Test: JVC 26 Zoll-LCD LT-26C50
03.03.2005 (cr)
Overview
Nicht jeder hat den Platz für ein ausladendes Bildwiedergabegerät - trotzdem möchten auch "Raumökonomen" nicht auf ein ausgezeichnetes Bild verzichten. JVC hat mit dem 26 Zoll-LCD-Fernseher einen interessanten Lösungsansatz, denn mit einer W-XGA-Auflösung von maximal 1.366 x 768 Pixel schafft er die 1.280 x 720p-Norm ohne fast ohne Scaling (nur minimale Hochrechnung auf die native Panelauflösung, horizontal von 1280 auf 1.366 Linien, vertikal von 720 auf 768 Bildzeilen) - gute Aussichten für eine brauchbare Bildqualität. Zusätzlich hat JVC den in Schwarz-Silbern oder reinem Silber lieferbaren LCD-Fernseher noch mit hochkarätiger Technik angereichert: Die Digital Image Scaling Technology, kurz D.I.S.T. genannt, ist ein ganzes Paket aus bildverbessernden Maßnahmen, zu denen unter anderem ein dynamisches Bild-Management-System und eine dynamische Schwarzpegelsteuerung gehört. Natürlich ist ein Komponenteneingang für die direkte Einspeisung analoger Progressive-Signale mit an Bord, zusätzlich zwei Scartbuchsen. Ein HDMI- oder DVI-Interface fehlt, wir gehen davon aus, dass JVC hier bei der nächsten Generation nachbessert. Günstig ist das LCD-Vergnügen trotz stetig fallender Preise immer noch nicht: Für das 16:9-Gerät ruft JVC 2.499 € auf.
Finish
Der JVC-Fernseher überzeugt durch seine sorgfältige Verarbeitung und seine elegante Optik. Der Standfuß macht einen gleichermaßen schicken wie haltbaren Eindruck, der Rahmen um das eigentliche Display ist aus hochwertigem Kunststoff. Das Anschlussfeld, das unter etwas billig wirkenden Kunststoffabdeckungen beheimatet ist, ist zwar recht einfach ausgeführt, wirkt aber trotzdem solide. Die mitgelieferte Fernbedienung macht einen edlen und aufgeräumten Eindruck, so etwas ist keinesfalls selbstverständlich, denn auch bei sehr teuren LCD- oder Plasma-Fernsehern ist nicht unbedingt auch eine zur Hochwertigkeit des Hauptgerätes passende Fernbedienung mit dabei.
Sehr gut: Die Fernbedienung wirkt edel und aufgeräumt
Bewertung
Features
Einer sichtbaren Steigerung der Bildqualität zuträglich sein soll JVCs "D.I.S.T."-System, das in dieser Form speziell für die Anforderungen von LCD- und Plasma-Schirmen entwickelt wurde. D.I.S.T. (Digital Image Scaling Technology) wandelt zunächst alle Bildinformationen, ganz gleich von welcher Quelle, in progressive Signale um. Im Anschluss an diese I-P-Konvertierung werden die Bildinformationen dann relativ zur nativen Auflösung des Panels interpoliert. Im D.I.S.T.-Paket enthaltene Funktionen betreffen unter anderem die Steuerung der Gamma-Linie und dynamische Schwarzpegelsteuerung - besonders wichtige Ausstattungsmerkmale, denn sie sollen die Farbabstufungen in sehr hellen und sehr dunklen Bildbereichen verbessern. Keine visuellen Einzelheiten sollen mehr in dunklen oder hellen Bildbereichen verschwinden, so lautete die Zielsetzung - ganz verhindern kann zwar auch JVC dieses Phänomen nicht, aber im Vergleich zu vielen anderen LCD-TVs, so zeigten unsere Bildtestreihen, ist die Qualität hier auf einem insgesamt erfreulichen Niveau, wenngleich immer noch zu verbessern.
