Test: TechniSat Techni-LCD32HD

30.05.2005 (cr)

Overview

LCD- und Plasma-Fernsehern gehört die Zukunft, die nun auch in Europa HDTV spricht. Mit ihrer hohen nativen Auflösung sind viele  - aber noch lange nicht alle  - Panels bereit für das "neue" Fernsehen. Also alles "paletti", LCD oder Plasma-Fernseher gekauft und bereit für den Genuss neuer visueller Welten? Hier leuchtet in Signalrot ein Stoppschild auf, denn zunächst einmal stehen die doch noch recht üppigen Preise von LCD- und Plasma-TVs einem Spontankauf entgegen, wobei sich das Preisgefüge momentan, gerade bei LCDs mit 26 oder 32 Zolll Bilddiagonale und bei 42 " Plasmaschirmen, im stetigen Sinkflug befindet. Doch ist das Preisproblem gelöst, ist man gleich bei einem weiteren zu bedenkenden Faktor, denn LCD-TV ist noch lange nicht LCD-TV, auch wenn beide anscheinend das identische Auflösungsvermögen und laut Werksangabe ähnliche Helligkeits- und Kontrastwerte mitbringen. Ein Großteil der flachen Bildwiedergabegerät ist nicht in der Lage, ein visuell anspruchsvolleres Publikum zu begeistern. Unausgewogene Farben, Bildrauschen, Treppenstufen und ein schlechter Schwarzwert sorgen für Unzufriedenheit. Doch nun zu schließen, dass alle Plasma- und LCD-Fernseher ihr Geld nicht Wert sind, wäre auch falsch, wie verschiedene Tests entsprechender Komponenten bei uns zeigen.  Nun hat der Techni-LCD 32HD im populären 32 Zoll-Format aus dem Hause TechniSat die Chance, in unserem Praxistest zu beweisen, dass auch er zu den empfehlenswerten LCD-Fernsehern gehört. Mit einem Preis von 2.279 € gehört er nicht zu den "hochauflösenden Schnäppchen", aber auch nicht zu den besonders teuren Modellen, er liegt in einem finanziellen Bereich, den viele noch als gerade tolerabel einstufen. Lesen Sie nun, ob er sich eine Empfehlung verdient.  Der TechniSat-LCD verfügt über ein Panel mit 1.280 x 768 Pixeln nativer Auflösung, dies ist unüblich, die meisten aktuellen 32 Zoll-Modelle bringen ein geringfügig höher auflösendes 1.366 x 768 Pixel-Panel mit. 

Finish

Das muss man TechniSat lassen: Der Techni-LCD 32HD ist außerordentlich hochwertig verarbeitet, nichts wirkt provisorisch oder ungelenk - nur die mitgelieferte Fernbedienung kann mit dem ausgezeichneten Eindruck, den wir vom Hauptgerät haben, nicht mithalten. Sie ist von eher durchschnittlicher Qualität, was uns allerdings sehr häufig bei Fernbedienungen auffällt - wobei beim Techni-LCD dieses Manko auch nicht so schwer ins Gewicht fällt, weil das Hauptgerät deutlich mehr überzeugt als manches Konkurrenzprodukt, was man besonders anhand von Details nachvollziehen kann. So gefällt die schmale Chromleiste, die zwischen dem Hauptgerät und den seitlich montierten Stereolautsprecher verläuft ebenso wie die auch auf der Rückseite solide Gehäuseverarbeitung. Nicht so praktisch ist die Tatsache, dass der Fernseher auf den unter den Lautsprechern integrierten, allerdings von der Ausführung her soliden Schemeln ruht. Damit braucht man ein TV-Regal, welches mindestens genauso breit ist wie der ganze LCD-Fernseher. Praktischer sind hier Designlösungen mit integriertem Tischfuß, der oft auch noch eine Dreh- und Neigungsfunktion beinhaltet. Der Techni-LCD 32HD hingegen ist hier im Nachteil, da sich keinerlei Dreh- und Neigemöglichkeiten in der normalen Werksausführung bieten und der Anwender daher einen speziellen Unterbau bemühen muss. 

