Test: Plasmavision P42HTS40ES

28.06.2005 (cr)

 
 

 

Einführung

Plasmabildschirme werden immer günstiger - diese Marktentwicklung ist an den Offerten von Plasmavision, Display-Brand von Fujitsu General, aber offenbar beinahe spurlos vorübergegangen. 4.999 € werden für das komplette Plasma-Kit P42HTS40ES aufgerufen, dafür bekommt der Käufer zumindest auf den ersten Blick auch nicht mehr als bei vielen günstigeren Kontrahenten: Ein 42 Zoll messendes Plasmapanel mit separater Selector-Box, die alle Anschlüsse und auch den TV-Tuner beherbergt, ist nichts Besonderes. In der eben erwähnten findet auch Box die digitale Videosignalaufbereitung statt, auch dies ist nichts Außergewöhnliches. Einen kleinen "Sonderstatus" inmitten der Konkurrenten mit 1.024 x 768 Bildzeilen nativer Auflösung verschafft sich unser Testkandidat aber: Mit einer höheren Auflösung von 1.024 x 1.024 Bildpunkten sind gute Voraussetzungen in Bezug auf die HDTV-Wiedergabe "serienmäßig", denn so gerüstet ist das Panel auch in der Lage, 1.080i-Signale (wie beispielsweise heute schon von HD1 ausgestrahlt) vertikal unskaliert wiederzugeben. Horizontal geht dies natürlich nicht, denn Full HDTV hat eine horizontale Auflösung von 1.920 Linien. Die Bildzeilen der 1.080i-Auflösung, die über den nativ darstellbaren vertikalen 1.024 Bildzeilen hinausgehen, werden abgeschnitten, was sich der Praxis ohne sichtbare visuelle Verluste bewerkstelligen lässt.  Wir sind nun gespannt,  ob das mit feinster Digitaltechnik bis an den Rand gefüllte Highendplasma den hohen Preis durch superbe Leistungen rechtfertigen kann. 

Verarbeitung

Was die Verarbeitungsqualität angeht, können wir dem Plasmavision-Panel keine überdurchschnittlichen Zensuren mit auf den weiteren Weg geben. Dies hat mehrere Gründe: Die beigelegte Fernbedienung würde man eher als "Zugabe" bei einem Satelliten-Receiver der 50 €-Klasse vermuten und nicht als IR-Steuerungseinheit bei einem fast 5.000 € teuren Plasmadisplay. Die Silberfolie, die eine etwas schickere Optik suggerieren soll, verfehlt dieses Ziel durch die billige Ausführung ganz klar. Auch die Materialqualität des Gehäuses ist unbefriedigend. Die unverkleidete Diode auf der Vorderseite der Fernbedienung dokumentiert ebenfalls, dass hier akuter Nachbesserungsbedarf besteht. Im Vergleich wirkt die auch aus Kunststoff bestehende Fernbedienung des Pioneer PDP-435FDE ganz klar hochwertiger, obwohl wir die Pioneer-Kontrolleinheit auch keinesfalls als der Weisheit letzten Schluss ansehen. Zu einem Hightech-Produkt wie einem solchen Plasmaschirm kann der Anwender mit Fug und Recht eine Fernbedienung erwarten, wie sie beim Onkyo DV-SP1000E beiliegt.

Vorbildlich: Fernbedienung des Onkyo DV-SP1000E

Geht noch in Ordnung: Fernbedienung des Pioneer PDP-435FDE

Unter Durchschnitt: Plasmavision-Fernbedienung 

Sieht aus wie ein Desktop-Rechner aus dem Beginn der 90er Jahre: Plasmavision Selector-Box

Und auch die Selector-Box kann nicht mit überzeugender Verarbeitung punkten. Zwar sind Deckel und Seitenteile des Gehäuses aus Metall, aber die Front aus Kunststoff. Dies alleine wäre noch nicht nachteilig, auch Pioneer hat eine Kunststofffront bei dem mitgelieferten Mediareceiver der Plasma-Kollektion, aber dieser wirkt nicht so spröde und kostengünstig hergestellt wie im Falle Fujitsu General alias Plasmavision. Besonders an Details wird die lieblose Verarbeitung deutlich, nehmen wir den On/Off-Knopf:

Schickes Design des An-/Ausschaltknopfes bereits beim Basismodell des Pioneer Medienreceivers beim PDP-435FDE

Billiger Schalter mit wenig  hochwertigem Druckgefühl bei der Selector Box von Plasmavision

Auch die Klappe auf der Front der Selector-Box, hinter der sich der Front AV-Eingang verbirgt, ist inklusive der Mimik zum Aufklappen wenig hochwertig ausgeführt. Die Rückseite der Selector-Box bietet keinen Anlass zur Kritik, hier sind die Anschlusspassungen akkurat ausgeführt.  Überzeugen kann auch das Panel selbst. Hier sind auch Kleinigkeiten stimmig, wir nennen Ihnen Beispiele:

Schickes Design bei den Bedienelementen am Panel selber

Edles Fujitsu-Logo am Plasmavision-Display

Die sehr gute Verarbeitung des Panels wird nur durch die Lautsprecher, die an beiden Seiten des Panels montiert werden, etwas gestört, hier ist anzumerken, dass etwas mehr Sorgfalt bei der Materialauswahl  Optik und Haptik der Boxen sicherlich zugute käme. Hier müssen wir nochmals Pioneer als Beispiel bemühen, wo der Käufer die Auswahl zwischen silbernen, kürzeren oder sehr aufwändigen, schwarzen, schwenkbaren Lautsprecher hat. Die silbernen überzeugen auch nicht eben durch den letzten Schliff beim Finish, die - allerdings teuren - schwarzen Exemplare hingegen gefallen mit Hochwertigkeit in jedem Detail.  Nichts auszusetzen gibt es am sehr hochwertigen, soliden Standfuß des Plasmavision-Panels.

