Test: Accustic Arts Surround-Player 1 - High-End vom Studiotechnik-Anbieter ?

(4.September 2007 - Lars Mette )

Inmitten der schnellebigen Welt von Surround-Sound und hochauflösendem Bildgenuss hatten es Stereoliebhaber in den letzten Jahren wahrlich nicht immer einfach: viele Hersteller verlagerten ihre Entwicklungskapazitäten konsequent auf Mehrkanalwiedergabe, zumal die klassischen HiFi-Ideale (bedingungslose 1:1 Umsetzung von Stereosignalen) lange Zeit keine hohe Priorität zugesprochen bekamen. Doch mittelfristig erkannte die Industrie, dass nicht jeder Anwender ausschließlich darauf aus war, mit wilden Effektenorgien diverse Hollywoodbluckbuster in den eigenen vier Wänden zu erleben. Das Bewusstsein für den Bedarf nach hochqualitativem Stereo ist im Laufe der Zeit wieder in das Bewusstsein der Entwickler bzw Hersteller zurückgeklehrt und hat zu einem Umdenken geführt. Die Herausforderung besteht nun nicht mehr nur darin, entweder den Film- oder Musikfreund mit einem Gerät anzusprechen, sondern möglichst beide Anwendungsgebiete abzudecken. 

Diese Zielsetzung verfolgt auch der Surround-Player 1 des schwäbischen Anbieters Accustic Arts. Die Preiseinordnung von 5490 Euro weckt beim Interessenten durchaus hohe Ansprüche, schließlich gehört das Gerät damit der (preislichen) Luxusklasse an. Der SP1 soll (laut Hersteller) als Multiformat DVD-Player nicht nur CDs und DVDs zum audiophilen Erlebniss machen, sondern darüberhinaus auch die Medien SACD sowie DVD-Audio in bestechender Form wiedergeben. Als Basis für die Videosektion griff man auf bewährte Technik von Pioneer zurück und kombinierte diese mit dem Know-How und Engineerung aus mehreren Jahren Erfahrung als High-End Manufaktur. Dabei setzten die Entwickler den Schwerpunkt eindeutig auf qualitive Aspekte, denn in Bezug auf die Ausstattung bietet der Surround-Player 1 keine großen Besonderheiten: Hochgeschwindigkeits Audioschnittstellen sind leider nicht anzutreffen. Der HDMI-Anschluss gehört der Spezifikation 1.0 an und die Videoausgabe erfolgt mit 576 Zeilen. Alternativ bietet der SP1 auch eine Ausgabe per YUV, Scart sowie S-Video bzw. Chinch. Audioseitig nimmt er vernehmlich über die üblichen (Digital coaxial/optisch + analoger Mehrkanalausgang) Schnittstellen Kontakt zur Außenwelt auf, gegen Aufpreis von 200 Euro verbaut Accustic Arts noch einen Stereo XLR-Ausgang.

Bevor wir in den Test richtig einstiegen, haben wir ein kleines Firmenportrait erstellt. Dies ist der erste AREADVD-Testbericht über ein Produkt von Accustic Arts, so dass wir Ihnen die Möglichkeit geben möchten, mehr über den Background dieses Herstellers zu erfahren. 

Firmenportrait Accustic Arts:

Accustic Arts ist eine Vertriebsmarke von Schunk Audio Engineering (SAE), die schon seit 1996 gibt. Im schwäbischen Lauffen am Necker (Kreis Heilbronn) wird unter einem Dach sowohl die Entwicklung als auch die Herstellung und der Vertrieb abgewickelt. Accustic Arts ist vornehmlich auf High-End Stereokomponenten spezialisiert, wobei sich auch hochwertige Lautsprecher im Portfolio finden lassen. 

Interessant ist in diesem Zusammenhang die große Nähe von SAE zur Studiotechnik. Die schwäbische Firma betreibt diesen Geschäftszweig parallel zur Entwicklung von High-End Home-Hifi Komponenten. Schon etliche Jahre vor der eigentlichen Firmengründung waren die verantwortlichen Mitarbeiten im Bereich der professionellen Musikproduktion tätig. Die Tätigkeitsfelder umfassten dabei nicht nur den professionellen Audiobereich, sondern später auch Entwicklung und Produktion von Studio-Nahfeldmonitoren (Beispiel - siehe obiges Bild), die in der Szene einen hervorragenden Ruf besitzen.Sicherlich: das Geschäftsfeld der professionellen Musikproduktion betrifft den Endkunden nicht direkt. Allerdings dürfte es durch die Genesis dieser Firma wohl nicht verwundern, dass ihre High-End Consumergeräte nicht auf effektlastige bzw. auffällige Klangabstimmungen getrimmt sind, sondern vielmehr eine absolut akkurate und konsequente Umsetzung anvisieren. Hierhier rührt übrigens auch die Benennung der Marke, denn "Accustic Arts" soll durch seine besondere Schreibweise den hohen Stellenwert der Klangtreue verdeutlichen und es in Einklang mit der künstlerischeren Essenz der Musik bringen. Übersetzt bedeutet es soviel wie "richtige Klangkunst".



Absolutes Statement zum bedingungslosen High-End: die monströse Dual-Mono Endstufe AmpII-MK2 bringt stattliche 55Kg auf die Waage, liefert bis zu 650 Watt und dürfte selbst die leistungshungrigsten Lautsprecher zähmen können. Ein weiteres Aushängeschild wäre beispielsweise ein seperater Digital/Analag Wandler (DACI MK4), der ein vollsymmetrisches Layout aufweist und dank topaktueller Multi-Bit Technologie mit 66 Bit/1536 kHz arbeitet. 

