Test: AV-Receiver Kenwood KRF-V5060D

Es ist nicht einfach, gerade in der Einsteigerklasse rundherum überzeugende AV-Receiver anzubieten, da einerseits ein enormer Druck besteht, Kosten zu reduzieren, auf der anderen Seite werden auch diejenigen Käufer, die günstigere AV-Receiver kaufen, immer anspruchsvoller. Aufgabe der Hersteller ist nun das Finden eines goldenen Mittelwegs - dies versucht Kenwood seit April dieses Jahres mit dem 369 EUR kostenden Dolby Digital/DTS-Receiver KRF-V5060D, der wahlweise in schwarzer oder silberner Ausführung lieferbar ist. Im Fünfkanal-Surroundbetrieb stellt der Receiver 5 x 100 Watt (Messung nach RMS) zur Verfügung, ein 24-Bit Chrystal-DSP kümmert sich um die interne digitale Signalverarbeitung. Dolby ProLogic II hat der KRF-V5060D ebenfalls integriert, Kenwood-typisch kommt aber auch in den günstigeren Modellen nicht die "Light-Version" ohne Einstellmöglichkeiten im Music Mode, sondern die aufwändigere Vollversion mit den Justagemöglichkeiten Center Width, Dimension Control und Panorama Mode zum Einsatz. Grafisch ist das Ganze sehr gut auf dem Display des Geräts einstellbar. Das Display selber überzeugt mit guter Darstellung, die den insgesamt sehr ordentlichen optischen Eindruck des AV-Receivers unterstützt. Die aufgeräumte Frontplatte ist zwar aus Plastik, wirkt aber trotzdem hochwertig, der Lautstärkeregler ist sauber geführt. Auch das Innenleben macht einen aufgeräumten und hochwertigen Eindruck. Von hinten betrachtet, kann der Kenwood einen Nachteil nicht verbergen: An die kleinen Klemmverschlüsse lassen sich nur Lautsprecherkabel kleineren Durchschnitts anbringen, was auch in dieser Preisklasse negativ auffällt. 

Ansonsten ist der Kenwood dem Klassenstandard gemäß ausgerüstet: Ein optischer und zwei koaxiale Digitaleingänge finden sich auf der Geräterückseite, ebenso ist ein Sechskanaleingang vorhanden. Leider ist die Videosektion nur FBAS-beschaltet. Für DSP-Fans mitgeliefert werden fünf DSP-Programme, in der Praxis empfiehlt es sich aber, auf Dolby PLII zurückzugreifen, das einen harmonischeren Eindruck hinterlässt. Mittels einer "Cinema EQ" genannten Schaltung soll im DD/DTS-Betrieb das Klangbild wirkungsvoll unterstützt werden. Lobenswert ist, dass Kenwood zum einen dem Receiver einen richtigen Netzschalter spendiert hat, zum anderen wurde ein besonders energiesparender Trafo für den Standby-Betrieb eingebaut.

Insgesamt erfreut der Kenwood mit einer guten Verarbeitung und einer praxisgerechten Ausstattung. Wünschenswert wäre aber für den Nachfolger, dass Kenwood Schraubanschlüsse für die Lautsprecher auch in dieser Preisregion einführt, denn so ist man in der Wahl des richtigen Lautsprecherkabels schon von vorneherein beschnitten. 

