Test: Marantz DV-12S2

18.10.2004 (cr)

Overview

DVD-Spieler, die nicht nur visuell überzeugen, sondern auch audiophile Anwender durch ihre imposante Klangreproduktion beeindrucken, sind die Spezialität von Marantz. Doch die Konkurrenz schläft nicht, und so bieten inzwischen verschiedene Hersteller DVD-Wiedergabemaschinen an, die nicht nur bei der Bild-, sondern auch bei der Tonwiedergabe Emotionen wecken. Daher wird es für den 3.500 EUR kostenden Marantz-Top-Spieler DV-12S2 aus der noblen Premium-Serie nicht einfach, wiederum neue Maßstäbe zu setzen, obwohl, da sind wir uns sicher, Marantz eine Menge getan hat, um nicht nur einen sehr guten DVD-Spieler zu bauen, sondern ein Gerät, das in der Lage ist, Begeisterung zu wecken - der aufwändige Aufbau und die selektierten Bauteile sollen dafür bürgen. Ob die Mission klappt, in seiner Preisklasse zu den Besten zu gehören, klärt unser Test. 

 

Finish

Überzeugend: Auch die Detailverarbeitung des DV-12S2 zeugt von Hochwertigkeit und Noblesse, so z.B. die Gerätefüße

Hier kann der Marantz mit einem hohen Maß an Verarbeitungs- und Materialqualität aufwarten. Zu loben ist das aufwändige, kupferbeschichtete Chassis und der sorgfältige Innenaufbau. Die Bedienelemente auf der Gerätefront hinterlassen einen äußerst langlebigen und soliden Eindruck, der durch mehrmaliges Drücken auch haptisch bestätigt wird. Das Display weist, wie in diesen Preisklassen üblich, eine DOT Matrix-Auflösung auf. Sehr edel kommt die kupferbeschichtete Geräterückseite daher - hier kommen keinerlei Zweifel auf, dass es sich beim DV-12S2 um ein überdurchschnittlich wertvoll auftretendes Gerät handelt. Nicht ganz zum exklusiven Eindruck, der ansonsten durch die Designer-Metallfernbedienung weiter unterstützt wird, passt lediglich die etwas billig gemachte DVD-Lade - hier müsste Marantz an Materialgüte und Lagerung arbeiten, um diese kleine Schwäche auszubügeln. 

Einziger Schwachpunkt: Die sich hinter der schicken Verkleidung verbergende Lade passt nicht zum Premiumanspruch des Gesamtgeräts

Trotz des oben genannten Fauxpas erreicht der DV-12S2 die Höchstpunktzahl - er wirkt elegant, edel und langlebig, das ist in der heutigen Wegwerfgesellschaft besonders wichtig, denn so wird der "Halter" animiert, dieses schöne Gerät wenigstens eine längere Zeit zu nutzen. 

Bewertung
Ausstattung

Die Haupt-Ausstattungsmerkmale in der Übersicht:

  • DVI-Ausgang mit HDCP: Bislang erfolgte die Übertragung der Videodaten in praktisch allen Fällen noch auf analogem Wege, das heißt, die digitalen Daten von der DVD mussten im DVD-Player mittels eines Digital-/Analog-Konverters in analoge Bilddaten umgewandelt werden. Obwohl die D/A-Konverter immer besser wurden, entstand bei dieser Wandlung - wie üblich bei solchen Verfahren - ein Verlust an Bildqualität, der bei sehr edlen DVD-Playern mit besonders hochklassigen Videodaten-Konvertern aber, dies zeigt der DV-12S2 später auch in der Bildwertung, nur sehr gering bis praktisch nicht sichtbar ausfällt. Je nach der Art des Bildwiedergabegeräts standen auch am anderen Ende des Bildsignalwegs jedoch weitere Transferaktionen an. So benötigt z.B. ein DLP-Projektor zur Ansteuerung seiner Spiegel-Panels im Inneren ein digitales Signal. Also muss im DLP-Beamer nochmals ein Analog-/Digital-Konverter eingesetzt werden, der die ankommenden analogen Bilddaten wieder auf die digitale Ebene transformiert. Ein Plasmaschirm oder ein LCD-Projektor benötigt zwar zur Ansteuerung der einzelnen Pixel ein analoges Signal - doch bevor die Pixel angesteuert werden, muss das ankommende Signal erst auf die native Auflösung des jeweiligen Displays skaliert werden. Dieses "Scaling" findet auf digitaler Ebene statt. Also wird auch hier das eingehende Signal zwecks Skalierung zunächst von der analogen in die digitale Ebene gewandelt und anschließend, nach der Skalierung, wieder zurück. Um diesen bislang umständlichen Video-Signalweg deutlich zu vereinfachen,  wurde die Schnittstelle DVI (Digital Visual Interface) entwickelt. Auf digitalem Wege werden hier Bilddaten vom DVD-Player mit DVI-Ausgang zum Bildwiedergabegerät mit DVI-Eingang geschickt. Wer an den Kauf von DVI-Equipment denkt, sollte verschiedene Dinge beachten: Es gibt ein DVI-D ("D" steht für "Digital")-Interface, das nur digitale Daten ausgeben kann  - wie im Falle des DV-12S2 - und einen DVI-I ("I" steht für "integriert")-Interface, das zusätzlich noch analoge Daten bereit stellt. Unbedingt müssen Quell- und Zielgerät den HDCP (High Bandwidth Digital Content Protection)-Kopierschutz unterstützen, damit eine problemlose Wiedergabe möglich ist. Der Marantz hat einen HDCP-tauglichen DVI-D-Anschluss. Insgesamt ist ein solcher Anschluss vor allem im Zusammenspiel mit einem Video-Scaler von Nutzen, oder wenn man einen DLP-Projektor einsetzt und so alle Wandlungen umgeht. Der Marantz hat noch keinen Scaler, und sein Bild ist auch analog angeschlossen herausragend - später mehr dazu. 

