Test: Nubert nuWave mit ABL-Modul und nuLine AW-1000

Wir danken unserem Kooperationspartner HIFI-REGLER für das Bereitstellen der Hörräume und des Testequipments
Grafiken und Erläuterungen zum ABL-Modul mit freundlicher Genehmigung von Nubert

Overview

Nubert hat ein reichhaltiges Programm an Lautsprechern - wer neben hervorragendem Klang auch ein elegantes Design schätzt, ist bei der nuWave-Serie am besten aufgehoben. Deren besondere Kennzeichen sind laut Nubert "konvex gebogene, abgesetzte Schallwand mit Nextel®-Designlack-Oberfläche" - klingt kompliziert, ist es aber nicht - die nuWelle(n) sehen einfach gut aus und sind in den Farben Silbergrau, Gelb-Orange (nun in Folge des Trends, sich im italienischen Landhausstil einzurichten, "Terracotta" genannt) oder Anthrazitgrau lieferbar. Der Korpus und die abnehmbaren Frontgitter sind in Schwarz ausgeführt. Da Designliebhaber es oftmals nicht schätzen, wenn massige Boxentürme das edle Ambiente des Wohnraumes zerstören, griffen wir für einen Test zielsicher zur kompakten nuWave 35, die wir für die Front- und die Surroundbeschallung einsetzen. Flankiert werden diese vom Center nuWave CS-4, der sich in Bezug auf sein Design harmonisch einfügt. Preislich lesen sich die angesagten Werte recht akzeptabel: 265,-- EUR wandern für eine nuWave 35 in Richtung der Nubert Speaker Factory, für den Center werden 304,-- EUR fällig. Schön und gut, werden sich nun die Liebhaber der tiefen Frequenzen sagen, das kann ja nicht ganz in Ordnung sein, wenn AREA DVD vier schmalbrüstige Regalboxen und einen dazu passenden Center testet - anscheinend wurde die für vollendetes Klangvergnügen zwingend nötige "Bass-Stütze" völlig vergessen. Mitnichten, versichern wir gleich im Gegenzug, gerade was die Wiedergabe des unteren Teils des Frequzenzspektrums angeht, haben wir voll zugeschlagen: Nicht nur unser "kampferprobter" Tiefbass-Experte nuLine AW-1000 verstärkt das Team, auch zwei ABL-Module, die  - ganz ohne zusätzlichen Subwoofer - für einen "Turbo-Boost" im Bassbereich sorgen und somit den nuWave 35 "Flügel verleihen" sollen. Wir haben ohne aktiven Sub und nur mit ABL-Modulen ebenso ausführlich getestet wie die Version mit ABL UND Subwoofer. Wer das komplette Bass-Angebot der schwäbischen Boxenbauer zukünftig sein Eigen nennen möchte, muss allerdings schon etwas tiefer in die Tasche greifen, denn zu den 864,-- EUR für den nuLine AW-1000 addieren sich noch je 229,-- EUR pro ABL-Modul. Für diesen Preis bekommt man aber auch noch zwei kurze Cinch-Kabel, das benötigte Netzteil und einen Kunststoff-Koffer mitgeliefert, in dem alles adrett angerichtet ist. Da im Nubert-Forum auch über unsere Tests immer eifrig diskutiert wird, nehmen wir die Antwort auf eine garantiert aufkommende Frage gleich vorweg: Ja, wir wissen, dass es auch in der nuWave-Produktlinie einen aktiven Subwoofer gibt, dieser heißt nuWave AW-7, kommt mit 235 Watt-Endstufe und kostet 792,-- EUR. Wir geben gern zu, dass dieser im Design natürlich optimal passt, doch gerade bei Subwoofern bekennen wir uns zur "More Power"-Fraktion und hängen einen unserer Lieblings-Woofer, eben den nuLine AW-1000 mit satten 300 Watt an unser Paket. Doch nicht nur für den Bass, auch für die Schönheit des Ambientes haben wir noch eine Menge getan und 58 cm hohe Lautsprecher-Ständer mit nobel anmutendem, schweren Glasfuß hinzugeordert. Pro Paar wird man für die schicken Ständer genau 140,60 EUR los - gut angelegtes Geld. Damit Sie bei den vielen Preisen nicht in "rechnerische" Schwierigkeiten geraten, haben wir alles genau aufgelistet:

  • 4 x nuWave 35: 1.060,-- EUR

  • 2 x ABL-Modul 35: 459,-- EUR

  • 1 x nuWave CS-4: 304 EUR

  • Komplettpreis 5.0: 1.822,-- EUR

  • Komplettpreis 5.1 mit nuLine AW-1000: 2686,-- EUR

  • Zusätzlich mit 2 Paar BS-58 (58 cm Höhe, Preis für 2 Paar 281,20) Boxenständern für vorn und hinten: 2967,20 EUR

nuWave 35

Schwäbische Eleganz: Edle Anmutung durch hochwertige Materialien und gelungenes Design

