Großer Vergleichstest: Das leisten die Top-AV-Boliden

 

Für einige extrem anspruchsvolle Heimkino-Liebhaber ist  in Bezug auf den AV-Receiver  oder AV-Verstärker das Beste gerade gut genug. Doch was ist das Beste? Keine Frage, die sich leicht und schnell beantworten lässt, denn viele Hersteller von hochwertigen Heimkino-Komponenten krönen ihre Produktpalette mit einem besonders reichhaltig ausgestatteten Spitzenmodell, das zudem edle Baugruppen und eine noble Optik mitbringt. Wir haben für diesen Vergleichstest verschiedene AV-Boliden in Preisregionen zwischen 3.000,-- und 5.000,-- EUR genau untersucht, um Ihnen zu sagen, welches Highend-Gerät für welchen Anspruch das richtige ist. 

Die Kandidaten

Auch, wenn man bereit ist, viel Geld für einen AV-Verstärker oder -Receiver auszugeben, gibt es noch deutliche Unterschiede: Bereits für knapp 3.000,-- EUR beginnt der Einstieg - laut Listenpreis - in die Top-Liga, und er endet bei 5.000,-- EUR - also bei einem nochmals weitaus höheren Betrag. Natürlich haben wir bei unseren Untersuchungen die unterschiedlichen Einstiegspreise unserer Kandidaten ausreichend berücksichtigt:

  • Laut Liste kostet er 2.999,-- EUR - doch in der Praxis ist er sehr viel günstiger zu haben - wenn man das Glück hat, noch einen aufzutreiben. Der Harman Kardon AVR-8500 wird bald ersetzt durch einen modernen Nachfolger. Dies heißt aber keinesfalls, dass der THX Ultra (nicht Ultra 2!) lizenzierte AV-Receiver nun zum "alten Eisen" gehört, denn gerade durch den attraktiven Kaufpreis ist die AV-Maschine für den anspruchsvollen Anwender noch immer sehr interessant. Zwar sind "serienmäßig" nur fünf Endstufen mit jeweils 110 Watt nach RMS (klingt nicht gerade nach Leistungsüberschuss, da HK aber viel härter misst als die Konkurrenz und daher Leistungsangaben unter extremen Belastungsbedingungen ermittelt, leidet der AVR-8500 keinesfalls unter Leistungsmangel) an Bord, trotzdem aber werden mit DTS ES Matrix/Discrete, Dolby Digital 5.1 EX und THX Surround EX alle Extended Surround-Tonformate decodiert. Um das EX-Feeling auszunutzen, muss man also an die dafür vorgesehenen Pre-Outs eine externe Endstufe anschließen. Einen dicken Bonuspunkt kann der Harman Kardon durch sein integriertes Logic 7-System verbuchen, das mindestens genauso gut arbeitet wie das neue Dolby Pro Logic IIx. Dadurch, dass der AVR-8500 schon etwas länger auf dem Markt ist, decodiert er noch kein DTS 96/24. In Bezug auf die Farbe hat der potentielle HK-Kunde wenig Auswahl: Nur in Schwarz ist das Gerät mit Lautsprecher-Einpegelungsmöglichkeit via eines in die Fernbedienung integrierten Messmikrophons erhältlich. 

  • Für einen empfohlenen Verkaufspreis von 3.500,-- bringt der Marantz SR-9300 eine Besonderheit mit: Er verfügt über Scartbuchsen, was die Integration in so manche AV-Anlage deutlich erleichtert. Ferner verfügt der AV-Receiver, der in silberner, champagnerfarbener oder schwarzer Außenfarbe lieferbar ist, ein THX Ultra 2-Zertifikat und sieben, je 140 Watt starke Endstufen. Alle gebräuchlichen Surroundformate werden decodiert, inklusive DTS 96/24. Mit der hochwertigen, auch separat erhältlichen Touchscreen-Fernbedienung RC-3200 setzt der Marantz weitere Akzente. Neben Dolby Pro Logic II (noch kein PL IIx) und DTS Neo:6 bringt der Marantz als dritten Surround-Aufpolierer das Circle Surround 2-System mit. Ausstattungs-Nachteil: YUV-Anschlüsse sind keine vorhanden.

  • Er wartet auf seine Ablösung durch den modular aufgebauten Super-AV-Receiver TX-NR1000E, der im Sommer nach Deutschland kommt - der TX-DS989 mit 2. Upgrade (inklusive THX Ultra 2-Lizenz) ist aber trotz dem bevorstehenden Modellwechsel noch ein sehr interessanter AV-Receiver. Lieferbar in silberner (mit bernsteinfarbenem Display) oder schwarzer (mit grünem Display) Version, besticht der TX-DS989 immer noch durch viele Details, zu dem neben seinen 7 x 150 Watt starken Endstufen auch die motorisch betriebene Klappe gehört, unter der sich weitere Bedienungselemente verbergen. Decodiert werden alle üblichen Surround-Tonformate, ebenfalls verfügt der Onkyo noch über viele Komfort-Zusatzfunktionen. Aufgrund des Alters des Geräts ist PLIIx noch nicht mit an Bord. Der Preis ist mit 4.499,-- zwar nicht gerade niedrig, durch die bevorstehende Ablösung jedoch kann man mit etwas Glück ein hochwertiges Schnäppchen schlagen.

  • 4.500,-- EUR kostet das Ausstattungswunder in der Bolidenklasse: Der in schwarzer oder titanfarbener Ausführung käuflich zu erwerbende Yamaha DSP-Z9 glänzt nicht nur mit 7 ausgewachsenen Endstufen mit je 300 Watt Leistung (DIN) mit, sondern zusätzlich mit zwei speziellen Endstufen mit 90 Watt für die Fronteffektkanäle (mehr dazu im Anhang zum Text). Ebenfalls verfügt der Highend-Verstärker über die mit Abstand ausgefeilteste Videosektion. Ein hochwertiger Videoprozessor mit Faroudja-Technologie kann nicht nur Videosignale von Videonorm zu Videonorm wandeln, sondern auch skalieren - und zwar wirklich gut. Eine extrem aufwändige DSP-Sektion mit hochauflösenden DSP-Programmen inklusive kompletter 96 kHz/24-Bit Signalverarbeitung und das automatische, fünfstufig ausgeführte Lautsprecher-Einmesssystem YPAO gehören ebenfalls zum Ausstattungsumfang wie ein i.link-Terminal. Den Bedienkomfort erhöht eine grafisch schön aufgemachte Benutzeroberfläche, die mit Hilfe der mitgelieferten zweiten Fernbedienung angesteuert wird.

  • Vom Grundkonzept her auch schon lange im Programm ist der Denon AVC-A1SRA. Wir beziehen uns mit unseren Aussagen auf den AVC-A1SR, den wir, ebenso wie den AV-A1SE mit Upgrade, bestens aus vielen Hörvergleichen mit den anderen hier genannten Boliden kennen. Das SRA-Modell, in schwarz oder gold lieferbar und 4.799,-- EUR teuer (SR-Modell: 4.699,-- EUR), kommt zusätzlich mit HDCD- und Dolby Pro Logic IIx-Decoder. Ansonsten ist der mit 7 x 220 Watt kräftigen Endstufen ausstaffierte Bolide baugleich mit dem AVC-A1SR. Die Ausstattung kann sich immer noch sehen lassen, ein THX Ultra 2-Zertifikat ist ebenso vorhanden wie eine Decodiermöglichkeit für DTS 96/24 und die digitale Hochgeschwindigkeitsschnittstelle Denon Link.  Wann die "Wachablösung" durch ein komplett neu konzipiertes Modell kommt, ist noch nicht offiziell bekannt. 

  • Mit einem Verkaufspreis von 4.999,-- EUR ist der mit i.link-Terminal und dem automatischen Lautsprecher-Einmesssystem M.C.A.C.C. ausgestattete Pioneer VSA-AX10i-S der teuerste der hier vorgestellten Boliden. 7 x 170 Watt leisten die eingebauten Endstufen, natürlich bringt auch Pioneers Spitzenmodell ein THX Ultra 2-Zertifikat mit. Ansonsten decodiert der Pioneer alle gängigen Surround-Tonformate, Dolby Pro Logic IIx ist aber nicht mit an Bord, nur der Vorgänger Dolby Pro Logic II. Lieferbar ist der noble Verstärker ausschließlich in titansilberner Farbgebung. Weiteres Kennzeichen des VSA-AX10i-S ist die pultartige, große Touchscreen-Fernbedienung. 

Verarbeitung, Hochwertigkeit, Aufbau

Bei den deftigen Preisen zwischen knapp 3.000,-- und 5.000,-- EUR kann der geneigte Kunde eine erstklassige Verarbeitungsqualität erwarten. Den hohen Anforderungen werden die exklusiven Geräte auch größtenteils gerecht - aber nicht völlig. Einen "Ausrutscher" leistet sich beispielsweise der Harman Kardon AVR-8500 mit seiner Kunststoff-Front - an einen so noblen AV-Receiver gehört eine Gerätevorderseite aus Aluminium. Auch der Onkyo TX-DS989upg2 und der Yamaha DSP-Z9 sind nicht vollkommen: Zwar brillieren die Gehäuse mit einer überragenden Verarbeitung, edlen Displays, dicker Alu-Front und einer hervorragend verarbeiteten Geräterückseite, dafür sind die mitgelieferten Fernbedienungen in Bezug auf die Hochwertigkeit nicht der Weisheit letzter Schluss. Mögen sich die IR-Controller sich bei einem 2.000,-- EUR-AV-Receiver oder -Verstärker noch gut machen, so sind sie in diesen Preisklassen schlichtweg deplaziert. Auch die  Kontrolleinheit des HK AVR-8500 könnte man durch eine höherwertiges Finish noch "tunen". Wie es anders geht, beweist vor allem Marantz: Mit der formschönen, sehr hochwertigen RC3200-Fernbedienung. Die Pioneer-Kontrollzentrale ist zwar sehr groß, aber hochwertig und solide ausgeführt. Die Fernbedienung des Denon AV-A1SR/SRA ist keine Schönheit, sondern recht klobig. Die Verarbeitung ist gut, aber nicht überdurchschnittlich. 

Nicht dem sonstigen Habitus des Gerätes angemessen ist die "Haupt"-Fernbedienung des Yamaha DSP-Z9. Gut in Form präsentiert sich die nobel wirkende kleine Zweitfernbedienung für die Ansteuerung des GUI.

Gute Fernbedienung, aber nicht edel genug aufgemacht für die Bolidenklasse: Der IR-Geber des Onkyo TX-DS989upg2

Harman Kardon liefert eine gut in der Hand liegende Fernbedienungen mit. Ganz den Ansprüchen der Luxusklasse gerecht wird aber auch dieser IR-Geber nicht

Das ist wahrer Luxus: Zwar ist die pultartige Kontrolleinheit des Pioneer VSA-AX10i-S sehr groß geraten, dafür wirkt sie aber edel und solide - kurzum der Preisklasse voll angemessen

So baut man Fernbedienungen: Marantz gibt dem SR-9300 die formschöne und bestens verarbeitete RC-3200 mit auf den Weg. An dieser Fernbedienung kann sich die gesamte Konkurrenz ein Beispiel nehmen

Etwas klobig: Touchscreen-Fernbedienung des Denon AVC-A1SR mit guter Verarbeitung

Sieht man sich die Geräterückseiten an, so sind ebenfalls Unterschiede zu beobachten. Besonders loben muss man den Aufwand von Harman Kardon, Yamaha und Pioneer, wo keine "stinknormalen" Schraubverschlüsse, sondern besonders hochwertig ausgeführte Lautsprecher-Anschlussterminals zur Verfügung stehen. 

Hochwertig: Lautsprecher-Anschlussterminal beim Harman Kardon AVR-8500

Spitzen-Finish bis ins Detail: Edle Schraubanschlüsse beim Pioneer VSA-AX10i-S (oben) und beim Yamaha DSP-Z9 (unten)

Bei Onkyo, Denon und Marantz werden hingegen normale Schraubverschlüsse eingesetzt, die auch die günstigeren Modelle schmücken. Ordentlich verarbeitet sind aber alle Geräterückseiten, die Anschlüsse sind sauber eingepasst und stabil ausgeführt. Ein hohes Niveau herrscht auch bei den Geräte-Displays. Ganz vorn zu finden ist hier wieder der Yamaha DSP-Z9, der mit einem großflächigen Display mit feiner Auflösung punkten kann. 

So muss es sein: Großflächiges Display am Yamaha DSP-Z9

Ebenfalls sehr gut gefällt uns das Display des Onkyo TX-DS989upg 2. Auch hier stimmen Kontrast, Auflösung und Größe absolut, auch bei starkem Lichteinfall und aus größerer Entfernung ist die Schrift sehr gut ablesbar.

Vorbildlich: Das Display des Onkyo TX-DS989upg2

Auch das Display des Pioneer ist hervorragend, wirkt durch die blaue Farbgebung aber kühler als die von uns als sehr warm und angenehm empfundenen Geräteanzeigen von Onkyo und Yamaha.

Erstrahlt in Blau: Geräteanzeige am Pioneer VSA-AX10i-S

Wunderbar klar: Große, fein auflösende Marantz-Anzeige

Gute Auflösung, nur etwas klein: Denon-Display

Auflösung zu grob, aber gut gelöste Funktionsanzeigen: Display des AVR-8500

Ebenfalls in blauer Farbe und ebenfalls sehr gut ablesbar präsentiert sich das hochauflösende Marantz-Display. Das fein auflösende Display des AVC-A1SR/SRA ist etwas zu klein, was die Ablesbarkeit aus größerer Distanz erschwert, während der Harman Kardon AVR-8500 mit seiner zu grob auflösenden Variante keine Pluspunkte verbuchen kann. Wie die neuen AV-Receiver-Modelle (z.B. der Harman Kardon AVR-230) aber zeigen, sind alle nun erscheinenden Komponenten mit einem fein auflösenden, kontrastreichen DOT-Matrix-Display ausgestattet.

Ein aufwändiger Aufbau des Geräts darf in den Preisregionen, in denen sich unsere Kandidaten befinden, eigentlich vorausgesetzt werden. Daher geizen alle Hersteller auch nicht mit hochwertigen Baugruppen und einer tadellosen Verarbeitungsqualität auch von innen. Durch die Bank sind hochwertige 192 kHz/24-Bit Audio-D/A-Wandler für alle Kanäle verbaut, die auch audiophilen Ansprüchen gerecht werden. Schnelle DSP-Prozessoren mit hoher Rechenleistung sind ebenfalls bei allen Boliden mit an Bord. Besonders großen Aufwand trieb man bei Yamaha, der DSP-Z9 ist in dieser Hinsicht mehr Computer als AV-Verstärker - mehr zur DSP-Ausstattung der Kontrahenten folgt im weiteren Textverlauf. Groß dimensionierte Transformatoren und Kondensatoren stellen die Basis für eine stimmige Stromversorgung dar.

Immer noch einen beispielhaften Aufbau bringt der Denon AVC-A1SR/SRA mit. Große Kondensatoren, im vorderen Bildbereich gut zu erkennen, und ein überdimensionierter Trafo sind neben der komplett passiven Kühlung die bestimmenden Elemente im aufgeräumten Geräteinneren. Alles ist höchst akkurat verkabelt und übersichtlich angeordnet.

Die Konkurrenz macht es Denon nach: Auch der Yamaha DSP-Z9 verfügt über einen groß ausfallenden, zentriert angeordneten Ringkern-Trafo und ausladende Kondensatoren. Der Innenaufbau wirkt sauber und durchdacht.

Tanzt aus der Reihe: Der Pioneer VSA-AX10i-S ist nicht um Trafo (kein Ringkern-Trafo!) und Kondensatoren herum aufgebaut. Beim Pioneer-Spitzenmodell befindet sich der Trafo vorn links im Bild. Der Aufbau mit verschiedenen Kammern ist aber auch hier dementsprechend hochwertig ausgeführt

Sauber gelöst: Der Onkyo TX-DS989upg2 glänzt ebenso mit einem aufgeräumten Innenleben. Gut zu erkennen sind auch hier die groß ausfallenden Kondensatoren

Der Rest unserer Boliden zeigt innen ebenfalls einen hochwertigen Aufbau, weder beim SR-9300 noch beim AVR-8500 gibt es Anlass zur Klage. Unser Fazit der ersten Disziplin: Der aufwändig aufgebaute Yamaha glänzt mit Top-Qualität bis in den kleinsten Winkel.  Besonders zu loben ist das erstklassige Gerätedisplay, nur die Fernbedienung kann nicht mithalten. Ohne Schwächen präsentiert sich der Pioneer VSA-AX10i-S: Top-Verarbeitung bei Hauptgerät und Fernbedienung, liebevolle Details wie die sehr hochwertigen Lautsprecheranschlussklemmen gefallen ebenfalls. Der Denon AVC-A1SR/SRA ist immer noch ein sehr gutes Beispiel für eine gelungene Verarbeitung - ganz rein ist die Weste aber nicht: Die Schraubanschlüsse auf der Rückseite könnten edler wirken, die Fernbedienung ist nicht von überdurchschnittlicher Qualität. Mit einer überragenden Fernbedienung und einer sehr nobel wirkenden Gerätefront geht der Marantz SR-9300 auf Kundenfang - er ist trotz des niedrigeren Kaufpreises praktisch ebenso gut verarbeitet wie die teureren Konkurrenten. Die Plastikfront und das Display mit zu grober Auflösung lassen den Harman etwas hinter die Konkurrenz zurückfallen. Der Innenaufbau und die exklusiven Lautsprecher-Anschlüsse bringen aber Pluspunkte.