Kurzfazit:

Pro:

  • Panel selbst überzeugt mit guter Verarbeitung

  • Rückseite der Selector-Box gefällt mit gutem Finish

  • Hochwertiger Standfuß

Contra:

  • Qualitativ unterdurchschnittliche Fernbedienung

  • Frontplatte der Selector-Box überzeugt optisch sowie haptisch nicht

  • Wackeliger An-/Ausschalter

Bewertung
Anschlussbestückung

2 x Komponente, 3 x Scart, aber DVI ohne HDCP und kein HDMI

Die Anschlussbestückung der AV-Prozessorbox unseres Testkandidaten offenbart Licht- aber auch Schattenseiten. Es gibt zwar einen DVI-Ausgang, diesem fehlt ärgerlicherweise aber die Möglichkeit, HDCP (Kopierschutz für digitale Videodaten, identischer Kopierschutz bei DVI und HDMI)-verschlüsselte Signale entgegen zu nehmen. Damit fällt die Möglichkeit, einen DVD-Player mittels DVI mit dem Plasmavision-Panel zu verbinden, schon einmal direkt flach. Nun, denkt sich mancher Anwender, dann weiche ich auf HDMI aus - doch Fehlanzeige, ein HDMI-Terminal bietet der P42HTS40ES nicht. 

Bei den herkömmlichen, altbekannten Verbindungsarten bietet die Selector-Box eine große Auswahl. Nicht weniger als drei Scartbuchsen und gleich zwei Komponenten-Anschlussterminals warten auf Zuspieler. Des weiteren gibt es zwei zu den (rein für die Bildwiedergabe geeigneten) Komponenteneingängen Video 5 und Video 6 gehörende 2-Kanal-Cinch-Stereo-Eingänge, sogar zwei optische Digitaleingänge und ein optischer digitaler Ausgang. Auch einen 2-Kanal-Stereo-Cinch-Ausgang findet sich auf der Rückseite. Das Display wird mittels eines Systemkabels mit DVI-Stecker mit der Selector-Box verbunden, da DVI jedoch nur Bild- aber keine Tondaten überträgt, muss zusätzlich noch eine weitere Leitung gelegt werden (Glasfaser-Digitalkabel). 

An den DVI-Eingang kann nur ein PC gehängt werden, 2 x Komponente z.B. für einen DVD-Player und eine HDTV Settop-Box

Getrennte Bild- und Tonsignalübertragung bei den Systemkabeln, die von der Selector-Box zum Panel führen

Front-AV-Eingang mit S-Video-Beschaltung und RGB D-Sub-Eingang

Kurzfazit:

Pro:

  • 2 x Komponente

  •  Umfangreiche Audioanschlussmöglichkeiten

Contra:

  • DVI ohne HDCP nur für Anschluss eines PCs nutzbar

  • Kein HDMI-Interface

Bewertung
Ausstattung

Prunkstück des Plasmavision-Panels ist ohne Zweifel die digitale AVM II-Bildsignalverarbeitung, die wir Ihnen im folgenden genau beschreiben:

AVM II:

Fujitsu General stellt die zweite Generation des volldigitalen Video-Signalprozessors AVM-II vor, der auch im P42HTS40ES zum Einsatz kommt. Die weltweit immer weiter zunehmende Verbreitung digitaler Videosignale – sei es durch digitales Fernsehen oder durch die neuesten, digitalen Consumer Videorecorder und Camcorder – erfordern auch entsprechende Technologien bei den Wiedergabegeräten (Bildschirmen). Immer beliebter werden, trotz der immer noch kräftigen Preise, die für hochwertige Panels aufgerufen werden, Plasma-Bildschirme. Jeder der führenden Hersteller, zu denen neben Fujitsu General unter anderem noch Pioneer, Panasonic, Hitachi, Sony, Philips, Samsung, LG und NEC zählen, bietet daher Systeme zur digitalen Bildoptimierung an. Bei Fujitsu soll AVM-II diese Aufgabe erfüllen und stellt, so Fujitsu-General, einen weiteren Schritt zum perfekten Bild bei Plasmabildschirmen dar. Zwei Punkte tragen entscheidend zur Bildqualität von Plasmadisplays bei: Zum einen die Ansteuerung der eigentlichen Pixel auf dem Plasmapanel (Panel Drive Control), zum Zweiten die Videosignalverarbeitung (Video Signal Processing), die das Video-Eingangssignal optimiert.

AVM-II integriert mehrere neue Verfahren zur Bildoptimierung, die im folgenden beschrieben werden:

• Digital Noise Reduction (DNR) – Dient zur Verminderung digitaler Artefakte.
• Natural Color Tuning (NCT) – passt die Farben auf dem Plasma den Sehgewohnheiten und Eigenschaften des menschlichen Auges an.
• Image Adaptive Processing (IAP) – Dient zur Bildoptimierung gemischter Inhalte, die von verschiedenen Quellen stammen (Bilddaten und Text/
Grafiken)
• Ambient Sensor (ASe) – Steuert Bildhelligkeit und -Kontrast auf Grund der gemessenen Umgebungshelligkeit automatisch

Wichtiger Bestandteil von AVM II ist das Image Adaptive Processing (IAP), welches eine Optimierung von Bildern, die aus verschiedenen Quellen kommen, aber gleichzeitig auf dem Plasmapanel dargestellt werden, vornimmt (Bildabhängige Darstellungsoptimierung, z.B. bei Computergrafik /-Schrift und Bilder/Filme). Ein gutes Beispiel ist hier eine Bildbearbeitungs-Software, wo zum einen das zu bearbeitende Bild möglichst natürlich dargestellt und zum anderen die Menüs der Software klar erkennbar sein sollen.
Eine herkömmliche Optimierung kann nur das gesamte Bild optimieren – was bedeutet, dass entweder die Schrift der Menüs oder das Bild optimal dargestellt wird, aber man muss letztendlich immer einen Kompromiss eingehen. Findet eine Optimierung auf Bildmaterial (Foto/Film) statt, erscheint die Schrift als zu sehr scharfgezeichnet. Findet die Optimierung auf Schrift (Text, Computergrafik) statt, ist zwar die Schrift ist gut lesbar, aber das Bild ist zu sehr weichgezeichnet und kontrastarm. Bei der Optimierung mit AVM-II IAP erscheinen sowohl Bild als auch Schrift klar und deutlich.Mit AVM-II wird das Bild nicht in seiner Gesamtheit, sondern nach Bereichen unterteilt optimiert – wobei diese Bereiche nicht statisch, sondern dynamisch sind und so eine präzise Situationsanpassung erreicht wird. Der AVM-II Chip erkennt die unterschiedlichen Bereiche und optimiert sie jeweils mit der dafür am besten geeigneten Methode. Dies ist natürlich nicht auf Standbilder beschränkt, sondern funktioniert auch bei bewegten Motiven – so z.B. bei Bildern / Filmen, die von einer Laufschrift (Ticker) überlagert sind. Als Beispiel dienen hier Nachrichtensender, die, während sie von der Präsidentschaftswahl im Irak berichten, per Laufband die aktuellen Börsenkurse oder "Breaking News" einblenden. 