Über einen Video-EQ verfügt der LT-26C50 ebenfalls, doch es stehen nur durchschnittlich viele Einstellmöglichkeiten zur Verfügung. Die üblichen Werte wie Bildschärfe und Kontrast sind mittels des übersichtlichen Menüs einzustellen. Auffällig sind zwei Helligkeits-Parameter (Helligkeit 1 und Helligkeit 2): Nummer 1 kümmert sich um die Stärke des Hintergrundlichtes, Nummer 2 betrifft die gesamte Bildhelligkeit. Es gibt ferner drei Modi für die Farbtemperatur (kühl, normal, warm), wir raten zur "normal"-Einstellung, für die meisten Quellen entpuppt sich diese als am meisten ausgewogen. Wählt man "Optionen" an, kommt man in ein weiteres Submenü.
Zwei verschiedene Helligkeitseinstellungen: Video EQ des LT-26C50
Regiepult: Im Options-Menü können die elektronischen Bildverbesserer zu- oder abgeschaltet werden
Hier finden sich weitere Funktionen wie die "Digital VNR", eine Rauschreduktion, die in drei Stufen schaltbar ist: Im "Auto"-Modus stellt der TV automatisch den Grad der Rauschverminderung ein, der den momentan herrschenden Gegebenheiten in Bezug auf das Bildsignal entspricht. Bei der Einstellung "Min" agiert die Rauschunterdrückung mit minimaler Intensität, ausreichend für leicht verrauschtes Material, zu schwach aber für eine richtig schlechte, von Rauschmustern durchzogene Signalqualität. Für derartige Signale ist "Max" die richtige Einstellung, wobei dann zwar ein großer Teil des Bildrausches eliminiert wurde, das Bild dafür aber durch Nachzieheffekte, Unschärfemuster und durch eine insgesamt unnatürlich-weiche, fast gemäldeartige Struktur an Attraktivität einbüßt. Insgesamt funktioniert die Einstellung "Auto" sehr gut, bei hervorragendem Quellmaterial schaltet sich der Rauschfilter nicht zu stark ein und nimmt dem Bild somit praktisch keine Brillanz und keine Schärfe.
"Super Digi Pure" (einstellbar "aus", "min", "auto" und "max") teilt sich in die beiden folgenden Funktionen auf:
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"Digi Pure" soll ein möglichst realistisches, natürliches Bild ermöglichen. Dies wird durch eine Glättung beziehungsweise eine Entfernung von unnötigen Kanten bei stark kontrastierenden Bildern erreicht. Das Gegenteil macht das System bei kontrastarmen Bildern, hier werden Kanten hinzugefügt, um das Bild schärfer, deutlicher und plastischer werden zu lassen. Auch bei "Digi Pure" gibt es die Einstellvarianten "Auto", "Min" und "Max". JVC empfiehlt, bei schlechten Signalquellen auf keinen Fall die maximale Einstellung einzusetzen, da dann im Signal enthaltene Rauschanteile noch stärker zur Geltung kommen.
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Die Bildbewegungs-Kompensation stellt Bildteile, die sich schnell verändern (z.B. der Ball in einem Fußball- oder einem Tennismatch) weicher und somit natürlicher dar.
Unter dem Punkt "Empfangssystem" kann die Fernsehnorm manuell angewählt werden, wenn beim normalerweise aktivierten automatischen Modus kein Bild oder ein fehlerhaftes Bild erscheint. Hinter dem Menü-Unterpunkt "Kino-Effekt" verbirgt sich eine Filter-Funktion, die dafür sorgt, dass ein Kinofilm weicher und natürlicher dargestellt wird - in der Praxis könnte man auf dieses Feature auch verzichten. "4:3" Auto Zoom" ist eine Option, bei der der Anwender auswählen kann, auf welches Format das 4:3 Normalbild gezoomt werden soll - "Panoramic", "14:9" oder "Normal" stehen zur Auswahl. Das "Colour Management" soll matte Farben brillanter und somit natürlicher darstellen, was in der Praxis gar nicht schlecht gelingt. Hinter "Picture Management" verbirgt sich eine Funktion, die Bilder mit vielen dunklen oder vielen hellen Bereichen deutlicher erscheinen lassen soll.