Anschlüsse

Wer einen so teuren AV-Receiver oder -Verstärker kauft, besitzt nicht selten auch einen großen Gerätepark. Daher bringen die noblen AV-Kommandozentralen eine immense Menge an Anschlüssen mit, um viele Zuspieler problemlos mit der "AV-Kommandozentrale" verbinden zu können. 

Harman Kardon AVR-8500:

Bereits der preiswerteste Bolide, der HK AVR-8500, glänzt mit einer exzellenten Anschlussauswahl. Besonders lobenswert ist der reichhaltig ausstaffierte Front AV-Ein-/Ausgang, der ein problemloses Management von portablen Zuspielern und Aufnahmegeräten garantiert. So finden sich zwei digitale Ein- und zwei digitale Ausgänge, je 1 x optisch und 1 x koaxial, auf der Gerätefront.  Für die Videoverbindung gibt es eine FBAS- und eine S-Video-Beschaltung. Auf der Geräterückseite hält der Harman weitere sechs Digitaleingänge, je zur Hälfte optisch und koaxial, bereit. Zusätzlich stehen zwei digitale Ausgänge zur Disposition. Selbstverständlich sind auch drei YUV-Eingänge sowie ein YUV-Ausgang vorhanden. 5 AV-Eingänge und 3 AV-Ausgänge, natürlich alle wahlweise S-Video- und FBAS-beschaltet, runden zusammen mit 2 Audio-Eingängen und einem Audio-Ausgang das Angebot ab. Für weitere Verbindungen stehen ein externer 7.1 Eingang und ein kompletter 7.1 Vorverstärkerausgang bereit. Lobenswert: Der HK hat auftrennbare Endstufen, so dass z.B. ein grafischer Equalizer o.ä. zwischen Vorstufen- und Endstufenabteilung eingeschliffen werden kann. Fazit: Fürs Geld bietet der 8500er eine überlegte, praxisgerechte Anschlussbestückung. Multi-Room-fähig ist der AVR-8500 auch. Was fehlt, ist eine digitale Hochgeschwindigkeitsschnittstelle wie i.link o.ä.

Denon AVC-A1SR/SRA:

Der multiroom-fähige Denon bringt ebenfalls ein sehr reichhaltiges Sortiment an Anschlüssen mit. Beim AVC-A1SRA gibt es auch Denon Link der 3. Generation (mehr dazu im Anhang) als digitale Hochgeschwindigkeitsschnittstelle. An "normalen" Digitalanschlüssen gibt es sechs optische, fünf koaxiale Eingänge und zwei optische Digitalausgänge. Dazu ist die Zusammenschaltung von 3 bzw. 4 herkömmlichen Koaxial-Eingängen zu 6/8 getrennten Digitalkanälen möglich (Digitaler Mehrkanaleingang). Wer noch über eine LaserDisc-Sammlung verfügt, kann den RF-Eingang nutzen. Gleich zwei paar 7.1 Eingänge und ein 7.1 Pre-Out stellen ein eindrucksvolles Angebot dar. Durch die 192 kHz/24-Bit A/D-Wandlung kann der Denon analoge Signale akkurat digitalisieren. Dies ist dann sehr hilfreich, wenn der 8-Kanal Externeingang z.B. mit DVD Audio Signalen "gefüttert" wird. Durch die hochwertige A/D-Wandlereinheit werden die DVD Audio Signale digitalisiert und der Highend DSP-Sektion des Denon zugänglich gemacht. So kann man dann auch bei analogem Signaleintritt in den Verstärker DVD Audio Signale z.B. im Modus THX Ultra 2 Music genießen. Drei HDTV-taugliche YUV-Eingänge und einen YUV-Ausgang, 8 Composite/S-Video-beschaltete AV-Eingänge, fünf reine Audio-Eingänge, 5 analoge REC-Ausgänge, 6 Composite- und 5 S-Video-Ausgänge vervollständigen das Angebot - damit ist der Denon immer noch mit am besten bestückt. Fazit: Einer der Anschluss-Champions dieser Runde.

Marantz SR-9300:

 

Die Nachteile sind beim SR-9300 schnell aufgezählt: Es gibt keine Hochgeschwindigkeitsschnittstelle wie i.link o.ä. und keine YUV-Terminals. Ansonsten ist alles vorhanden, um einen großen Gerätepark anzuschließen. Neun Analogeingänge, vier Analogausgänge 4, insgesamt 10 Digitaleingänge (vier optische Eingänge, fünf koaxiale Eingänge, 9 davon frei zuweisbar) und zwei Digitalausgänge (1 x optisch, 1 x koaxial) stehen zur Verfügung.  Wer trotz der sehr leistungsfähigen internen Einheiten externe Endstufen anschließen möchte, kann dies für ein komplettes 7.1-System tun: Alle nötigen Vorverstärkerausgänge sind vorhanden. Ein 7.1-Kanal-Eingang ist ebenfalls vorhanden. Multi-Room-fähig ist der SR-9300 auch, die entsprechenden Anschlüsse finden sich auf der Geräterückseite. Auf der Gerätefrontseite gibt es noch einen komplett (inklusive S-Video/optischem Digitaleingang) bestückten AV-Eingang.  Fazit: Gute Auswahl bis auf die fehlenden YUV-Anschlüsse. Lobenswert sind die Scartbuchsen.

Onkyo TX-DS989upg2:

Die Anschlussbestückung ist auch beim Multiroom-Gerät TX-DS989upg2 sehr reichhaltig, es gibt 10 Digitalverbindungen (3 optische/5 koaxiale Eingänge, 1 optischer/1 koaxialer Ausgang) und einen RF-Eingang - genug, um auch einen sehr umfangreichen Gerätepark inklusive einem LaserDisc-Player  anschließen zu können. Das Einzige, was nicht mitgeliefert wird, ist eine digitale Hochgeschwindigkeitsschnittstelle wie i.link o.ä. Zwar war für den TX-DS989 ein entsprechendes Update angedacht, doch zur Auslieferung kam es in der Praxis nicht, so dass der i.link-Interessent auf den TX-NR1000E, den im Sommer erscheinenden Nachfolger des aktuellen Flaggschiffs, warten muss, das solche Schnittstellen mitbringen wird. Als 5.1- bzw. 7.1-Anschluss fungiert ein DB25-Port, das entsprechende Adapterkabel liegt dem TX-DS989 bei. Der DB25-Anschluss ist im Vergleich zu den Cinch-Varianten natürlich recht platzsparend und übersichtlich, wer aber ein sehr hochwertiges 5.1 Kabel besitzt, muss sich nun damit zufrieden geben, dass der akustische Vorteil eines exzellenten Kabels durch den eher kostengünstig ausgeführten Adapter wieder zunichte gemacht wird. Hier hilft dann nur der Kauf eines höherwertigen Adapters oder eines kompletten hochwertigen 5.1- auf DB25-Kabels. Vier Audio- und sechs AV-Eingänge (S-Video/FBAS-beschaltet) bringt der Onkyo ebenfalls mit wie einen Phono-Eingag für Plattenliebhaber. Der multiroom-fähige AV-Receiver verfügt ferner über einen 7.1 Vorverstärkerausgang. Fazit: Gute, aber im Vergleich zur Konkurrenz nicht überdurchschnittliche Auswahl, die digitale Hochgeschwindigkeitsschnittstelle findet sich erst beim Nachfolger. Prima: Sowohl RF- als auch Phonoeingang mit dabei.

Pioneer VSA-AX10i-S:

Der Pioneer schlägt bei den Anschlüssen voll zu und bringt gleich 7 Audio-/Videoeingänge (FBAS/S-Video-beschaltet) und 5 Audio-Eingänge mit. Ebenfalls gibt es drei AV-Ausgänge, zwei reine Audio- und zwei reine Videoausgänge. Auch sonst ist alles vorhanden, unter anderem HDTV-fähige YUV-Terminals (drei Ausgänge, ein Eingang), ein doppelter i.link-Anschluss, viele Digitaleingänge (drei koaxiale und fünf optische, einschließlich dem optischen Front-Input), zwei optische Digitalausgänge, ein 7.1-Eingang, ein 7.1.-Vorverstärkerausgang, ein Phonoeingang für Schallplattenfreunde und ein RF-Eingang, den Laserdisc-Freunde dringend brauchen, wenn sie ihre NTS-Laserdiscs mit Dolby Digital 5.1-Ton abspielen möchten (ansonsten muss ein nicht einfach aufzutreibender RF-Adapter her). Fazit: Keine Klagen. Der VSA-AX10i-S präsentiert sich umfangreich bestückt - was man bei dem Kaufpreis aber auch erwarten darf.

Yamaha DSP-Z9:

Was die Ausstattung angeht, kommt der multiroom-geeignete DSP-Z9 ganz groß heraus - dies zeigt auch die extrem großzügige Anschlussauswahl. Angefangen mit einem  i.link-Interface, gefolgt von gleich 11 Digitaleingängen (7 optisch, 4 koaxial) sowie 7AV-Eingängen mit S-Video/FBAS-Beschaltung und 5 reinen Audio-Eingängen. Des weiteren finden sich gleich 6 YUV-Inputs. An Ausgängen stehen 2 YUV-Terminals, 2 Audio-Anschlüsse, sowie 3 A/V-Ausgänge plus 1x Zone 2 A/V mit S-Video zur Verfügung. Das Programm wird ergänzt durch den Mehrkanal-Kanal-Eingang für externe Decoder in 6 + 2 Kanal Konfiguration, einem Pre Out: für alle Kanäle und für Zone 2, einen doppelter Subwoofer-Ausgang mit umschaltbarer Übernahmefrequenz, einen Phono-Eingang sowie einen Front AV-Eingang mit S-Video-Beschaltung plus optischem Digitaleingang. Fazit: Besser geht es nicht, Yamaha hat an alles gedacht.

Ausstattung

1. Decodierformate

Was die Surround-Formate anbetrifft, die decodiert werden, so herrscht weitgehend Einigkeit: THX Surround EX, Dolby Digital 5.1 EX, DTS Matrix/Discrete 6.1 sowie DTS/Dolby Digital 5.1 sind Standard bei allen Modellen. Aufgrund der Abwesenheit der Endstufen für den Back Surround-Betrieb muss der Käufer des Harman Kardon jedoch noch eine zusätzliche externe Endstufe bemühen - der bald erscheinende Nachfolger wird mit kompletten sieben Endstufen ausgeliefert. Der ältere AVR-8500 ist auch der einzige Bolide dieser Runde, der noch kein THX Ultra 2-Zertifikat (weitere Erläuterungen im technischen Anhang) mitbringt. Auch decodiert er noch kein DTS 96/24.  Der Yamaha DSP-Z9 und der Denon AVC-A1SRA (das neue Modell) sind die einzigen Kandidaten mit Dolby Pro Logic IIx. Der AVC-A1SR bringt noch das "normale" PL II mit. Harman Kardon und Pioneer verzichten im Dolby Pro Logic II-Modus auf die Einstellmöglichkeiten im Music Mode, was beim Pioneer umso schwerer wiegt, da er nicht - wie der Harman - ein herausragendes Konkurrenzsystem mitbringt: Der AVR-8500 trumpft, wie wir später feststellen werden, mit Logic 7 groß auf. Der Marantz kommt mit allen Einstellmöglichkeiten im PL II Music Mode und hat zudem noch als weiteres System Circle Surround 2 an Bord. Alle Nobel-AV-"Commander" sind mit DTS Neo:6 ausgerüstet. 

2. DSP-Technik (mehr dazu findet sich im Anhang zum Text)

Alle Geräte in diesem Test haben extrem schnelle DSP-Chips an Bord, die mit höchstmöglichen Rechenleistungen aufwarten können. Besonders aufwändig bestückt ist der Yamaha DSP-Z9. Die neuen, sehr zahlreich vorhandenen DSP-Programme mit hoher Auflösung erklimmen mit einer im Vergleich zu den DSP-Vorgänger-Programmversion dreifachen Datendichte neue akustische Höhen bei der Nachbearbeitung. Das Angebot an Programmen ist nach wie vor extrem groß. Gleich in achtfacher Ausfertigung ist der neue Yamaha 32-Bit-Prozessor LSI YSS-930 verbaut. Ein sechsmal höherer Qualitätsstandard als beim beim vorherigen DSP System wird von den Soundexperten von Yamaha versprochen. 96kHz/24Bit Signale können jetzt direkt verarbeitet werden, ferner ist eine 96kHz/24Bit A/D Wandlung von analogen Mehrkanal Signalen möglich. 

Für die Signalverarbeitung zuständig sind vier YSS930-Chips. Im Vergleich zu den günstigeren AV-Receivern RX-V1400 und RX-V2400 benötigt die Verarbeitung der DSP-Informationen beim DSP-Z9 die vierfache Rechenleistung. Dies liegt an der direkten Verarbeitung von 96 kHz/24-Bit-Signalen und an der Tatsache, dass für jedes DSP-Programm des DSP-Z9 die dreifache Anzahl an Reflexionen für ein nochmals deutlich realistischeres Klangbild zur Verfügung stehen - und zwar für jedes DSP-Programm. Eine recht aufwändige DSP-Abteilung mit vielen einstellbaren Parametern und einigen guten Programmen bietet außer dem Yamaha noch der Onkyo TX-DS989upg2. 

Was die A/D-Wandlung betrifft, bietet der Denon AVC-A1SR/SRA - wie schon beschrieben - mit einer 192 kHz/24-Bit A/D-Konvertierung am meisten. Pioneer und Onkyo ermöglichen ebenso wie der Yamaha auch eine 96 kHz/24-Bit A/D-Wandlung von Stereo- und Mehrkanalsignalen - ohne DSP-Nachbearbeitung. Marantz setzt 108kHz/24-Bit A/D-Wandler ein, beim HK tut es ein 48 kHz/24-Bit A/D-Wandler, was in Anbetracht des nicht konfigurierbaren Mehrkanaleingangs (kann hochauflösende Signale nur direkt durchleiten) aber nicht allzu schwer ins Gewicht fällt. Für die Klangreinheit wird ebenfalls einiges getan - ein Beispiel: Marantz setzt beim SR-9300 auf die "Precision Coding Technology" (PCT). Diese Technik soll laut Marantz die Decodierungsqualität effektiv steigern. PCT verarbeitet die digitalen Signale von Dolby Digital und DTS mit einer höheren Rechenbreite von 32 Bit, was zu einem feiner aufgelösten Audiosignal führt. Gleichzeitig wird das Signal-Rausch-Verhältnis im Mittel-/Hochton-Bereich deutlich verbessert. Verschiedene Technologien, die auch niedriger auflösende Audioformate nachhaltig aufpoliert, gibt es z.B. bei Denon und Pioneer. Der Denon AVC-A1SR/SRA verfügt über das Denon-eigene AL 24 PLUS Processing: Die aktuellste Evolutionsstufe des Denon-eigenen Alpha-Prozessors, der digitale Signale mit möglichst makelloser analoger Wellenform wiedergeben soll, unterdrückt  die Klangreinheit störende Quantisierungsverzerrungen. Normalerweise entstehen bei der Rückwandlung eines quantisierten Signals, also der Wandlung von einem Digitalsignal in ein Analogsignal, sogenannte Quantisierungsverzerrungen, die abhängig sind von der Anzahl der Bits des Digitalsignals. Das analoge Signal weist durch diese Verzerrungen keine Kontinuität auf, sondern ist je nach Bitzahl mehr oder weniger treppenförmig. Da eine normale CD nur 16 Bit Tiefe aufweist, greift genau hier das AL24 Processing und poliert die 16 Bit auf bis zu 24 Bit hoch. Dadurch sind die eben beschriebenen Treppenformen drastisch reduziert, und eine möglichst stufenlose analoge Wellenform ist das Ergebnis. Besonders bemerkbar macht sich das System bei feinen musikalischen Details, die prägnanter reproduziert werden. Auch Pioneer tut etwas für die Klangverbesserung mit einem Hi-Bit/Hi-Sampling genannten Modus, der ebenfalls für einen größeren Dynamikumfang und somit eine für eine gesteigerte Wiedergabequalität von CDs und DVDs zuständig ist. Die HiBit-Schaltung nimmt eine Dynamikerweiterung bei herkömmlichen CDs/DVDs von 16/20 Bit auf 24 Bit vor. Hi-Sampling sorgt für eine Vergrößerung der Frequenzbandbreite. In der Test-Hörpraxis machte sich dieser Filter positiv bemerkbar, nimmt die HiBit-Schaltung doch der CD den teilweise trägen und zu wenig transparenten Hochtonbereich - dieser präsentiert sich nach dem Aufpolieren als dynamischer, klarer und feiner abgestuft, was gerade bei Klassik oder Jazz auffallen dürfte. Im direkten Vergleich arbeiten beide Systeme gut - wenngleich man hinzufügen muss, dass es keine revolutionären Klangunterschiede zur Version ohne die zusätzliche Aufpolierung gibt. Das Denon-System arbeitet Feinheiten noch eine Idee besser heraus, die Pioneer-Variante wirkt dafür dynamischer. 