Wie Sie sehen, liefert Accustic Arts vom Quellgerät bis zum Lautsprecher, (fast) alles was das highfidele Ohr begehrt. Sogar ein passendes Rack (mitsamt blau beleuchtetem Firmenlogo) findet sich in der Preisliste. Mit Ausnahme des hier getesteten DVD-Players sind jedoch alle anderen Komponenten auf Stereo-Wiedergabe getrimmt. Surroundprozessoren oder spezielle Mehrkanallautsprecher stellt der Kleinserienhersteller leider nicht her. Interessanterweise sorgt dies keineswegs für Stirnfalten bei der Geschäftsführung: besonders in Asien verkaufen sich die Produkte hervorragend, zumal momentan sowieso ein Trend zu Stereo erkennbar ist und viele Anwender ihr Geld lieber in eine herausragende Zweikanal-Anlage stecken, als sich für das gleiche Geld das dreifache an Lautsprecher und Elektronik kaufen zu müssen.

Verarbeitung:

Betrachten wie nun wieder den Surround Player 1. Wenn Sie die vorangegangenen Bilder aufmerksam betrachten haben, dürften Sie schnell feststellen, welche typischen Designmerkmale jedes Accustic Arts Gerät mit bringt: eine breite, massive Aluminiumfrontblende mit symmetrischer Optik sowie verchromten Bedienelementen. Auch der SP1 macht hier natürlich keine Ausnahme und fügt sich nahtlos in das Produktprogramm ein. Leider müssen wir aber an dieser Stelle schon vorweg schicken: dass Accustic Arts die Geräte standardmäßig ausschließlich in der hier gezeigten farblichen Zusammenstellung anbietet. Spezielle Sondermodelle hat es in der Vergangenheit zwar schon in schwarz/gold -Optik gegeben, aber im Normalfall verlassen nur silberne Geräte das Firmengelände.



Wo viele andere Player mit einer wahren Flut von Bedienelementen, Logos und LEDs aufwarten, setzt der Surround Player 1 seine Akzente mit anderen Stilmitteln: die zeitlos elegante Formensprache mitsamt der aufgeräumten Optik sorgt für edle Noblesse im HiFi-Rack und macht sicherlich auch nach mehreren Jahren noch einen taufrischen und gediegenen Eindruck.


Die vollverchromten Bedienknöpfe lassen sich jeweils einen Zentimter nach links bzw. rechts drehen und federn automatisch in die Neutralstellung zurück. Die Mechanik dürfte auch einen Bombeneinschlag überleben - selten haben wir eine derart saubere Einpassung und Führung erleben dürfen. Hier macht der Griff zum Bedienregler jedes Mal aufs Neue Spaß.



Das nennen wir Markenbewusstsein: die Laufwerksöffnung verkündet sowohl auf der Abdeckung, als auch dem Griff von seiner Herkunft. Durch seitliche LEDs wird die verspiegelte und sandgestrahlte Schublade im Betrieb sanft beleuchtet. Besonders erwähnenswert ist die tadellose Ausfräsung der runden Öffnung des Gehäusedeckels. Scharfe Kanten sind ein Fremdwort bei Accustic Arts.



Hier sehen Sie die blau illuminierte Laufwerksabdeckung in Aktion. Auch wenn sich die Beleuchtung nicht dimmen lässt, so stellte sich in der Praxis dadurch keine Beeinträchtigung heraus. Solange der Player nicht direkt unter der Leinwand im komplett abgedunkelten Raum steht, wird man an der coolen, noblen Illumination ungetrübte Freude haben.



Der massive Aluminiumgehäusedeckel misst ca. 2mm Breite - ein weiterer beeindruckender Aspekt der Verarbeitungsgüte, denn vielerorts findet man bei vergleichbaren Geräten lediglich dünnes Blech. Der SP1 ist somit gegen Resonanzen und äußere Einwirkungen besser geschützt und darf sich über eine optimierte Arbeitsumgebung freuen.



Hier hat man beim SP1 leider etwas gespart: das verbaute Display erfüllt leider keinen Premiumanspuch und entspricht eher dem Standard der unteren Mittelklasse.



Da selbst die Drehregler auf der Front vollverchromt sind, so dürfen natürlich auch standesgemäße Gerätefüße nicht fehlen,

Wenn Sie mitten beim Musikhören ein Einbrecher überraschen sollte, könnte sich die klobige Fernbedienung als nützliches Verteidigungs-Utensil erweisen: mit einem Gewicht von über einem halben Kilo und den großen Dimensionen eignet es sich nicht nur für die Bedienung des Players. Doch der Ergonomie und Bedienungsfreundlichkeit wollen wir uns später widmen. An dieser Stelle möchten wir ausschließlich auf die Verarbeitungsqualtät eingehen - und diese ist beim mitgeliefertem Controller beeindruckend. Das Vollmetallgehäuse besteht aus edel poliertem Aluminium und weist ein überzeugendes Detailfinish auf. Es sind keinerlei scharfen Kanten oder Gehäusespalten zu erkennen. 

Liebe zum Detail: selbst der Zentrierpuck ist nicht einfach aus Teflon gefertigt, sondern trägt stolz den Herstellernamen zur Schau. Auffallend ist zudem das recht hohe Gewicht, viele vergleichbare Bauteile anderer Hersteller (zB. Audionet) bringen nur rund ein Drittel auf die Waage. Zur besseren Fixierung ist Dieser zudem noch magnetisch ausgeführt und haftet sich somit besonders stark gegen die Medien.



Auf einem schönen Hifi-Rack und mit passender Beleuchtung ins rechte Licht gerückt, stellt der SP1 wohl für jeden Hörraum eine optische Bereicherung dar. Von den 5 LEDs unterhalb des Displays fungieren zwei Elemente als Schalter, mit denen jeweils der Stand-By Betrieb bzw. die HDMI-Ausgabe aktiviert wird. Eine sehr praktische Lösung, da keinerlei optische Beeinträchtigungen vorhanden sind. 