Bewertung

Bedienung


Wer den KRF-V5060D betriebsfertig justieren möchte, sieht sich einer sehr schnell lösbaren Aufgabe gegenüber. So ist das via Gerätedisplay aufrufbare Setup klar strukturiert, was das Speaker-Setup betrifft, zeigen sich hier Unterschiede zu teureren AV-Receivern. Die Distanz zu den Frontlautsprechern ist nur zusammen einstellbar und nicht für die linke und die rechte Box getrennt, ebenso verhält es sich mit den Surround-Lautsprechern. Umständliche Umrechnungen der Delay-Time fallen aber nicht an, die Distanz kann bequem in Metern eingegeben werden. Die einzelnen Schritte sind mit 0,3 Metern etwas grob, für einen AV-Receiver dieser Preisklasse aber in Ordnung.  Wer große Standlautsprecher, die das gesamte Frequenzspektrum abdecken, und zudem einen aktiven Subwoofer betreibt, sollte sich mit dem Setup besonders gut vertraut machen: Wenn die Fronts auf "Large" laufen, werden selbst bei der Subwoofer-Stellung "On" keine Signale an den via Pre-Out angeschlossenen aktiven Basslautsprecher weitergeleitet. Wenn man hingegen im DD/DTS-Betrieb den Cinema EQ auf "On" stellt, bekommt der aktive Subwoofer auch bei der Einstellung "Large" für die Frontlautsprecher Basssignale zugewiesen. Die Fernbedienung ist insgesamt in Ordnung, wenngleich die Baugröße etwas klein geraten ist. Dafür fällt der gute Kontrast zwischen der weißen Beschriftung und den schwarzen Tasten ins Auge. Das zentrale Navigationskreuz ist sehr gut positioniert, die Lautstärkerelgung ist griffgünstig von den anderen Funktionstasten abgetrennt. Noch besser wäre es allerdings, wenn Kenwood sich auch in dieser Preisklasse zu einer Beleuchtung der Fernbedienung durchringen könnte - auch wenn es sich nur um die wichtigsten Funktionstasten handeln würde, wäre dies eine deutliche Erleichterung für den Betrieb im abgedunkelten Heimkinoraum. Das Display überzeugt durch eine ordentliche Auflösung  und eine gute Ablesbarkeit. Kleiner Nachteil: Ob nun Dolby Digital oder DTS angewählt ist - der AV-Receiver zeigt das aktive Tonformat auf dem Display zu klein an. 

Bewertung

 

Ton
Testequipment:
  • DVD-Player Harman/Kardon DVD-25

  • Frontlautsprecher Mirage FRX-9/Magnat Vector 77

  • Centerlautsprecher Mirage MC-2/Magnat Vector Center 13

  • Surroundlautsprecher Mirage FRX-Rear/Magnat Vector 22

  • Aktiver Subwoofer Magnat Omega 380

  • TV Grundig Lenaro 92 MFW 92-6110/9 DVD

Für seine Preisklasse kann der Kenwood mit einem überraschend kompletten Klangbild aufwarten. Die Leistungsreserven sind erstaunlich hoch, so dass, vorausgesetzt, man ist kein kompromissloser Pegeltreiber und fährt über mehr als zwei Stunden mit über 80 % der Maximallautstärke,  der KRF-V5060D in Hörräumen bis ca. 40 Quadratmeter keinen unterdimensionierten Eindruck hinterlässt. Die Erwärmung des Geräts ist selbst nach vierstündigem Dauereinsatz noch moderat. Die passive Kühlung scheint also gut zu arbeiten. Wichtig: Gerade im Dauereinsatz ist darauf zu achten, keine Geräte auf den Receiver zu stellen, da sonst die Wärmeableitung nicht mehr effektiv funktioniert. Auch wichtig: Gerade bei AV-Receivern dieser Preisklasse sollte ein aktiver Subwoofer mit auf der Wunschliste des Heimcineasten stehen. Obwohl der Kenwood für seine Preisklasse tadellose Leistungen bezüglich der Endstufen-Belastbarkeit erbringt, ist ein aktiver Subwoofer eine sinnvolle Ergänzung , da er den Endstufen im leistungsintensiven Bassbereich Arbeit abnimmt. Zwar zeigten die Endstufen auch ohne aktiven Subwoofer ein brauchbares Leistungsprofil, doch zum einen war die Basskraft deutlich schwächer, zum anderen ließ die Leistung auch im Dauereinsatz leicht nach. Dies ist aber nicht als Manko des Kenwood anzusehen, sondern liegt an der Preiskategorie: Für 369 EUR ist es schlicht und einfach unmöglich, Endstufen zu installieren, die auch im Dauereinsatz ohne Aktivsub mehr als genug Reserven haben. Wer hier aus dem vollen schöpfen möchte, muss mehr investieren und sich beispielsweise den kraftvollen Kenwood KRF-X7775D anhören. Wer den KRF-V5060D trotz allem zunächst ohne Aktivsubwoofer betreiben möchte, sollte bei den Frontlautsprechern "verträgliche" Modelle, die dem Preisniveau des Kenwood angemessen sind, verwenden, und nicht Boxen betreiben, die überdurchschnittlich hohe Ansprüche an die Verstärkerleistung stellen. Wer diese Ratschläge beherzigt, wird feststellen, dass es durchaus auch schon für 369 EUR möglich ist, einen sehr brauchbaren Heimkino-Klang zu erzielen. 

