Vergleich: Pioneer DV-470 gegen Yamaha DVD-S550

10.09.2004 (cr)

Wir danken unserem Kooperationspartner HIFI-REGLER für das Bereitstellen der Hörräume

Overview

Yamaha macht Jagd auf Pioneer: Nachdem der Yamaha DVD-S540 sich als eher ungeeignet erwies, um dem Establishment bedrohlich nahe zu rücken, schicken die japanischen DSP-Tüftler nun den DVD-S550 ins Rennen, um dem ebenfalls noch recht frischen Pioneer DV-470 das Leben richtig schwer zu machen. Während der Yamaha allerdings 179 EUR kostet, bescheidet sich Pioneer mit 149 EUR - gerade in diesen Regionen achten die Käufer stark aufs Geld. Schafft es der titanfarbene Yamaha trotzdem, dem Pioneer ernsthaft Konkurrenz zu machen? Genau dies soll unser Vergleichstest überprüfen. 

Finish

Was die Verarbeitungsqualität anbetrifft,  sehen beide Geräte auf den ersten Blick recht überzeugend aus. Der Yamaha wirkt in seiner Schlichtheit richtig elegant, während der Pioneer etwas hausbackener, aber immer noch gut aussehend daherkommt. Der DV-470 passt optisch gut zu Pioneer AV-Receivern wie beispielsweise zum VSX-D814. Auf den zweiten und dritten Blick offenbaren sich dann doch einige Unterschiede. 

Billig gemacht: Füße des Pioneer DV-470

Edel: Füße des Yamaha DVD-S550

So sind die billigen Standfüße des Pioneer nicht schön anzusehen, hier macht der DVD-S550 mit seinen vorn und hinten identischen, eleganten Füßen einen hochwertigeren Eindruck. Auch wenn es nur subjektiv ist: Durch die geringe Bautiefe des Pioneer entstehe ebenfalls nicht der Eindruck wirklicher Hochwertigkeit, der tiefere Yamaha macht, obwohl noch flacher, hier die bessere Figur. Sehr gut ist bei den Kontrahenten die Geräterückseite verarbeitet. 

Nett anzusehen: Display des Pioneer DV-470

Auch schön: Yamaha-Display in augenfreundlichem Bernstein

Beide DVD-Spieler haben sich von billigsten Uhrenradio-Displays, früher in günstigen Preisklassen üblich, ein beträchtliches Stück entfernt. In beiden Fällen gibt es ein Semi-Punktmatrixdisplay, welches zwar keine echte DOT Matrix-Auflösung schafft, jedoch von der gebotenen Auflösung her absolut in Ordnung geht. Die Displayfarbe des Yamaha ist augenfreundlicher, die des Pioneer dafür bei Tageslicht besser ablesbar. Nobel wirkt beim DVD-S550 das Ein-Faden des Displays nach dem Aktivieren des DVD-Spielers. Unterstützt wird der gute Eindruck, den wir vom Yamaha haben, durch die leise herausfahrende Laufwerkslade, die des Pioneer macht durch surrende und leicht klappernde Arbeitsgeräusche mehr auf sich aufmerksam. Die Lagerung der Laden ist bei beiden Modellen von billiger Natur, die Preisklasse und der Spardruck zum Erreichen niedriger Kosten lassen grüßen. 

Nicht überzeugend: Fernbedienung des DVD-S550

Kein Highlight, aber in Ordnung: IR-Controller des DV-470

Dieser Preisdruck wird allerdings bei der unbefriedigenden Fernbedienung des Yamaha noch deutlicher. Der IR-Geber des Pioneer kommt zwar auch ohne jeden noblen Touch, wirkt aber auf jeden Fall preisklassengemäß - zu bedenken ist auch, dass der DV-470 noch deutlich günstiger zu haben ist als der Yamaha. Fazit: Das Hauptgerät des Yamaha wirkt hochwertiger, dafür floppt die Fernbedienung. Die wiederum ist beim Pioneer besser. Insgesamt ein knapper Sieg für den Yamaha, der der sieggewohnten Pioneer-Armada im ersten Kapitel einen kleinen Schrecken einjagt. 