Fazit Verarbeitung/Design:

High-End at it's best: der Surround Player begeistert schon bei der ersten äußeren Kontaktaufnahme und macht mit jedem Detail seiner Verarbeitung deutlich, dass er von Perfektionisten gebaut wurde die sich nicht mit halbgaren Lösungen zufrieden geben. Besonders die dickwandige Gehäusekonstruktion und die Laufwerkseinheit. Dass es nicht zu einer perfekten 10-Punkte Wertung reicht, begründen wir mit den nicht vorhandenen Auswahlmöglichkeiten, was Gehäuseausführungen betrifft. Hier würden sich sicherlich viele Besitzer von AV-Komponenten zumindest eine schwarze Variante wünschen. Besonders im High-End Bereich müssen die Komponenten farblich aufeinander abgestimmt sein. Accustic Arts hat uns kurz vor Testende mitgeteilt, dass deren Stereo Line-Up nach dem Sommer alternativ auch in hochglanz weiß verfügbar sein werden. Dies dürfte ein optischer Leckerbissen werden, wenngleich damit die Einbindung in bestehende Systeme auch nicht gerade erleichtert wird.

technischer Aufbau:

Grundsätzlich ist der Surround Player 1 keine komplette Eigenentwicklung von Accustic Arts. Wie beispielsweise auch der Audionet Vip G2 basiert auch dieses Gerät auf einem Pioneer Chipsatz. Vorteil dieser Herangehensweise ist relativ einfach: Kleinserienhersteller, die nicht gleich tausende Geräte herstellen, umgehen somit einen Großteil der kostenintensiven Entwicklung und können gleich auf bewährte, erprobte Technik aufsetzen. So bleiben dem Kunden zum Einen die typischen Probleme (Medien-Erkennung, Bugs, Abstürze) von exotischen Eigenkonstruktionen erspart, sondern auch die verhältnismäßig hohen Entwicklungskosten. Stattdessen greift man sich das bestehende Layout und optimiert es grundlegend, so dass der neu geschaffene High-End Player zwar keine neuen Features besitzt, dafür aber in Bezug auf Bild- und Tonperformance in einer anderen Liga spielt. Bestes Beispiel stellt der bereits erwähnte Audionet VipG2 dar. Werfen wir nun einmal einen Blick in den Surround-Player 1, um seinen Aufbau näher kennenzulernen:

Das resonanzoptimierte Gehäuse beinhaltet einzelne abgeschirmte Bereiche, für Laufwerksmechanismus, Netzteilkomponenten, analoge sowie digitale Videosignalverarbeitung, dem Display-Prozessor sowie selbstverständlich auch den akustischen Komponenten. Direkt hinter dem Laufwerk befinden sich die Videoschaltkreise, im linken Bereich wurde die Stromversorgung untergebracht, während ganz rechts die Audioverarbeitung vonstatten geht. Diese Aufteilung ist als mustergültig zu nennen. Accustic Arts betont, dass das Zusammenwirken aller Komponenten auf einen sehr niedrigen Jitter konzipiert ist, um eine möglichst perfekte Signalreinheit zu realisieren.



Dieser Ringkerntrafo generiert 75 VA und besitzt eine magnetische Abschirmung, um die restlichen Komponenten nicht negativ zu beeinflussen.



Auch diese Platine ist nur für die Stromversorgung zuständig.



Die analogen Schaltungen beziehen ihre Energie aus einer eigenen Stromversorgung.



Laufwerksmechanik und LED-Beleuchtung im Detail.



Die analoge Videoausgangsplatine sitzt abgeschirmt unter einer Metallplatte.



Wirr verlegte Kabel findet man beim Surround Player 1 so gut wie nirgendwo. Alles ist sehr sauber und penibel ausgeführt.



Diese Platine generiert die Tonausgabe via XLR. Unter der Metallabdeckung befindet sich die analoge Audiosektion.



Was die Anzahl der Anschlüsse angeht, bringt der SP1 die mittlerweile übliche Auswahl mit. Ein HDMI-Interface, eine RGB-fähige Scartbuchse, eine zweite Scartbuchse zum Durchschleifen z.B. eines Videorecorders, ein YUV-Ausgang für die progressive/interlaced-Signalausgabe, zwei S-Video-Hosidenterminals, zwei FBAS-Videoausgänge (auch wenn man diese in der Praxis eher selten benötigen wird), ein Sechskanalausgang für die SACD/DVD-A-Tonsignale und den internen DD/DTS-Decoder, ein optischer Digitalausgang, ein koaxialer Digitalausgang und ein Zweikanal-Cinch-Out stehen zur Konnektierung mit der Außenwelt zur Verfügung. Unser Testgerät verfügt zusätzlich noch über ein serielles XLR-Interface, mit denen analoge Stereo-Audiosignale ausgegeben werden können. Der Aufpreis hierfür beträgt xxx Euro und könnte sich bei Vorstufen lohnen, die einen entsprechenden Eingang besitzen.


Das Top-Loader Laufwerk besticht gleichermaßen mit einer guten Fehlerkorrektur (lediglich stark zerkratzte Medien bereiten ihm Probleme), zügigen Einlesezeiten und eine formidable Betriebssicherheit. Sehr positiv möchten wir die Geschwindigkeit erwähnen, denn Kapitelwechsel bzw. Steuerungsbefehle setzt der SP1 sehr zügig um. Layerwechsel meistert er zwar nicht perfekt und setzt kurz aus, dafür arbeitet er jedoch ohne jedwede hörbaren Geräusche. Der SP1 ist der leiseste DVD-Player, den wir bislang kennengelernt haben! Dies ist ein deutlich Vorteil gegenüber dem Audionet VipG2, der nicht nur Rotiergeräusche nach außen dringen lässt, sondern zusätzlich auch mit einem aktiven Lüftungskonzept seine Umwelt belästigt. Hinsichtlich der Medien-Formate ordnet sich der VipG2 im oberen Mittelfeld ein, was für einen High-End Player sehr beachtlich ist. Als "Allesfresser" wird sich ohnehin niemand solch ein Gerät in die Anlage stellen, zumal eine extrem große Medienvielfalt (und dementsprechend viele Baugruppen) einer hohen Signalqualität ohnehin abträglich sind. 
Video-EQ



Willkommen im Home-Menü des Surround Player 1. Erfahrene Home-Cineasten fühlen sich an dieser Stelle an diverse Pioneer-Modelle erinnert. Das Hauptmenü bietet Zugriff auf alle Funktionen des DVD-Players. Bei verschiedenen Medieninhalten steht hier beispielsweise der Disc-Navigator zur Verfügu



