Test: Bowers&Wilkins Custom Theatre 700 7.2 Surroundsystem - Heimkinospezialisten mit Profi-Genen.
Dieser Artikel wurde auf Amisos-PCs verfasst.
(24.Juni 2009 -
Autor: Lars Mette )
Verarbeitung/Design
Auch wenn sich die CT-700 Lautsprecher nicht mit Echtholzfurnieren kleiden, so weisen sie eine professionelle und hochwertige Verarbeitung auf. Die Gehäuse punkten mit gleichmäßig lackierten mattschwarze Oberflächen aus Strukturlack und besitzt sorgfältig gerundete Kanten. Die B&W CT-700er Serie gehört defintiv nicht zu der Sorte von Lautsprechern, die beim genauen Anblick einen nachlässigen bzw. lieblos gefertigen Eindruck hinterlässt. Außerdem verhindert der mattschwarze Strukturlack die Bildung von Leinwandreflektionen, was von großem Vorteil für eine professionelle Heimkinointegration ist.
Den hohen technischen Anspruch, sowie die Nähe zum Profibereich wird auch beim Anschlussterminal eindrucksvoll dokumentiert. Auf Bi-Wiring/-Amping muss man zwar leider verzichten, doch dafür genügen die hochwertigen Lautsprecheranschlüsse auch gehobenen Ansprüchen. Als große Besonderheit bieten die Schallwandler zusätzlich noch eine Speakon Buchse. Diese Anschlussvariante kommt aus dem PA/Studiobereich und zeichnet sich durch große Kontaktsicherheit aus. Entsprechende Adapter zur Nutzung mit handelsüblichen Lautsprecherkabel liegen den Boxen bei.
Fazit Verarbeitung:
Routiniert, hochwertig und absolut solide. So kann man die
Verarbeitungsqualität in drei Worten zusammenfassen. Attribute wie
"aufregend" oder "exotisch" kann das B&W Testensemble jedoch nicht
für sich beanspruchen. Für die anvisierte Zielgruppe stellt
die Besinnung auf hohe Alltagstauglichkeit (kratz- und
reflektionsunempfliche Oberflächen) eine willkommene Oase im
Dschungel der Livestyle-orientierten Lautsprecherbranche dar. Doch
natürlich kann man die schlichte Optik auch negativ bewerten und
einen mangelnden "Showfaktor" beklagen. Fürs perfektionistisch
designte Wohnzimmer stellen die CT-700 sicherlich nicht unbedingt eine
optische Offenbarung dar, zumal es keine alternative Farbauswahl zur
mattschwarzen Colorierung gibt. Der nutzwert interessierte
Film-Enthusiast wird sich die Boxen jedoch mit Freude in sein Heimkino
installieren und sich darüber freuen, dass er Geräte im
Profilook bekommt und dafür nicht einmal den sonst
üblichen Aufschlag für teure Gehäuseveredelungen
entrichten muss.
technischer Grundaufbau/Lieferumfang:
Das mitgelieferte Zubehör kann sich sehen lassen: abgesehen vom Stoffrahmen und einer kurzen Anleitung, purzeln Schaumstoffpropfen zur individuellen Abstimmung des Bassverhaltens, sowie Montageset für eine Wandanbringung aus dem Karton. Die Subwoofer dürfen sich über verchromte Spikes freuen, während das Verstärkermodul mit einem Einbausatz (nicht abgebildet) für 19 Zoll Racks bedacht wird.
Die verwendeten Hochtöner bestehen aus einer komplexen Zusammenstellung vieler verschiedener Bauteile und entstammen dem Technologietransfer aus den Referenzserien. Übernommen wurde beispielsweise eine Methode zur Unterdrückung des nach hinten gerichteten Schalls. Hier realisierte man ein Verfahren auf Basis der Nautilus Röhrentechnologie, wo der rückwärtige Bereich in Form eines konisch zulaufenden Zylinders ausgeführt ist. Die Schallenergie wird auf ein "schwarzes akustisches Loch" geleitet und somit elimeniert. Der Hörer profitiert von dieser Technologie, indem er nur noch die "richtigen", "direkten" Schallanteile des Hochtöners geboten bekommt, ohne beigemischte Gehäusebeeinflussungen. Dies verbessert sowohl die Detailtreue, als die Klangtransparenz.
Die 25mm Gewebemembran wird von einem starken Neodymium-Magnet kontrolliert. Zusätzlich finden sich hochwertige Kupfer-, als auch Magnetpolabdeckungen genauso in dieser Komponente, wie eine Flachdrahtschwingspule sowie eine neu entwickelte Rollsicke. Für eine optimierte Abbildungsgenauigkeit setzt B&W rings um die Kalotte ein neuentwickeltes Sickenmaterial ein, welches Kantendispersionen als auch Bündelseffekte optimieren soll. Außerdem wurde darauf geachtet, dass die kuppelförmige Membran leicht vom Gehäuse absteht, um die Abstrahleigenschaften zu verbessern bzw. linearisieren. Sehr schön lässt sich die herausstehende Wölbung auf dem vorherigen Bild erkennen.