Bewertung Pioneer
Bewertung Yamaha
Ausstattung

Hier langen beide DVD-Spieler bei der Auswahl des Video-D/A-Konverters kräftig hin: Ein hochwertiges 108 MHz/12-Bit-Teil stellt detailtreue und scharfe Bilder in Aussicht. Auch sind beide Player PAL Progressive fähig und verfügen über 192 kHz/24-Bit Audio-D/A-Wandler. Der Yamaha bringt zusätzlich eine Upsamplingmöglichkeit für herkömmliche CD-Signale mit, hier kann wahlweise mit der doppelten (88,2 kHz) oder der vierfachen (176,4 kHz) Samplingrate gehört werden. Keine Maßnahme ohne Gegenwehr, der Pioneer kontert mit einem integrierten Mini-DSP-Prozessor, der mit verschiedenen DSP-Programmen (Rock, Pop, Live, Dance, Techno, Classic, Soft) bestückt ist. In der "Off"-Stellung ist die DSP-Funktion deaktiviert. Neu im Pioneer-Ausstattungspaket ist ebenfalls ein "Advanced Disc Navigator", der als Vorschau bis zu 6 bewegte Vorschaubilder nacheinander für 2 Sekunden anspielt. Eine Zoom-Funktion bringen beide DVD-Player mit. Die zwei Player verfügen über einen kleinen Video-EQ, der des Pioneer ist jedoch umfangreicher. Beim Yamaha gibt es weder Regler für die Gesamtbildschärfe, noch für Chromapegel oder Gammakorrektur.  Beim DV-470 gibt es alles, also Gamma-, Chroma- und Schärferegler, die einstellbaren Stufen sind aber für eine akkurate Justage zu grob gerastert. Beide Systeme, das merkt man rasch, sind der Preisklasse gemäß lediglich keine Onboard-Lösungen und für höhere Ansprüche nicht zu gebrauchen - also eher Spielerei als wirklicher Nutzen. Fazit: Fürs Geld kann man in beiden Fällen nicht meckern, kleine Vorteile sehen wird beim Pioneer DV-470, der darum dieses Kapitel für sich entscheidet. 

Bewertung Pioneer
Bewertung Yamaha
Multimedia

Erfreulich ist, dass beide Geräte über ein leises und schnelles Laufwerk verfügen. Während des Spielbetriebs sind kaum Arbeitsgeräusche zu vernehmen, lediglich während des Einlesevorgangs sind die Geräusche gut zu hören. Je nach Medium ist mal das Laufwerk des DV-470 und mal die Laufwerkseinheit im Yamaha schneller, hier herrscht bilanzierend Gleichstand. Dies kann man nicht von der Güte der Fehlerkorrektur behaupten, bei stark zerkratzten Medien agiert der DVD-S550 souveräner und stellt noch aussetzerfrei dar, während die Fehlerkorrektur des Pioneer hier am Ende ihrer Möglichkeiten ist und alle paar Sekunden Aussetzer produziert. Bei normal "mitgenommenen" Discs leisten sich aber beide Geräte keine Fehler. Merkwürdig ist die Eigenart des Yamaha, während der ersten ein bis zwei Sekunden nach dem Start einer DVD Bildaussetzer zu produzieren. Dies passiert nur nach dem Neustart, wenn z.B. im Film unterbrochen und dann fortgesetzt wird, gab es keine Probleme. Exzellent schlugen sich beide Modelle in Bezug auf den Layerwechsel: Zumindest bei unseren Testgeräten war kein Layerbreak bei "Top Gun Code 2" Layerwechsel normalerweise deutlich sichtbar zwischen Kapitel 18 und 19, auszumachen. 

Übersichtliches Pioneer MP3-Menü - leider ohne ID3-Tag-Anzeige

Peppig und praktisch: Yamaha-Menü mit symbolisierten grafischen EQ und mit ID3-Tags