Film

Der Kenwood feierte bei der Wiedergabe des "THX Broadway 2000"-Trailers auf der THX Surround EX Demo DVD einen überzeugenden Einstand. Für die Preisklasse ist das gebotene Volumen voll in Ordnung, und es ist erstaunlich, was für ein homogenes Klangbild auch bei kräftigen Lautstärkepegeln noch geboten wird. Beim reinen Audio-Track "Jungle Sounds", ebenfalls auf der THX-Demo-Disc, konnte der KRF-V5060D ebenfalls mit guten Leistungen aufwarten. So ist die Detailwiedergabe ordentlich, was man bei den zwitschernden Vögeln und den herumsirrenden Mücken zu Beginn des Tracks gut heraushören kann. Der sich nähernde Helikopter ist akustisch gut eingearbeitet, die Effekt-Ortbarkeit ist ebenfalls in Ordnung. Als die ersten Schüsse durch den virtuellen Dschungel hallen, zeigt sich, wo teurere AV-Receiver ihre Vorteile ausspielen: Die Effekte wirken noch realer, gewaltiger, plastischer. Der Trailer des Thrillers "The Astronaut's Wife" (ebenfalls auf der THX Surround EX Demo DVD) gefällt der Kenwood mit einer ausgewogenen Stimmwiedergabe, der Music Score erklingt mit einem tadellosen Volumen. Die Effektkulisse ist vom Aufbau her gut gelungen, so dass die einzelnen Effekte nicht "platt", sondern facettenreich ertönen. Die Effektsalven werden mit mehr Kraft in den Hörraum getragen, als man es einem solchen eher zierlichen AV-Receiver zutrauen würde. Das ist auch der erste Gedanke beim Auszug aus "U-571" auf der 5. DTS Demo DVD, wo der KRF-V5060D gleich am Anfang mit tadelloser Räumlichkeit beeindruckt und ein beachtliches Gesamtvolumen entfaltet. Nur feine Details könnten noch plastischer ins tonale Gesamtgefüge integriert werden, so besteht die Gefahr, dass akustische Kleinigkeiten in der gesamten Klangkulisse untergehen und nicht genügend Prägnanz aufweisen. Gut schlägt sich der Kenwood bei den Wasserbombenexplosionen, die den Hörraum richtig erzittern lassen. Gerade bei solchen Sequenzen empfiehlt es sich aber, um ein optimales Resultat zu erzielen, dem Receiver einen ausreichend potenten aktiven Subwoofer zur Seite zu stellen: Ein empfehlenswerter aktiver Basslautsprecher sollte, damit er souverän und pegelfest agieren kann, ein ausreichendes Gehäusevolumen und mindestens 100 Watt an Leistung mitbringen. Dann wird auch die "Mumie" (Teil 1, Code 2) zu einem druckvollen Heimkinoerlebnis. Die Durchschlagskraft der Effekte geht absolut in Ordnung, wenn der böse Hohepriester Imhotep die Sandstürme durch den Hörraum wirbeln lässt. Dass auch bei einem preisgünstigeren Receiver ein hochwertiger Centerlautsprecher eine sinnvolle Investition ist, zeigt sich anhand unseres Mirage MC-2: Hier entfaltet der Kenwood seine differenzierte Stimmwiedergabe voll und ganz, beachtlich ist aber gleichsam, wie gut das Zusammenspiel mit dem preislich sehr günstigen Magnat Vector Center 13 klappt: Natürlichkeit und Klarheit können gefallen. Die filmische Sternstunde des AV-Receivers kommt bei der "Operation Broken Arrow": John Travoltas effektstarke Aktionen als fieser Jetpilot trägt der Kenwood mit einer erstaunlichen Kraft in den Hörraum, wobei anzufügen wäre, dass bei dieser DVD auch die Abmischung besonders gelungen ist. Schon direkt der Anfang, als sich Travolta und Slater im Boxring gegenüberstehen, überzeugt mit guter Effektwiedergabe und solidem Bassfundament, einige heftige Attacken auf Trommelfell und Nachbarn inklusive. Prima agiert der Kenwood auch bei "Die Hard With A Vengeance" (Code 1, Ultimate Edition, Tonspur DTS 5.1). Wiederum ist die Wiedergabe ausgewogen auch bei höheren Lautstärken, das Klangbild ist stets sauber und nicht unangenehm verwaschen oder verzerrt. Bilanz der Film-Checks: Eine tadellose Leistung des Kenwood, der beweist, das guter Filmklang nicht mit einer hohen Investition beim Kauf eines geeigneten AV-Receivers ist. 