Mit Ausnahme der beiden Subwoofermodelle greifen sämtliche Modelle auf ein Bassreflex-System zurück. Durch eine tieffrequente Abstimmung der Resonanzrohre wird das Ziel erreicht, gezielt die Tiefbasswiedergabe zu stärken, ohne dabei Verfärbungen in den darüberliegenden Frequenzbereichen zu generieren. Desweiteren verfügen die Rohre zum Zwecke einer bessen Luftströmung, über eine perforierte Struktur. B&W möchte damit unliebsame Strömungs- bzw. Ventilationsgeräusche unterbinden und betitelt diese Technologie mit dem Begriff "Flowport". Jedem Bassreflexlautsprecher liegen zusätzlich noch verschiedene Schaumstoffpropfen bei, um die Wiedergabecharakteristik zwischen Bassintensität sowie Abbildungsgenauigkeit hinsichtlich des eigenen Hörgeschmacks bzw. den Aufstellungsbedingungen noch etwas austarieren zu können.
Der Blick ins Innere verrät uns gleich zwei Dinge:
2.) Bei den Frequenzweichen setzt B&W auf ein minimalistisches Design, um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen. Bowers & Wilkins verfolgt traditionell ein Konzept, bei dem man auf möglichst kompakte Frequenzweichen hinarbeitet. Durch die Möglichkeiten der spezifischen In-House Herstellung sowie der Integration von High-Tech Membranen, konnte man die notwendigen Filterelemente nochmals deutlich senken. Vereinfacht ausgedrückt: Gehäuseeigenschaften und Lautsprecherchassis sind von vorneherein derart aufeinander abgestimmt, dass die Frequenzweiche nicht dazu benutzt werden muss, auftretende Resonanzfrequenzen zu kaschieren. Und da die Frequenzweiche aus solchen Gründen nun statt beispielsweise 28 Komponenten, lediglich mit 4 oder 5 Bauteilen bestückt werden muss, kann es sich B&W auch leisten, an diesen Stellen dafür deutlich hochwertige Spulen bzw. Kondensatoren zu verbauen. Als Endergebnis profitiert der Anwender davon außerdem maßgeblich in Form eines deutlich höheren Wirkungsgrades. Die Endstufen werden bei intensiven Pegeln weitaus weniger belastet, was nicht nur die Maximallautstärke erhöht, sondern auch hinsichtlich Verzerrungs- und Klirrarmut von großem Vorteil ist.
Streittehma THX: gerade bei reinen Heimkinosystemen finden sich zahlreiche THX-lizenzierte Produkte auf dem Markt. Bowers&Wilkins verzichtet hingegen ganz bewusst auf eine entsprechende Klassifizierung der CT-700 Serie. Der Grund liegt dabei nicht einmal primär in den entsprechenden Mehrkosten, sondern schlichtweg in den einengenden Vorgaben: THX besteht z.B. auf einem Aufbau mit Aktivsubwoofern und würde die hier realisierte professionelle Lösung aus 2x Passivsubwoofer + externen Leistungsverstärker nicht lizenzieren. Außerdem ist eine strikte Satellitentrennung bei 80 Hertz vorgesehen, wobei B&W ihre Lautsprecher auch für tiefere Frequenzen ausgelegt hat. Dazu kommt noch, dass sich im Portfolio der CT-700 Serie auch keine Dipole finden lassen (ebenfalls THX Ultra² Vorraussetzung) und man stattdessen auf Direktstrahler setzt. Insgesamt haben die Entwickler somit angestrebt, die konzeptionellen Vorteile von THX-Systemen (gleichartige Speaker auf Frontachse, günstiger Wirkungsgrad, hohe Belastbarkeit) in Einklang mit Konstruktionsaspekten zu bringen, die man für gewöhnlich eher bei HiFi- oder Studio-Equipment vorfindet (wie z.B. ein reinen 3-Wege Aufbau, oder die kaskadierbaren Subwoofer). Wir sind sehr gespannt, wie sich die ungewöhnliche und interessante Produktkonzeption in der Praxis schlägt.
Besonderheiten Modell CT7.3
Der Mitteltöner vom CT7.3 kann auf eine zusätzliche Besonderheit verweisen: er besitzt keine Sicke im klassischen Sinne. Die Kevlarmembran stösst fast direkt an den Korb und wird lediglich von einer dünnen Schaumstoffschicht abgegrenzt. Durch den Verzicht auf eine Sicke verspricht sich B&W eine Verhinderung des "Rückschwappens" von Schallenergie, was sich in einer Verbesserung der Reaktionszeiten sowie homogenerer Klangübertragung auswirken soll. Die soeben erwähnte Schaumstoffschicht absorbiert die auftretende Bewegungsenergie an der Kante der Membranfläche und leitet sie in Wärme um. B&W bezeichnet die Technologie der sickenlosen Aufhängung als "Fixed Suspension Transducer" (Kurzform: FST).
