Preview: Samsung DVD-HD935

12.05.2004 (cr)

Wir danken unserem Kooperationspartner HIFI-REGLER für das Bereitstellen der Hörräume

Mittels Digital Visual Interface (DVI) ist es seit einiger Zeit auch möglich, Bildinformationen digital zu übertragen. Während in der PC-Technik dieses Prinzip schon länger verwendet wird, ist es in der Heimkino-Welt noch relativ neu, wenngleich die Verbreitung von DVI-Schnittstellen stark ansteigt. Einer der ersten DVD-Spieler, die ein DVI-Interface mitbringen, war der Samsung DVD-HD935, der bei uns gerade den Praxistest absolviert. Die Eindrücke nach den ersten ausführlichen Testreihen sind in diesem Preview zu finden, in Kürze erscheint der komplette Test.

Noch interessanter wird der 499,-- EUR kostende, ausschließlich in silberner Version erhältliche DVD Video-Player durch die Möglichkeit, nicht nur 576p (PAL Progressive) und 480p (NTSC-Progressive), sondern auch 720p und 1080i (i = Interlaced) als Bildsignal ausgeben zu können. Möglich wird dies durch einen internen Scaler. Die anerkannt gute Faroudja DCDi-Technologie sorgt zudem für ein ansprechendes De-Interlacing für die progressive Signalaufbereitung. Einen Haken jedoch hat die ganze Geschichte: Aus Gründen des Kopierschutzes kann die Umskalierung nur bei der digitalen Signalausgabe erfolgen. Während es bei der digitalen Bildübertragung mit HDCP (High Bandwidth Digital Content Protection) einen effektiven, von der Softwareindustrie offiziell abgesegneten Kopierschutz gibt, fehlt dieser bei der analogen Bildsignalausgabe. Doch es geht noch weiter, denn bedauerlicherweise ist das Faroudja Processing für das Progressive De-Interlacing auch nur dann aktiv, wenn das Bildsignal digital aus dem DVD-HD935 herausgeleitet wird. Zwar kann der Samsung-Player auch auf analogem Wege Vollbildsignale ausgeben, das De-Interlacing ohne speziellen Film-Modus ist aber vergleichsweise schlicht - dabei wäre es problemlos möglich, dass sich DCDi auch um die analogen 576p- und 480p-Signale kümmern würde. 

Elegant: Die Laufwerkslade. Das Display könnte noch besser ablesbar sein

Nobel: Das Shuttle-Rad ist blau beleuchtet

Übersichtlich, aber mit zu tief angeordnetem Navigationskreuz und bescheidener Materialanmutung: Die Fernbedienung

Der erste Eindruck nach dem Auspacken des DVD-HD935 ist durchweg positiv. Die elegante, verspiegelte Gerätefront mit den wenigen Funktionselementen wirkt hochwertig, obwohl als Material Kunststoff und kein edles Aluminium zum Einsatz kommt. Nach dem Einschalten fällt die schöne Illuminierung des Shuttle-Rings rechts auf der Gehäusefront auf. Zwei weitere kleine Lämpchen zeigen an, in welchem Modus der DVD-Player sich gerade befindet, das eine Lämpchen zeigt, ob die Signalausgabe in progressiver Art erfolgt, ein anderes Lämpchen zeigt, je nach aufleuchtender Farbe, in welchem Skalierungs-Modus sich der interne Scaler gerade befindet (nur bei der digitalen Bildsignalausgabe!). Die mitgelieferte Fernbedienung stellt keinen Grund zum uneingeschränkten Jubel dar. Zwar wirkt sie bis auf das zu tief untergebrachte Navigationskreuz recht funktional und übersichtlich, die Materialqualität jedoch wirkt bescheiden. Ein so elegant auftretender Player wie der DVD-HD935 hätte hier eine entschieden hochwertigere und vor allem auch schickere Fernbedienung verdient. Im Inneren des Geräts sollen 192 kHz/24-Bit Audio-D/A-Wandler eine gute Klangqualität sichern, wenn der Player analog angeschlossen ist - was in der Praxis eher selten vorkommen dürfte. 