Was die MP3-Wiedergabe angeht, so verfügen beide Modelle über gute On Screen Menüs. Durch seine Anzeigemöglichkeit für ID3-Tags geht der Yamaha allerdings in Führung. Die Aufmachung des Menüs mit einem symbolisierten grafischen EQ ist peppig und gelungen. Aussetzer und digitale Störeffekte leisten sich weder Yamaha noch Pioneer, die Tonqualität bei MP3-Stücken, die mit kräftigem Aufnahmepegel versehen sind, ist beim Pioneer allerdings deutlich besser. Beim Yamaha sind Kratzen und Verzerrungen herauszuhören, die Stimmen beginnen, zu zischen, die Stimm- und Instrumentalwiedergabe überlagert sich. Bei zurückhaltender gesoundeten MP3-Tracks agiert auch der Yamaha tadellos und bietet einen frischen Klang. Erfreulicherweise sind beide Geräte Multisession-fähig, die Einlesezeit ist trotz der sonst schnellen Laufwerke aber sehr lang, obwohl unsere Test-CD lediglich 3 Sessions enthielt. Positiv zu vermerken ist auch, dass sowohl Yamaha als auch Pioneer DVD-Rs mit MP3-Dateien abspielen können, die schnelle Einlesezeit der Single Session DVD-R überzeugte bei beiden Kandidaten. Nur der Pioneer beherrscht Kombi-CDs, auf denen JPEG- und MP3-Dateien untergebracht sind. Zu der Slideshow ertönen dann die MP3-Lieder. Merkwürdig ist dies schon, denn der Yamaha DVD-S540 beherrschte als eines der ersten Geräte diese Kombi-Wiedergabe, laut Yamaha-Angaben soll auch der 550er diese Kombinationswiedergabe beherrschen. 

Ansonsten gibt es immer noch Verbesserungsvorschläge das MP3-Handling betreffend. Beim Pioneer DV-470 wird nur bei Anwahl mit Navigationskreuz der aktuell laufende MP3-Titel farblich unterlegt. Bei Kapitelsprung an Gerät und Fernbedienung wird der zuletzt per Navigationskreuz angewählte Titel angezeigt. Verschiedene Vor- und Rückspulgeschwindigkeiten sind sehr löblich, leider informiert keine Anzeige über die angewählte Geschwindigkeit des Spulvorgangs. Beim "Abbremsen" aus hohen Vor- oder Rückspulgeschwindigkeiten braucht der Pioneer Zeit, bis er wieder mit der normalen Wiedergabe beginnt .Beim Yamaha stört die Tatsache massiv, dass auf der Fernbedienung die identische Taste für Titelsprung und für das Spulen innerhalb eines Titels zuständig ist. Doch es gibt beim DVD-S550 auch viel Licht: Ein 4/8/16/32-faches Vor- und Rückspulen bei MP3-Tracks ist mit OSD-Anzeige der gewählten Spulgeschwindigkeit möglich. Beim "Abbremsen" aus hohen Spulgeschwindigkeiten ist der Yamaha sofort wieder zur Wiedergabe bereit - sehr gut. 

Gut gelöst: Yamaha JPEG-Menü mit Anzeige der Auflösung und Vorschaubildern. Beides fehlt beim Pioneer.

Probleme gibt es DVD-S550 in Bezug auf die Wiedergabe von DVD-RWs im Video Recording Mode, kurz VR Mode. In diesem Format sind vielfältige Editiermöglichkeiten wie z.B. eine eigene Menüstruktur möglich. Der Yamaha erkennt eine VR Mode-DVD-RW als Daten-DVD und kann sie nicht abspielen. Im normalen Video Mode gab es bis auf einen kurzen Bildaussetzer gleich zu Beginn keine Probleme. Die DVD+R- und die DVD-R-Wiedergabe managte der DVD-S550 ebenso fehlerlos wie die Darstellung von SVDCs. Mit schnellem Bildaufbau und sehr gutem Menü überzeugt der DVD-S550 bei der Darstellung von JPEG-Bildern. Der Pioneer nimmt - kein Wunder, schließlich ist Pioneer DVD-RW-Mitinitiator - auch im VR-Mode aufgenommene Discs entgegen. Keine Probleme gibt es bei DVD-Rs, DVD+Rs und bei DVD-RWs im Video Mode. Der Bildbetrachter baut ebenfalls schnell auf, zeigt aber im Gegensatz zum Yamaha nicht die Auflösung der Bilddatei an und verfügt über keine Vorschaubilder. Dafür entschädigt der DV-470 mit einer etwas besseren Bildschärfe.

Fazit: Für den Yamaha spricht die bessere Fehlerkorrektur, für den Pioneer die bessere Kompatibilität - wiederum Gleichstand. 

Anmerkung: Beide Geräte spielen auch DivX-Discs ab. Aufgrund der vielfältigen Erstellungsmöglichkeiten und der daraus resultierenden Abspielproblematik haben wir daher auf eine Bewertung verzichtet.

