Test: Infinity Beta-Serie schafft Spitzenergebnis!

Wir danken unserem Kooperationspartner HIFI-REGLER für das Bereitstellen der Hörräume und des Testequipments

Wer auf hohem Level Mehrkanal-Musik hören möchte, sollte sich am besten vier Standlautsprecher und einen großvolumigen Center zulegen. Nur: Wenn die Lautsprecher von einer ansprechenden Qualität sein sollen, verschlingen solche System nicht selten immense Geldbeträge. Dass man auch mit einer vergleichsweise tragbaren Investition zu einem solchen Lautsprecher-Set für gehobene Ansprüche kommen kann, möchte Infinity mit einem 5.1-Paket der Beta-Serie unter Beweis stellen: Für 2.844 EUR inklusive kräftigem aktivem Subwoofer wechselt unser Test-Ensemble den Besitzer. 

Unsere Test-Konfiguration im Überblick (lieferbare Farben Schwarz, Kirsche, Buche):

  • Beta 40 3-Wege-Standlautsprecher (25-mm-Hochtöner, 13-cm-Mitteltöner, zwei 16,5-cm-Basschassis), 399,-- EUR/Stück

  • Beta 50 3-Wege-Standlautsprecher (25-mm-Hochtöner, 13-cm-Mitteltöner, zwei 20-cm-Basschassis), 499,-- EUR/Stück

  • Beta C360 3-Wege-Center (25-mm-Hochtöner, 10-cm-Mitteltöner, zwei 16,5-cm-Basschassis), 349,-- EUR/Stück

  • Beta SW12 Aktiver Subwoofer mit 500 Watt Leistung (Basschassis 30,5 cm), 699,-- EUR/Stück

  • Gesamtpreis: 2.844 EUR

"Goldene Zeiten": Bi-wiring-fähige Anschlussfelder bei Beta 40 und Beta 50

Sorgfältig: Die Beta-Lautsprecher bieten eine sehr ansprechende Kantenverarbeitung

Natürlich stellen auch rund 2.850 EUR eine stattliche Summe dar, aber, so viel sei bereits an dieser Stelle verraten, man bekommt dafür auch eine Menge geboten - auch wenn man zunächst in Anbetracht der Optik eher an biedere Hausmannskost denkt: Schlichte, etwas nüchtern anmutende Gehäuse, die ohne die altbacken wirkenden Frontschutzgitter attraktiver sind, zeugen von einer klaren Ausrichtung auf maximalen Nutzwert, Designpreise wird Infinity mit diesen Boxen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine abräumen können. Haltbar und solide wirken alle Komponenten trotz der wenig aufregenden Verpackung: Die Verarbeitung ist sehr sauber, bi-wiring-fähige, vergoldete Anschlussterminals bei Beta 40 und Beta 50 verstärken den sehr guten Eindruck ebenso wie saubere Passungen der einzelnen Lautsprecher-Systeme und die sehr gute Kantenverarbeitung - für diesen Kaufpreis kann man kaum mehr erwarten. 

Die technischen Merkmale aller Lautsprecher

Für SACD und DVD-Audio geeignet: Der C.M.M.D-Hochtöner

Kräftig: Bassbestückung bei der Beta 50

  • Alle Modelle der Beta Serie sind mit überarbeiteten C.M.M.D.-Hochtönern ausgestattet. Damit erweitert sich der Übertragungsbereich
    dieses Hochtöners auf über 40 kHz – die unvermeidlichen Membranesonanzen verschieben sich dabei in
    einen Bereich jenseits der Hörgrenze. Die Folge soll eine klare, offene und detailreiche Wiedergabe hoher Frequenzen sein, die auch dann natürlich
    bleibt, wenn hochauflösende Musikformate (z.B. DVD-Audio und SACD) hohe Anforderungen stellen.

