Test: AV-Receiver Onkyo TX-SR600

Ausstattung

Mit vielen Features ausgerüstete AV-Receiver bürgerlicher Preisklassen sind derzeit der Renner - auch Onkyo möchte dieses wachsende Marktsegment entsprechend bedienen und bietet seit einiger Zeit den in schwarzer oder silberner Version käuflich zu erwerbenden TX-SR600 an. Preislich ist das gute Stück mit einer UVP von 799 EUR nicht unbedingt übertrieben günstig geraten, doch wer den AV-Receiver näher in Augenschein nimmt, sieht, wo das Geld steckt: So bringt der Onkyo 6 Endstufen mit, jede von ihnen 115 Watt (1 kHz, 6 Ohm, DIN) stark, ebenfalls werden DTS ES Matrix/Discrete 6.1 und Dolby Digital EX decodiert. Wer es mag, kann die Matrix für den Back Surround-Betrieb immer mitlaufen lassen, was sich für den Freund voluminöser Surround-Klänge trefflich eignet. Natürlich ist auch Dolby Pro Logic II mit an Bord, alle Einstellmöglichkeiten im Music Mode werden nun auch bei Onkyo (Vorgängerbaureihe ohne Einstellmöglichkeiten) mitgeliefert - sehr gut. Das Konkurrenzprodukt von DTS, NEO:6, bringt der Onkyo ebenfalls mit. Diese Faktoren alleine würden den hohen Preis aber noch nicht rechtfertigen, daher fährt der TX-SR600 noch mit weiteren Qualitätsmerkmalen auf: Zu diesen gehört neben den audiophilen 192 kHz/24-Bit Audio D/A-Wandlern die ausgesprochen hochwertige Verarbeitung mit edler, dicker Aluminium-Frontplatte (auch der Lautstärkedrehregler ist aus Metall, die Führung könnte aber noch etwas sauberer sein), das schön auflösende DOT Matrix Display (beim schwarzen Modell im Onkyo-typischen Grün, bei den silbernen Geräten in hellem Bernstein) und die hervorragend verarbeitete, von der Materialqualität her absolut überzeugende Fernbedienung, die zudem auch noch beleuchtbar, lernfähig und mit Makro-Funktionen versehen ist. Zudem weist der mit einem richtigen Netzschalter (zusätzlich zum Standby-Schalter) versehene Receiver ein OSD auf, mit dessen Hilfe sich verschiedene Justagearbeiten einfacher erledigen lassen.

 

Wer einen aktiven Subwoofer an den TX-SR600E anschließen möchte, was sich auch noch in diesen Preisregionen, um eine souveräne Basswiedergabe auch im Dauerbetrieb sicher zu stellen, durchaus empfiehlt, kann zwischen 3 einstellbaren Übernahmefrequenzen wählen: 80, 100 oder 120 Hz sind vorgesehen, wir würden noch mehr justierbare Werte in 10 Hz-Schritten, vielleicht zwischen 60 und 120 Hz, sehr begrüßen, da dann eine noch genauere Anpassung auf das jeweilige verwendete Lautsprechersystem erfolgen könnte. Das Ausstattungsangebot wird ergänzt durch verschiedene DSP-Programme, ob nun orchestrale Musik, Jazz- oder Rockmusik oder aber TV-Sendungen mit etwas mehr Ausdruckskraft und Volumen wiedergegeben werden sollen, der TX-SR600 hat das richtige DSP-Programm dafür. Teilweise ist auch wirklich eine leichte klangliche Verbesserung heraushörbar. Für Party-Freunde gibt es auch noch einen All Channel Stereo-Modus. Um Kinofilmen ein gefälligeres Klangbild zu verleihen, hat Onkyo noch einen "Cine Filter" integriert, der sanft den Pegel der extrem hohen Frequenzen verringert und dadurch die manchmal etwas zu hell tönenden Film-Soundtracks akustisch ausgleicht. An Anschlüssen ist die Auswahl gut, es stehen 3 frei zuweisbare Digitaleingänge (1 x koaxial, 2 x optisch) und 2 Digitalausgänge (1 x koaxial, 1 x optisch) zur Verfügung. Natürlich gibt es auch einen Sechskanal-Eingang für SACD- und/oder DVD-A-Player. Ebenfalls besitzt der Onkyo einen kompletten Front AV-Eingang inklusive optischem Digitaleingang und S-Video-Hosidenbuchse. 2 Komponenten-Video-Eingänge und 1 Komponenten-Video-Ausgang zusammen mit 5 S-Video-Eingängen und 3 S-Video-Ausgängen bilden die Hauptbestandteile der visuellen Anschlusssektion. Betrüblich ist die Tatsache, dass ein kompletter Satz an Pre-Outs für alle Kanäle fehlt, diesen könnte man in dieser Preisliga eigentlich mitliefern. Zumindest sollte eine Möglichkeit via Pre-Out vorhanden sein, eine zusätzliche Zweikanal-Endstufe für den Back Surround-Betrieb anschließen zu können, um eine 7.1-Konfiguration realisieren zu können. Insgesamt aber überzeugt der Onkyo mit seiner hervorragenden Verarbeitung und seiner sinnvollen Ausstattung.

