Test: Audionet Endstufe Amp im Heimkinobetrieb inkl. Audionet Modellvergleich mit Mehrkanalkaufberatung 


Dieser Artikel wurde auf PCs von Origen-AE verfasst.

(17.November 2010 - Autor: Lars Mette )

Sie suchen das i-Tüpfelchen für Ihre Anlage? Sie wollen auch die letzten Klangreserven aus ihren Medien ausschöpfen, um sich einer größtmöglichen Authentizität zu erfreuen? Wenn Sie zwei Mal mit dem Kopf genickt haben und zudem auch vor etwas größeren Investitionen nicht scheuen, könnte Ihnen unser nachfolgender Testbericht gefallen, in dem wir uns mit einer der ausgeklügelsten Endstufen befassen, die man hierzulande im High-End Segment antrifft.

Das Modell Amp aus dem Hause Audionet ist als Monoblock konzipiert, verlangt einen Obolus von knapp 4.000 Euro (pro Stück) und ist bis zum Deckel mit vielversprechender Technik gefüllt. Die bekannte Edelschmiede aus Bochum verspricht konstruktive Meisterleistungen bis in die kleinsten Details (z.B. Echtzeitkorrektur für Verzerrungen, Konfiguration via Display), deren komplette Aufzählung den Rahmen dieser Einleitung sprengen würde. Auf rund 22 Kilogramm haben die Entwickler ihr gesamtes Know-How einfließen lassen, damit die "Amp" sowohl klanglich als auch hinsichtlich der Verstärkungsleistung (bis zu 750 Watt an 1 Ohm soll sie problemlos liefern) als absolut kompromisslos anzusehen ist. Wir werden die "Amp" dahingehend überprüfen und anschließend Quervergleiche zu ihren Geschwistern anstellen. Da wir in unserer Redaktion seit Jahren mit Audionet-Endstufen arbeiten, kennen wir das komplette Portfolio und möchten Ihnen vermitteln, wie sich die Modelle voneinander unterscheiden bzw. welche Endstufen für bestimmte Konstellationen aus Raum, Lautsprecher und Pegel sinnvoll sind.  Unser Anwendungsschwerpunkt liegt dieses Mal im Heimkino-/Mehrkanalbereich, so dass wir den Endstufenvergleich um entsprechende Kombinationsempfehlungen sowie Praxiserfahrungen ergänzen.

Verarbeitung:

Audionets Amp verkörpert die typische Firmendesignphilosophie mit zeitlos-eleganter Ästhetik und vollendeter Handwerkskunst bis ins Detail. Die klare, unmissverständliche Formensprache geht keinen Designexperimenten nach. Als Bedienelement dient ein zentraler Knopf, während die Betriebszustände über das Display angezeigt werden. Bei den Farbvarianten darf der angehende Audionet-Besitzer sowohl hinsichtlich der Frontplatten (schwarz oder silber) als auch den Displays (rot oder blau) seine präferierte Colorierung auswählen. Die schwarzen Seitenteile (zzgl. Deckel) sowie die silberfarbenen Standfüße sind davon nicht betroffen und behalten bei allen Amps ihre Farbe.

Die massiven Frontplatten stellen ein zentrales optisches Merkmal der Designlinie dar. Audionet lässt diese Bauteile von einem spezialisiertem Unternehmen anfertigen, welches durch Verzicht auf Altaluminium eine hervorragende Zusammensetzung garantiert. Dadurch erreicht Audionet eine homogene Oberflächenstruktur und kann seinen Kunden eine hohe Farbreinheit bieten. Viele Arbeitsgänge werden traditionell in Handarbeit gefertigt - wie beispielsweise die Veredelung des Schliffs. Abschließend erfolgt ein aufwändiges Finish durch verschiedene Beiz- und Eloxierverfahren. 

Bei Audionet hört eine High-End Verarbeitung nicht bei der Frontplatte auf: sowohl Gehäusedeckel, als auch Seitenteile bestehen aus massivem Aluminium. Sämtliche Verschraubungen sind bündig eingelassen, außerdem finden sich weder an Lüftungsschlitzen noch Gehäuseübergänge scharfkantige Elemente. Die gesamte Gehäusekonstruktion ist mikrofonieunempfindlich und resistent gegen Luft- sowie Trittschall. Auf diese Weise wertet die hochwertige Verarbeitung nicht nur die Optik, sondern auch die technischen Aspekte auf.

Von hervorragender Güte präsentiert sich auch das implementierte Gerätedisplay. Die klar ablesbare Schrift erstreckt sich über 2 Zeilen und wird mit Hilfe eines leuchtkräftigen Vakuum-Fluoreszenz-Displays illuminiert. Wem dies zu hell ist, darf den gewünschten Grad an Intensität in 4 Stufen auswählen. Hierbei ist auch sogar eine komplette Abschaltung der Anzeige bei Vorverstärker und Endstufen möglich, bei Bedienvorgängen oder speziellen Ereignissen blendet die Anzeige für ein paar Sekunden auf, und schaltet anschließend wieder ab. Alternativ ist das Display auch in rot bestellbar.

Der Blick auf die hinteren Regionen beweist, dass die Bochumer auch den verborgenen Elementen viel Beachtung schenken. So bestehen sämtliche Anschlussterminals aus teflonisolierten Chinchbuchsen vom namhaften Anbieter WBT und sind felsenfest in der Rückwand integriert. Dasselbe gilt auch für das dicke Voll-Aluminiumgehäuse, welches mit bündig versenkten Inbus-Schrauben befestigt wird. 