  • Auch alle übrigen Lautsprecherchassis der Beta Serie verwenden C.M.M.D.-Technik (Ceramic Metal Matrix Diaphragm) – dabei handelt es sich um
    den gleichen patentierten Aufbau von Lautsprechermembranen wie im Spitzenmodell von Infinity, der Prelude™ MTS. Das Ergebnis ist, so Infinity, ein gesteigerter Detailreichtum und eine höhere Musikalität. Eine C.M.M.D.-Membran besteht aus mehreren Lagen: Auf eine Trägerschicht aus
    Aluminium wird durch Anodisieren beidseitig eine Schicht aus einem keramischen Verbundmaterial aufgetragen, Alumena genannt. Dadurch
    entstehen Lautsprechermembranen mit sehr niedriger Masse und zugleich extrem hoher Steifigkeit. Außergewöhnliche Impulsfestigkeit, drastisch
    reduzierte Eigenresonanzen und deutlich weniger Verzerrungen sind die Folge. Alles zusammen sorgt über den gesamten Frequenzbereich für
    gute Detailauflösung und für ein homogenes Klangbild ohne Einbrüche im Frequenzgang.

  • Alle Modelle der Beta Serie sind mit einer patentierten Schallführung namens Constant Acoustic Impedance high-frequency Waveguide
    versehen. Bei dieser Neuentwicklung von Infinity handelt es sich um eine Art Schalltrichter, der sich von innen nach außen wölbt. Der exakte
    Verlauf dieser Wölbung entstand am Computer. Mit dieser Schallführung lassen sich mehrere Ziele verwirklichen: optimale Schallverteilung auf
    Achse und davon abweichend, ausgeglichener Frequenzverlauf mit zugleich höherem Schalldruck und ein möglichst übergangsloses
    Zusammenspiel zwischen Mitteltönern und Basschassis.

  • Hochwertige Bauteile und eine solide Konstruktion sollen die Beta-Serie kennzeichnen. Alle Modelle sind mit schweren, innen versteiften Gehäusen ausgestattet.
    Dadurch wird ein Mitschwingen der Gehäusewände weitgehend vermieden, was Verfärbungen und damit einen verwaschenen Klang bei
    musikalischen Feinheiten zur Folge hätte. Schmale Schallwände und besonders geformte Chassisrahmen verringern Schallbeugungen auf ein
    Mindestmaß und garantieren stabile und präzise Abbildung in einem weiträumigen Klangpanorama. Alle Beta-Lautsprecher haben ein
    abgeschirmtes Magnetfeld, so dass man sie jederzeit direkt neben ein Fernsehgerät stellen kann.

Die Daten unserer Testkandidaten:

Beta 50:

Sehr musikalisch: Die Beta 50

Wer leistungsstarke Frontlautsprecher unter 500 EUR sucht, die selbst vor einer sehr ansprechenden Stereowiedergabe nicht "zurückschrecken", sollte sich auf jeden Fall auch bei Infinity umsehen, denn der 3-Wege-Standlautsprecher Beta 50, das Spitzenmodell der Beta Lautsprecherserie, schreit mit einem Frequenzgang von 30 Hz bis 40 kHz förmlich nach vielfältigen musikalischen und heimcineastischen Aufgaben. Verstärker mit einer Leistungsabgabe von bis zu 250 Watt können an die 8-Ohm-Box angeschlossen werden - doch selbst weniger kraftvolle Verstärker können mit der Beta 50 dank ihres guten Wirkungsgrades von 91 dB (2,83 V/1 m) zusammenarbeiten. Die Maße: 1,05 m hoch, 26,5 cm breit und 37,2 cm tief. Die Chassisbestückung: ein 25-mm-C.M.M.D.-Hochtöner mit Constant Acoustic Impedance-Schallführung, ein 13-cm-C.M.M.D.-Mitteltöner und zwei 20-cm-C.M.M.D.-Basschassis. Zur Vielseitigkeit des Beta 50 gehört auch die Möglichkeit des Bi-Wiring: Die Lautsprecheranschlüsse gestatten nämlich den Anschluss zweier Kabel – eines für den Bassbereich und ein zweites für den Mittelhochtonbereich. Bi-Wiring kann man entweder mit einem einzigen Verstärker betreiben, oder mit zwei getrennten Verstärkern (Bi-Amping), um so in den vollen Genuss der klanglichen Vorzüge solcher Konfigurationen zu kommen. Die Beta 50 verfügt auch über zweifach verwendbare Spikes – am einen Ende sind sie zugespitzt, am anderen abgerundet. Folglich kann man den Lautsprecher sowohl auf einem Teppich als auch auf einem glatten Boden akustisch optimal abkoppeln, ein wichtiger Beitrag für optimale Präzision bei der Basswiedergabe.

