Preview: Yamaha RX-V1400
08.01.2004 (cr)
Ausstattung
Overview
Darauf haben viele unserer Leser gewartet: Der Yamaha RX-V1400 hat unsere Praxistest-Prozedur durchlaufen - und das mit durchschlagendem Erfolg, wie im gesamten Textverlauf nachzulesen ist. Zunächst ist anzumerken, dass die Ausstattung des RX-V1400 gerade in Anbetracht des Kaufpreises extrem reichhaltig ausfällt. So wird alles decodiert, was "State Of The Art" ist, will heißen: Decoder für dts ES Discrete/Matrix, Dolby Digital 5.1. EX sowie für dts 96/24 sind mit an Bord. Ebenfalls bringt der 1400er einen THX Surround EX Decoder mit. Als einer der ersten AV-Receiver ist der RX-V1400 zudem mit dem weiter entwickelten Dolby Pro Logic IIx (mehr zur Technik im Anhang, mehr zu den Höreindrücken in der Tonwertung) ausgestattet. Herzstück des RX-V1400 ist ein 32 Bit Yamaha-DSP-Chip in doppelter Ausfertigung aus der hauseigenen Chipschmiede. Typisch für Yamaha AV-Equipment ist der Receiver auch wieder großzügig mit Cinema- und HiFi-DSP-Programmen ausgestattet, eine Übersicht über das Angebot haben wir im DSP Technik-Anhang zusammengestellt. Auch über Silent Cinema verfügt der RX-V1400. Diese Betriebsart ermöglicht (wie bereits von verschiedenen anderen Yamaha AV-Receivern her bekannt) bei Musik oder Filmen mit Mehrkanalton Surround-Klang aus gewöhnlichen Stereo-Kopfhörern. Die Betriebsart aktiviert sich automatisch beim Anschluss eines Kopfhörers. Ein weiteres Ausstattungsmerkmal ist der Night Listening Mode.
Als Yamaha-Neuheit bringt der RX-V1400 das automatische Lautsprecher-Einmeßprogramm Y.P.A.O mit, das - ähnlich wie Pioneers M.C.A.C.C. - die komplette Einpegelung und Einmessung des verwendeten Lautsprechersystems mittels eines mitgelieferten Messmikrophons vornimmt. Der Benutzer muss lediglich den automatischen Prozess starten. Über unsere Erfahrungen mit Y.P.A.O. berichten wir im weiteren Verlauf des Testes in der Bedienungswertung. Im Inneren des Yamaha arbeiten hochwertige 192 kHz/24-Bit Audio D/A-Wandler. Videoseitig wartet der Yamaha mit einem Videonormwandler auf.
Sehr reichhaltig ist der Yamaha mit Anschlüssen bestückt, unter anderem stehen zwei Komponenteneingänge, ein Komponentenausgang, ein Pre-Out für alle Kanäle, ein 5.1-Eingang für DVD Audio- oder SACD-Player, fünf optische und drei koaxiale Digitaleingänge sowie zwei optische Digitalausgänge zur Verfügung. Plattenfreunde werden sich über den Phon o-Eingang freuen. Wer schnell externe Zuspieler anschließen möchte, wird den kompletten Front AV-Eingang (inklusive optischem Digitaleingang, siehe Bild unten) zu schätzen wissen.
Der RX-V1400 im Detail
Verarbeitung/Hochwertigkeit
Die Verarbeitung des 15,5 kg schweren Geräts ist wie gewohnt ausgezeichnet. Die Gehäusefront ist aus echtem Metall, das großflächige DOT Matrix-Display erleichtert die Ablesbarkeit und steigert den schon bislang sehr positiven Gesamteindruck. Alle Bedienelemente auf der Gerätefront zeichnen sich durch eine saubere Einpassung aus. Der große Lautstärke-Drehregler ist gut geführt und lässt sich somit präzise bedienen. Die Geräterückseite ist ebenfalls sehr sauber verarbeitet, einen hervorragenden qualitativen Standard bietet auch die mitgelieferte Fernbedienung mit LC-Display (beleuchtet), das die gerade aktive Quelle anzeigt (z.B. "DVD" oder "CD").
Anschlüsse
Auf der Geräterückseite (das Bild oben zeigt, erkennbar am anderen Antennenanschluss, den offenen Lautsprecher-Schraubverschlüssen und den anderen Netzbuchsen, die US-Version des Yamaha) offeriert der RX-V1400 ein reichhaltiges Anschluss-Angebot. Insgesamt acht Digitaleingänge (5 optische und drei koaxiale) stehen zur Verfügung und ermöglichen eine Versorgung auch größerer Geräteparks. Zwei optische Digitalausgänge vervollständigen das digitale Verbindungsangebot. Auf der Frontseite des Geräts findet sich ein optischer Digitaleingang als Bestandteil des S-Video beschalteten Front AV-Eingangs. Ergänzt wird das Anschlussangebot durch zwei YUV-Eingänge und einen YUV-Ausgang. An weiteren analogen Audio- und Videoanschlüssen stehen sieben AV-Eingänge zur Disposition, die allesamt, wie in diesen Preisregionen üblich, S-Video und FBAS-beschaltet sind. Zwei AV-Ausgänge und zwei Audio-Ausgänge vervollständigen das Angebot. Des Weiteren gibt es einen 5.1 Eingang zum Anschluss eines DVD Audio- oder SACD-Players und einen kompletten Satz an Vorverstärkerausgängen (Pre-Outs), wenn man zusätzliche externe Endstufen anstatt der integrierten Einheiten verwenden möchte. Selbstverständlich stehen für alle Lautsprecher solide Schraubanschlüsse zur Verfügung.
Features und verwendete Baugruppen
Für seinen Kaufpreis von 850,-- EUR ist der Yamaha mit vielfältigen Features und qualitativ überzeugenden Baugruppen ausgestattet. Zunächst wollen wir die wichtigsten Ausstattungsmerkmale nennen, mehr dazu finden Sie auch im Anhang zum Test.
Im Inneren des RX-V1400 übernehmen zwei 32 Bit DSP-Chips aus Yamahas hauseigener Chipschmiede die Signalverarbeitung. Für die Wandlung der digitalen in die analogen Tonsignale stehen 192 kHz/24-Bit Audio D/A-Wandler zur Verfügung.
Wer eine umfangreiche klangliche Nachbearbeitung und Anpassung an den persönlichen Geschmack, die verwendete Software und den Hörraum wünscht, findet im RX-V1400 einen passenden Partner. Wer gern eine THX Select-konforme Wiedergabe wünscht, wird sich über das THX Select-Zertifikat freuen, das der Yamaha mitbringt. Mehr zum Thema THX finden Sie im umfangreichen Anhang am Ende des Testberichts. Natürlich stehen auch Yamahas aufwändig selbst entwickelte DSP-Programme zur Verfügung. Hier hat man die Wahl zwischen HiFi-DSP-Programmen und Cinema DSP-Programmen. Gerade die Cinema DSP-Programme zeichnen sich durch eine gute Möglichkeit zur Detailoptimierung aus. Je nach dem angewählten Programm, kann die Durchsetzungskraft der Effekte, die Weite der räumlichen Darstellung des Surround- und Back Surround - sowie des Front-Klangfelds erhöht werden. Auch die Natürlichkeit und die Einpassung der Stimm- und Musikdarstellung in das tonale Gesamtgefüge kann mit den DSP-Programmen beeinflusst werden.
Doch Yamaha geht noch weiter, denn nicht selten ist es so, dass der Anwender mit einem bestimmten DSP-Programm nicht glücklich wird, obwohl es eigentlich aufwändig programmiert ist und seine Arbeit gut macht. Aufgrund der individuellen Gegebenheiten im Hörraum können schon minimale, mit Sorgfalt ausgeführte Korrekturen aus einem zuvor durchschnittlich klingenden DSP ein sehr gut klingendes Programm machen. Yamaha gibt dem Käufer des RX-V1400 die Werkzeuge zur Anpassung selbst in die Hand, mittels umfangreicher Nachbearbeitungsmöglichkeiten, die im Anhang zu diesem Test ebenfalls aufgeführt und erklärt sind, können eigene Feinjustagen vorgenommen werden.
Als einer der ersten AV-Receiver verfügt der RX-V1400 über Dolby Pro Logic IIx. Im Vergleich zum Vorgänger ist PLIIx auch für akkurate Aufbereitung z.B. von 2-Kanal-Quellen in 6.1 oder 7.1-Signale geeignet. Wie bereits von Pro Logic II bekannt, gibt es einen Music- und einen Movie-Modus. Einen Überblick über Dolby Pro Logic IIx finden Sie ebenfalls am Ende des Testes.
Auch ist der RX-V1400 mit einem Videonorm-Wandler ausgestattet, der Composite-Signale in Komponenten- oder S-Videosignale umwandeln kann. Dieser Prozess ermöglicht dem Anwender eine qualitativ ordentliche Signalwandlung vorzunehmen und sorgt dafür, dass Composite-Signale über den S-Video- bzw. die YUV-Ausgang ausgegeben werden, auch wenn keine S-Video- oder Komponentensignale eingespeist werden. S-Video-Signale werden in Komponentensignale umgewandelt, wenn keine Komponentensignale eingespeist werden. Wichtig: Die umgewandelten Videosignale werden nur an den Monitor Out-Buchsen ausgegeben. Für die Aufnahme muss der identische Anschlusstyp (Composite oder S-Video) zwischen den einzelnen Komponenten verwendet werden. Yamaha weist ebenfalls darauf hin, dass sich, wenn S-Videosignale von einem Videorecorder in YUV (Komponenten)-Signale umgewandelt werden, die Signalqualität verschlechtern kann. Dies ist aber auch von der Güte der Verkablung (bei der Verbindung analoger Komponenten immer besonders wichtig!) und von der Güte des Videorecorders und der Videokassette abhängig.