Weitere Bestandteile von AVM II im Detail:

  • Digital Noise Reduction (DNR) und die Rauschunterdrückungsverfahren bei AVM II: DVDs enthalten das darauf gespeicherte Filmmaterial im MPEG Format. Beim digitalen Fernsehen ist der Videodatenstrom ebenfalls komprimiert. MPEG ist ein komprimiertes Datenformat, das heißt, die Einzelbilder, aus denen jeder Film bekanntlich besteht, sind mit einer Komprimierungs- Software auf den Bruchteil ihrer Originalgröße „eingedampft“. Allerdings hat die Komprimierung den Nachteil, das sie nicht ohne Verlust vonstatten geht. Aus jedem Einzelbild werden „Informationen“ herausgerechnet oder zu größeren Einheiten zusammengefasst, um Speicherplatz zu sparen. So kann z.B. ein großes Stück blauer Himmel mit einer wesentlich geringeren Menge an Informationen abgespeichert und übertragen werden als in unkomprimierter Form. Für die Darstellung auf den meisten Bildschirmen ist diese Komprimierung nicht weiter tragisch. Je größer aber die Bilddiagonale und die Auflösung wird, desto störender fallen die Effekte der Komprimierung (Artefakte) auf und machen das Bild unnatürlich und grob, oftmals auch unscharf. AVM-II macht es möglich, die Komprimierungs- Artefakte wirkungsvoll zu verhindern. Mit allen Arten von Bildrauschen nimmt AVM II den Kampf auf. Besonders auch Block-Artefakte und Moskitorauschen werden durch AVM-II effektiv verringert. Unter Moskitorauschen versteht man Bildstörungen, die hauptsächlich an kontraststarken Objektkanten auftreten. Diese Artefakte sehen wie ein leichtes Flirren an den Kanten aus  so wie ein Mückenschwarm um eine Person im Gegenlicht.  Block-Artefakte sind Bildstörungen, die durch relativ scharf abgegrenzte (rechteckige) Blöcke gekennzeichnet sind.

  • Natural Color Tuning (NCT, Farbanpassung für natürlichere Farben) Die NCT-Funktion in AVM-II sorgt für die automatische Optimierung der Farben auf dem Display. Kritische Farben wie beispielsweise Hauttöne werden natürlich, ohne Farbstich dargestellt. Reine Farben (wie z.B. himmelblau oder Gras) werden so angepasst, das sie so aussehen, wie man sich aus der Wirklichkeit kennt. Wichtig ist, dass sie mit dem übrigen Bildinhalt harmonieren. So werden Bonbonfarben - störendes Merkmal immer noch vieler Plasma- und LCD-TVs -  genauso wie leicht gräuliche, wenig brillante und verwaschen wirkende Bilder verhindert.

  • Ambient Sensor (ASe) (Sensor für Umgebungshelligkeit). In den PLASMAVISION Displays mit AVM-II befindet sich ein Sensor zur Messung der Umgebungshelligkeit. Auf der Basis der Messdaten dieses Helligkeitssensors wird der Bildkontrast und die Bildhelligkeit des Plasmadisplays angepasst. Wenn der Raum sehr hell ist (zum Beispiel durch Sonneneinstrahlung), wird die Bildhelligkeit und der Bildkontrast automatisch erhöht. Im umgekehrten Fall – also in einem dunklen Raum – wird Bildkontrast und –Helligkeit automatisch zurückgeregelt, so dass ein für das Auge optimales, angenehmes Bild dargestellt wird. Diese Regelung hat zusätzlich den Nutzen der Energieeinsparung, da bei verminderter Bildhelligkeit auch entsprechend weniger elektrische Leistung vom Display verbraucht wird.

  • Low Brightness Multi Gradation Processing (LBP): Panels (Pixel) in Plasmadisplays werden immer häufiger digital angesteuert. Diese Ansteuerung geschieht linear, d.h. alle darstellbaren Helligkeitswerte sind gleichmäßig abgestuft. Somit stehen bei dunklen und hellen Bildern (oder Bildteilen) die gleiche Anzahl von Helligkeitsstufen zur Darstellung zur Verfügung. Das menschliche Auge ist allerdings bei geringen Helligkeitswerten wesentlich empfindlicher. Eine kleine Änderung in dunklen Bereichen
    wird viel eher wahrgenommen als eine kleine Änderung bei großen Helligkeiten. Beispiel: wird ein Pixel, das mit einem Lux leuchtet in seiner Helligkeit verdoppelt (auf 2 Lux), so nimmt dies das Auge sehr wohl war. Geschieht die Änderung bei einem hohen Helligkeitswert (von 60 auf 61 Lux), so ist diese Änderung für das menschliche Auge nicht erkennbar! Deshalb wirkt es störend, wenn in dunklen Bildbereichen die Abstufung der Helligkeitswerte zu grob ist. Durch die in AVM-II integrierte „Low Brightness Multi Gradation Processing“Technologie ist es nun möglich, die Anzahl Helligkeitsabstufungen (Ansteuerung) in dunklen Bildpartien drastisch zu erhöhen und so dem Sehverhalten des menschlichen Auges anzupassen. Durch LBP wird eine dem menschlichen Auge angepasste Verteilung der Helligkeitswerte in dunklen Bildpartien erzielt. Bilder (dunkle Szenen) wirken somit natürlicher und Details in diesen Bereichen werden wesentlich besser erkennbar.