Auch große Verkaufserfolge halten nicht ewig an - das weiß man auch bei Nubert und ersetzte mit der nuWave 35 die erfolgreiche nuWave 3. Wer eine optische Zäsur erwartet, wird sich enttäuscht sehen - hier gibt sich auch die 35er direkt als "echte nuWave" zu erkennen. Nein, wie es im Hause Nubert aufgrund der dortigen Auffassung von technischer Perfektion üblich ist, waren es wieder die Techniker sowie die Ingenieure und nicht die Designer, die voll gefordert waren - mit Erfolg: Laut dem Hersteller ist die nuWave 35 die aufwändigste Kompaktbox, die Nubert bislang produziert hat. Den hohen Standard, der betrieben wurde, soll das Gewicht von 10 kg dokumentieren  - mit diesem Wert ist die nuWave 35 sozusagen der "Sumo-Ringer unter den Kompaktboxen". Gegenüber dem Vorgängermodell wuchs der Nachfolger in der Gehäusetiefe um 7 cm, der Tiefmitteltöner wurde komplett neu entwickelt. Das Chassis besitzt einen strömungsoptimierten Alu-Druckguss-Korb mit Mehrschichtmembran. Dabei waren die Nubert-Mannen wieder mit Feuereifer bei der Sache, denn trotz größerem Membranhub soll nun eine noch höhere Präzision bei der Wiedergabe von Impulsen erreicht worden sein. Das größere Gehäusevolumen und der neue Tiefmitteltöner sorgen für die verbesserte untere Grenzfrequenz von 53 Hz (-3dB). Dieser für eine Kompaktbox ohnehin beachtliche Wert lässt sich mit Hilfe des optional erhältlichen aktiven ABL-Moduls ABL 35 sogar noch bis auf 41Hz erweitern - mancher Standlautsprecher wird hier vor Neid erblassen. Auf der anderen Seite des Frequenzspektrums, nämlich oben in den Höhen, sorgt eine spezielle, noch höher belastbare Variante der bewährten Nubert-Kalotte für eine akkurate Wiedergabe des Hochtonbereichs. Ihr Merkmal ist die asymmetrisch angeordnete Membran, was in Verbindung mit der abgerundeten Schallwand laut Nubert das Auftreten klangmindernder Kantendispersionen weitgehend vermeidet. Nicht selten findet man in optisch noch so edel anmutenden Boxen innen erschreckend billige Frequenzweichen. Nubert möchte dem entgegen wirken und baut in die nuWave 35 eine besonders aufwändiges Filternetzwerk mit 30 Bauteilen ein. Die hochwertige Frequenzweiche besitzt in der Nähe des Übergangsbereiches zwischen Hochton- und Tieftonkanal jeweils zwei verschiedene Flankensteilheiten, wodurch Phasendrehungen vermindert werden, die bei Filtern mit nur einer Flankensteilheit unvermeidbar sind. 

Da freuen sich die Bananenstecker: Hochwertiges Anschlussterminal, natürlich bi-wiring-fähig. Oben zwischen den Anschlüssen befindet sich ein Mitten-Kippschalter für die Klangoptimierung 

Eine Besonderheit der nuWave 35 ist der Mitten-Schalter am Anschlussterminal, der eine feinfühlige Modifikation des Klangbildes möglich macht. Der Anwender kann zwischen einer sehr linearen oder in Richtung Loudness-Charakter tendierenden Charakteristik wählen. Viele Worte zur nuWave 35 sind nun verloren worden, aber wie steht es um die "habhaften" Werte wie beispielsweise die maximal mögliche Belastung? Mit einer Nennbelastbarkeit von 150 Watt und einer Musikbelastbarkeit von 210 Watt (beide Werte nach DIN) werden viele Surround-Fans nicht schlecht staunen, denn von den manchmal höchst bescheidenen Belastungswerten anderer Regalboxen distanziert sich die nuWave 35 entschieden. Mit diesen Zahlen wird eindeutig belegt, dass die nuWave 35 auch problemlos mit leistungsstarken Verstärkern, Receivern und Vor-/Endstufeneinheiten betrieben werden kann. Mit einem Wirkungsgrad von 85 dB wird ebenfalls ein guter Wert erreicht. Auch in anderen Disziplinen kann die kompakte Box glänzen: So mit einer ausgesprochen guten Verarbeitung und einer edlen, gefälligen Optik - im Gegensatz zu den von uns getesteten, sehr nüchtern anmutenden nuBox- und nuLine-Lautsprechern gefallen diese schicken Schallwandler sicherlich auch designorientierten Zeitgenossen ohne Einschränkung. Das solide Wesen der nuWave 35 sorgt für den Eindruck großer Langlebigkeit. Dazu tragen auch die vergoldeten, massiven, bi-wiring-fähigen Anschlussterminals des Lautsprechers auf der Rückseite bei. 

Nobel: Auf den Nubert-Boxenständern mit Glasfuß kommt die nuWave 35 besonders vorteilhaft zur Geltung

ABL-Modul 35

Power in a Box: ABL-Modul, Koffer, Netzteil, 2 Cinch-Kabel und Bedienungsanleitung

Einführung

Raumökonomische Erwägungen, das eigene Klangempfinden, die bevorzugte Wiedergabeart, die am liebsten gehörten Filme oder Musikstücke, die Hörraumakustik - überdurchschnittlich viele Faktoren sind bei der Auswahl des richtigen Equipments zu bedenken. Besonders kritisch wird es bei der Auswahl der Lautsprecher. Gerade hörerfahrene Musikliebhaber, die spezielle Ansprüche haben, können hier verzweifeln: Für ausgewachsene Standlautsprecher ist kein Platz vorhanden oder es besteht aus optischen Gründen keine Motivation, dem sorgfältig eingerichteten Wohnzimmer durch große Standboxen-Boliden das Flair eines Vorführraums beim örtlichen HiFi-Händler zu verleihen. Gegen Subwoofer-/Satelliten-Systeme, und hier gerade gegen die kompakten, oft nobel gestylten und raumsparenden Angebote, spricht für den Musikliebhaber die für eine sehr anspruchsvolle Musikwiedergabe zu unvollkommende Integration des aktiven Subwoofers beziehungsweise die unzureichende und unharmonische Höhendarstellung der Satelliten, die oft einen zu aggressiven Zug annimmt und zugleich verzerrt. Was also tun? Für solche geplagten Sound-Freaks hat Nubert die Lösung: Mit einem sogenannten ABL-Modul möchten die schwäbischen Tüftler der belastungsresistenten nuWave 35 auf die Sprünge helfen und krasse 41 Hz als untere Grenzfrequenz für die kompakte Regalbox herausholen. Der Preis für so viel Ingenieurskunst: 229,-- EUR pro Modul. Wir haben in unserem Testpaket zwei eingesetzt, eines für die beiden Frontlautsprecher, eines für die Surroundlautsprecher. 