Beta 40

Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis: Die Beta 40

Auch DVD-Audio- und SACD-geeignet: Die Beta 40, ein Standlautsprecher mit im Vergleich zur Beta 50 etwas schlankeren Maßen: 95 cm hoch, 25 cm breit und 33,3 cm tief und bei einer hochwertigen Mehrkanal-Konfiguration als sehr musikalische Surroundbox einzusetzen. Der Frequenzgang reicht hier von 40 Hz bis 40 kHz, die Impedanz beträgt ebenfalls 8 Ohm. Verstärker bis zu einer Leistung von 200 Watt können zusammen mit der Beta betrieben werden - wegen des Wirkungsgrades von 91 dB (2,83 V/1m) können aber auch weniger leistungsstarke Verstärker mit der Beta 40 zusammenarbeiten. Das weiträumige und natürliche Klangbild soll  sich in nahezu allen Konfigurationen als perfektes Zusammenwirken von Kraft und Feinfühligkeit offenbaren - so verspricht es der Hersteller, wir warten lieber die Testreihen ab. Der Hochtöner hat einen Membrandurchmesser von 25 mm und arbeitet mit einer CAI-Schallführung. Der Mitteltöner misst 13 cm und die beiden Basschassis je 16,5 cm. Wie die Beta 50 lässt sich auch die Beta 40 so verkabeln, dass Bi-Wiring und Bi-Amping möglich sind. Ihre Spikes haben ebenfalls ein spitzes und ein rundes Ende. 

Beta C360 

Wer einen preislich fair kalkulierten, aber sehr leistungsstarken Center sucht, muss sich darauf gefasst machen, kein großes Angebot auf dem Markt vorzufinden. Infinity  jedoch hat ein Herz für preis-/leistungsbewusste Kunden, die einen hoch belastbaren und üppig dimensionierten vorderen mittleren Lautsprecher suchen: Der Beta C360 (oben im Bild, H x B x T: 21,5 x 65 x 39,8 cm) eignet sich sehr gut für große Anlagen, denn er weist den identischen Frequenzgang wie die Beta 40 auf. Respekt, 40 Hz bis 40 kHz sind ausgezeichnet für einen Center. Verstärker bis zu einer Leistung von 200 Watt können verwendet werden, der Wirkungsgrad liegt auch hier bei 91 dB (2,83 V/1 m) und die Impedanz bei 8 Ohm. Die Box hat einem 25-mm-Hochtöner mit CAI-Schallführung, einen 10-cm-Mitteltöner sowie zwei 16,5-cm-Basschassis. Das Magnetfelder ist abgeschirmt. Insgesamt waren wir auf den großen Center besonders gespannt, denn mit seinem großen Gehäuse dürfte auch die Wiedergabe des unteren Mittelton- und des Tieftonbereiches außerordentlich gut gelingen. 

 

Beta SW-12

Achtung, Gefahr im Verzug: Der Beta SW-12 kann ausbrechen wie ein Vulkan

Der Regler für den Pegel wäre auf der Gehäusevorderseite besser aufgehoben

 

Besonders diejenigen potentiellen Käufer, die Action-Reißer und Science Fiction-Epen lieben, brauchen ihn: Den kraftvoll zupackenden aktiven Subwoofer, der effektstarken Filmen im unteren Frequenzbereich die Würze verleiht, dass man den Bass nicht nur entfernt hört, sondern direkt spürt. Klar für uns, dass daher ein potenter aktiver Subwoofer zum "Beta-Team" gehören muss: Im Beta SW-12 (Bild oben) arbeitet ein 30,5-cm-Basschassis, und der eingebaute Verstärker liefert 500 Watt RMS - das reicht auch für die Beschallung größerer Lokalitäten, gleichzeitig bleibt das Gehäuse noch recht kompakt.. Mit dem Bass Optimization System™, einer Eigenentwicklung von Infinity, lässt sich der SW-12 dem jeweiligen Wohnraum anpassen. Der Subwoofer verfügt über ein C.M.M.D.-Basschassis und ist einfach im Hörraum zu platzieren. Mit einem Frequenzgang (bei +/- 3 dB) von 28 bis 150 Hz kann man zumindest dem Papier nach auch in Bezug auf den maximal möglichen Tiefgang kaum Kritik anbringen. Ob der Subwoofer auch im Testbetrieb so leistungsfähig ist, klären wir später. Mit einem Gewicht von 20,5 kg gehört der Basslautsprecher auf jeden Fall zu den Vertretern des "Mittelschwergewichts". Kleine Schwäche am Rande: Ein Kaltgeräte-Steckeranschluss würde sich vom qualitativen Eindruck her deutlich besser machen als das billig wirkende, aus dem SW-12 kommende Netzkabel. 