Sonstige Ausstattungsmerkmale

Unerreicht ist die Ausstattungsvielfalt des Yamaha DSP-Z9. Nicht nur ein Videonormwandler, den auch Pioneer und Denon mitbringen, sondern auch ein hochwertiger Scaler sowie eine ausgeklügelte Progressive Scan-Signalverarbeitung zeichnen das Flaggschiff aus. Ferner ist der DSP-Z9 der momentan einzige AV-Verstärker, der nicht ein langweiliges, lieblos wirkendes On Screen-Menü mitbringt - hier gibt es anstatt einer grafischen Darstellung, die an die PC-Steinzeit erinnert, ein flottes, übersichtliches Graphical User Interface, das optisch und bedienungstechnisch voll und ganz überzeugt.

Wirklich durchdacht: Der DSP-Z9 kommt mit einem aufwändig gemachten und vorbildlich übersichtlichen Graphical User Interface (GUI)

Lautsprecher-Einmesssysteme, die mittels eine Messmikrophons, das am Hörplatz aufgestellt wird, die Lautsprecher automatisch analysieren und einmessen, sind auf dem Vormarsch. Von unseren Testkandidaten könnten der VSA-AX10i-S und der Yamaha DSP-Z9 mit entsprechenden Systemen aufwarten. Während Yamahas YPAO technisch noch aufwändiger ist, bietet Pioneers ausgereiftes M.C.A.C.C. die höhere Betriebssicherheit. Im Anhang zum Text sind beide Systeme ausführlich erläutert, inklusive Bebilderung. Der Harman Kardon AVR-8500 verfügt zwar nicht über ein komplettes Einmesssystem, mittels der "EZSet" genannten Fernbedienung, in die ein Pegelmessmikrophon integriert ist, kann aber vom Hörplatz aus bequem ein Pegelabgleich vorgenommen werden. Den Rest der Einstellung (z.B. Time Alignment) führt der Anwender manuell durch. Bei Onkyo, Denon und Marantz wird noch konventionell manuell eingemessen. 

Der Denon AVC-A1SR/SRA glänzt noch mit einem besonders reichhaltigen Lautsprecher-Konfigurationsmenü und der Möglichkeit, gleich zwei unterschiedliche Paare an Surroundlautsprechern anzuschließen. So können dann z.B. für den Musikbetrieb Direktstrahler und für den Heimkinoeinsatz Dipole verwendet werden - eine sehr praxisgerechte Lösung. Mit einem Ausstattungsdetail ganz anderer Art kann der Onkyo TX-DS989upg2 aufwarten: Fast lautlos gleitet auf Knopfdruck ein Panel auf der Frontplatte herunter, um die darunter liegenden Bedienungselemente frei zu geben. Mit diesem Luxus kann sonst kein Gerät dienen. Luxus-Gefühle auch beim Marantz SR-9300: Wer einmal das Gyro-Tuning-Rad zur Stationswahl in der Hand hielt, möchte es nur ungern wieder loslassen, so präzise arbeitet das Marantz-typische Feature. 

Fazit: Top-Ausstattung ohne Einschränkungen findet der Käufer nur beim Yamaha DSP-Z9, der einfach alles hat: Einen exquisiten Videoteil, eine erstklassige DSP-Sektion sowie hervorragende Baugruppen. Der Denon AVC-A1SR/SRA kann trotz des Alters noch gut mithalten und liegt noch mit ganz vorn. Gleiches gilt für den Pioneer, der sich aber die Peinlichkeit nicht vorhandener Einstellmöglichkeiten im Dolby PLII Music Mode leistet. Dies bügelt er aber durch das vortreffliche M.C.A.C.C. mit exzellenter Betriebssicherheit wieder aus. Onkyo und Marantz sind gut bestückt, setzen aber keine Akzente. Was liebevolle Details angeht, kann man aber mit beiden sehr zufrieden sein. Der preisgünstigste Kandidat, der HK AVR-8500, mit einer für diese Preisregion guten Ausstattung dienen kann - besonders attraktiv wird der 8500er dadurch, dass man ihn auch noch deutlich unter Listenpreis einkaufen kann. 

Bedienung

Wirklich schlecht gelungen ist kein Bedienkonzept unserer Test-Boliden, es finden sich aber trotzdem Ansätze zur Verbesserung. So ist der Yamaha DSP-Z9 mit der handlichen, sehr übersichtlichen GUI-Zweitfernbedienung zwar sehr gut über ein angeschlossenes Bildwiedergabegerät zu steuern, ist jedoch kein Bildwiedergabegerät eingeschaltet und soll der AV-Verstärker über die mitgelieferte Hauptfernbedienung konfiguriert werden, ist die Freude nicht mehr allzu groß, denn der IR-Commander ist etwas klobig und liegt nicht allzu gut in der Hand. Ein größeres Display ist ebenfalls nicht in der Fernbedienung integriert. Der Pioneer-Besitzer hingegen wäre froh, wenn seine Fernbedienung nur die Maße des Konkurrenzmodells von Yamaha hätte - die pultartige Kommandozentrale wirkt zwar sehr edel, ist aber sehr groß und für die Einhand-Bedienung schlichtweg ungeeignet. Man braucht auf jeden Fall einen Tisch und eine Hand oder beide Hände, um mit der bidirektional agierenden Kontrolleinheit klar zu kommen. Dafür gefällt der großflächige LCD Touchscreen-Schirm mit klarer, leicht verständlicher Darstellung - hier braucht man kaum Eingewöhnung, um die Funktionsvielfalt problemlos zu beherrschen. Perfekt: Die Fernbedienung des Marantz SR-9300. Sie liegt sehr gut in der Hand, hat einen leicht ablesbaren Touch Screen, und ihr Funktionskonzept hat man schnell durchschaut. Wie die Fernbedienung des Pioneer und des Yamaha ist auch sie für den Betrieb im abgedunkelten Heimkinoraum beleuchtet. Von der Handhabung der Marantz-IR-Schaltzentrale ist die etwas klobig wirkende, ebenfalls hintergrundbeleuchtete Denon-Kontrolleinheit ein gutes Stück entfernt. Sie liegt nicht perfekt in der Hand, da zu dick, und ist auch in Bezug auf die Menüführung nicht optimal bedienbar. Hier besteht Nachbesserungsbedarf. Außerdem ist der Touchscreen recht empfindlich, der Pioneer-Schirm und auch der Marantz-Schirm verzeihen es eher, wenn man die Fernbedienung mal nicht mit Samthandschuhen anfasst. Sehr gut in der Hand liegt die Harman-Fernbedienung, hier sind nur manche Tasten, gerade im unteren, sich formal verjüngenden Teil, etwas zu klein geraten. Ein Kontrolldisplay fehlt völlig - insgesamt zweifellos eine gute Fernbedienung, für die Bolidenklasse aber zu wenig aufwändig. Das gilt auch für den Onyko IR-Commander, der zwar ein kleines LC-Display mitbringt, ansonsten aber auch eher schlicht gehalten ist. Hinzu kommt noch der etwas schwammige Druckpunkt der Tasten. 

Die Justagen, die für eine akkurate Inbetriebnahme von Nöten sind, gestalten sich bei keinem der Testkandidaten überdurchschnittlich schwierig und mühevoll. Klar im Vorteil ist der DSP-Z9 mit seinem Graphical User Interface, das eine rasche Einstellung deutlich erleichtert. Eine echte Steigerung des Bedienkomforts geht auch von den automatischen Lautsprecher-Einmesssystemen bei Yamaha und Pioneer aus, wobei die wenig störungsanfällige Pioneer-Lösung noch ein wenig praxisgerechter erscheint als die zwar technisch noch aufwändigere und noch peniblere, aber weniger betriebssichere Yamaha-Variante. Eine Hilfe beim Einpegeln, die effektiv arbeitet und sehr leicht vom Handling her ist, findet sich bei Harman Kardon - EZSet funktioniert störungsfrei, regelt aber nur den Pegelabgleich. Der Rest muss manuell vorgenommen werden, was beim 8500er nicht allzu komfortabel abläuft. Die Tasten an den Geräten selber sind insgesamt bei allen Kandidaten einfach zu verwalten, größere Schwierigkeiten dürften nicht auftreten.

Fazit: Ein überzeugendes Bedienkonzept inklusive GUI zeichnet den DSP-Z9 aus. Was fehlt, ist eine komfortablere Hauptfernbedienung, beim Lautsprechereinmesssystem wäre eine weitere Steigerung der Betriebssicherheit wünschenswert. Bis auf den zu großen IR-Controller, der dafür einen großen Touchscreen bietet, ist der VSA-AX10i-S leicht zu bedienen. Das Lautsprechereinmesssystem arbeitet sehr zuverlässig. Mit Top-Fernbedienung und insgesamt sehr einfacher Bedienbarkeit gefällt der Marantz SR-9300. Das fehlende Lautsprechereinmesssystem gleicht der exzellente Testtongenerator teilweise aus. Der Harman Kardon AVR-8500 bietet sehr gute Ansätze, im Detail aber könnte noch etwas Feintuning betrieben werden. Ein durchschnittlicher Bedienkomfort wird bei Denon und Onkyo geboten. Bei beiden Boliden besteht Nachbesserungsbedarf in Bezug auf die Fernbedienung, ebenfalls fehlt ein automatisches Lautsprecher-Einmesssystem. Die Bedienelemente an den Geräten selber sind aber in beiden Fällen überdurchschnittlich hochwertig ausgeführt und einfach zu handhaben. 

Klang

Wer eine stattliche Summe an Geld in einen AV-Verstärker oder -Receiver investiert, erwartet in erster Linie eines: Eine überdurchschnittlich gute Klangqualität. Enttäuscht hat uns in dieser Beziehung keiner der Testkandidaten, im Gegenteil: Das durchweg sehr hohe Niveau dokumentiert eindrucksvoll, dass man fürs angelegte Geld auch eine Menge erwarten kann.

Pegelfestigkeit

In dieser Disziplin sorgten vor allem unsere beiden günstigeren Teilnehmer, der Harman Kardon AVR-8500 und der Marantz SR-9300, für eine faustdicke Überraschung, denn in Bezug auf ihre Pegelfestigkeit brauchen sich beide Modelle in keinster Weise hinter den teureren Konkurrenten verstecken. Ohne Schwierigkeiten meistern beide Boliden auch extrem hohe Pegel, selbst dann, wenn kein aktiver Subwoofer mit helfender Hand eingreift. Keiner der Boliden ist auch im 50 Quadratmeter-Hörraum überfordert - wie aber auch schon in unserem Einzeltest nachzulesen war, sorgt besonders der bärenstarke Marantz für Begeisterung: Dieses Maß an Souveränität, selbst dann, wenn höchste Leistung abgefordert wird, ist erstklassig. Hier erreicht der 3.500,-- EUR-AV-Receiver Werte, die ebenso gut sind wie die der kostspieligeren Alternativen. Von diesen kann sich ganz besonders der VSA-AX10i-S bemerkenswert in Szene setzen - was etwas verwundert, da ein Teil der Konkurrenz vom Aufbau her noch aufwändigere Stromversorgungen zu bieten hat. Ein früher getesteter VSA-AX10 mit den eigentlich identischen Endstufeneinheiten erzielte keine so brillanten Werte wie unsere zwei unter die Lupe genommenen VSA-AX10i-S. Beide AV-Verstärker brachten noch bei extremen Pegeln eine exzellente Dynamik und eine unglaublich intensive Basskraft zustande. Die beiden eigentlich stärksten Boliden, der Yamaha DSP-Z9 und der Denon AVC-A1SR/SRA, lieferten ebenfalls eine tadellose Leistung ab - sie wirken zwar bei sehr hohen Pegeln sogar minimal angestrengter als Marantz und Pioneer. Geht es um wirkliche "Endurance", also die Ausdauer der Komponente über fünf und mehr Stunden, schlägt die Stunde von Yamaha und Denon: Hier gibt es auch am Ende nach langer, lauter Pegelhatz keine Ermüdung. Selbst der Pioneer und der Marantz sind da mit leichten Pegeleinbußen gegen Ende in etwas schwächerer Verfassung. Dies dürfte aber in der Praxis nicht von allzu großer Relevanz sein. Der Onkyo bietet prinzipiell ebenfalls eine ausgezeichnete Pegelfestigkeit, die Freude an hohen Lautstärken mindert aber der allzu häufig und allzu lautstark anspringende Ventilator. Hier wäre eine andere Ventilatorenabstimmung, oder noch besser, eine komplett passive Kühlung wünschenswert. Fazit: Die große Überraschung sind eindeutig der HK AVR-8500 und der Marantz SR-9300 - beide AV-Receiver lehren den teureren Konkurrenzmodellen in Bezug auf die Pegelfestigkeit das Fürchten. Auch überraschend: Denon und Yamaha können ihre laut Datenblatt überlegene Ausgangsleistung in der Praxis nur bei lang anhaltender Dauerbelastung in einen deutlichen Vorteil  ummünzen. 

Klang Mehrkanal Film/Musik

Jeder der Kandidaten, soviel sei an dieser Stelle vorausgeschickt, kann auch anspruchsvolle Heimkino-Liebhaber mit seinem Leistungsprofil vollauf zufrieden stellen. In der Hörpraxis aber ergeben sich deutliche Unterschiede in Bezug auf die Auslegung. Ganz anders, als man es von anderen Modellen der Marke (z.B. dem DSP-AZ1) im Mehrkanal-Betrieb gewohnt war, gibt sich der Yamaha DSP-Z9. Nicht mehr eine sehr voluminöse, füllige Wiedergabe, sondern eine sehr natürliche, facettenreiche und im Hochtonbereich hervorragend abgestufte Darstellung liegt im Mittelpunkt der Bemühungen. Der DSP-Z9 bringt eine ungeheuer charismatische Stimmdarstellung mit und ist in der Lage, Stimmen jeglicher Art mit größtmöglicher Liebe zum Detail darzustellen. Daher eignet sich der Bolide auch vortrefflich, um z.B. die schwierig in ihrem kompletten Umfang wiederzugebenden Stimmen von hochklassigen Opernsängerinnen und Opernsängern akkurat zu übertragen: Jede kleine Nuance, jedes Abklingen wird beim Yamaha so zu einem akustischen Erlebnis. Natürlich "lauert" im Hintergrund stets mehr als genug Kraft, um z.B. plötzliche Orchestereinsätze mit dem nötigen Nachdruck darzustellen. Im Filmtonbetrieb baut der DSP-Z9 eine sehr aufwändig strukturierte Surround-Soundkulisse auf. Auch hier ist der Klang klar, sauber und natürlich, ohne den Hang zum Übertreiben - selbst die sehr guten Cinema DSPs sind in ihrer Auslegung gegenüber den Vorgängerprogrammen verändert worden. Immer noch schaffen sie im Vergleich zur normalen Dolby Digital- oder DTS-Wiedergabe ein leichtes Plus an Räumlichkeit und Volumen, dazu aber, und das ist neu, sorgen sie, je nach Programm und Quellmaterial, für eine feinere Abstufung z.B. beim Aufbau der Surround- oder Frontklangkulisse. Die Tiefenstaffelung ist weitaus präziser als bei den bisherigen DSP Programmen. Somit ist der edle Yamaha die richtige Empfehlung für denjenigen, der mit kultivierter Kraft Filme und Musik anhören möchte.