Je nach dem, welches Bildwiedergabegerät eingesetzt wird, können vorprogrammierte Bildfelder verwendet werden, die der Player mitbringt. Zur Auswahl steht je ein Bildfeld für herkömmliche Röhren-Fernsehgeräte, für Plasma-Displays und für professionelle Studio-Monitore. Ist das Gerät via HDMI (mehr darüber erfahren Sie in unserem HDMI-Special) an das Bildwiedergabegerät angeschlossen, erscheinen anstatt der eben genannten Bildfelder verschiedene andere Optionen, zur Auswahl stehen:

- Direct. Das Bild erscheint genau so, wie die Programmquelle codiert ist.
- Natural. In dieser Betriebsart werden die Kanten weicher gestaltet, so dass sich diese Einstellung besonders gut für Spielfilme eignet.
- Enhanced. Hier werden die Objektkanten stärker herausgearbeitet, womit sich dieser Modus laut Bedienungsanleitung besonders gut für Animationen und Bildmaterial mit computerbasierten Spezialeffekten eignet. 


Auch für den Progressive Scan-Betrieb bringt der SP1 verschiedene Features mit, um die Bildwiedergabe zu optimieren. PureCinema soll die Wiedergabe von Film-Material im PAL Progressive-Betrieb wirkungsvoll optimieren. Da es, je nach Software, große Unterschiede bei der Materialaufbereitung gibt (siehe unser Progressive Scan - Special), stellt Accustic Arts verschiedene Betriebsarten (Auto, Mode 1, Mode 1, Off) zur Verfügung. Progressive Motion: Dient zur Justierung der Laufbild- und Standbildqualität bei der Progressive Scan-Bildwiedergabe

Der interne Video-EQ ist exzellent ausgestattet. Selbst für äußerst anspruchsvolle Heimcineasten dürfte (fast) alles vorhanden sein. Hier die Übersicht über die einzelnen Funktionen:

- YNR/Dient zur Einstellung des Ausmaßes der Rauschminderung der Y-Komponente (Leuchtdichte) des Videosignals
- CNR/Dient zur Einstellung des Ausmaßes der Rauschminderung der C-Komponente (Farbe) des Videosignals 
- Gammakorrektur für die akkurate Darstellung dunkler Bilder.
- Schärfejustierung (getrennt mittlerer Bildfrequenzbereich/hoher Bildfrequenzbereich: Sharpness High: Stellt die Schärfe der Hochfrequenzelemente im Bild (feine Details) ein; Sharpness Mid: Stellt die Schärfe der Mittelfrequenzelemente (gröbere Details) im Bild ein. Diese Funktionen erlauben es, bei sehr guter Software noch die letzten Möglichkeiten aus der Software herauszuholen. Bei weniger guter Software mit Vorsicht einsetzen: Leicht wirkt das Bild dann überschärft und digitalisiert. In einigen Fällen sind aber auch hier Verbesserungen möglich. Am besten individuell testen. Durch die separate Regelmöglichkeit für Hoch- und Mittelfrequenzelemente ist eine individuelle Anpassung an die jeweilige Software und an den jeweiligen individuellen Geschmack noch besser möglich als mit einem einzigen Schärferegler für alle Frequenzbereiche. Zusätzlich gibt es noch die Position "Detail" im Menü des Video-EQs. Diese dient zur Feineinstellung der Kantenschärfe. 


- White Level/Dient zur Justage der Weiß-Intensität, Black Level justiert die Schwarz-Intensität
- Black Setup/Korrigiert die Schwarzabhebung, um einen realistischeren, dreidimensionaleren Bildeindruck zu erhalten. Gerade bei hochwertigen Bildausgabegeräten mit größeren Bilddiagonalen und/oder hervorragender Software ist hier noch eine leichte Steigerung der Plastizität zu erreichen. 
- Hue/Dient zum Einstellen der Gesamtfarb-Balance zwischen Rot und Grün 
- Chroma Level/Einstellmöglichkeit für die Farbsättigung
- Chroma Delay/Einstellmöglichkeit für die Verzögerung zwischen der Y- und der C-Komponente des Videosignals



Alle grundlegenden Einstellungen werden über die zentrale Systemeinstellungen definiert. So lassen sich sämtliche Justieren schnell und einfach nach dem eigenem Geschmack einrichten. Überragend ist auch das interne Lautsprecher-Setup - die Einstellungen in 0,1 Meter-Schritten für jede Box und die hervorragende optische Darstellung auf den gelungenen On Screen Menüs überzeugt absolut.
Testumgebung und Kombinationsempfehlung:

Richtig austoben durfte sich der Surround-Player an den Isophon Cassiano (Paarpreis 12.300 €), die klanglich sehr gut harmonierten und alle Qualitäten des Quellgerätes umsetzen konnten. Generell macht es beim Surround-Player 1 großen Sinn, detailfreudige Schallwandler zu kombinieren. Es wäre schlichtweg Verschwendung, wenn der SP1 mit Lautsprechern kombiniert würde, die ihre Vorzüge lediglich in einer lauten und bassintensiven Spielweise haben.


Genau aus diesem Grund überraschte es nicht, dass auch die Piega TC70x mit dem schwäbischen Scheibendreher zur Höchstform auflief und dabei ihre Qualitäten voll umsetzen konnte. Keine sonderlich sinnvolle Kombination waren hingegen unsere Nubert nuWave125: für sich genommen ein beeindruckender Lautsprecher, der nach wie vor in seiner Preisklasse (Paarpreis ca. 2.000 Euro) seinesgleichen sucht, aber die Detaillierungskünste des Quellgerätes nicht voll umzusetzen vermag.



