Test: Audionet PreG2 + Max Vor-/Endstufenkombination 

Seite 1: Einleitung und Verarbeitung
Seite 2: technischer Aufbau Audionet PreG2 Vorstufe

Seite 3: technischer Aufbau Audionet Max Monoendstufe
Seite 4: Testumgebung und Kombinationsempfehlung
Seite 5: Höreindrücke und Schlussfazit

- Höreindrücke:

Neue Audionet Komponenten zu testen ist für uns ungefähr das Gleiche, wie ein ausgedehnter Ausflug mit einem Ferrari bei unseren Kollegen aus dem Automobilbereich. Selbstverständlich steht natürlich eine möglichst objektive journalistische Herangehensweise auf der Tagesordnung, doch ungeachtet dessen ist man sich der Ausnahmestellung der Testobjekte bewusst und blickt dem Praxistest mit großer Vorfreude entgegen. In der Vergangenheit haben sich Audionet Produkte bei uns stets durch hervorragende Klangeigenschaften ausgezeichnet, so dass wir zB. die Surroundvorstufe MapV2 mit dem Mehrkanalverstärker AmpVII als absolute Referenzen im Testalltag fest verankert haben. Nachdem bereits die "kleine" Vor-/Endstufenkombination aus Pre1G3 und den Monoblöcken AmpIIG2 (zusammen ca. 10.000 €) mit hervorragenden Leistungen brilliert hat, liegt die Erwartungshaltung für PreG2 und Max sehr hoch. Ob das Bochumer Testensemble wirklich signifikant nachlegen kann, möchten wir nachfolgend erörtern.

Bei der ersten akustischen Kontaktaufnahme wird das Klangbild von denselben Charakteristiken geprägt, die wir schon in der Vergangenheit bei Audionet Komponenten sehr geschätzt haben. PreG2 und Max verstehen sich nicht als Interpreten, sondern streben nach größmöglicher musikalischer Authenzität. Tonale Verfärbungen bzw. ein bewusstes "Voicing" kann man bei dieser Kombination vergeblich suchen. Stattdessen kredenzen die Bochumer Gourmet-Komponenten ein absolut neutrales Klangbild von höchster Natürlichkeit. Im Direktvergleich zu Mitbewerberprodukten (zB. Classé CP-700/CA-M400) mit leicht pointierten Frequenzbereichen, zeichnen sich PreG2 und Max daher auch nicht durch tonale Auffälligkeiten aus, sondern bestechen mit einer unerschütterlichen Ehrlichkeit. Der Musik wird eine Bühne gegeben, wo sich alle künstlerischen Inhalte frei entfalten können, ohne durch technische Einflüsse verfälscht zu werden. Hörtypen mit (zB.) einem Wunsch nach grundsätzlich dominanten Bässen oder milder Hochtonwiedergabe, dürften deswegen an der natürlich-direkten Spielweise von Audionet eher wenig Zustimmung finden und sind mit entsprechend abgestimmten Konkurrenzprodukten besser beraten. Trotzdem wäre es falsch, die drei Geräte mit einer Typisierung als "analytisch" abzustempeln. Diese Klassifizierung umschreibt üblicherweise eine spezielle Kombination von einzelnen Klangcharaktistiken, die primär auf Offenlegung von Klangdetails achtet und dabei den Spielfluss und Klangwärme vernachlässigen. In diesem Sinne schlägt Audionet mit der Kombination aus PreG2 und Max eine Brücke zwischen technisch perfekter Klangtreue und emotional ansprechender Natürlichkeit. 