Von anderem Charakter ist der Pioneer VSA-AX10i-S. Nicht, dass er ein ungehobelter Kraftbolzen wäre - auch der Pioneer gibt feine Zwischentöne sehr gut wieder, wenn auch nicht mit so viel Liebe zur kleinsten Facette wie der Yamaha. Der Fokus des VSA-AX10i-S liegt bei der Wiedergabe klar auf einer extrem mitreißenden, ungeheuer kraftvollen Dynamik, die selbst Passagen, in denen musikalisch oder von der Filmhandlung her weniger "los" ist, zu einem Erlebnis machen. Der Pioneer ist die ein Sportwagen, der nur auf die Impulse vom Gaspedal wartet, um diese völlig ohne Verzögerung in ein intensives, emotional bewegendes Klangerlebnis zu verwandeln. Den VSA-AX10i-S hört man nicht "nur" an, man erlebt ihn - gerade für die Liebhaber einer raumfüllenden, explosiven Effektwiedergabe ist der Pioneer genau das richtige Gerät. Wie kein anderer AV-Verstärker oder -Receiver schafft er es, durch seine überwältigende Dynamik den Zuhörer voll in seinen Bann zu ziehen, der Tiefbassbereich beeindruckt durch Volumen und saubere Struktur gleichermaßen - wenn der VSA-AX10i-S, ohne angeschlossenen aktiven Subwoofer, versteht sich, im Bassbereich zupackt, ist der Griff hart wie von einer stählernen Hand: Mit unerbittlichem Nachdruck schleudert der Pioneer tieffrequente Effektsalven durch den Hörraum. Auf der anderen Seite des Frequenzspektrums beeindruckt die ungeheure Souveränität bei höchsten Pegeln - nie stimmt der Pioneer aggressive Töne an. Dies tut zwar auch die starke Konkurrenz nicht, der VSA-AX10i-S wirkt jedoch immer noch eine Spur gelassener - wie übrigens auch der exzellente Marantz SR-9300. Wer es ruhiger bevorzugt und jedes Detail in bestechender Präzision hören möchte - diesen Grad an Präzision, gepaart mit höchster klanglicher Sauberkeit, erreicht außer dem DSP-Z9 momentan kein uns bekanntes Gerät. Kultivierte Kraft erlebbar gemacht, das ist die Erfolgsformel des sehr reif aufspielenden Yamaha, der für seine akustische Klasse noch nicht einmal überdurchschnittlich teuer geraten ist. 

In Anbetracht dieser Referenzleistungen fragt man sich, was die restliche Konkurrenz noch zu bestellen hat  - um es kurz zu sagen: Ganz an die superben Ergebnisse von Yamaha und Pioneer kommen die anderen nicht heran. Schon in Schlagdistanz rückt überraschenderweise der in diesem Teilnehmerfeld recht preiswerte Marantz, der wieder seiner Rolle als "Favoritenschreck" gerecht wird und Denon sowie Onkyo hinter sich lassen kann. Beide, sowohl der AVC-A1SR/SRA, als auch der TX-DS989upg2, sind zweifelsohne noch hervorragende, akustisch ausgewogene AV-Boliden - man merkt jedoch im Vergleich zur jüngeren und somit "frischeren" Konkurrenz, dass beide Modelle in Bezug auf ihre Grundkonzeption schon einige Jährchen auf dem Buckel haben und durch Upgrades mit teilweise beträchtlichem Umfang "fit" gehalten wurden. Yamaha und Pioneer nehmen den Zuhörer mit in eine virtuelle, perfekt inszenierte Klangwelt - im direkten Vergleich wirkt der Klang bei Denon und Onkyo aufgesetzter und nicht so tiefgehend-intensiv. Bevor nun aber eine Welle des Aufstandes durch die Fraktion der Onkyo- und Denon-Besitzer geht, sei versichert: Beide erfüllen immer noch so hohe Erwartungen, dass die Eigner von AV-Receivern der oberen Mittelklasse absolut fasziniert sein dürften, was in Bezug auf die Mehrkanal-Klangqualität machbar ist, und selbst verwöhnte Ohren dürften an den Leistungen wenig auszusetzen haben. Im direkten Vergleich tritt der Denon noch etwas kräftiger an und schafft eine größere Dynamik, der Onkyo agiert sehr sensibel und bietet ein fast schon filigran-luftiges Klangbild mit sehr angenehmer Ausprägung. Die Präzisionswerte sind überdurchschnittlich gut, erreichen aber nicht den Level des Yamaha DSP-Z9. In Punkto Dynamik und Antrittskraft müssen sich beide Maschinen dem Pioneer geschlagen geben. 

Und wie steht es um die beiden preisgünstigsten Vertreter? Alles im grünen Bereich, so unsere Antwort. Tief beeindruckt sind wir von dem, was der in der Praxis schon für unter 2.000,-- EUR erhältliche HK AVR-8500 in die Waagschale werfen kann. Wer zum günstigen Preis noch einen findet und sich mit der nach US-Gusto ausgerichteten Optik anfreunden kann, erwirbt maximalen Heimkino-Spaß zum minimalen Preis. Gemessen an anderen Geräten, die 1.500,-- bis 2.000,-- EUR normal kosten, ist die Performance des 8500ers schlichtweg überwältigend und alles andere als weit entfernt von den Resultaten der weitaus teureren Vertreter von Denon und Onkyo. Trotz des ebenfalls bereits recht alten Grundkonzepts gefällt noch immer der kraftvolle, mit hervorragender Raumwirkung verbundene Klang. Von der Auslegung her ist der HK der Natürlichkeit verpflichtet, wenn Kraft gefragt ist, kommt der AV-Receiver aber auch schnell auf den Punkt. Von der Reaktionsgeschwindigkeit und der Geschmeidigkeit der Endstufen her spielt der HK ganz klar in der obersten Liga - immer noch. Auch die Stimmwiedergabe, klar, frisch und lebendig, muss sich eigentlich nur der des Yamaha geschlagen geben, der noch feinfühliger und sensibler agiert und hier in einer eigenen Klasse spielt. Was die Ausgestaltung des Hochtonbereichs angeht, so hat der HK hier im THX-Betrieb die Schwierigkeit zu tragen, dass er lediglich THX Ultra- und nicht Ultra 2-lizenziert ist. Bei Ultra 2 ist die Hochtondarstellung freier und feiner strukturiert. Wer es im hochfrequenten Bereich sehr transparent mag, betreibt den HK besser nicht im THX-Modus. Dieser ist dann empfehlenswert, wenn Filme mit einer zu grellen Hochtondarstellung akustisch entschärft werden müssen - ganz so "sanft" wie Ultra 2 gelingt THX Ultra diese Entschärfung allerdings nicht.  

Ganz klar in die vorderste Reihe gehört auch der Marantz SR-9300, der bislang schon durch seine durchweg ausgezeichneten Leistungen verblüffen konnte. Er ist zu extremen Kraftausbrüchen fähig, die man dem zurückhaltend aussehenden und mit auf dem Papier eher bescheidenen Leistungsdaten ausgestatteten AV-Receiver spontan nicht in den kühnsten Träumen zutrauen würde. Mit gehörigem Nachdruck lässt der Marantz alle Arten von Effekten durch den Hörraum sausen - er schafft es ebenfalls, einen sehr intensiven, dreidimensionalen Klangeindruck zu erzeugen, der in seiner Ausprägung und Güte mit nur wenig Abstand zu den Top-Geräten von Pioneer und Yamaha folgt. Bezieht man den deutlich günstigeren Preis mit ein, so ist festzustellen, dass der SR-9300 ohne Frage ein besonders gutes Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Wem es besonders auf eine begeisternde Akustik und weniger auf eine extrem reichhaltige Ausstattung Wert legt, ist mit dem Marantz, dies zeigt nach unserem Einzeltest auch dieser Vergleichstest, besonders gut bedient. 

Unser Fazit in der Mehrkanal-Wertung: Mit einer mitreißenden, vor Kraft und Dynamik strotzenden Vorstellung, die eine exakte Detaillierung trotzdem noch mit einbezieht, ist der sehr teure Pioneer VSA-AX10i-S die erste Wahl für den extrem anspruchsvollen Heimkino-Liebhaber und somit unserer knapper Sieger in der Mehrkanal-Disziplin. Home Cinema at it`s best - keiner schafft dies momentan besser als der Pioneer. Wer es natürlicher und besonders detailreich mag, greift zum Yamaha DSP-Z9, der zudem etwas weniger kostet, aber nicht ganz so viel "Feeling" beim Auditorium aufbaut und somit etwas nüchterner agiert. Extrem kraftvoll, insgesamt ausgewogen und zudem preislich sehr fair kalkuliert, ist der Marantz SR-9300 eine höchst interessante Wahl.  Ein echtes Schnäppchen ist der als Auslaufmodell erhältliche HK AVR-8500, der in seinen Leistungen hervorragend mitspielen kann - nur eine externe Zweikanal-Endstufe wird für den EX-Betrieb benötigt. Wer auf Extended Surround verzichten kann oder aus räumlichen Gründen verzichten muss, kann mit dem 8500er ebenfalls außerordentlich glücklich werden. Bilanz: Top-Leistung zum kleinen Preis. Denon AVC-A1SR/SRA und Onkyo TX-DS989upg2 sind immer noch exzellente AV-Komponenten, die mit ihrem kompletten Klangbild nach wie vor überzeugen können. Die modernern, dynamischeren und im Detail noch akkurater darstellenden Alternativen von Yamaha und Pioneer können in der Praxis aber einen leichten akustischen Vorteil für sich verbuchen.

Surround-Aufpolierer

Eine andere Reihenfolge herrscht in dieser Teilwertung - der Pioneer, eben noch ganz oben auf dem Siegertreppchen, muss sich hier mit einem hinteren Platz begnügen. Sein Klang im Dolby Pro Logic 2-Betrieb ist zwar wirklich nicht schlecht, aber auch alles andere als überirdisch gut. Hier merkt man, dass die Pioneer-Entwickler der Optimierung von PL 2  - und auch von DTS Neo:6 - nicht den höchsten Stellenwert eingeräumt haben. Zu oberflächlich und nicht feinfühlig genug, dazu kommen die fehlenden Einstellmöglichkeiten im PL 2 Music-Modus - der VSA-AX10i-S bekleckert sich hier nicht gerade mit Ruhm.  Wenigstens ist der Neo:6-Klang ausgewogen und frisch. 

Viele Pluspunkte sammelt dafür der HK AVR-8500. Ihm fehlen zwar auch die Einstellmöglichkeiten im Music Mode von Dolby Pro Logic 2, dafür bringt er aber das exzellente Logic 7, eine HK-Eigenentwicklung, mit. Auch im Logic 7 Music-Modus gibt es zwar keinerlei Justageparameter, wer aber ein hochwertiges Lautsprechersystem mit groß ausfallendem Center einsetzt (was in diesen Preisregionen eigentlich Voraussetzung sein sollte), erlebt Musikgenuss vom feinsten: Klar, sensibel und mit beachtlicher Brillanz geht Logic 7 ans Werk und bietet gerade für den Liebhaber klassischer Musik eine wirkliche Alternative zur reinen Stereowiedergabe bei herkömmlichen Audio-CDs. Die Leistungen in der Film-Betriebsart überzeugen im Logic 7-Einsatz ebenfalls, besonders die überdurchschnittliche Detaillierung ragt heraus. Wer den Bass-Kick sucht und für alle Kanäle bassstarke Lautsprecher betreibt, wird seine große Freude am "Extended"-Modus haben. Alle Betriebsarten von Logic 7 sind im technischen Anhang weiter unten ausführlich beschrieben. Die Leistungen, die der HK im Pro Logic 2-Betrieb erzielt, sind gut, aber nicht überdurchschnittlich. Gleiches gilt für die Neo:6-Darstellung. 

Wiederum voll zu schlägt in dieser Teildisziplin der Marantz SR-9300. Dass noch kein PL II x integriert ist, fällt in Anbetracht der ausgezeichneten PL2-Wiedergabe kaum ins Gewicht, nur Perfektionisten, die immer das Neuste brauchen wie die Suppe das Salz, könnten nicht absolut glücklich sein. Mit Kraft, Volumen und Klarheit kann der AV-Receiver überzeugen. Im Movie-Modus gefällt die kraftvolle Gesamtdarstellung. Doch das ist noch nicht alles: Denn die Circle Surround 2-Integration des SR-9300 ist außerordentlich gut gelungen. Wenn der TruBass-Regler korrekt eingestellt ist, realisiert der SR-9300 eine raumfüllende, voluminöse und trotzdem präzise Basswiedergabe. Nur übertreiben sollte man es nicht, wer unbedacht den TruBass-Regler voll oder beinahe voll aufdreht, erlebt einen zu dominanten, dröhnenden und unsauberen Bass. Im Kinomodus können mit Circle Surround 2 ebenfalls prima Ergebnisse erzielt werden: Effekte werden mit dem nötigen Nachdruck eingearbeitet, die Klangverteilung ist angenehm ausgewogen. Im DTS Neo:6-Betrieb gefällt die lebendige Auslegung, die jedoch merklich bassärmer ist als im CS 2-Einsatz. 

Immer noch voll auf der Höhe der Zeit ist der Denon AVC-A1SR - selbst ohne die PLII x-Funktion des SRA-Modells. Mit hervorragender Detaillierung, einem tadellosen Volumen und einer sehr guten Hochtonwiedergabe ist die PL2-Integration des Denon immer noch eine der besten auf dem ganzen Markt. Ganz gleich, ob Kino- oder Musikbetrieb, mit seiner facettenreichen Darstellung erobert der Denon rasch die Zuneigung des Auditoriums - erstklassig. Den exzellenten Gesamteindruck rundet die mit Abstand beste DTS Neo:6-Darbietung des Testfeldes ab, vor allem im Musik-Modus begeistert die schwungvolle , frische Wiedergabe. In akustisch sehr lebendigen Räumen ist allerdings etwas Vorsicht geboten, denn dort treten stellenweise zu kräftige Reflexionen im Surroundbereich auf - am selben Problem "leiden" auch die anderen Kandidaten, was auf ein prinzipielles Auslegungs-Phänomen dieses Surround-Aufpolierers hindeutet.

Gut bewährt sich auch der TX-DS989upg2, der sich nur minimal dem Denon und dem Marantz geschlagen geben muss. Er klingt auch sehr souverän, nur nicht ganz so lebhaft. Gut gelungen: Die sauber abgestufte, präzise Basswiedergabe und die feinfühlige Stimmdarstellung. Im Neo:6-Modus erreicht der TX-DS989upg2 ebenfalls ordentliche Ergebnisse.

Bleibt der DSP-Z9 - und wie nicht anders zu erwarten, werden tadellose Leistungen erreicht, wobei schon fast bewundernswert ist, wie knapp der Abstand zum stark aufspielenden Denon i m PLII- (bzw. PLIIx beim Yamaha) Betrieb ausfällt. Was das gebotene Raumgefühl und die erreichten Präzisionswerte anbetrifft, spielt der Yamaha aber an erster Stelle in diesem erlesenen Teilnehmerfeld und kann auch die Vorteile von PLIIx (Integration des Back Surround Speaker Equipments) wirkungsvoll ausspielen. Der kräftige, warme und nie dröhenden Bass ist ein weiterer Höhepunkt. Im Neo:6-Betrieb muss sich der Yamaha wie alle anderen auch deutlich dem überragenden Denon geschlagen geben. 

Fazit dieser Wertung: Mit dem brillanten Logic 7 bringt der HK AVR-8500 den besten Surround-Aufpolierer mit. Die nur durchschnittliche Pro Logic 2- und Neo:6-Integration fällt kaum ins Gewicht. Elementar wichtig für Logic 7 ist ein exzellentes Lautsprechersystem. Nur mit geringem Abstand hinter dem HK reiht sich der Denon ein. Im PLII-Betrieb noch knapp dem DSP-Z9 unterlegen (wobei sich die Frage stellt, ob der SRA mit PLIIx hier nicht einen Gleichstand schaffen kann), schlägt der Denon im Neo:6-Betrieb voll zu und zeigt eindrucksvoll, dass auch das älteste Surround-Aufpolierersystem noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Bei DTS Neo:6 verschafft sich der Denon einen hörbaren Vorsprung gegenüber der gesamten Konkurrenz. Hinter dem Denon folgen mit knappem Abstand der Yamaha, dessen PLIIx-Integration durch eine saubere Darstellung und einen raumfüllenden Bass überzeugt, und der Marantz, der aufgrund des hervorragenden, bassstarken CS2 zum DSP-Z9 aufschließen kann. Tadellos, aber nicht weit überdurchschnittlich agierend, kann der Onkyo die Fährte der vor ihm liegenden Boliden aufnehmen. Dies gelingt dem Pioneer VSA-AX10i-S problemlos im Neo: 6-Betrieb, während seine Leistungen im PL2-Modus nur guter Durchschnitt sind - etwas wenig für diese Leistungsklasse. 