Bewertung Pioneer
Bewertung Yamaha
Anschlüsse

Gut bestückt: Es fehlt an nichts auf den Rückseiten beider Kontrahenten. Der Pioneer (oben) bringt gleich zwei Audio-Analog-2-Kanal-Ausgänge mit

Beide Modelle geizen nicht mit Anschlüssen, so sind ein optischer und ein koaxialer Digitalausgang sowie ein S-Video-Hosidenterminal neben den obligatorischen YUV- und Scartanschlüssen sowohl bei Yamaha als auch bei Pioneer Standard. Der DV-470 leistet sich den Luxus eines doppelt vorhandenen Zweikanal Analog-Ausgangs, der Nutzen wird sich allerdings in der Praxis eher in Grenzen halten. Fazit: Für die günstigen Preise in beiden Fällen eine löbliche Auswahl. 

Bewertung Pioneer
Bewertung Yamaha
Bedienung

Das geht deutlich besser: Wenig attraktives Menü ohne Navigationshilfen

Pioneer mit Vorbildcharakter: Klar aufgebautes, leicht durchschaubares Menü

In dieser Disziplin geht der DVD-S550 leider unter - und dies hat viele Gründe. Dass sich auf der Gerätefront nur wenig Funktionselemente für die Basisfunktionen befinden, mag noch ein minimaler Mangel sein, richtig negativ ins Kontor schlägt das grafisch nicht überzeugende, billig wirkende Menü, das zudem nicht gut aufgebaut ist. So gibt es keine Navigationshilfe und keine Übersicht der zur Verfügung stehenden Tastenfunktionen via On Screen, die Texte sind zudem schlecht übersetzt. 

Dilettantisch: Übersetzungsfehler im Menü des DV-S550. Yamaha gelobt Besserung mit zukünftigen Firmwareupdates. Unser Gerät war noch ein Vorserienmodell, das auch noch beim Umschalten von PAL-TV auf Multinorm-TV einen Grünstich und eine Streckung der Menüanzeige produzierte

Auch nicht optimal: Das Graphical User Interface wird bei Anwahl Option "Multinorm-TV" mit einem Grünstich versehen, dazu wird es optisch gestreckt. Auf das Bild im Filmbetrieb hat die Umstellung PAL auf Multinorm aber keinen Einfluss, die Proportionen stimmen nach wie vor, wie wir nach genauem Nachmessen feststellen konnten. Dass auf der Fernbedienungdie gleichen Tasten für Kapitelsprung und schnellen Vorlauf bzw. Rücklauf zuständig sind, bessert das ernüchternde Ergebnis ebenfalls nicht auf.  Besserung ist jedoch ins Sicht, einige Fehler dürften mit der neueren Firmwareversion für die Massenproduktion (unser Gerät war eines der ersten und stammte noch aus der Vorserie) nun beseitigt sein. Zum Aufrufen der Firmwareversion bei geöffneter Laufwerkslade "On Screen" auf der Fernbedienung drücken, dann erscheint die installierte Firmwareversion. Bei uns ist es V20, aktuell ist V32. Weitere Verbesserungen werden laut Yamaha in Zukunft folgen, wir bleiben am Ball.

Ganz anders der Pioneer: Hier findet sich ein vollständiges Angebot (außer Navi-Einheit) an Funktionselementen auf Gerätefront. Das "Home Menu" genannte Graphical User Interface gefällt mit schöner grafischer Darstellung, ist einfach im Handling und leicht zu durchschauen - die Menüstruktur ist vorbildlich. Ein Menüpunkt im Video-Equalizer ist allerdings nicht optimal übersetzt: "Tönung" meint "Tint" (Rot-Grün-Balance bei NTSC-Quellmaterial). Ansonsten passt alles -  ausgezeichnet ist der schnelle Kapitelsprung, Titel und Kapitel werden zusätzlich onscreen angezeigt. Fazit: Bei Yamaha muss kräftig nachgebessert werden, während beim Pioneer DV-470 praktisch alles optimal gelöst ist.

