöffnungen befinden sich auf der Frontseite, schließlich wäre ein Wandeinbau ansonsten recht schwierig. Als Installationshilfe finden sich sowohl an der Unter- als auch Hinterseite jeweils vier M6 Schraubgewinde. Die entsprechenden Wandhalterungen haben wir Ihnen bereits am Anfang dieser Rubrik vorgestellt. Der versenkte Einbau des Anschlussterminals mit diagonal ausgerichteten Anschlussbuchsen verhindert, dass die Box bei montierten Verbindungskabeln bei einer Wandmontage absteht.
Besonderheiten Modell CT7.3


Die meisten dedizierten Heimkinolautsprecher arbeiten auf Basis eines D'Apollito Prinzips. Durch eine symmetrische Anordnung von zwei Mitteltönern rund um die Hochtöner erreicht man eine starke Schallbündelung mit dem psychoakustischen Effekt eines klar definierten akustischen Zentrums. Der Vorteil dieser Technik liegt somit in einer hervorragenden Lokalisationsgenauigkeit. In der Praxis müssen entsprechende Systeme jedoch häufig mit mangelnder Luftigkeit und Tiefenstaffelung kämpfen.

Die gesamte CT-700 Serie verfolgt diesbezüglich eine andere Philosophie, wobei speziell die CT7.3 aus der Reihe tanzt: für die mittleren Frequenzbereich steht mit dem 165mm Chassis ein reiner Mitteltöner zur Verfügung; die beiden 200mm Membran im äußeren Bereich dienen ausschließlich der Basswiedergabe. Um eine verfärbungsfreie und unbeeinflusste Spielweise zu gewährleisten, musiziert der Mitteltöner in einer eigenen geschlossenen Kammer. Das restliche Volumen nutzen die beiden Tieftöner gemeinsam unter Zuhilfenahme von Bassreflexrohren. Klassische 3-Wege Boxen haben ihre Wurzeln im HiFi Stereobereich, wo man sich von der Aufteilung in jenem Frequenzbereich eine bessere Auflösung im gehörkritischen Mittenbereich erhofft. Die Herausforderung bzw. Problemzone besteht indes im Übergangsbereich zwischen Hoch- und Mitteltöner. Frequenzlöcher dürfen dabei ebenso wenig entstehen, wie hörbare Überlappungen durch Unsauberkeiten hinsichtlich Verzögerung oder Lautstärke.


Der Mitteltöner vom CT7.3 kann auf eine zusätzliche Besonderheit verweisen: er besitzt keine Sicke im klassischen Sinne. Die Kevlarmembran stösst fast direkt an den Korb und wird lediglich von einer dünnen Schaumstoffschicht abgegrenzt. Durch den Verzicht auf eine Sicke verspricht sich B&W eine Verhinderung des "Rückschwappens" von Schallenergie, was sich in einer Verbesserung der Reaktionszeiten sowie homogenerer Klangübertragung auswirken soll. Die soeben erwähnte Schaumstoffschicht absorbiert die auftretende Bewegungsenergie an der Kante der Membranfläche und leitet sie in Wärme um. B&W bezeichnet die Technologie der sickenlosen Aufhängung als "Fixed Suspension Transducer" (Kurzform: FST).

Die technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)

Modell / Preis Bowers & Wilkins CT7.3 / Stückpreis 1.500 Euro
Grundaufbau 3-Wege Lautsprecher mit geschlossenem Mitteltongehäuse
und bassreflex ventilierten Tieftönern
Chassisbestückung 1 x 25-mm-Gewebekalotten-Hochtöner 
1 x 150-mm-FST™-Kevlar®gewebe-Mitteltöner 
2 x 200-mm-Papier-/Kevlar®membran-Tieftöner
Wirkungsgrad 92 dB spl (2,83 V, 1 m)
Belastbarkeit 50W - 200W an 8 Ohm
Frequenzumfang 42Hz bis 22kHz +/-3dB 
Abmessungen 36,0 x 60,6 x 26,5cm (H,B,T)
Gewicht 22,5 Kilogramm
Besonderheiten Modell CT7.4


Unsere Rearspeaker verfügen im Gegensatz zur CT7.3 über keinen dedizierten Mitteltöner, sondern beglücken ihre Umwelt mit einem 2-Wege Aufbau. Die beiden 165mm Membranen aus Kevlargewebe sind gleichberechtigt für den kompletten Tiefmitteltonbereich zuständig. Auf diese Weise erzeugt der Lautsprecher eine vertikale Bündelung, was eigentlich keine sonderlich erstrebenswerte Charakteristik darstellt. Normalerweise versucht man eine horizontale Fokussierung des Klanggeschehens zu verfolgen, weil dadurch Boden- und Deckenreflektionen minimiert werden. Der Hochtöner übernimmt (wie bei allen Modellen) erst überhalb von 4000 Hertz und koppelt sich somit verhältnismäßig spät in das akutische Geschehen ein. 



Durch die leistungsfähige Chassistechnologie scheint die CT7.3 gemäß den offiziellen technischen Daten eine enorme Bass-Performance zu besitzen, denn 49 Hertz bei -3b stellen einen äußerst respektablen Wert für eine Box dieser Größe dar. Wie Sie sehen können, verfügen die Tiefmitteltonchassis über großzügig dimensionierte Magneten. Die Zentrierspinne (gelb gewellte Fläche zwischen Magnet und Membran) besteht aus besonders widerstandsfähigem Material und sorgt für eine exakte Membranrückführung. Der Chassiskorb verfügt über 6 strömungsoptimierte und schlanke Verstrebungen, die zugleich auch eine hohe strukturelle Integrität aufweisen.