Der Grund für die Symbiose aus maximalem Informationsreichtum und hoher Musikalität ist denkbar einfach zu beschreiben, aber gleichzeitig eine der größten Ingenieursleistungen von Audionet: die gesamte Anlage ist mit der seltenen Gabe gesegnet, sehr schnell und genau zu arbeiten. Das High-End Trio bearbeitet sämtliche Signale quer über das Frequenzspektrum mit wieselflinker Geschwindigkeit und bewirkt dadurch eine Vielzahl akustischer Vorteile. Einer davon stellt das extrem stimmige Timing dar, welches insbesondere hinsichtlich der Gesamtwahrnehmung von Grund- und Obertönen einen entscheidenden Anteil an der hohen Klangnatürlichkeit aufweist. Doch nicht nur innerhalb einzelner Töne (bzw. Instrumenten) wirkt sich das hervorragende Timing vorteilhaft aus, schließlich profitiert auch das Gesamtzusammenspiel sämtlicher Akteure enorm. Der Spielfluss bzw. Rythmus wird nicht nur vordergründig umgesetzt, sondern sorgt bis in die feinsten Klangnuancen für eine geschmeidige, flüssige Musikwiedergabe. 

"Locker", "Luftig" und "Leichtfüßig": diese drei Adjektive umschreiben nicht etwa einen neuen Pizzateig, sondern charakterisieren die Hochtonwiedergabe der Testprobanten in kompakter Form. In Kombination mit unserer Isophon Arabba-D (Details siehe letzte Rubrik) realisiert die Audionet Zusammenstellung eine messerscharfe Filigrandurchzeichnung mit höchster Brillanz, bei gleichzeitig federleichter Anmutung. Trotz der äußerst sorgfältigen Differenzierung verströmt die Elektronik stets einen Hauch von Luftigkeit und virtuoser Souveränität. Keinerlei unangebrachte Aggressivität stört die Beziehung zwischen Mensch und Technik, obwohl die gebotene Klarheit, Feinzeichnung sowie Klangtransparenz Bestleistungen erbringen und ungeahnte musikalische Details zum Leben erwecken. Die hochpräzise Wiedergabe erweist sich auch im Mittenbereich als Freudenspender der besonderen Sorte. Aufgrund der bereits geschilderten Eigenschaften in Bezug auf tonale Balance und der schnellen Modellierung ergibt sich eine Klangwiedergabe aus realistischer Körperhaftigkeit mitsamt beeindruckender Detaillierungstiefe. Auf diese Weise hört man sogar nachschwingende Gitarrensaiten oder Ventilationsgeräusche diverser Blasinstrumente, die bislang nie den Weg bis zum Lautsprecher geschafft haben. Das Edel-Trio aus Bochum erreicht dabei selbst bei orchestralen Stücken eine vielschichtige Strukturierung mit individueller Differenzierung jedes einzelnen Instruments. Das Klangbild bietet solch ein enorme Transparenz und Offenheit, dass sich die einzelnen Akteure nicht überlagern, sondern in einem feingliedrigem Zusammenspiel höchster Klangkultur vereinen. Hinsichtlich der Stimmwiedergabe regt Audionet's Luxus-Elektronik bei ihren Rezipienten die Endorphinproduktion fleißig an, schließlich ist es schon etwas Besonderes, wenn die auditive Wahrnehmung lebensechten Gesang vernimmt. In Verbindung mit einer guten Wiedergabekette klingt hier nichts nach CD-Konservenkost, stattdessen bezirzen PreG2 und Max mit einer charismatischen Artikulationsdifferenzierung von höchster Eloquenz. Berührend-zarte Frauenstimmen beherrschen die drei Klangkünstler ebenso mustergültig wie das Abbilden von stimmgewaltigen, eindringlichen Tenören.