Gegen Ende der Testreihen lösten die nagelneuen Monitor Audio Platinum PL300 Standlautsprecher die vorherigen Isophon und Piega Schallwandler ab. Obwohl noch nicht gänzlich eingespielt, harmonierten die britischen Edel-Lautsprecher sofort hervorragend mit dem Accustic Arts Player. Den Test der neuen Monitor Audio Top-Serie finden Sie übrigens schon in Kürze hier auf AREADVD ! So viel können wir jetzt schon verraten: dass die harmonisch und zugleich emotional-feurig auspielenden PL300 mit dem SP1 so beeindruckend gut zurechtkamen wundert uns nicht, denn die PL300 haben wir bislang nie in Verlegenheit bringen können und wurden stets mit Ausnahmeleistungen verwöhnt.



Selbstverständlich benötigt ein DVD-Player wie der SP1 auch eine entsprechend hochwertige Elektronik zwischen sich und den Lautsprechern. Das absolute Preis-/Leistungshighlight in Bezug auf Vorstufe liefert die Bochumer Firma Audionet mit ihrer Map1, die für 3.750 Euro in allen klanglichen Belangen nahe an das Optimum herankommt und darüberhinaus mit einem exzellenten Equalizer ausgestattet ist. Während uns die kräftig und intensiv aufspielende Vor-/Endkombination aus der neuen NAD Master-Series mit dem SP1 nicht so überzeugt haben, setzte sich die Rotel-Zusammenstellung aus RSP-1098 und der RMB-1095 hervorragend in Szene.



Als Endstufenempfehlung können wir beispielsweise die Cinemike-getunte Sherwood A-965 empfehlen, die auf knapp 3.000 Euro kommt, dafür aber sowohl satte 7 Kanäle - und vorzügliche Klangeigenschaften bietet. Für eine absolute Traumbestückung wären die Audionet Mehrkanalmodelle AmpV sowie AmpVII zu nennen, welche preislich bei 4.000 sowie 7.500 Euro liegen. Wer sein Rack gerne mit mehreren Stereo- oder Monoendstufen bestücken möchte, sollte sich einmal beim Advance Acoustic Händler einfinden, denn sowohl die MAA-406 (Stereo; 899 Euro) als auch die MAA-705 (siehe obige Abbildung, Mono; 949 Euro) sind sowohl optisch als auch akustisch eine imposante Erscheinung und suggerieren ein deutlich höheres Preisniveau.

Unsere hauptsächlich verwendeten Geräte in der Übersicht:

AV-Verstärker Denon AVC A11 XVA (ca. 4.000 Euro)
AV-Receiver Onkyo TX-NR 5000E (ca. 5.500 Euro)
VE-Kombi 1 Audionet Map1 (3.750 €)/ Adv. Acc. MAA 705 (950/Stck)
VE-Kombi 2 Audionet MapV2+EPS / AmpIIG2  (zus. ca. 15.000 €)
Lautsprecher  Isophon Cassiano C (ca. 13.000 € / Paar)
Lautsprecher   Monitor Audio Platinum PL300 (ca. 8.000 € / Paar )
Bildwertung:

Die Videoperformance ist im oberen Bereich anzusiedeln, doch Käufer mit allerhöchsten Ansprüchen sind bei Geräten auf Basis aktueller Silicon Optix Chipsätze (zB. Cinemike DVD-3930 L2) etwas besser aufgehoben. Insbesondere die ältere De-Interlacing Einheit des SP1 kann nicht mehr ganz mit der Klassenspitze zurückhalten, Scaling auf höhere Auflösungen beherrscht der SP1 sowieso nicht. Dies ist jedoch auch kein Beinbruch, schließlich sind aktuelle Bildwiedergabegeräte in den meisten Fällen mit hervorragenden Skalern ausgestattet, so wie unsere beiden Testgeräte, der Pioneer Plasma-TV PDP-506 XDE und der Dreamvision Dreambee Projektor. Außerdem bringen nun schon auch die AV-Receiver gute Videochipsätze mit. Zusammen mit einem entsprechend guten Display kann man mit dem Accustic Arts DVD-Player, trotz fehlender Features, eine gute Bildwiedergabe erreichen.

Gute Zensuren holt sich der Player mit seiner De-Interlacing Sektion. Der zuverlässig arbeitende Film-Mode gibt keinen Anlass zur Kritik und schneidet überraschend stark gegen die Konkurrenz ab. Einen Denon DVD-2930 (immerhin mit dem Realta VX-50 Chipsatz) muss er diesbezüglich jedenfalls nicht fürchten. Beide DVD-Player bauen die Anfangsschlacht bei Star Wars Episode III sehr flüssig und detailreich auf, lassen aber noch etwas Luft nach oben. Ein ähnliches Kräfteverhältnis ist ebenfalls hinsichtlich des De-Interlacings bei Video-Sequenzen zu beobachten. Auch in dieser Disziplin leistet sich der SP1 keinen groben Schnitzer, kann jedoch nicht ganz an vorderster Front mitkämpfen. Hier liefern moderne Videochipsätze schlichtweg eine bessere Abstufung verschiedener Bildebenen und behandeln das Bildmaterial mit etwas Feinschliff sowie Akribie.

Gehört der SP1 deswegen auf das Abstellgleis und kann nur noch als Bildquelle für Nicht-HD Bildwiedergabegeräte empfohlen werden ? Mitnichten - Accustic Arts hat das Kunstwerk vollbracht und kitzelt in den restlichen Bilddisziplinen bemerkenswerte Leistungen heraus, so dass der Player auch für die Kombination aus hochwertigen Plasma-TV und anspruchsvollem Anwender gewappnet ist. Mit der bereits erwähnten Star Wars EP III DVD kam der SP1 hervorragend zurecht und setzt sich sehr gut in Szene. Er arbeitet die verschiedenen Distanzen zwischen den Weltraumjägern direkt zu Filmbeginn recht ansprechend heraus und sorgt für eine plastische Wiedergabe des actionreichen Geschehens. Dabei fällt zudem auf, dass er Konturen sehr scharf nachzeichnen kann und auch die Farbwiedergabe mit sehr großer Klarheit und Intensität punktet. Bei leuchtenden Effekten zeigt er eine gute Brillanz und Farbdynamik. Generell bietet er eine auf Harmonie und Authenzität ausgerichtete Farbwiedergabe - die besonders bei High-End Playern manchmal anzutreffende Farbverschiebung haben wir nicht feststellen können.