Edel: Dezenter Chromstreifen zwischen Hauptgerät und Lautsprecherbefestigung

Solide: Lautsprecherbefestigung am Gehäuse und Gehäuseverarbeitung

Hier verbirgt sich Verbesserungspotential: Die mitgelieferte Fernbedienung ist von durchschnittlicher Qualität

Bewertung
Features und Konfiguration

Tatsächliche Besonderheiten bringt der Techni-LCD nicht mit - was aber auch nicht heißen soll, dass wesentliche Parameter fehlen. Der TechniSat-LCD-Fernseher richtet sich unserer Meinung nach nicht an den technischen Freak, der es liebt, sich durch nicht enden wollende Menüs zur Bildeinstellung zu arbeiten, sondern eher an denjenigen Interessenten, der ohne großen Aufwand ein gefälliges visuelles Erlebnis sucht. Wie es sich für ein modernes Fernsehgerät gehört, ist der Techni-LCD mit einem automatischen Sendersuchlauf ausgestattet, der sich um die Einrichtung der TV-Sender-Datenbank kümmert. 

Schlichtes, aber übersichtliches Installationsmenü

Des Weiteren verfügt das Gerät, wie üblich, über einen kleinen eingebauten Video-EQ, der alle Grundfunktionen, aber keine darüber hinaus reichenden Parameter offeriert und sich für jeden Eingang getrennt einstellen lässt.  So sind Helligkeits-, Schärfe-, Farb- und Kontrastregler mit sinnvoller Abstufung und gutem praktischen Nutzen vorhanden, bei der Anwahl des PC- oder Komponenteneingangs (letzterer nennt sich hier DTV) gibt es noch den Tönungs- (oder Tint)-Regler für NTSC-Material, der sich um die richtige Rot-/Grün-Balance kümmert. Es sind verschiedene vorprogrammierte Bildfelder zusätzlich zur "persönlich"-Einstellung (für komplett eigene Justage) vorhanden.

Ferner gibt es einen Rauschfilter, der aber leider nur ein- oder auszuschalten ist. Hier wären mehrere Intensitätsstufen wünschenswert, so dass man besser im Detail optimieren kann. Insgesamt fünf verschiedene Zoom-Einstellungen mit einer tadellosen Qualität sind ebenfalls Bestandteil der Ausstattungsliste. Ebenso gibt es einen "Auto" Modus (dieser richtet sich nach dem Eingangssignal und schaltet bei entsprechender Codierung von 4:3 auf 16:9 um) sowie ein Panorama-Modus, der aus einem normalen 4:3-Bild ein 16:9-Bild ohne große störende Verzerrungen formt. Auch vorhanden ist eine Picture in Picture (PiP) - Funktion, die Größe des sichtbaren Fensters fürs zweite Signal ist ebenso einstellbar wie die Position auf dem Bildschirm. 

Das Basismenü für viele weiterführende Justagen 

Im "persönlich"-Modus stellt der Anwender selbst ein

Hier die "Standard"-Werkseinstellung

Die "Natur"-Einstellung überzeugt durch Ausgewogenheit

"Weich" ist insgesamt zurückhaltend ausgelegt

"Sport" mit intensiverer Farbgebung

Sehr gut gefiel uns das Klangmenü, denn hier gibt es nicht nur die Standard-Einstellparameter, sondern auch einen kleinen Equalizer, mit dessen Hilfe man seine persönlich beste Einstellung finden kann. Wer sich lieber auf vorprogrammierte Klangfelder verlässt, auch kein Problem: TechniSat hat hier verschiedene Voreinstellungen einprogrammiert, z.B. für Filme und für Musik. 