Dasselbe Maß an handwerklicher Perfektion findet sich auch im Inneren des Gehäuses wieder, wo jedes einzelne Bauteil mit einer sorgfältigen Integration glänzen kann. So sind sämtliche Platinen sowie Kabel tadellos verlegt bzw. integriert - hier klappert oder schwingt absolut nichts. Und selbst bei Details wie den Befestigungsschellen für die beiden großen Elektrolytkondensatoren, oder den Gewinden für die Gehäusedeckelverschraubung glänzt das Gerät mit absolut soliden Lösungen ohne jegliches "Low-Cost-Feeling". Sicherlich darf man dieses Level an Verarbeitungsqualität in der vorliegenden Preisklasse durchaus erwarten, doch speziell bei den kleinen Feinheiten (zB. Materialstärke Gehäusedeckel, Verschraubung, Kabelisolierungen) kann so manch anderes High-End Gerät nicht ganz den Eindruck hervorrufen derart konsequent "für die Ewigkeit gebaut zu sein", wie es beim Audionet Amp der Fall ist.

technischer Aufbau:

Die Innenansicht des Amp (direkt von oben)

Als Basis dient hierfür die Audionet-eigene ULA-Schaltungstopologie (Ultra Linear Amplifier). Ursprünglich für den medizinischen Bereich entwickelt, erreicht das Gerätedesign selbst bei extremer Belastung eine messtechnisch maximale Signalreinheit. Audionet bedient sich der SMD Miniaturisierungstechnik, die Signalwege sind auf das Minimum reduziert und beinhalten keine klangschädigende Bauelemente wie Koppelkondensatoren, Spulen oder Leistungsrelais. Audionet bedient sich auf dem kompletten Globus, um für jede Komponente eine höchstwertigste Bauteilequalität bieten zu können. Wo die hohen Ansprüche nicht komplett erfüllt werden konnten, greift Audionet (wie beim PreG2) auf Eigenproduktion zurück, wie zB. bei einigen Kondensatoren mit einem speziellen Silikat-Material (Glimmer), welche speziell für Audionet in Indien und China gefertigt werden. Des Weiteren residieren in den Max auch exklusive High Audiograde Elektrolytkondensatoren mit einem Dielektrikum aus Seide, sowie strengselektierte Hochstromfolienkondensatoren mit geringstem Verlustwinkel. Aus klanglichen Gründen kommt bei der Innenverdrahtung eine hochkarätige Gold-/Silberlegierung, sowie eine Sicherung aus Rhodium und Gold zum Einsatz.

Als weitere Besonderheit integrierten die Audionet-Entwickler eine einzigartige, vernetzte Korrekturschaltung in die Treiberstufe, mit der eventuelle Verzerrungen des nachfolgenden Leistungskreises in Echtzeit linearisiert werden.

Bei den Audionet Amp legten die Entwickler besonderen Wert darauf, größtmögliche Leistungsreserven und Rückflussdämpfung zu gewährleisten, um eine jederzeit hohe akustische Souveränität zu gewährleisten. Am augenscheinlichsten wird diese Zielsetzung in Form der beiden unten platzierten riesigen Ringkerntransformatoren, insgesamt beherbergt jede Monoendstufe vier getrennte Netzteile, welche sich auf Eingangs-, Leistungs- und Treiberstufe sowie die Steuerungseinheit (Mikroprozessor) aufteilen. Die Leistungsstufe greift auf 8 selektierte Power-MOSFETS mit einem aktiv geregeltem Ruhestrom von 0,6A, zurück. Bei der Betriebsspannung war den Entwicklern eine maximale Trennung von positiver und negativer Spannung sehr wichtig. Zu diesem Zweck dienen nämlich die beiden zuvor erwähnten großen Ringkerntransformatoren mit der imposanten Leistungsaufnahme von jeweils (!) 1000VA. Audionet beziffert die Leistungsangabe offiziell mit beeindruckenden 700 Watt an 4 Ohm (Sinus!) und attestiert den Max selbst bei 2Ohm eine stabile Verstärkung von imposanten 1.100 Watt. von Der technische Overkill ist damit aber noch zu Ende, denn als Stromspeicher besitzt jede Monoendstufe über satte 156.000 Mikrofarad Siebkapazität. Wie beeindruckend dieser Wert ist, haben wir schon beim ähnlich dimensioniertem PreG2 erörtert, doch wir möchten Ihnen dennoch ein paar Vergleichszahlen zu den Max anbieten: ein klassischer AV-Bolide wie der Denon AVC-A1HD (ca. 5.500 €) besitzt für das gesamte(!) Gerät eine Kapazität von 66.000 Mikrofarad. Selbst wenn wir die komplette Vorstufensektion mal außer Acht lassen, würde eine Max im Direktvergleich (umgerechnet auf einen Kanal) über fünfzehnfache größere Ressourcen verfügen! Mit dieser Kapazität im Nacken, sollten die Max selbst unter extremen Bedingungen jede Hörsituation locker meistern, wo andere Endstufen mit Dynamikeinbußen oder Präzisionsverlust zu kämpfen haben und in Einzelfällen sogar membranschädigende Verzerrungen hervorrufen. Deswegen ist eine solch leistungsstarke Endstufe für High-End Lautsprecher keine Gefahr, sondern stellt die beste Lebensversicherung für hochwertige, sensible Schallwandler dar. Gegenüber dem Vorgängermodell, dem Amp II G2 konnte Audionet in Bezug die klangentscheidende Slew rate (maximale Anstiegs- und Abfallgeschwindigkeit bei der Umsetzung von Impulsen) von unter einer Mikrosekunde nochmals deutlich verbessern (0,66 ms), was eine eine drastisch bessere Kontrolle eines jeden Lautsprechers zur Folge hat. 

Über sämtliche Funktionen wacht ein Mikroprozessor und schützt Endstufe (bzw. Lautsprecher) vor Gleichstromanteilen, HF sowie Überlastung. Auch die Temperatur wird von der Elektronik überwacht. Bei Problemen schaltet sich die Endstufe selbstständig ab und informiert über den Fehler im Gerätedisplay. Erfreulicherweise ist dieser Fall in unserer ausführlichen Testphase aber noch nicht eingetreten, so wir Ihnen hiervon verständlicherweise auch keinen Screenshot präsentieren können. Weil der Mikroprozessor aber auch für andere Funktionen zuständig ist, erweist sich das Display dennoch als sehr komfortables, nützliches Feature. Bei der Erstinstallation verrät es uns, ob die Polung des Netzsteckers korrekt ist und in Kombination mit dem Bedienknopf lässt sich über das Display die komplette Konfiguration vornehmen. Neben der obligatorischen Quellenwahl (XLR oder Chinch) bieten die Amp z.B. noch eine Timerfunktion und Einstellung des Dimm-Levels vom Display. Während der normalen Benutzung informiert die Anzeige über den aktiven Signaleingang und nutzt (wie auch beim PreG2) einen Displayschoner. Im Vergleich zu unseren "altbekannten" AmpIIG2 muss man jedoch leider auf eine Wirkleistungsanzeige verzichten. Laut Audionet wäre dies zwar auch bei den Amp Endstufen technisch möglich gewesen, doch viele Anwender haben erwartet, dass linker und rechter Kanal stets exakt dieselbe Leistung abgeben müssten und sind mit Beschwerden auf Audionet losgegangen, was natürlich völliger Blödsinn ist. Die Einschaltung der Endstufen kann wahlweise per Audionet-Link (optisches Digitalkabel) am PreG2 oder Standby-Knopf erfolgen. Auch eine signalabhängige Aktivierung ist möglich und kann in drei Empfindlichkeiten justiert werden. 


