Test: ASW Opus 5.1 Surroundsystem - High-End im kompakten Säulenformat ? 


Dieser Artikel wurde auf Amisos-PCs verfasst.

(13.Juli 2009 - Autor: Lars Mette )

"Gegensätze ziehen sich an" - dieses Sprichwort wird im Volksmund zwar hauptsächlich in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen zitiert, stösst aber auch in der modernen Technikwelt auf nahrhaften Boden. Innerhalb der Unterhaltungselektronikindustrie, sind fast alle Entwickler mit technischen Herausforderungen konfrontiert, die darauf abzielen gegensätzliche Aspekte in bestmöglichem Einklang zu vereinen: diesem Umstand ist es zu verdanken, dass Mobiltelefone gleichzeitig kompakter und leistungsfähiger werden, während bei neuen Prozessorgenerationen nach höherer Performance bei verringerter Leistungsaufnahme getrachtet wird. Die Lautsprecherbranche stellt diesbezüglich keine Ausnahme dar, denn nach wie vor müssen sich die Entwickler der Aufgabe stellen, authentische Klänge mit möglichst unauffälligen/kompakten Gehäusen zu realisieren. Die Schwierigkeit jener Zielsetzung wird durch die Tatsache geprägt, dass die Membranfläche und das Gehäusevolumen zwei wichtige Hauptvariablen darstellen, welche konträr zu den typischen optischen Wervorstellungen stehen. 

Diesem Dilemma möchte der deutsche Hersteller ASW mit der Lautsprecherserie Opus entgegnen, welche akustische Wohltaten in Kombination mit optischer Leichtigkeit sowie handwerklicher Opulenz bieten soll. Damit dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt wird, verfügen die Lautsprecher über massive Holzgehäuse, in denen außerdem auch hochwertige Chassis beheimatet sind. Darüberhinaus versprechen die Münsterländer eine sehr hochwertige Verarbeitungsqualität, sowie eine reichhaltige Oberflächenauswahl inklusive Individualanfertigungen. Trotz der ambitionierten Zielvorgabe achtete man bei ASW auch auf eine Endkunden-attraktive Kalkulation: für ein Paar der größten Standlautsprecher werden 970 Euro berechnet, die Kompaktlautsprecher wechseln sogar schon für 560 Euro (Paar) den Besitzer. Der Wunsch nach veredelten Oberflächenausführung kann für recht geringe Aufpreise realisiert werden, so dass man schon für Beträge unterhalb 2.500 Euro in den Besitz eines kompletten 5.1 Surroundsystems mit Klavierlackoptik gelangen kann. Unser Testensemble schmückt sich im trendigen Hochglanz-weiß und verfügt über eine wohnraumoptimierte Zusammenstellung mit folgenden Protagonisten:

Dieser schlanke Säulenlautsprecher hört auf den Namen Opus L/06, besitzt einen Einzelpreis ab 485 Euro (HG-weiß +90€) und dient in unserem System als Lautsprecher für die äußeren Frontkanäle. Laut Datenblatt soll der Frequenzgang linear bis unter 60 Hertz hinabreichen, was die L/06 auch zum Musikhören ohne Subwoofer prädestinieren sollte. Die 3 Membranen werden als 2-Wege-System betrieben und bedienen sich eines Bassreflexrohres. Die Impulsbaslastbarkeit gibt ASW mit 150 Watt an, was auch für stark gehobene Pegel ausreichen dürfte.

Das Reich der Mitte gehört dem Opus C/06 (ab 380€). Dieser Universallautsprecher ist jedoch auch für andere Aufgaben bestens geeignet, weshalb er sich (mit Hilfe einer mitgelieferten ASW-Halterung) auch direkt an die Wand montieren lässt und als Surroundspeaker fungieren könnte. Chassisbestückung und Belastbarkeit sind identisch zur Opus L/06, Unterschiede finden sich lediglich in der mittigen Positionierung des Hochtöners. Die flache Bauform ist nicht nur auf optische Harmonie zu modernen Flachbildschirmen ausgerichtet, sondern beinhaltet auch eine akustische Optimierung für den wand-/bildschirmnahen Einsatz.

Der kleinste Spross der Familie trägt ein Typenschild mit der Bezeichnung "Opus M/06" mit sich herum (ab 280€/Stück). Die äußerst kompakten Regallautsprecher bestechen durch hohe Variabilität, zumal der Hersteller auch bei diesem Modell auf vollwertige Klangeigenschaften geachtet haben will. Wir sind gespannt, wie sich die angegebenen 60-30.000 Hertz in der Praxis niederschlagen . Die Chassisbestückung weist denselben 100m Tiefmitteltöner wie ihre beiden Geschwister auf und auch der 25mm Seidenkalottenhochtöner sollte für seine Eignung als Surroundlautsprecher nicht hinderlich sein.

Der Subwoofer vom Typ Opus SW200/06 (ab 600€) will dafür sorgen, dass T-Rex und Godzilla beim abendlichen Filmgenuss die richtige Schuhgröße haben. Ein speziell angefertigter 200mm Langhub Tieftöner wird von einer 200 Watt angetrieben, um kräftige Bassimpulse zu bieten. Laut ASW wird ein untere Eckfrequenz von 30 Hertz erreicht, wobei das Bassreflexrohr sehr tief abgestimmt ist, um bestmögliche Präzision zu gewährleisten. Für visuelle Bestnoten sorgt die flache Bauform sowie eine verdeckte Kabelführung.

Zusammen mit den beiden Stands kommt unser 5.1 Set auf einen Komplettpreis von exakt 3.000 Euro (bzw. 2.520 Euro in der günstigsten Oberflächenausführung ohne Zubehör). Wir sind sehr gespannt, wie sich die ASW-Lautsprecher im Markt behaupten können, denn in diesem Preissegment trifft es auf einige klangstarke Gegner. Werden die Opus lediglich als "Schönlinge" in die AREADVD Testhistorie eingehen - oder gibt es am Schluß sogar Grund zur Freude über eine gut gelungene Symbiose aus Klang und Optik ? Dieser Frage möchten wir mit dem folgenden Testbericht auf den Grund gehen.