Stereobetrieb

Von AV-Kommandozentralen dieser Preisregionen erwartet man auch einen tadellosen Stereoklang - und, wie wir feststellten, ist das gebotene Niveau ebenso hoch wie die Leistungsdichte. Einen klaren Sieger in dieser Disziplin ausfindig zu machen, ist praktisch unmöglich. Mit einem sehr klaren, satten Klang kann sich der Harman Kardon bestens behaupten. Er stellt ein angenehmes, homogenes Klangbild mit präzisem virtuellen Bühnenaufbau zur Verfügung. Als großer Dynamiker entpuppt sich einmal mehr der VSA-AX10i-S, der mit Schwung und Verve besonders für die Darstellung lebhafter Musik geeignet ist. Mit "Schwermütigem" kommt der extrem präzise, sehr feinfühlige Yamaha DSP-Z9 besser zurecht als der Pioneer. Jedes Detail zeichnet der Yamaha mit Liebe in den Hörraum und sorgt für ausgezeichnete Plastizitätswerte. Die sprühende Dynamik des Pioneer bietet der Yamaha nicht ganz, agiert aber alles andere als schwerfällig. Mit kräftigem Bass und einem daraus resultierenden soliden akustischen Fundament kann der Marantz aufwarten. Er ist nicht ganz so lebendig wie Yamaha und Pioneer und erreicht nicht ganz den extrem klaren Aufbau des Harman, kann sich dafür aber mit einem überdurchschnittlich raumfüllenden Klang in Szene setzen. Im höchsten Maße ausgewogen präsentieren sich Denon und Onkyo, die am besten von allen Teilnehmern die unterschiedlichsten musikalischen Anforderungen "unter einen Hut" zu bringen vermögen. Zwar können sie in keiner Einzelwertung Akzente setzen, dafür begeistern sie durch einen gelungenen klanglichen Kompromiss auf beachtlichem Niveau. 

Fazit

Am Ende dieses ausführlichen Vergleichstests steht die angenehme Erkenntnis, dass man mit keinem der hier vorgestellten AV-Boliden eine "Niete" zieht - jedes Gerät bringt ein hervorragendes Performance-Profil mit. Gleichzeitig ist aber auch festzustellen, dass es schwierig ist, einen wahren Überflieger ohne jegliche Schwächen ausfindig zu machen. Bei all dem hohen Niveau, das zweifellos herrscht, darf man trotz der zurecht gebotenen Euphorie nicht vergessen, dass jeder Bolide noch genug Potential für Verbesserungen bietet.

Unsere Bilanz in Kurzform in alphabetischer Reihenfolge:

  • Denon AVC-A1SR/SRA: Bedenkt man die Grundkonzeption aus dem Jahre 2000, so ist es mehr als bemerkenswert, wie gut sich der Denon noch schlägt. In keiner Disziplin leistet er sich eine erst zu nehmende Schwäche, bis auf die exzellente DTS Neo:6- die äußerst ausgewogene Stereowiedergabe sowie den erstklassigen Geräte-Innenaufbau kann er aber auch keine echten Glanzpunkte mehr setzen. Für ihn sprechen die Reife des Gesamtkonzepts und die Ausgewogenheit auf hohem Niveau. Als Minuspunkte verbuchen wir manchmal zu wenig Liebe im Detail (Lautsprecheranschlüsse) und die nicht voll zufriedenstellende Fernbedienung. 

Mit dem AVC-A1SR/SRA bietet Denon einen ausgereiften Boliden mit solidem Grundkonzept und durchdachter Ausstattung an. Die Stärke des Denon liegt weniger im Setzen von Glanzpunkten als in der großen Ausgewogenheit
  • Harman Kardon AVR-8500: Die im Vergleich zur Konkurrenz billig wirkende Optik täuscht: Der 8500er hat es faustdick hinter seiner mit US-Design garnierten Fassade. Mit Logic 7 bringt der Harman den besten Surround-Aufpolierer mit - und vermutlich den einzigen, den auch engagierte Stereohörer überhaupt einsetzen werden. In allen anderen Klangdisziplinen hält der in der Praxis für unter 2.000,-- EUR erhältliche HK hervorragend mit. Die mitgelieferte Fernbedienung erreicht jedoch kein Luxus-Niveau, das Display hat eine zu grobe Auflösung und die beiden Endstufen für den Back Surround-Betrieb fehlen ebenso wie ein THX Ultra 2-Zertifikat. 

Mit Logic 7 bringt der preisgünstige AVR-8500 einen sensationellen Surround-Aufpolierer mit. Auch die Leistungsfähigkeit der Endstufen überzeugt voll und ganz. Optisch verfehlt der Harman Kardon hingegen die hohen Ansprüche der Bolidenklasse
  • Marantz SR-9300: Die Überraschung dieses Tests. Wer auf eine extrem opulente Ausstattung verzichten kann, erhält für einen Listenpreis von 3.500,-- EUR einen AV-Receiver, der in der Bolidenliga ganz vorn mitspielt: Nicht nur, dass er sehr gut mithält, mit seiner sehr kräftigen, voluminösen Wiedergabecharakteristik setzt der 9300er druckvolle Akzente. Seine Fernbedienung ist die beste im ganzen Testfeld, die Bedienung ist einfach und komfortabel. Schwächen: Die fehlenden YUV-Anschlüsse, der fehlende Video-Formatwander und die fehlende digitale Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle.

Für seinen Kaufpreis klingt der SR-9300 schon fast unverschämt gut und bietet zudem die beste Fernbedienung aller Teilnehmer. Wer auf einige Ausstattungsdetails verzichten kann, erhält viel Qualität fürs investierte Geld
  • Onkyo TX-DS989upg2: Was eine edle Optik angeht, führt noch immer kein Weg am Onkyo vorbei. Er wirkt selbst im Vergleich zur bereits noblen Konkurrenz optisch wie der Maybach unter den AV-Verstärkern/-Receivern. Dieser Eindruck wird durch die fast geräuschlos motorbetrieben nach unten fahrende Frontpanel-Klappe noch verstärkt. Und was verbirgt sich hinter der luxuriösen Fassade? Ein immer noch guter AV-Receiver, der aber spürbar in die Jahre gekommen ist. Akzente kann der Onkyo nicht mehr setzen, gravierende Mängel konnten wir - mit Ausnahme des zu schnell und zu lautstark anspringenden Ventilators - aber auch nicht ausfindig machen. Im Sommer wartet der Nachfolger in Form des modular aufgebauten TX-NR1000E - das sorgt sicherlich dafür, dass so mancher 989er deutlich unter Listenpreis gehandelt wird. Wer die wunderschön edle Optik schätzt und zudem einen immer noch feinfühligen, präzise agierenden AV-Receiver sucht, wird bestimmt glücklich mit dem Onkyo. Nur die mitgelieferte Fernbedienung ist deutlich unter dem Niveau des Gesamtgeräts. 

Bildschöner "Oldie", der durch gelungene Upgrades jung gehalten wurde - doch ganz lässt sich das Alter nicht mehr verleugnen, die jüngeren Konkurrenten ziehen daher vorbei. Ein Nobel-Gerät für Liebhaber exklusiver Optik bleibt der 989er aber
  • Pioneer VSA-AX10i-S: In Bezug auf den Mehrkanal-Musik- und Heimkinoklang ist der Pioneer momentan das beste Gerät überhaupt. Kein anderer AV-Verstärker oder -Receiver bietet eine so mitreißende, unter die Haut gehende Wiedergabe. Der VSA-AX10i-S macht einfach unheimlich Spaß und ist für den sehr ambitionierten Home Cinema Fan unserer Meinung nach die erste Wahl. Für das Gerät sprechen auch die sehr hochwertige Fernbedienung, die bis ins kleinste Detail makellose Verarbeitung und die zukunftsorientierte Ausstattung mit i.link. Das Lautsprecher-Einmesssystem M.C.A.C.C. arbeitet in der Praxis mit sehr hoher Betriebssicherheit. Doch kein Licht ohne Schatten: Die Darbietung in Bezug auf die Qualität der Surround-Aufpolierer ist nicht klassengerecht. Hier sollte Pioneer beim Nachfolger mit mehr Sorgfalt vorgehen. Die nobel anmutende Fernbedienung ist des Weiteren entschieden zu groß - trotz der guten Übersichtlichkeit ein Nachteil. Der Kaufpreis erscheint mit fast 5.000,-- EUR im Vergleich zur Konkurrenz sehr hoch. 

First Class: Im DD/DTS-Betrieb schlägt der VSA-AX10i-S mit seiner mitreißenden Darbietung die gesamte Konkurrenz. Die Verarbeitung inklusive der Fernbedienung ist praktisch perfekt,  im Dolby Pro Logic 2-Betrieb schwächelt der edle Bolide aber
  • Yamaha DSP-Z9: Ohne Zweifel läutet der Yamaha ein neues Zeitalter in der Boliden-Liga ein: Seine Ausstattung sprengt alle bisherigen Ausmaße mit einer bislang nicht gekannten Opulenz. Wer jedoch denkt, dass möglichst viele Features ohne große Sorgfalt eingebaut wurden, irrt gewaltig: Alles ist mit Liebe zum Detail und äußerst hochwertig integriert. Die Video-Abteilung des AV-Verstärkers ist völlig konkurrenzlos und verschiebt die Maßstäbe so weit nach oben, dass im Moment kein Konkurrent in Sicht ist, der diese Referenzleistung toppen kann. Das Gleiche gilt für die ausgezeichneten DSP-Programme, die im Vergleich zu den Vorgängerversionen wirkungsvoll optimiert wurden. Leistungseinbrüche in irgendeiner Disziplin sind dem Yamaha fremd - er spielt überall vorne mit, wenngleich er sich im Mehrkanal-Betrieb knapp dem überragenden VSA-AX10i-S geschlagen geben muss. Nachteile: Die nicht befriedigende Haupt-Fernbedienung und die noch optimierungsbedürftige Betriebssicherheit des aufwändigen Lautsprecher-Einmesssystems YPAO. 

Neue Dimension: Was die Ausstattung, das Bedienkonzept und die Vielseitigkeit angeht, sprengt der Yamaha ganz klar alle gängigen Maßstäbe. Dies möchte ihm - trotz vieler vorhandener Talente - akustisch nicht ganz gelingen. Hier liegt er zwar überall mit vorn, aber nirgendwo einsam an der Spitze

 

Die Technischen Daten:

Denon AVC-A1SR (SRA zusätzlich mit HDCD-Decoder und PL IIx)

  • AV-Verstärker mit THX Ultra II Zertifikat

  • THX Ultra 2 Programme Music und Cinema

  • Leistung: 7 x 220 W (6 Ohm, 1 kHz, 0,7 % Klirr)

  • DTS ES Discrete/Matrix 6.1 Decoding

  • DTS 96/24 Decoding

  • Dolby ProLogic II/DTS NEO:6

  • DENON Link für Übertragung von High Quality Digital Audio

  • 192 kHz/24-Bit D/A-Wandler für alle Kanäle

  • 192 kHz/24-Bit A/D-Wandler für alle Kanäle

  • Bassmanagement, DSP Programme und Laufzeitanpassung bei DVD-A/SACD

  • AL24 Procession Plus

  • Pure Direct Mode

  • Eingebauter Videokonverter

  • Personal Memory Plus

  • 13 Analog-Eingänge, 5 Analog REC-Ausgänge, 2 x Analog Multi Zone Ausgänge

  • 2 Paar 8-Kanal Analog Extern-Eingänge, konfigurierbar, 1 8-Kanal Pre-Out

  • 6 optische Digitaleingänge, 5 koaxiale Digitaleingänge, 1 RF-Eingang, 2 optische Digitalausgänge

  • 3 breitbandtaugliche Komponenteneingänge, 1 Komponentenausgang

  • je 8 Composite- und S-Video-Eingänge, 6 Composite- und 5 S-Video-Ausgänge

  • +5 V und +12 V-Trigger-Ausgang für externe Endstufen

  • RS-232C-Port

  • Abmessungen B x H x T in mm): 434 x 216 x 486

  • Gewicht 29 kg

  • lieferbare Farben: Gold und Schwarz

  • Preis: 4699 EUR

Harman Kardon AVR-8500:

  • AV-Receiver mit THX Ultra-Zertifikat
  • Decodiert Dolby Digital 5.1/DTS 5.1, DTS ES Matrix/Discrete 6.1, THX Surround EX
  • Dolby ProLogic II, Modi Cinema oder Music (Light-Version ohne Einstellmöglichkeiten) 
  • Logic 7, Modi Cinema, Extended oder Music  
  • Leistung im Fünfkanal-Surround-Modus (Sinus (FTC), 20 Hz bis 20 kHz, Klirr < 0,07 %, an 8 Ohm) 110 Watt pro Kanal
  • Leistungsaufnahme im Leerlauf 119 W, Maximale Leistungsaufnahme: 694 W (2 Kanäle werden angetrieben)
  • 6 Digitaleingänge auf Geräterückseite (3 x optisch, 3 x koaxial)
  • 2 Digitalausgänge auf Geräterückseite (1 x optisch, 1 x koaxial)
  • 2 Digitaleingänge auf Gerätevorderseite (1 x optisch, 1 x koaxial)
  • 2 Digitalausgänge auf Gerätevorderseite (1 x optisch, 1 koaxial)
  • AV-Eingang auf Gerätevorderseite (FBAS, S-Video-beschaltet plus 2-Kanal analog Audio)
  • 8-Kanal-Direkteingang
  • 8-Kanal-Pre-Out
  • Auftrennbare Endstufen
  • 3 YUV-Eingänge (Video 1/Video 2/DVD), 1 YUV-Ausgang (Monitor)
  • 5 AV-Eingänge (FBAS plus S-Video), 3 AV-Ausgänge (FBAS plus S-Video)
  • S-Video- und FBAS-Monitor-Ausgang
  • 2 Audio-Eingänge, 1 Audio-Ausgang (Tape)
  • 1 geschalteter, 1 nicht geschalteter Netzanschluss
  • Hochwertige Schraubverschlüsse für alle Lautsprecher
  • Multiroom-fähig
  • jeder Eingang individuell konfigurierbar
  • Systemfernbedienung mit EZSet-Funktion zur Einpegelung der Lautsprecher mittels eines integrierten Messmikrophons
  • On Screen Display
  • Maße (B x H x T in mm):440 x 196 x 519
  • Gewicht:24,1 kg
  • Farbe: Schwarz
  • Preis: 2999 EUR

Marantz SR-9300:

  • THX-UltraII-zertifizierter AV-Receiver
  • Ausgangsleistung 7 x 140 Watt (8 Ohm, Klirr kleiner als 0,05 %, 20 Hz bis 20 kHz)
  • Precision Coding Technology 
  • Decodiert Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 5.1 EX, Dolby Pro Logic 2, THX Surround EX, DTS 5.1, DTS ES Matrix/Discrete 6.1, DTS 96/24, DTS NEO:6, Circle Surround 2
  •  Diskrete, stromgegengekoppelte Endstufen für hohe Bandbreite 
  • Scart-Anschluss mit RGB-Video-Schaltung 
  • Multi-Room-System 
  • RS-232C-Schnittstelle für künftige Upgrades der Decodersoftware
  • Ein- / Ausgänge Video: Composite-Eingänge 7, Composite-Ausgänge 2 + 2 (Monitor), S-Video In 7, S-Video Out 2 + 2 (Monitor), Scart In 4,  
    Scart Out 1 (Monitor) 
  • Ein- / Ausgänge Audio: Analogeingänge 9, Analogausgänge 4, Digital in 10 (9 frei zuweisbar), optische Eingänge 4, optische Ausgänge 1, koaxiale Eingänge 5, koaxiale Ausgänge 1
  • Weitere Anschlüsse: 7.1-Kanal-Vorverstärkerausgang, Main Amplifier In 7 Channels, Multi- Channel In 7.1-Kanal, Multi- Room Audio Out 1 (RCA), Multi- Room Video Out 1 (Composite), RS232C 1, DC Triggers 2 (zuweisbar), Lautsprecher-Anschlüsse für 7 Kanäle, 
    Multi-Room Speaker Terminal für 2 Kanäle, D-Bus RMC Out 1 (I/O), Multi Room RMC 1 (I/O), External IR 1 (I/O) 
    AC-Netzbuchsen1/1 (geschaltet/nicht geschaltet), Fronteingänge 4, Kopfhörerausgang 1 
  • Frequenzgang 8Hz – 80kHz (+/- 3 dB) (Analogeingang, Source Direct), Frequezgang 8Hz – 45kHz (+/- 3 dB), (Digitaleingang, 96kHz PCM) 
  • Eingangsempfindlichkeit 350 mV/ 47 K 
  • Tuner mit 50 Festspeichern
  • Tuner-Eigenschaften FM: Frequency Range 87.5 – 108.0, S/N Ratio Mono/ Stereo 76/ 72 dB, Distortion Mono/ Stereo 0.2/ 0.3%, 
    Channel Selectivity +/- 300kHz 60 dB, Usable Sensitivity 16.4 dBf, Channel Separation 1 kHz, 45 dB (Stereo) 
  • Tuner-Eigenschaften AM: Frequency Range MHz 520 – 1710kHz, S/N Ratio Mono/ Stereo 50 dB, Distortion Mono/ Stereo 1kHz, 30%, Mod. 0.5%, Channel Selectivity +/- 300kHz 60 dB +/- 20kHz 70 dB 
  • Allgemeines: Lieferbar in Schwarz, Silbern oder Gold.  Remote Control RC3200, RS232C Kabel inklusive, Power Requirement 220V, 50 Hz, 530 W, Abmessungen (mm, B x H x T) 440 x 184 x 480, Gewicht 19.5 Kg. 
  • Preis EUR 3.500,-- (UVP) 