Die Taste "Zoom" auf der Fernbedienung umfasst ferner verschiedene Zoom-Modi, die wir kurz erklären:
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Auto: Wenn im Sendesignal oder im Signal eines externen Gerätes ein WSS-Signal enthalten ist, das das Seitenverhältnis des Bildes angibt (Wide Screen Signalling), schaltet das Fernsehgerät den Zoom-Modus je nach WSS-Signal automatisch auf die 16:9 Zoom-Betriebsart oder auf die Vollbild-Betriebsart umgeschaltet.
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Panoramic: Dieser Modus erweitert die linken und rechten Ränder des Normalbildes (Format 4:3) so, dass der Bildschirm ausgefüllt wird, ohne dass das Bild unnatürlich verzerrt wirkt. In der Praxis funktioniert dies sehr gut, das Bild wirkt von den Proportionen her gelungen, scharf und klar.
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14:9 Zoom: Dieser Modus vergrößert das Breitbild (Seitenverhältnis 14:9) so, dass die oberen und unteren Ränder des Bildes die des Bildschirms erreichen. Links und rechts bleiben schmale Ränder.
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16:9 Zoom: Dieser Modus vergrößert das 16:9 Breitbild so, dass der ganze Bildschirm ausgefüllt wird
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16:9 Zoom Untertitel: Dieser Modus vergrößert das 16:9 Breitbild samt Untertiteln so, dass der ganze Bildschirm ausgefüllt wird.
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Vollbild: Dieser Modus erweitert die linken und rechten Ränder des Normalbildes im Format 4:3 so, dass der Bildschirm komplett ausgefüllt wird - hier aber mit den bekannten Umwandlungs-Begleiterscheinungen, so erscheinen die Proportion danach verzerrt, und man braucht sich nicht zu wundern, dass die eben in normalem 4:3 noch schlanke Moderatorin plötzlich bei wie die Tochter von Bud Spencer aussieht.
Insgesamt eine gute, aber nicht überdurchschnittliche Ausstattung. Der Video-EQ
könnte noch mehr Parameter wie z.B. einen extra Schärferegler für hohe
Bildfrequenzen zur Optimierung der Detailtreue enthalten. Auch die Optionen für
das Farbmanagement sind etwas knapp bemessen, ein individuell justierbares
Farbmanagement wäre hier noch besser.
Bewertung
Anschlüsse
Nur Durchschnitt: Das Anschlussangebot
In Bezug auf das Anschlussangebot lassen sich keine Besonderheiten ausmachen. So stehen neben einem analogen PC-Anschluss zwei voll beschaltete Scartbuchsen (RGB/S-Video/FBAS) sowie ein S-Video- und ein FBAS-Terminal zur Verfügung. Der Komponenteneingang nimmt progressive Signale entgegen und ist als Extern 4-Eingang mit einem 2-Kanal-Audioeingang gekuppelt, so dass sich zum Bild- auch Tonsignale übertragen lassen. Zusätzlich steht ein Audioausgang zur Verfügung. Wir hoffen, dass JVC in der kommenden Generation ein HDMI- oder DVI-Interface mit in die Anschlussbestückung aufnimmt.
Bewertung
Bedienung
Zu bedienen ist der JVC-LCD-TV sehr einfach, was zum einen an den zwar optisch schlichten, aber leicht zu durchschauenden On Screen Menüs und zum anderen an der tadellosen Fernbedienung liegt. Letzterer fehlt zwar eine Illuminationsmöglichkeit, durch das zentral untergebrachte Navigationskreuz und die sinnvolle Anzahl an Tasten sammelt der IR-Controller aber Pluspunkte. Kurz muss man trotzdem die Bedienungsanleitung zur Hand nehmen, um die ganzen bildverbessernden Zusatzfunktionen richtig zu verstehen. Hier könnten die Beschreibungen in der Bedienungsanleitung durchaus noch ausführlicher sein.