Bewertung Pioneer
Bewertung Yamaha
Bild Progressive

Hier unsere Einzelbeobachtungen:

  • Die Mumie 2/Pioneer: Sehr ruhiges, scharfes Bild mit gutem Bildaufbau, die Räumlichkeit und die Bildtiefe stimmen, die Kriegerarmee und die zu erobernde Stadt im Hintergrund werden räumlich akkurat abgebildet.  Saubere Bewegungsdarstellung, keinerlei Pixelbildungen, Zeilenverschiebungen und Nachzieheffekte. Für die Preisklasse extrem gute Detaillierung (Armreif des Skorpionkönigs, antike Stadt, Oasensequenz mit den aus der Erde herausschießenden Pflanzen und Bäumen). Für die Preisklasse natürliche, neutrale und nicht verfälschende Farbwiedergabe. Sehr guter Kontrastumfang, keine Überstrahlungseffekte. 

  • Die Mumie/Yamaha: Blaue "Universal"-Weltkugel zu Beginn weist Farbsäume am Farbübergang Blau/Schwarz auf, das Blau wirkt nicht ganz ausgewogen und erscheint so zu "comichaft" mit zu wenig Substanz. Zum Film selbst: Bildruhe geringer, Detaillierung weniger sorgfältig (Boden, Handgelenk mit Armreif vom Skorpionkönig wirkte bei Pioneer plastischer, dreidimensionaler). Bewegungsdarstellung mit minimalen Nachzieheffekten. Gang durch die Wüste/Oasen-Sequenz: Leichte Doppelkonturen bei harten Kontrastübergängen Wüste/Himmel. Herausschießende Pflanzen sind nicht so feinfühlig dargestellt. Bild wirkt insgesamt flauer als beim knackigen Pioneer.

  • Training Day/Yamaha: Regentropfen auf dem Wagen von Alonso Harris sind gut, dargestellt, aber nicht überragend plastisch. Kontrast gut, aber nicht überdurchschnittlich. Detailtreue ordentlich, aber auch hier keine sensationellen Leistungen.

  • Training Day/Pioneer:  Höhere Bildschärfe, Regentropfen werden plastischer dargestellt, Kontrast ausgezeichnet (sichtbar an schwarzer Jacke von Harris und an Kleidung mit unterschiedlichen Brauntönen Jack Hoyt.  Farblich ausgewogener als Yamaha. 

  • Sequenz aus X2/DTS Demo DVD Nr.8/Yamaha: Kontrast voll befriedigend, aber nicht überdurchschnittlich, wiederum Eindruck eines etwas flauen Bildes, das nicht die optimale Ausdruckskraft besitzt. Bildschärfe gut, aber nicht überdurchschnittlich, bei dieser extrem guten Vorlage ist noch mehr drin. Die Gesichter der Akteure wirken nicht so natürlich wie beim Pioneer, sondern wie mit einem leichten Unschärfeeffekt überzogen. 

  • Sequenz aus X2/DTS Demo DVD Nr.8/Pioneer: Hier agiert der Pioneer eine Klasse besser - die Farben sind realistischer, das Gesamtbild ist schärfer, aber vor allem der bessere Kontrast und die höhere Detailtreue sprechen für den DV-470.  Ähnliche Farbnuancen werden mit besserer Differenzierung wiedergegeben. Die Gesichter der Protagonisten werden plastischer und facettenreicher wiedergegeben. 

  • Medeski Martin und Wood "Uninvsible"/Heart, "Mona Lisa and Mad Hatters, DTS Demo DVD Nr. 8/Yamaha: Yamaha überzeugt bei "Uninvisible" mit fast fehlerlosem De-Interlacing, keine Treppenstufen an Objektkanten, tadellose Bildschärfe. Bei Mona Lisa and Mad Hatters leichter Zeilenversatz, minimal sichtbar bei Gesichtskonturen. Leichtes Flächenrauschen bei den blauen Vorhängen hinter der Bühne. Insgesamt ein sehr gutes Ergebnis.

  • De-Interlacing von Videomaterial: Medeski Martin und Wood "Uninvsible"/Heart, "Mona Lisa and Mad Hatters, DTS Demo DVD Nr. 8/Pioneer: Auch der Pioneer arbeitet hier tadellos, keine Pixelbildungen, kein Zeilenversatz - beachtlich. Die Farbwiedergabe gefällt erneut, der Kontrast ist wiederum besser als beim Yamaha. Auch ist das Bild durch den besseren Kontrast und die tiefere Schwarzwiedergabe plastischer. Bei "Mona Lisa and Mad Hatters" ist beim Pioneer auch ein leichter Zeilenversatz im Bereich der Mundpartien der Sängerinnen zu beobachten, er fällt jedoch nochmals geringer aus als beim Yamaha. Praktisch kein Flächenrauschen im Blau. Fazit: Überragend.