Den Audionet Amp kann man sowohl über Chinch als auch XLR an die Vorstufe konnektieren, wobei die Anschlussauswahl über das Display auf der Vorderseite erfolgt (siehe auch Bedienungsvideo im nächsten Kapitel). Die Eingangssignalverarbeitung wird über goldkontaktierte Präzisionsrelais geschaltet und bedient sich einem kaskadiertem und gebootstrapptem Differenzverstärker mit einem rauscharmen, monolithischem, Doppel-FET. Auf diese Weise erfolgt eine elektrische Entkopplung vom Eingangssignal, was klangschädigende Rückwirkungen auf die Signalquelle verhindert. Das Bi-Wiring WBT Lautsprecherterminal erfüllt außerdem sämtliche Anforderungen was die Materialqualität sowie Opulenz im High-End Bereich betrifft. Es zeichnet sich durch absolut leichtgängige Schrauben aus, klemmt die Kabel dabei jedoch erbarmungslos ein und ist darüber hinaus auch zur Aufnahme von Bananensteckern sowie Kabelschuhen bestens geeignet. 

Um Ihnen die Bedienung sowie Justagemöglichkeiten der Endstufen nahezubringen, haben wir dieses kurze Video vorbereitet. 

die technische Daten in der Zusammenfassung (Herstellerangaben)

Modellbezeichnung/Preis Audionet Amp, Stückpreis 3.990 Euro
Aufbau High-End Mono Endstufe
Sinusleistung 200W / 8 Ohm
350W / 4 Ohm
550W / 2 Ohm
Signalschnittstellen In: 1x WBT Chinch
In: 1x Neutrik XLR symmetrisch
Out: 2x WBT Polklemmen für LS-Kabel
Besonderheiten ULA Topologie, Echtzeitlinearisierung, 
Mikroprozessorsteuerung für Überwachung
und Features wie zB. Netzphasendetektion
Abmessungen 21,5cm x 19,0cm x 50,0 cm (B,H,T)
Gewicht 22 Kilogramm
Testumgebung:

Die Audionet Amp Monoendstufen kommen in unserem Referenzstudio zum Einsatz, wo wir für bestmögliche Testbedingungen im Rahmen unserer Möglichkeiten gesorgt haben. Der rund 50m² große Raum ist mit insgesamt ca. 50 raumakustischen Elementen auf einen "trockenen" Klang mit wenig Nachhall getrimmt, so dass wir entsprechende Raumeinflüsse recht gut ausblenden können. Als Lautsprecher fungieren 3 Isophon Arabbas mit Keramikbestückung im Mittelhochtonbereich sowie Diamanthochtönern. Die Centerspeaker Arabba steht hinter der akustisch transparenten Leinwand und wurde nochmals speziell auf die minimalen Einfluss des Tuches feinabgestimmt. Wir haben somit für die Front drei identische Lautsprecher höchster Qualität. 


Als Surroundvorstufe benutzen wir die Cinemike getunte Denon AVP-A1HDA. Dieses Modell wurde von Denon zwar leider (mal wieder) um 1.000 Euro im Preis angehoben und kostet somit inklusive dem 5.000 Euro Cinemike-Tuning ganze 14.000 Euro, ist aber aktuell immer noch ihr Geld wert: momentan kennen wir kein anderes HDMI 1.3 Gerät, wo Klangpräzision sowie Durchzeichnung, Dynamik und Auflösungsvermögen auch nur annähernd auf ähnlichem Niveau liegen. Selbst das Basisgerät lässt es in Teilbereichen an Akkuratesse vermissen, wenn man höchste Maßstäbe (und die dafür passenden Lautsprecher) zugrundelegt. Leider kann auch das Cinemike-Tuning nicht darüber hinwegtäuschen, dass die AVP-A1HDA ihre vollsymmetrische Signalverarbeitung nur dann komplett ausschöpfem kann, wenn die meisten DSP-Eingriffe deaktiviert sind. Sobald komplexe Bass-Management Funktionen oder große Delayzeiten benutzt werden, verliert selbst dieser Bolide recht deutlich an Auflösung und Dynamik. In diesem Zusammenhang verbietet sich der Einsatz von Audyssey MultEQ sowieso grundsätzlich. 


Mit diesen Einschränkungen steht die AVP-A1HDA jedoch nicht alleine da - denn (fast) jeder gängige AV-Receiver bzw. Vorstufe kämpfen exakt mit denselben Problemen. Eine der wenigen Ausnahmen stellt die Map I aus dem Hause Audionet dar. Zusammen mit einem 1800 Euro Zusatznetzteil (EPS-Modul) klingt die 3.800 Euro Vorstufe fast so gut wie die vielfach teurere Cinemike/Denon Lösung. Dank der, von Audionet größtenteils selbst programmierten, Processing-Sektion, ist sie darüber hinaus sogar in der Lage vielfältigste Eingriffe ohne nennenswerten Klangverlust vorzunehmen. Audionet hat dabei erfreulicherweise auf undurchsichtige Einmessautomatiken konsequent verzichtet und dem Anwender dafür extrem umfangreiche Möglichkeiten (vollparametrische EQs für alle Kanäle, Flankensteilheit beim Bass-Management etc.) zur Feinanpassung spendiert. Die Audionet Map1 ist daher ein Produkt für Kenner bzw. Könner (bzw. Anwender mit einem gutem Fachhändler), die ohne HDMI Audioübertragung auskommen und mehrere tausend Euro sparen wollen.