  • 216 MHz/12-Bit Video-D/A-Wandler mit NSV (Noise Shaped Video). Noise Shape Video verwendet Multi-Bit-Sigma-Processing und Bit-Shuffling, um das Video- oder Konvertierungsrauschen in einen höheren Frequenzbereich zu verschieben. So kann man die Verschiebung in einen Teil des Frequenzspektrums vornehmen, in dem das Video- oder Konvertierungsrauschen mittels eines analogen Filters leichter eliminiert werden kann. Resultat dieser Operation: Eine extrem hohe Linearität im Videofrequenzgang und praktisch kein störendes Bildrauschen mehr, oder, kurz gesagt: Eine überdurchschnittlich akkurate Signal-Reproduktion.

  • Separate Stromversorgung für die analogen Schaltkreise 

  • Selektierte Audio-Bauteile für reinen, natürlichen Klang

  • Interner Dolby Digital- und DTS-Decoder. Hier ist anzumerken, dass für die Frontlautsprecher, ganz gleich, ob für DVD-A/SACD oder für den internen Dolby Digital- und DTS-Decoder, nur die Einstellung "large" vorgesehen ist. Kein Bassmanagement für DVD-Audio und kein Time Alignment für SACD - etwas dürftig. 

  • Umfangreicher Video-EQ, der später in der Bildwertung ausführlich vorgestellt wird.

  • Setup-Hilfe Basis/Expert

  • "CD Direct" für möglichst kurzen Signalweg bei der Audio CD-Wiedergabe verbessert die Klanggüte und akustische Reinheit. Nicht für DTS-CDs zu verwenden, hier sollte "CD Direct" auf "Off" eingestellt werden.

  • Der Marantz DV-12S2 kann sowohl DVD Audio- als auch SACD-Software wiedergeben. DVD Audio und SACD verfolgen beide das identische Ziel - Audiodaten in früher ungekannter Qualität und Authentizität aufzubereiten - auf unterschiedlichen Wegen. Kurz stellen wir einige Eckdaten der beiden Systeme vor. 

DVD Audio

Setzt man eine lineare Pulse Code Modulation (PCM)-Codierung voraus, so ergibt sich bei einer Single-Layer-DVD (DVD-5) bei Stereoausgangsmaterial und einer 48 kHz-Abtastrate sowie einer Wortbreite von 24 Bit eine Abspielzeit von 258 Minuten. Bei einer DVD-9 (Eine Seite, zwei Layer, das meistgebräuchliche Format für Spielfilme auf DVD Video) wächst die Spielzeit auf 469 Minuten an. Erhöht man die Abtastrate auf das bei DVD Audio mögliche Maximum von 192 kHz, bleiben im Falle DVD-5 noch 64 und im Falle DVD-9 noch 117 Minuten übrig.  Dies gilt für eine Stereo-Aufnahme, anders sieht es im Mehrkanalmodus aus. Hier ist es zwar, wie schon erwähnt, wegen der maximalen Datenrate nicht möglich, mit einer Abtastfrequenz von 192 kHz zu arbeiten, 96 kHz, kombiniert mit einer Wortbreite von 24 Bit, sind aber realisierbar. Nutzt man dies aus, bliebe bei einer LPCM-DVD noch eine Spielzeit von 43 Minuten (DVD-5) beziehungsweise 78 Minuten auf einer DVD-9. Zu wenig, so die einhellige Meinung der DVD Audio-Macher, also musste die Spielzeit erhöht werden - aber bitte nicht mit Hilfe eines verlustbehafteten Komprimierungsverfahrens. Im Computerbereich sind verlustfreie Packing-Verfahren nichts besonders. Viele PC-Anwender werden das Programm "WinZip" kennen, mit dessen Hilfe Dateien effektiv "gepackt", das heißt in der Dateigröße reduziert werden können, um so den Versand via e-mail oder das Abspeichern auf einer CD-R oder einer Diskette zu erleichtern. Nach dem "Entpacken" des Programms ist dann wieder alles im Ursprungszustand, also kein Verlust ist durch das "packen" von Daten entstanden. Nach diesem Prinzip arbeitet nun auch "Meridian Lossless Packing", kurz MLP genannt. Hier ist das decodierte Audiosignal mit dem PCM-Signal bitidentisch, MLP decodiert mit hoher Präzision Bit für Bit. Wie stark komprimiert wird, hängt vom Programmmaterial und von den eingestellten Parametern ab. Umso höher die Bitrate und die Auflösung, umso höhere Bitraten lassen sich erreichen. Gebräuchlich sind Kompressionswerte zwischen 1,3 und 1,7, aber teilweise auch deutlich höhere Werte bis zu 50 Prozent. Anders ausgedrückt: MLP kann die Spielzeit einer DVD Audio von 25 bis 55 Prozent erhöhen.  