Die technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)
Modell / Preis | Bowers & Wilkins CT7.3 / Stückpreis 1.500 Euro |
Grundaufbau | 3-Wege Lautsprecher mit geschlossenem Mitteltongehäuse und bassreflex ventilierten Tieftönern |
Chassisbestückung | 1 x 25-mm-Gewebekalotten-Hochtöner 1 x 150-mm-FST™-Kevlar®gewebe-Mitteltöner 2 x 200-mm-Papier-/Kevlar®membran-Tieftöner |
Wirkungsgrad | 92 dB spl (2,83 V, 1 m) |
Belastbarkeit | 50W - 200W an 8 Ohm |
Frequenzumfang | 42Hz bis 22kHz +/-3dB |
Abmessungen | 36,0 x 60,6 x 26,5cm (H,B,T) |
Gewicht | 22,5 Kilogramm |
Besonderheiten Modell CT7.4
Modell / Preis | Bowers & Wilkins CT7.4 / Stückpreis 1.000 Euro |
Grundaufbau | 2-Wege Bassreflexsystem |
Chassisbestückung | 1 x 25-mm-Gewebekalotten-Hochtöner 2 x 165-mm-Kevlar®gewebe-Tiefmitteltöner |
Wirkungsgrad | 94 dB spl (2,83 V, 1 m) |
Belastbarkeit | 50W - 150W an 8 Ohm |
Frequenzumfang | 49Hz bis 22kHz +/-3dB |
Abmessungen | 34,3 x 44,4 x 26,5cm (H,B,T) |
Gewicht | 16,5 Kilogramm |
Besonderheiten Modell CT SW10
Wie auf den Bildern schön zu sehen ist, residiert der CT SW10 in einem geschlossenen Gehäuse. Damit Sie die Unterschiede gegenüber den weit verbreiteten Bassreflexsystemen besser nachvollziehen können, haben wir nachfolgend eine kleine Gegenüberstellung für Sie vorbereitet:
Im Unterschied zu einem geschlossenen System nutzt eine Reflexbox den nach hinten abgegebenen Schall eines Lautsprecherchassis, anstatt ihn zu eliminieren. Da dieser Schall gegenphasig zu dem nach vorne abgegebenen Schall ist, muss die Phase gedreht werden, um zu vermeiden, dass sich beide Schallwellen gegenseitig auslöschen. Gewünscht ist genau das Gegenteil, nämlich dass sie sich unterstützen und somit verstärken. Gehäusevolumen und die Öffnung in der Box (der Reflexkanal) werden speziell auf das jeweilige Chassis hin berechnet und abgestimmt. So wird die Resonanz- und Phasenverschiebung erreicht und der Gehäusehohlraum, die Öffnung und das Chassis bilden einen gekoppelten Schwingkreis. Im Ergebnis verringern die Luftschwingungen im Gehäuse die Membranbewegungen und damit auch den Anteil der Membran an der Schallerzeugung. In der Gehäuseöffnung wird eine akustische Masse - ein "Luftpolster" - in Bewegung gesetzt. Dieses "Luftpolster" und der von der Membran erzeugte Schall summieren sich, so dass letztlich der Schalldruck höher ist, als bei einer geschlossenen Box. Konstruktive Schwächen an dieser Stelle erzeugen die vielgefürchteten Wind- oder Strömungsgeräusche.
Modell / Preis | Bowers & Wilkins CT SW10 / Stückpreis 750 Euro |
Grundaufbau | geschlossener Passivsubwoofer |
Chassisbestückung | 1 x 250-mm-Papier-/Kevlar®membran-Tieftöner |
Impedanz | 8 Ohm |
Belastbarkeit | 1000 Watt |
Frequenzumfang | 18Hz - 140 Hz +/- 6dB |
Abmessungen | 36,0 x 34,0 x 26,0cm (H,B,T) |
Gewicht | 14,85 Kilogramm |
Besonderheiten Subwoofermodul SA1000:
Das Verstärkermodul SA1000 besitzt nicht nur die Aufgabe, eingehende Signale zu verstärken und an die Subwoofer weiterzugeben, sondern bietet zugleich auch verschiedene Anpassungsmöglichkeiten. Im Grunde finden sich hier all jene Einstellungen, die man ansonsten auf der Rückseite eines Subwoofers suchen würde. Angesichts der Tatsache, dass wir hier ein separates, spezialisiertes Elektronikmodul vor uns haben, sind wir über den geringen Funktionsumfang jedoch etwas erstaunt: abgesehen vom Volumeschalter stellen die oben abgebildeten Bedienelemente bereits das komplette Arsenal zur Klangjustage des SA1000 dar. Eine Fernbedienung gibt es nicht.
Der externe Subwooferverstärker SA1000 fällt anschlussseitig höchst flexibel
aus: man kann ihn sowohl per Cinch, als auch XLR mit Signalen füttern. Beide
Schnittstellen liegen zusätzlich noch als Ausgang vor, mit dem man das
Eingangssignal an nachfolgende Geräte weiterreichen kann. Über die integrierten
12V-Trigger Anschlusse lässt sich die SA1000 über fast jeden handelsüblichen
AV-Receiver ein-/ausschalten. Die verstärkten Subwoofersignale können wahlweise
über normale Lautsprecherterminals, oder einer Speakon Schnittstelle an bis zu
zwei Subwoofer ausgegeben werden. Im Lieferumfang der SA1000 befindet sich ein
Montagekit zur fachgerechten Installation in 19 Zoll Racks.
Die technischen Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)
Modell / Preis | Bowers & Wilkins SA1000 / 1.500 Euro |
Funktion | Subwooferverstärker |
Leistung | 2x 1000 Watt über Class-D Schaltung |
Funktionen | Standby/Auto/On-Schalter Tiefpassfilter Ein/Aus Frequenzeinstellung Bass Extension-Schalter mit 3 Einstellmöglichkeiten Schalter für Movies/Music-EQ 0°/180°-Phasenschalter |
Schnittstellen | XLR-Eingang, Link-Out, 12V-Trigger, Speakon, Lautsprecherkabel, Cinch, Netzkabel |
Abmessungen | 10,0 x 43,0 x 32,2cm (H,B,T) |
Gewicht | 6,45 Kilogramm |
Testumgebung und Kombinationsempfehlung:
Als Referenzvorstufe für HD-Tonformate dient eine
Cinemike-getunte Denon AVP-A1HDA. Für die Verstärkung steht
unser bewährtes Audionet-Gespann aus AmpVII und den fulminanten
Max Monoblöcken zur Verfügung. Obwohl diese Endstufen aufgrund
ihrer temperamentvollen und hochdynamischen Spielweise hervorragend mit
dem B&W Set harmonieren, würden hier aber auch etwas weniger
leistungsfähigere Komponenten genügen. Der Audionet AmpV
würde z.B. das Maß an Detaillierung und Feinzeichnung der
Testlautsprecher immer noch komplett ausschöpfen können und
aufgrund des günstigen Wirkungsgrades wären auch extreme
Pegelorgien kein Problem.