Gehäuseverarbeitung /Design:


Klare Formen, harmonische Linienführung und kompakte Abmessungen verleihen der Opus-Serie eine zeitgemäße Optik mit hoher Wohnraumfreundlichkeit. Diese Lautsprecher sind nicht darauf ausgelegt, die optische Wirkung im Wohnbereich zu dominieren, sondern erlauben eine dezente Integration. Aufgrund ihrer trapezförmigen Bauart und liebevollen Detailverarbeitung vermitteln die Schallwandler bei näherer Betrachtung eine hohe Wertigkeit.



Unsere Testlautsprecher kleiden sich in einer edlen hochglanz-weiß Lackierung, welche von ASW mit hoher Akkuratesse umgesetzt wurde. Die Oberflächenstruktur ist sehr gleichmäßig ausgeführt und weist keinerlei Unregelmäßigkeiten (Flecken, Orangenhautbildung, Kratzer etc.) auf. Hier kann man ohne Übetreibung von einer makellosen Qualität sprechen, da die hochwertige Farbe auch noch nach Jahren einen ungetrübten Glanz aufweisen sollte.



Hier sehen Sie die C/06 bei Blitzlicht, wo sich das strahlend helle Finish besonders schön erkennen lässt. Wem diese Colorierung nicht zusagt, wird bei ASW in einer Art und Weise geholfen, wie bei kaum einem anderen Hersteller. Durch die komplette In-House-Herstellung vom Rohgehäuse bis hin zur Lackierung, lassen sich (fast) alle Wünsche realisieren. Standardmäßig beinhaltet die ASW-Palette bereits über 20 verschiedene Furnier- und Lackversionen. wobei auch Sonderwünsche ohne großen Aufwand realisiert werden können. Die Farbe der Stoffrahmen ist in diesem Zusammenhang natürlich ebenfalls frei auswählbar.



Die Standlautsprecher kommen mit einem seperaten Standfuss, welcher über 3 Schrauben angedockt wird. 4 aufklebbare Gumminoppen sorgen für die Kontaktaufnahme zum Boden. An dieser Stelle vermissen wir Spikes, schließlich wäre dies sowohl akustisch als auch hinsichlich der Standfestigkeit bei hochflorigen Teppichböden von Vorteil. Gegenüber vielfach teureren  Lautsprechern merkt man den Preisunterschied an der fehlenden Oberflächenveredelung (lediglich grundiert/kein Hochglanz) bei den Unterseiten von Lautsprecher und Standfuss. Praxisrelevant oder gar kritikwürdig ist dieser Punkt jedoch nicht.



Auch das Lautsprecherterminal darf sich einer tadellosen Einpassung in der Gehäuse erfreuen. Die beiden vergoldeten Anschlussbuchsen nehmen sowohl größere Kabelquerschnitte. als auch Bananenstecker problemlos auf. Klangschalter und Bi-Wiring Brücken findet man hier jedoch nicht, da sich ASW auf die essentiellen Funktionen beschränkt.



Sämtliche Chassis weisen eine sehr genaue Einpassung auf. Auch die Gehäusekanten sind mit höchster Sorgfalt ausgeführt, so dass sich auch verwöhnte Augen sehr geschmeichelt fühlen. Insgesamt hinterlassen die ASW Lautsprecher wegen ihrer Fertigungsgüte nicht den Eindruck von lieblos gefertigter China-Massenware, sondern besitzen die Ausstrahlung edler Manufakturprodukte.
technischer Aufbau:

Trotz einer kompletten Schreinerei inklusive Lackierstube, achtet man im ASW nicht nur auf hochwertige Gehäuse, sondern unternimmt auch in Bezug auf die technischen/klanglichen Aspekte große Anstrengungen. Bei den Chassis oder Frequenzweichenbauteilen bedienen sich die Münsterländer bei den besten Zulieferern der gesamten Branche und lassen sich viele Komponenten individuell anfertigen. Auf diese Weise profitiert man vom Know-How der jeweiligen Firmen und kann auf eine breite Vielfalt an technischen Ingredienzen zurückgreifen, ohne dafür selbst einen hohen Entwicklungsaufwand eingehen zu müssen. Stattdessen konzentriert sich Chefentwickler Willi Nienhaus auf eine perfektionierte Feinabstimmung sämtlicher Bauteile zu einem stimmigen Gesamtergebnis. 



Bevor wir auf die Besonderheiten der einzelnen Modelle eingehen, möchten wir Ihnen die grundlegenden Charakteristiken der Opus Serie aufzeigen. Diesbezüglich widmen wir uns zunächst den verwendeten Gehäusen, wo ASW auf massive Holzelemente mit computerberechneten Versteifungen zurückgreift. Der Lautsprecher weist dadurch eine deutlich niedrigere Resonanz- und Vibrationsanfälligkeit auf, als es bei den weit verbreiteten Mitbewerberprodukten mit Aluminium- oder Kunststoffgehäusen der Fall ist. Die Verfärbungsfreiheit beim Musikhören liegt ungleich höher, was der Natürlichkeit, Impulstreue sowie Belastbarkeit zugute kommt. Außerdem achtete man im Hause ASW auf eine komplett magnetische Abschirmung der Opus-Lautsprecher, so dass eine Aufstellung in der Nähe von Röhrenbildschirmen genauso möglich ist, wie in direkter Nähe von Festplatten/Notebooks etc.


Ein weiterer wichtiger Aspekt stellt die Implementation einer schlanken und effektiven Frequenzweiche dar. Anstelle eines Filternetzwerks mit über 2 dutzend Bausteinen kommen die Lautsprecher mit einer einstelligen Anzahl von Spulen und Widerständen aus. Die Folge: das Musiksignal durchläuft weniger Bauteile und wird "lediglich" mit einer Flankensteilheit von 6 Dezibel (bzw. 12 bei den Tiefmitteltönern der L/06) zu den einzelnen Chassis geleitet. Deswegen vergrößert sich der parallel wiedergegebene Übertragungsbereich zwischen zwei Chassis, was zu Resonanzen und Bündelungseffekten führen kann. Diesem Effekt entgegnen die Entwickler mit speziell aufeinander abgestimmten Chassis, die wir Ihnen nachfolgend vorstellen. Durch die Reduktion der Frequenzweichenbauteile war es möglich, bei gleichem Endpreis hochwertigere Komponenten einzusetzen, außerdem profitieren die Lautsprecher in Bezug auf den Wirkungsgrad, was speziell bei Surroundsystemen in Kombination mit günstigen AV-Receivern oftmals ein entscheidender Vorteil in der Praxis darstellt. 