Die technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)

Modell / Preis Bowers & Wilkins CT7.4 / Stückpreis 1.000 Euro
Grundaufbau 2-Wege Bassreflexsystem
Chassisbestückung 1 x 25-mm-Gewebekalotten-Hochtöner 
2 x 165-mm-Kevlar®gewebe-Tiefmitteltöner
Wirkungsgrad 94 dB spl (2,83 V, 1 m)
Belastbarkeit 50W - 150W an 8 Ohm
Frequenzumfang 49Hz bis 22kHz +/-3dB
Abmessungen 34,3 x 44,4 x 26,5cm (H,B,T)
Gewicht 16,5 Kilogramm
Besonderheiten Modell CT SW10


Wie auf den Bildern schön zu sehen ist, residiert der CT SW10 in einem geschlossenen Gehäuse. Damit Sie die Unterschiede gegenüber den weit verbreiteten Bassreflexsystemen besser nachvollziehen können, haben wir nachfolgend eine kleine Gegenüberstellung für Sie vorbereitet:

Im Unterschied zu einem geschlossenen System nutzt eine Reflexbox den nach hinten abgegebenen Schall eines Lautsprecherchassis, anstatt ihn zu eliminieren. Da dieser Schall gegenphasig zu dem nach vorne abgegebenen Schall ist, muss die Phase gedreht werden, um zu vermeiden, dass sich beide Schallwellen gegenseitig auslöschen. Gewünscht ist genau das Gegenteil, nämlich dass sie sich unterstützen und somit verstärken. Gehäusevolumen und die Öffnung in der Box (der Reflexkanal) werden speziell auf das jeweilige Chassis hin berechnet und abgestimmt. So wird die Resonanz- und Phasenverschiebung erreicht und der Gehäusehohlraum, die Öffnung und das Chassis bilden einen gekoppelten Schwingkreis. Im Ergebnis verringern die Luftschwingungen im Gehäuse die Membranbewegungen und damit auch den Anteil der Membran an der Schallerzeugung. In der Gehäuseöffnung wird eine akustische Masse - ein "Luftpolster" - in Bewegung gesetzt. Dieses "Luftpolster" und der von der Membran erzeugte Schall summieren sich, so dass letztlich der Schalldruck höher ist, als bei einer geschlossenen Box. Konstruktive Schwächen an dieser Stelle erzeugen die vielgefürchteten Wind- oder Strömungsgeräusche.

Zusammenfassend betrachtet, sind Bassreflex Subwoofer ihren geschlossenen Pendants hinsichtlich der Pegelfestigkeit und Verzerrungsarmut überlegen, geraten jedoch in Bezug auf Strömungsgeräusche und Präzision (je nach Qualität der BR-Konstruktion) ins Hintertreffen. Das Hauptproblem einer BR-Konstruktion liegt im Schwingungsverhalten des Rohres selbst, denn dadurch entstehen Unsauberkeiten bis hin zu Phasendrehungen. Selbstverständlich ist deswegen nicht jeder BR-Woofer unpräziser bzw. pegelfester als jedweder beliebiger geschlossener Subwoofer - unsere Ausführung sollen lediglich die Grundcharakteristiken der jeweiligen Konstruktionsprinzipien kurz und knapp verständlich machen. 


Im geöffneten Zustand hinterlässt der Subwoofer eine hervorragende Figur: das gewichtige Chassis wiegt fast 2/3 Drittel des gesamten Subwoofers. Der hochfeste Metalldruckgusskorb sorgt für gute Grundbedingungen in Bezug auf mechanische Belastbarkeit, außerdem verfügt der Treiber gleich über zwei Zentrierspinnen. Als Membranmaterial kommt ein trickreicher Verbundstoff aus Papierzellstoff und Kevlarfasern zum Einsatz. Dank der hohen mechanischen Belastbarkeit ist die 250mm Membran nun in der Lage auslenkungsintensive Hübe mit hoher Verwindungssteifigkeit zu bewältigen.

Die technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)

Modell / Preis Bowers & Wilkins CT SW10 / Stückpreis 750 Euro
Grundaufbau geschlossener Passivsubwoofer
Chassisbestückung 1 x 250-mm-Papier-/Kevlar®membran-Tieftöner
Impedanz 8 Ohm
Belastbarkeit 1000 Watt
Frequenzumfang 18Hz - 140 Hz +/- 6dB
Abmessungen 36,0 x 34,0 x 26,0cm (H,B,T)
Gewicht 14,85 Kilogramm
Besonderheiten Subwoofermodul SA1000:

Das Verstärkermodul SA1000 besitzt nicht nur die Aufgabe, eingehende Signale zu verstärken und an die Subwoofer weiterzugeben, sondern bietet zugleich auch verschiedene Anpassungsmöglichkeiten. Im Grunde finden sich hier all jene Einstellungen, die man ansonsten auf der Rückseite eines Subwoofers suchen würde. Angesichts der Tatsache, dass wir hier ein separates, spezialisiertes Elektronikmodul vor uns haben, sind wir über den geringen Funktionsumfang jedoch etwas erstaunt: abgesehen vom Volumeschalter stellen die oben abgebildeten Bedienelemente bereits das komplette Arsenal zur Klangjustage des SA1000 dar. Eine Fernbedienung gibt es nicht. 

