Test: Teufel Subwoofer-/Satellitenlautsprechersystem Concept E (19.09.2002)

Teufel sorgt mal wieder für einen Paukenschlag - für gerade einmal 249 EUR bietet die Berliner Lautsprechermanufaktur ein komplettes 5.1 Subwoofer/Satellitenlautsprecherset namens Concept E an, das nicht nur mit einem aktiven Subwoofer kommt: Im Gehäuse des Basslautsprechers befinden sich auch noch fünf weitere Endstufen, so dass man das Teufel-Package im vollaktiven Einsatz beispielsweise nur einen DVD-Player mit internem Decoder (via sechs Cinch-Kabeln) oder an die Soundkarte des PCs (hier Anschluss via Adapter) anschließen muss, um  5.1-Sound ohne weitere Geräte zu realisieren. Doch selbstverständlich ist das Teufel-Set auch in Verbindung mit einem AV-Receiver zu gebrauchen, hier wird der Subwoofer dann wie gewohnt als aktiver Subwoofer genutzt und an den dafür vorgesehenen Pre-Out des AV-Receivers angeschlossen. Die fünf Satelliten wandern dann ans Lautsprecherterminal des AV-Receivers. Die Leistungsdaten sind für diesen Preis gut: So liefert das System in vollaktiven Betrieb, also ohne AV-Receiver, 5 x 20 Watt (35 Watt Peak Power), der Subwoofer gesellt sich mit 40 Watt (90 Watt peak Power) dazu. Arbeitet der Subwoofer im Zusammenspiel mit einem AV-Receiver, stehen bei einkanaliger Nutzung 65 Watt und 110 Watt Peak Power zur Verfügung. Hier wird schon deutlich, dass Teufel viel Lautsprecher für wenig Geld bietet. An der Verarbeitung wurde ebenfalls nicht augenscheinlich gespart: Der kompakte Downfire-Subwoofer ist sehr sauber verarbeitet, gleiches gilt für die kleinen Satelliten. Natürlich kann man in diesen Preisregionen noch keine Schraubverschlüsse für die Lautsprecher erwarten, hier gibt es Klemmverschlüsse. Erfreulich: Teufel liefert Lautsprecherkabel gleich mit, das für ein System dieser Auslegung auch völlig ausreicht. Selbst ein Sechsknala-Cinchkabel zur Verbindung mit dem DVD-Player mit Decoder liegt dem System bei. Hinten am Subwoofer finden sich Lautstärkeregler für Fronts, Center, Subwoofer und Surrounds, ebenso ein Regler zur Einstellung der Übernahmefrequenz, wo Teufel zu einem Wert von 120 Hz rät, was auch im Testbetrieb eine klanglich überzeugende Lösung darstellte. Selbst bei diesem günstigen Set gibt es am aktiven Subwoofer einen Anschluss für den mitgelieferten Kaltgerätestecker - der Tester staunt tatsächlich, was Teufel für dieses Geld alles möglich macht.