Generelles:

  • Gerade bei Details wie z.B. Nahaufnahmen von Gesichtern sieht man selbst beim für die Preisklasse sehr guten Pioneer noch, dass teurere Player besser, d.h. exakter, plastischer und natürlicher, darstellen. Gut zu sehen bei "Training Day" und "X2".

  • Bei hervorragendem Quellmaterial erreichen teurere Player noch bessere Ergebnisse bei der Gesamtbildschärfe.

  • Bei sehr ähnlichen Farbschattierungen wird durch den nochmals merklich gesteigerten Kontrastumfang bei teureren Geräten ein differenziertes Bild möglich.

  • Bildruhe zwar bei Pioneer sehr gut, teurere Offerten bieten jedoch nochmals mehr.

  • Faktoren wie Flächenrauschen, unsaubere Konturen und minimale Unschärfeeffekte  - sollten sie von der DVD herrühren - kann man mit hochwertigen Video-EQs besser bekämpfen.

Fazit: Pioneer wird erneut seinem Ruf gerecht, überdurchschnittlich bildstarke DVD-Player zu bauen. Im direkten Vergleich lässt der Pioneer dem Yamaha folglich auch keine Chance und bietet von allem mehr: Mehr Gesamtbildschärfe, mehr Kontrast, mehr Detailtreue und eine natürlichere Farbwiedergabe. Zum Trost sei den Yamaha-Mannen aber gesagt, dass sie einen Riesensprung vom unerfreulichen DVD-S540 zum insgesamt absolut preisklassengemäß agierenden DVD-S550 gemacht haben - schlecht ist Yamahas flacher Player keinesfalls, er dürfte sogar besser sein als viele andere direkte Konkurrenten. Sein Pech war es nur, dass er gleich auf den Pioneer DV-470 treffen musste, der - dies belegten unsere umfangreichen Vergleiche klar - ein für diese Preisklasse exzellentes Bild, was sich selbst bei deutlich teureren Playern gut machen würde, bereithält und außerdem günstiger in der Anschaffung ist - ein großes Lob. 

Bewertung Pioneer
Bewertung Yamaha
Ton

Beide Offerten leisten sich in der Tonwertung keinen Durchhänger und überzeugen mit einem ordentliche, harmonischen Klangbild bei analogem Anschluss. Der Pioneer klingt noch minimal spritziger, während der Yamaha noch ein wenig harmonischer ausgelegt ist. Der Digitalton ist ohne Fehl und Tadel, es wird mit der feinen, klaren Auflösung und dem homogenen Klangbild mehr geboten, als man eigentlich von so günstigen Geräten erwarten kann.