Der Low Pass Filter erlaubt in Kombination mit dem Frequency-Regler eine manuelle Festlegung der Übergangsfrequenz zu den Satelliten. Bei einer normalen Integration innerhalb eines Heimkino mit zeitgemäßen AV-Verstärker benötigt man diese Funktion nicht und belasst den Low Pass Filter einfach in der Stellung "off". Die Funktion Bass Extension bewirkt eine Betonung der untersten Frequenzen, um speziell bei Filmmaterial zusätzliche Substanz bei Effekten zu generieren. Schalterstellung A sorgt für eine sehr großzügige Basserweiterung, während Position C hingegen eher eine etwas dezentere Vorgehensweise an den Tag legt. Wer sich für Einstellung B entscheidet, darf sich über eine lineare Spielweise freuen. Über den Wahlschalter "Equalisation" schaltet der SA1000 zwischen zwei Klanganpassung um. Leider fehlt hier eine Bypass-Funktion. Die Phasenlage bietet lediglich eine Umschaltung zwischen 0 und 180 Grad - hier wäre eine stufenlose Regelung wünschenswert.

Der externe Subwooferverstärker SA1000 fällt anschlussseitig höchst flexibel aus: man kann ihn sowohl per Cinch, als auch XLR mit Signalen füttern. Beide Schnittstellen liegen zusätzlich noch als Ausgang vor, mit dem man das Eingangssignal an nachfolgende Geräte weiterreichen kann. Über die integrierten 12V-Trigger Anschlusse lässt sich die SA1000 über fast jeden handelsüblichen AV-Receiver ein-/ausschalten. Die verstärkten Subwoofersignale können wahlweise über normale  Lautsprecherterminals, oder einer Speakon Schnittstelle an bis zu zwei Subwoofer ausgegeben werden. Im Lieferumfang der SA1000 befindet sich ein Montagekit zur fachgerechten Installation in 19 Zoll Racks.



Schon anhand des Gewichts von gerade einmal 6,45 Kilogramm lässt sich schnell erkennen, dass der SA1000 nicht mit beeindruckenden Ringkerntransformatoren oder respekteinflößenden Endstufensektionen um sich wirft. Diese Bauteile braucht der B&W Verstärker aber auch gar nicht, da er mit der leistungseffizienten Class-D Methode (digital) arbeitet. Insgesamt liefert er dabei bis zu 2x 1.000 Watt Spitzenleistung. Die Verteilung der Baugruppen im Gerät sieht eine zentral angeordnete Verstärkereinheit vor, die zur Abschirmung von einem Metallkäfig umgeben ist. Die Steuerelektronik befindet sich hinter der Frontblende, während die signaltransportierenden Platinen auf kurzem Wege im Bereich der Anschlüsse beheimatet sind.

Die technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)

Modell / Preis Bowers & Wilkins SA1000 / 1.500 Euro
Funktion Subwooferverstärker
Leistung 2x 1000 Watt über Class-D Schaltung
Funktionen Standby/Auto/On-Schalter
Tiefpassfilter Ein/Aus
Frequenzeinstellung
Bass Extension-Schalter mit
3 Einstellmöglichkeiten
Schalter für Movies/Music-EQ
0°/180°-Phasenschalter
Schnittstellen XLR-Eingang, Link-Out, 12V-Trigger, Speakon, Lautsprecherkabel, Cinch, Netzkabel 
Abmessungen 10,0 x 43,0 x 32,2cm (H,B,T)
Gewicht 6,45 Kilogramm
Testumgebung und Kombinationsempfehlung:

Als Referenzvorstufe für HD-Tonformate dient eine Cinemike-getunte Denon AVP-A1HDA. Für die Verstärkung steht unser bewährtes Audionet-Gespann aus AmpVII und den fulminanten Max Monoblöcken zur Verfügung. Obwohl diese Endstufen aufgrund ihrer temperamentvollen und hochdynamischen Spielweise hervorragend mit dem B&W Set harmonieren, würden hier aber auch etwas weniger leistungsfähigere Komponenten genügen. Der Audionet AmpV würde z.B. das Maß an Detaillierung und Feinzeichnung der Testlautsprecher immer noch komplett ausschöpfen können und aufgrund des günstigen Wirkungsgrades wären auch extreme Pegelorgien kein Problem.


Wer nicht auf maximale Klangnuancierung aus ist, sondern ganz bewusst nach einer Elektronik mit effektgewaltigem Sound sucht, könnte mit dem Yamaha DSP-Z11 Freundschaft schließen. Der Nippon-Bolide kann zwar weder die Basspräzision oder Brillanz der zuvor erwähnten Vor-/Endstufenkombination egalisieren, kostet aber nur ein Bruchteil und versieht das Klangbild mit einer prägnanten Ausstrahlung: die dezente Betonung im Bass- und Höhenbereich kann bei manchen THX Ultra² Systemen etwas zu viel des Guten sein, doch in Kombination mit den recht neutral abgestimmten CT-700 Schallwandlern, stellt sich eine ansprechende, emotional-ansprechende Spielweise ein. Der Denon AVC-A1HD besticht hingegen eher mit einer kultivierten, seidigen Vorgehensweise, was dem CT-700 ebenfalls gut zu Gesicht steht. Den Pioneer SC-LX90 hatten wir bislang leider noch nicht in der Redaktion, doch aufgrund der kurzen Eindrücke bei Vorführungen und den Erfahrungen bei Pioneer's Mittelklasse AV-Receivern, gehen wir davon aus, dass auch dieses Modell hervorragend mit den Bowers&Wilkins Lautsprechern harmonieren dürfte und mit dem Klangergebnis des Yamaha DSP-Z11 vergleichbar ist. Unser Preistipp für Sparfüchse: Audiolab Vor-/Endstufenkombination mit 8000AP (siehe Bild, ab ca. 4.000 Euro)