Bewertung
Bild
PAL-Progressive
In unseren ersten Bildtestreihen haben wir den LT-26C50 mittels eines Komponentenkabels an unseren Onkyo DV-SP1000E angeschlossen, das kritische De-Interlacing übernimmt der ausgezeichnete De-Interlacer des Onkyo-Players. Bei "Star Wars Episode VI, die Rückkehr der Jeni-Ritter" zeigt JVCs LCD-Fernseher auf Anhieb eine gute Leistung. Bereits der Vorspann, der in gelber Schrift über den Screen läuft, gefällt durch den flüssigen Ablauf und fällt nicht durch Ruckeln oder Zittern negativ auf. Direkt in der ersten Szene sticht die hohe Gesamtbildschärfe ins Auge, das geschulte Auge erkennt jedoch immer noch direkt, dass es sich um einen mit LCD-Technologie arbeitenden Fernseher handelt: Lord Vaders tiefschwarze Maske wird zwar im Rahmen der LCD-Möglichkeiten sehr gut dargestellt, Highend-Plasmafernseher jedoch schaffen hier einen noch besseren Schwarzwert. Auch die Kontraste sind noch verbesserungswürdig, wie sich gerade bei Vaders dunklem Ornat deutlich nachvollziehen lässt. Sehr positiv zu vermerken ist das geringe Bildrauschen. Auch bei schnellen Bewegungen sind kaum Rauschmuster auszumachen. Als Bildeinstellung passt hier "normal" am besten, da bei "hart" das Bild zwar mehr Schärfe entwickelt, dafür aber auch gleichzeitig in Bezug auf den Kontrast etwas unharmonisch erscheint, es sind leichte Überstrahlungseffekte der hellen Anteile bei stark kontrastierenden Bildteilen zu beobachten. Die Bildschärfe kann man mittels des Schärfereglers noch etwas erhöhen, die digitale Rauschreduktion sollte hier auf "Minimum" eingestellt werden. Die drei Möglichkeiten zur Farbtemperatur (Warm, Normal, Kalt) lassen wenig Spielraum, mit "Normal" fährt man am besten.
Die Detaillierung ist ausgezeichnet, dies kann man beispielsweise bei Großaufnahmen von Jabbas Gesicht nachvollziehen oder auch bei C3-PO und seiner güldenen Außenhaut sehen. Auch die steinernen Wände in Jabbas wenig einladendem Palast sind sauber gezeichnet. In Kapitel 12, das in der Wüste spielt, erscheint die Außenhaut von Jabbas Wüstenschiff ebenso sorgfaltig detailliert wie das Fell von Chewbacca. Die Kontraste zwischen dem Wüstensand und dem blauen Himmel wirken stimmig. Die Bewegungsdarstellung überzeugt auch hier wieder, so z.B. als Lukes Laserschwert von R2D2 in die Luft katapultiert und von Luke, der selber durch die Luft wirbelt, aufgefangen wird. Das leider immer noch bei vielen LCD-Fernsehern auftretende Phänomen der Nachzieheffekte ist hier praktisch nicht mehr zu beobachten, was für eine sehr schnelle Reaktionszeit des Panels spricht. Gerade hier sind nochmals Verbesserungen im Vergleich zur Vorgängerserie (Beispiel: JVC LT-32C31) sichtbar, der doch ab und zu noch sichtbare Bewegungsunschärfen und Nachzieheffekte produzierte. Sehr gut stellt der LT-26C50 die Explosion von Jabbas Wüstenschiff dar, wo auch kleine Teile gut sichtbar quer durchs Bild spritzen. Insgesamt wirkt das Bild auch in den hier aufgezählten Szenen erfreulich rauscharm.