Weitere technische Merkmale:

  • ALIS Panel (Alternate Lightning of Surface) – wechselweise Zündung der Bildzeilen. Das ALIS Panel besteht aus 1024 senkrechten Phosphorkanälen. Die Bildpunkte werden elektronisch erzeugt und nicht physikalisch wie bei anderen Panels, ohne dass dabei mehr Ansteuerungselektroden benötigt werden. Diese Technik erlaubt es, die Bildpunkte zu verkleinern, was wiederum zur Folge hat, dass sich mehr Bildpunkte pro Kanal erzeugen lassen. (Bild 1). Von diesen Errungenschaften profitieren die Bildqualität und die Lebensdauer des Panels: Das Bild wird aus mehr Bildpunkten erzeugt und hat somit klarere Übergänge sowie mehr Schärfe. Durch die alternierende Ansteuerung der Bildpunkte verlängert sich zudem die Lebensdauer des Phosphors.

  • Volldigitale Signalverarbeitung. Beim Plasmavision-Panel werden die einzelnen Pixel digital und nicht analog angesteuert. 

  • 1,07 Milliarde darstellbare Farben und 10-Bit-Farbverarbeitung für optimale Umsetzung. Mit 1 Milliarde darstellbarer Farben und hochwertiger 10-Bit-Verarbeitung präsentiert sich das Plasma von Fujitsu General als gerade  noch zeitgemäß. Mehr Farben darstellen können z.B. das Pioneer PDP-435FDE (rund 7 Milliarden) und das NEC 42XR3 (68,7 Milliarden). Aber: Allein die Menge der darstellbaren Farben sagt noch nichts über die Bildqualität aus. 

Zu den Einstelloptionen:

Im Bild-Menü des Plasmavision-Panels finden sich verschiedene Einstelloptionen unter anderem zu Signalkontrast, Helligkeit, Farbe, Farbton und Schärfe sowie zur Bildoptimierung (soll die Bildschärfe automatisch auf ein optimales Niveau einstellen, das in Bezug zur Helligkeit des Umfeldes ein besonders klares, stimmiges Bild ermöglichen). Es gibt ebenfalls verschiedene, ab Werk vorprogrammierte Bildfelder (Natürlich, Fein, Effekt, Konventionell, Standbild). Lobenswert sind gleich acht Bildspeicher für eigene Justagen, somit steht für jedes Ausgangsmaterial die richtige Equalizing-Einstellung zur Verfügung. 

Das Menü "Eigenschaften"

Menü zur Justage von Bildgröße und Bildposition

Zu den vorprogrammierten Bildfeldern: Die "Natürlich"-Einstellung soll Bilder in besonders realistischen Farben ermöglichen, der Modus ist für das Anschauen von normalen Filmen wie z.B. aus dem TV-Programm ausgelegt. Der Modus "Fein" ist besonders für Filmmaterial ausgelegt, welches mit leicht gedämpfter Bildhelligkeit und nicht zu großem Kontrast wiedergegeben werden soll (z.B. viele Kinofilme). Die Betriebsart "Effekt" ist für Animationsfilme und zieht beim Kontrast und auch bei der Bildschärfe gegenüber der normalen Einstellung merklich an. "Konventionell" hat die Aufgabe, einen Bildeindruck zu realisieren, wie ihn der Betrachter von herkömmlichen Röhrenfernsehgeräten kennt. "Standbild" ist für die Wiedergabe von Standbildern optimiert. 

Bildposition und Bildgröße sind natürlich auch anzupassen (besonders für PC-Anschluss wichtig), die Audio-Einstellmöglichkeiten beschränken sich auf ein Minimum (Balance, Höhen, Tiefen, Lautstärke). Im Eigenschafts-Menü sind verschiedenen Zusatz-Funktionen bestimmbar (Klemmenposition, OSD-Sprache, Reset auf Werkseinstellung). 

Natürlich gibt es verschiedene Darstellungsmodi, so die normale 4:3-Darstellung und zwei "Breit"-Betriebsarten (1 und 2). Breit 1 poliert 4:3 Bilder auf 16:9 hoch, Breit 2 ist der richtige Modus für anamorphe 16:9 DVDs. Des Weiteren stehen noch Zoom 1 und Zoom 2 zur Auswahl, hier wird ein Bildausschnitt in unterschiedlich vergrößertem Maß verwendet.

Bewertung
Bedienung

Die Bedienung ist insgesamt nicht komplex, wobei die etwas knapp formulierte Bedienungsanleitung keine sonderlich große Hilfe beim Nachschlagen darstellt. Die schlichten On Screen Menüs sind gut zu überschauen, durch Ausprobieren findet der Anwender dann auch recht schnell den gewünschten Effekt z.B. bei der Justage eines eigenen Bildfeldes, sollte er nicht schon in solchen Einstellarbeiten bewandert sein. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, die einzelnen Funktionstasten jedoch erscheinen uns teilweise als zu klein. Der nicht perfekte, undefinierbare Druckpunkt der Tasten vereitelt hier eine bessere Bewertung. Als nachteilig empfinden wir, dass eine genaue Bezeichnung des angewählten Videoeingangs nicht via OSD mitgeteilt wird. Es steht also lediglich "Video 4" oder "Video 5", aber nicht "Video 5: Komponente" oder "Video 4: Scart" als nähere Kennzeichnung mit dabei. 