SACD

Bei der SACD, die entweder als Modell mit zwei Layern (einer für normalen CD-Betrieb, einer für den SACD-Betriebsmodus) oder als reine 1-Layer-SACD ausgelegt ist, sind keinerlei visuelle Features wie bei der DVD-Audio vorgesehen. Besonderheit der SACD ist der spezielle, direkte Signalweg bei der Datenwandlung. Ein moderner Delta-Sigma-Wandler arbeitet mit mindestens 64fachem Oversampling und einer Auflösung von einem Bit. Er besteht aus zwei Blöcken: einem analogen Modulator und einem digitalen Filter. Der Modulator ist dabei prinzipiell nur ein analoger Komparator (Komparatoren sind Kippschaltungen, die beim Über- oder Unterschreiten der Referenzspannung definierte Spannungswerte am Ausgang annehmen) mit 2 analogen Eingängen und einem digitalen Ausgang, Delta), dem ein Tiefpaßfilter als Integrierer (Sigma) vorgeschaltet ist. Gleichzeitig wird von der Eingangsspannung das durch einen 1bit DA-Wandler rückgewandelte Ausgangssignal wieder abgezogen (Differenzverstärker), so dass der Komparator bei jedem Vorgang wieder zurückgesetzt wird. Dadurch entsteht ein 1bit Datenstrom, der Bitstream: steigt die Amplitude des Analogsignals an, überwiegt am Ausgang des Komparators „1“. Fällt sie, überwiegt „0“. Ist die Amplitude konstant, halten sich „0“ und „1“ die Waage.  Das analoge Signal kann nun unmittelbar durch Integration, also durch einen einfachen Tiefpaß, wiedergewonnen werden - und genau dieses Konzept verfolgen Sony und Philips mit der SACD (Super Audio CD), bei der das Signal (Direct Stream Digital, DSD) eines mit 2,82 MHz getakteten Bitstreamwandlers prinzipiell direkt auf die SACD, einem DVD-ähnlich aufgebauten Datenträger (nicht kompatibel zu DVD Video/Audio) aufgezeichnet wird, daher kommt auch die Bezeichnung "Direct Stream Digital". Die Initiatoren der SACD sehen große Vorteile in ihrem Konzept. Sie argumentieren, dass bei der SACD durch die DSD-Technik  die Wandlung von analog zu digital und zurück viel einfacher als bei PCM sei - durch die Vereinfachung des Signalwegs: Im A/D-Wandler wird kein  Downsampling gebraucht, und auf der Seite des D/A-Wandlers kein Upsampling - was durch die direkte Verarbeitung der originalen 1-Bit-Werte überflüssig wird.  Allerdings wäre ohne Zusatzmaßnahmen der Rauschabstand sehr schlecht, denn ergibt sich bei 64facher Überabtastung eine Dynamik von nur 24,08 dB - nicht geeignet für anspruchsvolle Audio-Anwendungen. Die Problem der zu geringen Dynamik wird durch das sogenannte "Noise Shaping" gelöst.  Das Rauschspektrum, das durch den 64fachen Bitstreamwandler hinzukommt, wird in hohe Frequenzen außerhalb des Hörbereiches verschoben. (Das gleiche Prinzip wird übrigens auch bei NSV, Noise Shape Video, im Videodatenbereich einsetzt. NSV verwendet Multi-Bit-Sigma-Processing mit vielfachem Oversampling und Bit-Shuffling, um das Video- oder Konvertierungsrauschen in einen höheren Frequenzbereich zu verschieben. So kann man die Verschiebung in einen Teil des Frequenzspektrums vornehmen, in dem das Video- oder Konvertierungsrauschen mittels eines analogen Filters leichter eliminiert werden kann. Resultat dieser Operation: Eine extrem hohe Linearität im Videofrequenzgang und praktisch kein störendes Bildrauschen mehr, oder, kurz gesagt: Eine überdurchschnittlich akkurate Signal-Reproduktion), Dies geschieht bereits durch den analogen Integrierer, der dem Eingangs-Differenzverstärker nachgeschaltet ist: Dieser dämpft die Frequenzanteile, die spektral weit von der Abtastfrequenz und ihren Vielfachen liegen. Das Resultat ist ein deutlich vermindertes Quantisierungsrauschen, das zu hohen Frequenzen hin jedoch exponentiell ansteigt. Ein 18bit Delta-Sigma Wandler erreicht 110dB Rauschspannungsabstand bei 100 Hz, bei 20 kHz beträgt er noch 90 dB und bei 50 kHz noch 80 dB.

Insgesamt ist der DV-12S2 gut, aber nicht überdurchschnittlich ausgestattet. Vermisst wird ein interner Scaler, ebenso könnte das Lautsprechersetup für DVD-A- und SACD-Betrieb mehr Optionen bieten. Sehr gut gefallen uns der hochwertige Video-D/A-Konverter und der hervorragende Video-EQ, den wir später in der Bildwertung genau erläutern. 