Bewertung

Bedienung

Es ist ein sehr einfaches Unterfangen, den TX-SR600E für den Mehrkanal-Betrieb im eigenen Hörraum vorzubereiten. Ihren Anteil daran hat die sehr komfortabel zu bedienende Fernbedienung, die auch noch beleuchtet ist und ein sehr griffgünstig positioniertes Navigationskreuz aufweist und eine sehr gute Reichweite besitzt.  Ein nützliches Feature ist die "IntelliVolume"-Funktion, die Lautstärkeunterschiede zwischen verschiedenen Eingangsquell-Geräten regelt. Für jedes Eingangsquell-Gerät kann man mittels IntelliVolume eine eigene Lautstärkeeinstellung treffen. Ebenfalls steigert das übersichtliche OSD die einfache und übersichtliche Bedienung, so dass man auch ohne langwierige Studien der sehr guten Bedienungsanleitung schnell zurecht kommt. Kleiner Nachteil: Das Lautsprecher-Setup könnte bei einem Gerät dieser Preisklasse noch exakter sein. So ist für die vorderen Lautsprecher (Front links/rechts) der Abstand vom Hörplatz zur Festlegung der Verzögerungszeit (Delay-Time, damit an allen Lautsprechern, wenn diese eine unterschiedliche Distanz zum Hörplatz haben, der Ton zeitgleich ankommt) nur für beide Boxen zusammen einstellbar. Die Distanz ist selbstverständlich in Metern einzugeben, ein umständliches Umrechnen Delay-Time in ms/Lautsprecher-Entfernung in Metern entfällt. Die Schritte könnten aber noch weitaus exakter sein, Onkyo wählte 0,3-Meter-Schritte, 0,1 Meter-Schritte wären wünschenswert. Dies sind aber in der Praxis keine fundamentalen Nachteile, die Vorzüge des eleganten Onkyo überwiegen eindeutig: Zu diesen gehören auch der brauchbare Testton-Generator, die Tasten auf der Gerätevorderseite mit tadelloser Haptik und das sehr gut ablesbare, fein auflösende Display mit ausgezeichnetem Kontrast. 

Bewertung

Ton

Testequipment:


Klang Film

Schon in der Anfangssequenz der "Herr der Ringe"-DVD (DD 5.1 EX) gefällt der TX-SR600 mit vielen Tugenden: So mit seiner sehr natürlichen Stimmwiedergabe, klar und transparent. Doch auch, was die Basskraft angeht, kann sich der TX-SR600 viel besser behaupten als frühere Modelle des Hauses: Vorbei die Zeiten der etwas zu schlanken Basswiedergabe, mit tadelloser Kraft, sehr gutem Volumen und einer beachtlichen Präzision schildert der Onkyo akustisch den Kampf um das Reich Mittelerde im tieffrequenten Bereich. Auch ohne aktiven Subwoofer sind die Ergebnisse gut, nur sollte dann der Hörraum nicht größer als 30 Quadratmeter sein, wenn man richtiges Heimkino-Feeling erleben möchte. Wie auch bei anderen Geräten herausgehört, ist ein hochwertiger aktiver Subwoofer im Heimkino-Betrieb ein Garant für eine noch deutlich bessere, weil voluminösere und tiefer herunter reichende Basswiedergabe, dann ist es auch ohne Schwierigkeiten möglich, 40 Quadratmeter-Hörraume sehr gut zu beschallen. Insgesamt sind die Leistungen des Onkyo bezüglich der Basswiedergabe sehr beachtlich. Er erreicht nicht ganz die Vehemenz von Pioneer VSX-D811 und Kenwood KRF-X9060D, die beide mit überragenden Leistungen bezüglich der Basskraft für Aufsehen sorgen, besonders der extrem kräftige Pioneer zeigte sich in unserem Test hier von seiner Schokoladenseite, selbst im 40 Quadratmeter-Hörraum behauptete sich der "Terminator" von Pioneer ohne angeschlossenen aktiven Subwoofer, einzigartig in diesen Preisregionen. Der Onkyo jedoch kontert mit seiner überdurchschnittlich hohen Präzision und seiner herausragenden Klarheit, die auch der Surround-Klangkulisse viel natürliches Volumen und eine souveräne Art der Darstellung mitgibt. Etwas vermisst wird lediglich die Möglichkeit, entweder mittels Splitting der mitgelieferten 6. Endstufe oder mittels des Anschlusses einer zusätzlichen externen 2-Kanal-Endstufe 7.1-Sound realisieren zu können. In kleineren Heimkinos ist dies kein echter Nachteil, in größeren Räumen ein kleiner Kritikpunkt - bezüglich der räumlichen Dichte der Surround-Klangkulisse und des Gesamtvolumens. Trotz dieses kleinen Defizits konnte sich der Onkyo auch bei "Star Wars - Episode 1, The Phantom Menace" sehr gut in Szene setzen. Bereits das THX-Logo vor dem eigentlichen Film wird, gerade in Verbindung mit einem potenten aktiven Subwoofer, mit klarem Klang und sehr guter Vehemenz durch den Hörraum gejagt. Auch die dann folgenden Laserschwert-Gefechte, Explosionen und Raumflüge werden sehr ansprechend wiedergegeben, sehr gut ist der detaillierte Aufbau der Surround-Klangkulisse. Der Zuhörer kann stets mit höchster Präzision orten, wo was passiert - dies ist eigentlich nichts Besonderes, die überdurchschnittliche Klarheit, mit der jeder Effekt wiedergegeben wird, jedoch schon. Dass der Onkyo derartige "effektlastige" Szenen so gut wiedergibt, zeigt sehr deutlich, dass der AV-Receiver nicht nur ein würdiger Nachfolger des TX-DS595  ist, sondern auch ein besseres Gerät und somit fast auch den alten TX-DS696 in den Schatten stellt: Denn die qualitativ tadellose Detaileinarbeitung, die dem TX-DS696 eigen war, ist trotz der gesteigerten Dynamik und der besseren Bassperformance erhalten geblieben. So arbeitet der TX-SR600 auch Kleinigkeiten sehr stimmig ein - nicht nur, dass auch Facetten überhaupt akustisch aufgegriffen werden, auch die Art der Wiedergabe, mit der richtigen Akzentuierung, verdient unser Lob.

