Test: DVD-Komplettsystem Panasonic SA-PM08

Das Testgerät wurde uns zur Verfügung gestellt von
Karsten Becker Hard- & Softwareentwicklung

Finish, Features und Anschlüsse

Panasonic bietet seit kurzem eine weitere DVD-Komplettanlage an, die mit besonders wenig Raumbedarf glänzen kann: So misst das Hauptgerät der SA-PM08 getauften Lösung lediglich 250 x 131 x 323 (B x H x T) Millimeter und ist damit auch bei Platzengpässen problemlos unterzubringen. Das 1399 DM teure Minisystem wartet mit einer technischen Besonderheit auf: Ein Subwoofer ist nicht beigepackt, dafür werden die Tieftöner in den zwei Hauptboxen von separaten Endstufen bedient. Von der Leistung her darf nicht allzu viel erwartet werden: Die eingebaute Endstufe schickt 40 Watt an die beiden Frontboxen (davon 20 für die Tieftöner) sowie je 10 Watt an den Center und die beiden Surroundlautsprecher. Wer sich mehr Tiefbasspower wünscht, kann an den Subwoofer Out an der Geräterückseite einen externen Aktivsubwoofer anschließen. Wer sich hingegen einen DTS-Decoder wünscht, wird leider enttäuscht, denn die SA-PM08 decodiert wie die größere Panasonic-Komplettlösung SC-HT80 lediglich Dolby Digital. Beim Auspacken aller Teile des Pakets fällt die außerordentlich gute Verarbeitung der Komponenten auf: Das Hauptgerät erfreut, wie auch die Boxen, dazu mit einem gefälligen und schicken Design. Ebenfalls gut verarbeitet ist die unter Designgesichtspunkten eher langweilige Fernbedienung. Die Anschlussmöglichkeiten sind schon aus Raumgründen stark begrenzt, eine Scart-Buchse ist erst gar nicht vorhanden, nur ein FBAS-Cinch- auf Scart-Adapter ist beigelegt, der Gebrauch dieser Anschlussmöglichkeiten macht aufgrund des wenig guten Bildes aber nur wenig Freude. Also bleibt die Verbindung via S-Videokabel, denn eine S-Video-Hosidenbuchse ist vorhanden, ebenso ein optischer Digitalausgang. Der Aufbau des Systems verläuft im großen und ganzen problemlos, nicht überzeugen können die sehr fummeligen Klemmverschlüsse, die kleiner sind als üblich, ein Zugeständnis an die kleinen Maße des Geräts. CD-Rs abspielen kann auch die SA-PM08 nicht, dafür kommt die DVD-Lade leise, präzise und schnell heraus und unterstreicht so das Bild von der hochwertigen Minianlage, das auch durch das leise Laufwerksgeräusch bestätigt wird.

Bewertung

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Bedienung

Bei der Bedienung des Panasonic-Systems tauchen einige kleine Ungewöhnlichkeiten auf: So ist die Setup-Taste nicht separat auf der Fernbedienung untergebracht, sondern teilt sich ihr Knöpfchen mit der "Muting"-Taste. Soll "Setup" angewählt werden, muss erst die "Shift"-Taste zur Aktivierung der Zweitbelegung gedrückt werden. Ebenfalls ist der Lautstärkeregler am Hauptgerät zwar schick gestaltet, aber etwas unpraktisch untergebracht. Das Display am Hauptgerät zeigt alles Wesentliche in der richtigen Größe an. Die Fernbedienung gefällt durch die unterschiedliche Ausformung der Knöpfe in den verschiedenen Sektionen, die Knöpfe an sich sind etwas zu klein geraten. Vorbildlich das Navigationskreuz mit innen liegender Enter-Taste: So ist das Navigieren, gepaart mit dem gut definierten Druckpunkt der Tasten, wirklich einfach. Leider fehlt der Fernbedienung eine Beleuchtung. Die Panasonic-On Screen-Menüs sind, wie schon bestens bekannt, einfach zu bedienen und gut strukturiert.

Bewertung

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Bild

Geboten wird, wie bei Panasonic-Produkten üblich, eine gute Leistung ohne große Schwächen. Die Bildharmonie mit natürlicher Farbwiedergabe weiß gut zu gefallen. Das etwas weichere Bild ist typisch für Panasonic-DVD-Player, damit bietet die SA-PM08 auch bei weniger guter Software noch gute Bildeigenschaften, da kleine Fehler ausgebügelt werden können. Bei erstklassiger Software bietet das System eine Bildschärfe im guten Mittelfeld der Testgeräte. Gut: Der Kontrastumfang. Wenig Effekt: Die Umschaltfunktion "Cinema", die bei DVD-Kinofilmen die Bildwiedergabe verbessern soll, kann unter die Rubrik "überflüssige Extras" fallen. Beim Layerwechsel gibt es zwar eine kurze Unterbrechung, sie liegt aber im noch tolerablen Bereich. Insgesamt aber eine ordentliche Leistung, die sich vor einem normalen Stand-Alone-DVD-Player nicht zu verstecken braucht.

