Test: Sony DVP-NS400D

Das Testgerät wurde uns zur Verfügung gestellt von
Karsten Becker Hard- & Softwareentwicklung

Finish, Features und Laufwerk

Das günstigste Modell mit eingebautem Decoder aus der neuen Sony-DVD- Player-Produktpalette ist der DVP-NS400D für 899 DM. Das in den Gehäusefarben schwarz und silbern lieferbare Gerät kommt im Sony-typischen Slim-Design und einer ordentlichen Verarbeitung. Genauso wie bei allen anderen Sony-Playern gefällt das schön anzusehende Display. Auch die mitgelieferte Fernbedienung ist für die Preisklasse sehr hochwertig und kann auch ein TV-Gerät von Sony mitsteuern. Ebenso erfreut blickt der Heimcineast auf die Anschlüsse auf der Rückseite: Gleich zwei Scart-Buchsen sind vorhanden, die erste kann auch, RGB-Bildsignale ausgeben. Eine S-Video Hosidenbuchse findet sich ebenso auf der Geräterückseite. Dazu kommt audioseitig der Sechskanal-Ausgang für den internen DD-Decoder und ein optischer sowie ein koaxialer Digitalausgang sowie der übliche Zweikanal-Downmix-Anschluss.  

Nette zusätzliche Features: Man kann sich anzeigen lassen, ob der erste oder der zweite Layer der DVD abgespielt wird, und eine Bitratenanzeige ist auch mit an Bord. Ein dreistufiger Filter, der Blockrauschen eindämmen soll, gehört ebenso zur Ausstattung wie ein digitaler Bildverbesserer, der laut Sony die Konturen der auf dem Bildausgabegerät gezeigten Gegenstände deutlicher hervorheben soll. Ist dies nicht erwünscht, gibt es noch die Einstellung "Höhenabsenkung", die das Bild weicher erscheinen lässt, da die hochfrequenten Bildanteile abgesenkt werden. Toll: Das umfangreiche Decoder-Setup, das sogar die unterschiedliche Aufstellung der Surroundlautsprecher berücksichtigt (wahlweise "Seite" oder "Hinten". Mit manchmal nervtötenden Delay-Umrechnungen muss sich der Sony-Besitzer ebenso nicht herumplagen und gibt die Distanz vom Hörplatz zu den Lautsprechern direkt bequem in Metern ein. Dies bieten selbst einige AV-Verstärker oder -Receiver nicht.

Einsparmaßnahmen griffen bei Sony bei der Geräuschdämmung des neuen Laufwerks mit Twin-Laser-Pickup. Zwar kann der Sony nun CD-Rs und CD-RWs problemlos lesen, ebenso spielte er unsere Test-SCVD ab. Aber das Laufgeräusch ist gegenüber der letzteren Generation lauter. Trotzdem aber ist der Lautstärkepegel nicht beängstigend hoch. Wer nicht direkt neben dem Player sitzt, wird damit klarkommen. Das Laufwerk handelt im weiteren Verlauf des Tests Pluspunkte durch seine rasche Geschwindigkeit ein, und selbst bei der Fehlerkorrektur schneidet der DVP-NS400D besser ab als sein "kleiner Bruder", der Sony DVP-NS300. Zwar ist auch hier noch Spielraum für Verbesserungen, denn komischerweise zeigte der Sony bei einem Testlauf schon Aussetzer bei Track 15, aber nach einigen Anläufen hangelte er sich letztendlich bis Track 27, was eine ordentliche Leistung darstellt. Zu erwähnen ist aber, dass es ab Track 20 zu sehr deutlicher, ab Track 25 teilweise zu massiver Artefaktebildung, kombiniert mit einem Stehen bleiben, des Bildes, kam. Somit kommt der Sony auf unserer Fehlerkorrektur-Check-DVD zwar bis auf einen prozentualen Anteil von 90 % aller abgespielten Tracks und einer noch abgespielten Fehlerlänge von rd. 3,675 mm  entspricht. Dass die Bewertung nicht noch besser ausfällt, liegt an den häufiger auftretenden Ausfallerscheinungen.

Bewertung Fehlerkorrektur/ Laufwerk

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Das Finish des DVD-Players ist gut, die mitgelieferte Fernbedienung macht ebenfalls einen hochwertigen Eindruck. Die Ausstattung ist reichhaltig und rechtfertigt auch den Einstiegspreis voll und ganz. Somit zeigt der Sony in der ersten Disziplin eine extrem gute Leistung, die mit sechs Sternen bewertet wird. 