Ebenfalls ist der RX-V1400 mit dem "Night Listening Mode" ausgestattet. Dieser Modus gewährleistet, dass Nachbarn oder Mitbewohner nachts nicht durch eine zu laute Wiedergabe gestört werden. Eine spezielle Equalizer-Optimierung filtert störende Frequenzen aus und passt die Basswiedergabe je nach Lautstärke an. Yamaha ist nach eigenen Angaben einer der wenigen Anbieter, die im Night Listening Mode neben Dolby Digital auch andere Soundformate wie DTS oder AAC unterstützen.
Insgesamt liefert der RX-V1400 in der ersten Wertung eine reife Leistung ab. Mit der reichhaltigen und praxisgerechten Ausstattung, der tadellosen Anschlussbestückung, der sehr guten Verarbeitung und der hochwertigen Baugruppen überzeugt der Yamaha ohne Einschränkung - volle Punktzahl.
Ausstattung Gesamtwertung
Bedienung
Zu bedienen ist der Yamaha sehr einfach - trotz des erheblichen Funktionsumfangs. Ihren Anteil daran hat vor allem die Y.P.A.O.-Technologie (Yamaha Parametric Room Acoustic Optimizer) zur Lautsprecher-Einmessung. YPAO ermöglicht es dem Endanwender, alle wichtigen Einstellungen für optimalen Surround-Klang automatisiert vorzunehmen. Dazu wird ein Mikrofon (Bild oben) am Sitzplatz des Zuhörers positioniert. Voraussetzung für eine effektive Arbeitsweise ist, dass im Hörraum kein übertriebener Geräuschpegel herrscht. Wie unsere Testreihen zeigten, ist es am besten, wenn für die Zeit des Einmessvorgangs absolute Ruhe im Hörraum ist. Yamaha gibt ferner den Ratschlag, dass an einem eventuell angeschlossenen aktiven Subwoofer der Ausgangspegel auf etwa die Hälfte (oder geringfügig weniger) und die Cross-Over-Frequency (Übernahmefrequenz des Subwoofers) auf den maximal möglichen Wert eingestellt sind.
Mittels eines Testtons werden die Lautsprechergröße und die Distanz der jeweiligen Box vom Hörplatz ermittelt. Wer THX Select-zertifizierte Lautsprecher verwendet, kann via OSD den Punkt der automatischen Lautsprecher-Größeneinstellung überspringen. Für THX-Lautsprecher ist grundsätzlich "small" die richtige Größenangabe. Im manuell anwählbaren Speaker Set Up sollte dann aber zur Sicherheit nochmals überprüft werden, ob auch alle Lautsprecher auf "small" stehen und dass die Crossover-Frequenz für den aktiven Subwoofer im Setup THX-konform angewählt ist. Ebenfalls werden die Schallwandler an die akustischen Gegebenheiten des Raumes angepasst. Mit hohem Aufwand nimmt Y.P.A.O. auch das Equalizing für jede einzelne Lautsprecherbox vor. Beim Equalizing kann man auf Wunsch nochmals zwischen verschiedenen Grundeinstellungen gewählt werden:
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Front: Einstellung des Frequenzgangs jedes Lautsprechers in Abhängigkeit von dem Klangbild der verwendeten Frontlautsprecher. Dieser Modus sollte dann Verwendung finden, wenn die Frontlautsprecher eine im Vergleich zum restlichen Boxenequipment deutlich bessere Qualität aufweisen.
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Flat: Durchschnittliche Anpassung des Frequenzgangs aller Lautsprecher. Diese Einstellung ist dann empfehlenswert, wenn alle Komponenten des verwendeten Multichannel Lautsprechersystems von gleicher Güte sind. Bei komplett zusammengehörigen Heimkinosets, bei denen praktisch baugleiche Boxen für alle Kanäle verwendet werden, ist dies die richtige Einstellung.
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Low: Durchschnittliche Anpassung des Frequenzgangs aller Lautsprecher, wobei der Genauigkeit der Bassfrequenzen Vorrang eingeräumt wird.
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Mid: Durchschnittliche Anpassung des Frequenzgangs aller Lautsprecher, wobei der Genauigkeit der mittleren Frequenzen Vorrang eingeräumt wird.
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High: Durchschnittliche Anpassung des Frequenzgangs aller Lautsprecher, wobei der Genauigkeit der hohen Frequenzen Vorrang eingeräumt wird.
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Skip: Überspringen dieses Punktes, ohne Einstellungen auszuführen.
Nach dem Punkt "Equalizing" kann man wählen, wie der weitere Setup-Vorgang vom RX-V1400 ausgeführt wird:
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Auto: Automatische Ausführung des gesamten Setup-Vorgangs.
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Step: Pause für Bestätigung zwischen jeder Prüfung des automatischen Setup-Vorgangs.
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Reload: Wiederherstellung der letzten automatischen Setup-Einstellungen.
Insgesamt bietet Y.P.A.O. eine ausgezeichnete Funktionsvielfalt - auch Fehlerquellen wie nicht richtig angeschlossene Lautsprecher lassen damit aufspüren, was in der Praxis tadellos funktionierte: So deckt der RX-V1400 gnadenlos falsche Polaritäten auf (wir haben zu Versuchszwecken einen Lautsprecher falsch gepolt anschlossen). Nach dem Einmessvorgang werden auf Wunsch auf dem OSD alle Ergebnisse angezeigt, so z.B. (siehe Bild unten), ob die Verkabelung stimmt.
Insgesamt konnte YPAO aber nicht nur durch die reichhaltige Ausstattung mit Funktionen, sondern ebenso durch die effektive Arbeitsweise gefallen: Die vorgenommenen Einstellungen sind dem verwendeten Lautsprechersystem exzellent angepasst - mit manuellem Set-Up würde man ein Vielfaches an Zeit verbringen und müsste sich zudem ein teures Schalldruckmessgerät zulegen, wenn man den selben Grad an Perfektion realisieren möchte, wie es Y.P.A.O. ermöglicht. Wer die Einpegelung seiner Anlage lieber manuell vornehmen möchte, kann dies natürlich ebenfalls tun und das übersichtliche OSD zur Hilfe nehmen. Auch abgesehen von den Setup-Arbeiten ist der RX-V1400 einfach zu handhaben. Daran hat die übersichtliche, klar gegliederte Fernbedienung und das großflächige Gerätedisplay ebenso Anteil wie die gut in der Hand liegenden Bedienelemente auf der Gerätefront. Mit diesen insgesamt überzeugenden Leistungen holt sich der Yamaha auch in der zweiten Wertung die Höchstpunktzahl.
Bewertung
Ton
Testequipment:
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DVD-Player Pioneer DV-668AV, Toshiba SD-530
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Lautsprecher-Sets Infinity Kappa 7.1-System, Teufel Theater 2, Test: Teufel System 5
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Wired by Oehlbach
Zur Situation
Viele Leser werden sich wundern. Bei den AV-Verstärker- und -Receiver-Tests vergeben wir in fast allen Fällen sehr gute Testnoten. Bei Projektoren oder DVD-Playern verhält es sich etwas anders, hier gibt es auch mal andere Zensuren, wobei auch hier ein Großteil der Geräte tadellos abschneidet. Dass dies so ist, hat mehrere Gründe. Zum einen versuchen wir, die verheißungsvollsten Offerten zu selektieren, um diese dann ausführlich zu testen. Neue Ausstattungsmerkmale, ein besonders gutes Preis-/Leistungsverhältnis oder hochwertige "Basisarbeit" in Form qualitativ überzeugender Baugruppen - dies alles sind Zutaten, nach denen wir versuchen, unsere Testkandidaten auszuwählen. Da die Ausführlichkeit der Tests in dieser Form erhalten bleiben soll, möchten wir die Anzahl der getesteten Geräte maßvoll, aber nicht drastisch erhöhen. Alle diese Faktoren führen dazu, dass bei allen getesteten Geräten die durchschnittlichen Benotungen hoch ausfallen. Dies heißt aber nicht, dass wir - auch eine sorgfältige Selektion kann nicht vor der Auswahl einer nur durchschnittlichen Komponente bewahren - wenn es sein muss, eine dem nicht ganz zufriedenstellenden Leistungsprofil entsprechende Bewertung vornehmen.
In Bezug auf AV-Verstärker und -Receiver ist festzustellen, dass gerade in den bezahlbaren Klassen sich eine Menge getan hat. Das gesamte Niveau ist hoch, von vielen namhaften Anbietern wie Onkyo, Denon, Yamaha, Marantz, Harman Kardon oder Pioneer gibt es Geräte, die in Bezug auf ihr Performance-Profil sehr nahe beieinander liegen. Auch zu bezahlbaren Preisen hält der Markt verschiedene hervorragende Geräte bereit - und ihnen ist gemein, dass sie immer mehr zu "Universalisten" werden. Während vor noch nicht allzu langer Zeit gerade preisgünstigere Geräte in einer Disziplin besonders gute Leistungen erbringen konnten - z.B. im Mehrkanal-Filmtonbetrieb -, in anderen Wertungen aber nur durchschnittliche Fähigkeiten mitbrachten (z.B. Stereosound oder Mehrkanal-Musikklang), kann der Kunde nun immer mehr Komponenten einkaufen, die in allen akustischen Belangen überzeugende Leistungen vorweisen können und zudem noch bezahlbar sind. Durch die immer umfangreicher werdende Ausstattung, die durchweg gute Verarbeitung und die bereits erwähnten klanglich beachtlichen Leistungen, so scheint es, werden es immer weniger Unterscheidungsmerkmale, die man zwischen verschiedenen Geräten ausfindig machen kann. Doch dem ist nicht so - denn eine gewisse Individualität ist noch immer spürbar.