Onkyo TX-DS989upg2:

  • AV-Receiver mit THX Ultra 2-Zertifikat

  • Decodiert DD/DTS 5.1, Dolby Digital 5.1 EX, DTS ES Matrix/Discrete 6.1, THX Surround EX, DTS 96/24, Dolby Pro Logic 2, DTS NEO:6

  • 7 x 160 W/Kanal, 6 Ohm, 1 kHz (DIN)

  • DAC (Digital/Analog-Wandler): 192 kHz/24-Bit  

  • 96 kHz/24-Bit digitales Upsampling

  • Frequenzgang: 5 Hz-100 kHz 

  • 10 digitale Verbindungen + AC-3 RF Eingang (Digitale Eingänge: 3 optische, 5 koaxiale, 1 optischer digitaler Ausgang, 1 koxialer digitaler Ausgang)

  • 3 Component-Video-Eingänge/1 Component-Video-Ausgang

  • S-Video-kompatible Ein-/Ausgangs-Buchsen: 6/5 

  • 5.1/7.1-Eingang (DB25-Anschluss, Adapter mitgeliefert)

  • Vorverstärker-Ausgänge für 7.1-Kanäle

  • 3 Amp-In-Eingänge

  • Zone 2 (Multisource) Line Out: 1 

  • Kopfhörerbuchse

  • Phono-Eingang

  • 2 Subwoofer-Pre Outs

  • Audio- und A/V-Eingänge: 4/6 

  • Aufrüstbar auf IEEE1394

  • RS232-Schnittstelle

  • A/V Synchronisation Delay 

  • Verschiedene DSP-Programme

  • Veränderbare Trennfrequenz für Bass-Management (40/60/80/100/120 Hz) 

  • RDS-Tuner mit 40 Stationsspeichern

  • IntelliVolume

  • On Screen Display

  • DOT Matrix Display

  • Lieferbare Farben: Schwarz und Silbern

  • Preis: 4499 EUR

Pioneer VSA-AX10i-S:

  • THX Ultra 2-Verstärker mit 7 x 170 W (6 Ohm, DIN 1 kHz, 1 % Klirr)

  • Decoder für: dts ES Matrix/Discrete dts 96/24, THX Surround EX, Dolby Digital 5.1, dts 5.1, Dolby Digital 5.1

  • Decoder für Dolby ProLogic I2 und dts NEO:6

  • M.C.A.C.C. (Multichannel Acoustic Calibration System)

  • Besonders hochwertige 192 kHz/24-Bit D/A-Wandler

  • 96 kHz/24-Bit A/D-Wandler

  • Eingebauter hochwertiger Video-Konverter

  • Multichannel DNR (Rauschunterdrückung)

  • doppeltes i.link-Interface

  • 7.1 Kanal-Eingang für DVD Audio und SACD

  • 7.1 Vorverstärker-Ausgänge

  • 7 Audio/Video-Eingänge, 5 Audio-Eingänge

  • Audio/Video-Ausgänge: 3 AV, 2 A, 2 V

  • 3 HDTV-fähige YUV-Komponenten-Eingänge, 1 HDTV-fähiger Komponentenausgang

  • Alle Video-Ein- und Ausgänge in FBAS- und S-Video-Ausführung (7 Eingänge und 4 Ausgänge)

  • RF-Eingang für LaserDisc

  • Front-AV-Eingang komplett mit optischem Digitaleingang und S-Video-Beschaltung

  • 8 Digitaleingänge (5 x optisch, 3 x koaxial), 2 optische Digitalausgänge

  • RS232 Schnittstelle für zukünftige Updates

  • Advanced Cinema-Betriebsarten: Action, Drama, Sci-Fi, Musical, Monofilm, X-D-Theater (Surroundoptimierung für Stereoquellen, Einsatz in Verbindung mit Dolby ProLogic)

  • Advanced Concert-Modi: Classical, Chamber, Jazz, Rock, Dance, X-Channel Stereo

  • Vorprogrammierte LCD-Fernbedienung, lernfähig, mit Touchscreen, Macro-Programmierung und Hintergrundbeleuchtung

  • 650 VA Transformator

  • Bi-Amping im 5.1 Modus möglich

  • Zweilagig verkupfertes Chassis

  • Akustisch optimierte Aluminium-Seitenpaneele

  • Massive Aluminiumfrontplatte

  • besonders hochwertige Lautsprecher-Anschlussterminals

  • Gewicht 29,8 kg

  • Maße (B x H x T in mm): 440 x 203 x 476

  • Farbe: Titansilber

  • Preis: 4999,-- €

Yamaha DSP-Z9:

  • AV-Verstärker mit THX Ultra II-Zertifikat, Videoscaler und i.link-Interface

  • DIN-Ausgangsleistung (4Ohm, 1kHz, 0,7%THD): 2xFront, Center,2xSurround, 2xSurround Back, mit je 300W + 2x Presence mit je 90W 

  • Neu entwickeltes GUI mit 2.Fernbedienung für übersichtliche Justage

  • Fünfstufiges YPAO-Lautsprecher-Einmesssystem mit Messmikrophon und parametrischem EQ

  • 192 kHz/24-Bit Audio-D/A-Wandler für alle Kanäle

  • Yamaha Digital TOP-ART-Technik für akkurate Klangreproduktion

  • Decoder für: THX Ultra 2, THX Surround EX, Dolby Digital 5.1/5.1 EX, DTS 5.1/ES Matrix/Discrete 6.1, Dolby Pro Logi/Pro Logic II/Pro Logic IIx, DTS Neo:6, DTS 96/24

  • 33 Yamaha DSP-Programme mit 96 kHz/24-Bit-Verarbeitung

  • Vierfeld-Cinema-DSP für umfassende DSP-Bearbeitung/erzeugt vier unabhängige Klangfelder (Front, Surround links, Surround rechts und Surround hinten)

  • Yamaha Silent Cinema für Surroundgenuss mittels normalem Stereokopfhörer

  • Night Listening Modus für Dolby Digital UND DTS

  • Virtual Cinema DSP für Surroundfunktionalität mit nur 2 Lautsprechern

  • Prozessor-Direkt-Schalter: Pure Direct, Direct Stereo Modus

  • Menu für den 6-Kanal Eingang: inklusive Time Alignment 

  • Hochwertiger Videoprozessor inklusive Scaler, Faroudja DCDi Technologie, Video-EQ, Bildformat-Umschaltung und Progressive-Signalausgabe

  • Volldigitale 3-Wege-Video-Signalwandlung

  • Audio-Delay für die zeitgleiche Wiedergabe des Audio- und Videosignals

  • Anschlüsse: i.link-Interface, weitere Eingänge: Eingänge: 7xopt. + 4xkoax. Digital, 7xAV mit S-Video, 5xAudio, 6xYUV, Ausgänge: 2 x YUV, 2x Audio, 3 A/V + 1x Zone 2 A/V mit S-Video, 6-Kanal-Eingang für externe Decoder: 6 + 2 Kanal Konfiguration, Pre Out: für alle Kanäle und Zone 2, doppelter Subwoofer-Ausgang mit umschaltbarer Übernahmefrequenz, Phono-Eingang, Front AV-Eingang mit S-Video-Beschaltung plus optischem Digitaleingang, RS232-Schnittstelle

  • Dämpfungsfaktor (8 Ohm,20-20.000 Hz): 200 

  • Frequenzgang: 10Hz-100.000Hz, +0dB, -3dB 

  • Geräuschspannungsabstand (CD): 100dB 

  • Klirranteil: 0,005% 

  • Subwoofer- Trennfrequenz: 9-fach umschaltbar 

  • Aufnahmeleistung: 1000W 

  • Aufnahmeleistung: Standby: 1W 

  • Fernbedienung: vorprogrammierte und lernfähige Systemfernbedienung + Fernbedienung für das On Screen Menu 

  • Lieferbare Farben: Schwarz, Titan

  • Abmessungen (B x H x T): 435x211x471 mm 

  • Gewicht: 30kg 

  • Preis: 4.500,-- EUR

Technischer Anhang
  1. THX Ultra 2

  2. Dolby Pro Logic IIx

  3. Harman Kardons Logic 7

  4. Circle Surround mit "TruBass"

  5. Denons flexible Nutzung der Back Surround-LS

  6. DSP Technik und "Special Features": Yamaha, Onkyo und Pioneer

  7. M.C.A.C.C. und YPAO

  8. i.link und Denon Link

  9. Videokonvertierung und Video-Scaling beim Yamaha DSP-Z9

THX Ultra 2

Der Pioneer VSA-AX10i-S bringt, ebenso wie der Marantz SR-9300, der Yamaha DSP-Z9, der Denon AVC-A1SR/SRA und der Onkyo TX-DS989upg2 ein THX Ultra 2-Zertifikat mit. Damit Sie dieses Ausstattungsmerkmal richtig nutzen können, ist es zunächst wichtig, einen Überblick über die Features zu bekommen. Daher haben wir für Sie die wichtigsten Punkte zusammengetragen. 

  • THX Ultra 2 ist die erste THX-Variante, die vollständig für digitale Heimkino-Tonnormen entwickelt wurde. Auch die Extended Surround-Tonnormen von Dolby und von DTS wurden bei der Entwicklung berücksichtigt. So bietet THX Ultra II auch ein weiter gehendes Post Processing, DTS ES Discrete 6.1 ist ebenfalls voll integriert: Der zusätzliche diskrete Kanal auch als ein solcher erkannt und mit dem THX Post Processing versehen.

  • Neu bei Ultra 2: Die Aufteilung in Cinema- und Music Mode. Der Cinema Mode ist optimiert für Wiedergabe von 5.1-Material über ein 7.1-Lautsprechersystem und soll die Vorteile von Extended Surround auch bei eigentlich in 5.1 vorliegendem Material akustisch optimal ausnutzen. Alle 8 an einem EX-System beteiligten Lautsprecher werden optimal aufeinander abgestimmt. Um dies für den Back Surround-Bereich zu ermöglichen, stellt der Heimcineast die Entfernung zwischen den beiden Back Surround Lautsprecher ein. Diese Einstellung benötigt THX Ultra 2, damit ASA (Advanced Speaker Array) richtig arbeiten kann und die Surround- und Back Surround-Klangkulisse als homogenes Ganzes erscheint. Wer Material hat, welches in Dolby Digital 5.1 EX vorliegt, verwendet nach wie vor THX Surround EX und nicht THX Ultra 2 Cinema. 

  • Erstmalig bei THX gibt es auch einen Music Mode, der besonders für DTS 96/24 und  Musik-DVDs in DD 5.1 und DTS 5.1 prädestiniert ist. Der Music Mode nutzt die Lautsprecher-Aufstellung eines THX EX-Systems mit zwei Surround- und zwei Back Surround-Lautsprechern, die Boxen werden jedoch anders konfiguriert als für die Wiedergabe von Heimkino-Ton: So wird die linke Surround- mit der linken Back Surround-Box zusammengeschaltet, die rechte Surround- mit der rechten Back Surround-Box. Sinn dieses Unterfangens ist es, räumlich gesehen zwischen dem jeweiligen Surround- und Back-Surround-Lautsprechers eine Phantomschallquelle zu erzeugen, deren Klangeindruck aufgrund der Position und des Abstrahlverhaltens dem Klangbild eines normalen Direktstrahlers (also der Lautsprecherart, die für die akkurate Musikwiedergabe am besten geeignet ist) ähnlich sein soll. THX will somit erreicht haben, dass über ein und dasselbe Lautsprechersystem sowohl die Musik- als auch die Kinotonwiedergabe qualitativ überzeugend vonstatten gehen soll. In der Praxis entpuppt sich THX Ultra II Music nicht als "fauler Kompromiss", sondern als brauchbares Feature: So wird eine raumfüllende, aber trotzdem präzise Musikwiedergabe von guter Dynamik erreicht. Auch wenn nicht das Niveau physisch vorhandener Direktstrahler erreicht wird: Im Rahmen der Möglichkeiten einer virtuellen Erzeugung ist das Ergebnis beachtlich gut. 

  • Neu: Die Boundary Gain Compension. Die Funktion ist für die Verwendung des Verstärkers mit einem THX Ultra 2-zertifizierten Subwoofer bestimmt und hat folgende Aufgabe: Bestimmte akustische Voraussetzungen des Hörraums (Struktur der Wände, Aufbau des Raums) sowie die Position des Hörplatzes und des Subwoofers sorgen in verschiedenen Fällen für eine störende Überbetonung der tiefen Frequenzen, so dass der Subwoofer manchem Hörer als zu dominant erscheint. Hier greift die Boundary Gain Compension ein und gleicht übermäßig starke Basstöne, die auf einem Grenzverstärkungseffekt beruhen, aus.

  • Um alle THX Ultra 2 Features nutzen zu können, ist ein komplettes 7.1 Lautsprechersystem erforderlich.

Dolby Pro Logic IIx
 

Mit Dolby Pro Logic II haben die Dolby-Entwickler vor einiger Zeit einen Surround-Aufpolierer entwickelt, der inzwischen aus praktisch allen gängigen AV-Verstärkern, AV-Receivern und Heimkino-Komplettlösungen nicht mehr wegzudenken ist. Mit den zwei Programmen für die Musik-Aufbereitung und für die Aufbereitung von Filmton-Material ist PLII sehr gut für ein ansprechendes Surround-Erlebnis auch bei Stereo-CDs oder bei Dolby Pro Logic-codiertem Quellmaterial geeignet. Nach dem durchschlagenen Erfolg von Pro Logic II gibt es nun wiederum eine Weiterentwicklung, die auf den Namen Dolby Pro Logic IIx hört. 

Dolby Pro Logic IIx weitet Stereo- und 5.1-Quellmaterial auf 6.1 und 7.1 Kanäle aus. Auf Wiedergabesystemen mit vier Surroundlautsprechern soll PL IIx einen natürlicheren, raumfüllenderen und dichteren Klang ermöglichen. Die Anwendungsmöglichkeiten für Dolby PLII x sind vielfältig, jedes Quellmaterial von reinem Stereo bis zu Dolby Digital 5.1 EX wird, so Dolby, wirkungsvoll aufpoliert. Bislang war für die Umwandlung von Stereoquellen und 5.1-Material in 6.1- bzw. 7.1 Ausgangskanäle ein ganzen Sortiment verschiedener Decoder zuständig - mit Dolby Pro Logic IIx, so versprechen die Dolby-Entwickler mit Enthusiasmus, benötigt man nur noch ein System. 