Unsere hauptsächlich eingesetzte Hardware in der Übersicht:

Vorstufen/
Receiver
Audionet PreG2 + MapV2 (ca. 10.000 / 6.000 €)
Cinemike AVP-A1HDA (ca. 13.000 €)
Cinemike AVR-4810 (ca. 4.800 €)
Lautsprecher Isophon Arabba-D+FRC-D 7ch Surroundset (ca. 80.000 €)
B&W CT-700 Subwoofer-Array (ca. 10.000 €)
Monitor Audio Platinum 7.1ch Surroundset (ca. 24.000 €)
Quellgeräte Cinemike DVD-A1UD (ca. 7.000 €)
Cinemike DPB-4010UD (ca. 3.000 €)
Accustic Arts TubeDacII + Drive II (CD-LW/W.Kombi ca. 14.000€)
Panasonic DMP-BDT300 3D Blu-Ray Player (ca. 500 €)
Anzeige-
geräte
Sim2 C3X1080 mit Cinemike Tuning 3 Chip DLP Proj. (ca. 30.000 €)
Image iMasque vollmaskierbar, akustisch transp. (ca. 19.000 €)

AREADVD Baden-Württemberg arbeitet hauptsächlich mit Kabeln von: Mogami (Lautsprecher), 
German High-End (NF), Silent-Wire (HDMI), Supra (Subwoofer-XLR) und Audionet (Netzkabel).

Das Referenzstudio wurde von der Firma RTFS akustisch optimiert.

Praxiseindrücke:
- generelle Klangcharakteristik:

Audionet-typisch zeigt sich die grundlegende Klangcharakteristik ausnahmslos einer natürlichen Akustik verpflichtet. Eigenklang bzw. Sounding stellt für die Entwickler offensichtlich kein probates Mittel dar, ihre Produkte voneinander zu diversifizieren, so dass sämtliche Endstufen dieselbe Handschrift tragen und deswegen untereinander auch hervorragend miteinander kombiniert werden können. 

Auch die Amp Monoblöcke betonen keinerlei Frequenzbereiche, sondern versuchen sämtliche Eingangssignale mit größter Präzision zu verstärken. Dieses Vorhaben gelingt Ihnen in solch einer Perfektion, dass es als Tester eine große Selbstbeherrschung erfordert, nicht in jeden Satz diverse Superlative heranzuziehen. Deswegen bitten wir um Nachsicht, wenn einzelne Passagen eventuell etwas zu euphorisch anmuten, doch als enthusiastischer Hifi-Liebhaber muss man schlichtweg ins Schwärmen geraten. 

Beginnen wir mit der Bassdarstellung, wo die High-Tech Endstufen mit einem atemberaubenden Differenzierungsvermögen zu Werke gehen. Dank einer famosen Präzision sowie Impulsgenauigkeit schälen die Monoblöcke Feinheiten im Frequenzkeller zutage, die selbst uns bislang verborgen waren. Erfreulich ist dabei der Umstand, dass sich die Verstärker selbst unterhalb der 30 Hertz Marke nicht scheuen, absolut felsenfeste Bassformationen in das Klangfundament zu meißeln. Filmliebhaber mit basspotenten Standlautsprechern werden dies im besonders großen Umfang zu spüren bekommen  und angesichts der ungeahnten Tiefbassqualitäten am liebsten einen Blumenstrauß nach Bochum schicken. Unabhängig davon, ob die Amps damit betraut werden, Beckenschläge oder Explosionen umzusetzen - sie haben es nicht nötig, ihrem Besitzer durch hinzugedichteten Bassdruck zu beeindrucken und zeichnen sich stattdessen durch eine kompromisslose Leistungsbereitschaft und Konsequenz aus. Anders ausgedrückt. die Amps würzen nicht grundsätzlich nach, generieren aber bei Bedarf einen infernalischen Bassdruck und Dynamik. Auf diese Weise stellt sich ein insgesamt äußerst differenziertes Klangbild dar, wo trocken gezupfte Cello-Saiten genauso vollumfänglich in ihrer Charakteristik zur Geltung kommen, wie schnelle/wummernde Technobeats oder brachiale Filmeffekte. 

Dieselbe Gewissenhaftigkeit legen die Amp Monos erfreulicherweise auch im Mittel-/Hochtonbereich an den Tag, was jenen Frequenzen eine faszinierende Klangtransparenz, Luftigkeit sowie Souveränität beschert. Gesang nimmt man nicht einfach nur als vokale Information dar, sondern erlangt akustischen Zugang zu den dahintersteckenden Emotionen, wenn selbst kleinste Schwingungen der Stimmbänder ihren Weg zu den Lautsprechermembranen finden und von einem exakt dosiertem Klangvolumen flankiert werden. Ein großer Authentizitätsfaktor stellt dabei auch die Klangdynamik dar, welche speziell in Bezug auf die feindynamische Differenzierung mehrerer Klangebenen schlichtweg als famos zu bezeichnen ist. Durch die Kombination aus tonaler Ehrlichkeit, feingliedriger Detailausleuchtung und hochdynamischer Umsetzung ergibt sich ein fast beispielloses Maß an Artikulationsgenauigkeit sowie Klangtiefe. Die Audionet Amps gehören daher zu den wenigen Verstärken, die selbst bei choralen Elementen in der Lage sind, sämtliche Stimminformationen UND Instrumente gleichzeitig differenziert herauszuarbeiten, ohne eines der beiden Klangelemente hinsichtlich seiner Gewichtung im Gesamtarrangement neu zu ordnen. Dies ist eine sehr wichtige Form der akustischen Ehrlichkeit und zeigt, dass die Amps nicht darauf ausgelegt sind, bestimmte Klangaspekte zu verbiegen (z.B. gibt es im High-End Bereich viele Komponenten, wo speziell Frauenstimmen stets etwas in den Vordergrund gezogen werden), sondern ihre Aufgabe als reiner Übermittler möglichst sämtlicher künstlerischer Intentionen verstehen. 