Bei Star Wars Episode 2 "Der Angriff der Klonkrieger" zeigen die Szenen in Amidalas Zimmer, dass in Bezug auf den Kontrastumfang ein LCD-Fernseher doch noch ein Stück von Röhrenfernsehern oder guten Plasmas entfernt ist. In den Sequenzen, in denen fast ausschließlich Schwarzanteile das Bild bestimmen, verschwinden kleine Einzelheiten im dunklen Einerlei. Auch wenn dieser Effekt durch die JVC-Bildverbesserungstechnologien weitaus weniger drastisch ausfällt als bei LCD-Geräten früherer Generationen, besteht hier immer noch Weiterentwicklungspotential. Prima meistert der JVC die wilde Verfolgungsjagd der beiden Jedis Obi-Wan und Anakin durch das Nachtleben auf Corusant. Die hell erleuchteten Gebäude werden detailliert und auch bei schnellen Bewegungen scharf dargestellt. Die Außenhaut der Fluggleiter zeigt auch feine Details (gut sichtbar, als Anakin in den gelben Gleiter springt, Kapitel 7). Auch bei "Training Day" kann der JVC-Fernseher überzeugen. Auffällig ist die für ein LCD-Gerät sehr ausgewogene Farbgebung, die nicht zu knallige und zu unreine Farbtöne produziert. So wirkt z.B. die Einrichtung der Frühstücksbar gleich zu Filmbeginn farblich harmonisch, gleichzeitig fällt die tadellose Detaillierung auf. Als visuelles Defizit sind die an schrägen Kanten ab und zu sichtbaren Treppenstufen-Muster anzuführen.
PAL-Interlaced
Sendet der Onkyo DV-SP1000E Interlaced-Bildsignale an den LT-26C50, muss sich der JVC um das De-Interlacing kümmern, was ihm deutlich schlechter gelingt als dem Onkyo. Gut sehen kann man das z.B. gleich zu Beginn von Kapitel 20 von "Episode VI", als die von den Rebellen gekaperte Raumfähre des Imperiums auf Endor landet: Die am Horizont sichtbaren Bergkuppen wirken beim De-Interlacing des JVCs pixelig, unruhig, hinzu gesellen sich Rauschmuster, während beim Onkyo bis auf die auf dem Master vorhandenen Reste von Bildrauschen keine visuellen Einschränkungen zu sehen sind. Fairerweise müssen wir hier natürlich hinzufügen, dass der DV-SP1000E einen erstklassigen Interlacer eingebaut hat und auch preislich in der absoluten Highend-Liga zu Hause ist. Auch bei der Verfolgungsjagd mit den Soldaten des Imperiums auf Endor merkt man den Unterschied, bei den dortigen sehr schnellen Bewegungen produziert der De-Interlacer des JVC ein etwas matschiges Bild, während das De-Interlacing des Onkyo auch sehr schnelle Bewegungsabläufe praktisch ohne Schärfeverluste mustergültig darstellt. Insgesamt ist der De-Interlacer des LT-26C50 nicht schlecht, aber auch nicht überdurchschnittlich gut, so dass wir raten, den LT-26C50 am besten mit einer Progressive-Bildquelle über den Komponenteneingang zu betreiben.