Dolby Pro Logic IIx für 5.1- und Surround EX-Programme


Dolby Pro Logic IIx für Stereoquellen

Wie bereits bei Dolby Pro Logic II, bietet auch PL IIx zwei Betriebsarten - den Music Mode und den Movie Mode, je nach dem, ob Musik- oder Filmmaterial decodiert werden soll. Dolby PL IIx ermöglicht auch die Aufpolierung von 192 kHz/24-Bit-Quellen und von 96 kHz/24-Bit-Quellen. Damit ergeben sich ganz neue Einsatzmöglichkeiten, denn wenn der DVD-Player mittels einer digitalen Highspeed-Verbindung mit dem Prozessor im AV-Verstärker oder AV-Receiver verbunden ist und der Verstärker/Receiver über ein entsprechendes DSP und ein Bassmanagement verfügt, kann die PL IIx-Nachbearbeitung auch bei DVD Audio- oder SACD-Quellen angewendet werden. Neu bei PL IIx ist ein optionaler Game Mode, der die besonders einschlagenden niederfrequenten Surroundeffekte auf den Subwoofer des Multichannel-Systems umleitet. Im Music Mode, der laut Dolby-Informationen den Klang gleichmäßig unter allen Surroundlautsprecher aufteilt und so besonders nützlich bei ursprünglich in Stereo aufgenommenen Quellen ist, bleiben die drei bereits bekannten Einstellmöglichkeiten erhalten: 

  • Dolby Dimension Control: Der Benutzer kann das Klangfeld in Bezug auf die Rear-Lautsprecher und die Frontlautsprecher einstellen und die Balance stufenlos von vorne nach hinten verschieben. 
  • Dolby Center Width Control: Der Modus für den Center-Lautsprechers kann zwischen dem schon bekannten „Phantom Mode“, wo die Tonwiedergabe bei den Frontlautsprechern nur über den rechten und linken Hauptlautsprecher erfolgt, und einer Schaltung, bei der vorne ausschließlich der Center läuft, stufenlos variiert werden. Auf diesem Wege lässt sich der bei der Musikwiedergabe häufig als störend empfundene Center-Kanal ausblenden.
  • Dolby Panorama Mode: Soll bei der Wiedergabe von Musik ein weiträumiges Klangfeld schaffen. In der Praxis zeigten sich bei vielen Musikarten nicht allzu bahnbrechende Veränderungen. Bei sehr guten Aufnahmen konnte der "Panorama Mode" ein luftigeres, weitläufigeres Klangbild vermitteln, ohne die musikalische Präzision zu sehr leiden zu lassen.

Eine volle DD 5.1 EX-Funktionalität bringt Dolby Pro Logic IIx im Movie Mode mit. Wird dieser für die 6.1 Wiedergabe verwendet, erzeugt das System, wie üblich beim Dolby Dolby Digital 5.1 EX Decoding, bei der Reproduktion des Back Surround-Lautsprecherkanals  auf Dolby Digital 5.1 EX-Tonspuren als ein einzelnes Monosignal. Um alle Vorteile von Dolby Pro Logic IIx auszukosten, empfiehlt Dolby jedoch ein 7.1 System, das ein weiteres, umfassenderes Raumgefühl bereit stellt und das Problem der "Hot Spots", die direkt hinter dem Hörer auftreten, aufgrund der Beschallung mit zwei Lautsprechern nicht mitbringt. Die psychoakustische Lokalisierung der Effekte als aus der Mitte hinter dem Zuhörer kommend ist bei einem System mit zwei Back Surround Lautsprechern besser gegeben als bei einem System mit nur einem Back Surround-Lautsprecher. 


Dolby Pro Logic IIx: Viele Anwendungsmöglichkeiten

In unseren umfangreichen Hörtestreihen konnte Dolby Pro Logic 2x im Vergleich zu Dolby Pro Logic mit einer dichteren, homogeneren Surround-Klangkulisse aufwarten. Die Tiefenstaffelung und die Präzision des Front-Klangfelds präsentieren sich ebenfalls verbessert, so dass der Gesamteindruck eines umfassenden, klaren, dreidimensionalen Hörerlebnisses entsteht. Fazit: Pro Logic 2x ist eine klare akustische Verbesserung und ein wirksames Werkzeug, 2-Kanal-Tonquellen 6.1- oder 7.1. Klang-Flair zu verleihen. 

Harman Kardons Logic 7

Logic 7, das in verschiedenen Harman Kardon-AV-Receivern und in den edlen Lexicon-Decodern zum Einsatz kommt, ist ein harter Konkurrent für Dolby PL2 und für Dolby PL2x, denn bezüglich der Klangreinheit wird hier am meisten geboten, was Logic 7 besonders für Musikliebhaber zur ersten Wahl macht. In der 7.1 Konfiguration laufen alle 7 Lautsprecher und der aktive Subwoofer voll mit, ebenso wie bei Dolby Pro Logic 2x. Schade nur, dass im Musikeinsatz eine Einstellmöglichkeit für die Center/Frontlautsprecher-Balance fehlt. 

Musikbetrieb

Laut HK soll im Musik-Betrieb folgendes realisiert werden:

  • Besonders für Stereomaterial (zum Aufpolieren auf Surround) geeignet

  • Verbreiterung der Klangbühne

  • Größere Räumlichkeit im Surround-Klangfeld

  • Volle Integration des aktiven Subwoofers

Bezüglich der Stimmwiedergabe bei klassischer Musik ist das System, vorausgesetzt, es wird ein hochwertiger Center-Lautsprecher eingesetzt, besonders gut gelungen. In den Punkten Räumlichkeit, Hochtonbrillanz und Bassgewalt erreicht Logic 7 gerade bei der Wiedergabe hochwertiger Software Bestleistungen. Damit ist dieser Modus auch durchaus für die Liebhaber klassischer Musik kein Tabu mehr, denn der bislang noch ein gutes Stück von der Perfektion entfernten Hochtonwiedergabe hat man sich bei Harman mit Erfolg gewidmet: So klang Tschaikowskys "1812 Ouvertüre" sehr klar und prägnant, auch die Streicher verwischten nicht, sondern behielten einen Großteil der im Stereobetrieb vorhandenen detaillierten Darstellung. Herausragend agierte Logic 7/7.1 bei Carl Orffs "Carmina Burana": Hier begeisterte der Surround-Aufpolierer mit einem großartig aufbereiteten Raumgefühl. Nur im Bassbereich war ein leichtes Verschwimmen feststellbar, was sich aber in beachtlich engen Grenzen hielt. Die Wiedergabe der Choralstimmen verliert gegenüber dem Stereo-Modus kaum an Brillanz, hier wurde tatsächlich ganze Arbeit geleistet - im Hochtonbereich leistet Logic 7 gerade bei klassischer Musik nicht nur mehr als Dolby Pro Logic II, sondern auch etwas mehr als Dolby Pro Logic IIx  - wobei alles letztendlich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks, der Raumakustik, der verwendeten Lautsprecher, der Qualität der Integration des jeweiligen Surround-Aufpolierers in den AV-Receiver und der Software ist.

Extra-Modus für Bassliebhaber

  • Logic 7 Enhanced primär für Musikbetrieb (nur 5.1 Konfiguration)

  • Breitere und tiefere Wiedergabe, Bass kommt von allen Seiten

Tatsächlich: Wer noch mehr Bassvolumen wünscht und dafür auf die Mitarbeit der Back Surround Lautsprecher verzichten kann, für den arbeitet der Enhanced-Modus genau richtig: Es werden die tiefen Frequenzen zwischen 40 und 120 Hz nicht nur dem Subwoofer, sondern auch den Haupt- und den Surroundlautsprechern (die dann, um einen Effekt zu erzielen, entsprechend gut für die akkurate Basswiedergabe gerüstet sein müssen) zugeführt. Bei unseren Test-CDs (R&B, Trance und House-Sampler) funktionierte dies ganz vorzüglich, mit einer voluminösen, zugleich aber nie unpräzisen, sondern angenehm klaren Wiedergabe konnte der Harman AVR-8500 Akzente setzen.

Cinema-Modus

Laut HK soll mittels des Cinema-Modus folgendes realisiert werden:

  • Besonders für z.B. Dolby Surround-codiertes Material vorgesehen

  • Höhere Verständlichkeit des Centerkanals

  • Bessere Ortbarkeit des Klanggeschehens

  • Besonders viel Detailreichtum auch in Bezug auf die Surround-Klangkulisse

  • Volle Integration des aktiven Subwoofers

Dass dies nicht nur leere Versprechungen sind, zeigt die Praxis -  das Ergebnis mit einem weitläufigen Raumeindruck und einer erstaunlich klaren Klangcharakteristik ist sehr beachtlich, auch wenn der etwas mittige Gesamtwiedergabe älterer Film auf DVD auch das tadellose Logic 7 7.1 Cinema nicht wegzaubern kann. Bei höher wertiger Software fällt schon nach kurzer Zeit die sehr klare, realistische Wiedergabe der Stimmen und die im Hochtonbereich sehr facettenreich aufgebaute Surround-Klangkulisse auf, die teilweise nicht ganz so voluminös wie bei mancher PLIIxKino-Integration wirkt, dafür transparenter und feinfühliger im Hochtonbereich klingt und insgesamt noch minimal natürlicher und detailreicher ausgelegt ist. Prima gelungen auch der Bassbereich: Besonders zu loben ist die Präzision, das Volumen ist gut - hier hängt es selbstverständlich auch stark von der Güte das Subwoofers und der Software ab. 

Fazit: Besonders die brillante Stimmwiedergabe, das natürliche Volumen ohne jegliche Anflüge von unnatürlichem Hall sowie der saubere Hochtonbereich sind die Glanzpunkte. Aufgrund der Tatsache, dass umfangreiche Einstellungen, die Schwächen im Lautsprecherequipment kompensieren helfen, nicht vorhanden sind, empfiehlt sich der Einsatz von Logic 7 ganz besonders in Verbindung mit hochwertigen Lautsprechern, die für eine klare Hochtonwiedergabe und eine detailreiche Wiedergabe geeignet sind. Speziell zu achten ist auf einen größervolumigen Center, damit die Qualitäten bei der Stimmwiedergabe voll entfaltet werden können. Ein zu kleiner oder nicht entsprechend hochwertiger Center schmälert den Hörgenuss gerade bei Logic 7 beträchtlich, denn es gibt im Gegensatz zu Dolby Pro Logic 2 und Dolby Pro Logic 2x auch im Musik-Modus keine Einstellmöglichkeiten.

Circle Surround 2 mit "TruBass" (Marantz SR-9300)

Im CS II-Betrieb ermöglicht TruBass die folgenden Wahlmöglichkeiten für eine optimierte Bassausgabe: 

  • TruBass OFF
  • TruBass SW (nur wirksam auf Subwoofer)
  • TruBass L/R (nur wirksam auf den linken und den rechten Frontlautsprecher)
  • TruBass SW + L/R (TruBass wirksam auf den Subwoofer und den linken und den rechten Frontkanal)

Bei allen TruBass-Ausgabearten kann der Pegel zwischen 0 ( = "off") und 10 eingestellt werden. Besonders gut, gerade bei bass- und effektstarker Musik, fährt man mit den Einstellungen von 3 bis 6. Wer noch heftiger am TruBass-Regler dreht, stellt gerade dann, wenn er ein Subwoofer-/Satellitensystem verwendet, fest, dass der aktive Subwoofer des Systems gnadenlos beginnt, zu übersteuern und durchzuschlagen. Auf jeden Fall sollte die richtige Einstellung auch in Abhängigkeit von der Raumakustik getroffen werden. Auch, wie viel Mobiliar sich im Hörraum befindet, ist von entscheidender Bedeutung, ebenso, wie "bassresistent" die Sofas, Schränke und Vitrinen sind. Wir raten jedem Käufer, sich etwas Zeit zu nehmen und so die richtige Einstellung durch Ausprobieren zu finden. 

So funktioniert TruBass:

Dasa System arbeitet folgendermaßen: Wenn nach der TruBass-Theorie 2 Frequenzen zum menschlichen Ohr gelangen, z.B. 150 Hz und 100 Hz, werden folgende Frequenzen registriert: 

  • 100 Hz
  • 150 Hz
  • 150+100 Hz=250 Hz
  • 150 Hz-100 Hz=50 Hz

Die tatsächlich gehörten tiefen Frequenzen kommen jedoch nicht direkt vom Lautsprecher. TruBass generiert daher, um diesen Effekt zu erreichen und tiefe Frequenzanteile aus dem Signal zu gewinnen, Differenzsignale, die vom menschlichen Gehirn als Tiefbass registriert werden. Die TruBass zugrunde liegende Technologie ist daher kein Equalizing-Effekt, sondern psychoakustischen Ursprungs.  Arbeitsweise: Ein 80 Hz-Frequenzanteil beispielsweise hat bei 160 und 240 Hz seine harmonischen Vielfachen, die von fast allen Lautsprechern wiedergegeben werden können. TruBass filtert nun die 80 Hz-Grundwelle heraus und nutzt die Oberwellen 1. und 2. Ordnung. Zwei Dinge ermöglichen diese Vorgehensweise: Zum einen das nichtlinear arbeitende menschliche Gehör, zum anderen die Tatsache, dass das Gehirn aus den beiden harmonischen Vielfachen die Differenz bildet, die der ursprünglichen Grundwelle, also den genannten 80 Hz, entspricht. Dies klingt kompliziert, in der Praxis aber ergeben sich laut Anbieter SRS folgende Vorteile: Geringere Anforderungen an die Verstärkerleistung ermöglichet kleinere Geräteabmessungen, auch geht von den Tiefbasssignalen, die mittels TruBass erzeugt wurden, kein Körperschall aus. Die unerwünschte Bassübertragung in Nebenräume wird ebenfalls reduziert. Neben einer optimierten Basswiedergabe bietet CS 2 aber noch mehr - schließlich kann auch der direkte, bestens etablierte Dolby-Konkurrent mit zwei Programmen (Movie und Music) aufwarten. Da setzt Circle Surround gleich noch "eins drauf" und bietet zusätzlich noch ein Programm für Mono-Signalquellen - das man aber in der Praxis getrost vergessen kann. 

Denons flexible Nutzung der Back Surround-LS

Praktisch ist ein Denon-spezifisches Ausstattungsdetail: Der AVC-A1SR/SRA kann seine Matrix für die Wiedergabe des Back Surround Channels ausschalten. Die beiden normalerweise in engem Abstand voneinander aufgestellten Back Surround-Lautsprecher werden dann - der linke dem linken, der rechte dem rechten - normalen Surroundlautsprecher zugeordnet. Damit geben die Back Surround-Lautsprecher dasselbe Signal aus wie der jeweilige Surroundlautsprecher. Mit Hilfe dieser Funktion ergibt sich ein Eindruck hoher Klangfülle, die auch im Back Surround-Bereich kein in Richtung monoaural tendierendes Klangbild erzeugt - das war bislang ein Problem, denn die hervorragende Wiedergabe mancher Musik-DVD wollte im Gegensatz zur Wiedergabe von Filmmaterial mittels der Matrix für den Back Surround-Kanal nicht so recht gelingen. Noch besser sind die Ergebnisse, wenn man die hinteren Lautsprecher im Abstand variiert: Denn ein Stück weiter auseinander, mehr in Richtung der normalen rechts/links Surroundlautsprecher verrückt, klingt alles noch homogener  und ausgeglichener. Im Idealfall werden mit einem identischen Abstand aller vier Lautsprecher voneinander - Surround links, Back Surround links, Back Surround rechts und Surround rechts sollten in etwa den gleichen Abstand voneinander haben -   die besten Ergebnisse erzielt. So wähnt man sich wie in einem richtigen Konzertsaal, mit gut dosiertem, nicht überbetontem Hall und angenehm fülligen Klangbild.