Den Faktor eines adäquaten Quellgerätes darf man hier natürlich nicht außer Acht lassen. Entsprechend hochwertige Blu-Ray Player ohne "Bläh-Bass" und blecherner Hochtonwiedergabe sind schwer zu finden. Natürlich kommt auch aus einem Samsung BD-P1600 ein Tonsignal heraus - für die Preisklasse liefert das Gerät sogar erstaunlich gute Leistungen, doch speziell innerhalb einer hochwertigen Kette hört man die Unterschiede in Bezug auf Auflösungsvermögen, Präzision und Räumlichkeit klar heraus. Wer eine etwas größere Invesition nicht scheut, ist mit dem Denon DVD-3800BD sehr gut bedient. Der Pioneer BDP-LX91 ist vom Bild sogar noch einen Tick besser, streift jedoch mit seiner recht harten Akustik am Rande der Aggresivität vorbei. Wer es (zum jetzigen Stand der Dinge) perfekt haben will, ordert sich bei Cinemike einen getunten DVD-3800BD. Für die aufgerufenen 4.000 Euro gibt es Dynamik sowie Klangdetaillierung satt - und mit beiden Aspekten blüht das CT-700 Set regelrecht auf. 

Unsere hauptsächlich eingesetzte Hardware in der Übersicht:

Surround-
vorstufen
Denon AVP-A1HDA Cinemike Edition Stufe 2 (ca. 13.000 €)
Audionet MapV2+EPS (ca. 7.800 €)
Anthem Statement D2v (ca. 8.000 €) Test folgt in Kürze
Endstufen Audionet AmpVII (7ch Verstärker, ca. 10.000 €)
Audionet Max (Monoblock, Stück ca. 6.250 €)
Blu-Ray Player Denon DVD-3800BD Cinemike Edition Stufe 2 (ca. 4.000 €)
CD-Spieler Accustic Arts TubeDacIISE+DriveII (ca. 14.000 €)
Bildwiedergabe Sim² C3X1080 (3-Chip DLP Projektor, ca. 28.000 €)
Höreindrücke:

Beginnen wir direkt mit der Paradedisziplin von Heimkinosystemen wie dem CT-700, dem Umsetzen von furioser Dramatik und knüppelharter Action. Hierfür schnappen wir uns das letzte James Bond Abenteuer "Ein Quantum Trost" aus dem Blu-Ray Regal und lassen die britischen Geheimagenten auf das Bowers & Wilkins Ensemble los. 

Kapitel 25 / Laufzeit 1 Stunde 29 Minuten: James Bond setzt zum finalen Angriff auf die scheinbar uneinnehmbare Bastion seines Widersachers Mr. Green an, indem er sich Zutritt zur Tiefgarage des gigantischen Hotelkomplexes inmitten der afrikanischen Wüste verschafft. Durch bedrohliches Bassgrummeln in Hintergrund wird Anspannung erzeugt - hier wahrt das System die Contenance und schafft die schwierige Aufgabe, gleichzeitig für eine unterschwellig-präsente Bassuntermalung zu sorgen ohne dabei jedoch das Klanggeschehen übermäßig zu dominieren. Auch beim Schuss von James durch die Windschutzscheibe eines Range Rovers liefert die Lautsprecherkombination eine realistische Körperhaftigkeit, zumal der Schusseffekt außerdem mit einer enorm antrittsstarken Dynamik punkten kann. Hinsichtlich der Detaillierungstiefe sind die Lautsprecher ebenfalls sehr zu loben, da auch der Nachhall in dieser Szene hervorragend ausgearbeitet wird und kleine Echos genauso exzellent zur Geltung gebracht werden, wie die restlichen Umgebungs- oder Schussgeräusche. Einige Sekunden später beweisen die Subwoofer erneut ihr Können, als zunächst ein Geländewagen explodiert und kurz darauf die Gebäudefront lautstark zerberstet. Hier agiert die Tieftonabteilung mit fast schon infernalischer Intensität: Druck und Kontrolle bestechen durch famose Leistungen, bleiben aber stets sauber sowie hochkontrolliert. Der gezeigte Tiefgang reicht zwar nicht ganz in den Infraschallbereich hinunter, so dass flatternde Hosenbeine eher anderen Artgenossen vorbehalten bleiben, doch im hörbaren Bereich bis 20 Hertz toben sich die beiden Tieftonmeister mit einer umso eindrucksvolleren, nachhaltigeren Akustik aus. Erfreulicherweise bietet das Set nicht nur im Basskeller delikate Kost, denn einerseits realisieren die Subwoofer eine extrem nachhaltige sowie eindrucksvolle Umsetzung der Bassattacken, während bei einem zwischenzeitlich zersplitternden Autofenster, eine enorme Brillianz sowie Feinzeichnung geboten wird. Bei den folgenden bidrektionalen Schusswechseln beweisen die Lautsprecher ein hervorragendes Zusammenspiel, bei dem trotz aller Dramatik auch die Umgebungsgeräusche und der Score sorgfältig eingeflochten werden. Während der britische Geheimagent sowohl auf dem Gebäudedach, als auch inmitten des brennenden Korridors Jagd auf seine skrupellosen Widersacher macht, punkten die Lautsprecher mit einer absolut lückenlosen, einhüllenden Surroundkullise. Bei richtiger Aufstellung sind Klanglöcher ein absolutes Fremdwort, denn jeder Schallwandler besitzt die Gabe, das Klangbild sehr schön ablösen zu können, was sich insgesamt in einer enormen Weitläufigkeit auszeichnet. Bewegte Effekte werden flüssig im Klangarrangement positioniert, was zu einer extrem intensiven und prägnanten Surroundcharakteristik führt. Die Hochtonauflösung erweist sich speziell innerhalb der impulsiv aufspielenden Trompeten des Scores als exzellent, ohne sich dabei der typischen schärfe zu bedienen, die man von vielen THX-Systemen kennt. Das CT-700 Set klingt somit auch bei hohen Pegeln sehr angenehm und besitzt keinen Nerv-Faktor. Die schwierige Differenzierung zwischen Sprenkleranlage und den lodernden Flammen (ab ca. 1,33 Std.) lässt eine enorme Klangtransparenz wahrnehmen. Hier setzen die B&W Speaker neue Maßstäbe in ihrer Klasse, genau wie das grobdynamische Antrittsvermögen im Bass, als sich der britische Geheimagent einen Weg durch herabfallende, brennende Trümmerteile bahnen muss. Nach dem relativen kurzen Schlussdialog zwischen James und Mr. Green, gefällt die Sprachwiedergabe durch hohe Verständlichkeit und klar umrissenes Volumen mit guter vokaler Akzentuierung von Bond's leicht rauer/monotonen Männerstimme. Auch die eher zaghaften Worte des Abschieds von Camille eine Szene später (innerhalb des Autos) erfolgt höchst differenziert, indem ihr französischer Akzent mit seiner weichen, sanften Aussparache sehr gut getroffen wird. 