Bewertung
Multimedia/Laufwerk

Der Marantz DV-12S2 gefällt mit seinem sehr leisen und ausreichend schnellen Laufwerk, das zwar einen noch nicht perfekten Layerwechsel aufweist - hier sollte Marantz Verbesserungen anbringen - aber durch eine sehr hohe Betriebssicherheit positiv auffällt. Nicht einmal las der Player eine CD oder DVD nicht ein, es gab keine Unregelmäßigkeiten wie Pixelbildungen oder andere Bild- und Tonstörungen, was für eine hohe Zuverlässigkeit spricht. Die Multimedia-Fähigkeiten sind im Vergleich zu nun auf den Markt gekommenen Geräten etwas eingeschränkt, Formate wie WMA oder jpeg z.B. können nicht wiedergegeben werden - allerdings ziehen wir dem DV-12S2 dafür kaum etwas ab, denn derartige Highend-Player sind in erster Linie für maximale audiovisuelle Leistung ausgelegt und keine Multimedia-Maschinen. Wer Wert auf Multimedia legt und 3.500 EUR  in einen Top-Player investiert, ist bestimmt bereit, 90 EUR in einen "Allesfresser" als Zweitplayer zu investieren - vielleicht gibt der nette Händler nach Kauf des Marantz dem geneigten Kunden sogar ein solches Modell noch als Gratisdreingabe mit dazu. Trotzdem: Mit klarem und frischem Klang und einer sehr löblichen Betriebssicherheit sammelt der DV-12S2 auch im MP3-Betrieb Punkte. Insgesamt zeigt diese Disziplin eine gute Vorstellung des Marantz, der zuverlässig auch sichtbar zerkratzte Medien einlas. 

Bewertung
Anschlüsse

Höchst edel: Die Gehäuserückseite aus Kupfer hält alle wesentlichen Anschlüsse bereit

Alles Notwendige hält der DV-12S2 auf seiner Geräterückseite bereit, so unter anderem den bereits erwähnten DVI-Anschluss, eine RGB-fähige Scartbuchse und einen Komponentenausgang. Die Anschlüsse im Überblick:

  • Video analog: 2 x FBAS, 1 x S-Video, 1 x YUV, 
  • Video/Audio analog: 1 x Scart
  • Audio analog: 1 x 5.1, 1 x 2-Kanal-Stereo
  • Video digital 1 x DVI
  • Video/Audio digital - 
  • Audio digital: 1 x optisch, 1 x koaxial
  • Sonstige Anschlüsse: RS232-Schnittstelle, in/out (Remote Control)

Insgesamt eine gute Auswahl, besonders lobenswert ist der 5.1 Ausgang, der durch die soliden, weit auseinander liegenden Buchsen sehr praxisgerecht gestaltet ist.

Bewertung
Bedienung

Übersichtlich und optisch schlicht: Das Audio-Menü

Klare Lösung: Auch das Videomenü gibt keine Rätsel auf

Das Handling des DV-12S2 ist insgesamt unkompliziert. Die elegante, hochwertige Fernbedienung hat zwar recht kleine Tasten, diese weisen dafür aber einen klar definierten Druckpunkt auf. Zudem liegt der IR-Controller gut in der Hand. Das Display ist prima ablesbar und hat eine angenehme Größe. Das Kapitel springen funktioniert präzise und schnell, die Bedienelemente auf der Gerätefront sind einfach zu handhaben. Die On Screen Menüs sind zwar etwas altbacken (noch eine ältere Generation der Pioneer Benutzeroberfläche mit schlichter Aufmachung), aber in der Praxis einfach zu verwalten. Kritikpunkt: Das unübersichtliche und nicht immer logisch strukturierte Benutzerhandbuch ist kein Aushängeschild. Vor allem, dass die unterschiedlichen Sprachversionen neben- und nicht nacheinander abgehandelt werden, ist keine sonderlich clevere Idee. 

Gut ablesbar: Das Display

Extravagant und übersichtlich: Die Fernbedienung

Bewertung
Testequipment
Bild Overview

Der Marantz DV-12S2 erreicht insgesamt ein sehr gutes Ergebnis. Besonders das brillante, dynamische und lebendige Bild via Komponentenausgang hat uns tief beeindruckt, mehr noch als das im Vergleich synthetischer wirkende Resultat bei Anwahl des DVI-Ausgangs. Des Weiteren konnte der Marantz mit seinem Kontrast auf Referenzniveau begeistern. 

Video EQ

Zunächst ist der DV-12S2 mit verschiedenen werksseitig vorprogrammierten Bildfeldern ausgestattet. Anwählbar sind:

  1. TV (CRT), Einstellung für normale Röhrenfernsehgeräte

  2. PDP, Einstellung für Plasmadiplays

  3. Professional, optimiert für Studio-Monitore

Anmerkung: Nur für den analogen Interlaced-Betrieb einstellbar, nicht für DVI und nicht für Progressive Scan.