Interessanterweise schneidet der SP1 nicht nur mit seiner HDMI-Schnittstelle mit einem ordentlichen Testergebnis ab - denn sowohl die YUV- als auch Scart Wiedergabe warten mit sauberen Konturen, klarer Farbwiedergabe auf und machen fast vergessen, dass der SP1 auf einer etwas älteren Videosektion aufbaut. Die Testbilder "Natural Picture Fruit" und "Natural Picture Stones" gibt er sowohl über HDMI als auch YUV mit sehr kräftigen, jedoch noch natürlichen Farben aus. Die kniffligen Farbübergänge gelingen ihm dabei tadellos und ohne Treppeneffekte zwischen einzelnen Bildelementen einzustreuen. 

Trotz der oben skizzierten recht positiven Berichterstattung möchten wir jedoch noch einmal betonen, dass der SP1 gegenüber topaktuellen DVD-Player ins visuelle Hintertreffen gerät: im Vergleich mit einem Denon DVD-3930 oder Toshiba HD-XE1 wird deutlich, dass die technische Weiterentwicklung nicht stehen bleibt und speziell die Bildeigenschaften in Bezug auf Detaillierung, Bildruhe und visueller Lebendigkeit (Bildtiefe, Farbneutralität, etc.) Fortschritte macht. In diesem Zusammenhang wäre eigentlich ein SDI-Anschluss das richtige Mittel, um dem SP1 in dieser Disziplin auf die Beine zu helfen, doch leider bietet der Hersteller solch eine Option nicht an. Wer den Verlust der Herstellergarantie nicht scheut, sollte dieses Unterfangen von einem entsprechenden Dienstleister in Angriff nehmen lassen, denn wir unsere Erfahrungen zeigen, eignen sich High-End Player mit SDI-Ausgang und nachgeschaltem picture Optimizer vorzüglich, um höchste visuelle Leistungen zu erreichen. Doch ohne dieses Upgrade reicht es dem SP1 "nur" zu einem Platz im vorderen Mittelfeld.

RGB/Scart-Videoausgang
Component-Videoausgang
HDMI-Videoausgang
Klangwertung:

Aufmerksame Leser von AREADVD kennen den Surround Player 1 schon relativ gut aus vielen vorangegangenen Tests, wie beispielsweise dem großem Oberklasse-Kompaktlautsprechervergleichstest Ende 2006. Dies kommt nicht von ungefähr, denn der Accustic Arts Player ist ein akustischer Könner seines Fachs und eignet sich hervorragend als audiophiles Quellgerät, welches die restlichen Komponenten einer hochwertigen Anlage zuverlässig an ihre Leistungsfähigkeit bringt. 

Die Tonalität des Players erweist sich als sehr ausgeglichen und homogen, was selbst bei anderen High-End Geräten keine Selbstverständlichkeit darstellt. Während manch anderer Hersteller bewusst ein bestimmtes Klangbild anvisiert, haben sich die Accustic Arts Entwickler darauf konzentriert, ihrem Sprössling konsequente Ehrlichkeit beizubringen. Die Wiedergabe erfolgt damit stets sehr nahe am Original - zB. ein permanentes Aufdicken im Präsenz- bzw. Bassbereich wird man beim SP1 nicht vorfinden. Dies steht dem Player ausgezeichnet, schließlich ist er somit in der Lage, sehr natürlich und authentisch aufzuspielen. Außerdem eignet er sich dadurch auch für jede Art von Quellmaterial gleichermaßen, ohne selektiv zu wirken und nur mit bestimmter Musik Wohlgefallen bei seinem Hörer auslösen zu können. 

Bemerkenswert ist die konsequente Herangehensweise im Bassbereich. Hier arbeitet der SP1 mit hoher Akkuratesse die Feinheiten und Nuancen heraus, welche ansonsten gerne mal verschluckt werden. Die Differenzierung verschiedener Impulse gehört mit zum Besten, was wir jemals hören durften. Dabei erreicht der SP1 seine Präzision nicht durch eine zu schlanke Bassdarstellung, sondern bietet gleichzeitig ein volles, sattes Klangfundament und haut (bei Bedarf) auch gerne mal ordentlich auf den Tisch: Techno-/House Sessions haben mit dem Accustic Arts Player richtig Spaß gemacht, denn die Beats schlägt er der Zuhörerschaft gleichzeitig trocken und sehr wuchtig um die Ohren. Über den digitalen Tonausgang gehört der SP1 ebenfalls zu den (seltenen) Geräte, welche impulsiv und knackig spielen können, und dabei keine Probleme mit der richtigen Bassdosierung aufzuweisen. Ein Denon DVD-3930 agiert bei Szenen wie dem Star Wars Podrace (Episode I) zwar noch fülliger sowie kräftiger, übertreibt es dabei jedoch und verliert dadurch nicht nur die tonale Balance, sondern auch Klangdetails im tieffrequenten Bereich. Dieses Schicksal bleibt den Besitzern eines SP1 erspart, hier kann man sich als Hörer sicher sein, genau das zu hören, was auf einer Aufnahme enthalten ist. 

