Test: Teufel Sub-/Sat-System Concept M

Wir danken unserem Kooperationspartner HiFi-Regler für das Bereitstellen der Hörräume und des Testequipments

Das wünschen sich viele Surround-Einsteiger: Gut klingende, leicht aufzubauende, kompakte und fair kalkulierte Komponenten. Doch leider ist es in der Praxis nicht immer einfach, für einen akzeptablen Betrag auch brauchbare Leistungen zu erhalten. Man muss schon genau suchen, um entsprechende Lösungen zu finden - oder man lässt andere suchen, wie beispielsweise uns. Wir haben ein besonders reizvolles Angebot der Berliner Lautsprecherexperten von Teufel genau unter die Lupe genommen, um festzustellen, ob das 445 EUR kostende Concept M denjenigen anspruchsvolleren Mehrkanal-Einsteigern gerecht wird, die für ihr investiertes Geld cineastisch, musikalisch und verarbeitungstechnisch saubere Leistungen erwarten. 

Die ersten Anzeichen stehen schon einmal nicht schlecht, denn für den vergleichsweise fairen Kaufpreis bekommt der Kunde ein sehr ansprechend verarbeitetes Subwoofer-/Satellitensystem, bei dem die Satelliten beinahe schon wie kleine Regalboxen wirken. Fünfmal steckt Teufel den identischen Schallwandler ins Paket: Der M90FCR ("FCR" steht für front, center, rear und deutet somit an, dass diese Box überall zum Einsatz kommt) ist ein für diese Preisklasse sehr leistungsfähiger Lautsprecher, 70 Watt Belastbarkeit stehen nach Long Term-Messung zur Verfügung, kurzfristig sogar 140 Watt. Für Verstärker von 4 bis 8 Ohm sind die Teufel-Boxen ausgelegt, dies sichert vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Das Zweiwege-System ist ausstaffiert mit einem 100 mm-Tieftöner und einer 25 mm-Titankalotte. Als passender Bassist wirkt der M900SW im "teuflischen" Orchester mit, der mit einem 250 mm-Langhub-Tieftöner und einer Sinusleistung von 125 Watt (Impulsleistung 205 Watt) auf Kundenfang geht. Mit diesen Werten ist der Basslautsprecher gut auf die Bedürfnisse von Surround-Neueinsteigern abgestimmt, schwachbrüstige 50- oder 60-Watt-Subwoofer sind nicht dazu angetan, für echten Bassdruck zu sorgen, und ein 250- oder gar 500-Watt-Bassmonster ist für das übrige Equipment der meisten "Newbies" dann doch ziemlich überdimensioniert. Der Teufel-Woofer ist mit seinen Leistungsdaten für viele Hörraumgrößen sehr gut geeignet, wir empfehlen "Einsatzregionen" von knapp über 10 bis rund 20 Quadratmeter, was auch für das gesamte System ideal ist. Selbstverständlich sind auch größere Hörraumdimensionen möglich, nur ist dann das Heimkinoerlebnis nicht mehr ganz so intensiv. Wer aber in den meisten Fällen mit "voll nachbarnkompatiblen" Lautstärken hört, kann das Concept M auch in größeren Lokalitäten bedenkenlos einsetzen. 

Praktisch unsere volle Zustimmung findet die solide Verarbeitung des Sets. Die schlicht-eleganten Gehäuse der Satelliten bringen zwar nicht das oftmals progressive, futuristische Design mancher Konkurrenzofferten mit, sind aber durch ihre saubere Verarbeitung, vor allem auch der Gehäuserückseite, eine echte Bereicherung für viele Wohnlandschaften, deren Gestaltung sich das Concept M durch die zeitlose Optik auch problemlos anpasst. Sehr lobenswert sind die sehr gut verarbeiteten Terminals für die Einführung des Lautsprecherkabels auf der Rückseite der Satelliten. In dieser Preisliga und selbst einige Preisklassen darüber stellen so gut ausgeführte Anschluss-Schraubverschlüsse keine Selbstverständlichkeit dar. Auch der aktive Subwoofer möchte da nicht zurückstehen und überzeugt ebenfalls durch sein einwandfreies, gelungenes Finish. Das gesamte Gehäuse macht einen soliden, steifen Eindruck, die gesamte Konstruktion macht einen überlegten Eindruck. Diese Bebachtungen bestätigten sich später auch in unseren Hörtestreihen, denn störende Strömungsgeräusche oder Vibrationen, die von einem nicht sorgfältig konstruierten oder verarbeiteten Gehäuse herkommen, gläntzten durch Abwesenheit. Der M900SW kommt zudem mit einer An-/Ausschaltautomatik, einem Phasenregler und Schraubanschlüssen fürs Lautsprecherkabel. Die groß dimensionierten Drehregler für Lautstärke und Übernahmefrequenz befinden sich auf der im Design der Optik der Satelliten angepassten Gerätevorderseite. Um weitere Pluspunkte zu sammeln, legt Teufel dem Subwoofer sogar noch eine Fernbedienung für die Einstellung des Pegels und der Übernahmefrequenz bei. In Bezug auf die Materialwahl begeistert der IR-Controller zwar nicht völlig, ein Großteil der Konkurrenz liefert aber erst gar keine Fernbedienung mit - daher kann dieser kleine Kritikpunkt unseren sehr guten Eindruck nicht schmälern. 