Das akustische Ziel der Entwickler lag in der Realisierung eines schnell durchzeichnenden Hochtonbereiches mit einem luftigem Klangbild ohne unnatürliche Härten und Schärfen.
Herausgekommen ist das oben abgebildete Modell, den man als Sonderanfertigung von einem nahmhaften Hersteller bezieht. Für die Schallerzeugung ist eine Seidenkalotte mit 25mm und einer maximalen Frequenz von 30.000 Hertz zuständig. Damit sich die hohen Töne ideal vom Chassis lösen, verfügt die Frontplatte über eine ausgeklügelte Formgebung mit einer zentrischen Wölbung nach innen. Auf diese Weise steht die Membran etwas ab und besitzt hervorragende Arbeitsbedingungen hinsichtlich des Abstrahlverhalten. Desweiteren punktet der ASW-Hochtöner durch sein geschlossenes Gehäuse, wo der rückwärtig ausgetretene Schall mit Hilfe von speziellen Dämmstoffen eliminiert wird. 



Im Tiefmitteltonbereich setzt ASW auf komplett neuentwickelte 100mm Langhubchassis. Während die meisten vergleichbaren Produkte auf beschichtete Papiermembranen (zB. mit Aluminium) zurückgreifen, spendiert ASW seinen Zöglingen ein modernes Kohlefasergewebe, welches sich durch eine überlegene Steifigkeit und niedriges Gewicht auszeichnet. Signalimpulse können präziser umgesetzt werden, zumal auch die Durchzeichnungsgeschwindigkeit und Feindynamik von jenen Membraneigenschaften profitieren. Damit auch der Antrieb über Zweifel erhaben ist, verfügen die Tiefmitteltonchassis über leistungsstarke Magneten, sowie einen strömungsoptimierten Korb. Beide Aspekte kann man sehr schön am ersten Bild dieser Rubrik erkennen (offenes Gehäuse mit ausgebautem Tiefmitteltöner auf der rechten Seite).Im Zentrum sorgt der schwarze Phase-Plug für eine Optimierung der Richtcharakteristik im mittleren Frequenzbereich. Neben den mechanischen Aspekten zeichnet sich dieses Bauteil auch noch durch einen breiten, linearen Übertragungsbereich aus. Im unteren Bereich liegt die Resonanzfrequenz unterhalb von 60 Hertz und auch für die Wiedergabe bis über 2.000 Hertz eignet sich das 100mm Chassis hervorragend. Dieser Umstand ermöglichte es den Entwicklern, bei allen Opus-Modellen (Ausnahme Subwoofer) mit jenem Chassis zu arbeiten, trotz der teilweise recht unterschiedlichen Anforderungen/Ansteuerungen.
Besonderheiten Opus L/06


Als größter Lautsprecher in der Opus-Familie fungiert die L/06 auch gleichzeitig als Aushängeschild bzw. Flaggschiff. Dieser Lautsprecher verfügt über 2 Tiefmitteltöner sowie einem Hochtöner, die im Zwei-Wege Verfahren angesteuert werden. Der Hochtöner sitzt dabei überhalb der beiden anderen Chassis und tritt ab 2.000 Hertz in Erscheinung. Laut ASW liegt der Frequenzgang (+- 3db) bei 50-30.000 Hertz, was für solch einen schlanken Lautsprecher eine respektable Leistung darstellen würde. Aufgrund der verwendeten Langhubchassis und der Bassreflextechnologie darf man sich durchaus realistische Hoffnungen auf eine vollwertige Basswiedergabe machen. Technikaffinen Lesern möchten wir an diese Stelle noch darüber informieren, dass ASW auf der diesjährigen High-End eine Opus L/06 mit integriertem Verstärker sowie DSP-Modul vorgestellt hat. Die Opus L/06 aktiv besitzt eine Universalschnittstelle mit multiplen Anschlussmöglichkeiten und kann über die zugehörige Software umfangreich konfiguriert werden. Der Lautsprecher ist ab Mitte des Jahres erhältlich, der Stückpreis wird bei ca. 900 Euro liegen.

Modell / Preis ASW Opus L/06  / Stückpreis ab 485 Euro
Chassisbestückung 2x 100mm Tiefmitteltöner
1x 25mm Seiden-Kalottenhochtöner
Belastbarkeit 100/150 Watt
Frequenzumfang 50 - 30000 Hz (+-3db)
Abmessungen 109x16x15cm (H,B,T)
Gewicht 11 Kilogramm
Besonderheiten Opus C/06

Die Opus C/06 stellt gewissermaßen das "Mädchen für alles" dar: er ist nicht nur als Centerspeaker gedacht, sondern auch für einen Einsatz als Front- oder Rearspeaker konzipiert. Die Chassisbestückung entspricht exakt der L/06, wobei hier eine D'Apolitto Anordnung (mittig platzierter Hochtöner) vorzufinden ist, was Auswirkungen auf die Schallbündelung hat. Die Klangcharakteristik orientiert sich an der großen Schwester, um eine nahtlose Surroundwiedergabe zu ermöglichen. Auch bei diesem Modell fällt die überraschend niedrige untere Grenzfrequenz auf, mit der in den Datenblättern geworben wird: 55 Hertz bei -3db stellen angesichts des Voluminas eine selbstbewusste Aussage dar - trotz der Bassreflexunterstützung.  Die Opus C/06 ist perfekt an ihren Lebensraum angepasst: die schlanke Bauform fügt sich harmonisch unter Flachbildschirmen ein, aber auch direkt an der Wand lässt sich dieser Lautsprecher hervorragend betreiben. Der Grund hierfür liegt in zwei Aspekten: zunächst einmal weist die C/06 eine spezielle Klangabstimmung für einen Einsatz in der Nähe von Flachbildschirmen bzw. Wandflächen auf, was sich zB. an den frontgerichteten Bassreflexöffnungen zeigt. Zum Anderen kann der Lautsprecher auch noch mit einer kostenlos beigelegten Wandhalterung punkten, mit der man die C/06 gleichermaßen unkomplizierte wie ästhetisch (verdeckte Installation) in Position bringen kann. Auf eine bestimmte Aufstellung braucht man dabei übrigens nicht zu achten, weil die C/06 sowohl für den vertikalen als auch horizontalen Einsatz konzipiert ist. Und wer den Lautsprecher freistehend betreiben möchte, bekommt von ASW kostengünstig sogar noch zwei kleine Tablestands mitgeliefert.