Und auch, wenn man das Set in Betrieb genommen hat, wächst das Erstaunen weiter: Besonders gut gefiel uns das Concept E im Zusammenspiel mit einem AV-Receiver, wenn der aktive Subwoofer im Einkanalbetrieb seine vollen Reserven umsetzen kann. Bei "Star Wars Episode I  -The Phantom Menace" überraschte uns die Basskraft, die der recht zierliche aktive Subwoofer ohne größere Probleme auch bei höheren Pegeln zur Verfügung stellte. Dazu gestellte sich ein rascher Antritt, nicht dazu gesellten sich störende Nebengeräusche - trotz des niedrigen Kaufpreises wirkt der aktive Subwoofer vertrauenserweckend, man hat den Eindruck, für sein Geld auch ein Qualitätsprodukt erworben zu haben. Der Basslautsprecher zeigte auch bei den Filmausschnitten aus "Titan A.E." und "The Lost "World" von der exzellent abgemischten 5. DTS Demo DVD, dass er einen raumfüllendes Basserlebnis bereit stellen kann. Doch nicht nur der "Bassist", den man noch nicht einmal, um bei angemessenen Pegeln einen guten Bassdruck zu erhalten, übertrieben aufdrehen muss, auch die Satellitenlautsprecher machen ihre Sache erstaunlich gut. Der Klang ist für Lautsprecher dieser Preisrange und dieser Größe klar, dazu kam die ordentliche Räumlichkeit, die das System bereit stellte. Die wilde Jagd nach den Dinosauriern in "The Lost World" gefiel ebenso mit einer gut aufgebauten Surroundkulisse wie die Laserschwert-Gefechte in "Episode I", wo zudem die tadellose Effekt-Ortbarkeit auffiel. Diese Feststellungen ließen sich auch bei der "Gladiator"-Sequenz von der 5. DTS Demo-DVD treffen: Hier war das gebotene Volumen ebenso überraschend wie die aktive und lebendige Surround-Klangkulisse. Im Hochtonbereich waren die Leistungen erstaunlich gut, lediglich bei höheren Pegeln klangen manche durch den Raum schnellenden Effekte doch etwas zu spitz. Für eine so kleine Box kann auch der Center-Satellit mit einer voll befriedigenden Stimmwiedergabe punkten, wenngleich hier natürlich das Volumen etwas klein ausfällt. Gar nicht so klein fällt die Raumgröße aus, in der das Concept E noch für echtes Hörvergnügen sorgt: Bis 25 Quadratmeter kann der Raum groß sein, bei diesem Grenzwert sind natürlich die problemlos fahrbaren Pegel nicht mehr ganz so hoch. Wie schon weiter oben erwähnt:  Bei 120 Hz sollte sich die Übernahmefrequenz des Subwoofers einpendeln - ein guter Kompromiss. Nimmt man einen niedrigeren Wert, lässt sich der Subwoofer zwar schwerer orten, dafür aber nimmt man ein hörbares Klangloch zwischen der unteren Frequenzgrenze der Satelliten und der Übernahmefrequenz des Subwoofers in Kauf, was den Eindruck eines inhomogenen, nicht kompletten Klangbilds hervorruft. Ein ebenfalls nicht ausgewogenes Klangbild ist die Folge, wenn man die Übernahmefrequenz des Subwoofers zu hoch einstellt - dann wird der Woofer ortbar, und übernimmt zu hohe Frequenzanteile.

Als Test-AV-Receiver diente unser Kenwood KRF-V9060D. Dieses Gerät stammt natürlich schon aus einer völlig anderen Preisklasse als diejenigen AV-Receiver, die der Newbie zum Teufel Concept E kombinieren würde. Dass die Wahl auf den Kenwood fiel, hatte aber gute Gründe: Mit Speaker EQ, Active EQ und Smart Circle Surround II inklusive TruBass sind hier verschiedene elektronische Qualitätsverbesserungssysteme gerade für den Klang von Subwoofer-/Satellitenlautsprechern mit an Bord. Selbst ohne die Aktivierung der "elektronischen Heinzelmännchen" konnte der Klang gefallen, doch mit Aktivierung der verschiedenen Features war der Klangeindruck noch harmonischer, klarer und gefälliger. Hier also auch noch mal ein Lob an Kenwood für die exzellente und Gewinn bringende Integration, diese Zusatzsysteme, die im Test des KRF-V9060D genau erläutert werden, sind auch bei kleinen Sub/Sat-Systemen eine echte Bereicherung.  Beim Anhören verschiedener bassstarker Techno- und Dance-Music-CDs war CS II Music genau die richtige Wahl, das gelungene Teufel-Set trug seinen Teil dazu bei: Hier gefiel erneut der kraftvoll antretende aktive Subwoofer, der für ein so kompaktes und preiswertes Gerät erst erstaunlich spät zum Durchschlagen neigt, aber auch die Pegel, die die kleinen Satelliten (40 Watt Long Term, 70 Watt Short Term Belastbarkeit) verkraften können, ohne unangenehm zu verzerren, waren tadellos. Natürlich spricht ein solches System nicht die meist anspruchsvollen Liebhaber klassischer Musik an, aber bei Peter Tschaikowskys " Hamlet Fantasie-Ouvertüre nach Shakespeare" war das Ergebnis wirklich nicht so schlecht, wie vielleicht manch einer befürchtet hätte. Im CS II Music Mode gefiel die Räumlichkeit, die Homogenität war in Ordnung, und selbst der kritische Hochtonbereich ging in Ordnung, wenngleich hier natürlich in Bezug auf die mögliche Differenziertheit nicht zu viel erwartet werden darf. Aber wie gesagt, man muss das Gebotene immer in Relation zum Preis sehen, und was das Preis-/Leistungsverhältnis angeht, macht Teufel hier kaum einer etwas vor. Dies gilt übrigens auch für die Stereowiedergabe, hier zeigt sich, dass der kraftvolle Subwoofer auch im 2.1-Betrieb gut mit den klar klingenden Satelliten zusammen arbeitet. Natürlich dürften hier keine Leistungen teurere Systeme erwartet werden, aber für den geringen Einstandspreis ist die Klangcharakteristik erstaunlich harmonisch und nicht unangenehm inhomogen. 