Musik

Im Musikbetrieb kann der KRF-V5060D bei der Scorpions "Acoustica"-DVD (Tonspur DTS 5.1) sehr gut gefallen. Klar und nie krächzend oder verzerrt ist die Stimmwiedergabe, die Wiedergabe des Schlagzeugs überzeugt ebenso wie die nicht übertriebene, sondern natürliche und passende Surround-Klangkulisse. An dieser Stelle auch ein Lob an die Tontechniker der DVD, die nicht der Verlockung verfielen, eine übertriebene Surround-Klangkulisse einzuarbeiten, bei der zuviel Klanganteile von hinten übertragen werden. Trotzdem ist die Abmischung keinesfalls zu frontlastig: Der Raumeindruck, vom Kenwood prima herausgearbeitet, ist weitläufig und vermittelt ein gutes akustisches Abbild der Live-Aufnahme. Ebenso gut schlägt sich der AV-Receiver bei der in Dolby Digital 5.1 vorliegenden TDK Edition-DVD "Berliner Philharmoniker unter Daniel Barenboim - Staatsoper unter den Linden 1998". Bei Ludwig van Beethovens Symphonie Nummer 8, Opus 93, brilliert der Kenwood mit einer erstaunlich differenzierten und nicht blechern-scheppernden Wiedergabe des diffizil darstellbaren Waldhorns. Die Homogenität ist hoch, lediglich die Spitzigkeit der Höhen macht während der gesamten Symphonie deutlich, dass teurere Receiver und Verstärker hier noch mehr Musikgenuss transportieren können. Harmonisch, rund und mit tadellosem Volumen arbeitet der KRF-V5060D die Einsätze des Orchesters heraus, mit voll befriedigender Detaillierung untermauert die Darstellung der Streicher den positiven Gesamteindruck. 

Sehr gut ist Kenwood die Integration von Dolby PLII gelungen. Der Musikfreund nimmt zunächst erfreut zur Kenntnis, dass es mittels der justierbaren Parameter im Music Mode durchaus noch eine, natürlich auch von der Software abhängige, Optimierung möglich ist. Zum zweiten zeigte das Klangbild des AV-Receivers bei Toni Braxtons "Un-Break My Heart" (vom Album "Secrets") einen runden, tadellosen Basseinsatz, die Stimmwiedergabe war ebenfalls gut eingearbeitet. Der Präzisionsverlust gegenüber dem normalen Stereobetrieb ist in Anbetracht des Zugewinns an natürlicher, nicht unnatürlich hallbetonter Räumlichkeit gut zu verschmerzen. Selbst billig auf dem Wühltisch erstandene CDs werden vom Kenwood ansprechend wiedergegeben: So gehört bei einer Compilation der "James Bond Themes", wo der AV-Receiver den Hörer mit einem erstaunlich lebendigen und kompletten Klangbild erfreuen konnte.  

Im Stereobetrieb bietet der KRF-V5060D für die Preisregion gute Qualitäten. Bei Felix Mendelssohn-Bartholdys Symphonie Nummer 1, Opus 11, legte der Kenwood eine voll befriedigende Präzision und Homogenität an den Tag. Teurere AV-Receiver, bei denen auch vom Hersteller Feintuning nicht nur in Bezug auf die Mehrkanal-Qualitäten, sondern auch in Bezug auf die Stereowiedergabe betrieben wird, erfreuen das Ohr des anspruchsvollen Hörers mit einer höheren Plastizität und einem nochmals klareren, differenzierteren Hochtonbereich. Für seinen Preis gibt es an der Leistung des AV-Receivers überhaupt nichts auszusetzen, und der normal anspruchsvolle Hörer, der die Priorität auf die Musikwiedergabe in Dolby PLII und in DD/DTS 5.1 legt und nur mal ab und zu Musik in Stereo hört, wird mit dem Gebotenen vollauf zufrieden sein. Gerade aber stereoklangverliebte Klassikfans sollten sich ernsthaft mit zwei Alternativen auseinander setzen:

  • Den qualitativ guten Stereoverstärker (falls vorhanden) behalten und den Kenwood für die Mehrkanalwiedergabe einsetzen. Ist auch kein Stereoverstärker vorhanden, so kann man den Kauf von zwei voneinander getrennten Anlagen zumindest einmal durchkalkulieren - was sich lohnen könnte, wenn man echter Stereofan ist, denn an die Klangqualität eines ordentlichen Mittelklasse-Stereoverstärkers kommen selbst deutlich teurere Surroundreceiver nicht heran. Gerade für den, der der Filmtonwiedergabe nicht allerhöchste Priorität bezüglich der Effektkraft, Dauerbelastung und extremen Pegelfestigkeit einräumt, kann mit einem kleineren, gut klingenden AV-Receiver wie beispielsweise dem hier getesteten Kenwood durchaus sehr glücklich werden und investiert, ist er begeisterter Stereo-Musikhörer, lieber in eine exzellente Hi-Fi-Ausrüstung.
  • Einen AV-Receiver einer höheren Preisklasse (ab ca. 1000 EUR wird auch dem Stereoklang eine höhere Priorität geschenkt) ins Auge fassen und ausgiebig Probe hören. Dies ist vor allem für diejenigen wichtig, die sehr guter Filmton- und Musikwiedergabe gleichsam hohe Priorität einräumen. 
Bewertung Klang Film
Bewertung Klang Mehrkanal-Musik
Bewertung Klang Dolby PLII
Bewertung Klang Stereo
Fazit