Modell / Preis ASW Opus C/06  / Stückpreis ab 380 Euro
Chassisbestückung 2x 100mm Tiefmitteltöner
1x 25mm Seiden-Kalottenhochtöner
Belastbarkeit 100/150 Watt
Frequenzumfang 55 - 30000 Hz (+- 3db)
Abmessungen 11,5x14x55cm (H,B,T)
Gewicht 6,5 Kilogramm
Besonderheiten Opus M/06


Klein aber oho - so könnte das Motto der M/06 lauten, denn dieser Kompaktlautsprecher hat nicht vor, kleine Brötchen zu backen: er verfügt über diesselbe Chassistechnologie wie seine beiden größeren Geschwister, wobei er lediglich mit einem einzigen Tiefmitteltöner vorlieb nehmen muss. Ansonsten ist aber auch die M/06 auf diesselben Klangmaxime gezüchtet: präzise Klangwiedergabe bei großem Frequenzumfang und überdurchschnittlicher Belastbarkeit. Erstaunlich ist die Tatsache, dass ASW im Handbuch sogar bei diesem Modell empfiehlt, eine Bass-Management Konfiguration als "Large Speaker" vorzunehmen. Passender Wandhalterung kann man für 20 Euro/Stück direkt von ASW erwerben, die an M6 Schraubgewinden auf der Unterseite montiert werden. Alternativ stehen auch recht günstige (80€/Paar) Lautsprecherständer zur Verfügung. Mit einer Höhe von 81cm erreichen die M/06 damit insgesamt exakt die Höhe der Standlautsprecher, was für ein stimmiges Surroundpanorame von großem Vorteil ist.

Modell / Preis ASW Opus M/06 / Stückpreis ab 280 Euro
Chassisbestückung 1x 100mm Tiefmitteltöner
1x 25mm Seiden-Kalottenhochtöner
Belastbarkeit 70/100 Watt
Frequenzumfang 60 - 30000 Hz (+- 3db)
Abmessungen 27x14x16cm (H,B,T)
Gewicht 3,8 Kilogramm
Besonderheiten Opus SW200/06


Der Wolf im (weißen) Schafspelz: wer den SW200/06 aufgrund seiner zierlichen Erscheinung vorschnell als "Spielzeug" abstempelt, irrt sich gewaltig. Winzige Subwoofer mit dem Leistungsniveau von PC-Systemen, oder gewaltige Tieftonspender in der Größe eines mittelgroßen Couchtisches, kann jeder bauen - die ASW-Ingenieure haben sich jedoch zum Ziel gesetzt, beide Anforderungen unter einen Hut zu bringen. Der SW200/06 soll Wohnraumintegration und Bass-Qualität in einer unvergleichlichen Qualität vereinen. Zu diesem Zweck verfügt der Subwoofer über ein sehr schlankes Gehäuse, welches man direkt an die Wand stellen kann, um die entsprechende Bassverstärkung gut nutzen zu können. Die eigentliche Schallerzeugung liegt in den Händen des oben abgebildeten 200mm Langhub Treibers.


Direkt unter dem Chassis befindet sich die Elektronikeinheit, die zwar somit auch auf der Frontseite platziert ist, aber durch den Stoffrahmen komplett verdeckt wird. Hinsichtlich der gebotenen Einstelloptionen beschränkt sich ASW lediglich auf die Grundfunktionen. Außer einer Volume- und Frequenzregelung (oben rechts) sind keine weiteren direkt klangrelevanten Einstellungen möglich. Die Phase lässt sich leider nicht stufenlos verstellen. Die "On" Schaltung des Subwoofer besitzt eine automatische Einschaltfunktion mit sehr sensibler Aktivierung. Das Abschalten ist bewusst mit einer längeren Verzögerung versehen, so dass man bei ruhigen Filmen kein mehrmaliges Reaktivieren abwarten muss. Eine Fernbedienung liegt dem SW200/06 leider nicht bei. 


Bleiben wir gleich beim Thema Kabel. Am oberen Rand des Bildes können Sie das Netzkabel erkennen, wie es hinter einen kleinen Blende verlegt ist und unterhalb des Subwoofers herauskommt. Auf diese Weise wird auch das Signalkabel quasi "unsichtbar" zugeführt, so dass in der Frontansicht keinerlei störende Strippen den Blick auf den Tieftonspender trüben. Die Kontaktaufnahme zum Boden erfolgt über 4 mitgelieferte Mini-Spikes inkl. Fixierungsmuttern und Unterlegscheiben. Die 90 Grad Cinch Adapter sorgen für eine platzsparende Konnektierung von Cinchkabeln.

Modell / Preis ASW Opus SW 200/06 / Stückpreis ab 600 Euro
Chassisbestückung 1x 200mm Langhub-Tieftöner
Leistung 150/200Watt
Frequenzumfang 30 - 150 Hz (+- 3db)
Abmessungen 56x39x18,5cm (H,B,T)
Gewicht 19 Kilogramm
Testumgebung und Kombinationsempfehlungen:


Als Referenzelektronik dienen hauptsächlich Komponenten von Audionet und Cinemike (Denon Grundgeräte), die sich in unseren zahlreichen Tests als absolute Speerspitze im Bereich der akustischen Neutralität und Leistungsfähigkeit herauskristallisiert haben. Auf diese Weise können wir die klanglichen Eigenschaften der Opus-Lautsprecher komplett ausschöpfen, ohne dass limitierende AV-Geräte als Flaschenhals fungieren. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, die Performancesteigerung der Testprobanden durch hochwertige Vorstufen und Quellgeräte, während die Ansprüche an die Endstufen eher gering sind und deswegen nicht von extrem kraftvollen Verstärkern profitiert wird.