Durch die kompakten Abmessungen - auch der Center ist nicht größer dimensioniert, da er identisch mit den anderen vier Satelliten ist - sind die Teufel-Boxen auch in kleineren Hörräumen gut unterzubringen. Der aktive Subwoofer bringt ebenfalls Abmessungen mit, die eine problemlose Positionierung ermöglichen dürfte. Wer möchte, kann für die Satelliten noch optional lieferbare Standfüße zu einem Preis von 47 EUR (Paar) oder Wandhalterungen für 20 EUR pro Paar hinzuordern. 

Ton

Gerade für den Filmliebhaber stellt das Concept M eine überzeugende Lösung dar. Wer daran zweifelt, sollte sich einmal "Independence Day" oder "Charlie`s Angels" über das Subwoofer-/Satellitensystem anhören. Vorausgesetzt, der Hörraum ist nicht allzu groß, ist das empfundene Heimkino-Feeling überraschend komplett. Weder richtig vehemente Bässe fehlen, noch eine dynamische und klare Gesamt-Klangkulisse. Wer ein müde, emotionslose Wiedergabe von eigentlich kräftigen, dynamischen Effekten erwartet - wie es in diesen Preisregionen leider öfters üblich ist - sieht sich auf das Angenehmste enttäuscht: Die mannigfaltigen Explosionen und Flug-Verfolgungsjagden in "ID4" bringt das Concept M mit einer erstaunlichen Souveränität zur Geltung, die man diesem recht preiswerten Lautsprecherset ohne Weiteres gar nicht zugetraut hätte. Sicherlich, schon alleine wegen der recht kompakten Abmessungen erreicht der M900SW keine Rekordwerte in Bezug auf den  maximal möglichen Tiefgang, das Ergebnis ist jedoch so gut, dass selbst manch teurere Subwoofer nicht mithalten kann. Besonders gefiel uns auch die Langzeit-Belastbarkeit der eingebauten Endstufe, selbst nach "ID4" und "Charlie`s Angels" sowie der DTS Demo DVD Nr.4, u.a. mit Auszügen aus "The Hauting" und "Saving Private Ryan", bot der aktive Basslautsprecher noch eine ansprechende Dynamik. Dies zeigt, dass Teufel auch bei den kostengünstigen Offerten und nicht nur beim High End Equipment wie z.B. den THX Ultra 2-Systemen Theater 8 und Theater 10 hochwertige Bauteile einsetzt. Gut ist es beim aktiven Subwoofer um die Präzision bestellt. Auch kurze, prägnante Bassattacken werden ordentlich reproduziert, wenngleich man hier hinzufügen muss, dass teurere Bassisten hier eine noch bessere Ortung und eine nochmals verbesserte Akzentuierung bieten. Doch sollte man auch alles immer in Relation zum Kaufpreis sehen, und unter dieser Betrachtungsweise schneidet das Concept M sehr gut ab. 