Sieben Leben, Blu-Ray mit deutscher Dolby True HD 5.1 Tonspur

Gänzlich andere Qualitäten werden bei der Sony Produktion "7 Leben" abverlangt. Das dramatische Leinwandgeschehen rund um Will Smith als barmherzigen Ritter im Gewand eines Steuereintreibers, baut über die 123 Minuten eine sehr feinfühlig-emotionale Ansprache zum Zuschauer auf. Sowohl in Bezug auf die ergreifende Handlung, als auch der technischen Umsetzung, setzt der Regisseur auf eine starke Anteilnahme des Publikums. Hauptverantwortlich für den akustischen Transport von Emotionen liegt hier weniger bei den (inhaltlich teilweise sehr gelungenen) Dialogen, sondern fällt primär dem Score zu: sanftmütige, lang geschwungene Geigeneinsätze, gefühlvoll gespielte Flöten und Oboen, sowie viele leichtfüßig eingeflochtene Klaviermelodien, mögen zwar auf den ersten Blick keine sonderliche Herausforderung oder Besonderheit darstellen, doch für eine umfassende Freisetzung der subtilen Expressivität bedarf es einer technisch erstklassigen Umsetzung. Diese schwierige Aufgabe meistert das CT-700 System in einer Güte, die bislang bei reinen Heimkinosystemen in jener Preisdimension schlichtweg noch nie geboten wurde. Was hier an instrumentaler Differenzierung sowie Auflösung und Feindynamik herausgearbeitet wird, kann mühelos mit vielen audiophilen HiFi-Surroundsystemen mithalten. Grund- und Obertöne der erzeugten Klänge befinden sich häufig im Frontbereich, während der Nachklang zur Räumlichkeitssteigerung auf den Surroundkanälen platziert ist - hierbei erreicht die Klangtransparenz und Gesamtkohärenz ein ergreifend realistisches Klangniveau, welches die Technik komplett vergessen macht und den Zuschauer förmlich zur einer emotionalen Anteilnahme zwingen. Der sensible, schwebend überlagernde Klangcharakter des Scores harmoniert exzellent mit der luftigen Durchzeichnung im Hochtonbereich. Bei den pianolastigen Passagen konzentrieren sich die Lautsprecher weniger auf Klangfülle, sondern werten die Wiedergabe durch exaktes Timing sowie diffiziler Dynamikabstufung auf. Aufgrund der insgesamt hervorragenden Umsetzung der sentimentalen Ingredienzen, wird selbst das fantastische HD-Bild unseres Sim2 Projektors zur Nebensache: das CT-700 Setup beweist Einfühlungsvermögen, Sensibilität und musikalische Feingliedrigkeit, während man z.B. bei einem Teufel Theater 9 eher den Eindruck bekommt, als warten die Lautsprecher gelangweilt auf brachiale Actionszenen. Bei der Umsetzung der meist eindringlich und sanft gesprochenen Dialoge,  eignet sich der CT7.3 durch sein hohes Differenzierungsvermögen sogar dazu, eine sony-typische Abmischungeigenheit offenzulegen: ähnlich wie z.B. auch schon beim Historienepos  "Das Königreich der Himmel" (Blu-Ray Version), wirkt die deutsche Tonausgabe leicht verlangsamt bzw. verzerrt. Wenn es technisch nicht so abwegig wäre, könnte man fast meinen, dass die deutsche Tonspur für eine andere Videonorm mit höherer Bildwiederholfrequenz gemastert wurde und auf der hiesigen Blu-Ray Disc mit einem Speed-Down versehen ist. Jedenfalls wurde dieser Zustand (unseres Wissens nach) bislang von keinem Rezensenten festgestellt - wahrscheinlich, weil hier eher auf verfälschendere Lautsprechersysteme zurückgegriffen wird. Mit unseren High-End Testsystemen von Isophon und Monitor Audio war dieser Effekt jedoch klar festzustellen - und in diese erlesene Reige darf sich auch der wesentlich günstigere CT 7.3 hinzuzählen. Auch er modelliert die Stimmprofile ohne nennenswerten Eigenklang, sondern ist in der Lage, die urspünglichen Facetten und Eigenschaften in transparenter, ehrlicher Form offenzulegen.