Wer nicht auf maximale Klangnuancierung aus ist, sondern ganz
bewusst nach einer Elektronik mit effektgewaltigem Sound sucht,
könnte mit dem Yamaha DSP-Z11
Freundschaft schließen. Der Nippon-Bolide kann zwar weder die
Basspräzision oder Brillanz der zuvor erwähnten
Vor-/Endstufenkombination egalisieren, kostet aber nur ein Bruchteil
und versieht das Klangbild mit einer prägnanten Ausstrahlung: die
dezente Betonung im Bass- und Höhenbereich kann bei manchen THX
Ultra² Systemen etwas zu viel des Guten sein, doch in Kombination
mit den recht neutral abgestimmten CT-700 Schallwandlern, stellt sich
eine ansprechende, emotional-ansprechende Spielweise ein. Der Denon AVC-A1HD
besticht hingegen eher mit einer kultivierten, seidigen
Vorgehensweise, was dem CT-700 ebenfalls gut zu Gesicht steht. Den Pioneer SC-LX90
hatten wir bislang leider noch nicht in der Redaktion, doch aufgrund
der kurzen Eindrücke bei Vorführungen und den Erfahrungen bei
Pioneer's Mittelklasse AV-Receivern, gehen wir davon aus, dass auch
dieses Modell hervorragend mit den Bowers&Wilkins Lautsprechern
harmonieren dürfte und mit dem Klangergebnis des Yamaha DSP-Z11
vergleichbar ist. Unser Preistipp für Sparfüchse: Audiolab Vor-/Endstufenkombination mit 8000AP (siehe Bild, ab ca. 4.000 Euro)

Den Faktor eines adäquaten Quellgerätes darf man hier natürlich nicht außer Acht lassen. Entsprechend hochwertige Blu-Ray Player ohne "Bläh-Bass" und blecherner Hochtonwiedergabe sind schwer zu finden. Natürlich kommt auch aus einem Samsung BD-P1600 ein Tonsignal heraus - für die Preisklasse liefert das Gerät sogar erstaunlich gute Leistungen, doch speziell innerhalb einer hochwertigen Kette hört man die Unterschiede in Bezug auf Auflösungsvermögen, Präzision und Räumlichkeit klar heraus. Wer eine etwas größere Invesition nicht scheut, ist mit dem Denon DVD-3800BD sehr gut bedient. Der Pioneer BDP-LX91 ist vom Bild sogar noch einen Tick besser, streift jedoch mit seiner recht harten Akustik am Rande der Aggresivität vorbei. Wer es (zum jetzigen Stand der Dinge) perfekt haben will, ordert sich bei Cinemike einen getunten DVD-3800BD. Für die aufgerufenen 4.000 Euro gibt es Dynamik sowie Klangdetaillierung satt - und mit beiden Aspekten blüht das CT-700 Set regelrecht auf.
Unsere hauptsächlich eingesetzte Hardware in der Übersicht:
Surround- vorstufen |
Denon AVP-A1HDA Cinemike Edition Stufe 2 (ca. 13.000 €) Audionet MapV2+EPS (ca. 7.800 €) Anthem Statement D2v (ca. 8.000 €) Test folgt in Kürze |
Endstufen | Audionet AmpVII (7ch Verstärker, ca. 10.000 €) Audionet Max (Monoblock, Stück ca. 6.250 €) |
Blu-Ray Player | Denon DVD-3800BD Cinemike Edition Stufe 2 (ca. 4.000 €) |
CD-Spieler | Accustic Arts TubeDacIISE+DriveII (ca. 14.000 €) |
Bildwiedergabe | Sim² C3X1080 (3-Chip DLP Projektor, ca. 28.000 €) |
Höreindrücke:
Beginnen wir direkt mit der Paradedisziplin von Heimkinosystemen wie dem CT-700, dem Umsetzen von furioser Dramatik und knüppelharter Action. Hierfür schnappen wir uns das letzte James Bond Abenteuer "Ein Quantum Trost" aus dem Blu-Ray Regal und lassen die britischen Geheimagenten auf das Bowers & Wilkins Ensemble los.