In den oberen Frequenzlagen zeichnen sich die Amps ebenfalls durch eine differenzierte Vorgehensweise aus: sie schärfen das Klangbild nicht generell nach, um zusätzliche Auflösung vorzutäuschen - und betreiben auch keine unangebrachte Weichzeichnerei für den Eindruck einer seidigen Spielweise. Nein - sie setzen hochtonlastige Signale (ein typisches Beispiel sind Streich- und Blasinstrumente) schlichtweg mit höchster Finesse in all ihren Facetten um. Weil sich das dabei abzeichnende perfektionistische Detaillierungsniveau (wie bereits beschrieben) jedoch auch in den darunterliegenden Frequenzbereichen wiederspiegelt, ergibt sich ein insgesamt stimmig-natürliches Klangbild ohne steril/analytischen Touch. Dennoch bleibt natürlich zu erwähnen, dass nicht jeder Hörgeschmack mit dem Streben nach maximaler Ehrlichkeit sowie Auflösungsgabe vereinbar ist - speziell dann, wenn man sich ein bestimmtes Sounding jahrelang "schöngehört" hat und daran gewohnt ist. Wegen ihrer rasend schnellen Durchzeichnung höchster Genauigkeit wirkt der Hochtonbereich jederzeit unangefochten souverän und luftig. HT-Klangelemente werden nicht "abgearbeitet", sondern mühelos zelebriert.

Die exakte Arbeitsweise beschert den Monoendstufen auch in Bezug auf die Raumabbildung absolute Bestnoten. Bemerkenswert ist dabei besonders der Umstand, dass sich der Hörer nicht nur über eine völlige Lösung des Klanggeschehens von den Lautsprechermembranen freuen darf, sondern zugleich auch mit einer frappierenden Lokalisationsschärfe verwöhnt wird. Normalerweise weist (fast) jede Endstufe zumindest eine minimale Tendenz auf, entweder die Räumlichkeit etwas zu beeinträchtigen, oder das letzte Quäntchen an Abbildungsgenauigkeit zu verlieren. Die Audionet Amp brauchen diesbezüglich keine Kompromisse eingehen: die zeitrichtige Verstärkung sorgt für eine phasenkorrekte Wiedergabe sämtlicher Frequenzen. Auf diese Weise bleibt jede, in der Aufnahme vorhandene, Rauminformationen in vollem Umfang erhalten, so dass Verfälschungen der Klangbühne (z.B. übermäßige Diffusität, zu breite Abbildung etc.) weder unabsichtlich, noch aus Gründen einer gewollten Klangabstimmung, vorhanden sind. Dieser Form der akustischen Authentizität versetzt die Monoblöcke in die Lage, nicht nur detailbezogen, sondern auch räumlich tief in die Musik einzutauchen. In Kombination mit entsprechend veranlagten Lautsprechern, sowie einer guten Raumakustik, wird eine differenzierte Bühnenstaffelung mit exakter Positionierung jedes einzelnen Akteurs bzw. Instruments geboten. Bei sorgfältig abgemischten Aufnahmen kann die Entfernung eines jeden einzelnen Klangelements eindeutig herausgehört werden, zumal sich auch die Größenverhältnisse als stimmig erweisen. Die Amp Monos können dabei auf eine umfassende Bühnengröße zurückgreifen, die nicht nur auf den Bereich zwischen den Lautsprechern beschränkt ist. Klangelemente können in Bezug auf die horizontale Platzierung auch außerhalb der Lautsprecherachse bewegt werden, außerdem setzen die Verstärker auch vertikale Rauminformationen in faszinierender Qualität um. 