Zusätzlich finden sich unter "Memory 1,2,3" 23 Speicherplätze für individuelle Bildjustagen. Einstellbar sind die folgenden nun aufgeführten Parameter:

  1. PureCinema – Bei der Wiedergabe von Filmen auf DVD optimiert PureCinema die Bildqualität. Die Voreinstellung ist Auto1. Sollte das Bild jedoch unnatürlich erscheinen,
    empfiehlt sich die Wahl von Auto2, On oder Off und die Einstellung Prog. Motion (siehe oben). Soweit die Bedienungsanleitung - hier der Hintergrund: Hinter "PureCinema" verbirgt sich nichts anderes als eine eigenständig arbeitende Bildinhalts-Analysefunktion, die das Quellmaterial genau untersucht, um dann anschließend die richtige Art der progressiven Aufbereitung auszuwählen. Die progressive Aufbereitung ist allerdings schwieriger, als man vielleicht spontan denkt. Zunächst muss eine solche Bildmaterial-Analysefunktion herausfinden, ob Interlaced- oder Filmmaterial vorliegt. Liegt Filmmaterial vor, muss der DVD-Spieler dieses für die DVD in Halbbilder aufgezeichnete Material wieder zusammen setzen, der Player muss also aus zwei zusammengehörigen Halbbildern das ursprüngliche Vollbild rekonstruieren. Genau dieses Können ist mitunter unter dem Begriff "Film Mode" bei DVD-Playern zusammengefasst, Voraussetzung ist allerdings, dass der Film korrekt gekennzeichnet ist und es dem Player somit möglich macht, die zusammengehörigen Bilder ausfindig zu machen. Dieser Film Mode ist statisch und gerät in Schwierigkeiten, wenn die DVD nicht eindeutig gekennzeichnet ("geflagt") ist und der DVD-Spieler, der nur einen Film-Mode besitzt, nun durcheinander kommt, da er nicht mehr weiß, welche Halbbilder nun zusammengehören. Bei nicht korrekter Kennzeichnung verfällt der Player darum in die Interlaced-Wiedergabe, weil er nicht mehr mit dem Quellmaterial zurecht kommt und die einzelnen Halbbilder nicht mehr exakt erkennen und korrekt zusammenfügen kann. Der Marantz nimmt in solchen Fällen eine selbstständige Analyse des Quellmaterials vor und wählt gegebenenfalls die geeignete Form des De-Interlacings bei falschen Flags, die sonst für einen Rückfall des Players in die Interlaced-Wiedergabe sorgen würden. Der DV-12S2 nimmt bei plötzlich auftretender falscher Kennzeichnung der DVD gleich eine Kombination aus dem Zusammensetzen zweier Halbbilder bei Standbildfolgen  oder sich nur sehr unwesentlich verändernden Bildinhalten ("Weaving") und aus der Errechnung eines zweiten Halbbildes durch Interpolattion bei bewegtem Bildmaterial ("Bobbing") vor. Handelt es sich eindeutig wieder um Filmmaterial, wird wieder das dann zum Einsatz kommende De-Interlacing angewendet. Bei wirklichem Video-Material, wie z.B. Fernsehserien und Konzertmitschnitten, erreicht der Marantz auch sehr gute Ergebnisse, denn hier wendet der Player ebenfalls die bereits eben erwähnte Kombination aus Weaving und Bobbing an, um eine ansprechende Progressive-Aufbereitung sicherzustellen. 

  2. Prog. Motion – Bei Wahl von progressiver Zeilenfolge-Bildaustastung wird so die Bewegt- und Standbildqualität eingestellt - so steht es in der Bedienungsanleitung. Den genauen Nutzen von Progressive Motion auf dem Grund zu gehen, ist nicht leicht, da selbst bei Pioneer (Lieferanten der Video-Basis für den DV-12S2) eine exakte Funktionsbeschreibung momentan nicht zu bekommen ist. Insgesamt kann hier wohl eine möglichst exakte Balance für eine stimmige Bewegungsdarstellung und eine akkurate Standbildwiedergabe feinjustiert werden. 

  3. YNR – Legt die Rauschunterdrückung (NR) fest, die auf das Y-Signal (Helligkeit) wirkt.

  4. CNR – Legt die Rauschunterdrückung (NR) fest, die auf das C-Signal (Farbe) wirkt.

  5. MNR (Mosquito Noise Reduction) – Bestimmt den Rauschunterdrückungspegel, der auf Parasitärrauschen wirkt (Videorauschen am Bildrand aufgrund von MPEG Kompression).