Klang-Basismenü. Hier kann man auch die Klang-Eingangsquelle unabhängig von der Bildsignalquelle wählen

Kleiner Fünfband-EQ für eigene Einstellungen. Wahlweise kann man sich auch bei den vorgefertigten Klangprogrammen bedienen

Insgesamt bringt der Techni-LCD 32HD zwar keine sonderlich opulente Ausstattung mit, es wird jedoch auch nichts wirklich Wesentliches vermisst. Der Video-EQ punktet mit guter Wirksamkeit, das Ton-Menü ist ebenfalls praxisgerecht und beinhaltet sogar einen kleinen Equalizer. So reicht es letztendlich noch so einer ordentlichen Bewertung in unserem Praxistest. 

Bewertung
Anschlüsse

DVI- oder HDMI-Schnittstellen fehlen: Die Anschlussbestückung

Das Anschlussangebot ist lückenhaft - so sollte sich auf jeden Fall entweder eine DVI- oder eine HDMI-Buchse innerhalb der gebotenen Auswahl finden, denn inzwischen hat ein Großteil der modernen LCD- und Plasmafernseher diese Schnittstellen (vor allem das noch vielfältigere HDMI) mit an Bord. TechniSat jedoch wird bei der nächsten Generation selbstverständlich HDMI-Interfaces bei seinem 32 Zoll LCD anbieten. Laut der renommierten Fachzeitschrift INFOSAT kommt voraussichtlich im Herbst ein neuer LCD TV, der sogar gleich zwei HDMI-Anschlussterminals mitbringt.  Zurück zum aktuellen Modell: Eine einzige Scartbuchse ist leider etwas schmal kalkuliert, da holen auch die zwei FBAS- und zwei S.-Video-Terminals die Kastanien nicht mehr aus dem Feuer. Der YUV-Eingang nimmt Progressive-Signale entgegen. Für den PC-Anschluss steht eine entsprechende Sub-D-Buchse (ebenfalls Analog) zur Verfügung. 

Bewertung
Bedienung

Die Bedienung stellt niemanden vor große Rätsel. Die On Screen Menüs sind sehr schlicht gehalten, was an der tadellosen Übersichtlichkeit aber nichts ändert. Die Schrift der einzelnen  Menüpunkte ist allerdings etwas schmal und könnte, gerade wenn man weiter vom Fernseher entfernt sitzt, etwas dicker sein. Die Fernbedienung gefällt mit dem zentral positionierten Navigationskreuz, allerdings sind recht viele Tasten auf ihr untergebracht, vor allem im unteren Drittel. Die oberen Bereiche hingegen sind übersichtlich und gut zu kontrollieren, während man bei den weniger oft benötigten unteren Tasten für einige Sonderfunktionen (PiP) schon etwas genauer hinschauen muss, um nicht den falschen Knopf zu drücken.  Verschiedene praktisch Details sind erwähnens- und lobenswert: So gibt es eine direkte Möglichkeit, das Bildfeld (Persönlich, Natur etc.) zu wechseln, ohne erst umständlich ins Bildmenü zu gehen - mittels der rot gekennzeichneten "PMode" Taste auf der Fernbedienung ist dies viel simpler möglich. Auch an praktisch alle anderen relevanten Funktionen zu kommen, muss man nicht umständlich ins Menü einsteigen - auf der Fernbedienung gibt es dafür ebenfalls Direktwahlknöpfe. 

Bewertung 
Testequipment:
Bild

Visuell bietet unser Testkandidat ansprechende Leistungen; und wenn keines der vorgefertigten Bildfelder passt, kann man ein eigenes Bildprofil erstellen, was innerhalb kurzer Zeit durch den übersichtlichen Video-EQ möglich ist. Dann kann man vor allem die Bildhelligkeit und den Kontrast gemäß dem Quellmaterial regeln und eine tadellose Bildharmonie erreichen. Für einige Arten von Quellmaterial sind auch die vorgefertigten Bildfelder durchaus zu gebrauchen ("Natur" z.B.). Hier muss man sich nach dem jeweiligen Quellmaterial richten und die optimale Einstellung ermitteln. Auf jeden Fall ist es mit dem Techni-LCD möglich, bei sehr vielen Bildquellen nach kurzem Studium der Bildprogramme bzw. des Erstellens einer eigenen Justage eine ansprechende Bildqualität als Ergebnis zu erhalten. 