Vergleich Plasma-LCD
Im Vergleich mit Plasma-Bildschirmen kommt der JVC summa summarum gar nicht schlecht weg. Nur Ausnahme-Plasmabildschirme wie der Pioneer PDP-435FDE oder der NEC Plasma 42XR3 übertreffen den JVC in Bezug auf die Bild-Gesamtqualität. Besonders der Pioneer-Schirm bietet ein noch harmonischeres Bild mit besserem Kontrastumfang, der speziell durch die ausgezeichnete Schwarzwiedergabe überzeugt. Großer Pluspunkt des NEC ist die brillante Bildschärfe, an die der JVC nicht heranreicht. Beide Plasmabildschirme, sowohl NEC als auch Pioneer, haben zudem eine sichtbar bessere Bilddarstellung bei schrägen Kanten: Störende Treppenstufeneffekte fallen hier kaum auf. Erstaunlich gut hat JVC das leidige Thema Farbmanagement im Griff, dies zeigt auch der Vergleich mit den beiden Ausnahme-Plasmas. Nur der Pioneer-Schirm wirkt noch ausgeglichener und stellt schwierige Farbkombinationen, wie sie z.B. bei Sonnenuntergängen oder Hautfarben auftauchen, noch stimmiger dar. Prima agiert das JVC-Panel bei schnellen Bewegungen - dies zeigt, dass die Reaktionszeit inzwischen wirklich kurz ist. Kaum Nachzieheffekte oder Pixelbildungen sind sichtbar. Nachholbedarf besteht für den LT-26C50 in Bezug auf das geräteinterne De-Interlacing. Gerade der Pioneer PDP-435FDE, der, was man nicht vergessen darf, auch sehr viel teurer ist, beweist, wie gut interne De-Interlacer in TV-Geräten heute arbeiten können. Da muss man schon einen Elite-DVD-Player zum Vergleich heranziehen, um nochmals bessere Resultate zu erhalten.
TV-Tuner
Der TV-Tuner überzeugt durch ein natürlich wirkendes Bild mit angenehmer Bildschärfe. Unnatürliche Überschärfungseffekte sind praktisch keine auszumachen, im Vergleich zum JVC LT-32C31 wirkt das Bild etwas weicher gezeichnet, was dafür sorgt, dass bei Sendern mit sehr guter Empfangqualität noch etwas mehr maximale Bildschärfe möglich wäre. Man kann zwar mittels des Schärfereglers im Video-EQ nachregulieren, doch dann läuft man in Gefahr, ein leicht unnatürlich wirkendes Bild mit Überschärfungseffekten als Ergebnis zu bekommen. Die eingebaute Rauschreduktion arbeitet bei TV-Sendern mit schlechterer Qualität zuverlässig und sorgt für erträgliche Bilder auch bei deutlich gestörten Signalen. Auch im TV-Betrieb gefallen die tiefen und satten Farben. Die Bildruhe weiß zu überzeugen, so dass man bilanzierend festhalten kann, dass auch der Tuner den insgesamt positiven visuellen Eindruck unterstützt.
Bewertung
Klang
Die akustischen Voraussetzungen für guten Sound sind bei flachen LCD-Fernsehern konstruktionsbedingt nicht gerade gut, denn brauchbarer Klang benötigt Platz, gerade, wenn es um eine gute Wiedergabe im Bassbereich geht. Problem ist ferner, dass sich der Stereoeffekt durch die eng beieinander liegenden Lautsprecher stark in Grenzen hält. Damit trotzdem zumindest einigermaßen gute Ergebnisse zu verbuchen sind, griff JVC in die elektronische Trickkiste und bietet mit Active Hyber Bass (A.H.B.) ein System zur Bassoptimierung an, das in der Praxis für etwas mehr Fülle und etwas weniger hohlen Klang sorgt. Als zweites Feature findet sich BBE, hier stehen eine Verbesserung der Sprachverständlichkeit und mehr Klarheit bei der Musikübertragung im Fokus der Bemühungen. Hinter "3D Sound" verbergen sich schaltbare Surround-Effekte, die in Verbindung mit A.H.B. und BBE ein kräftigeres Klangbild erzeugen sollen. Was nutzt dies alles in der täglichen Hörpraxis? Nun, für das Anhören der Nachrichten und der Lieblings-Soap reichen die Leistungen problemlos aus. Der LT-26C50 ist akustisch sogar besser als der LT-32C31, der im direkten Hörvergleich hohler und weniger ausgewogen klingt. Bei normalen Pegeln ist sogar ein gewisses Volumen zu erzielen. Insgesamt kann man also bilanzieren: Der Klang ist besser, als man vielleicht aufgrund der ungünstigen Voraussetzungen denken könnte.