Erfreulicherweise machen die Opus Lautsprecher aber auch mit günstigen AV-Receivern sehr viel Spaß. Um den größtmöglichen Benefit aus den Schallwandlern zu ziehen, empfehlen wir eine Elektronik mit einem hohem Maß an Differenzierungs- sowie Detaillierungsvermögen, wie zB. dem oben abgebildeten Yamaha RX-V1900. Komponenten, die sich durch einen anschiebenden Basscharakter (zB. Pioneer SC-LX81 oder NAD T 737) auszeichnen, verfolgen hingegen eher eine andere Philosophie und sollten zumindest vorher mit den Opus-Lautsprechern probegehört werden. In vielen Wohnräumen mit reduzierter Einrichtung könnte sich ein leicht samtiger Touch im Hochtonbereich als vorteilhaft erweisen, um dem Eindruck einer überprägnanten Hochtonwiedergabe entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang haben wir speziell den Marantz SR-6003 zu schätzen gelernt. Der Denon AVR-3808A wäre ebenfalls eine hervorragende Wahl, bei der zugleich auch noch etwas mehr Dynamik und Brillanz geboten wird. Onkyo's TX-NR 906 definiert sich im direkten Vergleich zum Denon Receiver vor allem durch seine überlegenen (kraftvolleren) Endstufen, die er aber beim Opus-System nicht komplett ausspielen kann und wegen seiner minimal weniger transparenten Mitteltonwiedergabe nicht ganz so schön harmoniert, wie der Denon.



Beim Blu-Ray Player hat sich eindrucksvoll gezeigt, wie sehr die ASW-Lautsprecher von den HD-Tonformaten profitieren können, wenn ein hochwertiges Gerät im Rack schlummert. Die Playstation3 punktet zwar mit ihrem phänomenalen Preis-/Leistungsverhältnis, bietet aber bei Weitem nicht die Konturierungsgenauigkeit, Feindynamik und kultivierte Brillanz, mit dem speziell der Denon DVD-3800BD gesegnet ist. Im unteren Preisbereich konnte sich besonders der neue Pioneer BDP-320 in Szene setzen, der mit seiner klaren Sprachwiedergabe sowie Feinnervigkeit hervorragend zum Opus-Set passt und für wenig Geld ein paar audiophile Spurenelemente erkennen lässt.

Unsere hauptsächlich eingesetzte Hardware in der Übersicht:

Referenz
Vor-/Endstufenkombination
Cinemike Edition Denon AVP-A1HDA (ca.13.000€)
Audionet Endstufen AmpVII+Max (zus. ca. 22.500€)
Referenz Quellgerät BD Cinemike Edition Denon DVD-3800BD (ca. 4.100€)
Referenz Quellgerät CD Accustic Arts TubeDacII+DriveII (ca. 14.000€)
sonstige Komponenten Yamaha RX-V 1900 (ca. 1.100 €)
Marantz SR-6003 (ca. 1.000 €)
Klang:

Selten hat uns ein Lautsprecherset derart positiv überrascht, wie das ASW Opus System. Sämtliche Akteure wachsen akustisch deutlich über ihre physikalische Größe hinaus und vermitteln einen sehr souveränen Eindruck. Das Klangbild ist nicht von den typischen Eigenschaften (optisch) vergleichbarer Aluminiumsäulen geprägt, da zischelnde Höhen und topfige Sprachwiedergabe nicht einmal im Ansatz vorhanden sind. Stattdessen begeistern die Opus-Lautsprecher durch eine gut ausbalancierte Tonalität, sowie ein immenses Maß an filigraner Durchzeichnung. Deswegen eignen sich die Lautsprecher für die modernen HD-Abmischung derart gut, dass sie nicht nur aus der Produktkategorie der schlanken Sub-/Sat  Säulensysteme herausragen, sondern auch gegenüber vielen großvolumigeren Kontrahenten keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Wie sich die einzelnen Opus-Lautsprecher geschlagen haben, können Sie der nachfolgenden Rubriken entnehmen. 

Opus L/06

Das größte Modell von ASW's Opus Familie lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen: die L/06 musiziert derart gekonnt und unaufgeregt, dass sie als Basislautsprecher für ein 5.1 System hervorragend geeignet ist. Zu verdanken hat sie diese Eignung zunächst einmal ihrer neutralen Abstimmung, die sich über ein großes Frequenzspektrum erstreckt. Speziell im hochfrequenten Bereich agiert der Lautsprecher mit einer enormen Klarheit und Ausdruckskraft, wobei die Eingliederung in die Gesamtwiedergabe recht harmonisch erfolgt und sich lediglich eine minimale Hochtonprägnanz einstellt. Aufgrund der insgesamt luftigen und transparenten Spielweise nimmt man die L/06 immer als angenehme Zeitgenossen wahr, die sich deutlich von dem aggressiven/stechenden Lärm unterscheidet, der bei konkurrierenden Systemen teilweise in die Welt entlassen wird. Die Darstellung der mittleren Frequenzen legen die L/06 ebenfalls ein außergewöhnliches Niveau hinsichtlich des Differenzierungsvermögen an den Tag: mit immenser Durchzeichnungstiefe und Sauberkeit durchpflügt der ASW Klangspender das akustischen Geschehen im gehörsensitiven Mitteltonbereich. Von erstaunlicher Güte ist die hierbei gezeigte Authenzität, denn die L/06 neigt weder zu einer warmen Einfärbung, noch lässt sich eine Tendenz zum Ausdünnen erkennen. Dieser Lautsprecher legt definitiv großen Wert auf eine ehrliche, realistische Wiedergabe in Bezug auf Tonalität und Detaillierung. Als besonders erwähnenswert erweist sich zudem noch das exzellente Ein-/Ausschwingverhalten, welches der Box z.B. eine exzellente Präzision bei angeschlagenen Gitarrensaiten beschert. In solch einer Qualität haben wir das Intro von der Eagle's "Hell freezes over" Live-DVD bei solch kompakten Lautsprecher nicht hören dürfen. Hier scheint sich die Kombination als High-Tech Membranen und der soliden Holzgehäuse ganz besonders auszuzeichnen. Im Frequenzkeller ist die schlanke Bauweise der L/06 hingegen durchaus anzuhören, wobei sie sich hier immer noch von ihren direkten Mitbewerbern diversifiziert: anstelle eines aufgedickten Oberbassbereiches besinnt sich die ASW-Box auf eine gut konturierte und saubere Basswiedergabe, die sogar mit einem brauchbaren Tiefgang aufwarten kann. Allerdings sollte man sich hiervon nicht zuviel erwarten, denn die Grenzen der Physik kann auch ASW nicht sprengen, so dass Freunde von schwelgerischem Bassdruck und Klangfülle einen Subwoofer einplanen sollten. Dennoch kann man mit der L/06 auch ohne seperaten Tieftonspender durchaus glücklich werden, ohne das Gefühl zu haben etwas zu verpassen - man sollte sich dann eben nicht gerade mit tiefbasslastiger Musik bei hohen Pegeln vergnügen. Erfreulicherweise können wir in diesem Zusammenhang von einer sehr hohen Belastbarkeit berichten. Die L/06 ist selbst bei hohen Pegeln und niedrigen Frequenzen kaum zum Anschlagen zu bringen - stattdessen lässt schlichtweg der Druck sowie Basspegel nach, was bei plötzlichen Dynamikspitzen oder Filmeffekten natürlich die deutlich bessere Variante darstellt. Für den Blu-Ray Genuss haben wir eine Konfiguration als "Small" Speaker mit einer Trennfrequenz von 80 Hertz als beste Wahl empfunden: die L/06 spielt somit immer noch tiefer als viele ihrer Artgenossen, überlässt aber die extrem tiefen Frequenz dem (hervorragenden) Subwoofer und hält sich demzufolge auch nicht mit der Umsetzung von auslenkungsintensiven Effekten auf. Die ohnehin schon guten Dynamikeigenschaften kommen dann besonders im Mittel-/Hochtonbereich zur Geltung, was für eine emotional ansprechende Filmtonwiedergabe von immanenter Wichtigkeit ist. Der extrem positive Eindruck von ASW's Opus L/06 wird durch eine hervorragende Tiefenstaffelung gekonnt abgerundet. Dieser Lautsprecher ist in der Lage, das klangliche Geschehen sehr weiträumig von der Schallwand zu lösen und dabei immer noch eine recht hohe Lokalisationsschärfe zu bieten. Beide Eigenschaften in derartiger Qualität miteinander zu vereinen, stellt besonders bei schlanken Standlautsprechern ein mittelgroßes Novum dar, weil viele andere Säulenschallwander den Klang erst gar nicht lösen können oder sehr diffus aufspielen. Fazit: die Opus L/06 besitzt eine hervorragende Abstimmung, die sie sowohl als Bestandteil eines 5.1 Systems als auch für die Stereo-Wiedergabe prädestiniert. 