Klang Mehrkanal-Musik

Bei der DVD des Neujahrskonzerts 2002 (gewählte Tonspur: DTS 5.1) konnte der TX-SR600 mit hervorragenden Eigenschaften auftrumpfen, die den deutlichen Mehrpreis gegenüber manchem Konkurrenten erklären helfen: Denn so engagiert, wie sich der Receiver bei Johnann Strauß` Walzern und Polkas um eine akkurate Wiedergabel kümmert, bietet er bezüglich Transparenz und der anspruchsvollen Darstellung auch kleiner Feinheiten Leistungen, die den Kaufpreis wirklich rechtfertigen. Souverän und frei erklingen die Streicher, mit sehr gut herausgearbeitetem Charisma gesellen sich die Bläser hinzu, wobei hier besonders die ausgezeichnete Darstellung der verschiedenen Flöten Respekt verdient. Die Surround-Klangkulisse ist von einem natürlichen und klaren Klangbild geprägt, so dass insgesamt das Gefühl einer spielerischen Leichtigkeit aufkommt, die das Lebensgefühl, das Strauß`Walzer vermitteln, bestens in den Hörraum transportiert. Die Orchestereinsätze bringt der Onkyo auch bei Georg Friedrich Händels "Messias" (DTS 5.1, Naxos Musical Journey-DVD) sehr gut zur Geltung, mit tadelloser Auflösung ertönen die Streicher, sehr gut eingearbeitet präsentiert sich das sehr schwer in hoher Qualität wiederzugebende Cembalo - der TX-SR600 setzt hier aber Glanzpunkte und arbeitet den charakteristischen Klang des Instruments auf hohem Level heraus. Der häufig gehörte Effekt, dass gerade ein Instrument wie das Cembalo nur zu unklar und zu wenig präzise wiedergegeben wird, ist beim Onkyo TX-SR600 kein Thema. Er spielt hier so frisch, lebendig und sauber, dass bezüglich der musikalischen Qualitäten selbst AV-Receiver der 1000 EUR-Klasse kaum bessere Leistungen bieten dürften. Dies ist sicherlich auch der Verdienst der sehr hochwertigen 192 kHz/24-Bit Audio-DACs, die einen besonders exakten Umgang gerade mit kleinen Feinheiten ermöglichen. Dies hört man auch bei den sehr räumlich, plastisch und natürlich klingenden Chorstimmen, die sehr stimmig eingearbeitet sind und hervorragend mit der Orgel korrespondieren. Die Wiedergabe der Orgel liegt dem Onkyo, dies zeigt sich auch noch in der nächsten Klangwertung PLII Music/Stereo - hier, auf der Messias-DVD handelt es sich um eine besonders schöne und wohlklingendes Instrument dieser Gattung, nämlich um die Orgel des Benediktinerklosters Blaubeuren in Bayern. Die eindrucksvolle Klangkulisse, die eine solche aufwändige, mit unvorstellbarer Sorgfalt konstruierte Orgel in einer großen und mit reichen Verzierungen versehenen Kirche ermöglicht, trägt der AV-Receiver in beeindruckender Klarheit vor. Schon der Auftakt von Carl Orffs Meisterwerk "Carmina Burana" (BMG DD 5.1-DVD) verlangt dem AV-Receiver einiges ab - die Endstufen müssen geschmeidig genug sein, die gewaltigen Dynamiksprünge zu managen und ein eindrucksvolles Klangfundament zu schaffen - der TX-SR600 löst dieses Problem eindrucksvoll, selbst dann, wenn kein aktiver Subwoofer angeschlossen ist. Die Kraft der Endstufen reicht auf jeden Fall aus, um ein sehr reales Klangbild mit hoher Genauigkeit und gutem Volumen zu schaffen. Dabei setzt der Onkyo etwas andere Schwerpunkte als mancher Konkurrent: Natürlichkeit und Präzision stehen noch über Volumen und Antrittskraft (daher bieten hier ein Pioneer VSX-D811 oder ein Kenwood KRF-X9060D noch mehr "Punch", aber dafür nicht diese Brillanz und diese Natürlichkeit), welche Auslegung einem mehr zusagt, ist Geschmackssache. Wir raten jedem, ausführlich Probe zu hören. Was die Detaileinarbeitung angeht, kann sich noch am ehesten der Denon AVR-1803 mit dem Onkyo messen. Ganz kann der Denon das extrem hohe Niveau des TX-DS600 nicht erreichen, was man dem AVR-1803 aber keinesfalls anlasten kann: Er spielt mit 599 EUR in einer anderen preislichen Liga, für den günstigen Kaufpreis sind die Leistungen herausragend. Mit der tadellosen, sehr exakten Darstellung der eindrucksvollen Chorstimmen rechtfertigt der Onkyo seinen Einstandspreis aber auch bei der Carmina Burana.