"Dr. Bass" kommt: Nach der Therapie mit dem ABL-Modul 35 sind bei der nuWave 35 verstärkte Aktivitäten im tieffrequenten Bereich zu beobachten

Das ABL-Modul in allen Einzelheiten

  • Wirkungsweise des Moduls: Bei kleinen Lautsprecher-Boxen ist es ohne „aktive Linearisierung“ physikalisch unmöglich, bei ordentlichem Gesamt-Wirkungsgrad tiefreichende Bässe zu erzielen. Die nuWave 35 ist (im Verhältnis zur geforderten Sauberkeit)
    in ihrem „Tiefbass-Wirkungsgrad“ in der Nähe der physikalisch erreichbaren Grenze. Das ABL-Modul erweitert den Bass- Übertragungsbereich der nuWave 35 bis 41 Hz hinunter (-3 dB-Punkt). Das wird dadurch erreicht, dass dem Verstärker im Bereich zwischen 40 und 100 Hz exakt der spiegelbildliche Frequenzgang des Lautsprechers zugeführt wird. Relativ kleine (oder schlanke) Lautsprecher haben bei Tiefbass-Entzerrung als einzigen Nachteil einen höheren Leistungsbedarf im Bereich zwischen 40 und 60 Hz. Mit genügend kräftigen Verstärkern kann man aber (bis zu „mittelgroßen“ Lautstärken) klanglich die besten Lautsprecher der doppelten oder 3-fachen Volumenklasse im Tiefbass erreichen, ohne bei der Präzision die geringsten Kompromisse eingehen zu müssen. Daher haben wir im Testbetrieb auf einen Harman Kardon AVR-630 als "Vorverstärker" gesetzt und als Endstufen eine Marantz SM-17 und einen Marantz PS-17 verwendet, um immer genug Leistung zur Verfügung zu stellen. Im höheren Bassbereich kann man mit kleinen Gehäusen sogar mit weniger Aufwand Spitzenergebnisse erreichen, weil die kleineren Gehäuseflächen weniger Eigenleben entwickeln. Die Wände der nuWave 35 sind aufwändig versteift, dadurch ist das Modul in der Lage, aus diesen beiden Kompakt-Boxen bis zu „mittelgroßen" Lautstärken überragend präzise Bässe herauszuholen. Dies werden später unsere Hörtestreihen bestätigen. Das ist allerdings nur bei optimaler Auslegung der Linearisierungs- Schaltungen möglich; dann kann man im Ein- und Ausschwingverhalten alle parasitären Effekte kompensieren, die üblicherweise bei Subwoofern hingenommen werden müssen. Die eigentliche Basslinearisierungs-Schaltung innerhalb des Moduls führt zunächst auch zu einer Anhebung von Frequenzen unterhalb 31 Hz, wodurch dort inakzeptable Membran- Auslenkungen auftreten könnten. Deshalb wird der Pegel unter 31Hz mit zusätzlichen Filtern 4. Ordnung (24 dB / Oktave) abgesenkt. Diese „Rumpelfilter“ sind so ausgelegt, dass die Impulsverarbeitung im Bassbereich nicht hörbar beeinträchtigt wird.

  • Klangliche Auswirkungen: Bei den „Blind-Hörtests“ (bei denen nicht bekannt war, welche Lautsprecher und welche Elektronik eingesetzt wurden) gab es laut Nubert als Ergebnis, dass die nuWave 35 in Kombination mit dem ABL-35 für große Standboxen gehalten wurden. Sie landeten regelmäßig noch vor den nuWave 85 ohne ABL. Bei sehr dynamischer Musik mit großem Bass-Anteil konnte die Kompakt-Box aber nicht mehr mithalten, weil dem angeschlossenen Verstärker dann „die Kraft ausging“ und die Grenzen durch die relativ kleinen Membranflächen erkennbar wurden. Selbst bei sehr guten Kleinboxen ist bei kritischen Musikpassagen gelegentlich ein Anflug von Dröhn-Neigung hörbar. Diese Neigung kam im Test aber erst bei höheren Lautstärken zum Tragen.  Immer wieder erstaunlich - aber absolut reproduzierbar - ist außerdem die eindeutige Verbesserung des Räumlichkeits-Eindruckes; - obwohl man als Techniker geneigt ist, keine Querverbindung von Räumlichkeits-Eindruck und Tiefbass-Wiedergabe zuzulassen. Aber auch unsere umfangreichen Testreihen bestätigen, dass gerade im Surround-Betrieb mit zwei ABL-Modulen (eines für vorn und eines für hinten) der räumliche Eindruck und das gesamte dreidimensionale Hörgefühl deutlich verbessert wurde. Die Erweiterung der Wiedergabe bis in die tiefsten Bereiche tritt klanglich um so wichtiger in Erscheinung, je mehr Tiefbass in den entsprechenden Musikaufnahmen enthalten ist. Bis zu mittelgroßen Lautstärken (merklich unter „Sylvesterparty-Lautstärke“) ist das Bassfundament fast mit Subwoofer-Systemen vergleichbar; - in der Bassimpuls- Präzision sogar eher überlegen. Erst bei gewaltigen Lautstärken, oder in sehr großen Räumen sind gute Standlautsprecher deutlich im Vorteil; - auch können schwierige „akustische Eigenheiten“ des Wohnraums mit größeren Standboxen oft besser umgangen werden, als es mit basskompensierten Kleinboxen möglich ist.  

  • Wirkungsweise des EQ- Einstell-Reglers: Die messtechnisch optimale Einstellung des EQ-Reglers liegt etwa bei Stellung „12 Uhr". Bei Hörtests wurde aber meistens die Stellung „12 bis 14 Uhr“ bevorzugt. Wenn man doch einmal sehr hohe Lautstärken (wie z.B. bei Sylversterparties) erzielen will, kann man den Drehknopf nach links drehen. Dann ist die Bass-Erweiterung nicht aktiviert; - die Absenkung der Signale unterhalb 40 Hz bleibt jedoch erhalten. Damit werden dann alle Leistungsreserven des Verstärkers zum Erzielen großer Schallpegel mobilisiert; - die nuWave 35 benötigt für gleiche Lautstärke dann sogar geringfügig weniger Leistung als bei Betrieb ohne Modul.

  • „Bass Boost“-Reglerstellung: Bei kleinen Lautstärken klingen sogar sehr große Lautsprecher meistens ziemlich „dünn“. Leider sind bei Verstärkern die „Loudness-Tasten“, die früher (bis ca. 1990) für ein volles Klangbild bei kleinen Lautstärken gesorgt haben, inzwischen  aus der Mode gekommen. Nur einige Hersteller wie z.B. Pioneer bieten bei selektierten Modellen diese Funktion nach wie vor an. Als Ersatz dafür hat das Modul den„Bass-Boost“- Regelbereich, der am rechten Anschlag zusätzlich zur Linearisierung des Tiefbasses noch ca. 6 dB „draufpackt“. Bei sehr kleinen Lautstärken kann man damit ein wesentlich schöneres und voluminöseres Klangbild erreichen, als es durch das Aufdrehen des Bassreglers an üblichen Verstärkern möglich ist.