Star Wars Episode III
DVD, Dolby Digital 5.1

Als Beispiel für die Qualitäten bei der Filmwiedergabe greifen wir zu George Lucas letztem Meisterwerk aus der Star Wars Reihe. Als Einstieg dient Kapitel 3, Laufzeit 6,55' , nachdem sich Anakin mit Obi Wan durch die Raumschlacht gekämpft haben und anschließend auf die "Invisible Hand" zusteuern. Beim Anflug auf den Kreuzer fällt bereits auf, dass die Audionet Monoblöcke für eine äußerst detailreiche sowie "tiefe" Akustik sorgen, die jedoch zugleich auch von einer immensen Souveränität gekennzeichnet ist. Während in den hinteren Klangebenen noch vereinzelte Explosionen, Flug- und Lasergeräusche extrem deutlich herausgearbeitet werden, setzen die Verstärker den zeitgleich erfolgten, hektisch gesprochenen Funkdialog zwischen den beiden Jedis mit großer Klarheit heraus, ohne dabei eine unangebrachte Schärfe einzubringen. Keine Endstufe aus einem anderen Haus war bislang in der Lage, impulsiv gesprochene Sprache während starken Dynamiksprüngen immer noch derart luftig sowie detailreich auf die Lautsprechermembranen zu zaubern. Aus diesem Grund sorgt der Amp Monoblock auf dem Centerkanal für einen deutlichen Gewinn an Durchhörbarkeit und Natürlichkeit. Was die Bochumer Edelverstärker in Bezug auf Klangdynamik auf der Pfanne haben, wird in den folgenden Sekunden regelrecht bar: die Laserschüsse auf das Hangartor setzen ungemein impulsiv ein; die anschließende Explosion jener Vorrichtung begeistert durch eine druckvolle Wiedergabe. Beim Vorbeiflug von Anakin's Eta-2 Abfangjäger an der Kameraposition innerhalb des Hangars, legen die Verstärker ihr Meisterstück ab. Die Turbinengeräusche nötigen den Frontkanälen viel Tiefgang ab und bringen das Sofa zum Wackeln, ohne es dabei an Präzision missen zu lassen. Ganz im Gegenteil: generell fällt auf, dass sämtliche Basseinsätze äußerst differenziert zur Geltung kommen und mit einer exzellenten Zeitrichtigkeit versehen sind. Bassimpulse werden dadurch nicht automatisch "weichgewaschen", sondern können sich exakt zum Leinwandgeschehen in Szene setzen. Besonders deutlich wird dies beim kurzen Lichtschwertkampf, einige Sekunden später. Hier ist ein Großteil des tieffrequenten Schwertgeräusches auf dem Centerspeaker beheimatet, was durch den Amp Monoblock in Bezug auf Druck, Intensität und Timing enorm aufgewertet wird. Die körperhaften Bassanteile fügen sich selbst bei höchsten Pegeln exzellent zum restlichen Kampfgeschehen und legen sich nicht (wie häufig zu beobachten) über andere Soundeffekte. Die Audionet Verstärker hingegen werten währenddessen ebenfalls die komplette Umgebungsdarstellung auf, wo neben den Droidengeräuschen auch diverse Generatoren klar zu hören sind. In diesem Zusammenhang kommt der Gesamtwiedergabe nicht nur die generell äußerst hohe Grobdynamik zugute. Die Frontbühne profitiert ebenfalls vom immensen Differenzierungsvermögen, die jedem einzelnen Effekt mit einer individuell herausgearbeiteten Dynamik sehr viel Eigenständigkeit einhaucht. Dadurch erklingen sowohl intensive Kampfszenen, wie auch beispielsweise Umgebungsgeräusche während Dialogsequenzen mit einem Höchstmaß an Lebendigkeit. Aufgrund der authentischen Abstimmung mitsamt dem gegebenen Modellierungsniveau, darf sich der Hörer auch in Bezug auf die Score Wiedergabe über Leistungen auf absolutem Referenzniveau freuen. Der Posauneneinsatz beim Anfang vom Kapitel 8 wird in seiner Mehrstimmigkeit sowie Auflösung schlichtweg grandios umgesetzt, zusätzlich sticht die Klangdynamik sowie Transparenz auch hier wieder hervor. Der Star Wars Fan wird außerdem in Bezug auf die Raummabbildung verwöhnt, da sich die Gänsehaut-erzeugende Musik vollständig von den Frontlautsprechern löst und den Umstand völlig vergessen macht, dass irgendwo im Raum einzelne Lautsprecher stehen. Dem völligen (akustischen) Eintauchen in die Star Wars Welt steht nichts mehr im Wege !  Fazit: die Klangtugenden sind für Heimkinoanwendungen keine Verschwendung, sondern sorgen bei hochwertigen Produktionen für einen immensen Schub an Transparenz, Dynamik und Natürlichkeit. Die extreme Pegelfestigkeit erlaubt eine adrenalinfördernde Intensität, wobei die Verstärker stets derart souverän auftreten, dass sich zu keinem Zeitpunkt ein angestrengtes Klangbild ergibt. Auch für die neuen HD-Tonformate eignen sich die Amp Monoblöcke bestens und lassen den Hörer in einer völlig neuen Qualität am Film teilhaben. 


Michael Buble - Cought in the Act
Blu-Ray, DTS-HD 

Dieses hervorragend aufgenommene Konzert zeichnet sich durch eine starke Fokussierung auf vokale Aspekte aus, während die instrumentale Begleitung vorwiegend mit einer begleitenden bzw. unterstreichenden Charakteristik abgemischt ist. Die Audionet Amp gehören erfreulicherweise zu jenen Verstärkern, die solche Arrangements durch ihre neutrale Spielweise nicht verfälschen. Das Verhältnis sämtlicher Klangelemente bleibt in seiner ursprünglichen Form gewahrt. Es ist (leider) keine Seltenheit, dass High-End Geräte ein hohes Maß an Eigenklang mitbringen, um dem Hörer eine akustische Überlegenheit vorzugaukeln. Wir haben z.B. mit einer Endstufe aus dem Hause McIntosh erlebt, dass der Gesang sehr dominant in den Fokus der Wiedergabe gestellt wurde, was die ohnehin schon hintergründig spielenden Instrumente noch weiter ins Abseits gestellt hat. Aber auch die Reige von analytisch sowie "dünn" aufspielenden Verstärkern kommt mit jener Aufnahme nicht perfekt zurecht, da es der Stimmdarstellung an der notwendigen Präsenz im Vergleich zur Begleitung fehlt. Doch zurück zu den Audionet Amp Monoblöcken. Zunächst einmal erweist sich die Räumlichkeit als bemerkenswert: obwohl der Gesang fast komplett auf den äußeren Frontkanälen platziert ist und vom Centerspeaker lediglich in Bezug auf Instrumentalarrangements ergänzt wird, setzen die Verstärker den begnadeten Sänger direkt und mit exzellenter Körperhaftigkeit in die Mitte des Raumes. In unserem Hörstudio scheint Michael Bubble in ca. 3 Meter Entfernung in Lebensgröße vor uns zu stehen. Die dabei erzielte Realitätsnähe ist als herausragend zu bezeichnen und wurde bislang von keinem anderem Testgerät (ausgenommen Audionet Max Monoblöcke) in dieser Qualität erreicht. In Bezug auf das Detaillierungsvermögen verblüffen uns die drei Endstufen ganz besonders beim schwierigen Duett mit Laura Pausini in Track 10 (You'll never find another Lover like mine). Hier gelingt es den Geräten, gleichzeitig (!) sowohl den leicht rauen, kehlkopflastigen Gesang von Bubble, wie auch die sanftmütige, hochtransparente Frauenstimme in bestechender Qualität wiederzugeben. Beide Akteure werden zusätzlich mit einer hervorragenden dynamischen Differenzierung versehen, so dass ein sehr lebendiger Klang entsteht. Doch auch in Soloabschnitten überzeugen die Amp auf ganzer Linie: der Einzelgesang von Michael Bubble in Track 11 wird in Bezug auf seine Direktheit sowie Präsenz in höchster Auflösung mit exzellent abgesetzten Obertönen zum Leben erweckt. Die Instrumentalbegleitung glänzt dabei ebenfalls durch akustische Finesse: das Schlagzeug besitzt eine enorme Impulshaftigkeit inkl. exzellenter Differenzierung der Anschläge, ohne dabei den Flügel im klanglichen Hintergrund zu überdecken. Bei den "swingigeren" Titeln gelingt der Audionet Elektronik eine stimmungsvolle Umsetzung des Musikrythmus in Bezug auf die charakteristisch variierende Dynamik. Die Blasinstrumente kommen dabei sehr luftig zur Geltung und sorgen durch ihre gute Abbildung für eine räumliche Flankierung des vordergründigen Klanggeschehens. Meisterhaft bringen die Endstufen auch den schwierigen Schlusspart von Track 3 zur Geltung, wo sehr viel Gefühl abverlangt wird, um die einsetzenden Geigen informationsreich und dabei gleichzeitig unaufdringlich bzw. transparent innerhalb der Gesamtkulisse einzubinden. Das Auflösungsvermögen sowie die individuelle Klangdynamik erlauben sogar eine differenzierte Wahrnehmung der einzelnen Streichinstrumente, während viele andere Endstufen in dieser Szene nur die Gesamtheit jener Instrumente an den Hörer weiterreichen. Der nun folgende Einsatz einer Bassgitarre hat es in sich und entlarvt eine falsche Klangbalance sofort: beim Zupfen über die beiden unteren Saiten muss sowohl das Timing wie auch das Klangvolumen exakt mit der restlichen Musik harmonieren, um Aufdicken, Rythmusverlust oder Detaillierungsverlust zu verhindern. Diese Aufgabe meistern die Amp Monos sogar in einer derartigen Qualität, dass sogar das Nachschwingverhalten der Saiten heraushörbar wird ! Insgesamt ergibt sich durch die gezeigte Präzision eine sehr flüssige Wiedergabe höchster Durchsichtigkeit. Fazit: gut produzierte Konzertaufnahmen bereiten auch mit vielen anderen Endstufen Spaß. Anspruchsvolle Anwender, die eine hochklassige technische Umsetzung zu schätzen wissen, werden von der perfektionierten Wiedergabe auf Basis der Amp-Monoblöcke jedoch mit derart vielen zusätzlichen/verbesserten Feinheiten sowie Details beschenkt, dass sich unterm Strich ein deutlich intensiveres Klangerlebnis einstellt. 