Bei Testbildern auf der DVD-Professional ist die sehr gute Auflösung auch bei hohen Bildfrequenzen lobend zu erwähnen - gerade hier müssen LCD-Fernseher aufgrund ihrer hochauflösenden Panels mit einem sehr guten Leistungsprofil aufwarten, und der Techni-LCD leistet sich keine Schwäche. Doch nicht nur die Bildschärfe ist hoch, auch ist das gesamte Bild im Detail sauber gezeichnet.

Ddie Farbwiedergabe ist im Gegensatz zu vielen anderen LCD-TVs prima: Die Farbwiedergabe von hochwertigen Testbildern mit einwandfreier MPEG Codierung ist außerordentlich gut, auch fällt kaum flächiges Farbrauschen auf. Etwas sensibel reagiert der Techni-LCD, wenn er Farbflächen darstellen soll, deren Qualität nicht vollkommen überzeugend ist - wie sich bei verschiedenen Film-DVDs zeigte, finden sich dann die typischen MPEG-Artefakte sowie Farbrauschen in größeren Flächen. Hier liegt der TechniSat in etwa auf dem Level des JVC LT-26C50, wobei der JVC grundsätzlich ein wenig mehr zur kräftigen farblichen Ausschmückung neigt, während der TechniSat noch ein wenig neutraler gehalten ist. Der Toshiba 32WL48 wiederum ist der "Meister" der ausgewogenen Farbgebung und stellt noch ein wenig natürlicher dar. Wir sind sehr gespannt, bald den Nachfolger 32WL56P für 1.999 € zu testen, und im herbst kommt dann auch ein neuer TechniSat 32-Zoll-LCD mit allen aktuellen Features, das wird ein heißer Kampf. 

Die gute Farbwiedergabe hat weitreichende Folgen: Bei allen Testbildern und Filmsequenzen (Gladiator, Stirb an einem anderen Tag, Die Welt ist nicht genug, Asterix&Obelix Mission Cleopatra) fiel uns die tadellose visuelle Brillanz des TechniSat auf, das Bild wirkte dadurch lebendig und ansprechend und nicht durch eine zu matte Optik emotionslos und fade. 

Wiederum eine runde Leistung war beim Testbild auf der DVD-Professional mit den erntefrischen Erdbeeren zu notieren, die Früchte erstrahlen im kräftigen, aber nicht zu aggressiven Rot. Die facettenreiche Modellierung der Erdbeer-Oberfläche zeigt das Gespür für feine Details, welches unser Testkandidat mitbringt. Auch das Testbild mit der schneebedeckten Landschaft wird sehr klar und scharf wiedergegeben, Details gehen nicht verloren. Es zeigt sich jedoch wieder die schon oft beobachtete Tatsache, dass ein hochwertiger DVD-Spieler eindeutig das bessere De-Interlacing bietet - von den Bildwiedergabegeräten gibt es eher wenige wie z.B. die Plasma-TVs Fujitsu P42HHS10E oder ganz besonders der Pioneer PDP-505XDE, die einen sehr guten De-Interlacer eingebaut haben. Ansonsten ist es für visuell anspruchsvolle Anwender empfehlenswert, den LCD- oder Plasma-Fernseher gleich mit einem "fertigen" Progressive-Signal zu versorgen. Dann kommt es zu weniger Treppenstufen an Objekträndern, einer besseren Bewegungsdarstellung ohne Bewegungsunschärfen und Nachzieheffekten und zu keinen störenden Doppelkonturen.  