  • „Treble“-Regler: Dieser neu entwickelte Höhen-Regler ist besonders für diejenigen Hörer, die ein sanfteres Klangbild bevorzugen, geeignet. Er hat am rechten Anschlag keine Funktion und liegt dann auch nicht im Signalweg. Beim Drehen nach links
    kann je nach Hörgeschmack und Raumakustik ein gleichmäßig zu den Höhen abfallender Frequenzgang eingestellt werden. Wenn die nuWave 35 in akustisch „harten“ Räumen aufgestellt ist, oder die Musik-Aufnahme zu hell abgemischt ist, wirkt dieser Regler auf den Klang angenehmer als übliche Höhenregler an Verstärkern. In Stellung „Mitte“ beträgt die Absenkung 3 dB bei 20 kHz; - in Stellung „links“ 6 dB. (Bei 700 Hz jeweils die Hälfte.) Es galt bisher als kaum möglich, mit vertretbarem Aufwand von 30 Hz bis 20 kHz den Frequenzgang „linealgerade“ zu den Höhen hin gleichmäßig zu „drehen“. In Mittelstellung des Reglers wird der nuWave 35 damit die Sanftheit verliehen, die sich im Konzertsaal in etwa 15 Meter Entfernung einstellt. (Die Umgebungsluft dämpft hohe Frequenzen stärker als tiefe Töne; - etwa um 2 dB pro 10 m.) Unsere Testerfahrungen mit diesem Schalter sind durchweg positiv.

  • Power-Schalter: Mit diesem Schalter kann der Stromverbrauch des Netzteiles und des Moduls von knapp 4 auf 1.5 Watt „Stand-
    By“-Leistungsaufnahme reduziert werden. Um „Knacks-Geräusche“ beim Ein- und Ausschalten zu vermeiden, empfiehlt es sich, erst das Modul und dann den Verstärker einzuschalten (Beim Ausschalten: zuerst den Verstärker und dann das Modul).

  • Anschluss an das 220 V ~ Netz: Stecker-Netzteile haben wegen der schutzisolierten Bauweise üblicherweise keine Netzschalter. Weil der Stromverbrauch des Netzgerätes (mit ausgeschaltetem Modul) sehr gering ist, kann es ständig in der Steckdose belassen
    werden. Aufgrund der hochwertigen Bauteile sollte die Lebensdauer des Netzteiles und des Moduls mehrere Jahrzehnte betragen und ist weitgehend unabhängig davon, ob der Netzstecker gezogen ist oder nicht. Einige Anwender schließen das Netzteil jedoch an die „switched AC-Outlet" - Netzbuchse des Verstärkers an (falls vorhanden). Andere schalten die gesamte HiFi-Anlage mit Hauptschaltern ein und aus, um unnötigen Stand-By-Stromverbrauch zu vermeiden. Steckverbindung Modul / Netzgerät: Der Stecker wird mit dem Druckknopf nach oben eingesteckt. Die elektrische Verbindung ist erst dann sicher, wenn die Verriegelung einrastet. 

  • Anschluss des Moduls an den Verstärker: Es gibt einige Möglichkeiten, das Modul ABL-35 an den Verstärker anzuschließen. 1. Die technisch „sauberste“ Möglichkeit: Anschluss zwischen Vor- und Endverstärker einer Stereo- oder Surround- Anlage. Die extrem hohe maximale Ausgangsspannung des Moduls ermöglicht es, absolut jede auf dem Markt befindliche Endstufe verzerrungsfrei auszusteuern. 2. Anschluss an den Buchsen „Tape-Monitor“ des Verstärkers. Diese Anschlussart bietet über die Monitortaste die direkteste Möglichkeit, die klangliche Wirkung des Moduls zu testen. Tonbandgeräte mit Hinterbandkontrolle sind nicht mehr sehr verbreitet, so dass es kaum einen Nachteil darstellt, dass die Tape-Monitor- Anschlüsse durch das Modul „besetzt“ werden (Wenn man ein Tonbandgerät mit Monitorfähigkeit hat und die Monitortaste dafür nicht aufgeben möchte, kann man die Tape-Monitor-Buchsen des Verstärkers mit einem zusätzlichen Anschluss- Kästchen verzweigen). Falls der Verstärker weder in Vor- und Endstufe auftrennbar ist, noch ein Tape-Monitor-Anschluss zur Verfügung steht, kann man das Linearisierungs-Modul auch zwischen CD-Player und CD-Eingang des Verstärkers anschließen. Der Nachteil dabei ist, dass das Modul dann nur beim CD-Eingang wirksam ist.

nuWave CS-4

"Stimmgewaltig": nuWave CS-4

Die Qualität eines Surround-Boxensystems steht und fällt mit der Güte des Center-Lautsprechers. Werden Stimmen und Effekte vorn aus der Mitte nur unvollkommen, dünn und verzerrt wiedergegeben, hilft der beste Subwoofer, der beste Surround- und der beste Frontlautsprecher nichts: Das Gesamtergebnis wirkt inhomogen und dürftig. Mit dem von den Ausmaßen her noch gut zu verstauenden, aber für eine füllige, klare Effektwiedergabe völlig ausreichenden CS-4 ist Nubert ein hervorragender Kompromiss aus einfacher Unterbringung und guten Voraussetzungen für eine akkurate Klangreproduktion gelungen - nicht umsonst ist der CS-4 bereits seit Jahren ein "Dauerbrenner". Ganz neu übrigens hat er nun auch Gesellschaft bekommen: Der  nuWave-Center CS-65 für 385 EUR tritt mit gewohnt hochwertiger Konstruktion zur Unterstützung an. Doch bereits der CS-4 dürfte vielen anspruchsvollen Heimkino-Liebhabern genügen: Mit einer Musikbelastbarkeit von 290 und einer Nennbelastbarkeit von 220 Watt kann den hervorragend verarbeiteten, höchst soliden Center so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Auch der CS-4 hat auf der Gehäuserückseite einen Kippschalter. Die Normalstellung ist „oben“ (wenn die Schrift des „quergestellten“ Terminals die lesbare Richtung hat). In der unteren Position kann man ein „sanfteres“ Klangbild mit weniger dominanten Mitten und eher „seidigen“, statt „vordergründigen“ bzw. zu aggressiven Höhen erzielen. (Also in der Wirkung vergleichbar mit einer „gemilderten Art von Loudness-Taste“ am Verstärker.) Manche metallisch aufgenommenen Filme oder Musik-Videos klingen dann ausgewogener und angenehmer. Auf andere Art und Weise, nämlich direkt durch Post-Processing- Vorgänge im AV-Verstärker/-Receiver, verfolgen auch AV-Receiver- und Verstärker-Hersteller eine "wohldosierte" Höhenabsenkung. Auch im THX Post-Processing ist eine solche Funktion integriert, um die Adaption einer ursprünglich für das Kino geschaffenen Tonspur auf die veränderten akustischen und equipmenttechnischen Bedingungen eines Heimkinos erfolgreich vornehmen zu können - und dazu gehört auch eine angepasste Höhenwiedergabe. 