Bewertung
Testequipment:
Bildqualität

Die Bildqualität, die unser Testkandidat bei der Zuspielung von Komponenten-Signalen interlaced und progressiv an den Tag legt, ist insgesamt hervorragend. Besonders beeindruckt gleich zu Beginn der Testreihen die Bildgüte bei Zuführung eines Testbildes zum Check der Bildgüte bei unterschiedlichen Bildfrequenzen. Gerade bei hohen Bildfrequenzen, also feiner, filigraner Auflösung, ist die gebotene Qualität ohne jegliche Einschränkung vorzüglich. Hier muss man nicht zusätzliche Bildschärfe-Optimierungen mittels des Video-EQ vornehmen, das Bild erscheint überdurchschnittlich sauber und klar. Die Ränder jeder feinen Linie auf dem Testbild wird sehr feinfühlig, ohne erkennbare Ausfransungen oder Doppelkonturen, dargestellt. Im direkten Vergleich kann unser Plasmavision Testkandidat hier den Pioneer PDP-435FDE sogar distanzieren. Das Bild wirkt beim Pioneer im direkten A/B-Vergleich mit identischen Komponentenkabeln nicht so klar definiert und nicht ganz so sauber 

Störend ist gut sichtbares Bild-Flimmern bei Verwendung des "Effekt"-Bildfeldes mit stark hochgezogenem Kontrast und zu kräftiger Bildschärfe. Daher raten wir, dieses Bildfeld besser nicht zu benutzen, weil hier die erträgliche Obergrenze bei Bildschärfe und Kontrast überschritten ist, was auf Dauer zu Kopfschmerzen beim Betrachter führt. Hier raten wir, entweder das sehr gute und stimmige und kaum flimmernde "Natürlich" - oder das ebenfalls sehr gute, weil augenfreundliche und völlig flimmerfreie "Fein"-Bildfeld einzusetzen oder selber zu optimieren, was dank des wirksamen Video-EQs kein Problem darstellen sollte. Hier bitten wir nur, zu beachten, dass man entweder mittels des Video-EQs des DVD-Players oder aber mittels des Video-EQs des Plasmavision-Geräts das Bild anzugleichen. Der jeweils andere Video-Equalizer sollte auf jeden Fall in der Werkseinstellung verbleiben, weil man mit dem Herumdrehen an allen Reglern bei Zuspieler und Bildwiedergabegerät nur ein unbefriedigend-inhomogenes Bild als Resultat erhält. Übrigens: Für Standbild-Sessions z.B. mit Urlaubsbildern von der jpeg-CD ist die "Standbild"-Einstellung mit ihrer Klarheit und der Abwesenheit von Flimmern und Bildzittern ausgezeichnet geeignet. 

Der Overscan beim Plasmavision Panel fällt gering aus, sogar noch leicht besser als beim Pioneer PDP-435FDE. Allerdings sind die Unterschiede so gering, dass sie kaum praktische Relevanz haben.

Interessante Ergebnisse förderte das Abspielen von realen Testbildern zu Tage. Hier diente als erstes Beispiel das Bild mit den erntefrischen Erdbeeren von der Professional Test-DVD. Während der Pioneer PDP-435FDE bei der Rotwiedergabe der Erdbeeren das glücklichere Händchen hatte und ein sehr natürlich und stimmig wirkendes Rot produzierte, kann das Plasmavision-Panel mit der besseren Wiedergabe der grünen Erdbeer-Blätter oben auf der Frucht dienen. Das Grün wirkt hier sehr realistisch, während der Kontrahent von Pioneer die Farbgebung zu stark in Richtung Neon-Grün abdriften lässt. Die Rotwiedergabe der Erdbeeren ist beim Plasmavision-Panel nicht optimal, das Rot wirkt zu blässlich und nicht satt und intensiv genug. 

Beim Testbild mit dem Weißkopf-Seeadler kann das P42HTS40ES rundherum überzeugen. Die Details in der Schnabelgegend des Vogels werden sehr präzise und sauber dargestellt. Im direkten Vergleich zeigt der Pioneer PDP-435FDE etwas zu viel Grün um den geöffneten Schnabel herum. Dafür wirkt der Hintergrund beim PDP-435FDE richtig schwarz, während das Plasmavision-Display hier mit einem dunkeln Grau einen Nachteil des P42HTS40ES anzeigt: Die Schwarzwiedergabe ist zwar für sich betrachtet nicht wirklich schlecht, im Direktvergleich jedoch ist sie der tadellosen Schwarzdarstellung des PDP-435FDE nicht gewachsen. 

Kommen wir zur Farbdarstellung und zum Darstellung kontrastierender Bilder. Hier finden sich auf der Professional Test-DVD zwei interessante Check-Sequenzen, in denen einmal eine attraktive junge Dame sich im weißen Kleid vor weißem Hintergrund bewegt, im anderen Fall bewegt sich die identische Lady vor einem Hintergrund in wechselnden Farben. Beginnen wir mit einem minimalen Nachteil des Plasmavision Panels. Dieser Nachteil ist die nicht hundertprozentig reine Weißwiedergabe bei der 1. genannten Sequenz, ein leichter, blauvioletter Stich ist hier herauszusehen. Abgesehen davon arbeitet das P42HTS40ES das Kleid der Lady sehr gut heraus, die Unterscheidung zur weißen Wand ist problemlos möglich. Auch bei der anderen Sequenz mit den wechselnden Hintergrundfarben schlägt sich unser Testmodell sehr gut. Zwar ist die Rotwiedergabe uns nicht satt genug, dafür aber leistet sich das Panel nirgendwo störendes Ineinander laufen bei Farbübergängen, sondern trennt die verschiedenen Farbfelder sehr akkurat voneinander ab. Eine exzellente Leistung, klar Premiumlevel, die Pioneer-Displays wirken sogar nicht mit ganz so exzellenter Trennschärfe auf die entsprechenden Bildteile ein. Übrigens wirken bei der Wiedergabe über das Plasmavision Display die Hauttöne im Gesicht der Lady sehr gut abgestuft und damit sehr realistisch und keinesfalls so unnatürlich wie oft bei Plasmas beobachtet. Gerade Hauttöne wirkten nicht wie real, sondern als würde der Akteur eine hauchdünne Maske oder Schminkschicht über dem Gesicht tragen.  Hier kann das Display das hohe Niveau des Pioneer-Konkurrenten halten. 

Bei Star Wars Episode II konnte sich unser Plasmavision Display sehr gut in Szene setzen, und zwar auch dann, wenn er Interlaced-Komponentensignale zugespielt bekommt. Beschäftigen wir uns mit drei grundlegenden Dingen:

1. Die Güte der bei Einführung eines Komponentensignals nötigen A/D-Wandlung, da die weitere Bildverarbeitung, d.h. z.B. das De-Interlacing und die Skalierung auf die 1.024 x 1.024 Bildpunkte des ALIS Panels sowie auch die Ansteuerung der einzelnen Pixel auf rein digitaler Ebene durchgeführt wird. Also muss direkt am Eingang ein A/D-Wandler zur Signaldigitalisierung sitzen. Das im Plasmavision-Panel verbaute Teil macht seinen Job sehr gut. Weder Schattenmuster noch leichte Rauschmuster an Objektkanten, die von minderwertiger A/D-Wandlung zeugen, sind auszumachen. 