  6. BNR (Block Noise Reduction) – Bestimmt die Rauschunterdrückung, die auf Blockrauschen wirkt.

  7. Sharpness High – Stellt die Schärfe der Hochfrequenzelemente (feine Details) im Bild ein

  8. Sharpness Mid – Stellt die Schärfe der Mittelfrequenzelemente (gröbere Details) im Bild ein.

  9. Detail – Legt fest, wie kontrastiert Konturen im Bild erscheinen.

  10. White Level – Einstellung des Weißpegels (Weißintensität) im Bild.

  11. Black Level – Einstellung des Schwarzpegels (Schwarzintensität) im Bild.

  12. Black Setup – Zur Schwarzkorrektur.

  13. Gamma – Einstellung der Helligkeit der dunkleren Bildanteile.

  14. Hue – Bestimmt Gesamtfarbbalance zwischen Rot und Grün (nur NTSC)

  15. Chroma Level – Legt den Farbsignalpegel, d.h. den Farbsättigungsgrad fest.

  16. Chroma Delay – Kompensiert Zeitfehler zwischen Y- (Helligkeit) und C-Komponente (Farbe).

Bild digital/DVI

Über DVI gibt der Marantz ein einwandfreies, sehr klares und differenziertes Bildsignal aus, das durch seine Rauscharmut überzeugt. Die Farbdarstellung ist neutral und im Vergleich zur analogen Bildsignalausgabe etwas zurückhaltender. Der zur Verfügung gestellte Kontrast untermauert auch hier das Spitzenniveau des DV-12S2 eindrucksvoll. Die gebotene Bildschärfe ist ausgezeichnet, auch kleine Details werden präzise wiedergegeben. Bedauerlich nur, dass der Marantz noch keinen internen Scaler mitbringt, dies führte bereits in der Ausstattungswertung zu einem Punktabzug, daher bewerten wir hier nur die Güte des 480- bzw. 576p-Bildes, das die nativen Auflösungen von PAL und NTSC hergeben. Insgesamt kann man an der hohen Signalqualität nichts aussetzen, was dazu führt, dass der edle Marantz auch hervorragend für das Zusammenspiel mit einem sehr hochwertigen Bildwiedergabegerät geeignet ist. 

Bewertung
Bild analog progressive/YUV

Analog angeschlossen brilliert der Marantz noch mehr als über DVI - ganz einfach, weil ihm nun die Bildaufbereitung obliegt und er nicht das digitale Signal einfach aus dem DVI-Terminal hinausschicken muss. Natürlich, so banal wie es sich hier anhört, ist es doch nicht, es gibt - auch wenn es manche nicht für möglich halten - auch bei der DVI-Bildsignalausgabe Qualitätsunterschiede, aber bei analogem YUV-Anschluss kommt der gesamte Video-D/A-Wandler nebst angeschlossener Peripherie-Mimik zum Einsatz - eine weise Entscheidung, diesen Signalweg zu nehmen, besonders wenn die mittels des analogen Kabels zu überbrückende Distanz zwischen Player und Bildwiedergabegerät nicht zu üppig ausfällt. Der Marantz zaubert eine höchst beachtliche Bildqualität auf die Leinwand, die weniger durch die bereits sehr gute maximale Bildschärfe als durch die großartige Harmonie beeindruckt. Man schaut einfach gern hin beim DV-12S2, und er unterscheidet sich wohltuend von so manchem Player, der schon in der Werkseinstellung ein so scharfes Bild macht, dass dies zwar für sich schon imposant wirkt, aber für eine lange Filmnacht muss der Schärferegler heruntergedreht werden, um nicht für Kopfschmerzen zu sorgen. Zu vergleichen ist dies vielleicht mit einem hoch begabten Klavierspieler, der extrem schwierige, akustisch jedoch nicht unbedingt einen "Ohrenschmaus" darstellende Werke moderner Komponisten virtuos darstellen kann - so toll dieses Können am Klavier auch ist, das mit einem normaleren Musikgeschmack gesegnete Auditorium würde sich eher einen Pianisten wünschen, der vielleicht sogar etwas weniger talentiert auftritt, dafür hörenswerte Melodien anstimmt. Genau ein solcher "Bild-Pianist" ist der Marantz, der einfach homogen, harmonisch und gefällig darstellt, ganz gleich, ob 82 cm Röhren-TV. 107 cm-Highend-Plasma oder 3 Meter Leinwand-Diagonale mit HDTV-Projektor. Sehr zu loben ist auch die Farbwiedergabe des V-12S2. Der Marantz stellt sehr tief, intensiv und mit hoher Brillanz dar. Dies verleiht dem Bild insgesamt eine hohe Lebendigkeit. Die ausgezeichnete Bewegungsdarstellung ist ebenfalls auch für einen teuren Progressive-Player nicht selbstverständlich. Auch sehr schnelle Bewegungen werden absolut sauber und fast ohne Bewegungsunschärfen und Detailverluste dargestellt.

Den Marantz in Anbetracht solcher Leistungen in das Gesamtfeld der starken Konkurrenz einzuordnen, fällt gar nicht so schwer: An den Onkyo DV-SP1000E kommt der Marantz nicht heran, der Onkyo ist einfach nicht nur im Preis, sondern auch in Bezug auf das Leistungsprofil eine Klasse für sich. Als härteste "Nuss" entpuppt sich der Toshiba SD-9500, der den Marantz in Bezug auf die maximal mögliche Bildschärfe schlägt - wie es auch nicht anders zu erwarten war. Der Toshiba erbringt einfach hinter dem Onkyo trotz seines Alters die beste Leistung in Bezug auf die maximal mögliche Bildschärfe. Und sogar die Homogenität leidet nicht, so ein Fall wie der oben geschilderte talentierte Pianist ist der Toshiba nicht. Er versteht es wie sonst nur der DV-SP1000E, ein sehr hohes Maß an Schärfe mit entsprechender visueller Harmonie zu kombinieren. Also rangiert der SD-9500 vor dem DV-12S2? So einfach ist es nicht, vielmehr haben beide Modelle ihre großen Qualitäten. Der Marantz schlägt mit seinem weit überdurchschnittlichen Kontrastumfang zurück - er holt selbst aus unterschiedlichen dunkelgrauen Bildteilen noch alles heraus und zeigt jede Nuance noch ausgezeichnet. Schon der SD-9500 hat einen so guten Kontrast, dass kaum noch ein Wunsch offen bleibt - der Marantz aber kann hier alles noch einen Tick besser. Insgesamt daher eine Patt-Situation, der Marantz schafft auf jeden Fall, sich zusammen mit dem SD-9500 gleich hinter dem praktisch perfekten Onkyo einzuordnen. Der Rest der wirklich aufs Ganze gesehen starken Konkurrenz muss sich hinter den beiden einreihen.