Aktiver Subwoofer nuLine AW-1000

Wenn man richtig gute Freude zu einem Wiedersehen begrüßen darf, freut man sich immer ungemein - nicht anders erging es uns, als wir unseren bereits in Verbindung mit dem nuLine 5.1-Set genau unter die Lupe genommenen Frontfire-Subwoofer nuLine AV-1000 wieder einsetzen konnten, um das durch die ABL-Module bereits "verschärfte" Basserlebnis gerade für den Filmbetrieb nachhaltig zu optimieren. Der AW-1000 bringt genau die Eigenschaften mit, die Bassliebhaber schätzen: Die 300 Watt-Endstufe entwickelt auch in größeren Hörräumen genug Druck, um heftige tieffrequente Effektkombinationen auch bis in die Magengrube zu spüren. Gleichzeitig aber ist der 1000er kein Basslautsprecher, der zwar Volumen und Kraft zur Genüge liefert, dafür aber in Bezug auf die Präzision einbricht. Zu guter Letzt ist unser bassstarker Freund auch noch wenig wählerisch, was seine Unterbringung angeht - das alles macht ihn ungeheuer sympathisch, und wir waren uns schon fast sicher, dass der 35 kg-Basswürfel auch mit der nuWave-Kombi keine Probleme bekommt.

Da ist Musik drin: Die Bewegungen dieser Membran steigert die Laune des bassliebenden Publikums immens

In verschiedenen Ausführungen ist der Bassbolide erhältlich: Mehrschichtlack in Silber, Furnier Esche schwarz, Kirsche oder Buche. Die abnehmbaren Frontgitter sind in Schwarz oder Mattsilber lieferbar. Unser silberfarbener Test-Woofer gefällt mit ausgezeichneter Verarbeitung: Der sorgfältig aufgetragene Mehrschichtlack steigert ebenso den hochwertigen Gesamteindruck wie das sauber eingepasste Anschlussfeld auf der Rückseite.

Immer richtig verbunden: Reichhaltiges Anschluss-Sortiment auf der Rückseite

Selbstverständlich liefert Nubert auch einen Kaltgeräte-Steckeranschluss und zwei praxisgerecht große Regler für Lautstärke und Übernahmefrequenz mit. Zusätzlich ist im Lieferumfang auch noch eine kleine Fernbedienung enthalten, die in Bezug auf die Hochwertigkeit der Verarbeitung sowie die Materialwahl betreffend nicht mit dem Hauptgerät mithalten kann. 

Testequipment

"Kommandozentrale": Harman Kardon AVR-630 mit Logic 7

Leistungsgarant: Marantz SM-17 Endstufe

Wichtig: Hochwertige Verkabelung für optimale Performance - hier Oehlbach-Komponenten

Klang

Starker Druckanstieg: Mit "ABL-Turbo" werden die nuwave 35 zu Basswundern

Wir waren etwas skeptisch: Diese harmlos aussehenden ABL-Module sollten als heftiger Bass-Turbo den ebenfalls harmlos wirkenden nuWave 35 zu tieffrequenten "Zauberkräften" verhelfen wie Miraculix' Zaubertrunk, der mit seinen Kräften Asterix und Obelix unbesiegbar gegen die Übermacht der Römer machte? Als wir jedoch die ersten Musikbeispiele in 5.0-Konfiguration anhörten, verflog unser anfänglich durchaus vorhandener Pessimismus schnell. Hier waren geniale Ingenieure an der Arbeit, dies wird spürbar in Form eines druckvollen, erstaunlich voluminösen, aber dennoch mit einer tadellosen Präzision gesegneten Basses: Wer es nicht selbst angehört hat, wird es höchstens für eine Legende halten, dass es kompakte Regallautsprecher gibt, die einen solchen Tiefgang mitbringen. Natürlich, gegen die naturgesetzlich festgelegten akustischen Grenzen durch die geringen Gehäuseabmessungen, die ein recht bescheidenes Gehäusevolumen als Folge haben, kann auch Nuberts Bass-Turbo nicht ankämpfen. Hier besteht also doch ein Unterschied zu unserem anfänglich gewählten Vergleich mit Asterix' und Obelix' Zaubertrank - Miraculix' magisches Gebräu sorgte regelmäßig dafür, dass alle Naturgesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt und auch römische Soldaten mit Bud-Spencer-Ausmaßen meterhoch durch die Luft geschleudert wurden.  Aber höchst überraschend ist es schon, mit welchem Nachdruck beispielsweise effekt- und bassstarke Techno- und House-Stücke durch den Hörraum toben. Vor allem diejenigen, die den All-Channel-Stereo- Betrieb - als wie qualitativ überzeugend man diesen generell einstuft, sei einmal dahin gestellt- sehr schätzen, sollten nun genau hinhören: Denn mit einem ABL-Modul für vorn und einem für hinten sind vier der fünf Boxen eines 5.0 Systems mit dem zusätzlichen "Bass-Terminator" ausgestattet. Nur der Center agiert ohne ABL-Hilfe, wer es im Musikbetrieb mag, kann den Center im Setup des AV-Receivers/Verstärkers/Controllers auf "off" stellen und erreicht so eine extrem gute Bass-Raumwirkung mit homogenem Klangbild vorn und hinten.