Opus C/06

Wer denkt, dass sich die Opus C/06 lediglich mit einer guten Sprachverständlichkeit rühmen kann, unterschätzt diesen Universallautsprecher gewaltig: der kompakte Schallwandler agiert ausgesprochen erwachsen und unterscheidet sich in tonaler Hinsicht vom L/06 nur durch eine minimale Emphase im unteren Mitteltonbereich. Den Entwicklern ist es auch bei diesem Modell hervorragend gelungen, ein Klangbild mit hohem Feinschliff sowie Detaillierungsgrad zu generieren, ohne dabei einen sterilen oder synthetischen Eindruck zu vermitteln. Ein weit verbreitetes Phänomen bei Säulenlautsprechern stellt die Neigung zum Überschärfen von Sibilanten ("S"-Laute) dar, womit die C/06 glücklicherweise keine Probleme besitzt. Sie fächert den Präsenz- und Brillanzbereich zwar sehr schön auf, behält sich aber immer noch ein angenehmes Maß an Seidigkeit bei. Im Bassbereich orientiert sich der ASW-Speaker ebenfalls an die Tugenden einer gewissenhaften/ehrlichen Spielweise und driftet nicht in Effekthascherei ab. Bei druckvollen Effekten (z.B. Pistolenschuss zu Beginn von "Kill Bill Vol.1) begeistert der Lautsprecher daher vornehmlich durch eine schnelle und somit glaubhafte Umsetzung, während manch vergleichbarer anderer Schallwandler etwas druckvoller dafür aber unsauberer agiert. Großes Faszinationspotential schlummert ebenfalls im Mitteltonbereich, wo die C/06 dank der sehr sauberen/klar strukturierten Vorgehensweise mit einer enormen Klangtransparenz aufwarten kann. Beim Filmgenuss darf man sich daher nicht nur an einer hochfeinen vokalen Akzentuierung der Protagonisten erfreuen, sondern wird auch mit vielen Umgebungsgeräuschen versorgt, die bei vielen anderen Centerspeakern gerne mal etwas untergehen. So wird die  Roman-Verfilmung "Krabat" zu einem emotional ansprechendem Erlebnis, wenn die raue Erzählstimme von Otto Sander mit einschmeichelnder Melange aus dezenter Klangwärme und immenser Detaillierungsdichte zum Leben erweckt wird. Ein Teil der Faszination geht dabei aber auch auf das Konto der gebotenen feindynamischen Akkuratesse, die mit einem hochklassiger Zuspielung (AV-Receiver + Blu-Ray Player) ein bemerkenswertes Maß an Differenzierung beweist. Die lingustische Intonation kommt somit sehr nah an die Realität heran und sorgt deswegen für eine starke Zunahme der emotionalen Ansprache beim Auditorium. Etwas schade ist nur, dass die Zuschauer nur dann in den vollen Genuss der Klangeskünste gelangen, wenn sie mittig vor dem Lautsprecher sitzen. Hier teilt der C/06 die typischen Eigenschaften von Lautsprechern mit liegenden D'Apolitto Anordnungen, wo sich der ideale Hörbereich auf die Positionen direkt vor dem Lautsprecher beschränkt. Diese Einschränkung hat man natürlich bei einem aufrecht gestellten C/06 überhaupt nicht, so dass sich dieser Lautsprecher für jenen Zweck sogar ausgezeichnet eignet. 