Kapitel 25 / Laufzeit 1 Stunde 29 Minuten: James Bond setzt zum finalen Angriff auf die scheinbar uneinnehmbare Bastion seines Widersachers Mr. Green an, indem er sich Zutritt zur Tiefgarage des gigantischen Hotelkomplexes inmitten der afrikanischen Wüste verschafft. Durch bedrohliches Bassgrummeln in Hintergrund wird Anspannung erzeugt - hier wahrt das System die Contenance und schafft die schwierige Aufgabe, gleichzeitig für eine unterschwellig-präsente Bassuntermalung zu sorgen ohne dabei jedoch das Klanggeschehen übermäßig zu dominieren. Auch beim Schuss von James durch die Windschutzscheibe eines Range Rovers liefert die Lautsprecherkombination eine realistische Körperhaftigkeit, zumal der Schusseffekt außerdem mit einer enorm antrittsstarken Dynamik punkten kann. Hinsichtlich der Detaillierungstiefe sind die Lautsprecher ebenfalls sehr zu loben, da auch der Nachhall in dieser Szene hervorragend ausgearbeitet wird und kleine Echos genauso exzellent zur Geltung gebracht werden, wie die restlichen Umgebungs- oder Schussgeräusche. Einige Sekunden später beweisen die Subwoofer erneut ihr Können, als zunächst ein Geländewagen explodiert und kurz darauf die Gebäudefront lautstark zerberstet. Hier agiert die Tieftonabteilung mit fast schon infernalischer Intensität: Druck und Kontrolle bestechen durch famose Leistungen, bleiben aber stets sauber sowie hochkontrolliert. Der gezeigte Tiefgang reicht zwar nicht ganz in den Infraschallbereich hinunter, so dass flatternde Hosenbeine eher anderen Artgenossen vorbehalten bleiben, doch im hörbaren Bereich bis 20 Hertz toben sich die beiden Tieftonmeister mit einer umso eindrucksvolleren, nachhaltigeren Akustik aus. Erfreulicherweise bietet das Set nicht nur im Basskeller delikate Kost, denn einerseits realisieren die Subwoofer eine extrem nachhaltige sowie eindrucksvolle Umsetzung der Bassattacken, während bei einem zwischenzeitlich zersplitternden Autofenster, eine enorme Brillianz sowie Feinzeichnung geboten wird. Bei den folgenden bidrektionalen Schusswechseln beweisen die Lautsprecher ein hervorragendes Zusammenspiel, bei dem trotz aller Dramatik auch die Umgebungsgeräusche und der Score sorgfältig eingeflochten werden. Während der britische Geheimagent sowohl auf dem Gebäudedach, als auch inmitten des brennenden Korridors Jagd auf seine skrupellosen Widersacher macht, punkten die Lautsprecher mit einer absolut lückenlosen, einhüllenden Surroundkullise. Bei richtiger Aufstellung sind Klanglöcher ein absolutes Fremdwort, denn jeder Schallwandler besitzt die Gabe, das Klangbild sehr schön ablösen zu können, was sich insgesamt in einer enormen Weitläufigkeit auszeichnet. Bewegte Effekte werden flüssig im Klangarrangement positioniert, was zu einer extrem intensiven und prägnanten Surroundcharakteristik führt. Die Hochtonauflösung erweist sich speziell innerhalb der impulsiv aufspielenden Trompeten des Scores als exzellent, ohne sich dabei der typischen schärfe zu bedienen, die man von vielen THX-Systemen kennt. Das CT-700 Set klingt somit auch bei hohen Pegeln sehr angenehm und besitzt keinen Nerv-Faktor. Die schwierige Differenzierung zwischen Sprenkleranlage und den lodernden Flammen (ab ca. 1,33 Std.) lässt eine enorme Klangtransparenz wahrnehmen. Hier setzen die B&W Speaker neue Maßstäbe in ihrer Klasse, genau wie das grobdynamische Antrittsvermögen im Bass, als sich der britische Geheimagent einen Weg durch herabfallende, brennende Trümmerteile bahnen muss. Nach dem relativen kurzen Schlussdialog zwischen James und Mr. Green, gefällt die Sprachwiedergabe durch hohe Verständlichkeit und klar umrissenes Volumen mit guter vokaler Akzentuierung von Bond's leicht rauer/monotonen Männerstimme. Auch die eher zaghaften Worte des Abschieds von Camille eine Szene später (innerhalb des Autos) erfolgt höchst differenziert, indem ihr französischer Akzent mit seiner weichen, sanften Aussparache sehr gut getroffen wird.
Sieben Leben, Blu-Ray mit deutscher Dolby True HD 5.1 Tonspur
Gänzlich andere Qualitäten werden bei der Sony
Produktion "7 Leben"
abverlangt. Das dramatische Leinwandgeschehen rund um Will Smith als
barmherzigen Ritter im Gewand eines Steuereintreibers, baut
über die 123 Minuten eine sehr feinfühlig-emotionale Ansprache zum Zuschauer
auf. Sowohl in Bezug auf die ergreifende Handlung, als auch der
technischen Umsetzung, setzt der Regisseur auf eine starke Anteilnahme
des Publikums. Hauptverantwortlich für den akustischen
Transport von Emotionen liegt hier weniger bei den (inhaltlich
teilweise
sehr gelungenen) Dialogen, sondern fällt primär dem
Score zu: sanftmütige, lang geschwungene Geigeneinsätze,
gefühlvoll
gespielte Flöten und Oboen, sowie viele leichtfüßig
eingeflochtene
Klaviermelodien, mögen zwar auf den ersten Blick keine
sonderliche Herausforderung oder Besonderheit darstellen, doch für eine
umfassende Freisetzung der
subtilen Expressivität bedarf es einer technisch erstklassigen Umsetzung.