Bewertung

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Ton

Was die Tonbewertung anbetrifft, kann die kleine SA-PM08 nicht mit gleich guten Leistungen wie die größere Komplettanlage SC-HT80 aufwarten, sondern nur sehr bescheidene Ansprüche zufrieden stellen. Das liegt an verschiedenen Faktoren. Maßgeblichen Anteil hat zunächst die mit 10 W pro Kanal sehr gering bemessene Leistung des Center- und der Surroundkanäle. Effektgeladene Feuergefechte oder Explosionen können nur mit sehr geringer Durchschlagskraft wiedergegeben werden. Das Raumgefühl ist gering, man hat das Gefühl, dass sich das Soundfeld stark vor den Lautsprechern konzentriert, aber nicht in der Lage ist, einen durchschnittlich großen Raum (rund 20 Quadratmeter) mit einem räumlichen Klangbild zu erfüllen. Ein weiteres Ärgernis sind die viel zu knapp bemessenen Lautsprecher-Verbindungskabel der Hauptboxen, die, da fest am der Box befestigt, nicht einfach schnell gegen andere Kabel getauscht werden können. Somit ist man in der Aufstellung an einen relativ kleinen Aufstellradius gebunden, der selbst in Anbetracht der eben beschriebenen geringen Möglichkeiten der Anlage, ein umfassendes Raumklangfeld zu bieten, als zu klein erscheint. Die Hauptboxen selber erfüllen mit einem Leistungsangebot von je 20 Watt auch nicht die Anforderungen an befriedigende Leistungsreserven.

Schwächen zeigt die Anlage auch mit dem möglichen Spitzen-Lautstärkeniveau im DVD-Betrieb. Aufgrund des gegenüber der CD geringeren Aufnahmepegels fällt dies beim Abspielen von DVDs besonders auf. Einen Vorteil hat das Ganze allerdings: Es ist so wenig an Höchstlautstärke möglich, dass Verzerrungen nur im Ansatz und im Tieftonbereich auftauchen. Im CD-Betrieb reicht die mögliche Maximallautstärke aus. Richtig eklatant wird die Schwäche, wenn mal nicht sehr kraftvoll abgemischte Dolby Digital-Software (zum Test angetreten: Operation Broken Arrow, Die Mumie, Die Tochter des Generals, A Night At The Roxbury), sondern zurückhaltender abgemischte oder ältere Filme (wie zum Beispiel Top Gun oder Chinatown) eingelegt werden. Die gesamte Anlage hat auch ein großes Problem mit der Hochtonwiedergabe: Bei Filmen klingen die Stimmen aus dem Center mittenbetont und belegt, selbst bei guter Abmischung der Software klingt das Ergebnis höchstens ausreichend.

Nicht zu empfehlen ist die Anlage für Liebhaber klassischer Musik-CDs: Denn durch die Schwäche in Hochtonbereich klingt praktisch alles, vom Orgelkonzert bis zur Opernarie, zu dumpf, zu undifferenziert und zu belegt. Die Entscheidung, separat angesteuerte Tieftöner in die bescheiden großen Hauptboxen zu installieren und keinen separaten Subwoofer mit etwas großzügiger bemessenen Abmessungen beizupacken, ist ebenfalls nicht ganz geglückt. Basstechnisch bietet die SC-PM08 daher eher ein laues Lüftchen. Die Stufe 3 des Bassreglers sollte auf jeden Fall angewählt werden, denn ansonsten sind Bässe vor allem im DVD-Betrieb praktisch nicht spürbar. Im CD-Betrieb ist das möglich Bassvolumen in den Stufen 3 und 4 befriedigend. Wenigstens ist die Anlage mit einer Anschlussmöglichkeit für einen externen Aktivsubwoofer ausgerüstet, der das Bassloch füllen kann.

Bewertung absolut

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Bewertung Preis/Leistung
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Fazit

Licht und Schatten bei der Mini-Anlage SA-PM08 liegen eng nebeneinander: Zum einen überzeugt das System mit elegantem Design und sehr guter Verarbeitung sowie einem guten Bild, die Ausstattung ist befriedigend, vermisst wird allerdings ein integrierter DTS-Decoder. Mängel zeigen Aufbau und Bedienung des Systems, die Soundeigenschaften sind lediglich ausreichend, wer höhere Ansprüche an die klanglichen Eigenschaften stellt, sollte lieber Abstand vom Kauf des SA-PM08 nehmen. Wer ein gut klingendes Komplettsystem sucht, sollte lieber zum größeren SC-HT80 greifen, das klanglich für eine Komplettlösung dieser Preisklasse sehr viel bietet und nur wenig mehr kostet.

Pro & Contra

Sehr gute Verarbeitung und elegantes Design
Befriedigende Ausstattung
Gutes Bild
Kein DTS-Decoder
Praktisch keine Leistungsreserven
Klangliche Eigenschaften nur ausreichend
Bedienmängel

Technische Daten

Verstärkerausgangsleistung 70 Watt (40 W Hauptboxen, 10 W Center, 10 W Surround links, 10 W Surround rechts)
Integrierter Dolby Digital-Decoder
Super-Surround-Programme Music und Cinema
Videoausgänge: 1 x FBAS Composite (Cinch auf Scart-Adapter beigelegt), 1 x Hosiden (S-Video)
Audioanschlüsse: 2 x Zweikanal-Cinch (AUX/LINE OUT), 1 optischer Digitalausgang, 1 x Subwoofer-Out zum Anschluss eines aktiven Subwoofers
UKW-MW-Tuner
Farbe: silbern
Maße (B x H x T): 250x 131 x 323 mm (Hauptgerät), 179 x 261 x 312 mm (Hauptbox), 88 x 158 x 105 mm (Satellitenbox, Center)
Gewichte: 5,2 kg (Hauptgerät), 3,7 kg (Hauptboxen pro Stück), 0,7 kg (Satellitenbox pro Stück), 0,8 kg (Center)
Preis: 1399 DM (UVP)

07. November 2000

Test: Carsten Rampacher