Bevor wir nun zu den Ergebnissen aus unseren Klangtestreihen kommen, wollen wir noch kurz unser Testequipment vorstellen - selbstverständlich kamen nur sehr hochwertige Komponenten zum Einsatz.

Oben offen für beste Luftzufuhr: Der AVC-A1SRA trieb den Pegel souverän bis ganz nach oben

Als AV-Verstärker wählten wir den sehr leistungsstarken und uns bestens bekannten  Denon AVC-A1SRA, bis auf das Dolby Pro Logic IIx-Update und den HDCD-Decoder baugleich mit dem ausführlich getesteten AVC-A1SR. Dass in Japan bereits der Nachfolger AVC-A1XV vorgestellt wurde, der in den USA mit zusätzlichem Tunerteil als AV-Receiver AVR-5850 verkauft wird, ändert nichts an der Tatsache, dass der Denon immer noch ein exzellentes Gerät ist.

Mr. Perfect: Der Onkyo DV-SP1000E ist der beste DVD-Player, den es gibt

Als DVD-Player kam ebenfalls nur das Beste vom Besten in Frage - und wer die ultimative DVD-Wiedergabemaschine sucht, wird unweigerlich beim Onkyo DV-SP1000E landen, der im Test die besten Ergebnisse aller bislang durchgecheckten DVD-Spieler erbracht hat - und zwar mit Abstand. Gerade auch seine perfekten akustischen Leistungen prädestinieren den 4.600 EUR-Boliden für seine Funktion als Tonlieferant digital und analog hier im Test.

Für die entsprechende Güte bei Verkabelung und Stromzufuhr garantieren hochwertige Komponenten unseres Technologiepartners Oehlbach - denn nur, wenn alle Glieder der Wiedergabekette entsprechend hochwertig ausgelegt sind, stimmt am Ende das akustische Ergebnis. Und, wie die Testreihen eindrucksvoll belegen, der Aufwand hat sich gelohnt: Das Infinity Beta-Set begeisterte auf der ganzen Linie.

Klang

Musik:

  • Ludwig van Beethoven, Pastorale (Dolby Digital 5.1): Sehr homogenes Front-Klangbild zwischen Front links/rechts und Center, selten gerade bei von den Gehäusen her nicht identischen Lautsprechern (Center hat andere Gehäusemaße, anders dimensionierte Chassis, außerdem liegt Center quer). Zu achten ist nur auf die richtige Aufstellungshöhe (Ohrhöhe!) des Centerlautsprechers, er sollte weder höher noch tiefer montiert werden. Liegt er etwas tiefer, sollte man den Center auf jeden Fall entsprechend anwinkeln). Bereits während des Einpegelvorgangs fiel die großartige Harmonie zwischen den Boxen auf. Ebenfalls auf sehr hohem Level ist dasManagement der Dynamiksprünge. Für anspruchsvolle Hörer dürfte der absolut natürliche, sehr greifbare Klang mit überragender Brillanz bei der Höhenwiedergabe ein wichtiges Argument sein. Die Höhen bringen gerade bei gehobener Lautstärke ein unglaublich hohes Maß an Strahlkraft mit und ertönen selbst bei extremen Pegeln (Denon AVC-A1SRA auf -3dB-Einstellung) nie schrill oder gepresst. Das zeigt, dass die Beta-Lautsprecher auch in extensiven Hörräumen deutlich über 40 Quadratmeter eingesetzt werden können und dass die Pegelfestigkeit auf exzellentem Niveau ist. Bei der Wiedergabe von klassischer oder Jazz-Musik kann man in Anbetracht des einerseits straffen und präzisen, andererseits aber angenehm vollen Basses der großen Beta 50 schon beinahe auf den aktiven Subwoofer verzichten, es klingt nur mit den Frontlautsprechern sogar noch runder und stimmiger, das Bassfundament reicht problemlos aus. Herausragendist  gerade hier die Detaillierung - auch das feine Abklingen der Musik gelang den Beta-Lautsprechern mit viel Sorgfalt.
  • Brasilian Bossa/DTS 96/24-DVD: Exzellente Möglichkeit zur Ortung jedes einzelnen Instrumentes, herauszuhören ist ferner die sehr präzise, passende Tiefenstaffelung. Durch die Verwendung der Beta 40 Standlautsprecher für den Surroundbetrieb beeindruckt unsere Systemlösung auch beim Surroundsound durch ein sehr facettenreiches, weitläufiges Klangbild. Auffällig vor allem in Bezug auf die gelungene Front-Klangkulisse: Das engagiert gespielte Piano wird in hoher Klarheit und mit viel Lebendigkeit wiedergegeben, der Bass ertönt straff und mit natürlicher Raumwirkung. Insgesamt ein spitzenmäßiger Bühnenaufbau, das Infinity-Ensemble schafft viel Atmosphäre und Authentizität und erreicht damit fast mühelos das Niveau weitaus höherer Preisklassen.
  • Stereo, DVD-Audio 192 kHz/24-Bit, Incognito/Deep Waters7technics Jazzport 1999: Bei diesem außergewöhnlichen Stück realisierten die beiden Beta 50 eine für diese Preisklasse fast schon sensationelle Stimmwiedergaben. Mit einer extrem hohen Ausdruckskraft wird die Stimme der Sängerin zu einem intensiven, faszinierenden Vergnügen. Zum erstklassigen Gesamteindruck passt auch die praktisch optimale Einarbeitung der Instrumente, die trotz der superben Stimmdarbietung nie untergehen, sondern fein auflösend präsentiert werden. 
  • Stereo, HDCD "the essential James Bond": Bei "the essential James Bond" begeistern die Infinity Beta 50 aufs neue: Mit viel Verve und einem ausgezeichneten Aufbau der virtuellen Bühne sorgen sie auch bei erfahrenen Hörern für glückliche Gesichter. Ein solches akustisches Feuerwerk hätten wir den optisch eher schlichten Lautsprechern nie zugetraut. Infinity verpackt feinste Technik im bürgerlichen Gewand und sorgt so für überraschte Gesichter bei audiophilem Publikum: Stellt man die Beta hinter einem Vorhang versteckt auf, so würde garantiert ein großer Teil des Auditoriums denken, dass hier sündhaft teure Nobel-Boxen aufspielen. Der Anfang von "Live and Let die" brilliert durch die höchst emotionale Darstellung - hier muss man einfach zuhören, die Infinity-Lautsprechern geben nicht einfach wieder , sie bieten entscheidend mehr: Sie würzen selbst diese exzellent aufgenommene CD noch mit einer zusätzlichen Brise akustischer Eleganz und einem kräftigen Schuss an Brillanz. Auch Wechsel der Tempi, von denen gerade dieses Stück einen großen Teil seines spezifischen Reizes bezieht, meistern die Beta 50 mit außerordentlicher Gelassenheit. Nie wirken die Boxen gestresst oder außer Atem, hier sind Ausnahme-Sportler entstanden, die für jede noch so extreme Situation Reserven haben: Die Höhen verlieren in keiner Situation an Ausdruckskraft, der Klang wird auch bei sehr kräftigen Pegeln nicht belegt oder blechern. Perfekt für die Beta 50: Der Flöten-Part zu Beginn von "A View to a Kill" - wir haben bislang noch kaum eine Box, schon gar nicht in dieser Preisliga, gehört, die dieses schwierige Stück mit einer so großen Sorgfalt umgesetzt hat. Die Folge: Maximaler Hörspaß.