Diese schwierige Aufgabe meistert das CT-700 System in einer Güte,
die bislang bei reinen Heimkinosystemen in jener Preisdimension
schlichtweg noch nie geboten wurde. Was hier an instrumentaler
Differenzierung sowie Auflösung und Feindynamik herausgearbeitet
wird, kann mühelos mit vielen audiophilen HiFi-Surroundsystemen
mithalten. Grund- und Obertöne der erzeugten Klänge befinden
sich häufig im Frontbereich, während der Nachklang zur
Räumlichkeitssteigerung auf den Surroundkanälen
platziert
ist - hierbei erreicht die Klangtransparenz und
Gesamtkohärenz ein ergreifend realistisches Klangniveau, welches
die Technik komplett vergessen macht und den Zuschauer förmlich
zur einer emotionalen Anteilnahme zwingen. Der
sensible, schwebend überlagernde Klangcharakter des
Scores harmoniert exzellent mit der
luftigen Durchzeichnung im Hochtonbereich. Bei den pianolastigen
Passagen konzentrieren sich die Lautsprecher weniger auf
Klangfülle, sondern werten die Wiedergabe durch exaktes
Timing sowie diffiziler Dynamikabstufung auf. Aufgrund der
insgesamt
hervorragenden Umsetzung der sentimentalen Ingredienzen, wird selbst
das
fantastische HD-Bild unseres Sim2 Projektors zur Nebensache:
das CT-700 Setup beweist Einfühlungsvermögen,
Sensibilität und musikalische Feingliedrigkeit, während man
z.B. bei einem Teufel Theater 9 eher den Eindruck bekommt, als warten
die Lautsprecher gelangweilt auf brachiale Actionszenen. Bei
der Umsetzung der meist eindringlich und sanft gesprochenen
Dialoge,
eignet sich der CT7.3 durch sein hohes
Differenzierungsvermögen
sogar dazu, eine sony-typische Abmischungeigenheit
offenzulegen: ähnlich wie z.B. auch schon beim
Historienepos "Das Königreich der Himmel" (Blu-Ray Version),
wirkt
die deutsche Tonausgabe leicht verlangsamt bzw. verzerrt. Wenn es
technisch nicht so abwegig wäre, könnte man fast meinen, dass
die
deutsche Tonspur für eine andere Videonorm mit höherer
Bildwiederholfrequenz gemastert wurde und auf der hiesigen
Blu-Ray Disc mit
einem Speed-Down versehen ist. Jedenfalls wurde dieser Zustand
(unseres Wissens nach) bislang von keinem Rezensenten festgestellt -
wahrscheinlich, weil hier eher auf verfälschendere
Lautsprechersysteme zurückgegriffen wird. Mit unseren High-End
Testsystemen von Isophon und Monitor Audio
war dieser Effekt jedoch klar festzustellen - und in diese erlesene
Reige
darf sich auch der wesentlich günstigere CT 7.3 hinzuzählen.
Auch er modelliert die
Stimmprofile ohne nennenswerten Eigenklang, sondern ist in der Lage,
die
urspünglichen Facetten und Eigenschaften in transparenter,
ehrlicher Form offenzulegen.
Stereoperformance
Aufgrund der bisher gezeigten ambivalenten Gene in Bezug auf Actionfilme und melodramatische "Schinken", sind wir frohen Mutes an die Stereotests gegangen - wohlwissend, dass die zweikanalige Musikwiedergabe normalerweise traditionell der Schwachpunkt von reinen Heimkinosystemen wie dem CT-700 darstellt. Meist werden die klanglichen Schwerpunkte auf Pegelfestigkeit (bzw. mechanische und elektrische Belastung) gelegt, zumal auch die Abstrahlcharakteristik eine differierende Philosophie verfolgt. Dazu gesellt sich üblicherweise noch der Umstand, dass Heimkinosysteme hinsichtlich ihrer Tonalität meistens für höhere Abhörlautstärken konzipiert sind, was sich oftmals in einem etwas schlankerem unterem Mitteltonfundament äußert. Außerdem ist die fest vorgesehene Trennung in der Basswiedergabe zwischen Satelliten und Subwoofer aufgrund der hierdurch auftretenden Zeitverzögerung (Groupdelay) und unterschiedlicher Raumanregung (die beiden Frequenzbereiche werden an unterschiedlichen Stellen in den Hörraum abgegeben), grundsätzlich nicht optimal für ein ganzheitlich stimmiges Stereoklangbild. Das CT-700 stellt diesbezüglich auch keine Ausnahme dar, aber im Rahmen seiner akustischen Möglichkeiten kann es dennoch mit einer sehr guten Performance dienen: den Bowers&Wilkins Lautsprechern kommt ihr Klangfarbenreichtum genauso vorteilhaft zu Gute, wie die hervorragende Konturierung im Bassbereich. Wenn man auf die letzten Oktaven im Bass verzichten kann, ist sogar eine reine 2.0 Wiedergabe über die CT7.3 kein Frevel. Aufgrund der luftigen und unaufdringlichen Spielweise, erweist sie sich speziell für hohe Lautstärken als sehr gut geeignet. Die gebotene Bühnenstaffelung besticht durch ihr einhüllendes Charisma und holt dabei sogar noch ein überraschendes Maß an Lokalisatiosschärfe heraus. Bei Anwendungen ohne Ansprüche auf absolute akustische Perfektion, kann das Gesamtsystem ohnehin völlig begeistern - schließlich bekommt man durch die intensive Bassperformance sowie der weitläufigen Räumlichkeit eine exzellente Grundlage für private Diskonächte, zumal die Pegelfestigkeit ohnehin Konzertatmosphäre liefern kann. Wir möchten aber an dieser Stelle nicht den Eindruck vermitteln, dass die CT-700 Serie in Bezug auf die Musikwiedergabe ausschließlich als "Party-Boxen" klassifiziert werden können, denn das würde ihrer herausragende Stellung innerhalb ihrer Produktkategorie nicht gerecht werden.