Die vorderen und die hinteren Boxen sollte man, setzt man sie in Verbindung mit den cleveren ABL-Modulen ein, im Setup des AV-Verstärkers/Vorverstärkers auf "large" stellen, damit man vom zusätzlichen Tiefgang auch entsprechend etwas hat. Die Einstellung der Regler des ABL-Moduls, von denen sich einer um die Intensität des "Bass-Turbos" und der andere um einen gleichmäßig zu den Höhen abfallenden Frequenzgang (ist der Regler am rechten Anschlag, hat er keine Funktion) kümmert, sollte dem persönlichen Geschmack und den räumlichen Bedingungen entsprechend vorgenommen werden. Bei niedrigeren Lautstärken kann der Bassregler durchaus auch kräftig aufgedreht werden, es ist dann höchst erstaunlich, was an Volumen möglich ist. Bei höheren Lautstärken aber sollte man vorsichtiger vorgehen, um Übersteuerungen vorzubeugen. 

Da tut sich eine Menge: Ist das ABL-Modul aktiv, verdient sich der Tiefmitteltöner eine Schwerarbeiterzulage

Kennzeichen der ABL-verstärkten nuWave 35 ist auch ein äußerst homogener, exzellent ins akustische Gesamtgefüge eingepasster Bass. Die selbst bei vielen überragenden Sub/Sat-Systemen im Musikbetrieb nicht wegzudiskutierenden Homogenitätsprobleme zwischen Subwoofer und Satelliten (bei genauem Hinhören findet eine akustische Loslösung des Basses des Subwoofers vom klanglichen Rest statt) gibt es beim nuWave 35-System mit ABL-Modulen nicht, da kein separater aktiver Subwoofer mit im Spiel ist. Man muss der Fairness halber aber erwähnen, dass bei manchen hochwertigen Subwoofer-/Satellitensystemen diese Probleme kaum existieren und daher nur sehr versierten und verwöhnten, hörerfahrenen Anwendern auffallen. Wir haben es gleich gemerkt, als wir den AW-1000 mit angeschlossen haben: Auch im Musikbetrieb war ein praktisch völlig homogenes Klangbild im tieffrequenten Bereich festzustellen, dies sorgte für große Zufriedenheit. 

Doch nochmals zurück zum Betrieb der nuWave 35 ohne aktiven Subwoofer. Wir waren bereits überrascht, als wir den Bassdruck bei niedrigeren bis normalen Lautstärken feststellten - der Überraschungsmoment war aber noch größer, als wir das Verhalten der nuWave 35 mit ABL-Modul bei höheren Pegeln zur Kenntnis nehmen durften: Natürlich, bei sehr hohen Lautstärken ist nicht mehr viel zu holen, dann sind die Mittel-/Tieftöner vom Membranhub und von der Membranfläche her am Ende. Aber bei Pegeln, die sich schon deutlich über der viel zitierten Zimmerlautstärke befinden, sind immer noch eine prima Präzision und ein hoher Druck festzuhalten. Gerade in kleineren Hörräumen sind die nuWave 35 mit dem effektiven ABL-Tuning somit eine gerade für Musikliebhaber sehr empfehlenswerte Alternative zu Subwoofer-/Satellitenkombinationen. Voraussetzungen müssen nur ein recht leistungsfähiger Verstärker und eine Einschleifmöglichkeit für die ABL-Module sein. Da auch die Preisgestaltung stimmt, kann man diese Kombination versierten Musikhörern wirklich ans Herz lagen. Der produzierte Bass wirkt auch nie unangenehm übertrieben oder künstlich "aufgesetzt", dies sorgt dafür, dass auch Klassik- oder Jazzfreunde sich nicht über eine zu großzügige Verteilung tiefer Frequenzen über das gesamte Klangbild beklagen dürften. Immer schaffen die nuWave mit der ABL-Bestückung das Kunststück, sich einerseits im Hintergrund zu halten, andererseits aber nie den Eindruck von Kraftlosigkeit im Bassbereich aufkommen zu lassen. 

Überhaupt leisten sich die nuWave 35 in keiner Wertung Schwächen. Sowohl als Front- als auch als Surroundlautsprecher agieren sie präzise und akustisch sehr angenehm. Sie sorgen für einen klaren und gleichzeitig dichten akustischen Eindruck und liefern in Bezug auf die gerade Musikliebhabern wichtige Detailarbeit ausgesprochen überzeugende Leistungen ab. Sorgfältig arbeiten die Boxen auch kleine musikalische Feinheiten heraus, sei es ein Piano, das langsam abklingt, oder ein Cembalo, das nach hervorragender Modellierungsarbeit im Hochtonbereich verlangt. Immer schaffen es die nuWave-Lautsprecher, dass der Eindruck einer feinnervigen, exzellent abgestimmten Übertragung vorherrscht. Die angenehme, akzentuierte Stimmwiedergabe findet sich nicht nur bei den 35ern, sondern auch beim Center nuWave CS-4, der aufgrund seiner langjährigen Bauzeit schon fast als "Klassiker" durchgehen kann. Immer noch gehört er zu den besonders empfehlenswerten Center-Lautsprechern, da er mehrere große Vorteil zu vereinen weiß: Zum einen lobenswert sind die auch in der Praxis überzeugenden Belastungswerte. Auch bei großer Lautstärke agiert der CS-4 störungs- und verzerrungsfrei und beweist so sein Potential. Zum anderen eignet er sich sowohl für die Filmton- als auch für die Musikwiedergabe vortrefflich. Addiert man noch den attraktiven Kaufpreis hinzu, so kann man sagen, dass es kaum Centerlautsprecher auf dem großen Markt gibt, die ein besseres Performance-Package bieten. Insgesamt stellen die nuWave 35 und der nuwave CS-4 überzeugende Systemlösungen sowohl für den Musik- als auch für den Filmtonliebhaber dar. Gerade in Hörräumen zwischen 12 und rund 25 Quadratmetern können sich die Komponenten ausgezeichnet entfalten - doch mit tatkräftigem, zusätzlichem Bass-"Support" muss hier noch lange nicht Schluss sein. Es ist zwar nicht von der Hand zu weisen, dass selbst die ABL-bestückten nuWave 35 gerade bei effektgewaltigen Filmen ihre kleine Baugröße nicht verheimlichen können. Zwar beeindrucken auch hier die guten Bässe, wenn es abgrundtief zur Sache geht, tut sich aber nicht mehr rekordverdächtig viel. Die Hilfe jedoch naht - in Gestalt des nuLine AW-1000.