Alle Achtung, Kenwood: Der KRF-V5060D kann als AV-Receiver in seiner Preisklasse auf der ganzen Linie überzeugen. Bis auf die zu klein dimensionierten Klemmverschlüsse für die Lautsprecher, die auch in diesen Preisregionen nichts mehr an einem AV-Receiver verloren haben, kann man auch bei genauer Betrachtung kaum einen Schwachpunkt am kleinen AV-Receiver ausfindig machen - dafür aber viele Stärken: So wirkt der Receiver selbst in Hörräumen zwischen 30 und 40 Quadratmetern nicht unterdimensioniert, wenn der Besitzer kein hemmungsloser Pegelfanatiker ist. Beachtlich ist, wie homogen und stimmig das Klangbild des KRF-V5060D auch bei größeren Lautstärken noch ist, dies gilt sowohl für den Film- als auch den Mehrkanalmusikbetrieb. Mit seiner keinesfalls langweiligen, sondern frischen und mit einem guten Volumen versehenen Wiedergabe beweist der Kenwood eindrucksvoll, dass selbst in diesen Preisregionen ein komplett klingendes Gerät angeboten werden kann, das nicht nur die Ansprüche normaler Hörer vollauf befriedigt: Auch mancher anspruchsvollere Heimcineast dürfte sich nach dem ausgiebigen Probe hören des KRF-V5060 wundern, was heute für vergleichsweise wenig Geld möglich ist. Nicht, dass die teureren Modelle überflüssig wären - was hier in den Punkten Kraft, Detailtreue, Hochtonwiedergabe, Verarbeitung und Ausstattungsniveau mehr geboten wird, ist für den versierten Mehrkanalhörer die Mehrinvestition locker wert. Wer aber, z.B. fürs kleinere Wohnzimmer, einen preisgünstigen AV-Receiver sucht, der für den alltäglichen Film- und Musikgenuss vollauf ausreichendes Leistungsprofil mitbringen soll, ist mit dem Kenwood bestens bedient, höhere Investitionen, das muss man sich immer vor Augen führen, lohnen sich nur bei entsprechend intensiver Nutzung, einem entsprechenden restlichen Equipment und den entsprechenden räumlichen Gegebenheiten.

Der Kenwood KRF-V5060 ist  nicht nur für Einsteiger eine hervorragende Wahl
Gesamturteil:
 
  Einsteigerklasse
Preis-/Leistungsverhältnis:
 
Pro:
  • Für die Preisklasse hervorragender Heimkino- und Mehrkanalmusikklang

  • ProLogic II-Integration sehr gut gelungen

  • Gute Endstufen

  • Ansprechende Verarbeitung

  • Einfache Bedienung

Contra:
  • Nur Klemmverschlüsse für alle Lautsprecher

  • Zu kleine Fernbedienung 

Technische Daten
  • AV-Receiver mit Dolby Digital/DTS-Decoder

  • Dolby ProLogic II mit allen Einstellmöglichkeiten im Music Mode

  • Leistung: 5 x 100 W (RMS)

  • 2 optische Digitaleingänge, 1 koaxialer Digitaleingang

  • Eingänge analog Audio: Tape/MD, CD/DVD, Phono, Video 1, Video 2

  • Ausgänge analog Audio: Tape/MD, Video 1

  • Eingänge Video: Video 1, Video 2, DVD (alle FBAS)

  • Ausgänge Video: Video 1, Monitor (beide FBAS)

  • Sechskanaleingang (DVD Audio-geeignet)

  • Cinema EQ

  • 5 DSP-Programme 

  • RDS-Tuner mit 40 Stationsspeichern

  • Energiesparender Standby-Trafo

  • Abmessungen B x H x T in mm): 440 x 145 x 310

  • lieferbare Farben: Silbern und Schwarz

  • Preis: 369 EUR

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Test: Carsten Rampacher

27.05.2002