Klartext - Kurzinfos:
- Eine absolute Besonderheit erlangt das System durch die gebotene tonale Balance. B&W setzt hier nicht auf effekthascherische Frequenzgänge, sondern versieht alle Lautsprecher mit einer ausgewogenen Klangcharakteristik. Die Subwoofer lassen sich subtil integrieren, ohne dabei zu sehr in den Hintergrund gedrängt zu werden. Entgegen den meisten vergleichbaren System erscheint der Hochtonbereich nicht aggressiv oder aufdringlich, sondern besticht mit hohem Detailreichtum in Kombination mit einer insgesamt angenehm seidigen Auslegung. Durch die neutrale Klangauslegung bieten die CT-700 Lautsprecher realistisch präsente Mitten mit einer exzellenten Sprachwiedergabe inklusive realistischem Maß an Körperhaftigkeit sowie Durchzeichnungsvermögen (Transparenz).
- Die CT-700 Subwoofer sind hervorragend, sollten aber kaskadiert werden. Zwei CT SW10 machen mehr Sinn, als ein größerer CT SW12. Dann gibt es eine sehr präzise LFE-Umsetzung und eine hervorragende Dynamik. Besonders die Passiv-Woofer bieten ein extrem gutes Preis-/Leistungsverhältnis. In Kombination mit der ehrlichen und unverfälschten Klangabstimmung empfiehlt sich eine Installation mit mehreren Modellen sogar als attraktive Lösung für extrem anspruchsvolle High-End Installationen. Wer noch ein i-Tüpfelchen draufsetzen will, tauscht die (gute) SA1000 gegen noch stärkere Verstärker und beschwert die Subwoofergehäuse mit Granitplatten. Dann kann man die überaus günstigen CT-700 Subwoofer unverhohlen sogar zur absoluten Elite hinzuzählen, die selbst einem Vergleich mit vielfach teureren Kontrahenten nicht scheuen brauchen.
- Kaufempfehlung Satelliten: Obwohl sich dieser Test auf ein 7.2 Set mit Satelliten vom Typ CT7.3 sowie CT7.4 bezieht, haben wir von B&W auch ein Paar CT7.5 erhalten, um die komplette Serie kennenzulernen. Hierbei haben sich zwei Favoriten herauskristallisiert: der CT7.3 stellt mit einigem Abstand die absolut betrachtet, beste Wahl dar. Er bietet speziell im Mitteltonbereich die höchste Klarheit und ist außerdem auch in Bezug auf die Dynamik und Lokalisationsschärfe überlegen. Als Preis-/Leistungshighlight konnte sich hingegen der CT7.5 etablieren, der uns in manchen Klangdisziplinen sogar ein wenig besser gefallen hat, als der größere CT7.4. Die weitläufigere Abstrahlcharakteristik des CT7.5 funktioniert speziell im Rearbereich besonders gut, während die CT7.4 eher als Frontspeaker eingeplant werden sollten. Insgesamt sind alle Lautsprecher recht gut aufeinander abgestimmt, so dass es keine unsinnige oder gar schlechte Kombination gibt. Die beste Lösung sind jedoch immer identische Modelle - ganz besonders wenn diese CT7.3 oder CT7.5 heißen.
- Die eindrucksvolle Gesamtperformance wird von den drei Faktoren Räumlichkeit, Pegelfestigkeit und Verstärkungsbedarf positiv abgerundet. Die CT-700 Lautsprecher lösen das Klangbild in einer Art und Weise vom Gehäuse, mit dem ein erstklassiges Surroundgefühl entsteht. Der Hörer fühlt sich von den Klängen eingehüllt und kann komplett im Surroundgefüge "abtauchen", weil er nicht das Gefühl von einzeln agierenden Schallquellen erlangt. Die Gesamtpegelfestigkeit wird hauptsächlich von den Subwoofern vorgegeben, doch wenn hier pro 15m² Bodenfläche mindestens ein CT-SW10 zur Verfügung steht, reicht das selbst für annähernd Konzertlautstärke (um die 100db) locker aus. Als sehr positiv erweist sich in diesem Zusammenhang, dass die Satelliten recht genügsam sind. Aufgrund des hervorragenden Wirkungsgrades benötigt man keine Vor-/Endstufenkombination, um ein hohes Maß an Souveränität zu erhalten. "Schon" mit AV-Receivern der oberen Mittelklasse (ab 2.000 Euro) braucht man sich um den Leistungsfaktor im Regelfall keine Gedanken mehr machen.