Klang Stereo/Pro Logic II Music

Die Stereoqualitäten des Onkyo sind von hoher Güte: So konnte der AV-Receiver auch bei schwierig akkurat zu managendem Ausgangsmaterial mit seinem sehr reinen und feinfühligen Klang für Furore sorgen, die Wiedergabe von Johann Sebastian Bachs "Preludes and Fugues", gespielt von Simon Preston, wollte dem TX-SR600 ausgezeichnet gelingen. Auch kleine, feine Zwischentöne entgingen dem AV-Receiver nicht, im Gegensatz zu früheren Onkyo-Geräten lässt der TX-SR600 aber auch nicht den richtigen Antritt im Bassbereich vermissen. Gerade bei einer gewaltigen Orgel (wie bei unserer Test-CD der Fall) ist ein sauber aufspielender, kraftvoller Tiefbassbereich ein wichtiges Kriterium. Mit beachtlicher Souveränität löst der Onkyo diese Aufgabe. Der Hochtonbereich besticht durch seine klare Wiedergabe, die Akzentuierung ist genau richtig. So verbindet der TX-SR600 Transparenz und Gefälligkeit auf eindrucksvolle Art und Weise. Dass es dem Onkyo sehr gut gelingt, entsprechend "taktvoll" mit anspruchsvoller klassischer Musik umzugehen, macht der AV-Receiver auch im Dolby PLII Music-Betrieb deutlich: Eine natürliche, angenehm weitläufige Räumlichkeit wird geboten, die Auslegung ist ebenso gut gelungen wie beim Denon AVR-1803, der mit ähnlichen Tugenden auftrumpfen konnte. Ein Kenwood KRF-X9060D oder erst recht ein Pioneer VSX-D811 (dem aber leider die Einstellmöglichkeiten im Music Mode fehlen) treten noch vehementer an, sind Denon und Onkyo aber in der Detaileinarbeitung und in der Natürlichkeit des Klangs unterlegen. Beide Welten verbindet der sehr homogen klingende, sehr preisgünstige Yamaha RX-V630, der in einer Disziplin nach wie vor der Beste dieser Preisregionen ist: Er kaschiert hervorragend die Mängel weniger guter Software. Mit seinem ausgeglichenen, präzisen Klang kann sich noch der Harman Kardon AVR-3550 in dieser leistungsstarken Gruppe sehr gut behaupten, allerdings dann bevorzugt im Logic 7-Betrieb, der mehr räumliche Weite und eine bessere Hochtonwiedergabe ermöglicht als PLII, mit dem der HK ebenfalls ausgerüstet ist. Doch zurück zum Testkandidaten, der seine Talente, sowohl im Stereo- als auch im PLII-Music-Modus, auch bei Felix Mendelssohn-Bartholdys "Sommernachtstraum - Musik zu Shakespeares Schauspiel" eindrucksvoll ausspielen kann: Gerade die facettenreichen Blasinstrumente und Streicher bringt der TX-SR600 sehr gut, weil klar und ausdrucksstark, zur Geltung. Eine sehr plastische, tiefgründige Klangkulisse mit vielen Details entsteht so, die Präzision und die Transparenz lassen im PLII Music-Modus nur geringfügig nach.

Bewertung Klang Film
Bewertung Klang Mehrkanal-Musik
Bewertung Klang Dolby PLII
Bewertung Klang Stereo