Opus M/06

Obwohl auch das kleinste Mitglied der Opus Familie weitaus besser musiziert, als man es von einem Lautsprecher seiner Größe normalerweise erwarten würde, kann man ihm die kompakten Abmessungen am ehesten anhören. Durch die etwas schlankere Abstimmung im unteren Frequenzbereich klingt die M/06 minimal heller als ihre beiden Geschwister. Da sie aber ebenfalls auf sauber konturierte Durchzeichnung sowie fein auflösende Hochtonwiedergabe getrimmt ist, stellt sich auch bei diesem Modell ein sehr entspanntes Hören ein. Die etwas hellere Klangbalance erweist sich bei der Nutzung als Surroundlautsprecher teilweise sogar als vorteilhaft, weil entsprechende Raumeffekte an Prägnanz gewinnen und somit den Erlebnisfaktor steigern. Während bei den beiden Frontlautsprechern eine Fullrange-Nutzung denkbar wäre, so sollte man die M/06 von Frequenzen unterhalb 100 Hertz befreien, da sie sonst ihre dynamische Spielweise einbüßt und die Pegelfestigkeit des Systems limitiert. In Anbetracht ihrer Abmessungen vollbringt die M/06 einen herausragenden Job, so dass man sie durchaus als "Problemlöser" für Heimkinos mit eingeschränkten Platzverhältnissen bezeichnen darf. Wer jedoch die räumliche und finanzielle Möglichkeit besitzt, im Rearbereich mit der C/06 zu arbeiten, wäre mit einem entsprechendem Upgrade gut beraten. Unabhängig davon, für welche der beiden Speaker man sich entscheidet, erhält man mit dem Opus-System hinsichtlich der gebotenen Raumwirkung immer eine grandiose Vorstellung. Sämtliche Modelle besitzen eine hervorragende Ablösung vom Lautsprecher, positionieren die Klänge mit guter Schärfe im Hörraum und erlauben somit die Realisierung eines einhüllenden Surroundpanoramas Besonders bei kleinen bis mittleren Distanzen (< 2,5 mtr.) kann man bei korrekter Aufstellung und guter Raumakustik eine fast lückenlose Wiedergabe erreichen.

Opus Sub200/06

Der Subwoofer rundet die akustische Vorstellung des ASW-Ensembles hervorragend ab: er liefert nicht nur einen satten Bassteppich mit hervorragendem Tiefgang, sondern spielt darüberhinaus auch noch ausgesprochen präzise. Selbst in Wandnähe merkt man ihm seine trocken abgestimmte Grundcharakteristik noch an, da nachschwingende Töne genauso wenig zu seinen Attributen zählen, wie ein dröhnendes Gehäuse. Sicherlich kann auch der Sub200/06 nicht leugnen, dass eine freie Aufstellung aus raumakustischen Gründen immer etwas besser klingt. Letztendlich muss man jedoch klar festhalten, dass die vorgeschlagene wandnahe Positionierung unter den gegebenen Umständen gut funktioniert. Für Anwender mit Priorität auf eine optisch ansprechende, bzw. räumlich effiziente Platzausnutzung, dürfte es kaum eine bessere Lösung zu diesem Preis geben. Der ASW-Woofer verschwindet fast unsichtbar hinter einem der Frontlautsprecher und benötigt somit keine vakante Stellfläche inmitten des Wohnzimmers. Dazu kommt ja noch die Möglichkeit, ihn zur Not in Wandfarbe lackieren zu lassen. Doch zurück zu den akustischen Eigenschaften: die einfliegenden Sternenzerstörer gleich zu Beginn von Star Wars Episode III nimmt der Tieftonspezialist zum Anlass, einen druckvollen Bassteppich in den Hörraum zu zaubern. Die leicht pulsierenden Turbinengeräuschen werden dabei hervorragend erfasst, zumal er für seine Gehäusegröße einen exzellenten Tiefgang besitzt und tatsächlich bis ca. 30 Hertz hinab reicht. Erfreulicherweise hält er sich mit Strahlungsbereich sehr zurück, so dass er sogar der Herausforderung standhält, den LFE vom Film "Das Geisterschloss" sauber wiederzugeben. Bei diesem Extrembeispiel (beispielloser Tiefbass mit enorm druckvoller Abmischung) können versierte Anwender jedoch auch die akustischen Unterschiede zu manch größeren Subwoofern erkennen, die im Frequenzbereich unterhalb von 50 Hertz mehr Punch und Schwärze liefern. Außerdem muss natürlich noch gesagt werden, dass die gebotenen 30 Hertz zwar aller Ehren wert sind, aber richtige Film-Enthusiasten die typische 20-Hertz "Magengrubenmassage" vermissen könnten. Ob dies jedoch in normalen Wohnverhältnissen auf große nachbarschaftliche Gegenliebe stoßen wird, steht jedoch auf einem anderen Blatt.Aufgrund der guten Pegelfestigkeit kann man aber übrigens auch mühelos mit dem Sub200/06 für vibrierende Schrankwände (oder aufgebrachte Untermieter) sorgen. Bis hin zu einer Raumgröße von 30m² liefert der ASW-Woofer mühelos eine stets ausfüllende Bassversorgung. Selbst hohe Pegel steckt der kompakte Tieftonspender erstaunlich mühelos weg. Erst überhalb von ca. 95 Dezibel sind erste Komprimierungserscheinungen zu verzeichnen, was für die gegebene Membran-/Gehäusegröße einen überdurchschnittlich guten Wert darstellt. Für Musik eignet sich der Bassist vorzüglich, was im Wesentlichen durch die beiden Faktoren Präzision sowie Dynamik begründet ist: der Sub200/06 besitzt im musikalisch bedeutsamen Bereich überhalb von 50 Hertz eine ganz besondere Konturierungsgenauigkeit, mit der er Bassläufe sehr differenziert umsetzen kann. Zu diesem Faktor gesellt sich noch der Umstand, dass der Woofer im grob- sowie ganz besonders im feindynamischen Bereich über ein enormes Reportoire verfügt, mit dem eine vielschichtige/sensible Wiedergabe möglich ist. Fazit: trocken abgestimmt, präzise Spielweise, formidabler Tiefgang und hohe Musiktauglichkeit - in klanglicher Hinsicht erfüllt der Sub200/06 die Anforderungen an einen Wohnraum-Subwoofer mit Bravour.