2. Die Güte des De-Interlacings. Wird dem Plasmavision Display das eingehende Signal als Halbbild-Signal eingespeist, so muss der Plasmaschirm, der Vollbildsignale benötigt, das De-Interlacing vornehmen und dabei vermeiden, Schwächen wie eine verminderte Bildauflösung, Nachzieh- und Pixeleffekte, die bei falschem oder qualitativ minderwertigem De-Interlacing entstehen können, ins Wiedergabebild einfließen zu lassen. Auch horizontale Streifen oder Doppelkonturen können auf einen nicht korrekt arbeitenden De-Interlacer hinweisen. Das geräteinterne De-Interlacing unseres Testprobanden verdiente sich sehr gute Zensuren. Beim angesprochenen Star Wars Film gefiel bereits zu Beginn des Films die ruckelfreie Wiedergabe der sich durchs All fortbewegenden Schriftrolle mit dem Stand der Ereignisse. Weder Doppelkonturen noch Bewegungsunschärfen an den Buchstaben waren ausfindig zu machen. Im weiteren Verlauf des Films leistete sich das Panel auch z.B. in der Szene, in der Anakin und Obi Wan die flüchtige Killerin, die es im Auftrag von Django Fett auf das Leben von Amidala abgesehen hat, hinterher jagen, keine Schwächen. Rasche Bewegungen in den dunklen Sequenzen werden ausgezeichnet pariert und zeigen keinen Schärfeverlust. Ebenfalls sind die Bewegungen frei von Rucklern, sie wirken harmonisch, präzise und flüssig. Insgesamt eine sehr lobenswerte Leistung.

3. Die Güte des internen Scalers. Aufgabe des Scalers ist die Hochrechnung des PAL Eingangssignals auf die native Panelauflösung. Dies gelingt dem Plasmavision Scaler ausgezeichnet. Kein Zittern kleiner Bilddetails und keine Rauschmuster sind hier als störend zu verzeichnen. Hier muss man schon hervorragende Oberklasse-DVD-Spieler bemühen, um auf identische Scalingergebnisse zu kommen. Das Plasmavision Panel erreicht somit bei De-Interlacing das anerkannt exzellente Pioneer-Niveau, das Upscaling gelingt sogar noch eine Nuance besser. 

Kommen wir zu weiteren Bildbeobachtungen. Als sich das Raumschiff mit Senatorin Amidalas Doppelgängerin an Bord Coruscant nähert, erkennen wir direkt eine hervorragende Leistung unseres Testgeräts. Nicht nur, dass Raumschiff und Begleitjäger sehr facettenreich darstellt werden, auch kommt der Planet Coruscant sehr effektiv und reichhaltig detailliert daher. Als später das Raumschiff nach der Landung von einer massiven Explosion erschüttert wird, zeigt das P42HTS40ES jede Einzelheit, die auf dem Boden der Landplattform weit verstreut liegenden Trümmerteile werden sehr scharf und detailreich abgebildet. Wiederum sehr präzise erfolgt die Detaillierung von Kanzler Palpatines Büro, hier sind auch kleine Strukturen bei den Bauelementen der Wandverkleidung sichtbar, ebenso später, als sich Anakin und Obi Wan über die Überwachung von Senatorin Amidalas Schlafgemach unterhalten. Sehr gut zu sehen ist, dass das Plasmavision Panel sich praktisch keine störenden Rauschmuster leistet. Die Protagonisten werden sehr feinsinnig detailliert, z.B. Jedi-Meister Yoda: Gerade in der Szene in Palpatines Büro, die eben bereits angesprochen wurde, zeigt unser Testgerät sein Können, denn die feinen grauen Häärchen auf Yodas Kopf werden trotz des hellen Hintergrundes sehr gut sichtbar und scharf herausgearbeitet. 

Abschließend noch zu verschiedenen weiteren visuellen Aspekten, zunächst zum Thema Anzahl der darstellbaren Farben. Hier agiert unser Testkandidat mit rund 1 Milliarde darstellbarer Farben am Minimum für aktuelle Geräte. Welche Folgen könnte dies haben? Hier wollen wir uns zunächst mit dem Thema Dithering auseinander setzen.

Dithering erzeugt eine auf dem Display nicht vorhandene Farbe, indem vorhandene Hauptfarben (z.B. Rot, Grün und Blau) in bestimmten Kombinationen nebeneinander gesetzt werden. Besonders bei Displays, die eine geringere Anzahl darstellbarer Farben haben (z.B. 16,7 Millionen), muss diese Technik angewendet werden. Durch die Unschärfe der Wahrnehmung des menschlichen Auges erscheint ein so erzeugter Bildpunkt dann in einer Mischfarbe, die tatsächlich jedoch nicht vorhanden ist. Dithering ist, so gut dies klingen mag, in der Praxis nicht unproblematisch, denn es verringert bei einer gegebenen physischen Auflösung eines Panels dessen Fähigkeit, Bilddetails und Bewegungen wiederzugeben, da eine bestimmte Menge an Pixeln bereits für die Bildung der gewünschten Mischfarbe verwendet wurden. Diese stehen dann für andere Bildinhalte nicht mehr zur Verfügung. Auch ist ein ausgereiftes Schema nötig, nach dem die einzelnen Punkte gegenseitig zugeordnet werden, da sonst  leicht störende Muster (z.B. unschönes Flächenrauschen) entstehen. Gerade in dunklen Bildteilen entsteht das gefürchtete Dithering-Rauschen, das der visuellen Reinheit schadet. Übrigens ist die Anordnung der Dithering-Pixel meist diagonal, da diagonale Linien vom menschlichen Auge eher als zusammengehörig gesehen werden als senkrechte oder waagrechte. So erklären sich auch die Artefakte, die viele Bildoptimierer oder De-Interlacer an Plasma- oder LCD-TVs bei schnellen diagonalen Bewegungen erzeugen (z.B. Fußball fliegt von linker unterer Bildecke in rechte obere). Ausschlaggebend für Detailschärfe und natürliche Bewegungsdarstellung eines Plasma- oder LCD-Panels ist also nicht nur die physische Auflösung, sondern ganz wesentlich auch die Anzahl darstellbarer Farben und Graustufen.  Schließlich sind auf einer DVD auch nur 16, 7 Millionen Farben in 8-Bit-Tiefe vorhanden, das Plasmavision Display mit durchgängiger 10-Bit Farbverarbeitung und rund 1 Milliarde darstellbarer Farben stellt hier schon eine Verbesserung dar, indem die Farben auf 10 Bit Level geliftet werden.  