Wenn die Audionet-Kombination bei bassintensiven Stücken loslegt, sollten ältere Zeitgenoss am besten ihre Toupets in Sicherheit bringen: was hier an unbarmherzigem Punch und Bass-Schwärze "rausgehauen" wird, toppt mühelos alles bisher Dagewesene! Die stoische Souveränität erinnert stets an das gediegene Schnurren eines 12-Zylinder Motors beim gemütlichem Cruisen über schön gelegene Landstraßen und lässt sich nicht einmal von massiven Bassattacken bei infernalischen Lautstärken beirren. Zum ersten Mal haben wir beim Musikhören den Eindruck erlangt, dass sämtliche Bassenergie völlig ungefiltert vom Quellmedium durchgelassen wird. Die Audionetkombi besitzt nämlich keinerlei Scheu, auch im Frequenzkeller mit bedingungsloser Ehrlichkeit zu agieren und zeigt nicht einmal minimale Tendezen zum Abschwächen. Logischerweise wirkt sich dies auch auf die subjektiv wahrgenommene Tonalität aus. Bei entsprechend basslastigen Musikstücken bewirkt die leistungsfähige Bassdarstellng ein kräftigeres Bassfundament auf, als bei Gerätschaften mit weniger Leistungsresourcen. Nicht erst seit der Pirelli Werbung wissen anspruchsvolle Audio-Gourmets um die Bedeutung des Slogans "Power ist nothing without Control". Schwammige Bassorgien sind den meisten Hörgeschmäckern ungefähr genauso willkommen, wie Sonnenlicht bei Vampiren. Speziell für diesen Kundenkreis erweist sich die Audionet-Kombination als vortreffliche Wahl: trotz der unlimitierten Spielweise konturiert sie sämtliche Impulse absolut straff und mit stringenter Kontrolle. Der gesamte Bassbereich erstrahlt daher höchst diffenziert und agil über die Lautsprecher. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die famose Schnelligkeit, mit der Bassläufe umgesetzt werden. Selbst komplexe Strukturen flechtet die Kombi derart ansatzlos und unmittelbar in die Wiedergabe ein, dass die gesamtheitliche Kohärenz vollkommen erhalten bleibt. Zusammenfassend kann man der Bassdarstellung ausnahmslos Bestleistungen attestieren, wo in jedem Wiedergabeaspekt absolute Maßstäbe gesetzt werden. Bei preislich vergleichbaren Komponenten kann man fast immer beobachten, dass die Entwickler entweder auf eine bassgewaltige und druckvolle Wiedergabe aus waren, oder ihr Heil in einem hochpräzisen aber schlanken Fundament gesucht haben. Keinem (uns bekannten) Mitbewerber ist es bis dato jedoch gelungen, beide Eigenschaften ohne jegliche Abstriche miteinander zu vereinen, wie es Audionet mit PreG2 und Max demonstriert. Das Bochumer Luxus-Duett ist sogar derart gut, dass sie auch dann begeistert, wenn komplette Stille herrscht: selbst nach markerschütternden Bassgewittern tritt die Kombi unbeirrt und vehement auf die Bremse, dass sogar Schumi staunen würde. Das Wechselspiel aus makellos-konturierter Basswiedergabe (mit scheinbar grenzenloser Kraft) und der unvermittelt eintretenden, totalen Stille beschert dem Trommelfell eine Gänsehaut in der Größe eines Fußballfeldes. In Kombination mit erlesener Zuspielung, guter Raumakustik und exquisiten Lautsprechern erreicht die Audionet Vor-/Endstufenkombination eine neues Level an Bassqualität, von der wir vorher nicht einmal geträumt haben. 