Schlagkräftiges Duo: Die Beta 50 und der Beta SW-12 erlauben maximalen Bassdruck

  • Dolby Pro Logic II, Trance-, Dance- und Technomusik: Auch hier schlagen die Betas voll zu: Besonders die extreme Pegelfestigkeit ist schier unglaublich, die nächste Privatparty kann kommen. Im Multichannel-Stereobetrieb waren keine Einbrüche oder gar Ausfälle bei allen Komponenten zu verzeichnen. Mit unerschütterlicher Souveränität pumpte der überragende Subwoofer auch bei hohen Pegeln noch massive Bassenergie in den Hörraum und brillierte gleichzeitig mit einer lobenswerten Präzision. Besonderes Lob verdient das aufwändige Subwoofer-Gehäuse: Nie drangen unschöne Resonanzen an unsere Ohren. Zudem schlug der Basslautsprecher auch bei extremen Pegeln praktisch nie durch. Der große Center schlug sich hier, ebenso wie in den anderen Testläufen, wieder weit überdurchschnittlich, seine großartige räumliche Weite und sein bestens abgestufter Klang sorgen für eine Ausnahmeposition: Für das Geld zusammen mit dem Nubert nuWave CS-65 der momentan beste Mittenlautsprecher.
  • DTS Audio-Sampler, Insane Clown Posse, Ain't no Bidness: Der Subwoofer beeindruckt durch extrem guten Tiefgang und durch seine immense Kraft. Ein exzellenter, sauber abgestimmter Surroundbereich mit schneller, frischer Effektwiedergabe erhöht den Hörspaß weiter. Die Frontlautsprecher sorgen für ein stimmiges Grundfundament. Ferner zu loben ist die insgesamt hoch liegende Homogenität aller Boxen. Auch kleine musikalische Effekte im harten Hip-Hop-Song arbeitet das Beta-System auf Spitzenniveau ein. Schon der Beginn von "Dragon Attack" (Queen, gleicher DTS-Sampler) verdeutlicht mit überragendem Volumen, einer präzisen Präsentation der Vocals, einer ausdrucksstarken E-Gitarre und einem gleichermaßen kräftigen wie sauberen Bass, dass es für diese Kaufpreise momentan kaum etwas Vergleichbares gibt. 
  • SACD, Multichannel: Brian Ferry, Frantic, "Ja Nun Hons Pris": Die Frauenstimme gleich zu Beginn, wunderbar ausdrucksstark aufgenommen, wird vom Infinity-Ensemble in ungefiltert natürlicher, gekonnt mystischer Anmutung in den Hörraum getragen. Erneut brillieren die charismatischen E-Gitarren-Parts, aber auch das dynamische Schlagzeug und die Stimme von Ferry durchdringen den Hörraum mit einer charakterstarken und facettenreichen Wiedergabe. Der klare, aufgeräumte Hochtonbereich macht hier deutlich, dass die Beta-Lautsprecher auch für die anspruchsvolle Hochtonwiedergabe von qualitativ hochwertigen SACDs geeignet sind.

Kinoton:

  • "Minority Report" (DTS-Trailer DVD Nr. 7): Sehr souveräne, räumlich phänomenale Darstellung. Die praktisch perfekte Übertragung der ultratrockenen Bässe, wenn Tom Cruise auf seine Gegner feuert und die Gegner auf ihn schießen, zeichnet den SW-12 im Besonderen aus. Nur wenige Subwoofer beherrschen eine derart präzise Wiedergabe, auf dem Preislevel des SW-12 dürfte sich sogar kein direkter Konkurrent finden, der auch nur annähernd Vergleichbares bietet. Selbst bei forcierter Lautstärke schlug der aktive Subwoofer nicht an, auch traten keine Gehäusegeräusche auf. Die beiden Beta 40 im Surroundeinsatz garantierten eine lebendige Klangkulisse, die vor allem auch bei der Hochtonwiedergabe eine erstaunliche Präzision garantiert. Mit viel Schwung befördert der große Center alle Effekte, die von vorn aus der Mitte kommen, in den Hörraum. 
  • Der SW-12 zeichnet sich gerade im Filmtonbetrieb durch seinen immesen Tiefgang und viel Volumen in allen "Lebenslagen" aus, gut zu hören bei "Behind Enemy Lines" (DTS Demo DVD Nr. 7). Die sich steigernde Spannung, die fast schon fühlbar ist, wird äußerst realistisch in den Hörraum übertragen. Die Übernahmefrequenz sollte wie bei THX Ultra 2 auf 80Hz eingestellt werden, um auch die Qualitäten des Beta SW-12 unter Beweis stellen zu können, wer es absolut homogen, dafür etwas weniger gewaltig mag, kann auch die 60 Hz-Stellung ausprobieren. Die Explosionen reißen das Auditorium förmlich aus den Sitzen und die Kugeln fliegen aus allen Richtungen am Zuhörer vorbei - die Folge: Eine unbedarfte Hörerschaft wird unweigerlich in Deckung gehen. Aber auch kleine Effekte werden mit viel Sorgfalt wiedergegeben, so das natürlich klingende, entfernte Bellen eines Hundes oder das gespenstische Lachen eines kleinen Kindes, das zwischen den Ruinen herumirrt. Der Music Score, der durch seinen nachhaltigen Einsatz die in der Luft liegende, kalte Gefahr eindrucksvoll akustisch unterfüttert, wird ebenfalls mit geradezu drückender Kraft vorgetragen, was zu einer nervenzermürbenden Spannung dieser Sequenz führt. 
  • Sehr realistisches Schlachtgeschrei in der Anfangsszene von "Gladiator" (DTS Demo DVD Nr. 5). Hier wird eine extrem breite Klangkulisse aufgebaut, die es dem Zuhörer eindrucksvoll verdeutlicht, dass hier Tausende von Soldaten für den Sieg des römischen Imperiums kämpfen. Alle Dynamiksprünge werden souverän wiedergegeben, der weitläufig und mit Nachdruck dargebotene Music Score trägt ebenfalls zu einem bombastischen Gesamteindruck bei, der die Faszination dieses Blockbusters bestens wiedergibt. Das Abfeuern der Brandpfeile, das Schnalzen der Bogen und der schnelle Flug, werden in ausgezeichneter Dynamik übertragen. Mit einer brachialen Wucht schlagen die Brandkugeln im gegnerischen Lager ein, der dumpfe Nachhall der Explosionen wird vom aktiven Subwoofer sehr gut herausgearbeitet.
  • Titan A.E. (DTS Demo DVD Nr. 5): Das Knacken und Brechen der Eisfragmente wird über alle Kanäle absolut realistisch wiedergegeben, auch die Präsentation der unterschiedlichen Stimmen gelingt dem Beta-System absolut tadellos. Auch bei diesem Filmausschnitt zieht der SW-12 wieder alle Register seines Könnens und schafft ein ungeheures Volumen - ohne jedoch die Präzision leiden zu lassen. Die komplette Surroundkulisse bereits im reinen 5.1 Einsatz überzeugte uns ebenfalls, auch kleine Facetten gehen nicht unter. 
  • U-571: Bereits die rotierende Schiffsschraube des U-Boots wirkt so real, als würde man unmittelbar daneben stehen. Die drückende Atmosphäre im U-Boot wird ebenso realistisch wiedergegeben, wie die gigantischen Explosionen der Wasserbomben. Eine derart massive Wucht in Bezug auf den Basspegel und einen so guten Tiefgang traut man dem Subwoofer mit seinen durchaus noch tolerablen Abmessungen auf den ersten Blick gar nicht zu.
  • Chronos-Trailer (DTS Demo DVD Nr. 7): Die am Anfang feinfühlige Wiedergabe, vor allem des filigranen Hochtonbereichs, geht in eine sich von hinten aufbauende, weitläufige Klangkulisse über und mündet in einem fulminanten Bass-Finale: Kaum eine Tieftonnuance, kaum ein kleines Hochton-Detail, das nicht ausgezeichnet eingearbeitet wird.
Fazit