Prima ist die Stimmwiedergabe gelungen. Besonders erfreulich: Das Concept M schafft es gut, das einer Stimme jeweils Eigene, Individuelle herauszuarbeiten. Eine harmonisch klingende, gut ins Gesamtbild eingefügte Stimmwiedergabe bieten andere Offerten auch, doch feine, kleine Details, die oftmals (bei entsprechend guten Abmischungen) die Faszination einer Stimme ausmachen, werden nicht selten unterschlagen oder nicht mit der richtigen Gewichtung zum Ausdruck gebracht. Für die ordentliche Stimmreproduktion mit verantwortlich zeichnet auch der prima agierende Hochtonbereich. Hier müssen wir aber, um Irritationen zu vermeiden, darauf hinweisen, dass auch Teufel keine Wunder vollbringen kann, denn gerade bei der Hochtonwiedergabe merkt man deutlich den Unterschied zwischen günstigeren und teureren Offerten. Natürlich kann auch ein teurerer Lautsprechersatz im Hochtonbereich einmal ernüchternd schlecht abschneiden, die von uns getesteten Offerten lieferten aber in den meisten Fällen überzeugende Werte - wobei die Unterschiede zum Concept M im täglichen Hörbetrieb in vielen Fällen geringer ausfiel als die oftmals beträchtliche Differenz bei den kaufpreisen. Daher kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass das Teufel-Set beinahe schon die Leistungen deutlich höherer Preisklassen erreicht. Unsere Offerten der 800 EUR-Preisklassen klangen in der Praxis noch etwas feiner, klarer und brillanter, doch die Frage ist, ob sich der Mehrpreis für den Käufer lohnt. Wir empfehlen daher ausführliches Probe hören und garantieren schon beinahe, dass viele bereits vom Leistungsprofil des Concept M sehr angetan sein werden. Echte hörbare Einbußen gibt es auch nicht, der Hochtonbereich klingt sehr angenehm - und dies selbst bei hohen Pegeln. Oftmals verlieren bei solchen Lautstärken kompakt bauende Satelliten einen Großteil ihrer Souveränität und stellen dann überspitzt und zu aggressiv dar. 

Die Surround-Klangkulisse fügt sich nahtlos ins sehr gute akustische Gesamtbild ein. Hervorzuheben sind das beachtliche Volumen und die ordentliche Darstellung auch kleinerer Effekte, die mit einer erstaunlich guten Plastizität ertönen. Die Zusammenarbeit zwischen Subwoofer und dem "Rest der Kompanie" funktioniert blendend, was die praktisch völlige Abwesenheit störender Klanglöcher zur angenehmen Folge hat.

Nach der sehr guten Vorstellung bei der Filmtonwiedergabe waren wir natürlich gespannt, ob das Concept M auch für die Mehrkanal-Musikwiedergabe zu empfehlen ist. Die Antwort lautet auf jeden Fall: "Ja!". Der Hauptgrund für diese eindeutige Feststellung findet sich in der sehr gefälligen und bemerkenswert feinfühligen Wiedergabecharakteristik. Echte Musikkenner wünschen sich zwar nochmals deutlich mehr Plastizität, Brillanz und akustische Aufgeräumtheit, für eine so anspruchsvolle Klientel ist das Concept M aber auch nicht konzipiert worden. Für den Heimkino-Einsteiger, der mit seinem 5.1-System aber auch in ordentlicher Güte Mehrkanal-Musik-DVDs anhören möchte, sind die Leistungen des Concept M absolut brauchbar. Bei Johann Sebastian Bachs Violinenkonzert, Bachwerkeverzeichnis 1042 (Naxos Musical Journey DVD, DTS/Dolby Digital 5.1) brachte unser Test-Ensemble eine erstaunlich authentische Gesamtcharakteristik zustande. Minimale Abstriche müssen in Bezug auf die Präzision des aktiven Subwoofers gemacht werden, was für ein Angebot dieser Preisliga aber nicht weiter gravierend ist. Kurze, trockene Basseinsätze weiß der Bassist mit einer befriedigenden Präzision wiederzugeben. Insgesamt aber bringt der Sub durchaus auf positive Art und Weise Farbe ins Spiel, was darin begründet liegt, dass er ein solides, aber nie zu intensives Bassfundament bereit stellt. Er teilt die Unart vieler anderer preisgünstiger Subwoofer nicht, die durch ein unpassendes, praktisch permanent vorhandendes "Grummeln" gerade den Musikspaß doch empfindlich schmälern. Der M900SW verhält sich dagegen ruhig, bringt auf angenehm unauffällige Weise Volumen in den Vortrag und ist doch, z.B. bei plötzlichen Orchestereinsätzen, schnell zur Stelle. 

Die Stimmwiedergabe ist, wie sich beim "Hotel California" von den Eagles bemerkbar machte, auch im Musikbetrieb außerordentlich gut gelungen. Selbst bei großen Lautstärken ist die verbleibende Harmonie enorm, ebenso  gefällt die Spritzigkeit, die dafür sorgt, dass der Vokalvortrag dynamisch und frisch wirkt. Gleichzeitig aber bietet das Concept M auch bei der Stimmwiedergabe eine erstaunlich fundierte Darbietung, die für ein tiefes, intensives Raumgefühl und nicht für einen unschönen Effekt der ungenauen Vordergründigkeit sorgt. 