Bewertung
Fazit
JVC hat mit dem LT-26C50 einen insgesamt überzeugenden LCD-Fernseher auf die Beine gestellt, der eindrucksvoll demonstriert, wie weit die LCD-Technik inzwischen gediehen ist. Besonders auffällig ist die sehr gute Farbwiedergabe, die von der knalligen, unsauberen Darstellung früherer LCD-Generationen meilenweit entfernt ist. Besonders auch die Farbreinheit und die angenehme Intensität gefallen. Der nächste Pluspunkt des JVC ist das tadellose Management auch schneller Bewegungen oder Kameraschwenks, Unschärfe- oder Nachzieheffekte produziert der LT-26C50 kaum und zeigt damit deutlich, wie reaktionsschnell moderne Panels sein können. Allerdings spielt der LT-26C50 nur dann seine Trümpfe aus, wenn er mit Vollbild-Signalen versorgt wird, das interne De-Interlacing kann nicht restlos begeistern. Der Schwarzwert, der bei einem LCD-Gerät immer eine besonders kritische Beobachtung verdient, ist beim JVC in Ordnung. Die hoch liegende Gesamtbildschärfe vervollständigt den sehr positiven visuellen Gesamteindruck. Kleine Schwächen: In sehr dunklen Szenen ist der Kontrast nicht optimal, was wiederum damit zusammenhängt, dass kein LCD-Gerät einen perfekten Schwarzwert vorweisen kann. Hier muss man aber der Fairness halber hinzufügen, dass sich der JVC besser schlägt als viele Konkurrenten. Zweiter kleiner Minuspunkt sind die ab und zu an schrägen Kanten auftauchenden Treppenstufen. Größter Nachteil des LT-26C50 ist aber die Tatsache, dass es weder ein DVI- noch ein HDMI-Interface gibt. Hier muss JVC beim Nachfolger unbedingt nachbessern. Ansonsten gibt es keine Schwächen, denn die Verarbeitung ist prima und die Bedienung einfach.
Der LT-26C50 überzeugt mit einem harmonischen Bild und einfachem Handling
Obere Mittelklasse
Test 02. März 2005
Preis-/Leistungsverhältnis
Pro:
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Erstaunlich natürliche Farbdarstellung
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Sehr gutes Bild auch unter Einfall von hellem Tageslicht
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Hoch liegende Bildschärfe
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Ausgereifte, flüssige Bewegungsdarstellung bei direkter Progressive Ansteuerung
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Einfache Bedienung
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Gute Verarbeitung
Contra:
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Weder DVI- noch HDMI-Interface
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De-Interlacer könnte noch effektiver arbeiten
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Leichter Treppenstufeneffekt auszumachen
Hauptmerkmale LT-32C31BUE
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Integrierter Tuner
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W-XGA (1.366 x 768 Pixel) Display
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Kontrastverhältnis: 800:1
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Helligkeit: 500 cd/m²
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Blickwinkel: 170 Grad
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D.I.S.T. (Digital Image Scaling Technology): hochauflösendes Bild
Grundkomponenten: hochpräzise I-P-Umwandlung und -Formatierung
Unterstützende Komponenten: Super DigiPure, dynamisches Bild-Management-System, Farb-Management und dynamische Schwarzpegelsteuerung/Steuerung der Gamma-Linie -
R/F 1-Tuner
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1-Tuner PaP (Bild und Bild)
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PaT (Bild und Text) Dual Screen
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Automatische Formatumschaltung
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Breitbild-Modi
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Farbtemperatureinstellung
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A2/NICAM Stereo
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20 W Gesamtausgangsleistung (RMS) von zwei vorderen Oblique-Cone-Lautsprechern
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3D Sound
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BBE® Sound System und AHB (Active Hyper Bass)
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NTSC Wiedergabe
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Komponenteneingang kompatibel mit HD 1080i (HD 1125i) 50/60 Hz und 720 p/60 Hz-Signalen
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Favourite Channel mit VSM (Video Status Memory)
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T-V Link
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Megatext: Speicher für 1.500 Seiten (Level 2.5)
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Mit Tischfuß
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Preis: 2.499 €
Test: Carsten Rampacher
03. März 2005