Der Test des Infinity Beta-Ensembles endet mit einem Erfolg auf ganzer Linie - denn wenn man den fairen Kaufpreis mit berücksichtigt, haben wir mit unserem Test-Set ohne Zweifel eines der empfehlenswertesten Lautsprecher-Pakete auf dem gesamten deutschen Markt vor uns. Schwächen sucht man den den sehr gut verarbeiteten Lautsprechern vergeblich - von der sehr nüchternen Optik, die vielleicht nicht genau das Richtige für designverwöhnte Augen ist, einmal abgesehen, erreichen die Lautsprecher der Harman International-Marke überall exzellente Bewertungen. Besonders hervorzuheben ist das nahezu optimale Zusammenspiel von Komponenten, die einzeln für sich betrachtet so leistungsstark sind, dass ein Großteil der Konkurrenten neidisch werden könnte: Der großvolumige Center, der auch ohne jegliche Schwierigkeiten kräftige Effektsalven verarbeiten kann, und die im Bassbereich kräftig zupackenden Infinity Beta 50, die gleichzeitig mit einem souverän-transparenten Hochtonbereich und einer hervorragenden Detailarbeit glänzen, ergänzen sich mit den facettenreich darstellenden, eine weitläufige, tiefe Räumlichkeit erzeugenden Beta 40 im Surroundbereich zu einem schwer zu schlagenden Paket, das Bestleistungen in den Punkten akustische Harmonie und Gesamthomogenität abliefert. Die Beta 50 empfiehlt sich mit ihrem sauberen Bühnenaufbau, dem einheitlichen, von frischer Dynamik geprägten Klangbild und dem kräftig zupackenden, aber nie überdimensionierten Bass zusätzlich für ambitionierte Stereohörer. Für den Musikbetrieb, ganz gleich ob 2-Kanal oder 5.1-Kanal, braucht man praktisch keinen aktiven Subwoofer mehr, da die beiden Beta 50 sehr leistungsstark, gleichzeitig aber nie zu massiv im Bassbereich antreten - vorausgesetzt man ist Jazz- und Klassik-Liebhaber. Wenn man gern effektgewaltige Musik wie HipHop, Trance oder House hört, findet man im Beta SW-12 den idealen Partner. Für vergleichsweise geringe 700 EUR liefert Infinity einen extrem leistungsfähigen Basslautsprecher, der nicht nur durch seine hohe Pegelfestigkeit begeistert, sondern auch noch eine sehr gelungene Mischung aus Präzision, schnellem Antritt, Volumen und Tiefgang offeriert - so viel Subwoofer für so wenig Geld ist sonst kaum zu finden. Betreibt man den SW-12 zusammen mit den anderen Beta-Komponenten im Heimkinoeinsatz, dann kennt das Staunen kaum Grenzen, denn wenn der bärenstarke Subwoofer, die beiden Beta 50 und ein entsprechend potenter AV-Verstärker zusammen arbeiten, erlebt das Audiotorium Multichannel-Power pur: Immense Effektgewalt, eine brillante Stimmwiedergabe, eine sorgfältig aufgebaute Klangkulisse, die sich durch die hohe Dynamik mit dem klaren, aufgeräumten und differenzierten Hochtonbereich sehr deutlich von der Masse abhebt, die zwar auch homogen und gefällig wiedergeben kann, diese Faszination und diesen emotional aufgeladenen Hörgenuss in diesem Grad an Perfektion jedoch nicht erreichen kann. Unser Bilanz lässt an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig: Die Konkurrenz kann sich warm anziehen, denn mit der Beta-Serie hat Infinity ein Rezept für den ganz großen Erfolg bei kostenbewussten, gleichzeitig aber akustisch sehr verwöhnten Hörern gefunden. Glückwunsch, und zur "Belohnung" gibt es das Referenz-Prädikat - selten bei vergleichsweise günstigen Lautsprechern, aber in diesem Fall hochverdient, weil ein Leistungsniveau geboten wird, von dem sich einige sehr viel teurere Systeme ein gutes Stück abschneiden können.

Glanzleistung von Infinity: das getestete Beta 5.1-Set führt viele deutlich teurere Lautsprechersysteme akustisch gnadenlos vor

Oberklasse
Test 07. Oktober 2004
Preis-/Leistungsverhältnis:

 

Pro:
  • Überragende Eignung für Mehrkanal-Musik und Filmtonwiedergabe
  • Erstklassige Pegelfestigkeit aller Komponenten
  • Sehr souveräne räumliche Darstellung
  • Weltklasse-Center mit fundierter, charismatischer Stimmwiedergabe
  • Beta 50 mit ausgezeichneten Stereoqualitäten
  • Komplettes Set agiert mit großartiger Bassgewalt
  • Feinfühliger, transparenter Hochtonbereich
  • Überzeugend im DVD-Audio- und SACD-Betrieb
  • Sorgfältige Verarbeitung
Contra:
  • Sehr nüchterne Optik
  • SW-12 ohne Kaltgeräteanschluss, das Netzkabel ist fest mit dem Subwoofer verbunden

Test: Carsten Rampacher, Karl-Heinz Pöppl

07. Oktober 2004