Noch lange nicht jeder AV-Receiver ist klanglich identisch ausgelegt, auch wenn einem mancher Fachmann gern erklärt, dass der AV-Verstärker oder -Receiver, wenn er gut ist, nur neutral den Klang reproduzieren muss und das akustische Ergebnis nur von den verwendeten Lautsprechern und von der Akustik des jeweiligen Hörraums abhängt. Daran ist schon etwas Wahres, denn tatsächlich beeinflussen die verwendeten Lautsprecher, die Aufstellung und nicht zuletzt die Hörraumakustik das Klangerlebnis maßgeblich. Doch auch der AV-Receiver oder -Verstärker trägt mit zum akustischen Gesamterlebnis bei. Was heißt das nun für den potentiellen AV-Receiver-Käufer? Nun, zum einen, dass er eine beträchtliche Auswahl an Geräten hat, die objektiv gesehen qualitativ alle überzeugen - wenngleich sich im Detail Unterschiede finden. Zum anderen heißt das, dass verschiedene Geräte, die objektiv betrachtet alle tadellose Leistungen erbringen, sich in Bezug auf ihre Auslegung aber unterscheiden. Aus diesem Grund sind zweierlei Dinge für einen erfolgreichen Kauf wichtig: Zum einen, sich bereits vor dem Kauf über die eigenen Prioritäten klar zu werden. Zum anderen, ausführlich Probe zu hören, um auch genau den Wunsch-Receiver ausfindig zu machen. Eine wirklich schlechte Wahl kann man kaum noch treffen - wie dieser Test aber beispielsweise zeigen wird, ist jedoch möglich, unter den guten besonders gute AV-Receiver ausfindig zu machen, die mit ihrer gefälligen Auslegung einen großen potentiellen Kundenkreis ansprechen dürften.
Pegelfestigkeit
Die Endstufen verdienen sich ohne Einschränkung das Prädikat "bärenstark": Mit großer Gelassenheit werden auch hohe Pegel verarbeitet. Dass sich der etwas teurere Denon AVR-2803 gerade bei hohen Pegeln in größeren Hörräumen über 30 Quadratmeter dem Yamaha geschlagen geben muss, zeigt, dass die Entwicklung nicht stillsteht, der 2803 ist bereits seit geraumer Zeit auf dem Markt und bekommt "von unten" schon starke hausinterne Konkurrenz vom Denon AVR-1804. Besonders positiv in Bezug auf unser Testgerät fiel der selbst bei extrem hohen Pegeln noch sehr kraftvolle, raumfüllende und zugleich saubere Bass auf. Aber auch im Hochtonbereich wirkte der RX-V1400 keinesfalls angestrengt und gepresst, sondern souverän und frisch. Der rund 50,-- EUR günstigere und gewiss nicht schwächliche Pioneer VSX-D912 ist dem kraftvollen Yamaha in Bezug auf die Standhaftigkeit bei hohen Pegeln hörbar unterlegen. Der Yamaha klingt im direkten Vergleich souveräner, ohne erkennbare Mühen arbeitet der AV-Receiver auch bei großen Lautstärken noch Einzelheiten heraus.
Absolut problemlos verhält sich der Yamaha auch in Bezug auf das verwendete Lautsprechersystem. Durch die großen zur Verfügung stehenden Kraftreserven kann der RX-V1400 auch gut mit größer dimensionierten Standlautsprechern zusammenarbeiten, und dies selbst dann, wenn kein separater aktiver Subwoofer angeschlossen ist. Mit dieser Konstellation kommen andere AV-Receiver, auch preislich günstigere, ebenfalls zurecht - aber nicht so problemlos wie der RX-V1400. Selbst manch teureres Gerät bietet einen weniger kraftvollen Gesamteindruck, gerade bei hohen Pegeln wird der Bassbereich in manchen Fällen etwas schmal und wirkt nicht mehr souverän und satt. Der 1400er hingegen bietet in Hörräumen bis rund 30 Quadratmetern eine tadellose Bassperformance auch bei sehr hohen Pegeln. Bei größeren Hörräumen nimmt die Basskraft in Verbindung mit größeren Standlautsprechern ohne zusätzlichen aktiven Subwoofer etwas ab, aber es reicht immer noch, um selbst da manch teureren Konkurrenten auf die Plätze zu verweisen. Auch im knapp 40 Quadratmeter großen Hörraum ist der Yamaha zu betreiben, ebenfalls mit beachtlichen Pegeln - empfehlenswert ist es aber dann, einen zusätzlichen aktiven Subwoofer anzuschließen, der den Endstufen des Receivers Arbeit im leistungsintensiven Bassbereich abnimmt.
Mit seiner überragenden Pegelfestigkeit auch in großen Hörräumen schließt der preisgünstige Yamaha praktisch komplett zum Niveau der zwar ebenfalls exzellenten, aber spürbar teureren Konkurrenten vom Schlag eines Pioneer VSX-AX3 oder eines Onkyo TX-SR701E auf. Beiden Konkurrenzmodellen hat der Yamaha zusätzlich die noch umfassendere Ausstattung (dem Onkyo fehlt die 7. Endstufe, dem Pioneer fehlen Einstellmöglichkeiten für PLII, auch hat er keine YUV-Anschlüsse, keiner der beiden Konkurrenten verfügt über PLIIx). Wer nochmals mehr Pegelfestigkeit in bezahlbaren Preisregionen sucht, wird spürbar mehr Geld in die Hand nehmen müssen und kann den (immer noch finanzierbaren) extrem durchsetzungsstarken Harman/Kardon AVR-5550 einkaufen. Dieser hat bei extremen Lautstärken Vorteile gegenüber dem sehr viel preiswerteren Yamaha - und nicht nur gegenüber diesem: Selbst mancher nochmals teurerer AV-Receiver hat wenig Chancen gegen den "Pegel-Terminator" von Harman Kardon. Doch zurück zum RX-V1400, der für 850,-- EUR momentan eine praktisch konkurrenzlose Pegelfestigkeit bietet. Wir sind bereits gespannt, wie sich neue Konkurrenzmodelle, die in diesem Jahr erscheinen werden, im Vergleich zum Yamaha schlagen.
Klang Mehrkanal-Filmton
Sehr interessant macht den Yamaha auch die Auswahl zwischen dem THX Select Post Processing und den hauseigenen Cinema DSP-Programmen. Der Anwender hat den Vorteil, dass er mit den umfangreichen Nachbearbeitungsmöglichkeiten des RX-V1400 für praktisch jedes Ausgangsmaterial den richtigen Modus ermitteln kann. Voraussetzung ist aber, dass man sich Zeit für die Auswahl nimmt und auch Interesse hat, etwas zu experimentieren, bis der ideale Modus gefunden ist. Im Testbetrieb gefiel der Yamaha im THX-Modus mit einer klaren Stimmverständlichkeit, einem aufgeräumten, gefälligen und nie zu spitzen Hochtonbereich, einer lebendigen, vielschichtigen Surround-Klangkulisse und einem stämmigen, aber nie unangenehm überbetonten Bass. Gerade, was den Hochtonbereich angeht - der sich manchmal im THX Betrieb etwas gedämpft und emotionslos anhört - ist den Yamaha-Technikern ein großer Wurf gelungen, denn der RX-V1400 klingt transparent, harmonisch und detailreich. Mit sehr viel Fundament, gerade bei tiefen Männerstimmen, kann die Stimmdarstellung aufwarten. Aber auch die klare, nie unangenehm-überspitzte Darstellung von Frauenstimmen sichert dem RX-V1400 Pluspunkte.
Überragend agierte der RX-V1400 bei der gesamten siebten dts Demo-DVD. Bei der Sequenz aus "Behind Enemy Lines" beeindruckte die Basskraft und die Souveränität der gesamten Darstellung. Die plötzlich hereinbrechende Kette heftigster Explosionen gibt der Yamaha authentisch und ausdrucksstark wieder, so dass beim Auditorium richtiges Heimkino-Feeling aufkommt. Auch beim Ausschnitt aus "The Fast and the Furious" brilliert der RX-V1400 mit einer durchsetzungsstarken Vorstellung. Er bringt die Brisanz der Verfolgungsjagd gekonnt zum Ausdruck und lässt die Schüsse, die der Truckfahrer aus seiner Schrotflinte durch das Fenster des Führerhauses ballert, mit Nachdruck durch den Hörraum krachen. Auch bringt der AV-Receiver gut zum Ausdruck, dass den dts-Tonmischern das Re-Mastering ausgesprochen gut gelungen ist. Vor allem die Surround- und Back Surround-Klangkulisse beeindruckt durch ihre erstaunliche Vielschichtigkeit. Mit der THX Ultimate Demo DVD kommt der Yamaha ebenfalls ausgesprochen gut zurecht. Bereits der klassische Broadway-Trailer lässt erahnen, wie viel Kraft im RX-V1400 steckt. Bei der "berühmt-berüchtigten" Pod Race-Sequenz dann zieht der Yamaha alle Register seines Könnens. Vor allem die umfassende Gesamtdarstellung, die auch kleinere Effekte exzellent mit einbezieht, sorgt dafür, dass ein Höreindruck entsteht, den man ansonsten nur von deutlich teureren Geräten her kennt.
Klang Mehrkanal-Musikbetrieb
Im Mehrkanal-Musikbetrieb bietet der Yamaha in dieser Preisklasse schon fast sensationelle Leistungen. Der Bassbereich beeindruckte uns im Besonderen. Mit klarem, sauber durchstrukturiertem Fundament und einer hervorragenden Betonung sorgte der RX-V1400 für große Begeisterung. Niemals erscheint der Bass, auch bei mehrkanaligen hochwertigen klassischen DVDs, zu dominant oder unharmonisch. Stets schafft der AV-Receiver durch seine homogene Wiedergabe ein kraftvolles, doch zugleich angenehm zurückhaltendes Fundament. Ist Antrittsstärke im tieffrequenten Bereich gefragt, z.B. bei einem plötzlichen orchestralen Einsatz, agiert der RX-V1400 dynamisch und schnell. Gerade, was auch den Faktor Dynamik bei der Bassdarstellung anbetrifft, ist Yamaha eine besonders gute Abstimmung geglückt. Für den Preis von 850,-- EUR außerordentlich gelungen ist auch die sensible Detaillierung. Kleine musikalische Einzelheiten arbeitet der Yamaha vortrefflich heraus und ermöglicht so ein sehr intensives Klangerlebnis. Selbst diffizile Passagen z.B. in klassischen Musikstücken bereitet der RX-V1400 ausgezeichnet auf. Kein Instrument entgeht ihm, er verleiht jedem ein individuelles Gesicht und schafft es dennoch, aus den vielen Einzelheiten ein harmonisches Ganzes zu formen. Auch die Stimmdarstellung lässt praktisch keine Wünsche offen.