Sehr interessant ist, wie sich die Qualität des verwendeten Komponentenkabels auf die Bildgüte auswirkt. Nach ausführlichen Testreihen können wir von billigen Beipack-Strippen stark abraten. Doppelkonturen, eine sichtbar minderwertige visuelle Brillanz und merkwürdige Rauschmuster an Objektkanten machen deutlich, dass derjenige, der sich für fast 5.000 € ein Plasmadisplay kauft,  an der Komponenten-Übertragung nicht sparen sollte. Vergleicht man mit einem 3-Sterne-Oehlbach-Mittelklasse-Komponentenkabel, wird auch klar, dass man nicht direkt zu einem sündhaft teuren Highend-YUV-Kabel greifen muss, um die Bildgüte wirkungsvoll zu optimieren. Bereits mit dem Oehlbach-Kabel steigen die visuelle Klarheit, die Brillanz und die Bildschärfe, während gleichzeitig praktisch keine Doppelkonturen mehr zu beobachten sind.  Die Krönung stellt ohne Zweifel das Audioquest YIQ-5 dar, welches allerdings mit einem Preis von rund 580 € bei einer Länge von 1,5 Metern alle Preisrekorde sprengt. Fairerweise muss erwähnt werden, dass der Sprung von der Billigstrippe zum gut verarbeiteten Mittelklassekabel deutlicher ausfällt als der Sprung vom Ohelbachkabel zum Audioquest Highend-Produkt. Aber: Wer alles an Signalqualität will, was im Plasmavision Display steckt, kann sich dieses Ausnahme-Komponentenkabel zulegen. 

Audioquest macht es möglich: Das YIQ-5 ist überirdisch teuer, aber auch extrem gut

Die visuelle Brillanz und die Plastizität sowie die Bildschärfe sind mit dem YIQ-5 nochmals besser, hier sollte jeder selber entscheiden, wieviel ihm diese Bildverbesserungen Wert sind. Fest steht, dass kaum noch eine bessere Komponenten-Signalübertragung möglich ist als mit diesem Highend-Kabel.

In diesem Zusammenhang möchten wir auch nochmals auf die beim Plasmavision Panel fehlenden HDMI- und DVI (HDCP)-Anschlussmöglichkeiten eingehen. Auch, wenn sich die Vorteile einer digitalen Bilddatenübertragung nicht von der Hand weisen lassen und DVI sowie HDMI momentan im Trend liegen, sollte man einige Fakten kennen. 

Wann ist eine digitale Bilddatenübertragung besonders nützlich?

In einem Fall, in dem das Bildwiedergabegerät keinen guten A/D-Wandler, keinen guten De-Interlacer und keinen guten internen Scaler mitbringt. In diesen Fällen ist es ratsam, das Bildsignal vom DVD-Player, der natürlich entsprechend hochwertig sein muss, aufbereiten zu lassen und dem Plasma digital zuzuführen. Im Falle des Plasmavision Displays wird ein überragendes Komponenten-Bild geboten, welches dem, was manches Plasma über digitale Bildeingänge offeriert und was mancher angeschlossene DVD-Spieler in den Punkten De-Interlacing und Upscaling leistet, überlegen ist. Natürlich, wenn man einen Highend-DVD-Player wie einen Denon DVD-A1XV oder einen  Onkyo DV-SP1000E sein eigen nennt, kann man besonders im Falle Denon ein praktisch perfektes Bild über den DVI- oder HDMI Ausgang realisieren, hier ist der interne Highendscaler von DVDO Anchor Bay und das bestmögliche De-Interlacing mittels REALTA Chip nochmals besser als das geräteinterne Management des Plasmavision Panels. Aber dies ist doch eine Ausnahmesituation und nicht die Regel, es gibt viele DVD-Player, die dem Plasmavision Panel in Bezug auf Scaling und De-Interlacing unterlegen sind. 

Und: Da gleich zwei Komponenteneingänge im Angebot sind, kann der Anwender also eine HDTV Settop Box und auch einen DVD-Spieler anschließen. Das Fujitsu Plasma mit dem hervorragenden Upscaler  und dem sehr gut arbeitenden De-Interlacer ist auch der richtige Partner für ältere, hochwertige DVD-Player wie einem Denon DVD-A1 oder einem Toshiba SD-9500, weil die überragende Bildqualität, die diese Player bereitstellen, die ideale Ergänzung im Plasmavision Panel erhalten. Für optimale Zukunftssicherheit aber ist besonders eine HDMI-Schnittstelle letztendlich doch eine wichtige Option und daher hoffen wir, dass die nächsten Plasmavision Displays hier mit der Zeit gehen und am besten gleich zwei HDMI-Terminals offerieren. 

Letztendlich verdient sich unser Testkandidat mit Rekordleistungen in Bezug auf Bildschärfe und Detailtreue sowie mit exzellentem Scaler und hervorragenden De-Interlacer die Höchstpunktzahl in der Bildwertung redlich. 