Es ist aber auch bei der Auswahl des Zuspielers zu beachten, dass dieser eine aufwändigere Progressive-Sektion mitbringen sollte. Natürlich machen auch einfache Progressive-Player ihre Sache inzwischen schon ordentlich, eine großartige Steigerung gegenüber dem De-Interlacing des Panels (ein LCD-Panel braucht für die Ansteuerung Vollbildsignale, daher muss das De-Interlacing stattfinden, entweder im Player oder im Fernseher, nachdem das analoge Eingangssignal zur Weiterverarbeitung digitalisiert wurde) ist hier allerdings nicht zu erwarten - wenn man einen ordentlichen LCD-TV der oberen Mittelklasse wie unseren TechniSat einsetzt, denn bei aller eben geäußerten Kritik - Zuspieler ist ein Highend-Player von Onkyo (DV-SP1000E) muss man die Maßstäbe beachten: Klar, dass der 4.600 €-Onkyo hier eine erstklassige Qualität bietet, er kostet schließlich mehr als doppelt so viel wie der ganze TechniSat-Fernseher. Und "arbeitslos" ist der Techni-LCD auch dann nicht, wenn er ein Progressive-Signal empfängt: Er muss das Signal in jedem Falle auch noch auf die native Plasmaauflösung hochskalieren, denn meist kommt, zumindest momentan noch, ein PAL oder NTSC Signal  in Standardauflösung an, welches dann auf die höher liegende native Panel-Auflösung hochskaliert werden muss. Diesen Job managt der Techni-LCD ohne Beanstandungen, es zittern keine hochfrequenten Bilddetails, und auch störendes Flimmern kompletter Zeilen sowie von einer technisch unzureichenden Skalierung kommende Rauschmuster sind nicht zu erkennen. 

Gut ist es um die Reaktionszeit des Panels bestellt, es fallen bei der Einspeisung eines entsprechenden Progressive-Signals über den Komponenteneingang kaum Nachzieheffekte auf, die gerade bei LCD-Fernsehern früherer Generationen gerade in schnellen Filmsequenzen sehr deutlich gestört haben. Hier hat sich in der letzten Zeit einiges getan, und auch der Techni-LCD bestätigt diesen positiven Trend. Nur noch leichte Nachzieher bei sehr raschen Kameraschwenks sind zu beobachten. 

Kommen wir zu weiteren Testbildern, bei denen sich der Techni-LCD sehr gut geschlagen hat: Diesmal verwendeten wir die DVD-Discovery, da ein sehr großes Archiv mit Real-Testbildern im 16:9-Format auf der Disc enthalten ist. Zum Greifen nahe, aber nicht unnatürlich überschärft präsentiert das Techni-LCD das Hühnerei - wenn man leicht nachcoloriert und die Bildhelligkeit nicht übertrieben hoch einstellt, entsteht ein sehr natürlicher Bildeindruck, der für einen LCD-Fernseher überraschend ausgewogen ist. Auch den Kontrast kann man wirkungsvoll optimieren, denn in den vorgefertigten Programmen stimmen die Verhältnisse für unseren Geschmack bei diesem Testbild (nicht grundsätzlich!) nicht ganz. Das Zusammenspiel Kontrast-Helligkeit ist nicht optimal, was dazu führt, dass Bilddetails in den hellen Bildbereichen verschluckt werden und dass die hellen Bildbereiche bei stark kontrastierenden Bildern die dunkeln unnatürlich überstrahlen. 