Über die Pegelfestigkeit der Audionet Max zu schreiben, ist eine denkbar schwierige Angelegenheit, obwohl sich die Sachlage als absolut eindeutig darstellt. Stellen Sie sich bitte einmal vor, sie hätten soeben ihre Lieblingsmusik in einer (bis dato) nicht für möglich gehaltenen Intensität erleben dürfen: eine absolut makellose Symbiose aus roher Energie bzw. endloser Kraft, im Zusammenspiel mit athletischer Kontrolle sowie unantastbarer Souveräntität. Viellleicht können Sie dann nachvollziehen, welchen Drahtseilakt man als Redakteur vollziehen muss, um das gebotene Spektakel gleichermaßen wahrheitsgemäß wie nachvollziehbar zu vermitteln. Würden wir hier unsere Eindrücke absolut ungefiltert niederschreiben, könnten manch Außenstehende an der Seriösität unserer Aussagen zweifeln, während eine übermäßig nüchtern-sachliche Betrachtungsweise nicht den famosen Leistungen gerecht werden würde. Um es auf den Punkt zu bringen: die Audionet Max stellen in jeder Hinsicht alles in den Schatten, was wir bis dato an Pegelfestigkeit kennengelernt haben! Selbst bei aberwitzigen Pegeln klingen die Monos noch derart unangestrengt und locker, dass jede Diskussion über Leistungsfähigkeit im Keim erstickt wird. Tiefbassattacken verdauen die beiden Verstärker dabei genauso unbeeindruckt, wie plötzliche Dynamikspitzen. Ihre einmaligen Qualitäten unterstreichen die Monos speziell durch die Eigenschaft, selbst bei extremen Lautstärken immer noch das gleiche Maß an Detaillierung, Auflösung, Raumabbildung sowie Differenzierung aufzubringen. Die Max-Endstufen klingen nicht einfach nur "laut" - nein, sie sind in der Lage ihre fantastischen Qualitäten auf jeden gewünschten Pegeln verlustfrei hochzuskalieren! Da auch eine Quadral Titan VII absolut vortrefflich von dem Bochumer Verstärkergespann dirigiert wurde, gehen wir davon aus, dass die Endstufen auch mit (fast) allen anderen Lautsprechern einwandfrei zurechtkommen. Eine Einschränkung hinsichtlich der maximalen Raumgröße ist bei bei den Audionet Max ebenfalls absolet. Von unserem Leserkreis wissen wir, dass Audionet Max teilweise sogar bei PA-Veranstaltungen eingesetzt werden, um bei akustisch anspruchsvollen Konzerten eine bestmögliche Verstärkung zu gewährleisten! Eine bessere Form der Zusammenfassung in Bezug auf die Pegelfestigkeit kann es eigentlich gar nicht geben... 

Wenn Sie unsere Höreindrücke bis zu dieser Stelle aufmerksam gelesen haben, sind Sie nun darüber informiert, dass wir PreG2 und Max als hochdetaillierende und absolut souveräne Klangmagier mit bestechend ausbalancierten Klangcharakteristiken beschrieben haben, die außerdem auch noch mit einer Pegelfestigkeit auch PA-Niveau aufwarten können. Was unserer Klangbeschreibung noch fehlt, sind die Kategorien Raumabbildung sowie Feindynamik, wo das Trio zum finalen Rundumschlag ausholt und dem Ganzen das Sahnehäubchen aufsetzt:

Bedingt durch das hervorragende Timing bei der Wiedergabe ergibt sich automatisch eine Raumabbildung von höchster Güte. Selbst bei kleinen Ungenauigkeiten wäre die Elektronik nicht mehr in der Lage, feine Laufzeitunterschiede bei der Verstärkung exakt weiterzugeben. Dies wirkt sich unmittelbar auf die psychoakustische Zuordnung des Schallereignisses aus, welche sich aus dem Timing zwischen den beiden Lautsprechern ergibt. Erscheint ein Signal zeitgleich aus beiden Kanälen, orten wir die Schallquelle exakt in der Mitte (richtige Hörposition und Aufstellung der Lautsprecher vorrausgesetzt), während Abweichungen nach links oder rechts für eine entsprechende Verlagerung sorgen. Je exakter und schneller die Signale von der Elektronik zur Verfügung gestellt werden, desto punktueller werden die jeweiligen Schallereignisse im Raum platziert. Diese Disziplin beherrscht die Audionet-Kombination in einer derartigen Perfektion, dass sich das Klangbild vollständig vom Lautsprecher löst (bezogen auf Lautsprecher wie die Isophon Arabba) und stattdessen mit klar definierter Ortbarkeit vor dem Hörer frei im Raum aufbaut. Es entsteht eine Bühnentiefe und Dreidimensionalität, die bei guten raumakustischen Verhältnissen, selbst in "Besenkammern" ein weitläufiges Klangpanorama aufspannt. Spätestens, wenn man sich zu später Stunde mit einer guten Flasche Wein hinsetzt und sich von scheinbar persönlich anwesenden Jazz-Sängerinnen den Stress aus der Seele singen lässt, lernt man eine neue Definition von Genuss kennen. 