Profiliert und natürlich stellt der Yamaha Stimmen dar und arbeitet sie stimmig in die Gesamtakustik ein. Mit seiner differenzierten, aber zugleich dynamisch-kraftvollen Wiedergabe hat der RX-V1400 ein Profil, das viele potentielle Käufer glücklich machen wird - erst recht in Anbetracht des Kaufpreises. Wie gut der Yamaha mit klassischer Musik zurecht kommt, bewies er uns beim Auszug aus Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten", zu finden auf der THX Ultimate Demo DVD. Mit Verve und tadelloser Detailarbeit schuf der Receiver den Eindruck einer ausgefeilten akustischen Aufbereitung - nur extrem anspruchsvolle Musikliebhaber, die über sehr viel Hörerfahrung verfügen, wünschen sich noch minimal mehr Feinstaffelung im Gesamtklangbild, was zu einer nochmals detailverliebteren und kompletteren Wiedergabe führt. Diesen hohen Ansprüchen aber werden erst sehr viel teurere Gerätschaften gerecht. Bei Mahlers 2. Symphonie, abgelegt auf der dritten dts Demo DVD, tritt der RX-V1400 mit unerwarteter Leichtigkeit auf: Wie ein feinfühliger, stimmig agierender Klangteppich legen sich die Choralstimmen über die Zuhörerschaft. Diese sehr sensible, passende Art der Darstellung kennen wir nur von deutlich teureren AV-Receivern. Den schwierig zu meisternden "Chronos"-Trailer auf der siebten dts Demo DVD meisterte der Yamaha ebenfalls sehr beachtlich. Die krasse Bassdynamik und den immensen Tiefgang stellte das Gerät ebenso überzeugend dar wie feine Zwischentöne im Hochtonbereich.
Dolby Pro Logic IIx
Sehr gespannt waren wir auf Dolby Pro Logic 2x - und die hohen Erwartungen wurden erfüllt: Mit einer im Vergleich zu Dolby Pro Logic 2 deutlich verbesserten räumlichen Gesamtwirkung macht sich die Extended Surround Integration des neuen Systems vollauf bezahlt. Im Music- und im Movie-Modus sorgt Dolby PL 2x selbst bei der Aufpolierung von Stereoquellen für ein exzellentes Surrounderlebnis. Der Zuhörer fühlt sich von einem stimmigen, klar aufgebauten Surround-Klangteppich umgeben - hier ist es Dolby nach unseren Höreindrücken geglückt, zu Logic 7 aufzuschließen. Doch nicht nur im Surround- und Backsurround-Bereich brechen neue Zeiten an, auch die Front-Klangkulisse präsentiert sich wirkungsvoll überarbeitet. Herauszuhören ist eine bessere Tiefenstaffelung und eine saubere Detailwiedergabe. Das leichte Verwaschen, gerade bei kleinen vokalen oder instrumentalen Feinheiten, ist bei Pro Logic IIx fast ganz verschwunden. Somit mausert sich diese Betriebsart zu einer ernst zu nehmenden Alternative auch für den engagierten Stereohörer, der bislang aus Gründen der nicht zureichenden Detaileinarbeitung und der nicht perfekten Transparenz bislang vor der Anwendung eines Surround-Aufpolierers eher zurückschreckten. Natürlich muss man sich als eingefleischter Stereo-Hörer trotzdem akustisch umgewöhnen, wenn man sich aber an die klanglichen Vorteile von PLIIx gewöhnt hat, wird man, dies wagen wir zu prognostizieren, ihn immer häufiger anwählen. Yamaha bietet übrigens auch für PLIIx im Music- und im Movie-Betrieb eine klanglich optimierte Extended-Betriebsart an, die ein noch etwas weiträumigeres Surrounderlebnis zur Verfügung stellt.
Im Movie-Modus ist beeindruckend, was nun z.B. aus lediglich Dolby Pro Logic-codiertem Material herausgeholt wird. Das Raumgefühl ist hier wirklich beachtlich, nichts mehr wirkt zu gepresst und zu monoton - man erhält den Eindruck einer kompletten Klangkulisse. Hinzuzufügen ist dieser Feststellung aber, dass auch PLIIx nicht zaubern kann. Ist die Abmischung des Ausgangsmaterials schlecht, kann man auch von einem hervorragenden Aufpolierer nicht erwarten, dass er aus dem Nichts eine vielschichtige, transparente und dynamische Surround-Sounddarstellung kreiert. Aus ordentlichen Pro Logic Abmischungen aber holt PLIIx Movie eine ganze Menge heraus, so dass man nun von einem echten Klangerlebnis sprechen kann. Das aufpolierte Ergebnis wirkt auch nicht mehr so vordergründig und aufgesetzt, sondern überzeugt mit guter Tiefenwirkung und einer dichteren Gesamtdarstellung. Mehr Präzision wurde der Stimmdarstellung hinzugefügt, die dadurch charismatischer und natürlicher wirkt. Die Gesamtakustik im PLIIx Movie Betrieb erscheint durch die ganzen Verbesserungsmaßnahmen klarer, facettenreicher und fundierter. Der solide antretende Bassbereich trägt ebenfalls seinen Beitrag dazu bei.
Stereoklang
Was die Stereoqualitäten betrifft, bietet Yamaha zur Zeit beim gesamten Product Line Up Überdurchschnittliches. Der RX-V1400 macht da keine Ausnahme und gefiel uns mit seinem klaren Gesamtaufbau, der großen akustischen Homogenität und der tadellosen Detaileinarbeitung. Wer Musik möglichst unverfälscht genießen möchte, kann den Direct Modus einsetzen, der besonders für hochwertige CD-Aufnahmen mit klassischer Musik oder mit Jazz-Musik geeignet ist. In dieser Betriebsart werden sämtliche Schaltungen, die das Quellsignal beeinflussen und somit verändern können, umgangen. Der klare, natürliche und detailreiche Klang zeigt, dass die im Yamaha verbauten Endstufen von erstaunlich hoher Qualität sind. Auch im normalen Stereobetrieb überzeugen die Resultate, die der AV-Receiver vollbringt. Das Klangbild ist selbst bei nur durchschnittlichen CDs noch gut strukturiert und von guter Frische. Im Vergleich zur Konkurrenz überbietet der Yamaha den mit rund 1.000,-- EUR teureren Denon AVR-2803 ebenso hörbar wie den mit 799,-- EUR günstigeren Pioneer VSX-D912 hörbar. Vor allem der exaktere Bühnenaufbau und die klarere, feinfühligere Gesamtakustik zeichnen den Yamaha im Vergleich zur Konkurrenz aus. Selbst deutlich teurere Geräte wie der anerkannt gute Onkyo TX-SR701E liefern kaum bessere Leistungen - für den Kaufpreis ist das Performance-Profil des Yamaha somit höchst beachtlich und momentan außer Konkurrenz.
Anmerkungen zur Lautsprecherwahl
Noch einige Anmerkungen wollen wir zur richtigen Lautsprecherauswahl machen. Ein ausgezeichnetes Gerät wie der RX-V1400 sollte ein Lautsprechersystem verdienen, das die gleichen Performance-Werte aufbieten kann. Zwar ist mittels Y.P.A.O. eine sehr gute Anpassung an extrem viele Boxensysteme gegeben, doch aus einem unzureichenden Lautsprechersystem kann keine Zusatzfunktion der Welt ein klangstarkes Schallwandler-Ensemble machen - genau wie selbst der beste Dirigent nicht in der Lage ist, aus einer untalentierten Ansammlung von Instrumentalisten ein Eliteorchester zu formen. Also sollte man beim Lautsprecherkauf auf Qualität zum fairen Preis achten. Wichtig ist, dass das Lautsprechersystem gute Belastungswerte mitbringt und somit auch zu den kraftvoll zupackenden Endstufen des Yamaha passt. Ebenfalls zu achten ist auf eine ansprechende Hochtonwiedergabe und eine sorgfältige Detailwiedergabe. Spendieren sollte man dem RX-V1400, der Stimmen so natürlich und sauber durchstrukuriert wiedergeben kann, auf jeden Fall einen hochwertigen Centerlautsprecher mit ansprechendem Gehäusevolumen.
Bewertung Pegelfestigkeit
Bewertung Klang Film
Bewertung Klang Mehrkanal-Musik
Bewertung Klang Dolby PLIIx
Bewertung Klang Stereo
Fazit
Für die Konkurrenten brechen harte Zeiten an - denn mit dem RX-V1400 ist Yamaha ein ganz großer Wurf gelungen. Dass es sich bei diesem AV-Receiver um eine besonders gute Offerte handelt, wird schon an einem Merkmal deutlich, dem viele Käufer besonders viel Aufmerksamkeit schenken: Dem Kaufpreis. Für 850,-- EUR erhält der Mehrkanal-Freund ein voll ausgestattetes Gerät mit 7-Kanal-Endstufe und reichlich Leistung, dazu sowohl eine Menge aufwändiger DSP-Programme und ein THX Select-Zertifikat. Die Anschlussbestückung fällt üppig aus, die Verarbeitung ist Yamaha-gewohnt tadellos. Die Bedienung überzeugt durch ihr durchdachtes Konzept. Wesentlichen Anteil am problemlosen Handling hat das Lautsprecher-Einmesssystem Y.P.A.O., das im Testbetrieb durch eine hervorragende Funktionalität überzeugen konnte. Doch alle diese Vorteile würden noch keine Ausnahmeposition sichern - um diese zu erreichen, muss ein AV-Receiver weit überdurchschnittliche akustische Qualitäten mitbringen. Und genau mit diesen kann der Yamaha in allen Teilwertungen dienen. Der Heimkinoklang begeistert mit einem satten, aber nie störenden Bass, einer ausgewogenen, klaren Stimmwiedergabe sowie einem sehr dichten, fein strukturierten Surround- und Back Surround-Klangfeld. Besonders hat uns die reichhaltige Auswahl an verschiedenen Sound-Aufbereitungsmöglichkeiten gefallen. Im THX Select-Betrieb agiert der RX-V1400 ausgewogen, mit einer sehr klaren, nie überspitzten Hochtondarstellung. Je nach räumlichen Verhältnissen, dem eigenen Geschmack und der verwendeten Software sind auch verschiedene Cinema DSP-Programme empfehlenswert. Die Voraussetzungen für einen akkuraten Cinema DSP Einsatz ist aber, dass man sich ausführlich Zeit nimmt und in Ruhe Hörproben vornimmt. Beim kurzen Probe hören sind die Unterschiede zwischen den Programmen auch kaum festzustellen. Mit Dolby Pro Logic IIx hat der Yamaha einen im Movie-Einsatz sehr empfehlenswerten Surround-Aufpolierer integriert, der eine räumlich dichte, gut aufgebaute und dynamische Klangkulisse bietet.