Voll befriedigend sind die Leistungen des Concept M im Stereobetrieb. Sensationelle Bestleistungen bleiben hier konzeptbedingt aus, das erfreuliche Zusammenspiel des aktiven Subwoofers mit den vorderen Satelliten jedoch sorgt für einen homogenen und gefälligen Gesamteindruck. Die Detaileinarbeitung ist ebenso befriedigend wie die räumliche Darstellung, so dass das Teufel-Set Leistungen erreicht, die für die Zufriedenstellung des "Gelegenheits-Stereohörers" vollauf ausreichen dürften. Wer einer besonders gut gelungenen Stereowiedergabe mehr Priorität einräumt, muss preislich gesehen einen steilen Anstieg verkraften.

Fazit

Gerade am Heimkino-Einsteiger wird manchmal gut verdient: Für auf den ersten Blick sehr günstige Beträge wechseln Subwoofer-/Satellitensysteme den Besitzer, an denen in nicht wenigen Fällen leider höchstens der Name klangvoll ist. In der Praxis sind viele "Newbies" dann zurecht enttäuscht, wenn sich das sauer verdiente und nach langem Überlegen investierte Geld in einer akustischen Illusion auflöst und die Realität aus einem lieblos verarbeiteten, dumpf und oberflächlich klingenden Subwoofer-/Satelliten-Paket besteht, das den Kaufpreis bei weitem nicht Wert ist. Wer solchen Offerten aus dem Wege gehen möchte, der findet in Teufels Concept M eine sehr gute Lösung. Für einen zwar nicht übertrieben niedrigen, in Anbetracht der Leistungen jedoch äußerst fairen Kaufpreis erhält der Kunde hier ein vollwertiges Subwoofer-/Satellitensystem, das sich nicht nur für die Filmtonwiedergabe, sondern auch für die Darstellung von Mehrkanal-Musik eignet. Der kräftig zupackende Subwoofer, die harmonisch und klar agierenden Satelliten und die ansprechende Verarbeitung sorgen dafür, dass man das Concept M dem qualitätsbewussten Einsteiger praktisch ohne jegliche Bedenken ans Herz legen kann. 

Das Concept M beweist, dass eine tadellose Klang- und Verarbeitungsqualität nicht teuer erkauft werden muss

Einsteigerklasse
Test 26.08.2003
Preis-/Leistungsverhältnis
Pro:
  • Kräftiger, pegelfester aktiver Subwoofer mit dynamischem Antritt

  • Sehr gelungene Stimmwiedergabe

  • Tadellose Ortung der Effekte möglich

  • Gute musikalische Eigenschaften im Mehrkanal-oder PLII-Betrieb

  • Angenehme, nie aggressive Hochtonwiedergabe

  • Sorgfältige Verarbeitung

  • Fernbedienung für Sub im Lieferumfang

  • Lobenswertes Preis-/Leistungsverhältnis

Contra:
  • Nur befriedigende Stereoqualitäten

Technische Daten

Satellit M90FCR
• Zweiweg-System mit 100 mm-Tiefmitteltöner und 25 mm-Titankalotte 
• Belastbarkeit nach IEC-Norm Long Term: 70 Watt 
• Belastbarkeit nach IEC-Norm Short Term: 100 Watt 
• empfohlene Verstärkerleistung: ab 20 Watt 
• magnetische Abschirmung 
• CE-konformes Teufel-Anschlussfeld mit vergoldeten Schraubklemmen 
• geeignet zum Anschluss an Verstärker mit einer Impedanz von 4-8 Ohm 
• Gehäuseausführung Ahorn-Dekor mit schwarzen Stoffabdeckungen 
• Abmessungen (BxHxT): 148 x 265 x 160 mm 

Subwoofer M900SW
• 250 mm-Langhub-Tieftöner mit Fahrradschlauch-Gummisicke 
• stufenlos einstellbare Übergangsfrequenz zwischen 40 und 150 Hz 
• Phasenumkehrschalter (0 / 180 Grad) 
• Eingangspegelregler 
• Sinus-Ausgangsleistung (4 Ohm): 125 Watt 
• Impulsleistung: 205 Watt 
• Infrarot-Fernbedienung zur Einstellung des Pegels und der Übergangsfrequenz 
• Bassreflexsystem 
• Einschaltautomatik 
• Vorverstärker- und Hochpegeleingänge 
• Gehäuseausführung Ahorn-Dekor mit silberfarbener Front und seitlicher schwarzer Stoffabdeckung 
• Abmessungen (B x H x T): 260 x 360 x 460 mm 

Preis komplett: 445 EUR

Test: Carsten Rampacher
Testassistent: Matthias Walther-Richters

26. August 2003