Nutzt man die im aktiven Subwoofer installierten Endstufen, so ist das Klangeindruck noch immer ordentlich, wenngleich die realisierbaren Pegel nicht mehr so hoch sind. Als Set für den Anschluss an den PC oder als Übergangslösung für den Anschluss an den DVD-Player mit integriertem Decoder taugt diese Lösung aber allemal. Gerade der nicht so finanzkräftige Neueinsteiger wird dies zu schätzen wissen, denn oft ist kein Geld für DVD-Player, Lautsprecherset und AV-Receiver da, zumal manchmal auch noch ein für Filmgenuss geeigneter Fernseher hinzu gekauft werden muss. Hier ist das Budget also schnell aufgebraucht, und da ist man für jede brauchbare kostengünstige Lösung dankbar. Die Klangcharakteristik bietet von ihrer Dynamik und ihrer Sauberkeit her verständlicherweise nicht mehr den Standard, der beim Betrieb mit einem AV-Receiver zusammen geboten wird, aber das, was übrig bleibt, ist keinesfalls so schlecht, dass man es nur als absolute Notlösung in Betracht ziehen könnte. Gerade im 5.1-Filmbetrieb ist die Räumlichkeit noch immer ordentlich, die Effektkulisse ist keinesfalls zu monoton oder zu zurückhaltend. Bei der "Gladitator"-Sequenz war die Gewalt der umherfliegenden Brandkugeln und Brandpfeile im Ansatz durchaus spürbar, bei der Scorpions-DVD "Acoustica" wurde die Live-Atmosphäre des Konzerts gut herübergebracht.  

Zusammenspiel Concept E - DVD-Player mit internem Decoder

a) Problem ist bei einem Betrieb mit einem DVD-Player mit internem Decoder, dass der Decoder die erforderlichen Einstellmöglichkeiten für die Delay Time mitbringen sollte - was ja bei günstigen Playern nicht immer der Fall ist. Gibt es keine Delay-Time-Einstellmöglichkeit und die Lautsprecher weisen einen stark unterschiedlichen Abstand vom Hörplatz auf, kommt der Ton nicht synchron an allen Boxen gleichzeitig an. Dies sollte man bei der Installation seines Systems also mit bedenken: Also entweder DVD-Player mit Decoder mit Delay-Time-Einstellmöglichkeit oder aber alle Lautsprecher in zumindest nahezu identischer Entfernung vom Hörplatz aufstellen.

b) Dadurch, dass sich die Gesamtlautstärke am Teufel Concept E nicht regeln lässt (nur getrennt Fronts, Center, Surrounds, Subwoofer), wäre es von großem Vorteil, wenn der DVD-Player mit Decoder eine regelbare Gesamtlautstärke mitbringt, solche Geräte sind aber sehr selten zu finden. Bezüglich des Bassmanagements ist es wichtig, dass man auf jeden Fall die Größe der Lautsprecher small/large einstellen können muss, denn nur bei der Einstellung "small" wird dann der aktive Subwoofer z.B. im Stereobetrieb mitaktiviert. Ohne aktiven Sub Musik in Stereo hören, ist kein großes Vergnügen. Soll noch ein DVD-Player mit Decoder angeschafft werden, den Player auf jeden Fall auf Tauglichkeit eingehend prüfen, hier gibt es große Qualitäts- und Ausstattungsunterschiede!