Bewertung
Ton

CD

"Großmusikmeister": Der DV-12S2 überzeugt als CD-Player-Ersatz auf der ganzen Linie

Der Marantz besticht als analog angeschlossener CD-Spieler-Ersatz durch seinen erstklassigen Hochtonbereich, der die Balance zwischen höchstmöglicher Klarheit und gleichzeitig großer hervorragend schafft. Nie wird der Marantz aggressiv, trotzdem holt er alles an Brillanz aus der Signalquelle. Die gebotene Dynamik ist ausgezeichnet, wer hier noch mehr will, sollte sich den ebenfalls exzellenten Toshiba SD-9500 anhören, der noch etwas schwungvoller klingt. Der DV-12S2 kontert dafür mit seiner nochmals höheren Detailtreue, außerdem ist der DV-12S2 selbst bei weniger guter Software - das ist wirklich überraschend für einen so teuren, für audiophile Ansprüche ausgelegten Player - nicht zickig, sondern bietet immer noch ein homogenes, in sich schlüssiges Klangbild. Der Marantz ist auch bassstarker Techno- und Trance-Musik nicht im geringsten abgetan, sondern sichert auch hier einen vom straffen und gleichzeitig kräftigen Bassbereich und der frischen Hochtonwiedergabe geprägtes Klangbild. Insgesamt einer der besten Universalisten in Bezug auf einen exzellenten CD-Klang. 

SACD/DVD Audio

Der Marantz erbringt hier überragende Resultate und schlägt auch einen Denon DVD-A11  - dem Denon kann man wirklich nichts vorwerfen, er leistet sich keine Schwäche, und, wie im Test nachzulesen ist, weckt der DVD-A11 auch viel Begeisterung - doch leider nutzt dies alles nichts gegen den Marantz, der einfach noch sauberer und detailreicher klingt. Zudem begeistert die sehr harmonische Auslegung, die dafür sorgt, dass man dem klar und natürlich darstellenden DV-12S2 über Stunden zuhören kann, ohne dass eine überspitzte Klangcharakteristik jemals für Nervosität und Anspannung beim Auditorium sorgt. Der eben erwähnte Denon ist allerdings, schon vom Listenpreis her, so viel günstiger, dass man getrost sagen kann, dass er für seinen Kaufpreis noch immer brillante Leistungen erbringt.  Der Marantz ist für audiophile Anwender allerdings ebenso zweifelsfrei das noch reizvollere Angebot, eindrucksvoll auch, dass er mit allen Genres problemlos klarkommt: Ob "Frankie Goes To Hollywood" oder Ludwig van Beethoven, immer begeistert der räumlich exzellent auflösende Marantz durch sein virtuoses Verständnis des Quellmaterials., das sich in einer erstklassigen räumlichen Dichte, eine beeindruckenden Weitläufigkeit und einer ausgezeichneten Tiefenstaffelung zeigt. Er spielt zwar hinter dem Onkyo DV-SP1000E die "zweite Geige", ist aber im Vergleich in der Anschaffung deutlich günstiger und ansonsten so ziemlich jedem Universalplayer auf dem Markt akustisch überlegen. 

Interner Dolby Digital- und DTS-Decoder

Der interne Decoder des DV-12S2 macht seine Sache ebenfalls exzellent und liefert einen ausdrucksstarken Beweis dafür, dass die alte Weisheit, dass in DVD-Spielern verbaute Decoder keine Chance im Vergleich zu den Gegenstücken in ausgewachsenen AV-Receivern haben, nicht mehr richtig ist: Mit einem kräftigen, druckvollen Bassfundament und einer höchst präzisen Effektwiedergabe wird auch "U-571" oder "Titan A.E." zu einem echten Highlight. Nie ist der Marantz-Decoder überfordert, immer wirkt das Gebotene auch bei sehr hohen Pegeln souverän, klar und sauber durchstrukturiert. Die natürliche, erstaunlich facettenreiche Stimmwiedergabe sorgt für weitere Bonuspunkte. Insgesamt ohne Zweifel einer der besten internen Decoder, die wir bislang gehört haben.

Digitalklang

Auch hier beherrscht der Marantz alle noch so feinen Nuancen in fast völliger Perfektion - für seinen Kaufpreis, so merkwürdig dies in Anbetracht der "brutalen" Summe von 3.500 EUR auch klingen mag, ist kaum mehr vorstellbar. Mit einer überragenden Sensibilität und einer filigranen Transparenz sorgt der DV-S12S2 für höchst zufriedene Gesichter auch bei audiophil angehauchtem Publikum. Wer denkt, dass jeder DVD-Spieler digital angeschlossen ohnehin identisch klingt, sollte sich den Marantz mal im Vergleich zu so manchem Konkurrenten anhören - das Resultat spricht für sich und zeigt, dass die Dynamik und die Ausdruckskraft des DV-12S2 zum Besten gehören, was man einkaufen kann.