Fazit

Der Onkyo TX-SR600 besticht durch seine herausragenden Fähigkeiten bei der Mehrkanal- Musikwiedergabe. Das Klangbild ist von höchster Präzision, großer Lebendigkeit und von dem fein auflösenden Hochtonbereich geprägt. Damit empfiehlt sich das Gerät ganz besonders für die Liebhaber klassischer Mehrkanal-DVDs, die mit dem Onkyo als "Spielpartner" viel Freude haben werden. Aber auch im Heimkinoeinsatz kann der Receiver überzeugen, die Endstufen sind, wenn sie stark beansprucht werden, erstaunlich leistungsbereit und dynamisch. Selbst ohne angeschlossenen aktiven Subwoofer ist die Performance sehr gut, auch wenn sich der Onkyo in dieser Wertung nicht von den Konkurrenten von Kenwood (KRF-X9060D) und vor allem von Pioneer (VSX-D811) absetzen kann. Der Pioneer VSX-D811, dies zeigt auch dieser Test, ist bezüglich der Kraftausbrüche das Maß der Dinge, selbst der deutlich teurere Onkyo muss sich geschlagen geben. Mehr als der Pioneer und auch der Kenwood leistet der TX-SR600 im Stereobetrieb - hier kann man für sein Geld kaum noch mehr verlangen. Plastisch, klar und weitläufig präsentiert sich die Wiedergabe, die hohe Präzision ist erstaunlich. Der Bassbereich ist nicht mehr schlank wie bei älteren Onkyo AV-Receivern, sondern sehr homogen und dadurch stimmig. Die Integration von Dolby PLII ist tadellos gelungen, besonders der akkurate Hochtonbereich und die gute Detaileinarbeitung sorgen dafür, dass sich der Onkyo auch hier als Gerät für den Klassik-Liebhaber anbietet. Für diese musikalischen Qualitäten ist auch der Kaufpreis keinesfalls zu hoch, zumal auch die übrigen Eigenschaften stimmen: Die Verarbeitung ist hochwertig und macht einen langlebigen Eindruck, die mitgelieferte Fernbedienung ist ebenso überzeugend wie die sinnvolle und reichhaltige Ausstattung. Nur das Lautsprecher-Setup könnte noch etwas aufwändiger sein, ebenso sollte bei einem Geräte dieser Preisklasse ein komplettes Set an Pre-Out-Anschlüssen vorhanden sein. Zumindest sollte via 2 Pre-Outs für den Anschluss einer zusätzlichen Endstufe die Möglichkeit gegeben sein, 7.1-Sound mit 2 Lautsprechern für den Back Surround-Einsatz zu realisieren. Insgesamt aber hinterlässt der TX-SR600 einen sehr ausgewogenen Eindruck, bezüglich der Mehrkanal-Musikwiedergabe ist er sogar manchem deutlich teureren Gerät überlegen.
 

"Mister Music": Der Umgang mit Mehrkanal-Musikmaterial ist beispielhaft
 
Obere Mittelklasse
Test 22.11.2002
Preis-/Leistungsverhältnis:

 

Pro:
  • Brillante, klare und räumliche Mehrkanal-Musikwiedergabe
  • Sehr natürlicher Heimkinosound
  • Geschmeidige Endstufen
  • Hervorragende, plastische und feinfühlige Stereodarstellung 
  • Sehr guter Dolby PLII Music-Klang
  • Überragende Fernbedienung
  • Vorbildliches Gerätedisplay
  • Komfortable Bedienung inkl. OSD
  • Hohe Verarbeitungsqualität
Contra:
  • Keine Pre-Outs

  • Lautsprecher-Setup könnte noch exakter sein

Die technischen Daten:

6 x 115 Watt Ausgangsleistung (DIN, 1 kHz, 6 Ohm) 
Integrierte Endstufe für Surround-Back-Channel 
Integrierter Decoder für: Dolby Digital EX, Dolby ProLogic II 
DTS-ES Discrete/Matrix 6.1, DTS Neo:6 

Tunerteil
RDS mit PS / PTY / RT /TP
40 Stationsspeicher 
 
Ausstattungsmerkmale
192 kHz/24-Bit D/A-Wandler
80/100/120 Hz Subwoofer-Übernahmefrequenz einstellbar
On Screen Display 
DOT Matrix-Display am Gerät (Farbe grün bei schwarzer Ausführung, Farbe bernstein bei silberner Geräteausführung)
IntelliVolume
Cine Filter

Anschlussmöglichkeiten
Front AV-Eingang inkl. S-Video & opt. Digitaleingang 
5.1-Kanal-Eingang für DVD-Audio & SACD 
Digital-Eingänge: 1x koaxial, 2x optisch, 1x Front-AV (optisch) 
Audio-/Video-Eingänge (Video FBAS/S-Video): 4AV / 2A 
Audio-/Video-Ausgänge (Video FBAS/S-Video): 1A / 1AV / 1V (Monitor Out) 
Digital-Ausgang: 1x optisch, 1 x koaxial 
2 Komponenteneingänge, 1 Komponentenausgang (YUV)  
Lautsprecheranschlüsse (bis auf Paar B) geeignet für Bananen-Stecker 

Fernbedienung (vorprogrammiert, macro- und lernfähig) 
Abmessungen (B x H x T) in mm: 435 x 175 x 431,5 
Gewicht: 12,1 kg 
Farbe: Schwarz, Silbern 
Preis: 799 EUR

Test: Carsten Rampacher

22. November 2002