Stereoperformance

Aufgrund der bisher gezeigten ambivalenten Gene in Bezug auf Actionfilme und melodramatische "Schinken", sind wir frohen Mutes an die Stereotests gegangen - wohlwissend, dass die zweikanalige Musikwiedergabe normalerweise traditionell der Schwachpunkt von reinen Heimkinosystemen wie dem CT-700 darstellt. Meist werden die klanglichen Schwerpunkte auf Pegelfestigkeit (bzw. mechanische und elektrische Belastung) gelegt, zumal auch die Abstrahlcharakteristik eine differierende Philosophie verfolgt. Dazu gesellt sich üblicherweise noch der Umstand, dass Heimkinosysteme hinsichtlich ihrer Tonalität meistens für höhere Abhörlautstärken konzipiert sind, was sich oftmals in einem etwas schlankerem unterem Mitteltonfundament äußert. Außerdem ist die fest vorgesehene Trennung in der Basswiedergabe zwischen Satelliten und Subwoofer aufgrund der hierdurch auftretenden Zeitverzögerung (Groupdelay) und unterschiedlicher Raumanregung (die beiden Frequenzbereiche werden an unterschiedlichen Stellen in den Hörraum abgegeben), grundsätzlich nicht optimal für ein ganzheitlich stimmiges Stereoklangbild. Das CT-700 stellt diesbezüglich auch keine Ausnahme dar, aber im Rahmen seiner akustischen Möglichkeiten kann es dennoch mit einer sehr guten Performance dienen: den Bowers&Wilkins Lautsprechern kommt ihr Klangfarbenreichtum genauso vorteilhaft zu Gute, wie die hervorragende Konturierung im Bassbereich. Wenn man auf die letzten Oktaven im Bass verzichten kann, ist sogar eine reine 2.0 Wiedergabe über die CT7.3 kein Frevel. Aufgrund der luftigen und unaufdringlichen Spielweise, erweist sie sich speziell für hohe Lautstärken als sehr gut geeignet. Die gebotene Bühnenstaffelung besticht durch ihr einhüllendes Charisma und holt dabei sogar noch ein überraschendes Maß an Lokalisatiosschärfe heraus. Bei Anwendungen ohne Ansprüche auf absolute akustische Perfektion, kann das Gesamtsystem ohnehin völlig begeistern - schließlich bekommt man durch die intensive Bassperformance sowie der weitläufigen Räumlichkeit eine exzellente Grundlage für private Diskonächte, zumal die Pegelfestigkeit ohnehin Konzertatmosphäre liefern kann. Wir möchten aber an dieser Stelle nicht den Eindruck vermitteln, dass die CT-700 Serie in Bezug auf die Musikwiedergabe ausschließlich als "Party-Boxen" klassifiziert werden können, denn das würde ihrer herausragende Stellung innerhalb ihrer Produktkategorie nicht gerecht werden. 

Klartext - Kurzinfos:

- Eine absolute Besonderheit erlangt das System durch die gebotene tonale Balance. B&W setzt hier nicht auf effekthascherische Frequenzgänge, sondern versieht alle Lautsprecher mit einer ausgewogenen Klangcharakteristik. Die Subwoofer lassen sich subtil integrieren, ohne dabei zu sehr in den Hintergrund gedrängt zu werden. Entgegen den meisten vergleichbaren System erscheint der Hochtonbereich nicht aggressiv oder aufdringlich, sondern besticht mit hohem Detailreichtum in Kombination mit einer insgesamt angenehm seidigen Auslegung. Durch die neutrale Klangauslegung bieten die CT-700 Lautsprecher realistisch präsente Mitten mit einer exzellenten Sprachwiedergabe inklusive realistischem Maß an Körperhaftigkeit sowie Durchzeichnungsvermögen (Transparenz).

- Die CT-700 Subwoofer sind hervorragend, sollten aber kaskadiert werden. Zwei CT SW10 machen mehr Sinn, als ein größerer CT SW12. Dann gibt es eine sehr präzise LFE-Umsetzung und eine hervorragende Dynamik. Besonders die Passiv-Woofer bieten ein extrem gutes Preis-/Leistungsverhältnis. In Kombination mit der ehrlichen und unverfälschten Klangabstimmung empfiehlt sich eine Installation mit mehreren Modellen sogar als attraktive Lösung für extrem anspruchsvolle High-End Installationen. Wer noch ein i-Tüpfelchen draufsetzen will, tauscht die (gute) SA1000 gegen noch stärkere Verstärker und beschwert die Subwoofergehäuse mit Granitplatten. Dann kann man die überaus günstigen CT-700 Subwoofer unverhohlen sogar zur absoluten Elite hinzuzählen, die selbst einem Vergleich mit vielfach teureren Kontrahenten nicht scheuen brauchen.