Im Musikeinsatz sind die Qualitäten des RX-V1400 in Anbetracht des Kaufpreises ebenfalls enorm. Schwächen scheinen nirgendwo durch, der Yamaha präsentiert sich als echter Allrounder. Mit hoher Sensibilität arbeitet das Gerät auch feine Details heraus. Hier wird eine Genauigkeit geboten, die bis vor kurzem in diesen bezahlbaren Regionen nicht für möglich gehalten wurde. Die Stimm- und Instrumentaleinarbeitung ist höchst homogen, die Gesamt-Klancharakteristik begeistert durch Dynamik und Lebendigkeit. Durch die exzellente Pro Logic IIx-Integration wird der Yamaha nochmals interessanter, denn nicht nur im Film- sondern auch im Musikbetrieb ist das Performance-Profil überzeugend. Mit einer klaren Tiefenstaffelung und einem soliden Bassfundament kann der RX-V1400 im PLIIx Music-Betrieb ebenso punkten wie mit einer klaren Stimmwiedergabe und einem präzisen Bühnenaufbau. Bereits bei verschiedenen anderen von uns getesteten Yamaha AV-Receivern fiel uns die hohe akustische Leistung im Stereobetrieb auf. Auch der RX-V1400 macht hier keine Ausnahme und begeistert mit einem vollen, homogenen und plastischen Stereoklang, der auch anspruchsvollere Hörer vollauf zufrieden stellen dürfte.
In allen Betriebsarten erfreut der Yamaha durch seine spontane Leistungsbereitschaft und eine hohe Pegelfestigkeit. Durch seine flexible Auslegung ist der RX-V1400 mit vielen Mehrkanal-Lautsprechersystemen zu kombinieren. Wir raten in Anbetracht der ausgezeichneten Qualitäten des Geräts aber, sich ein hochwertiges Schallwandler-System mit tadellosen Belastungswerten zuzulegen. Nur dann kann man die Performance, die der AV-Receiver bietet, voll auskosten. Insgesamt ist der RX-V1400 ein leistungsfähiger, klangstarker 7-Kanal-Receiver mit umfassender, sinnvoller Ausstattung und einem sehr gelungenen Bedienkonzept. Wir sind bereits jetzt gespannt, was die starke Konkurrenz gegen diesen neuen "Platzhirsch" für Pfeile im Köcher hat. Im Moment ist der RX-V1400 das Gerät, das es in diesen Preisregionen zu schlagen gilt. Selbst manch teurerer, anerkannt guter AV-Receiver kann mit dem exzellenten Leistungsniveau des Yamaha nicht mithalten.
Mit dem RX-V1400 untermauert Yamaha seine momentane Spitzenposition beim Bau bezahlbarer und exzellenter AV-Receiver
Gesamturteil:
Obere Mittelklasse
Test 07.01 2004
Preis-/Leistungsverhältnis:
Pro:
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Extrem kraftvolle, belastbare und antrittsstarke Endstufen
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Dynamischer, klarer Mehrkanal-Musikklang
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Bass- und effektstarker Heimkinosound
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Hohe Sensibilität bei der Detaileinarbeitung
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Natürliche, charismatische Stimmdarstellung
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Plastischer, räumlich akkurater Stereoklang
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Hervorragend funktionierendes Lautsprecher-Einmesssystem
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Reichhaltige, sinnvolle Ausstattung
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Hochwertige Verarbeitung
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Überzeugende Fernbedienung
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Kaum zu schlagendes Preis-/Leistungsverhältnis
Contra:
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Keine ernsthaften Mängel feststellbar
Technische Daten
• AV-Receiver mit THX Select-Zertifikat
• Dolby Digital EX- und dts ES Matrix/Discrete 6.1-Decoding
• Dolby ProLogic IIx mit allen Einstellmöglichkeiten im Music Mode
• Leistung: 7 x 170 Watt Leistung (DIN, 1 kHz, 0,7 % Klirr)
• 192 kHz/24-Bit Audio-DACs
• 32-Bit Yamaha DSP
• 14 DSP-Programme für Kino- und Musikbetrieb
• Silent Cinema für DSP-Programme via normalem Stereo-Kopfhörer
• 8 Digitaleingänge (5 optisch, 3 koaxial), 2 Digitalausgänge/optisch
• 2 Komponenten-Video-Eingänge, 1 Komponenten-Video-Ausgang, Videowandler
• 7 x Audio-Video-In/2 x Audio/Video-Out, S-Video- und FBAS-beschaltet, 2 x
Audio-Out
• 1 kompletter Front AV-Eingang inklusive S-Video und optischem Digitaleingang
• Sechskanaleingang (DVD Audio-geeignet)
• Pre-Out für alle Kanäle
• Schraubanschlüsse für alle Lautsprecher
• RDS-Tuner mit 40 Festspeichern
• On Screen Display
• LC-Fernbedienung
• Abmessungen (B x H x T in mm): 435 x 171 x 434
• Gewicht: 15,5 kg
• lieferbare Farben: Titan und Schwarz
• Preis: 850 EUR
Anhänge:
-
Dolby Pro Logic IIx
-
THX
-
Yamaha DSP
Anhang 1: Dolby Pro Logic IIx
Mit Dolby Pro Logic II haben die Dolby-Entwickler vor einiger Zeit einen Surround-Aufpolierer entwickelt, der inzwischen aus praktisch allen gängigen AV-Verstärkern, AV-Receivern und Heimkino-Komplettlösungen nicht mehr wegzudenken ist. Mit den zwei Programmen für die Musik-Aufbereitung und für die Aufbereitung von Filmton-Material ist PLII sehr gut für ein ansprechendes Surround-Erlebnis auch bei Stereo-CDs oder bei Dolby Pro Logic-codiertem Quellmaterial geeignet. Nach dem durchschlagenen Erfolg von Pro Logic II gibt es nun wiederum eine Weiterentwicklung, die auf den Namen Dolby Pro Logic IIx hört.
Dolby Pro Logic IIx weitet Stereo- und 5.1-Quellmaterial auf 6.1 und 7.1 Kanäle aus. Auf Wiedergabesystemen mit vier Surroundlautsprechern soll PL IIx einen natürlicheren, raumfüllenderen und dichteren Klang ermöglichen. Die Anwendungsmöglichkeiten für Dolby PLII x sind vielfältig, jedes Quellmaterial von reinem Stereo bis zu Dolby Digital 5.1 EX wird, so Dolby, wirkungsvoll aufpoliert. Bislang war für die Umwandlung von Stereoquellen und 5.1-Material in 6.1- bzw. 7.1 Ausgangskanäle ein ganzen Sortiment verschiedener Decoder zuständig - mit Dolby Pro Logic IIx, so versprechen die Dolby-Entwickler mit Enthusiasmus, benötigt man nur noch ein System. Wer werden selbstverständlich die Qualitäten von Dolby Pro Logic IIx in einem Test genau überprüfen, auch im Hinblick auf die Konkurrenten (z.B. Circle Surround 2 und Logic 7).
Dolby Pro Logic IIx für 5.1- und Surround EX-Programme
Dolby Pro Logic IIx für Stereoquellen
Wie bereits bei Dolby Pro Logic II, bietet auch PL IIx zwei Betriebsarten - den Music Mode und den Movie Mode, je nach dem, ob Musik- oder Filmmaterial decodiert werden soll. Dolby PL IIx ermöglicht auch die Aufpolierung von 192 kHz/24-Bit-Quellen und von 96 kHz/24-Bit-Quellen. Damit ergeben sich ganz neue Einsatzmöglichkeiten, denn wenn der DVD-Player mittels einer digitalen Highspeed-Verbindung mit dem Prozessor im AV-Verstärker oder AV-Receiver verbunden ist und der Verstärker/Receiver über ein entsprechendes DSP und ein Bassmanagement verfügt, kann die PL IIx-Nachbearbeitung auch bei DVD Audio- oder SACD-Quellen angewendet werden. Neu bei PL IIx ist ein optionaler Game Mode, der die besonders einschlagenden niederfrequenten Surroundeffekte auf den Subwoofer des Multichannel-Systems umleitet. Im Music Mode, der laut Dolby-Informationen den Klang gleichmäßig unter allen Surroundlautsprecher aufteilt und so besonders nützlich bei ursprünglich in Stereo aufgenommenen Quellen ist, bleiben die drei bereits bekannten Einstellmöglichkeiten erhalten:
- Dolby Dimension Control: Der Benutzer kann das Klangfeld in Bezug auf die Rear-Lautsprecher und die Frontlautsprecher einstellen und die Balance stufenlos von vorne nach hinten verschieben.
- Dolby Center Width Control: Der Modus für den Center-Lautsprechers kann zwischen dem schon bekannten „Phantom Mode“, wo die Tonwiedergabe bei den Frontlautsprechern nur über den rechten und linken Hauptlautsprecher erfolgt, und einer Schaltung, bei der vorne ausschließlich der Center läuft, stufenlos variiert werden. Auf diesem Wege lässt sich der bei der Musikwiedergabe häufig als störend empfundene Center-Kanal ausblenden.