Absolute Champion-Attribute können wir dem SP1 auch in Bezug auf die Herausarbeitung von vokalen Elementen attestieren. Obwohl Countrymusik nicht unbedingt häufig bei AREADVD-Tests zum Einsatz kommt, haben wir dieses Mal recht intensiv mit dem OST des Oscar-prämierten Filmes "Walk the Line" gehört. Beim Titelsong klappte uns fast die Kinnlade herunter: so tiefgründig und authentisch schaffte es bislang lediglich der (teurere) VipG2, die sonore Stimme von Joaquin Phönix abzubilden und dabei gleichzeitig vom Lautsprecher losgelöst und detailliert, aber dennoch im Einklang mit der restlichen Musik zu präsentieren. Hierbei fiel uns nach kurzer Zeit auch eine weitere Tugend des schwäbischen High-End Players auf. Die Pointierung/Betonung einzelner Silben bzw. Strophen gelingt ihm vorzüglich und macht das Lauschen der Sänger zu einem Erlebnis. Nach dieser interessanten Hörerfahrung haben wir uns etwas anderer Musik bedient, um den Fähigkeites des SP1 auf den Zahn zu füllen, sind jedoch wieder bei einem OST gelandet. Dieses Mal muss sich der Player der Herausforderung gegenüber sehen, die rein instrumentalen, orchestralen Stücke des "24" Soundtracks zum Leben zu erwecken. Hier dominieren Violinen, Geigen und Klaviereinlagen sowie allerhand synthetischer Effekte, welche miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Keine leichte Aufgabe, schließlich haben wir hier schon oft bemerkt, dass sich manche Geräte bei etwas komplexer aufgebauter Musik auf einzelne Aspekte fokussieren und die Gesamtheit des Klanges vernachlässigen. Der Surround Player 1 enttäuschte uns jedoch nicht. Mit hervorragendem Rythmusgefühl managte er Tempowechsel und behielt in jedem Moment die Oberhand. Jedes Element wurde zudem klar eingegliedert und dabei körperreich herausgearbeitet. Die immense Klangruhe bei langgezogenen Tönen sowie die detailreiche Wiedergabe im hochfrequenten Bereich waren weitere Faktoren, die für Hörspaß sorgten. Auch bei sehr schnellen, feinen Effekten modelliert der SP1 die Klangdetails im Hochtonbereich sehr akribisch und genau - allerdings kann er sich deswegen nicht ganz freisprechen, etwas fordernder/einnehmender zu klingen, während andere Player etwas lässiger agieren und dadurch sanfter wirken. 

Das Fehlen einer digitalen Hochgeschwindigkeitsschnittstelle mag zwar auf dem Datenblatt durchaus für Verdruss sorgen, doch in der Praxis kann man darüber sehr gut hinwegsehen. Zum Einen stellen SACD- und DVD-Audio Medien ohnehin nur einen unbedeutenden Markt dar; andererseits vermag der Surround Player 1 mit seinem integriertem Analog-Dekoder zu überzeugen. Denn unabhängig davon, ob wir zB. eine Audio-CD per Chinch ausgegeben haben, oder eine DVD auf digitalen Weg zur Vorstufe weitergegeben wurde - stets blieb der Player seiner aufrichtigen, detaillierten Spielweise treu. So wundert es auch nicht, dass der analoge Mehrkanalausgang alles andere als eine Notlösung darstellt, zumal die ausgereife Pioneer Software sämtliche Delay- und Pegelanpassungen erlaubt. Doch während der Genuss von Purcupine Tree's "In Absentia" (5.1 DVD-Audio) durch eine hervorragende Durchzeichnung und Klangruhe begeistern konnte, stellte sich in Dekodierung von "normalen" Dolby Digital/DTS DVD-Tonspuren als verbesserungswürdig heraus. Dass der diesbezüglich direkte Vergleich gegenüber einer Audionet MapV2 eine undankbare Aufgabe darstellt, war angesichts der Ausnahmestellung der Bochumer Surroundvorstufe keine große Überraschung. Aber auch ein moderner, leistungsfähiger Mittelklasse-Receiver wie der Yamaha RX-V2700 (ca. 1.500€) überflügelt die onboard Dekodierung von Dolby Digital und DTS Streams des SP1, recht deutlich. Noch vor ein paar Jahren hätte das Leistungsprofil dieses DVD-Players locker ausgereicht, um sich selbst mit Boliden messen zu können, aber die ständige Weiterentwicklung sowie Steigerung der CPU-Power sorgt in Punkto Surroundkulisse, -integrität sowie Feingeistigkeit für frappierende Steigerungen. Trost für den SP1: auch anderen Player erleiden dasselbe Schicksal, zumal die Bitstream-Tonausgabe über die beiden digitalen Schnittstellen hervorragend klingen und den SP1 somit als Zuspielung für hochwertigste AV-Anlagen qualifizieren.

digitale Klangeigenschaften
analoger Mehrkanalausgang - Film
analoger Mehrkanalausgang - Audio
analoger Stereoausgang

Was bringt der Blick über den Tellerrand zu Tage ? Nun - der Surround Player 1 braucht sich in akustischer Hinsicht vor keinem Gerät zu verstecken - ausgenommen vom Audionet VipG2. Speziell in den Disziplinen Räumlichkeit, Detaillierung und Feindynamik markiert Dieser sowieso eine komplett neue Messlatte, verlangt aber mit seinem Kaufpreise von 7.000 Euro auch finanziell einen größeren finanziellen Aderlass. Während die onboard Videosektionen auf ähnlichem Niveau kämpfen, geht der Audionet-Player ausstattungsseitig wiederrum in Führung. Hier sind immerhin proprietäre Schnittstellen vorhanden, um SACD und DVD-Audio Signale auf digitalen Wege in eine Vorstufe zu bekommen. Außerdem besitzt der Player schon standardmäßig eine XLR-Schnittstelle, besitzt einen USB-Anschluss, lässt sich nachträglich mit dem EPS-Modul (externes Präzisionsnetzteil) nochmals deutlich aufwerten und auch einem werksseitigem SDI-Upgrade steht bei dem Bochumer Edelhersteller nichts im Wege. Auf der Haben-Seite steht zudem die größere Farbauswahl der Frontplatte und des Displays. Macht eine Investition in einen SP1 angesichts des allmächtig wirkenden VipG2 denn nun überhaupt noch Sinn ? Nun - auch wenn der Audionet Player wirklich etwas ganz Besonderes darstellt, so ist auch dieses Gerät nicht perfekt und lässt dem SP1 noch genügend Freiraum, sich im Markt ebenfalls zu etablieren. Die digitale Tonausgabe beider Player ist durchaus vergleichbar, wer also ohnehin in seiner Vorstufe die Digital/Analag Wandlung durchführt, braucht nicht unbedingt einen Audionet-Player. Außerdem möchten wir nicht unerwähnt lassen, dass der VipG2 durch seine Konzeption (Holzgehäuse mit aktiver Lüftung, entkoppelte Laufwerksmechanik) auch Nachteile mitbringt, die dem SP1 in die Karten spielen: so könnten sich akustisch sensible Naturen durchaus an dem leisen Gehäuselüfter des VipG2 stören, der zwar nicht laut, aber dennoch hörbar seinen Dienst verrichtet (dieser läuft übrigens sehr schnell an, auch bei reiner CD-Wiedergabe). Außerdem kann der Audionet-Player nicht leugnen, dass auch die Laufwerkssektion nicht völlig unbemerkt vorgeht und ihrerseits hörbare Geräusche von sich gibt. Beide Problempunkte kennt der Surround Player 1 gar nicht. Er besitzt kein aktives Lüftungskonzept und ist in Bezug auf Laufwerksgeräusche ohnehin der absolute Primus seiner Klasse. 