- Kaufempfehlung Satelliten: Obwohl sich dieser Test auf ein 7.2 Set mit Satelliten vom Typ CT7.3 sowie CT7.4 bezieht, haben wir von B&W auch ein Paar CT7.5 erhalten, um die komplette Serie kennenzulernen. Hierbei haben sich zwei Favoriten herauskristallisiert: der CT7.3 stellt mit einigem Abstand die absolut betrachtet, beste Wahl dar. Er bietet speziell im Mitteltonbereich die höchste Klarheit und ist außerdem auch in Bezug auf die Dynamik und Lokalisationsschärfe überlegen. Als Preis-/Leistungshighlight konnte sich hingegen der CT7.5 etablieren, der uns in manchen Klangdisziplinen sogar ein wenig besser gefallen hat, als der größere CT7.4. Die weitläufigere Abstrahlcharakteristik des CT7.5 funktioniert speziell im Rearbereich besonders gut, während die CT7.4 eher als Frontspeaker eingeplant werden sollten. Insgesamt sind alle Lautsprecher recht gut aufeinander abgestimmt, so dass es keine unsinnige oder gar schlechte Kombination gibt. Die beste Lösung sind jedoch immer identische Modelle - ganz besonders wenn diese CT7.3 oder CT7.5 heißen. 

- Die eindrucksvolle Gesamtperformance wird von den drei Faktoren Räumlichkeit, Pegelfestigkeit und Verstärkungsbedarf positiv abgerundet. Die CT-700 Lautsprecher lösen das Klangbild in einer Art und Weise vom Gehäuse, mit dem ein erstklassiges Surroundgefühl entsteht. Der Hörer fühlt sich von den Klängen eingehüllt und kann komplett im Surroundgefüge "abtauchen", weil er nicht das Gefühl von einzeln agierenden Schallquellen erlangt. Die Gesamtpegelfestigkeit wird hauptsächlich von den Subwoofern vorgegeben, doch wenn hier pro 15m² Bodenfläche mindestens ein CT-SW10 zur Verfügung steht, reicht das selbst für annähernd Konzertlautstärke (um die 100db) locker aus. Als sehr positiv erweist sich in diesem Zusammenhang, dass die Satelliten recht genügsam sind. Aufgrund des hervorragenden Wirkungsgrades benötigt man keine Vor-/Endstufenkombination, um ein hohes Maß an Souveränität zu erhalten. "Schon" mit AV-Receivern der oberen Mittelklasse (ab 2.000 Euro) braucht man sich um den Leistungsfaktor im Regelfall keine Gedanken mehr machen.

B&W 600er Serie 

Der Vergleich mit der 600er Serie aus demselben Hause bietet sich wegen der technologischen Verwandtschaft in Bezug auf die Chassis- bzw. Membranauswahl an. Außerdem würde ein hochwertiges 7.2 System aus der 600er Range auch nicht deutlich weniger kosten, als ein Setup mit den kleinsten CT-700 Modellen. Die familäre Bande ist akustisch ganz besonders im Mitteltonbereich zu finden, wo beide Systeme ein angenehmes Charisma mit hoher Strukturierung und Durchzeichnung bieten, ohne steril bzw. nüchtern zu klingen. Die 600er Serie besitzt eine Feinabstimmung mit etwas mehr Klangvolumen, wohingegen die Modelle aus der CT-700 Serie etwas leichtfüßiger auftreten. Im oberen Frequenzbereich ähneln sich die Lautsprecher ebenfalls in Bezug auf Auflösungsgabe, außerdem legen beide Kontrahenten großen Wert auf die Vermeidung von Aggressivität und übertriebener Härte. Bei detaillierter Betrachtung besitzt die 600er Serie  etwas angehobenere Mitten, als die neutralere CT-700 Serie, wo eher die gesamtheitliche Harmonie im Vordergrund steht. Im Bassbereich arbeiten die Heimkinolautsprecher durch die überlegene Subwooferlösung ein gutes Stück brachialer, zumal auch der Tiefgang und Pegelfestigkeit überlegen ist. Die Raumabbildung und Homogenität lässt ebenfalls wieder ähnliche Charakteristiken erkennen, mit leichten Vorteilen für die 600er in Bezug auf die Exaktheit der Staffelung, während die CT-700 eine Überlegenheit hinsichtlich der Flüssigkeit bei Effektschwenks und der gebotenen Raumtiefe besitzt. Genügsam in Bezug auf Verstärkerleistung sind beide Systeme, die Maximalbelastbarkeit liegt bei der CT-700 ungleich höher. Fazit: beide Systeme sind sehr gut und liegen klanglich verhältnismäßg nah beieinander. Die Feinabstimmung macht den Unterschied, mit der sich die CT-700 speziell den Anforderungen von Cineasten zuwendet.
Monitor Audio Gold-Signature

Für ungefähr denselben Betrag könnte man sich alternativ auch eine völlig andere Sorte von Lautsprechern in das Heimkino stellen: mit der Monitor Audio Gold Signature Serie kann man sich eine der besten Mehrkanalsysteme in der oberen Mittelklasse zusammenstellen. Im Vergleich mit dem CT-700 System sind die Rollen klar verteilt: die HiFi-Lautsprecher legen größtmöglichen Wert auf das Umsetzen von Klangdetails und leuchten dabei den Hochtonbereich mit größerer Prägnanz aus, als die milder abgestimmten B&W Speaker. Deswegen klingt das Heimkinosystem im Filmbetrieb bei hohen Pegeln etwas weniger fordernd und direkt, während die MA-Lautsprecher bei musikalischen Anwendungen mehr Verve und Eindringlichkeit vermitteln. Die Raummabbildung gelingt dem Hifi-System mit der höheren Genauigkeit, wobei hier nicht die lückenlose sphärische Surroundkulisse des CT-700 aufgeboten wird. Obwohl die Monitor Audio Lautsprecher exzellent aufeinander abgestimmt sind, können sie naturgemäß nicht mit der identischen Frontbestückung des B&W Ensembles mithalten, zumal auch die Rearspeaker nahtloser integriert sind. Die Subwoofer beider Firmen gefallen uns gleichermaßen hervorragend. Sowohl der GSW-12 als auch die B&W Lösung bestechen durch eine präzise, trockene Wiedergabe. Aufgrund der Tatsache, dass der Subwooferverstärker SA1000 den gleichen Kaufpreis besitzt, wie ein kompletter GSW-12, fällt die Ausstattungsüberlegenheit des MA-Woofers doppelt ins Gewicht. Andererseits besitzt das B&W Ensemble bessere Kaskadierungsmöglichkeit und ist installationsfreundlicher. Fazit: im Heimkinobetrieb wegen geringerer Pegelfestigkeit, LS-Homogenität und audiophilerer/fordernder Abstimmung nicht ganz so "anmachend" wie das Heimkinosystem von B&W, allerdings erweisen sie sich als musikalischer. Als Universallösung eignen sich die optisch gefälligeren HiFi-Lautsprecher besser: für eine spezialisierte Heimkinoinstallationen sehen wie das B&W Set klar vorne. 
Fazit:


Die B&W Lautsprecher dürfen sich als Moviestars betrachten. Sie liefern die Emotionen und Dramatik von großen Hollywood-Blockbustern direkt in die eigenen vier Wände. Mit einem sorgfältig installierten CT-700 System wird der Hobbykeller zum heimischen Filmpalast. Dabei gelingt den britischen Klangspendern das seltene Kunstwerk, gleichzeitig durch eine unerschütterliche Pegelfestigkeit und hohe Klangdetaillierung zu punkten. Diese Mischung ist bisweilen bei dedizierten Heimkinosystemen in jener Qualität nicht anzutreffen gewesen, weshalb wir das CT-700 System mit einem hochverdienten Referenzprädikat auszeichen. Diese Wertung schließt die hochpräzisen Subwoofer explizit mit ein: aufgrund der tadellosen Akustik und einer hohen Praxistauglichkeit (Wandmontage, Kaskadierung) eignen sich die Meister des Tieftons ebenfalls exzellent zur Integration in bestehende Systeme mit anderen Lautsprechern. Der audiophile Feinschmecker wird zwar auch weiterhin lieber seine Standlautsprecher für den ungetrübten Musikgenuss heranziehen, aber für einen Großteil der Besitzer dürften die B&W CT-700 Serie auch für diesen Zweck eine klangliche Offenbarung darstellen. Die zweckdienliche Optik transportiert schon rein äußerlich, dass die Lautsprecher eine professionelle, ergebnisorientierte Produktphilosophie in sich tragen. Solch ein konsequent durchgezogenes Produktdesign spricht zwar nicht alle Käuferschichten an, doch die eigentliche Zielgruppe wird sich sehr über die schnörkellose, praxisorientierte Gestaltung freuen. Im Vergleich zu den bekannten Mitbewerbern, verlangen die Briten mit den aufgerufenen 11.000 Euro für unsere 7.2 Testzusammenstellung nach einem recht hohen Investment. Die Begründung folgt beim Blick in das Innenleben, wo die B&W Speaker mit sehr aufwändigen Detaillösungen aufwarten. Da sich der Technikeinsatz auch klanglich positiv bemerkbar macht, kann man trotz des höheres Basispreises von einem absolut fairen Gegenwert sprechen. Diese Lautsprecher sind nicht billig, sondern ihren Preis wert (auch deswegen weil fragwürdige Rabattaktionen bei B&W nicht zu erwarten sind und der Gegenwert vorraussichtlich stabil bleibt). Mit dem Bowers & Wilkins CT-700 System kauft man sich nicht einfach nur ein paar spezialisierte Schallwandler fürs heimische Privatkino, sondern beschenkt sich mit einem Erlebnisticket für die komplette Palette an cineastischer Bandbreite. 
Das CT-700 System vereint brachiale Kraft mit klanglicher
Ausgewogenheit und holt Hollywood kultiviert nach
Hause, wie kein anderes vergleichbares Heimkino-System.


Bowers&Wilkins CT-700 Serie
7.2 Setup aus 3xCT7.3+4xCT7.4+2xCTSW10+1xSA1000
Gesamtpreis: 11.500 Euro
Test: 24.Juni 2009
+ hohes Modellierungs/Detaillierungsvermögen
+ neutrale, vielseitige Klangcharakteristik ohne den typisch brachialen, effektorientierten THX-Heimkino-Sound
+ gute Gesamtabstimmung/Homogenität innerhalb der Klangkulisse
+ enorm plastische Raumdarstellung
+ exzellente Pegelfestigkeit
+ umfangreicher Lieferumfang 
+ sämtliche Komponenten haben geringe Tiefe und erlauben eine Wandmontage
+ sehr präzise Subwoofer mit herausragendem Preis/Leistungsverhältnis
+ hochwertige Chassistechnologie
+ sehr unkritisch/pflegeleicht in Bezug auf Verstärkungsbedarf

- solides, aber nur mäßig aufregendes Äußeres
- keine alternativen Gehäuseausführungen lieferbar
- recht kleine Produktpalette ohne Dipolstrahler, kleineren Satelliten und passenden Stativen
- Subwooferverstärker SA1000 für das Gebotene recht hoch kalkuliert



Website des Anbieters. www.gute-anlage.de

Dieser Test wurde unter anderem mit Kabeln durchgeführt von:

Raumakustische Optimierung unserer Studios mit Wallpanels und Absorbern von:

Unser Partner für hochwertige Audiomöbel:

Text: Lars Mette