- Dolby Panorama Mode: Soll bei der Wiedergabe von Musik ein weiträumiges Klangfeld schaffen. In der Praxis zeigten sich bei vielen Musikarten nicht allzu bahnbrechende Veränderungen. Bei sehr guten Aufnahmen konnte der "Panorama Mode" ein luftigeres, weitläufigeres Klangbild vermitteln, ohne die musikalische Präzision zu sehr leiden zu lassen.
Eine volle DD 5.1 EX-Funktionalität bringt Dolby Pro Logic IIx im Movie Mode mit. Wird dieser für die 6.1 Wiedergabe verwendet, erzeugt das System, wie üblich beim Dolby Dolby Digital 5.1 EX Decoding, bei der Reproduktion des Back Surround-Lautsprecherkanals auf Dolby Digital 5.1 EX-Tonspuren als ein einzelnes Monosignal. Um alle Vorteile von Dolby Pro Logic IIx auszukosten, empfiehlt Dolby jedoch ein 7.1 System, das ein weiteres, umfassenderes Raumgefühl bereit stellt und das Problem der "Hot Spots", die direkt hinter dem Hörer auftreten, aufgrund der Beschallung mit zwei Lautsprechern nicht mitbringt. Die psychoakustische Lokalisierung der Effekte als aus der Mitte hinter dem Zuhörer kommend ist bei einem System mit zwei Back Surround Lautsprechern besser gegeben als bei einem System mit nur einem Back Surround-Lautsprecher.
Dolby Pro Logic IIx: Viele Anwendungsmöglichkeiten
Fazit
Dolby Pro Logic IIx ist eine konsequente Weiterentwicklung von Dolby Pro Logic II. Mit den erweiterten Funktion für die Extended Surround-Wiedergabe passt sich Dolby einem wachsenden Trend an. Die Praxisergebnisse zeigen, dass PLIIx Garant für einen klaren, raumfüllenden Klang mit guter Detailtreue ist.
Anhang 2: THX
Home THX
Home THX nähert sich dem optimalen Heimkino-Hörerlebnis über
die Original-Akustik des Kinofilms. Da der heimische Hörraum eine völlig
andere Akustik aufweist als ein Kino, gleicht Home THX das Klangbild des Films
an die veränderten raumakustischen Bedingungen an. Dies geschieht durch eine
umfangreiche Nachbearbeitung, die im weiteren Textverlauf genauer vorgestellt
werden soll. Es gibt bei Home THX
auch elektronische Möglichkeiten, um zum Beispiel einer nicht hundertprozentig
idealen Lautsprecheraufstellung entgegen zu wirken. Bei Home THX findet das
„Sound-Tuning“ in Form einer speziellen Nachbearbeitung statt, das heißt,
stark vereinfacht: Erst kümmert sich ein Prozessor um die Decodierung, anschließend
kommt ein zweiter Prozessor zum Einsatz, der das sogenannte „Post Processing“
durchführt, bei dem die akkurate, THX-gerechte Nachbearbeitung gewisser
Tonparameter erfolgt
THX Ultra und THX Select
Es gibt drei Home THX-Zertifizierungen: THX Ultra, THX Ultra 2 und THX Select. THX Select wurde als kostengünstigere Variante der THX-Norm geschaffen, die vor allem für kleinere Hörräume geeignet ist und weniger streng in der bei THX Ultra kompromisslosen Auslegung des Equipments ist. Die Normen unterscheiden sich zum Beispiel durch die jeweils andere Übernahmefrequenz des Subwoofers und den bei THX Ultra und THX Ultra 2 zwingend vorgeschriebenen Einsatz von Dipol-Lautsprechern für die zwei Surroundkanäle eines THX 5.1-Systems. Bei der Select-Variante werden sie zwar auch empfohlen, man kann jedoch auch ein THX-Select-zertifiziertes System ohne Dipole aufbauen. THX Ultra 2 unterscheidet sich von THX Ultra durch andere Bestimmungen in Bezug auf den Abstrahlwinkel der Frontlautsprecher und in Bezug auf die Eigenschaften des aktiven Subwoofers. Ebenfalls ist im Ultra 2 Paket ein Music Mode für eine THX-konforme Musikwiedergabe über ein 7.1 Lautsprechersystem enthalten. Mittels THX Ultra 2 können 5.1 Soundtracks akustisch optimiert auf 7.1 Lautsprecher-Konfigurationen wiedergegeben werden. Yamaha bietet mit dem DSP-Z9 einen THX Ultra AV-Verstärker an.
Die Charakteristik der Lautsprecher ist bei THX Ultra und
Ultra 2exakt festgelegt: Abstrahlwinkel und Frequenzgang sind sehr eng definiert,
bei THX Ultra 2 aber ist der Abstrahlwinkel auf die neue Musik-Betriebsart THX
Ultra 2 Music optimiert. Der Aufstellung der Lautsprecher sollte man viel
Aufmerksamkeit widmen. Denn nur, wenn alles hundertprozentig stimmig und exakt
eingemessen ist, ist die Erfüllung des THX Ultra- bzw. Ultra -Standards gewährleistet.
Bei THX Select ist man da großzügiger, auch die Aufstellung der Lautsprecher
ist wesentlich einfacher, was die Aufstell- und Einstellarbeiten gerade für
Neueinsteiger zeitlich verkürzt. THX Select soll für kleine bis mittelgroße,
THX Ultra bzw. Ultra 2 für große Hörräume geeignet sein. Aufgrund der
Unterschiede in der für das jeweilige System empfohlene Raumgröße sind auch
die Anforderungen an das Leistungsvermögen unterschiedlich, das vorgeschriebene
End- und Vorverstärkerleistungsprofil unterscheiden sich.
Das Equipment
Für Home THX, ganz gleich, ob THX Select, THX Ultra oder THX Ultra 2, braucht der Heimkinobesitzer, wenn es nach den Vorgaben von THX geht, spezielles Equipment. In der Praxis jedoch sieht es gerade bei THX Select anders aus. Ein qualitativ überzeugender Lautsprechersatz sollte es auf jeden Fall sein, ein THX Select-Zertifikat ist aber keinesfalls zwingend notwendig. Die Auswahl an THX Select-lizensierten Lautsprechersets ist auf dem deutschen Markt eher bescheiden. Z.B. von Magnat und Teufel gibt es entsprechende Systemlösungen. Vereinzelt finden sich, z.B. von Marantz (DV-8300), auch DVD-Player mit THX Select-Zertifikat. Diese DVD-Player Modelle sind zwar meist sehr edel, aber auch entsprechend teuer. Generell gilt: A) Auch, wenn das restliche Equipment kein THX-Zertifikat mitbringt, kann ein THX-Zertifizierter AV-Verstärker oder -Receiver gerade bei forciertem Einsatz empfehlenswert sein, denn um das THX-Siegel zu erhalten, muss das Gerät bestimmte Anforderungen bezüglich der Stabilität des Netzteils und der Belastbarkeit der Endstufen erfüllen. B) Auf jeden Fall die Kombination AV-Receiver und Lautsprechersystem vor dem Komponentenkauf Probe hören.
THX Surround EX
Bei Dolby Digital 5.1
EX verrichtet ein zusätzlicher Back Surround-Lautsprecher als Garant für eine
noch räumlichere Klangkulisse von hinten seinen Dienst. Bei THX Surround EX 7.1
sind es zwei Back Surround-Speaker, die in der Mitte des Hörraums mit
geringem Abstand voneinander und räumlich hinter den Lautsprehern für die
Surroundkanäle angebracht werden. Aus beiden Back Surround-Lautsprechern kommt
das selbe Signal, also es gibt nur einen zusätzlichen Kanal, welcher über
beide Lautsprecher wiedergegeben wird (Das Prinzip ist bekannt - wie schon früher
bei Dolby Pro Logic, wo es für die Surroundlautsprecher auch nur einen Kanal
gab, welcher monaural von beiden Surroundlautsprechern wiedergegeben wurde).
Sinn dieses Systems ist es, die klanglichen Veränderungen, die bei lediglich
einem Back Surround Speaker durch eine leicht veränderte Sitzposition oder
durch Bewegungen des Zuhörers Disharmonien beim Empfinden der Räumlichkeit der
von hinten kommenden Geräusche verursachen können, durch einen zusätzlichen
Back Surround Speaker zu kompensieren.
Home THX – Die Nachbearbeitung
Re-Equalization
Wird ein Filmsoundtrack auf der Heimkinoanlage wiedergegeben, kann der
Gesamteindruck von einem zu grellen, unnatürlichen Klangbild negativ
beeinflusst werden, da die Soundtracks für die Wiedergabe in großen Kinosälen
mit ganz anderen Klangvoraussetzungen konzipiert sind. Das THX Re-Equalizing
soll von daher die Adaption vom großen Kinosaal ins kleinere Heimkino
vornehmen, damit der Klang auch dort mit einer natürlichen Kulisse aufwarten
kann
Timbre Matching
Je nachdem, aus welcher Richtung das menschliche Ohr Klänge
wahrnimmt, ändert es seine Klangwahrnehmung. Im Kino sind von daher viele
Lautsprecher um die Zuschauer herum montiert, um ein möglichst reales Klangbild
ohne Klanglöcher zu realisieren. Im Heimkino finden nur zwei
Surroundlautsprecher bei herkömmlichen DD- oder DTS-5.1 beziehungsweise 4
Surroundlautsprecher bei THX EX Verwendung. Timbre Matching filtert die zu den
Surroundlautsprechern transportierte Klanginformation, um so eine optimale
Anpassung des Toncharakters von den Front- und den Surroundlautsprechern zu
erreichen, was zu einem natürlichen und harmonischen Klangbild beitragen soll.