Dass der Techni-LCD prinzipiell zu einer ausgezeichneten Wiedergabe fähig ist, beweist er demjenigen, der selber "Hand" an den Video-EQ anlegt, sofort: Plötzlich sind die Farben klar und satt, die Kontrastverhältnisse sind absolut stimmig, kein Bildteil wird überbewertet, und die Gesamthelligkeit zeigt einen ausgeprägten Hang zur realistischen Wiedergabe. Wenn man eine ausgewogene Justage gewählt hat, wirkt auch der LCD-typisch nicht optimale Schwarzwert nicht allzu negativ auf das Bild ein. Natürlich, das ist ein Punkt, an dem sich Befürworter der klassischen Röhren-TVs traditionell reiben - ein perfektes Schwarz wie bei einem Röhrengerät ist durch den immer vorhandenen Restlichteinfall bei der LCD-Technologie kaum möglich. Aber wirklich schlecht ist es um den Techni-LCD im direkten Konkurrenzvergleich wirklich nicht bestellt, unserer Meinung nach kann man mit dem Gebotenen problemlos leben, wie man auf einem für solche Beobachtungen geeigneten Testbild (Neonfiguren vor schwarzem Hintergrund) feststellen bzw. nachvollziehen kann. Nur Filme, die überwiegend aus sehr dunklen Sequenzen bestehen, sind nicht ideal zu betrachten, hier muss man dann auch die Bildhelligkeit und den Kontrast entsprechend regulieren, damit man alles erkennen kann, und das dunkle Grau anstatt dem tiefen Schwarz stört ein wenig.

Dass der Schwarzwert trotzdem insgesamt voll  befriedigend und keinesfalls schlechter ist, ist beim Testbild mit den Goldmünzen zu sehen, denn hier wirkt die Plastizität gerade für einen LCD-Fernseher erstaunlich gut. Das Bild hat nicht den sonst häufiger festgestellten 2-D-Charakter, sondern bringt durchaus eine gewisse Tiefenstaffelung mit. Dass jedoch auch bei einem LCD-Fernseher noch mehr geht, bewies im Test der Toshiba 32WL48, dessen Schwarzwert wirklich sehr beachtlich ist. Die Scharf-/Unscharfübergänge auf dem Testbild managt unser Testkandidat erstaunlich souverän und fällt nicht negativ durch zu grobe Rasterungen auf. Das Bild ist sauber, nur kleine Artefakte sind zu bemerken, die aber nur bei unnatürlich kurzem Abstand des Beobachters vom Fernseher wirklich sichtbar werden. Sehr gut gefiel uns die praktisch völlige Abwesenheit von Bildrauschen. Beim Testbild mit der Stahlkonstruktion, die vor der untergehenden Sonne zu sehen ist, zeigt sich wieder die Fähigkeit des Techni-LCD, Farben erstaunlich stimmig wiederzugeben. Auch die gelborange glühende Sonne ist treffend eingearbeitet und bringt nicht durch eine zu große Überstrahlung Disharmonie ins visuelle Gesamterlebnis.

Bewertung 
Klang

Klang gut, alles gut: Zum prima Bild gesellt sich beim Techni-LCD auch noch ein passabler Sound

Im Vergleich zu den akustischen Meistern der unkontrollierten Verzerrung, die sich oft unter dem Decknamen "Lautsprecher" im flachen Bildschirm einnisten, sind die optisch eleganten und hochsolide verarbeiteten Lautsprecher des Techni-LCD eine echte Wohltat. Natürlich, vollendeter Klanggenuss ist auch hier bauartbedingt nicht möglich, gerade wenn die Pegel höher sein sollen. Aber wenigstens kann man diesen Boxen sehr gut zuhören, ohne gleich genervt aufzugeben und wegen jeder Folge der Lieblings-Fernsehsendung den AV-Receiver anzuwerfen, damit man keine Kopfschmerzen vom üblen Klang bekommt. Dies ist hier nicht der Fall, denn sogar eine gewisse Dynamik ist herauszuhören. Der Stereoeffekt ist durch die günstige Lautsprecher-Positionierung links und rechts (sind die Lautsprecher vorn am Geräterahmen unter dem Bildschirm angebracht, ist praktisch kein Stereoeffekt möglich) besser als erwartet, zudem schafft die "Surround"-Einstellung zwar natürlich keinen richtigen Surround-Sound, aber eine ganz anständige Klangfeld-Weitung ist möglich, zudem halten sich Disharmonie stiftende Halleffekte wohltuend zurück und verderben nicht nachhaltig das ganze Klangbild. 