Bewertung Finish und Features


Bedienung

Hier kann der Sony auch voll punkten: Nicht nur übersichtliche und prima zu bedienende Fernbedienung überzeugt, sondern auch die grafisch aufwändigen Bildschirmmenüs. Hier kann die Konkurrenz, mit wenigen Ausnahmen, noch von Sony lernen, denn genau so sollte das Menü eines High-Tech-Produkts aussehen, um diesem Anspruch auch von Seiten der Benutzeroberfläche gerecht zu werden.

Lobenswert: Die sehr gute Fernbedienung

Zudem ist der Aufbau logisch und tadellos strukturiert, so dass sich jeder sofort zurecht findet. Super: Die umfangreichen Einstellmöglichkeiten im Setup für den internen Decoder, auch oben schon beschrieben. Genauso lobenswert ist das gut ablesbare Display in angenehmer Farbe und Darstellung und die Möglichkeit, sich via Navigationskreuz auf der Gerätevorderseite ebenfalls durch die Menüs der DVD bewegen zu können.

Bewertung

 

Bild

In der Bilddisziplin zeigt der Sony eine ansprechende Leistung. So sind bei den Real-Testbildern der Referenz-DVD Bildschärfe und Detailtreue gut, die natürliche Farbwiedergabe gefällt ebenso wie der fein gestufte Kontrastumfang. Das Testbild mit den beiden Papageien stellte der DVP-NS400D in natürlicher und plastischer Farbgebung dar, das Gleiche lässt sich beim Früchtestillleben beobachten, wo die feinen Zeichnungen jeder Frucht prima wiedergegeben wird. Hier sind nur die extrem scharfen Pioneer- und Toshiba-Player noch besser. Die Farbdekompression und die ausgezeichnete Darstellung reiner Rot-, Blau- oder Grüntöne können absolut überzeugen. Farbrauschen ist für den Sony ein Fremdwort. Beim Testbild mit dem hübschen schwarzen Mädchen kann der Sony mit guter Bildschärfe und wiederum der sehr guten Farbdarstellung punkten. Beim Heißluftballon-Testbild zeigt der DVP-NS300 exakt bestimmbare, deutlich voneinander abgetrennte Farbverläufe - keine Farbe scheint in die andere überzulaufen. Beim Testbild mit den Wolkenkratzern zeigt der Player ordentliche Bildschärfe und ein sattes Blau des Himmels.  

Dass der neue Player ein erfreulich gutes Bild bietet, stellt sich auch bei den Filmbeispielen heraus. So sind beim Abspielen der X-Men-DVD eine ordentliche Bildschärfe, ein fein gestufter Kontrastumfang sowie eine "ungefilterte" Farbwiedergabe zu beobachten, die sich genau an das hält, was auf der DVD abgespeichert wurde. Auch bei "Inspector Gadget" kann der Sony punkten: Die in der Anfangssequenz bewusst kräftig-knallige Farbwiedergabe überträgt der Sony makellos, die gute Detailtreue der DVD stellt er entspechend dar. Hier ist eine Verbesserung, wenn auch nicht auf den ersten Blick zu sehen, gegenüber dem Vorgänger realisiert worden. Schon beim Vorgänger DVP-S535D hoch war die Bildruhe, auch der DVP-NS400D vermag diese Tradition fortzusetzen. Bei manchen visuell hochwertigen DVDs kann die erste Stufe des digitalen Bildverbesserers durchaus genutzt werden, das Bild wirkt dann minimal schärfer, ohne unnatürliche Digitalisierungseffekte zu zeigen.

Summa summarum bietet auch dieser Sony mit einer Bildwiedergabe, die zwischen dem kompromisslos scharfen und detaillierten Pioneer-Modellen und dem ebenfalls in diesen Disziplinen herausragenden Toshiba SD-210E, die in diesen Disziplinen weiterhin ungeschlagen bleiben, und den eher etwas weichen, bei jeder Software gute Resultate bringenden, dabei noch sehr angenehm und homogen aussehenden Bildern eines Panasonic DVD-RV31 oder eines JVC XV-S40 liegt, einen  Kompromiss, der überzeugt.  Besser als der Vorgänger ist er auch. Nur der Layerwechsel kann mit gut sichtbarem Stehen bleiben des Bildes und einem Tonaussetzer nicht gefallen.