Der nuLine AW-1000 verdiente sich auch bei diesem zweiten großen "Verhör" absolute Bestnoten. Der immense Schalldruck, der auch nach stundenlanger hoher Aussteuerung immer noch vorhanden war, begeisterte ebenso wie das Volumen und der Tiefgang. Keine störenden Verzerrungen trübten auch bei großer Lautstärke das akustische Gesamtergebnis. Besonders hervorzuheben ist auch das vorbildliche Verhalten, was unerwünschte Nebeneffekte angeht: Keine Strömungsgeräusche und keine Verwindungen des Gehäuses schmälerten das Hörvergnügen. Dass die Membran um mehr als 40 mm ausgelenkt werden kann, sorgt für Reserven auch in basstechnisch kritischen Situationen: Wo andere Membranen mit geringerer Auslenkung dann anschlagen und das Klangbild dadurch massiv verschlechtern, zieht der AW-1000 eindrucksvoll durch und sorgt so für eine störungsfreie, tiefe Basswiedergabe. Veranwortlich für die saubere, sehr gut strukturierte Basswiedergabe ist die Softclipping-Schaltung, die Nubert integrierte. Diese ermöglicht nicht nur eine voluminöse, sondern auch eine präzise Wiedergabe sehr tiefer Frequenzen - man merkt es, so beispielsweise auf der siebten DTS Demo DVD beim inzwischen berühmt-berüchtigten "Chronos"-Trailer. Hier scheitern nicht wenige Subwoofer eklatant, weil sie mit den verschiedenen, sich teilweise überlagernden massiven Basseffekten überhaupt nicht zurecht kommen. Die Membran ist aufgrund mangelnder Fläche und mangelnden Hubs schnell am Ende, die Endstufe gibt bei höheren Pegeln auch auf, und zudem verschlechtern Strömungsgeräusche das sowieso schon unbefriedigende Klangbild. Ganz anders der AW-1000, der die Effekte gnadenlos durch den Hörraum treibt. Diese positive Einstellung zum starken Tief-Druck merkt der Zuhörer auch bei den zwei Auszügen von "Lord of the Rings: The two Towers" auf der aktuellen 8. DTS Demo-DVD. Besonders auffällig ist auch immer wieder die gute Staffelung, die der AW-1000 bietet, so klingen auch große Basseffekte nicht einfach wie ein einziger, lauter und undefinierbarer tieffrequenter Krawall, sondern einzelne akustische Fragmente sind tadellos auszumachen. Auch für den Musikbetrieb ist der nuLine AWä-1000 sehr gut geeignet. Gerade in größeren Hörräumen und/oder bei höheren Lautstärken stellt er eine hervorragende Unterstützung zu den nuWave 35 mit ABL-Modul dar. Durch die ABL-Module wird die unterste Grenzfrequenz der nuWave 35, wie bereits beschrieben, nun erst bei 41 Hz erreicht. Dies hat zur Folge, dass man in Verbindung mit dem AW-1000 die Übernahmefrequenz tiefer einstellen kann als bei nuWave 35 ohne ABL-Modul. Im Musikbetrieb hervor sticht wiederum die hohe Präzision und der souveräne, gelassene Gesamteindruck. Der nuLine-Woofer versteht es jederzeit, für ein solides, kraftvolles Klangfundament zu sorgen. Gerade in Zusammenarbeit mit den nuWave 35 mit ABL-Modul stellt sich der Eindruck eines dichten, raumfüllenden und druckvollen Basses ein, der für eine tiefe, komplette Erfahrung des jeweiligen musikalischen Stücks sorgt.  Dass nicht undifferenziert herumgeballtert wird, sondern eine anspruchsvolle Basswiedergabe geboten wird, zeigt sich auch bei Eric Claptons "Broken Hearted" auf der 7. DTS Demo-DVD. Claptons Stimme wird hier nicht durch zu viel Bass "übertüncht" und in den Hintergrund gerückt, sondern bleibt angenehm präsent, bei trotzdem üppig vorhandener tieffrequenter Unterstützung. Auch in Verbindung mit Harmans exzellentem Logic 7 Music gibt Nuberts Premium-Bass-Verbund kräftig Gas: Bei Tschaikowskys "1812 Ouvertüre" sorgten die Nubert-Komponenten durch das gelungene Zusammenspiel für einen homogenen, schlüssigen Bass und für ein ausgezeichnetes Management der Dynamiksprünge. Das durch Logic 7 sehr gut interpretierte Gefühl weitläufiger Räumlichkeit wird durch die nuWave 35 plus ABL und den nuLine AW-1000 stimmig zum Auditorium getragen. 

Fazit

Nubert stürmt mit dem nuWave-Set mit zwei ABL-Modulen und basstarkem Subwoofer ganz nach vorne: Als erstes Lautsprechersystem dieser Preisklasse verdient sich das schwäbische Set unser Referenz-Prädikat redlich. Zwar wird nun ein entsetzter Aufschrei durch Teile der Leserschaft gehen, denn Spitzen-Sound der Referenzklasse ist laut landläufiger Auffassung erst in ganz anderen Preisregionen möglich  - aber wir belohnen ausgezeichnete Leistungen auf dem Gebiet des Boxenbaus, die auch noch FINANZIERBAR sind, zukünftig noch stärker. Denn was nutzt es vielen Surroundfans, wenn ein 15.000,-- EUR- Lautsprechersystem superbe Leistungen abgibt - auch wenn solche extrem aufwändigen Systeme Respekt aufgrund ihrer Kompromisslosigkeit bei der Jagd nach optimalem Sound einflößen, so bleiben sie doch für die große Mehrheit aller Freunde eines gepflegten Klangs lebenslang ein Traum. Und Nubert zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise, dass sich unglaublich gute akustische Eigenschaften, kombiniert mit kompakten Abmessungen fast aller Komponenten, einem gelungenen, schicken Design, exzellenter, langlebiger Verarbeitung und innovativer, Nutzen bringender Technik auch bezahlbar realisieren lassen. Dafür gebührt der kleinen Boxenmanufaktur aus dem Schwabenland allerhöchstes Lob - hier wurden zweifellos neue Maßstäbe für Regallautsprecher-Systeme mit Center und aktivem Subwoofer geschaffen. 