Die Anschlussauswahl geht in Ordnung, neben dem DVI-Ausgang mit HDCP-Kopierschutz gibt es noch einen YUV-Anschluss, eine RGB-fähige Scartbuchse, eine S-Video-Hosidenbuchse sowie einen optischen und einen koaxialen Digitalausgang. Was die Multimedia-Fähigkeiten angeht, merkt man, dass der DVD-HD935 kein ganz junges Gerät mehr ist, denn er nimmt keine DVD-Rs mit MP3-Files entgegen. Das Laufwerk weist keine allzu überzeugende Fehlerkorrektur auf, bei stärker zerkratzten CDs oder DVDs kapituliert der DVD-HD935 daher und verweigert die Wiedergabe. Dafür ist das Laufgeräusch nicht übermäßig hoch und liegt nach unseren bisherigen Erfahrungen eindeutig im tolerablen Bereich. 

Übersichtlich: Das Graphical User Interface (GUI)

Zu bedienen ist der Samsung eigentlich einfach - wobei es unverständlich erscheint, dass es keine separate Menü- und Setup-Taste gibt. Immer landet man in einem Kombinationsmenü, von dem aus man dann entweder ins Menü der eingelegten DVD oder ins Geräte-Setup gelangt. Die einzelnen Menüs sind übersichtlich und schlicht, aber ansprechend gestaltet. Die wenigen Bedienelemente auf der Gerätefront sind problemlos zu handhaben.

Bild

Die Bildqualität des DVD-HD935 ist im DVI-Betrieb ausgesprochen gut. Der interne Scaler verrichtet seine Arbeit prima, was sich anhand des klar strukturierten, detailreichen 720p- oder 1080i-Bild zeigt. Nur ein leichtes Bildrauschen zeugt von der Wirkung des Scalers. Prima stellen sich Bildhelligkeit und Kontrastumfang dar, im Progressive-Modus erreicht der Samsung durch das ansprechende Faroudja-De-Interlacing sehr gute Werte, was sich in einem Bild mit akkurater Feindarstellung und tadelloser Bewegungsdarstellung niederschlägt. Die Farbwiedergabe wirkt insgesamt recht ausgewogen.  Schließt man den DVD-HD935 analog an und schaltet in den Progressive Scan-Betrieb, so ist die Bildqualität befriedigend - die nur durchschnittliche Detaillierung, die manchmal etwas unsauber wirkende Bewegungsdarstellung und die nicht allzu hohe Bildschärfe verhindern hier ein besseres Resultat.

Insgesamt, so unser erster Eindruck, scheint der Samsung für den DVI-Betrieb ein sehr gutes und preislich fair kalkuliertes Gerät mit tadellosem internen Scaler zu sein. Für denjenigen Anwender, der den Player analog angeschlossen im Progressive-Modus betriebt, gibt es aber bessere Alternativen.

Die Daten zum DVD-HD935

  • DVD Video-Player mit DVI-Ausgang

  • PAL Progressive via DVI möglich

  • NTSC Progressive via DVI und über YUV-Ausgang möglich

  • Faroudja DCDi- und Scale Up-Technik

  • 10 Bit Video-DAC

  • 192 kHz/24-Bit Audio-DAC

  • Super Scan-Funktion

  • Abspielbare Formate: DVD Video, DVD-R/-RW (Video Mode), DVD+R/+RW, CD-R/-RW, VCD, SVCD, MP3, WMA, JPEG, Kodak Picture CD

  • Zufallswiedergabe und Programmierfunktion im MP3-Betrieb

  • Anschlüsse: Digital Video Out/DVI, analoge Video-Ausgänge Scart/FBAS/S-Video, YUV-Ausgang (für 480p geeignet), optischer und koaxialer Digitalausgang

  • Ausgabeformate DVI PAL: 576p (PAL PS), 720p (60 Hz Bildwechselfrequenz), 1080i (60 Hz)

  • Ausgabeformate DVI NTSC: 480p, 720p, 1080i

  • Ausgabeformate Video analog PAL: 576i (via Scart/FBAS/S-Video)

  • Ausgabeformate Video analog NTSC: 480i, 480p über YUV-Ausgang

  • Preis: 499,--EUR (UVP)