Bewertung Pioneer
Bewertung Yamaha
Fazit

Es hat nicht gereicht - der Pioneer DV-470 wehrt den Angriff des Yamaha DVD-S550 insgesamt souverän ab. Die Bild- und die Bedienungswertung bringen den ausgewogenen Pioneer in Führung. Der Yamaha hat wahrlich kein schlechtes Bild, innerhalb der gesamten Preisklassen-Konkurrenz dürfte er sogar gut dastehen. Aber der Pioneer erreicht eine Bildqualität, die sich noch bei deutlich teureren Offerten bestens machen würde und markiert somit das in dieser Klasse Mögliche. Was den Vorsprung in der Bedienungswertung angeht, muss hinzugefügt werden, dass der DVD-S550 sich einen auch in seiner Preisliga unüblichen Flop leistet - die optisch unbefriedigenden, schlecht übersetzten Menüs für die Grundeinstellungen stehen allerdings in hartem Kontrast zu den gelungenen Menüs für MP3- und JPEG-Wiedergabe, was insgesamt dafür sorgt, dass das gesamte Bedienkonzept weder richtig stimmig noch schlüssig wirkt. Erstklassig schneidet der Yamaha hingegen bei der Bewertung der Fehlerkorrektur ab, hier schlägt er auch den guten, aber in dieser Disziplin nicht überdurchschnittlichen DV-470. Die MP3-Funktionalität ist beim Yamaha ebenfalls besser. Der Pioneer revanchiert sich bei der Klangqualität im MP3-Betrieb, wo der DVD-S550 durch Kratz- und Verzerrungsgeräuschen bei mit höherem Pegel aufgenommenen Tracks schwächelt. Ebenfalls gibt der Pioneer noch mehr Formate wieder (z.B. DVD-RW im VR Mode). Beide Geräte gefallen durch ihre überzeugende Betriebssicherheit, den bei unseren Testsamples nicht sichtbaren Layerwechsel (hoffentlich ist das auch bei allen in der Praxis ausgelieferten Exemplaren so) und die schnellen sowie leisen Laufwerke. Der Pioneer besticht durch das extrem schnelle Kapitel springen, dafür kommt beim Yamaha die Laufwerkslade leiser heraus. Überhaupt wirkt der DVD-S550 im direkten Vergleich edler, dies gilt jedoch nur für das Hauptgerät und nicht für die billig und karg auftretende Fernbedienung, die eher zu einem 50 EUR-Player passen würde. In der Preisklasse, in der der DVD-S550 zu Hause ist, hat eine solche Lösung hingegen nichts verloren. Dafür patzt der Pioneer mit seinen eher peinlich als passend wirkenden Geräte-Standfüßen. Das mögen zwar Kleinigkeiten sein, aber auch solche Dinge beeinflussen beim Gerätekauf. Am meisten beeinflusst aber der DV-470 die Kaufentscheidung, sein Bild ist einfach eine Klasse besser. Da er auch noch leichter zu handeln ist und, das darf man nicht vergessen, 30 EUR günstiger, gewinnt er das Kräftemessen verdient. Für Yamaha trotzdem kein Grund zur Trauer, denn im Vergleich zum eher unrühmlichen Vorgänger DVD-S540 hat man einen großen Schritt nach vorn gemacht und dürfte zukünftig ein deutlich gewichtigeres Wörtchen im DVD-Player Business in der Klasse bis 180 EUR mitreden.

Mit brillantem Bild und stimmigem Bedienkonzept weist der Pioneer den Yamaha in die Schranken

Preis-/Leistungsverhältnis
Vergleichstest 10. September
Der Yamaha gefällt mit edler Anmutung und tollen Zusatzfunktionen im MP3- und jpeg-Betrieb

Preis-/Leistungsverhältnis
Vergleichstest 10. September

 

Datenblatt Pioneer DV-470
  • DVD-Video-Player

  • Progressive Scan-Signalausgabe 

  • Maße (B x H x T in mm): 420 x 55 x 243

  • Gewicht: 2,1 kg

  • Farben: silbern, schwarz

  • Preis: UVP EUR 149,-

  • Medien: DVD Video, DVD-R, DVD-RW (Video und VR Mode), Audio-CD, CD-R, CD-RW 

  • Formate: VCD, SVCD, MP3, WMA, jpeg, DivX

  • Anschlüsse: 1 x YUV, 1 x Scart, 1 x S-Video, 1 x FBAS, 1 x koaxialer/1 x optischer Digitalausgang, 2 x 2-Kanal-Analog-Audio

  • Ausstattung/Merkmale:192 kHz/24-Bit Audio D/A-Konverter, 108 MHz/12-Bit Video-D/A-
    Konverter, Dialog-Enhancer, Mini-DSP mit verschiedenen Klangfeldern, Onboard-Video-EQ

Datenblatt Yamaha DVD-S550
  • DVD-Video-Player

  • Progressive Scan-Signalausgabe 

  • Maße (B x H x T in mm): 435 x 51 x 310

  • Gewicht: 2,6 kg

  • Farben: silbern, schwarz, titan

  • Preis: UVP EUR 179,–

  • Medien: DVD Video, DVD-R, DVD-RW (Video und VR Mode), Audio-CD, CD-R, CD-RW 

  • Formate: VCD, SVCD, MP3, WMA, jpeg, DivX

  • Anschlüsse: 1 x YUV, 1 x Scart, 1 x S-Video, 1 x FBAS, 1 x koaxialer/1 x optischer Digitalausgang, 1 x 2-Kanal-Analog-Audio

  • Ausstattung/Merkmale:192 kHz/24-Bit Audio D/A-Konverter, 108 MHz/12-Bit Video-D/A-
    Konverter, CD-Upsampling-Funktion, Onboard-Video-EQ

10. September 2004
Test: Carsten Rampacher, Karl-Heinz Pöppl