B&W 600er Serie ![]() |
Der Vergleich mit der 600er Serie aus demselben Hause bietet sich wegen der technologischen Verwandtschaft in Bezug auf die Chassis- bzw. Membranauswahl an. Außerdem würde ein hochwertiges 7.2 System aus der 600er Range auch nicht deutlich weniger kosten, als ein Setup mit den kleinsten CT-700 Modellen. Die familäre Bande ist akustisch ganz besonders im Mitteltonbereich zu finden, wo beide Systeme ein angenehmes Charisma mit hoher Strukturierung und Durchzeichnung bieten, ohne steril bzw. nüchtern zu klingen. Die 600er Serie besitzt eine Feinabstimmung mit etwas mehr Klangvolumen, wohingegen die Modelle aus der CT-700 Serie etwas leichtfüßiger auftreten. Im oberen Frequenzbereich ähneln sich die Lautsprecher ebenfalls in Bezug auf Auflösungsgabe, außerdem legen beide Kontrahenten großen Wert auf die Vermeidung von Aggressivität und übertriebener Härte. Bei detaillierter Betrachtung besitzt die 600er Serie etwas angehobenere Mitten, als die neutralere CT-700 Serie, wo eher die gesamtheitliche Harmonie im Vordergrund steht. Im Bassbereich arbeiten die Heimkinolautsprecher durch die überlegene Subwooferlösung ein gutes Stück brachialer, zumal auch der Tiefgang und Pegelfestigkeit überlegen ist. Die Raumabbildung und Homogenität lässt ebenfalls wieder ähnliche Charakteristiken erkennen, mit leichten Vorteilen für die 600er in Bezug auf die Exaktheit der Staffelung, während die CT-700 eine Überlegenheit hinsichtlich der Flüssigkeit bei Effektschwenks und der gebotenen Raumtiefe besitzt. Genügsam in Bezug auf Verstärkerleistung sind beide Systeme, die Maximalbelastbarkeit liegt bei der CT-700 ungleich höher. Fazit: beide Systeme sind sehr gut und liegen klanglich verhältnismäßg nah beieinander. Die Feinabstimmung macht den Unterschied, mit der sich die CT-700 speziell den Anforderungen von Cineasten zuwendet. |
Monitor Audio Gold-Signature![]() |
Für ungefähr denselben Betrag könnte man
sich alternativ auch eine völlig andere Sorte von Lautsprechern in
das Heimkino stellen: mit der Monitor Audio Gold Signature Serie kann
man sich eine der besten Mehrkanalsysteme in der oberen Mittelklasse
zusammenstellen. Im Vergleich mit dem CT-700 System sind die Rollen
klar verteilt: die HiFi-Lautsprecher legen
größtmöglichen Wert auf das Umsetzen von Klangdetails
und leuchten dabei den Hochtonbereich mit größerer
Prägnanz aus, als die milder abgestimmten B&W Speaker.
Deswegen klingt das Heimkinosystem im Filmbetrieb bei hohen Pegeln
etwas weniger fordernd und direkt, während die MA-Lautsprecher bei
musikalischen Anwendungen mehr Verve und Eindringlichkeit vermitteln.
Die Raummabbildung gelingt dem Hifi-System mit der höheren
Genauigkeit, wobei hier nicht die lückenlose sphärische
Surroundkulisse des CT-700 aufgeboten wird. Obwohl die Monitor Audio
Lautsprecher exzellent aufeinander abgestimmt sind, können sie
naturgemäß nicht mit der identischen Frontbestückung
des B&W Ensembles mithalten, zumal auch die Rearspeaker nahtloser
integriert sind. Die Subwoofer beider Firmen gefallen uns
gleichermaßen hervorragend. Sowohl der GSW-12 als auch die
B&W Lösung bestechen durch eine präzise, trockene
Wiedergabe. Aufgrund der Tatsache, dass der Subwooferverstärker
SA1000 den gleichen Kaufpreis besitzt, wie ein kompletter GSW-12,
fällt die Ausstattungsüberlegenheit des MA-Woofers doppelt
ins Gewicht. Andererseits besitzt das B&W Ensemble bessere
Kaskadierungsmöglichkeit und ist installationsfreundlicher. Fazit:
im Heimkinobetrieb wegen geringerer Pegelfestigkeit, LS-Homogenität und
audiophilerer/fordernder Abstimmung nicht ganz so "anmachend" wie das
Heimkinosystem von B&W, allerdings erweisen sie sich als
musikalischer. Als Universallösung eignen sich die optisch
gefälligeren HiFi-Lautsprecher besser: für eine
spezialisierte Heimkinoinstallationen sehen wie das B&W Set klar
vorne. |
Fazit:
Das CT-700 System vereint brachiale Kraft mit klanglicher
Ausgewogenheit und holt Hollywood kultiviert nach
Hause, wie kein anderes vergleichbares Heimkino-System.

Bowers&Wilkins CT-700 Serie
7.2 Setup aus 3xCT7.3+4xCT7.4+2xCTSW10+1xSA1000
Gesamtpreis: 11.500 Euro
Test: 24.Juni 2009
+ neutrale, vielseitige Klangcharakteristik ohne den typisch brachialen, effektorientierten THX-Heimkino-Sound
+ gute Gesamtabstimmung/Homogenität innerhalb der Klangkulisse
+ enorm plastische Raumdarstellung
+ exzellente Pegelfestigkeit
+ umfangreicher Lieferumfang
+ sämtliche Komponenten haben geringe Tiefe und erlauben eine Wandmontage
+ sehr präzise Subwoofer mit herausragendem Preis/Leistungsverhältnis
+ hochwertige Chassistechnologie
+ sehr unkritisch/pflegeleicht in Bezug auf Verstärkungsbedarf
- solides, aber nur mäßig aufregendes Äußeres
- keine alternativen Gehäuseausführungen lieferbar
- recht kleine Produktpalette ohne Dipolstrahler, kleineren Satelliten und passenden Stativen
- Subwooferverstärker SA1000 für das Gebotene recht hoch kalkuliert
Website des Anbieters. www.gute-anlage.de
Dieser Test wurde unter anderem mit Kabeln durchgeführt von:
Raumakustische Optimierung
unserer Studios mit Wallpanels und Absorbern von:
Text: Lars Mette