Nachdem wir die einzelnen Komponenten des Surroundsystems individuell beleuchtet haben, möchten wir abschließend noch einen kurzen Direkvergleich mit anderen Produkten durchführen:

Nubert 
nuLine-Serie

WS-12/250€
AW-560/506€
Die schlanken WS-12 aus Nubert's nuLine Serie sind nicht nur optisch, sondern auch preislich direkt mit den Opus Lautsprechern vergleichbar. Die Produktvielfalt von ASW kann Nubert jedoch nicht bieten, da mit dem WS-12 lediglich ein einziges schlankes Modell angeboten wird (entsprecht dem C/06). Kompakt- und Säulenlautsprecher gibt es demnach nicht. In klanglicher Hinsicht bietet die WS-12 eine dunklere Tonalität mit mehr Punch und etwas weniger Präzision, allerdings kann die tonale Balance und Klangcharakteristik durch Schalter justiert werden. Bei der Pegelfestigkeit liegt die WS-12 vorne, während die C/06 feindynamisch besser agiert und im Mitteltonbereich schlackenfreier aufspielt. Hohe Töne gibt die WS-12 luftiger und langsamer wieder, so dass die Modellierungsgenauigkeit bei ASW höher ist. Außerdem gelingt der C/06 auch die Raumabbildung etwas besser. Die beiden Subwoofer markieren beide das Maß der Dinge in jener Preisklasse: der AW-560 klingt substanzvoller, ist pegelfester und besitzt die bessere  Ausstattung - sein ASW-Pendant kontert mit der präziseren Spielweise im musikalischen Bereich. Fazit: beide Systeme beweisen, dass ansprechende Optik im kleinen Format mit großem Klang möglich ist. Das Nubert Set ist vorwiegend für pegel-orientierte Heimkino-Enthusiasten interessant und die ASW Lautsprecher eigenen sich durch ihre Klangkultur ein Tickchen besser für musikalische Anwendunden sowie HD-Soundtracks.
Monitor
Audio Bronze Reference

BR5/300€
BRLCR/200€
BRW10/500€
Wenn die Lautsprecher nicht unbedingt als schlanke Säule Einzug in das Wohnzimmer erhalten sollen, sondern es auch eine konventionelle Kastenform mit kompakten Abmessen sein darf, muss man die Monitor Audio Bronze auf der Rechnung haben. Die britischen Luftmassenbeschleuniger kleiden den Hochtonbereich mit einer vergleichbaren Brillianz aus, tendieren aber anstelle einer leicht seidigen Abstimmung ein etwas progressivere Charakteristik mit mehr Strahlkraft. Die Sprachwiedergabe gelingt beiden Anbietern hervorragend, wobei ASW hier tendenziell etwas körperhafter aufspielt, wohingegen Monitor Audio minimal nüchterner agiert. Im Bassbereich halten die Opus-Lautsprecher zwar besser mit, als man es zunächst vermuten würde, doch bei intensiver Betrachtung macht sich die größere Membranfläche+Gehäusevolumen der Monitor Audio Lautsprecher bemerkbar. Da der SW200/06 das Duell der Subwoofer durch seinen besseren Tiefgang knapp für sich entscheidet, kann ASW insgesamt wieder ausgleichen. Die Präzision beider Tieftonjongleure ist auf demselben Niveau angesiedelt. Hinsichtlich Dynamik und Raummabbildung verfolgen die Lautsprecher ebenfalls eine ähnlich audiophile Abstimmung, wobei die Opus-Modelle in beiden Disziplinen etwas größere Reserven mit hochwertiger Elektronik freisetzen können. Fazit: angesichts der Preisdifferenz halten die Monitor Audio Bronze-Reference Lautsprecher hervorragend mit und positionieren sich als günstige Alternative mit ähnlicher Klangveranlagung. Wenn jedoch die Optik und Platzbedarf ausschlaggebend ist, erhältlich man mit den Opus-Lautsprechern eine Lösung, bei der man auf nichts verzichten muss und in manchen Klangbereichen sogar Vorteile besitzt. Die bessere Oberflächeverarbeitung (Furnier vs. Folie) gibt es obendrauf.
Fazit:

Mit der Opus Serie bietet ASW genau die Sorte von Lautsprechern, die sich viele Audio-Gourmets schon immer gewünscht haben. Die feinzeichnenden Klangeigenschaften bei den Satelliten werden vom kraftvollen Subwoofer hervorragend ergänzt, zumal Stereoapplikationen über die L/06 auch ohne Tieftonunterstützung sehr gut laufen. Aufgrund der Kombination aus Detaillierungsvermögen und dynamischer Differenzierung eignen sich die Klangspender extrem gut für moderne HD-Medien. Da sich auch die Raumabbildung auf einem überdurchschnittlichem hohem Niveau bewegt, ist die Vergabe des Referenzprädikats absolut angemessen. Im vorliegenden Preisbereich kennen wir derzeit kein anderes Säulensystem mit einem ähnlichen Leistungsspektrum. Der rundum positive Auftritt wird von einer mustergültigen Verarbeitungsqualität sowie Oberflächenvielfalt abgerundet, so dass sich nicht nur das Ohr allen Grund zur Freude hat. 

Aus kompakten Gehäusen schöpft die Opus-Serie
eine ungeahnt feine Klangkultur mit universeller
Abstimmung für anspruchsvolle Einsatzzwecke

ASW Opus L/06+C/06+M/06+SW200/06
5.1 Sub-/Sat Säulensystem, Mittelklasse
Gesamtpreis  2.920 Euro
Test: 13.Juli 2009

+ ehrlich orientierte Klangabstimmung bei allen Modellen
+ präzise Durchzeichnung, hohe Klangtransparenz und gute Auflösung
+ hervorragende Feindynamik
+ plastische Raumabbildung 
+ geringer Verstärkungsbedarf
+ kompakte Abmessungen
+ mitgelieferte Wandhalterungen bei Modell C/06
+ erstklassige Gehäuseverarbeitung
+ große Auswahl bei der Oberflächengestaltung

- Pegelfestigkeit bei Full-Range Nutzung auf Wohnzimmer-Niveau limitiert
- minimalistisch ausgestatteter Subwoofer
- Centerspeaker aufgrund liegender D'Apolittoanordnung nicht für große Hörbereiche sinnvoll
- keine Vorbereitung für Spike Montage bei L/06


Website des Anbieters. www.asw-lautsprecher.de

Dieser Test wurde unter anderem mit Kabeln durchgeführt von:

Raumakustische Optimierung unserer Studios mit Wallpanels und Absorbern von:

Unser Partner für hochwertige Audiomöbel:

Text: Lars Mette