Endstufenvergleich:
In den vergangenen Jahren haben wir fast alle Endstufen aus dem Hause Audionet innerhalb unserer Räumlichkeiten intensiv kennengelernt. Wir möchten Ihnen daher mit der folgenden Tabelle einen kleinen Vergleich der jeweiligen Charakteristiken geben, so dass Sie einen groben Anhaltspunkt bei eventuellen Kaufabsichten erhalten. 



Amp V
5 Kanäle
á 180W an 4 Ohm
Preis: ca. 4.000€
Fünf Kanäle mit typischem Audionet Klang für unter 4.000 Euro ? Diese Offerte hört sich nicht nur theoretisch gut an, sondern entpuppt sich auch in der Praxis in Kombination mit einer guten Vorstufe als absoluter "Boliden-Killer". Doch im Vergleich zu den monaural aufgebauten Monoblöcken wird deutlich, dass es eben schlichtweg nochmal eine Klasse besser geht. Der AmpV beschreitet dieselbe Grundausrichtung wie seine großen Geschwister und bietet deswegen eine authentische Balance, hohe Modellierungskünste sowie gute Leistungen in den Bereichen Dynamik sowie Räumlichkeit. Dies ist für 90% der Lautsprecher völlig ausreichend, doch wer besonders hochwertige Schallwand sein Eigen nennt, darf sich mit den Amps quer über das komplette Frequenzband über eine nochmals präzisere Detaillierung, mehr Bassdruck und Dynamik freuen. Speziell bei der Raumabbildung legen die Monoblöcke und der AmpIV2 ebenfalls nochmals kräftig zu, wobei sich auf der AmpVII klar vor seinem kleinen Bruder positioniert. Durch die größeren Leistungsreserven der anderen Modelle steigt sowohl die Pegelfestigkeit, als auch das Maß an Souveränität/Flüssigkeit und somit der Musikalität.

Empfehlung: THX Ultra2 Systeme und konventionelle 5.1 Systeme mit gutem Wirkungsgrad bis hin zur oberen Mittelklasse.


Amp VII
5-7 Kanäle
á 250W an 4 Ohm
Preis: 7.000-10.000€
Unter Zugrundelegung des kanalbezogenen Preis-/Leistungsverhältnis, sorgt der AmpVII für eine Überraschung, muss sich unterm Strich aber trotzdem relativ deutlich den Modellen Amp1V2, Amp sowie Max geschlagen geben. Der AmpVII ist nach wie vor mit  Abstand die beste Mehrkanalendstufe, die wir in unserer Redaktion kennen. Auf absolutem High-End Niveau gemessen (an dementsprechenden Schallwandlern) bieten die Amp Monos  jedoch mehr Präzision, was zu höherer Auflösung sowie Klangtransparenz führt. Die Raumabbildung des AmpVII liegt  über dem Niveau seines kleineren Bruders, reicht aber nicht an die Lokalisationsschärfe der Amps heran. Klangdynamisch reiht sich der Siebenkanäler ebenfalls zwischen den beiden Modellen ein. Mit einigen Lautsprechern ist bei hohen Pegeln außerdem zu beobachten, dass der AmpVII bei einzelnen Filmszenen seine Schutzschaltung aktiviert, während die Amp Monoblöcke völlig unbeeindruckt auch heftigste Pegel absolut unbeeindruckt und souverän bewältigen.

Empfehlung: THX Ultra2 Systeme oder konventionelle 5.1 Lautsprecher bis hin zur Oberklasse (z.B. Monitor Audio Gold). Der AmpVII funktioniert auch sehr gut als reiner Verstärker für die Rearkanäle, während in der Frontachse andere Modelle zum Einsatz kommen. Niederohmige LS  können bei extremen Pegeln auf der Frontachse problematisch werden (Autoabschaltung).