Die Gegenüberstellung mit den günstigeren Modellen Denon DVD-3930 und Toshiba HD-XE1 stellen für den Accustic Arts Player eine etwas undankbare Aufgabe dar. Es ist nicht zu leugnen, dass diese Komponenten mit visuell höheren Fähigkeiten ausgestattet sind, und bei sehr hochwertigen Bildwiedergabegeräten in Führung gehen. Kann der SP1 in den Grunddisziplinen (Kontrast, Schärfe etc.) noch gut mithalten, so überflügeln die beiden Kontrahenten mit ihren neueren Videoprozessoren den High-End Player in den Kategorien Scaling und De-Interlacing relativ deutlich. Hier macht sich schlichtweg bemerkbar, dass der SP1 auf etwas älterer Technik basiert und nicht dafür gemacht ist, die neuesten High-Tech Plasma-Displays mit 1080p Signalen zu versorgen. Das Blatt wendet sich, sobald akustische Leistungen abgefragt werden. Mit Sicherheit bietet sowohl der Toshiba XE-1 , als auch der Denon DVD-3930 für ihre Geräte-/Preisklasse bemerkenswerte Leistungen, dem SP1 haben sie jedoch nichts entgegenzusetzen. Hier spielt der High-End Player schlichtweg (mindestens) eine Klasse höher, insbesondere was dynamische Athletik und das Loslösen des Klanges vom Lautsprecher betrifft. 

Fazit:

Auch wenn der Surround Player 1 nicht in jeder Disziplin neue Bestmarken setzt - er wird zweifellos seine Liebhaber finden: die hier gebotene Kombination aus detailreicher Akustik, solider Videoperformance und beeindruckender Verarbeitungsqualität macht den SP1 zu einem wahren Schmuckstück für Kenner und Genießer. Wir haben den Player als sehr hochwertige Signalquelle nicht nur sehr häufig, sondern auch sehr gerne bei verschiedenen Gerätetests benutzt. Insbesondere die CD-Wiedergabe verzückte die audiophilen Ohren innerhalb unserer Redaktion jedes Mal aufs Neue und sorgte dafür, dass die Hörsessions öfters dann doch länger als geplant gedauert haben... - es macht einfach Spaß, mit dem Surround Player 1 seiner Lieblingsmusik zu fröhnen. Dass hochpreisige HiFi-Komponenten viele Details aus der Musik holen, ist eher die Regel als die Ausnahme, der Accustic Arts Player ist hingegen deswegen etwas Besonderes, weil er nicht auf "Eigenklang" getrimmt ist und dabei sehr musikalisch/rythmisch bzw. fließend zu Werke geht. Der akustisch stimmige Gesamteindruck wird zudem auch von weiteren Faktoren untermauert: das nicht hörbare Laufwerk, die simple Bedienung und die hochwertige Mechanik unterstreichen ebenfalls die Ambitionen des SP1, eine lange Zeit im HiFi-Rack seines Käufers verweilen zu dürfen. Obwohl die Umgehung des Regionalcodes und der User-Prohibitions (Zwangsabspielen von Trailern etc.) auch für DVD-"Freaks" willkommene Features darstellen, so spricht der SP1 von seiner Auslegung definitiv nicht den Hardcore Heimkino-User an, dem es vornehmlich darum geht, ihn mit hunderten DVDs zu füttern. Wer ein bestmöglichstes Bild haben will, findet in anderen Geräten bessere Alternativen. Wenn Ihr Hauptaugenmerk hingegen hauptsächlich bei der akustischen Performance liegt, so kann es der SP1 auch mit preisgleichen reinen CD-Playern aufnehmen, und erlaubt auch einen gepflegten Filmabend. Mit dem Surround Player 1 liefert der schwäbische Hersteller einen überzeugenden Einstand auf unserer Plattform und macht uns neugierig, ob die Symbiose aus Studiotechnik und High-End Hifi auch bei ihrem restlichen Portfolio solch attraktive Komponenten hervorbringt.

Die CD-Player Alternative: der Surround Player läuft akustisch zur Höchstform auf, spielt DVDs auf gutem Niveau ab, besitzt eine ausgereife, solide technische Basis sowie eine erstklassige Verarbeitung auf Top-Niveau 

 
Accustic Arts Surround Player - Preis 5.500 Euro
DVD Player, High-End Klasse
Test: 4. September 2007 
Preis-/Leistungsverhältnis: 

+ akustisch sehr gelungenes Gerät mit neutraler Klangwiedergabe
+ Verarbeitung und Materialanmutung gehören zur absoluten Spitze
+ extrem leises, um nicht zu sagen - unhörbares Laufwerk
+ gute Medienkompatibilität, solide Fehlerkorrektur
+ ordentlicher technischer Aufbau

- Videoperformance und Ausstattung nicht auf Niveau der aktuell Klassenbesten
- Fernbedienung gewinnt keinen Ergonomiepreis und ist zu schwer und klobig
- keine Farbauswahl beim Gehäuse
- keine Hochgeschwindigkeitsschnittstellen und nur HDMI 1.0

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Dieser AREA DVD High-End Test wurde durchgeführt mit Kabeln von:

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Redaktion: Lars Mette