Bewertung
Fazit

Von Marantz sind wir einen hohen Standard gerade von den Komponenten der Premium-Serie gewohnt - der DV-12S2 leistet sich keinen Durchhänger und wird den großen Ansprüchen vollauf gerecht. Besonders auffällig am Elite-Player sind das außergewöhnlich kontrastreiche und farbechte Bild, das, je nach Bildwiedergabekette, bei der analogen Bildsignalausgabe noch besser zur Geltung kommt, und die brillanten Eigenschaften als CD-Player-Ersatz. Verständlicherweise reicht der Marantz nicht ganz das an Niveau des weitaus  Onkyo DV-SP1000E heran, aber dieser ist auch glatte 1.100 EUR teurer - eine kräftige Differenz. Für seine 3.500 EUR bietet der Marantz eine ausgezeichnete Leistung - und noch mehr: Er reiht sich direkt hinter dem Onkyo als zweitbester bislang überhaupt bei uns getesteter DVD-Spieler ein! Der Marantz schafft es sogar, den Toshiba SD-9500 knapp auf Distanz zu halten - dies verdankt er zum einen seinem noch eine Idee voluminöseren Klangs, aber auch seiner doch erweiterten Ausstattung, denn mit DVI-Interface und der Möglichkeit, sowohl DVD-A als auch SACD wiederzugeben, ist der DV-12S2 trotz der Abwesenheit eines i-link-Interfaces und eines internen Videoscalers noch zeitgemäß. Der Toshiba, gerade für seinen günstigen Marktpreis immer noch überragend gut, lässt eben doch aufgrund seiner einige Zeit zurückliegenden Entwicklung das ein oder andere Detail vermissen, das viele Home Theatre-Liebhaber inzwischen für sehr wichtig erachten. Der Marantz DV-12S2 jedenfalls ist noch voll auf der Höhe der Zeit, und mit seiner felsenfesten Verarbeitung ist er auch eine Investition in die Zukunft. Nicht zum Anspruch eines Luxus-Players passt nur die klapprige Laufwerkslade, die deplaziert wirkt.  Die aus Metall bestehende, noble Fernbedienung hingegen passt wie angegossen und wirkt elegant sowie solide. Zu bedienen ist der Marantz insgesamt nicht weiter schwer, die Menüs sind zwar etwas altbacken, das ändert aber nichts am summa summarum sehr guten Bedienkomfort.

Mit Ausgewogenheit auf Spitzenniveau kann der durchdachte DV-12S2 voll punkten

Highend-Klasse
Test 18. Oktober 2004
Preis-/Leistungsverhältnis:
Pro:
  • Weit überdurchschnittlich kontrastreiches und farbechtes Bild

  • Sehr harmonisches Bild auch bei nur durchschnittlicher Software

  • Exzellente Eignung als hochwertiger CD-Player-Ersatz

  • Sehr räumliche und differenzierte Wiedergabe von hochauflösenden Audio-Medien

  • Kräftig antretender interner Decoder mit ausgezeichneter Effektwiedergabe

  • Schnelles, sehr leises Laufwerk mit tadelloser Fehlerkorrektur

  • Insgesamt einfache Bedienung

  • Aufwändiger Video-Equalizer

  • Hochwertige Fernbedienung

  • Aufwändiges, sehr solides Gehäuse mit edlem und praxisgerechtem Anschlussfeld

Contra:
  • Keine digitale Audio-Hochgeschwindigkeitsschnittstelle

  • Kein interner Scaler

  • DVD-Lade passt nicht zum Gesamtniveau des Players

Datenblatt
  • DVD-Audio/-Video/-SACD-Player

  • Disc-Kompatibilität: DVD-Video, DVD-Audio, SA-CD, DVD-R/RW (Video Mode), CD/CD-R/RW, Video CD,  MP3

  • Interner Dolby Digital- und DTS-Decoder

  • PAL- und NTSC-Progressive Scan

  • 216 MHz/12-Bit Video-D/A-Wandler

  • 192 kHz/24-Bit Audio-D/A-Wandler

  • "HDAM" für alle Kanäle ermöglicht dynamischeres, detaillierteres und klareres Klangbild

  • Komplett verkupfertes Chassis

  • Anschlüsse: DVI-D-Interface, 1 optischer und 1 koaxialer Digitalausgang, 1 Cinch-Komponentenausgang (Progressive/Interlaced), 1 Scartbuchse (mit RGB-Beschaltung), 1 x S-Video Hosiden- und 1 x FBAS-Video-Ausgang

  • Stromversorgung AC 230 V, 50 Hz

  • Leistungsaufnahme 27 W

  • Abmessungen (B x H x T) 458 x 110 x 392 mm

  • Gewicht 12,1 kg

  • Preis: 3.500 EUR

18. Oktober 2004
Tester: Carsten Rampacher, Karl-Heinz Pöppl
Text und Redaktion: Carsten Rampacher