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, welche Eigenschaft bei einer Stereoanlage von größter Bedeutung ist, um eine temperamentvolle, mitreißende Musikwiedergabe zu ermöglichen? Nun: so wichtig tonale Authenzität, hochdetaillierte Sprachwiedergabe oder knackige Bässe auch sein mögen - ohne Klangdynamik und Impulsfreudigkeit wären all diese Eigenschaften nutzlos. Rockmusik oder Samba benötigen leidenschaftliche Energie um ihre Wirkung zu entfalten und auch bei fast jeder Klassik-CD würde man ohne Dynamik kaum Spaß haben. Anspruchsvolle Hörer dürften daher erfreut zur Kenntniss nehmen, dass sich PreG2 und Max als absolute Dynamik-Champions erweisen und gleichermaßen durch eine enorme Bandbreite, wie auch Differenzierung, für Begeisterung sorgen. Bei Bedarf mobilisieren die Geräte ansatzlos wahre Urkräfte, während auch eine schlagartige Vollbremsung auf absolute Stille in Perfektion beherrscht wird. Innerhalb der immensen Spannweite zwischen Abrissbirne und Friedhofs-Stille agiert die Kombi höchst feinfühlig und steuert den jeweils benötigten Grad an Dynamik mit der Zielsicherheit von James Bond an. Desweiteren wird das ohnehin schon vielgliedrige sowie enorm transparente Klangbild durch ein (bislang) beispielloses Maß an selektiver dynamischer Differenzierung flankiert. Sowohl die Gesangs- als auch Instrumentalebenen erlangen durch die Realisierung ihrer jeweils individuellen musikalischen Dynamik eine einzigartige Lebendigkeit. 

Allein schon aufgrund der sagenhaft-realistischen Impulsivität besäße die Audionet Kombination ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Und in Addition all der anderen zuvor genannten Qualitäten, darf man hier ohne Übertreibung von einer Performance auf absolutem Weltklasseniveau sprechen, obwohl es bekanntermaßen ja nochmals weitaus hochpreisigere Komponenten auf dem Markt gibt. Neben PreG2 und Max existieren zweifellos auch andere HiFi-Geräte mit zB. einem enorm präzisen Klangbild oder holografisch-exakten Raumabbildung, doch die Zusammenführung all ihrer Qualitäten ist Audionet in einer einzigartigen Perfektion gelungen, welche in einer unvergleichlich natürlichen und emotional ansprechenden Klangwiedergabe höchster Vollendung mündet. 


Heimkino mit Audionet PreG2 und Max

Selbstverständlich haben wir es uns auch nicht nehmen lassen, die Bypass Funktion unter die Lupe zu nehmen und haben die Testgeräte in unsere Referenz Mehrkanalanlage integriert. Als Frontlautsprecher fungieren weiterhin die Isophon Arabba D, welche von 5 Stück des Modells FRC flankiert werden. Um eine möglichst hohe Homogenität zu gewährleisten verfügen auch die gesamten FRCs über einen Diamanthochtöner. Für die Tieftonwiedergabe stehen uns zwei kraftvolle und hochpräzise Isophon Stonehenge zur Verfügung, die nach dem Up-Firing Prinzip arbeiten. Unser Referenz 7.2 Setup besitzt somit einen Gesamtwert von knapp 79.000 Euro. Als Surroundverstärker greifen wir ebenfalls in die oberste Schublade und nutzen eine Audionet MapV2 mit EPS (zusammen ca. 7.800 €). Für die Evaluierung von HD-Tonformaten kommt die Denon AVP-A1HDA mit Cinemike-Tuning (Gesamtwert ca. 12.000 €) zum Einsatz, mitsamt entsprechend hochwertigen Quellgeräten. Diese Informationen dienen nicht zur Prahlerei mit unserem Equipment, sondern sollen Ihnen lediglich den hohen Aufwand bzw. das Niveau dokumentieren, mit dem wir hier testen. Die enorme Klanggüte erlaubt uns, Klangeinflüsse der Elektronik zu hören, die mit einfacherem Komponenten teilweise untergehen würden. 