Bewertung 
Fazit

Das Plasmavision Display könnte zum ganz großen Schlag ausholen und selbst unser bisheriges 43 Zoll-Masterpiece Pioneer PDP-435FDE schlagen: Mit superben, bislang nicht gekannten Spitzenwerten bei Bildschärfe und Detailtreue im hochfrequenten Bildbereich schlägt das P42HTS40ES ein neues Kapitel auf. Auch der absolut erstklassige, praktisch ohne jeglichen Qualitätsverlust arbeitende interne Scaler und das sehr gute De-Interlacing sprechen für das Plasmavision Panel. All dies zeigt, dass die interne Videosignalverarbeitung von ausgezeichneter Qualität ist und absolut an der Spitze des aktuell Möglichen rangiert. Dass es letztendlich aber doch nicht reicht, das Pioneer Display einzuholen oder zu überholen, hat verschiedene Gründe, wobei hier die visuellen Nachteile aufgrund der massiven visuellen Vorteile, die die kleinen Dissonanzen bei weitem aufwiegen, diejenigen sind, die am wenigsten das Endergebnis beeinflussen. Als erstes wäre die nicht optimale Anschlussbestückung zu nennen. Zwar trumpft das Panel mit jeder Menge analoger Videoeingänge (Scart, Komponente) und auch mit vielfältigen Ton-Anschlussmöglichkeiten auf, und es gibt auch einen DVI-Eingang. Aber: Das Digital Visual Interface des Plasmavision-Panels kommt ohne HDCP und ist damit nur für den Anschluss eines PCs, nicht aber für den Anschluss eines DVD-Spielers geeignet. Ein HDMI Interface ist ebenfalls nicht vorhanden, das sind zwei unverzeihliche Ausstattungslücken. Auch die Verarbeitungsqualität erreicht leider nicht annähernd Pioneer-Level. Ganz besonders die unbefriedigende Fernbedienung, aber auch die lediglich durchschnittlich verarbeitete Selectorbox zeigen hier einiges an möglichem Verbesserungspotential auf.  Visuell sind es Kleinigkeiten: So ist der Schwarzwert weiter zu verbessern, auch sollte die Weißwiedergabe noch reiner und ohne leichten bläulich-violetten Einschlag erfolgen. Nimmt Fujitsu General unsere Kritik an diesem Produkt unter dem Plasmavision-Markennamen ernst und verbessert den Nachfolger in Bezug auf die genannten Faktoren, muss sich die gesamte Konkurrenz warm anziehen - momentan ist der P42HTS40ES wie ein wertvoller, schon etwas geschliffener Diamant, der in einigen Disziplinen schon beeindruckend sein Potential aufblitzen lässt. Bei Bildschärfe und Detailtreue liegt Plasmavision bereits in Führung. Den letzten Schliff, den ein durchweg brillantes Produkt nicht nur bei den visuellen Eigenschaften, sondern auch bei Ausstattung und Anmutung braucht, vermissen wir momentan aber noch. 

Bei der Bildschärfe und der Detailtreue setzt der P42HTS40ES neue Maßstäbe 

Highend-Klasse
Test 28. Juni 2005
Preis-/Leistungsverhältnis
Pro:
  • Bestmögliche Bildschärfe und extrem hohe Detailtreue

  • Hervorragender interner Scaler skaliert 576/480-Signale in bestechender Qualität hoch

  • Sehr gutes De-Interlacing

  • Wirkungsvoller Video-EQ

  • Wirkungsvolle Rauschunterdrückung sorgt auch bei nur durchschnittlichem Ausgangsmaterial für gutes Bild

  • Hohe Anzahl an Speicherplätzen für eigene Bildjustagen

  • Beträchtliche Anschlussauswahl

Contra:
  • DVI-Eingang ohne HDCP

  • Kein HDMI-Interface

  • Verarbeitung von Selector Box, Fernbedienung und Lautsprechern nicht preisklassengemäß

  • Schwarzwert verbesserungsfähig

  • Sehr hoher Preis

Technische Daten
Modell P42HTS
  Separater Tuner
Gehäusefarbe Silber
Diplay Panel Typ: AC Plasmadisplay Panel
  Bildgröße: 922 x 522 mm (B x H), 42“ Diagonale
  Seitenverhältnis: 16:9
  Pixelzahl: 1024 x 1024
  Darstellbare Farben: 1,07 Milliarden (10 Bit RGB)
  Helligkeit: 1.200 cd/m²
  Kontrast: 1.000:1
Abmessungen Display: 1039 x 640 x 87 mm (B x H x T)
  AV Selector: 430 x 95 x 350 mm (B x H x T)
Gewicht Display: 31,5 kg
  AV Selector: 5,0 kg
Stromversorgung 110 V - 240 V AC, 50 Hz - 60 Hz
Leistungsaufnahme Display: 4,2 A - 1,8 A
  AV Selector: 0,45 A - 0,27 A
Eingangssignale RGB Modus: VGA, WVGA, SVGA, XGA, WXGA, SXGA
  DVI-D Modus: VGA, WVGA, SVGA, XGA
  Comp. Video Modus: 480i, 576i, 480p, 576p, 720p, 1080i
  Video Modus: PAL, PAL-60, PAL-M, PAL-N, SECAM, NTSC (4,43 + 3,58)
  TV Modus PAL, SECAM
Ein-/Ausgänge Antenneneingang: TV, 75 Ohm
  Video Eingang 1: SCART, Audio
  Video Eingang 2: SCART, Audio
  Video Eingang 3: S-Video / Video, Audio
  Video Eingang 4:
SCART, Audio
  Video Eingang 5: Component Video (Y-Pb/Pr), Audio
  Video Eingang 6: Component Video (Y-Pb/Pr), Audio
  RGB Eingang 1: DVI-D, Audio
  RGB Eingang 2: D-Sub 15 Pin (3-reihig, Buchse), Audio
  RGB Eingang 3: D-Sub 15 Pin (3-reihig, Buchse), Audio
  Lautsprecher Ausgang: L/R (10W+10W, 6 Ohm)
  Weitere: 2x Digital Audio Eingang
Verstärker-Ausgang (Analog/Digital Audio)
Betriebsbedingungen Temperatur: 0°C - 40°C
  Rel. Luftfeuchte: 20%-80% (nicht kondensierend)
Optionales Zubehör Standfuß: ja
  Wandhalterung: ja
  Deckenhalterung: ja
  Externe Lautsprecher: ja
  Lautsprecherständer: ja

 

Test: Carsten Rampacher
28. Januar 2005