Fazit

Für nur 250 EUR bietet Teufel ein vom Preis-/Leistungsverhältnis praktisch unschlagbares Paket an, das dem Käufer vielfältige Einsatzmöglichkeiten beschwert: Wer nur einen DVD-Player mit integriertem Decoder hat, kann ohne zusätzlichen Verstärker den Teufel-Woofer mit den integrierten Endstufen für die übrigen Kanäle anschließen. Natürlich muss man dann mit Komfortnachteilen leben wie beispielsweise der Tatsache, dass zum Nachjustieren der Lautstärke immer der Weg zum Subwoofer führt - eine Fernbedienung gibt es nicht. Aber alles ist zu diesem Preis eben nicht möglich, und außerdem, ist der Klang perfekt eingepegelt, muss man während des Films auch nicht aufstehen. Die Leistungsfähigkeit der eingebauten Endstufen ist für Hören in Zimmerlautstärke vollkommen ausreichend, nur für den, der es gern mal etwas lauter angeht, ist dann doch etwas wenig Leistung da. Aber man sollte auch hier das Preis-/Leistungsverhältnis mit in seine Rechnung aufnehmen. Was die Raumgröße betrifft, so reicht die gebotene Kraft aus, um in Räumen bis zu 20-25 Quadratmeter bei "nachbarnverträglichen" Pegeln ein brauchbares Volumen zu erzielen. Der Subwoofer selbst erfreut mit einer soliden Konstruktion und einer ganz erstaunlichen Bassfülle und Pegelfestigkeit, und zu diesem Preis geht auch die gebotene Präzision voll in Ordnung. Noch weitaus beeindruckendere Ergebnisse lassen sich mit dem günstigen Teufel-Set erzielen, wenn man einen AV-Receiver zur Hand nimmt und die Satelliten von den Endstufen des AV-Receivers antreiben lässt. Erstaunlich, wie klar die kleinen Lautsprecher klingen, das Zusammenspiel mit dem Subwoofer (Übernahmefrequenz 120 Hz, wie auch von Teufel empfohlen) ist, funktioniert überzeugend. Ein kleines Klangloch gibt es zwar, dieses fällt jedoch nicht so groß aus, dass der Film- und Musikspaß wirklich ernsthaft gestört ist. Was die Pegel betrifft, so können im Zusammenspiel mit einem AV-Receiver in Räumen bis 25 Quadratmeter auch höhere Lautsütärken realisiert werden, die sogar dazu geeignet sind, bei effektgewaltigen Filmen für richtiges Feeling zu sorgen. Im Stereobetrieb sind, man höre und staune, die Leistungen keinesfalls so schlecht, wie vielleicht befürchtet, was wiederum der Verdienst des klaren Klangs der Satelliten und des entschlossenen Zupackens des aktiven Subwoofer ist. So sorgt das Teufel-System gerade in Verbindung mit einem AV-Receiver für wirkliches Hörvernügen - zum Mini-Preis. Damit schafft Teufel wieder einmal eine handfeste Überraschung: So viel Klang und Einsatzmöglichkeiten für so wenig Geld bietet sonst kein Set, denn auch z.B. für den Einsatz an der Soundkarte des PC empfiehlt sich die Teufel-Lösung. Genau auf so eine Offerte haben viele Heimkino-Einsteiger mit schmalem Budget gewartet. 

So stellen wir uns eine gelungene Systemlösung für den Einsteiger mit schmalem Budget vor

 Einsteigerklasse
Test 19.09.2002
Preis-/Leistungsverhältnis
Pro:
  • Exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis

  • Erstaunlich kräftiger Subwoofer

  • Im Zusammenspiel mit AV-Receiver auch beachtliche Pegel möglich

  • Sehr gute Verarbeitung

  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Contra:
  • Keine Fernbedienung

 

Technische Daten
  • Satellitenlautsprecher Main/Center/Surround: 2-Wege-Lautsprecher, magnetisch geschirmt,  Hochtöner 15 mm-Kalotte, Tief/Mitteltöner  80 mm mit Papiermebran, Übertragungsbereich 120 Hz bis 25 kHz, 40/70 Watt Dauerbelastbarkeit/Kurzfristige Belastbarkeit , Impedanz 4 -8 Ohm, Maße (B x H x T in cm): 9,0 x 12,5 x 10,5, Farbe: Schwarz

  • Aktiver Subwoofer: Downfire-Prinzip, regelbarer Pegel für Satelliten, 200 mm Cellulose Membran,  Reflexrohr mit Trompetenöffnung für minimale Luftgeräusche, Phasenumschaltung, Kaltgerätestecker, schaltbare Ein- und Ausschaltautomatik, 65/110 Watt Dauerleistung/Peak Power im Einkanalbetrieb. Im Mehrkanalbetrieb 5 x 20/35 Watt Dauerbelastbarkeit/Peak Power, 1 x 40/90 Watt Dauerbelastbarkeit/Peak Power für den Subwoofer-Kanal. Übertragungsbereich Sub 38 Hz bis 140 Hz, stufenlos regelbare Übernahmefrequenz von 40 bis 160 Hz, Maße (B x H x T in cm):  27,5 x 42 x 40,5, Gewicht: 10 kg, Farbe: Schwarz

  • Mitgeliefertes Zubehör: Lautsprecherkabel, 6-Kanal-Cinchkabel

  • Preis: 249 EUR

  • Optionales Zubehör: Passende Standfüße aus Metall, nur für Concept E geeignet: Paarpreis (schwarze Ausführung) 37 EUR

Test: Carsten Rampacher

19. September 2002