Adaptive Decorrelation
Oftmals ist zu beobachten, dass das Klangbild aus den
Surroundlautsprechern zu dünn, wenig plastisch und dadurch unharmonisch wirkt. Dieser
Effekt verstärkt sich noch, wenn sich der Zuhörer von der exakt mittleren
Sitzposition entfernt. Diesen Negativmerkmalen soll die "Adaptive
Decorrelation" entgegen wirken: Die Zeitdauer des einen Surroundkanals und
das Phasenverhältnis bezüglich des
anderen Surroundkanals wird verändert. Damit wird zweierlei erreicht: Zum
ersten ein ausgewogenes Klangbild auch abseits der genau mittig angeordneten Hörposition,
zum zweiten ein voluminöserer Eindruck des Klanganteils aus den
Surroundlautsprechern.
Bass Peak Manager
Der lauteste Teil eines Film-Soundtracks ist der Bass, der vom an
den LFE-Kanal angeschlossenen Subwoofer ausgeht. Wird ein Dolby
Digital-Soundtrack abgespielt, so kann es vorkommen, dass der Subwoofer
Bassanteile übertragen muss, die seine Leistungsfähigkeit übersteigen. Folge
sind unangenehme Klangbeeinflussungen wie Durchschlagen des Subwoofers oder
Verzerrungen. Um dem entgegen zu wirken, gehört zur THX-Nachbearbeitung auch
der Bass Peak Manager, der den Bass ab einem bestimmten Peak „beschneidet“.
Der Peak sollte so eingestellt sein, dass er dem Leistungsprofil des verwendeten
Subwoofers entspricht. Folge: Durch die Eingrenzung des Bassbereichs bleibt ein
sauberes Klangbild gewahrt.
Loudspeaker Position Time Synchronisation
Im Idealfall hat der Center eines Multichannel Lautsprechersystems zu jedem anderen Lautsprecher einen identischen Abstand. In der Praxis jedoch sieht dies oftmals anders aus: Da sind dann zum Beispiel die Surroundlautsprecher wesentlich weiter vom Center-Speaker entfernt als die beiden Hauptboxen vorne. Die hier beschriebene Funktion erlaubt es, dieses Manko auszugleichen: Jede Lautsprecherposition kann digital bezüglich der Verzögerungszeit eingestellt werden, damit der Klang ohne störende Verzögerungen und mit der richtigen räumlichen Tiefe beim Zuhörer ankommt.
Anhang 3: Yamaha DSP
Wie von Yamaha-AV-Verstärkern und -Receivern gewohnt, tritt auch der RX-V1400 mit unterschiedlichen HiFi-und Cinema-DSP-Programmen in verschiedenen Variationsmöglichkeiten an. Hier der Überblick:
HiFi-DSP:
- Concert Hall: Hufeisenförmige, klassische Konzerthalle mit 1.700 Plätzen, reich mit Ornamenten verziert, dadurch reichhaltige Reflexionen. Sehr voller, reicher Klang.
- Jazz Club: Vorbild für dieses DSP Programm: The Bottom Line, ein Jazz Club in New York mit Plätzen für 300 Personen. Klang recht natürlich, für einige Jazz-Aufnahmen geeignet. Auf jeden Fall aber, je nach Gusto, in normalem Stereo oder PLIIx Music gegen hören),
- Rock Concert: Vorbild hier: The Roxy Theatre, berühmter Rock-Club aus L.A. Virtueller Sitz des Hörers: In der Mitte links der Halle.
- Entertainment: Disco (der Sound ist laut Yamaha dicht und stark konzentriert. In der Praxis, je nach Signalquelle, recht viel Hall. Daher ist das klangliche Erlebnis softwareabhängig.
- Enhanced Mode: Soll die Surround-Wiedergabequalität optimieren.
Cinema-DSP:
- Movie Theater: Programm 1: Spectacle, weites Soundfeld eines 70 mm Filmtheaters wird kreiert. Besonders gut geeignet für Actionfilme mit vielen Effektsequenzen. Effektiv arbeitender Bassbereich mit großem Volumen und beachtlicher Präzision. Programm 2: Sci-Fi, wirkt noch eine Spur weitläufiger als Spectacle, dafür z.B. bei Schusswechseln nicht ganz so explosiv. Programm 3: Adventure, Sehr guter Kompromiss aus kräftiger Effektwiedergabe und hervorragender Gesamtharmonie. Voluminöser, voller Klang mit großer Dichte. Programm 4: General, nicht unbedingt das beste Soundfeld. Manche ältere Produktionen oder Filme mit eher zurückhaltender Effektwiedergabe klingen damit eine Spur harmonischer, vielleicht auch die ein oder andere Komödie. Ansonsten kaum Verbesserungen gegenüber der "normalen" DD/DTS/ProLogic-Wiedergabe.
- Enhanced Mode für 5.1., 6.1. und 7.1. Betrieb, anzuwählen in den Betriebsarten DD/DTS/ProLogic/Pro Logic2/ProLogicIIx): Soll die Surround-Wiedergabequalität optimieren
DSP-Hören via normalem Stereo-Kopfhörer
- SilentCinema-Programm
THX-Programme
- THX Cinema: THX-Verarbeitung für Mehrkanalquellen
- THX Surround EX: THX Verarbeitung für Dolby Digital- und Dolby Digital 5.1 EX Signalquellen. Dieses Programm ist nur dann anwählbar, wenn eine volle 7.1 Lautsprecherkonfiguration zur Verfügung steht.
Verschiedene Stereo-Modi:
- 2CH Stereo: Normale 2-Kanal-Wiedergabe
- Direct Stereo: Für den Puristen die richtige Wahl. Hier werden alle signalbeeinflussenden Baugruppen konsequent umgangen, um einen reinen, klaren Klang zu ermöglichen. In der Praxis zeigen sich die Vorteile dieser Betriebsart bei erstklassig aufgenommenen Klassik- oder Jazz-CDs. Bei diesem Modus ist die Wiedergabe dann von hoher Authentizität geprägt. Die Stimmen werden detailliert übertragen, die Instrumente feinfühlig wiedergegeben.
- 7-Kanal-Stereo: Yamaha sieht diesen Modus als besonders zur geeigneten Darstellung von Hintergrundmusik z.B. bei Privatparties an. Genau zu diesem Zweck sollte er auch verwendet werden. Dieser Modus beansprucht die Endstufen besonders, da auf allen Kanälen - im Gegensatz zur dts- oder Dolby Digital-Darstellung, wo in der Praxis kaum von allen Kanälen die volle Leistung abverlangt wird.
Für den wahren Heimkino-Fan mit einigem Sachverständnis bietet Yamaha auch noch verschiedene Nachbearbeitungsfunktionen für die DSP-Programme des RX-V1400:
- DSP-Pegel: Dieser Parameter stellt die Pegel aller DSP-Effektklänge innerhalb eines engen Bereiches ein. In Abhängigkeit von der Hörraumgröße und der Akustik des Hörraums kann man die Intensität des DSP-Effekts maßvoll anpassen. Regelbereich -6 dB bis +3 dB.
- EFFECT TRIM +/- 3 dB-Variation des Effektpegels gegenüber der Hauptpegeleinstellung
- INIT.DLY (Initial Delay = Anfängliche Verzögerung): Mit dieser Funktion kann der wahrgenommene Abstand vom Quellensound verändert werden: Die Verzögerung zwischen dem direkten Klangbild und der ersten wahrgenommenen Reflektion kann hier in einem Steuerungsbereich von 1 bis 99 Millisekunden eingestellt werden. Je kleiner der Wert ist, umso näher scheint der Quellenklang akustisch am Hörer zu liegen, bei einem großen Wert entfernt sich der Quellenklang akustisch weiter. Ein kleiner Wert ist für einen kleinen Hörraum, ein großer für einen großen Hörraum zu empfehlen
- P.INIT.DELAY: Die obige Funktion in Bezug auf das Presence-Soundfeld.
- ROOM SIZE: Dieser Parameter stellt die wahrnehmbare Größe des Surround-Soundfeldes ein. Je größer der Wert, umso größer wird das Surround-Soundfeld. Einstellbereich: 0,1 bis 2,0. Da der Klang wiederholt in einem Raum reflektiert wird, kommt es mit zunehmender Größe der Halle dazu, dass die Zeit zwischen dem ursprünglich reflektierten Sound und den nachfolgenden Reflexionen zunimmt. Durch die Möglichkeit der Steuerung der Zeit zwischen den reflektierten Sounds kann man die wahrnehmbare Größe des virtuellen Saales ändern. Wenn der Parameter von 1 auf zwei verdoppelt wird, verdoppelt sich die wahrzunehmende Länge des Raumes
- P.ROOM.SIZE: Die selbe Funktion wie zuvor beschrieben für das Präsenz-Soundfeld
- LIVENESS (Lebendigkeit): Dieses Tool stellt das Reflexionsvermögen der virtuellen Wände in der Halle ein, indem die Abklingrate der frühzeitigen Reflexionen geändert wird. Einstellbereich 0 bis 10. Einsatzbereich dieser Funktion: Da die frühzeitigen Reflexionen einer Klangquelle in einem Raum mit hoher Akustikabsorbation viel schneller abklingen als in einem Raum mit stark reflektierenden Wänden, kann mit dem LIVENESS-Parameter die Abklingrate der frühzeitigen Reflexionen von einem "toten" Raum (Raum mit hoher Absorbationsrate) zu einem "lebendigen Raum (Raum mit stark reflektierenden Wänden) verändert werden
- S.DLY (Surround Delay = Surround-Verzögerung): Wie die Funktionen zuvor, diesmal geht es um die Verzögerung zwischen dem direkten Klang und der ersten Reflexion in einem Surround-Soundfeld. Einstellbereich 0 bis 49 Millisekunden, abhängig vom Digitalformat
- S.INIT.DELAY: Anfängliche Surround-Verzögerung, Regelbereich 1 - 49 ms. Einstellung der Verzögerung zwischen dem direkten Klang und der ersten Reflexion auf der Surround-Seite des Klangfeldes
- SB.INIT.DELAY: Anfängliche Back Surround-Verzögerung, Regelbereich 1 - 49 ms. Einstellung der Verzögerung zwischen dem direkten Klang und der ersten Reflexion auf der Back Surround-Seite des Klangfeldes
- SB ROOM SIZE: Dieser Parameter stellt die wahrgenommene Größe des Back Surround-Soundfeldes ein (Regelbereich 0,1 - 2,0)
- S.LIVENESS (Surround-Lebendigkeit): Einstellmöglichkeit von 0 bis 10 für das wahrnehmbare Reflexionsvermögen der virtuellen Wände im Surround-Soundfeld. Je größer der Wert, umso reflektierender werden die Wände des Surround-Soundfeldes
- SB.LIVENESS: (Back Surround-Lebendigkeit): Einstellmöglichkeit von 0 bis 10 für das wahrnehmbare Reflexionsvermögen der virtuellen Wände im Back Surround-Soundfeld. Je größer der Wert, umso reflektierender werden die Wände des Back Surround-Soundfeldes
- REV.TIME (Reverbation Time = Widerhallzeit): Stellt die Zeitspanne ein, die für das Abklingen des dichten, nachfolgenden Widerhall-Sounds um 60dB (bei 1 kHz) benötigt wird. Folge: Die wahrnehmbare Größe des akustischen Umfeldes wird über einen sehr weiten Bereich geändert. Einstellbereich: 1,0 bis 5,0 Sekunden. Empfehlung: Bei "toten" Signalquellen und/oder Hörräumen längere Widerhallzeit, bei "lebendigen" Signalfelder und/oder Hörräumen eine kürzere, denn zuviel Widerhall sorgt genauso für eine unnatürliche Klangkulisse wie zuviel. Hier sollte man zunächst genauere Untersuchungen über die akustischen Eigenschaften des Hörraums anstellen. (Material der Wände? Wenig/viele Möbel? Teppichboden oder Parkett? usw.)