Bewertung

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Ton

Der interne Decoder kann mit ordentlichem Klangvermögen aufwarten.  Zwar sind im Bassbereich die bei fast allen internen Decodern üblichen Dynamik-Defizite zu beobachten. So muss man den aktiven Subwoofer schon relativ heftig aufdrehen, um Bassvolumen zu bekommen. Das Klangbild ist aber stimmig und harmonisch und nicht allzu stark gedämpft. Große Unterschiede fallen erst im Vergleich mit hochwertigen AV-Verstärkern und -Receivern auf. Gut: Die angenehme Stimmwiedergabe. Bei unseren Test-DVDs "Inspector Gadget" und "X-Men" sowie bei "The World Is Not Enough" hinterließ der Decoder einen guten Eindruck. Der NDVP-NS400 eröffnet so dem Heimkino-Neueinsteiger, der noch nicht über einen Verstärker oder Receiver mit Decoder verfügt, zumindest fürs erste eine voll befriedigende Möglichkeit zum Anhören von DD 5.1-DVDs. 

Der Digitalton des DVP-NS400D  ist, wie schon beim Sony DVP-NS300 festgestellt, sehr gut: Exakt und dynamisch, beweist er bei verschiedenen Musik- und Filmbeispielen, dass es zwar winzige, aber doch vorhandene Unterschiedchen bei der Digitaltonwiedergabe gibt. So klar wie der Sony spielte sonst keiner der Konkurrenten auf, wenn auch der Unterschied erst nach sehr ausführlichem Probehören auffällt, und dann nur minimal. Analog angeschlossen, überzeugt auch dieser Sony-Player mit einem harmonischen Klangbild, dem es nur etwas an der ausdrucksvollen Wiedergabe des unteren Frequenzbereiches fehlt - aber dafür ist die Klangcharakteristik im Hochtonbereich transparent und feinnervig - für die Preisklasse tadellos. 

Bewertung

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Fazit

Eine lückenlose Ausstattung, eine gute Verarbeitung, schöne und tadellos aufgebaute Bildschirmmenüs, dazu ein sehr gutes Bild, einen ordentlichen internen Decoder und einen herausragenden Digitalklang: Was will man für 899 DM mehr erwarten? Vielleicht einen besseren Layerwechsel, aber die Eigenschaft, den Schichtwechsel überdeutlich zu zeigen, kann man auch vielen Konkurrenten ankreiden. Nur wenige potentielle Interessenten werden das etwas lautere, aber immer noch problemlos erträgliche Laufwerk des DVP-NS400D als kleinen Nachteil empfinden. So bleibt als Fazit: Wer einen sehr guten DVD-Player mit DD-Decoder sucht: Hier ist er. Mehr kann man für 899 DM nicht erwarten. 

Somit gibt es für den Heimkino-Freund, der zwischen 800 und 900 DM (Listenpreise!) für einen DVD-Player ausgeben möchte, nun zwei Top-Tipps: Wer schon einen DD/DTS-Receiver oder -Verstärker besein Eigen nennt und Wert auf MP3-Wiedergabe legt, für den ist der Toshiba SD-210E, der mit seinem messerscharfen Bild, seinem YUV-Ausgang und seinem multimedialen Talent punkten kann, die richtige Wahl. Der DVP-NS400 ist für diejenigen sehr interessant, die vielleicht noch keinen Receiver mit integriertem Decoder besitzen. Der Sony bietet alles, was für die erste Zeit fürs Heimkino nötig ist. 

Natürlich, mit einem Receiver oder Verstärker mit integriertem Decoder fährt man nochmals weitaus besser, aber nicht jeder hat gleich das Geld, sich auch alles zu kaufen. Und für diese Einsteiger ist der Sony eine hervorragende Wahl - und auch später, wenn der AV-Receiver da ist, kann man sich noch am ausgewogenen Bild, der prima Verarbeitung und an der tollen Benutzeroberfläche erfreuen.

Hervorragender DVD Video-Player mit Top-Ausstattung


Mittelklasse


Pro & Contra

Decoderklang ordentlich
Sehr gutes Bild
Tadellose Verarbeitung
Umfangreiche und praxisgerechte Ausstattung
Layerwechsel überzeugt nicht

Wichtige Daten

Integrierter Dolby Digital-Decoder
Videoausgänge: 2x Scart (Nr. 1 mit RGB), 1 x Hosiden (S-Video), 1 x Cinch (Composite)
Audioausgänge: Digital 1 x koaxial, 1 x optisch
analog:: 1 x Cinch 2-Kanal Downmix, 1 x Sechskanal-Out
Bitraten- und Layer-Anzeige
Blockrauschfilter und digitaler Bildverbesserer schaltbar
Farben: Schwarz, Silbern
Maße (B x H x T): 43 x 7,4 x 25, 6 cm
Gewicht: 2,7 kg
Preis: 899 DM (UVP)


08. Juni 2001

Test: Carsten Rampacher