Weltklasse: Die nuWave 35 mit ABL-Modul und AW-1000 sind ein bezahlbares Musterbeispiel für Ingenieurskunst vom Feinsten

Oberklasse
Test 17.06.2004
Preis-/Leistungsverhältnis
Pro:
  • Für Regallautsprecher Bassverhalten auf Referenzniveau

  • Klare, hervorragend gestaffelte Höhenwiedergabe

  • Selbst bei höheren Pegeln tadellose Bässe praktisch ohne Verzerrungen

  • Klangstarker, hoch belastbarer Center

  • Perfekte Eignung für 5-Kanal-Stereo

  • Sehr gute Eignung als 5.0-Surroundsystem für Musikwiedergabe

  • Perfekt als 5.1-Surroundsystem für Musik und Filmton

  • Facettenreiche, präzise Surround-Klangkulisse

  • Überragende Verarbeitung auf Premium-Niveau

  • Kaum zu schlagendes Preis-/Leistungsverhältnis

Contra:
  • Keine Kritik - die "schwäbischen Böxlebauer" haben eine echte Meisterleistung vollbracht

Technische Daten nuWave35

  • Kompaktbox / 2-Wege-Bassreflexsystem 

  • Belastbarkeit: 210/150 Watt (DIN EN 60268-5, 300 Std.Test) 

  • Impedanz: 4 Ohm

  • Wirkungsgrad: 85 dB (1W / 1m)

  • Frequenzgang 53–22 000 Hz +2 –3 dB
    – mit ABL-35 41–22 000 Hz +2 –3 dB

  • Übertragungsbereich 31–30000 Hz
    (nach DIN 45500)

  • Maße mit Gitter: 34 x 22 x 34 cm (H x B x T) 

  • Korpus-Abmessungen 33.2 x 20.3 x 29.7 cm
    H x B x T

  • Gewicht: 9,5 kg 

  • Stückpreis: 265,-- EUR

Technische Daten nuWave CS-4:

  • Centerspeaker / 2-Wege-Bassreflexsystem, magnetisch abgeschirmt 

  • Belastbarkeit: 290/220 Watt (DIN EN 60268-5, 300 Std.Test) 

  • Impedanz 4 Ohm

  • Frequenzgang 52–20 000 Hz ± 3 dB
    (im Bereich 75–19 000 Hz ± 2 dB)

  • Übertragungsbereich 26–30000 Hz
    (nach DIN 45500)

  • Wirkungsgrad (bei Schalter oben) 87 dB (1 Watt / 1m)

  • Abmessungen B x H x T 46 x 20 x 36 cm

  • Brutto-Volumen (ohne Frontgitter) 28 Liter

  • Gewicht 12.5 kg

  • Stückpreis 304,-- EUR

Technische Daten nuLine AW-1000:

  • Aktiv-Frontfire-Subwoofer mit Fernbedienung für Lautstärke und Trennfrequenz 

  • 300 Watt Musikleistung, 250 Watt Sinusleistung

  • Frequenzgang: 19 bis 47 Hz (- 3 dB) Frequency „links“, Low Cut „20 Hz“
    29 bis 47 Hz (- 3 dB) Frequency „links“, Low Cut „30 Hz“
    29 bis 120 Hz (- 5 dB) Frequency „rechts“, Low Cut „30 Hz“

  • Übertragungsbereich nach DIN 45500: 16 bis 85 Hz Frequency „links“, Low Cut „20 Hz“

  • Eingangs-Empfindlichkeit (für 150 W / >40Hz): Line In: 110 mV / li + re 55 mV, High Level: 1.8 V / 0.9V

  • Eingangs-Impedanz Line In: / Innen-Widerstand Line Out: 30 kOhm / 470 Ohm

  • Maße: 48 x 37 x 56 cm (H x B x T) 

  • Gewicht: 35 kg 

  • Stückpreis 864,-- EUR

Technische Daten ABL-Modul 35:

  • Spannungsverstärkung (oberhalb 300 Hz): 1

  • max. unverzerrte Ausgangsspannung: > 8 V eff. an 10 k Ohm, > 5 V eff. an 1 k Ohm

  • Ausgangswiderstand: 470 Ohm

  • max. Eingangsspannung (EQ “OFF”): > 8 V eff.

  • max. Eingangsspannung (EQ “ON”, oberh. 100 Hz): > 8 V eff.

  • max. Eingangsspannung (EQ “ON” Gesamtbereich): > 2 V eff. bei 32 Hz („worst case“ bei 32 Hz)

  • Eingangswiderstand: 47 k Ohm

  • Fremdspannungsabstand (bezogen auf 1 V): > 111 dB

  • Geräuschspannungsabstand (bezogen auf 1 V): > 121 dB

  • Frequenzgang (oberhalb der Kompensation): 200 Hz bis 50 kHz +0 –1 dB

  • Frequenzgang (EQ ausgeschaltet): 38 Hz bis 50 kHz +0 –1 dB

  • Eingebautes Hochpass-Filter: Eckfrequenz 31 Hz, Steilheit 24 dB / Oktave

  • Klirrfaktor (THD + N, also Klirr + Nebengeräusche): < 0.01 % von 25 Hz bis 100 kHz, Ausgangssp. 2 V

  • Klirrfaktor (2. Bis 9. Oberwelle): < 0.002 % von 30 Hz bis 100 kHz, Ausgangssp. 2 V

  • Stromaufnahme aus dem 220 V ~ Netz: < 25 mA (incl. Blindstrom-Anteil)

  • Leistungsaufnahme (220 V ~): < 4 Watt

  • Abmessungen (B x H x T) ohne / mit Steckern: 66 x 37 x 190 mm / 66 x 37 x ca. 230 mm

Preis unserer Testanlage:

  • 4 x nuWave 35: 1.060,-- EUR

  • 2 x ABL-Modul 35: 459,-- EUR

  • 1 x nuWave CS-4: 304 EUR

  • Komplettpreis 5.0: 1.822,-- EUR

  • Komplettpreis 5.1 mit nuLine AW-1000: 2686,-- EUR

  • Zusätzlich mit 2 Paar BS-58 (58 cm Höhe, Preis für 2 Paar 281,20) Boxenständern für vorn und hinten: 2967,20 EUR

Test: Carsten Rampacher

17. Juni 2004