Erfreulicherweise konnten wir keinerlei Beeinträchtigungen durch das Durchschleifen der Frontkanäle im PreG2 beobachten. Die Vorstufe verhält sich absolut transparent, fügt keinen Eigenklang hinzu und lässt sämtliche Informationen ungehindert durchfließen. Dies gilt sogar für die mit Zuspielung vom Cinemike AVP-A1HDA via XLR und Ausgabe via Chinch. Mit Hilfe der Logitech Harmony MX-1000 Fernbedienung stellt auch die Umschaltung des Bypass-Modus beim PreG2 kein Problem dar, so dass eine komfortable Einbindung in gängige Bedienungssysteme gegeben ist. Fazit: der PreG2 macht sich im Heimkinobetrieb absolut unsichtbar und erfüllt damit die Idealvorstellung einer durchgeschleiften Stereovorstufe. Von den Monoendstufen kann man hingegen nicht unbedingt behaupten, dass sie sich in dezenter Zurückhaltung üben, doch das ist keineswegs negativ gemeint. In unserer Konstellation erweist sie sich als perfekte Ergänzung und harmoniert ausgezeichnet mit der Audionet AmpVII. Den äußeren Frontkanälen liegt eine größere Bedeutung zugrunde, als man zunächst denken mag: zum Einen transportieren sie den Großteil der Filmmusik in das Auditorium, während bei vielen Konzert-DVDs (bzw. Blu-Rays) fast der komplette Gesang vom Center auf die äußeren Kanäle verlagert wird. Die Monoendstufen haben somit bei Mehrkanalanwendungen größeres Entfaltungspotential, als man es zunächst vermutet. All die positiven Klangeigenschaften bewirken eine eindeutige Aufwertung des kompletten Klanggefüges. Bei Actionfilmen mit vielen Bassanteilen auf den Frontlautsprechern erweisen sich die Max sogar als cineastischer Glücksfall: die Bassschläge innerhalb der Anfangssequenz des neuesten Batman-Abenteurs "The Dark Knight" gelangen mit solch einem unbändigem, nachhaltigen Druck über die Frontlautsprecher in den Hörraum, dass man spontane Gelüste hegt, seine Subwoofer in Rente zu schicken. Offengestanden können wir uns seitdem nicht mehr dem Traum entziehen, bei Gelegenheit mal ein Setup aus 7 Max-Endstufen und Arabba-D erleben zu dürfen. 

Bevor wir uns dem Schlussfazit widmen, möchten wir Ihnen abschließend stichpunktartig noch einige Randnotizen bieten, die wir im Testalltag gesammelt haben und die im Verlauf der Klangbeschreibungen keinen Platz mehr gefunden haben. Wir möchten an dieser Stelle auch noch darauf hinweisen, dass die zuvor getroffenen Höreindruücke ganz bewusst neutral gehalten sind und sich nicht auf einzelne CDs beziehen. Während große Filmproduktionen wie "Star Wars" oder "Herr der Ringe" wohl jedem Heimkino-Enthusiasten bekannt sind, verteilt sich der Musikgeschmack wesentlich weitläufiger und macht einen speziellen Bezug auf einzelne Lieder für einen Großteil der Leser sinnlos. 

- Musikauswahl. An diesem Punkt möchten wir auch gleich mit unseren Stichpunkten ansetzen und über die bestechende Variabilität der Audionet-Kombination berichten. Gerade bei High-End Komponeten ist häufig eine starke Bevorzugung bestimmter Musikrichtungen zu beobachten. Aufgrund dem ausgeglichenen Naturell von PreG2 und Max haben wir bei unseren Tests gleichermaßen Spaß mit zB. orchestralen Stücken wie auch Heavy Metal gehabt. Die Audionet Kombi ist in der Lage, die spezifischen Klangeigenschaften von jeder Musikrichtung komplett offenzulegen und kann somit universell für jeden Hörtyp empfohlen werden. 