Amp I V2
2 Kanäle
á 300 Watt an 4 Ohm
Preis: ca. 6.000€
Als klassische Stereo-Endstufe konzipiert, besetzt die Amp1V2 einen wichtigen Marktbereich und setzt vielen Mitbewerbern durch ihre Klangqualität gehörig zu. Die AmpIV2 spielt nahe am Niveau der Amp Monos - insbesondere in Bezug auf die Detaillierung im Hoch-/Mitteltonbereich. Bei leistungshungrigeren Lautsprechern merkt man den Monoblöcken minimal mehr Durchsetzungsvermögen bzw. Druck im Tiefstbassbereich an, außerdem spielen sie bei komplexen Passagen insgesamt transparenter. Grobdynamik und Pegelfestigkeit liegen sehr eng beieinander, allerdings differenzieren die Amps feindynamische Schwankungen noch genauer heraus. Beiden Endstufenmodellen gelingt es gleichermaßen hervorragend, das Klanggeschehen vom Lautsprecher zu lösen, wobei die Monoblöcke hierbei noch mehr Lokalisationsschärfe einbringen. Keine Frage: die AmpIV2 ist den Monoblöcken akustisch deutlich näher, als den Mehrkanalendstufen. Die klanglichen Unterschiede zu den Amp-Monoblöcken sind kleiner, als es der preisliche Abstand vermuten lässt. Der Aufwand zur Ausschöpfung der letzten Klangreserven steigt naturgemäß überproportional, was sich unweigerlich in den Preisen wiederspiegelt. Anwender mit High-End Schallwandlern und gut abgestimmter Wiedergabekette werden die kleinen aber feinen Unterschiede in den meisten Fällen wohl zu schätzen wissen und den Mehrpreis für die Monos in Kauf nehmen.

Empfehlung: Oberklasse Lautsprecher jeder Coleur, z.B. Aurum Vulkan VIII; die Amp1V2 eignet sich auch für pegelhungrige Anwender bei fordernden Lautsprechern. Auch ideal als audiophile Ergänzung für die Rearspeaker, wenn vorne noch bessere Endstufen benutzt werden.


Max
Monoblock
á 700W an 4 Ohm
Preis: ca. 6.000€
Audionet Chef Thomas Gessler wird es nicht gerne lesen, aber unterm Strich haben uns die "kleinen" Monos nicht weniger gefallen, als ihre großen Geschwister! Sicherlich holen die Max auch noch das letzte Quäntchen an Kontrolle bei extremen Pegeln heraus, aber ansonsten sind uns selbst mit unseren Isophon Arabbas im akustisch optimierten Raum mit hochwertiger Zuspielung keine wirklich signifikanten Unterschiede/Vorteile aufgefallen. Schon die Amp-Monos liegen derart nahe an der Perfektion, dass die Max hauptsächlich ihre nochmals höhere Pegelfestigkeit sowie Grobdynamikreserven in die Waagschale schmeißen können. Auf der anderen Seite kommen die Amp-Monos mit unseren eher niederohmigen Lautsprechern sogar besser zurecht, weil die Max durch ihre interne Spannungsverstärkung hauptsächlich bei hochohmigen Lasten ihren Trümpfe ausspielen können. Wer möglichst nahe an die absolute Perfektion will, macht mit dem Kauf von Max-Endstufen garantiert kein Fehler und wird nochmals eine Prise mehr Luftig- und Räumlichkeit erhalten. Wir können uns aber vorstellen, dass ein Bi-Amping Betrieb von zwei Amp-Monos noch mehr Potential mitbringt, ohne dabei extrem viel mehr zu kosten.

Empfehlung: hochohmige Lautsprecher, die klanglich und leistungsmäßig voll ausgeschöpft werden sollen. 4 Ohm Konstruktionen wie die Isophon Arabba haben bei uns mit dem Amps hingegen im Hochpegelbereich besser funktioniert. Sowohl Max wie auch Amp stellen für alle Lautsprecher (speziell ab der Oberklasse) eine nachhaltige Aufwertung dar - im Idealfall sollte man hier zumindest 3 identische Exemplare einsetzen, damit auch der wichtige Centerkanal davon profitiert.
Fazit:

Unsere euphorische Berichterstattung in Bezug auf das elegante Design, dem High-Tech Aufbau sowie insbesondere die fulminanten Klangeigenschaften, dürfte so manch interessierten Leser in eine Zwickmühle bringen: sind die Audionet Amp Monoendstufen wirklich so verdammt nahe an der Perfektion, oder hatte der schreibende Redakteur einfach nur besonders gute Laune beim Schreiben ? Allen solventen Klangliebhabern empfehlen wir daher schlichtweg, dieser Frage im Rahmen eines ausführlichen Hörtests selbst nachzugehen. Dies lohnt sich auf alle Fälle. Wir waren und sind von den Endstufen derart begeistert, dass wir sie fortan als Referenzelektronik in unserem High-End Studio einsetzen. Dort werden die Monoverstärker nicht nur die Stereokanäle zu höchsten Weihen führen, sondern auch den Centerkanal aufwerten. Unabhängig davon, ob die Amp Monos Künstler wie Norah Jones in die heimischen vier Wände herbeizaubern, oder das Star-Wars Universum zum Leben erwecken - stets scheint das Eingangsmaterial durch die Amps regelrecht durchzufließen, ohne in jedweder Form beschnitten oder geändert zu werden. Dies ist das größte Kompliment, was man einem Gerät zur Audioreproduktion verleihen kann. Sowohl in tonaler Hinsicht, wie auch in Bezug auf Detaillierung, Dynamik sowie Raumabbildung lassen die Monoblöcke zu keinem Zeitpunkt den Eindruck einer unperfekten Wiedergabe entstehen. Eine eindeutigere Kauf-/Test-Hörempfehlung konnten wir im Bereich von High-End Endstufen, auch im Kontext des Preis-/Leistungsverhältnisses, bislang noch nicht aussprechen ! 

Dank höchster Klangnatürlichkeit laden die aufwändig
gebauten Audionet Amp Monoblöcke bei jeder Session
zum akustischen Wellness-Urlaub.

Sowohl für Stereo als auch Heimkino liefern die Endstufen
einen Klang am Rande der absoluten Perfektion ab.

Audionet Amp 
Mono Endstufe
Stückpreis 3990 Euro
Test: 8.November 2010

Website des Anbieters. www.audionet.de


Unser Partner für hochwertige Audiomöbel:


Text: Lars Mette