- REV.DELAY (Reverbation Delay = Widerhallverzögerung): Einstellmöglichkeit von 0 bis 250 Millisekunden für die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn des direkten Klangs und dem Beginn des Widerhalls. Je größer der Wert, umso später beginnt der Widerhall. Ein späterer Beginn des Widerhalls erzeugt ein Klangfeld, das den Eindruck vermittelt, in einem größeren akustischen Umfeld zu sein. Vorsicht bei der Einstellung: Wer es zu gut meint, erreicht nur einen unnatürlichen Klangeindruck, der weder zum Hörraum noch zum wiedergegebenen Material passt.
- REV.LEVEL (Reverbation Level = Widerhallpegel): Stellt die Lautstärke des Widerhalls ein (0 bis 100 %), je höher der Wert, umso lauter der Widerhall
- Bei 8-Kanal-Stereo Möglichkeit für Pegeleinstellung für jeden einzelnen Lautsprecher
- DIALG.LIFT: Dieser Parameter stellt die Höhen der Sounds der Front- und Centerkanäle ein, indem einige Elemente der Front- und Center-Kanäle den Presence-Lautsprechern (= vorderen Lautsprechern) zugeordnet werden. Je größer der Wert (Wahlmöglichkeiten 0/1/2/3/4/5, anfängliche Einstellung ist "3") ist, umso höher ist die Position des Klanges der Front- und Centerkanäle.
Yamahas DSP-Programme - die Grundlagen
Der Yamaha DSP Prozessor ist so aufgebaut, dass eine völlig unabhängige Verarbeitung des vorderen Präsenzbereiches und des hinteren Surround-Soundfeldes ermöglicht wird. Der Surroundbereich wird schon seit der Einführung der Cinema DSP Technolgie 1990 (damals war Dolby Pro Logic der Mehrkanalstandard) mit zwei unabhängigen Klangfeldern für den linken und den rechten Kanal nachbearbeitet. Die Position der akustischen Effekte wird durch das dekodierte Eingangssignal vorgegeben, der Dekoder selbst arbeitet mit unendlich großer Kanaltrennung - in der Praxis jedoch ist ist die Kanaltrennung durch die nachfolgenden analogen Baugruppen des AV-Receivers (speziell zu nennen wäre die gemeinsame elektrische Masseverbindung) leicht eingeschränkt.
Die Signalverarbeitung der einzelnen Kanäle durch den DSP Prozessor erzeugt aus den bis zu Vollfrequenzkanälen bei Dolby Digital und DTS, die nach dem Decodieren als relativ "punktförmige" Informationen zur Verfügung stehen, ein geschlossenes Klangbild. Die Ausdehnung und die Intensität, mit anderen Worten die Charakteristik des jeweiligen Klangbildes, variiert je nach angewähltem DSP Programm. Die Wahl des entsprechenden DSP Programms sollte sich nach dem vorliegenden Film- oder Musikmaterial richten, da nur beim optimalen Zusammenspiel vom Ausgangsmaterial und der gewählten DSP Nachbearbeitungsart eine optimale Performance erreicht werden kann.
Auf der Basis normaler Wiedergabearten wie Mono, Stereo, Dolby ProLogic Surround, Dolby Digital 5.1 oder DTS 5.1 gestalten die Yamaha-Toningenieure ihre eigenen Soundfelder. Jedes der Cinema-DSP-Programme ist vom Charakter her verschieden, denn die auf realen Messungen beruhenden Daten, die dann zu den verschiedenen vorkommenden Soundfeldern verarbeitete werden, unterscheiden sich. Bei den Soundfeldern differenziert Yamaha zwischen dem Presence-Soundfeld (das Soundfeld, welches sich vorne hinter den Lautsprechern ausbreitet) und den linken und rechten Surround-Soundfeld sowie dem Nachhall. Die Presence- und Surround-Soundfeld-Daten zeigen sich in der Verteilung der virtuellen Klangquellen und der Echomuster. Die zwei unterschiedlichen Soundfeld-Typen werden mit komplexen Elementen wie zum Beispiel der Energiebalance und den Signalmischverhältnissen verarbeitet. Insgesamt ergibt sich so ein exakt auf das Wahrnehmungsvermögen der Zuhörer zugeschnittenes Soundfeld.
Das erklärte Ziel von Yamaha DSP ist, die räumlichen und klanglichen Eigenschaften eines Kinosaals in einem möglichsten hohen Grad an Perfektion auf die heimischen "vier Wände" zu übertragen, beziehungsweise die geringere Anzahl der Lautsprecher zu Hause und die ungünstigeren räumlichen Bedingungen bestmöglich zum kompensieren. Daher erzeugt der Yamaha DSP Prozessor ein Klangfeld nach einem Reflexionsmuster, das dem eines Abhörstudios der Filmindustrie entspricht. Yamaha-typisch ist, dass im Surroundbereich nach Herstellerangaben keine Dipole erforderlich sind, sondern auch Direktstrahler benutzt werden können. In der Praxis aber zeigt sich, dass sich bei der Verwendung von Dipole manche Vorteile der DSP Technologie eher noch deutlicher zeigen: Gerade die noch voluminösere, weitläufige Klangkulisse können hier überzeugen. So ist von einem Betrieb mit Dipolen also keinesfalls abzuraten.
DSP-Programme richtig verstehen: Spezielle Aspekte und Grenzen der Ton-Nachbearbeitung
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Um bei Dolby ProLogic-codiertem Tonmaterial die rechts-/links-Trennung im Surroundbereich zu verbessern, stützt sich der dem Nachbearbeitungsvorgang zu Grunde liegende Algorhythmus des Prozessors - anders als bei Dolby Digital oder DTS - auch auf tonale Informationen aus den Stereokanälen. Dies kann im Einzelfall zu dem Eindruck führen, dass die Kanaltrennung vorn - hinten leicht eingeschränkt ist
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Um ein geschlossenes Klangfeld ohne störende Klanglöcher im Heimkino-Raum zu erzeugen, werden Effektverläufe von vorn nach hinten oder auch von hinten nach vorn von einem Kanal an den anderen "übergeben". Speziell bei impulsartigen Signalen ist daher die hörbare Übernahme in den Surroundbereich sachgerecht - denn, so argumentiert Yamaha, dieses Verhalten entspricht genau dem in der realen Welt. Hier sollte eher der Vergleich zum Kino als der zu "reinem", also nicht nachbearbeiteten Dolby Digital gezogen werden. Auch die akustischen Eigenschaften des Hörraums spielen - je nach dessen "Halligkeit" und/oder Hellhörigkeit - in die Wahrnehmung solcher eben geschilderter Effekt hinein.
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Ein weiterer Einfluss entsteht durch die akustischen Eigenschaften des gewählten DSP-Programms.
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Bei der Wiedergabe von Stereosignalen in einem der Movie Theatre-Programme wird der Dolby ProLogic-Dekoder aktiviert. Durch die einfache Struktur des Decoders wird dann das Differenzsignal L - R auf die Surroundkanäle geführt, somit wird das DSP zusätzlich unterstützt. Da Yamaha die Movie Theatre Programme für die Wiedergabe von Mehrkanalton entwickelt hat hat, ist der Dolby ProLogic-Dekoder nicht abschaltbar und führt daher zu den vorher genannten unerwünschten Effekten bei der Wiedergabe von uncodiertem Stereomaterial. Da hilft dann nur die Wahl eins Programms ohne den vorgeschalteten Dolby PL Dekoder.
Die Vorbilder für die Yamaha DSP-Programme
Mit den paar DSP-Programmen, die sich bei fast jedem AV-Receiver oder -Verstärker als Bonus Feature im Ausstattungsumfang befinden, sind die Yamaha DSPs kaum zu vergleichen. Die Yamaha-Variante ist darum sehr interessant, weil die Yamaha-Toningenieure für ihre verschiedenen Cinema- und Hifi-DSP-Programme real existierende Räume tonal exakt vermessen haben. Das heißt: Für die Kino-DSP-Programme dienten als Maßstab verschiedene Kinos auf der ganzen Welt, für die Hifi-DSP-Programme zum Beispiel Konzerthallen und Jazz-Clubs. So handelt es sich nicht um ausschließlich am Computer erstellte Programme, sondern um auf realen Bedingungen basierende.
Test: Carsten Rampacher
Testassistent: Matthias Walther-Richters
08.01.2003