- Aufwärmphase. Im Vergleich zu anderen High-End Produkten geben sich PreG2 und Max zwar recht umgänglich, doch auch in diesem Fall ist nicht zu leugnen, dass der klangliche Zenit erst bei idealer Betriebstemperatur erreicht ist. Erfahrungsgemäß sollte man den Endstufen mindestens eine halbe Stunde Zeit geben, während der PreG2 von einer längeren Einlaufphase sogar noch etwas mehr profitiert. Dies ist aber beileibe kein Einzelfall, denn in High-End Kreisen ist es längst kein Geheimnis mehr, dass speziell Vorstufen diesbezüglich sensibel sind. Hierauf sollten Sie bei einer Hörprobe achten. 

- Netzkabel. Wir möchten keine Diskussion über Sinn und Unsinn hochwertiger Verkabelungen lostreten. Bevor man sich solchen Aspekten widmet, ist es in jedem Fall deutlich ratsamer sich der Lautsprecher und Raumakustik anzunehmen. Wenn dann diesbezüglich ein hohes Wiedergabeniveau gewährleistet ist, kann man sich an die fortgeschrittenen Aspekte der HiFi-Anlage richten. In diesem Zusammenhang hat sich bei unseren Tests die Verwendung von hochwertigen Netzkabeln und Netzleisten als lohnenswerte Option herausgestellt. Aufgrund der individuellen Begebenheiten fällt es hier sehr schwierig, allgemeine Produktempfehlung auszusprechen. Bitten Sie einfach Ihren Fachhändler um entsprechende Leihgaben und testen Sie die Auswirkungen an Ihrer eigenen Kette. In unserer Referenzanlage greifen wir beispielsweise auf Stromkabel von Audionet, Supra sowie Silent Wire zurück.

- Max Endstufen bei genügsamen Lautsprechern oder Vorliebe für leise Pegel? Angesichts der großen Abmessungen und monströsen Leistungsdaten vermuten manche Anwender, dass die Max Monoblöcke nur bei stromhungringen Schallwandlern und/oder extremen Pegelvorlieben angemessen sind. Mit Sicherheit stellt eine entsprechende Konstellation ein vortreffliches Betätigungsfeld für die Max dar, doch auch in Kombination mit der Monitor Audio PL300 (geringer Leistungsbedarf) überraschten die Monoblöcke mit einer besseren Kontrolle und Präzision. Die hervorragende Feindynamik und Detaildurchzeichnung machen die Max zudem auch bei leisen Pegeln zu einer erstklassigen Wahl.

- Unterschied AmpIIG2. Lange Zeit haben wir in unserem High-End Studio auf die Dienste der etwas älteren "kleineren" Monoblöcke aus dem Hause Audionet zurückgegriffen. Auch mit den aktuellen Isophon Arabbas lernten wir diese Geräte sehr zu schätzen und wurden mit viel Spaß beim Musikhören beschenkt. Umso mehr waren wir über die nochmaligen Steigerungen durch die Max überrascht: sie tauchen noch mehr in die Musik ein (Detailtiefe), dirigieren kontrolliert und spielen dabei flüssiger und rythmischer als ihre kleinen Geschwister aus der vorherigen Modellgeneration. Trotz des bereits hohen Niveaus konnte Audionet nochmal merklich nachlegen, so dass sich ein Upgrade für Besitzer hochwertiger Lautsprecher mit großen Klangansprüchen durchaus lohnt. 

- Trafogeräusche. Viele Kritikpunkte bieten Audionet Produkte in der Regel ja nicht. Doch bei den AmpIIG2 (siehe letzter Stichpunkt) haben wir in unserem Stromnetz (abhängig von Tageszeit und Wochentag) leichtes Trafobrummen vernehmen können. Mit einem Gleichspannungsfilter (MF-Electronic DF1, ca. 800 €) konnten wir diesen Zustand zwar verbessern, jedoch nicht vollständig elimieren. Umso erfreulicher haben wir dann zur Kenntniss genommen, dass die Max Monoendstufen diesbezüglich ein deutlich problemloseres Handling aufweisen. Laut Audionet konnte man die Fixierung der Ringkerntrafos noch weiter verbessern, um Eigenschwingungen wirkungsvoll abzufangen. Angesichts einer Leistungsaufnahme von 2000 VA pro Endstufe ist es erstaunlich, dass Trafogeräusche nunmehr nur noch in unmittelbarer Nähe des Gerätes zu hören sind. 