Bewertung 
Fazit

Ganz up to date ist der Techni-LCD 32HD nicht mehr - daher kommt im Herbst auch der Nachfolger. Aber: Das heißt noch lange nicht, dass unser Testkandidat keine Empfehlung mehr Wert ist. Schließlich braucht nicht jeder zwingend ein HDMI-Interface und die 1.366  x 768 Auflösung. Für die native 720p-Darstellung reichen die 1.280 x 768 Bildpunkte des Techni-LCD jetzt schon aus. Das Panel ist zwar nicht mehr das aktuellste, aber trotzdem können wir dem Fernseher eine beachtliche Bildqualität bescheinigen. Ganz besonders zeichnet sich der Techni-LCD durch das sehr harmonische Bild aus, bei dem nur der LCD-typisch nur befriedigende Schwarzwert als Kritikpunkt zu nennen ist. Ansonsten ist die Farbwiedergabe überraschend angenehm, die sonst oft bei LCD-Fernsehern anzutreffende Disharmonie, hervorgerufen durch zu knallige und zu unreine Farben, kommt hier praktisch nicht vor. Durch die Wahl des geeigneten Bildfelds erhält man beim TechniSat-Fernseher ein farbechtes Bild mit guten Farbverläufen, nur selten sind leicht ineinander überlaufende Farbsäume zu beobachten - diese fallen aber in erster Linie dem visuellen Spezialisten mit viel Bilderfahrung auf. Die hohe Bildschärfe, die trotzdem bei korrekter Einstellung nie unangenehm überscharf wirkt, und die lobenswerte visuelle Brillanz runden den guten Bildeindruck ab. Ebenfalls heben die solide, hochwertige Verarbeitung und die insgesamt einfache Bedienung sowie der prima Klang der Lautsprecher den Techni-LCD 32 HD aus der Masse hervor. Diese Aufzählung der Testergebnisse zeigt deutlich, wohin die Reise geht: Der 32-Zoll-Fernseher ist das richtige Geräte für harmoniesuchende Zeitgenossen. Keine echten Schwächen, eine solide Anmutung und dadurch eine gute Langzeit-Investition - wer auf den neuesten Stand der Ausstattung (Stichwort: HDMI-Interface) verzichten kann, ist mit dem TechniSat-Modell sehr gut bedient. 

Durch das harmonische Gesamtkonzept sammelt der Techni-LCD 32HD viele Pluspunkte

Obere Mittelklasse
Test 30. Mai 2005
Preis-/Leistungsverhältnis
Pro:
  • Zwar nicht sonderlich umfangreiche, aber praxisgerechte Bildjustagemöglichkeiten

  • Sehr scharfes Bild mit klarer Detaillierung

  • Gute Farbwiedergabe

  • Hochwertige Verarbeitung des Hauptgerätes

  • Prima Klang aus den mitgelieferten Lautsprechern

Contra:
  • Weder DVI- noch HDMI-Interface

  • LCD-typisch nur befriedigender Schwarzwert

Hauptmerkmale 
  • 32" LCD-Fernseher 16:9
    (82 cm sichtbares Bild) 
    Auflösung: 1280 x 768 (W XGA)
    16.7 Millionen Farben 
    Geeignet für HDTV-Sendungen (hochauflösendes Fernsehen) 
    Kontrast 500:1 
    Helligkeit 450 cd/m2 
    Standbild 
    Blickwinkel 170° (H) / 170° (V) 
    Sleeptimer 
    Formatumschaltung 
    Zoomfunktion 
    99 Programmspeicherplätze 
    Superdigital: Bildschärfe einstellbar 
    Rauschunterdrückung einstellbar 
    2 Stereolautsprecher 
    S-VHS-Anschluss 
    Komfortables OSD-Menü 
    1 Scartanschluß 
    Videotext: 10 Seiten 
    Gehäusefarbe silber-metallic 
    Abmessungen: (BxHxT) 95 x 53,5 x 20,5 cm Gewicht: 26 kg 
    Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers: 2.279,99 € 

Test: Carsten Rampacher
30. Mai 2005