Fazit:

Mit dem hier getesteten Vor-/Endstufengespann untermauert Audionet seine Kompetenz auf absolutem Weltklasse-Niveau. Eigentlich sollten die Bochumer ihre Geräte in den Datenblättern nicht als Vor- bzw. Endstufe kategorisieren, sondern schlichtweg als Genussmaschinen vermarkten. Dies würde die eigentliche Funktion bzw. Wirkung auf Anhieb erkenntlich machen. Einzeln betrachtet, liefern sowohl die Monoendstufen als auch der Vorverstärker bereits traumhafte Leistungen, doch im Duett miteineinander kitzeln sich die Ausnahmekomponenten zu absoluten Höchstleistungen. Der faszinierende Grad an Realismus wird durch tonale Authenzität, bedingungslose Kunstfertigkeit sowie schier grenzenloser Kraft geprägt. Deswegen erscheint es uns unangebracht, innerhalb dieses perfekt eingespielten Teams, eine selektive Wertung vorzunehmen. Anspruchsvolles High-End definiert sich ja schließlich ohnehin nicht durch die Aneinanderreihung guter Einzelkämpfer, sondern einer sorgfältig abgestimmten Gesamtkomposition. In diesem Sinne muss man den Gipfelstürmern aus Bochum noch positiv anrechnen, dass sie sowohl quellen- als auch lautsprecherseitig sehr pflegeleicht sind und sich in (fast) jede Anlage gewinnbringend integrieren lassen. Weitere Schokoladenseiten offenbart die Luxuselektronik außerdem noch in Bezug auf die gediegen-noble Verarbeitungsgüte, als auch der umfangreichen Einstellmöglichkeiten bei gleichzeitig einfacher Bedienung.  Über den aufgerufenen Betrag in Höhe von insgesamt knapp 22.500 Euro kann man eigentlich nicht streiten: gut situierte HiFi-Enthusiasten mit einem Faible für feine Klänge, können sich freuen, ihren Sinnen eine solch erlebnisreiche Wohltat bescheren zu können - Menschen mit Buchhaltermentalität werden ohnehin den grundsätzlichen Sinn solcher Geräte nicht verstehen. Aus objektiver Sicht möchten wir noch hinzufügen, dass man im Dickicht der HiFi-Anbieter mühelos sogar noch wesentlich höhere Beträge mit Elektronik "versenken" kann, ohne dafür mehr Klangqualität zu bekommen. Außerdem würden wir die Beschaffung der hier vorgestellten Audionet Komponenten nicht als Ausgabe, sondern vielmehr als Investment bezeichnen: mit PreG2 und einem Paar Max im HiFi-Rack kann man einer dauerhaften Wertschöpfung entgegensehen, die Sie mitunter über Jahrzehnte mit unbezahlbaren Emotionen bzw. Hörerlebnissen beschenken! 

Audionet PreG2 + Max verkörpern die Krone der Schöpfung im Olymp der Stereowelt


Audionet PreG2 + Max
Stereo Vor-/Endstufenkombination
Gesamtpreis: 22.490 Euro
Test: 12. Februar 2009

Website des Anbieters. www.audionet.de

+ explosive Dynamik
+ greifbar-realistische Raumabbildung
+ höchste Klangnatürlichkeit
+ extrem hohe Detaillierungstiefe und Präzision
+ Pegelfestigkeit auf "Waffenschein-Niveau"
+ integrierter Heimkino ByPass-Modus
+ technischer Aufbau und Detaillösungen extrem delikat
+ ausgezeichnete Verarbeitung
+ einfache Bedienung, viele Einstelloptionen
+ Displays komplett abschaltbar
+ funktioniert mit vielen Lautsprechern ausgezeichnet

- großer Platzbedarf der Endstufen
- PreG2: nur zwei XLR Eingänge verfügbar

Raumakustische Optimierung unserer Studios mit Wallpanels und Absorbern von:

AREADVD Baden-Württemberg wird eingerichtet von:


Unser Partner für hochwertige Audiomöbel:

Text: Lars Mette

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