DSP-Technik

Yamaha

Wie von Yamaha-AV-Verstärkern und -Receivern gewohnt, tritt auch der DSP-Z9 mit unterschiedlichen HiFi-und Cinema-DSP-Programmen in verschiedenen Variationsmöglichkeiten an. Hier der Überblick:

HiFi-DSP:

  • Concert Hall 1: Wählbar: Munich A (Philharmonie München, große, fächerförmige Konzerthalle mit etwa 2500 Sitzen, Die gesamte Inneneinrichtung ist aus Holz gefertigt. Wenig Reflexionen von den Wänden, der Klang breitet sich fein aus), Munich B (Diese Halle wird häufig für Orchesteraufnahmen genutzt und ist hufeisenförmig aufgebaut. Sitzanzahl ca. 1.300. Die Halle ist aus Marmor gebaut, so dass es zu relativ linearer Resonanz kommt. Des weiteren sorgt die hohe Decke dafür, dass der Klang länger als in anderen Konzerthallen üblich nachhallt) Frankfurt (Große hufeisenförmige Konzerthalle mit etwa 2400 Sitzplätzen. Solides, kraftvolles Klangbild. Der virtuelle Sitz des Zuhörers befindet sich im rechten mittleren Abschnitt des ersten Geschosses), Stuttgart (Große, asymmetrische Halle mit rund 2.000 Sitzen. Der von der Betonwand rechts von den Zuhörern reflektierte Sound weist ein kraftvolles Presence-Soundfeld auf, Vienna (klassische hufeisenförmige Konzerthalle, 1700 Sitzplätze, reich mit Ornamenten verziert, dadurch reichhaltige Reflexionen, voller, reicher Sound. Das traditionelle Neujahrskonzert findet in dieser Halle statt. Die DVDs mit den Aufnahmen des Neujahrskonzertes klingen exzellent, gerade mit dem nun überarbeiteten DSP), Amsterdam (Hufeisenförmige Konzerthalle mit 2.200 Sitzen, kreisförmige Bühne mit hinter der Bühne angeordneten Sitzplätzen).
  • Concert Hall 2: USA Hall A (Boston Philharmony, große Konzerthalle mit 2600 Plätzen, traditionelles europäisches Design, einfache Innenausstattung, Betonung der mittleren und hohen Frequenzen), USA Hall B (Geräumige, bogenförmige Konzerthalle mit domartiger Decke, Platz für 2.600 Personen. Reiche Resonanzen im Sound, da die Nahhallperiode überdurchschnittlich groß ist. Zusätzlich sorgt der über der Bühne angebrachte Reflektor dafür, dass die Zuhörer einen reichen Sound aus der Richtung der Bühne genießen können), Live Concert (Große, runde Konzerthalle mit reichen Klangeffekten, starkes Presence Soundfeld für Betonung der Bühnencharakteristik. Der virtuelle Sitz des Zuhörers ist vorn in der Mitte in Bühnennähe)
  • Church: Freiburg (lange Nachhallverzögerung, frühzeitige Reflexionen eher klein), Royaumont (Akustik des Speiseraums im mittelalterlichen Kloster Royaumont, bei Paris gelegen), Tokyo (Saint Mary`s Chapel, Nachhall moderat, 2,5 sek., sehr gut geeignet für Kirchenmusik mit Orgel oder für chorale Musik)
  • Jazz Club: The Bottom Line (Jazz Club in New York mit Plätzen für 300 Personen. Klang recht natürlich, für einige Jazz-Aufnahmen geeignet. Auf jeden Fall aber, je nach Gusto, in normalem Stereo oder PLII Music gegen hören), Village Gate (New Yorker Jazzclub, der sich im Keller befindet, virtuelle Sitzposition links in Richtung Raummitte), Village Vanguard (New York an der 7. Straße, Raum mit niedriger Decke, Bühne nicht mittig, sondern in Raumecke)
  • Rock Concert: The Roxy Theatre (Für dynamische Rockmusik geeignet. Die Daten stammen aus Rock-Club aus L.A. Virtueller Sitz des Hörers: In der Mitte der Halle), Arena (Klassische, kastenförmige Konzerthalle, lange Verzögerungszeiten zwischen dem direkten Sound und den Effekten mit dem Raumgefühl einer großen Arena), Warehouse Loft (typische Mehrzweckhalle aus Beton, mit sehr deutlichen Reflexionen von den Wänden)
  • Entertainment: Disco (der Sound ist dicht und stark konzentriert), Party (als Background Programm bei der Privatparty, Betonung der Surroundkanäle), 8-Kanal-Stereo

Cinema-DSP:

  • Movie Theater 1: Spectacle, weites Soundfeld eines 70 mm Filmtheaters wird kreiert. Besonders gut geeignet für Actionfilme mit vielen Effektsequenzen. Effektiv arbeitender Bassbereich mit großem Volumen und beachtlicher Präzision. Sehr gutes Raumgefühl, Effekte werden mit hoher räumlicher Dichte und einwandfreier Ortung präsentiert.  Spielt sehr frei auf, mit nun sehr klarem, sauber gestaffelten Hochtonbereich. Bei richtiger Einstellung relativ unanfällig gegen kleinere räumliche Probleme. Gute Alternative, je nach Geschmack des Publikums, zu THX Ultra. 
  • Movie Theater 1: Sci-Fi, wirkt noch eine Spur weitläufiger als Spectacle, dafür z.B. bei Schusswechseln nicht ganz so explosiv. Extrem saubere, räumliche Darstellung. Atmosphärisch dichte Übertragung des Music Score. Stellt bei "Star Wars Episode 1 und Episode 2" Raumflüge durch die Galaxis und das Leben an Bord der Raumschiffe mit hoher Detailgenauigkeit her. Schafft viel Atmosphäre.  
  • Movie Theater 2: Adventure, Sehr guter Kompromiss aus kräftiger Effektwiedergabe und hervorragender Gesamtharmonie. Voluminöser, voller Klang mit großer Dichte. Hat im Hochtonbereich, wie auch Spectacle und Si-Fi, an Transparenz und Klarheit gewonnen. Sehr frischer, dennoch kraftvoller Klang mit großer Homogenität auch bei hohen Pegeln. Gute Alternative zu THX.
  • Movie Theater 2: General. Manche ältere Produktionen oder Filme mit eher zurückhaltender Effektwiedergabe klingen damit eine Spur harmonischer, vielleicht auch die ein oder andere Komödie. Ansonsten kaum Verbesserungen gegenüber der "normalen" DD/DTS/ProLogic-Wiedergabe, bei manchen Filmen ist die Sprachverständlichkeit durch die Begrenzung des Echoeffekts bei Konversationen in diesem DSP besonders gut.
  • Enhanced Mode (DD/DTS/ProLogic): Dieses DSP simuliert die Multi Surround-Lautsprechersysteme von Kinos für 35 mm-Filme.  Ohne Verlust der Ortung des Originalsklangs soll eine gute Effektwiedergabe garantiert sein. Bei einigen Filmen Verbesserung des Volumens des Surround-Klangfelds

Für Audio/Video-Quellen (besonders in 2-Kanal):

  • Music Video: DJ. Soll laut Bedienungsanleitung die Stimme des DJs klarer ertönen lassen. Schlechte Umschreibung für ein gutes DSP-Programm, denn gerade für HipHop-Musik ist diese Betriebsart empfehlenswert. Die Stimm- und Instrumentalwiedergabe untermauert den unmittelbar-provokanten Stile hervorragend. 
  • Music Video: Pop/Rock. Soll die Live-Atmosphäre eines Pop-/Rock-Konzerts wiedergeben
  • Music Video: Classical Opera. Soll die Stimmtiefe und den Stimmaufbau gerade bei Opern optimieren. In der Praxis für manche Opern-CDs und DVDs nicht schlecht geeignet, da erfreulicherweise auch nicht mit übertriebenem Nachhall operiert wird. Das Surround-Klangfeld ist nicht überpräsent, somit behält das DSP die für eine Oper meist typische, bühnen-betonte Klangcharakteristik bei. Schöne Atmosphäre beim Klatschen des Publikums. 
  • Music Video: Pavillon, soll eine Stimmreproduktion wie in einem geräumigen Pavillon erzeugen. Für manche TV-Sendungen recht gut geeignet. 

Der grafische Equalizer

Außer einem parametrischen EQ bringt der DSP-Z9 noch einen Neunband-Grafikequalizer mit. Mit diesem kann man manuell die Klangqualität der einzelnen Lautsprecher aufeinander abstimmen.  Die Wahlmöglichkeiten sind in einem Bereich zwischen -6 bis +6 dB möglich. Die 9 Freuenzbänder in der Übersicht:

  • 63 Hz
  • 125 Hz
  • 250 Hz
  • 500 Hz
  • 1 kHz
  • 2 kHz
  • 4 kHz
  • 8 kHz
  • 16 kHz

Die Fronteffekt-Lautsprecher

Was die Anzahl der Lautsprecher betrifft, findet sich beim DSP-Z9 eine Yamaha-typische Besonderheit: So gibt es zwei zusätzliche Front-Effektlautsprecher, die im Abstand von mindestens 0,5 Meter, am besten links und rechts oben an den äußersten vorderen Enden des Hörraums angebracht werden sollen. Die Vorteile dieser beiden Front-Effektlautsprecher: Effekte beziehungsweise Geräusche, die von vorne links oder vorne rechts oben kommen, können besser räumlich abgebildet werden. Dies ist gerade bei Explosionen mit wegfetzenden Trümmerteilen oder bei der Darstellung vorbeifliegender Hubschrauber oder Flugzeuge einer realeren Wiedergabe zuträglich. 

DSP-Programme - die Grundlagen

Zunächst muss hinzugefügt werden, dass dieser Text sich noch auf dem Stand der bisherigen Yamaha DSP Verarbeitung befindet. Wir werden mit Yamaha zwecks einem inhaltlichen Update Kontakt aufnehmen, damit die behandelten Themenkomplexe möglichst schnell auf den neuesten Stand gebracht werden, der die immensen Neuerungen der DSP-Z9-Technik mit berücksichtigt.

Der Yamaha DSP Prozessor ist so aufgebaut, dass eine völlig unabhängige Verarbeitung des vorderen Präsenzbereiches und des hinteren Surround-Soundfeldes ermöglicht wird. Der Surroundbereich wird schon seit  der Einführung der Cinema DSP Technolgie 1990 (damals war Dolby Pro Logic der Mehrkanalstandard) mit zwei unabhängigen Klangfeldern für den linken und den rechten Kanal nachbearbeitet. Mit dem Aufkommen der Extended Surround-Heimkino-Tonnormen DTS ES und Dolby Digital EX legte Yamaha nach und setzt ein zusätzliches drittes Klangfeld für den Back Surround Kanal, der bei Yamaha mit einem Lautsprecher betrieben wird, ein.  Die Position der akustischen Effekte wird durch das dekodierte Eingangssignal vorgegeben, der Dekoder selbst arbeitet mit unendlich großer Kanaltrennung - in der Praxis jedoch ist ist die Kanaltrennung durch die nachfolgenden analogen Baugruppen des Verstärkers (speziell zu nennen wäre die gemeinsame elektrische Masseverbindung) leicht eingeschränkt. 

Die Signalverarbeitung der einzelnen Kanäle durch den DSP Prozessor erzeugt aus den bis zu 6 Vollfrequenzkanälen bei Dolby Digital und DTS, die nach dem Decodieren als relativ "punktförmige" Informationen zur Verfügung stehen, ein geschlossenes Klangbild. Die Ausdehnung und die Intensität, mit anderen Worten die Charakteristik des jeweiligen Klangbildes, variiert je nach angewähltem DSP Programm. Die Wahl des entsprechenden DSP Programms sollte sich nach dem vorliegenden Film- oder Musikmaterial richten, da nur beim optimalen Zusammenspiel vom Ausgangsmaterial und der gewählten DSP Nachbearbeitungsart eine optimale Performance erreicht werden kann.

Auf der Basis normaler Wiedergabearten wie Mono, Stereo, Dolby ProLogic Surround, Dolby Digital 5.1 oder DTS 5.1 gestalten die Yamaha-Toningenieure ihre eigenen Soundfelder. Jedes der Cinema-DSP-Programme ist vom Charakter her verschieden, denn die auf realen Messungen beruhenden Daten, die dann zu den verschiedenen vorkommenden Soundfeldern verarbeitete werden, unterscheiden sich. Bei den Soundfeldern differenziert Yamaha zwischen dem Presence-Soundfeld (das Soundfeld, welches sich vorne hinter den Lautsprechern ausbreitet) und den linken und rechten Surround-Soundfeld sowie dem Nachhall. Die Presence- und Surround-Soundfeld-Daten zeigen sich in der Verteilung der virtuellen Klangquellen und der Echomuster. Die zwei unterschiedlichen Soundfeld-Typen werden mit komplexen Elementen wie zum Beispiel der Energiebalance und den Signalmischverhältnissen verarbeitet. Insgesamt ergibt sich so ein exakt auf das Wahrnehmungsvermögen der Zuhörer zugeschnittenes Soundfeld.

Das erklärte Ziel von Yamaha DSP ist, die räumlichen und klanglichen Eigenschaften eines Kinosaals in einem möglichsten hohen Grad an Perfektion auf die heimischen "vier Wände" zu übertragen, beziehungsweise die geringere Anzahl der Lautsprecher zu Hause und die ungünstigeren räumlichen Bedingungen bestmöglich zum kompensieren. Daher erzeugt der Yamaha DSP Prozessor ein Klangfeld nach einem Reflexionsmuster, das dem eines Abhörstudios der Filmindustrie entspricht. Yamaha-typisch ist, dass im Surroundbereich nicht auf Dipole, sondern auf Direktstrahler gesetzt wird. Vorteil dieser Lösung soll laut Yamaha sein, dass das hörraumeigene Klangfeld durch den anderen Aufbau eines Direktstrahlers im Vergleich zum Dipol nicht zu stark angeregt wird. 

DSP-Programme richtig verstehen: Spezielle Aspekte und Grenzen der Ton-Nachbearbeitung

  • Um bei Dolby ProLogic-codiertem Tonmaterial die rechts-/links-Trennung im Surroundbereich zu verbessern, stützt sich der dem Nachbearbeitungsvorgang zu Grunde liegende Algorhythmus des Prozessors - anders als bei Dolby Digital oder DTS - auch auf tonale Informationen aus den Stereokanälen. Dies kann im Einzelfall zu dem Eindruck führen, dass die Kanaltrennung vorn - hinten leicht eingeschränkt ist

  • Um ein geschlossenes Klangfeld ohne störende Klanglöcher im Heimkino-Raum zu erzeugen, werden Effektverläufe von vorn nach hinten oder auch von hinten nach vorn von einem Kanal an den anderen "übergeben". Speziell bei impulsartigen Signalen ist daher die hörbare Übernahme in den Surroundbereich sachgerecht - denn, so argumentiert Yamaha, dieses Verhalten entspricht genau dem in der realen Welt. Hier sollte eher der Vergleich zum Kino als der zu "reinem", also nicht nachbearbeiteten Dolby Digital gezogen werden. Auch die akustischen Eigenschaften des Hörraums spielen  - je nach dessen "Halligkeit" und/oder Hellhörigkeit - in die Wahrnehmung solcher eben geschilderter Effekt hinein. 

  • Ein weiterer Einfluss entsteht durch die akustischen Eigenschaften des gewählten DSP-Programms. Zu beachte ist hier aber, dass - wie weiter unten ausführlich erläutert - die Parameter jedes einzelnen DSP-Programms individuell nachbearbeitet werden können. Speziell mit Hilfe einer Reduzierung der Parameter "Liveness", "Room Size" und "Initial Delay" lässt sich einem zu großen akustischen Eigenleben des Hörraums beikommen. 

  • Bei der Wiedergabe von Stereosignalen in einem der Movie Theatre-Programme wird der Dolby ProLogic-Dekoder aktiviert. Durch die einfache Struktur des Decoders wird dann das Differenzsignal L - R auf die Surroundkanäle geführt, somit wird das DSP zusätzlich unterstützt.  Da Yamaha die Movie Theatre Programme für die Wiedergabe von Mehrkanalton entwickelt hat hat, ist der Dolby ProLogic-Dekoder nicht abschaltbar und führt daher zu den vorher genannten unerwünschten Effekten bei der Wiedergabe von uncodiertem Stereomaterial. Da hilft dann nur die Wahl eins Programms ohne den vorgeschalteten Dolby PL Dekoder. 

Die Vorbilder für die Yamaha DSP-Programme

Mit den paar DSP-Programmen, die sich bei fast jedem AV-Receiver oder -Verstärker als Bonus Feature im Ausstattungsumfang befinden, sind die Yamaha DSPs kaum zu vergleichen. Die Yamaha-Variante ist darum sehr interessant, weil die Yamaha-Toningenieure für ihre verschiedenen Cinema- und Hifi-DSP-Programme real existierende Räume tonal exakt vermessen haben. Das heißt: Für die Kino-DSP-Programme dienten als Maßstab verschiedene Kinos auf der ganzen Welt, für die Hifi-DSP-Programme zum Beispiel Konzerthallen und Kirchen. So handelt es sich nicht um ausschließlich am Computer erstellte Programme, sondern um auf realen Bedingungen basierende. Zur Yamaha DSP-Technologie gehören umfangreiche Einstellmöglichkeiten, die es ermöglichen, das jeweilige Programm optimal an das akustische Verhalten des Hörraums anzupassen. Ebenso kann der Benutzer die Homogenität des Klangbilds der verwendeten Lautsprecher mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten anpassen. Viele Yamaha DSP-Programme sind in Hinsicht auf die beiden miteinander konkurrierenden Mehrkanal-Tonformate DTS und Dolby Digital optimiert. "State Of The Art" bei Yamaha ist ein Quad-Field-Cinema-DSP, der jedes Soundfeld, inklusive Surround- und Back Surround-Klangfelder, optimal aufbereitet.

Die einzelnen Soundfelder des Yamaha Quad-Field-Cinema-DSP

Für den wahren Heimkino-Fan mit einigem Sachverständnis bietet Yamaha auch noch verschiedene Nachbearbeitungsfunktionen für die DSP-Programme des DSP-Z9:

  • DSP Level: Hier kann man den Wirkungsgrad aller DSP-Effekte in einem schmalen Regelbereich zwischen-6 und +3 dB einstellen. So lässt sich in Abhängigkeit von der Akustik des Hörraums die Intensitität der DSP-Signalverarbeitung in Relation zum direkt wahrgenommenen Klang verändern. 
  • INIT.DLY (Initial Delay = Anfängliche Verzögerung): Mit dieser Funktion kann der wahrgenommene Abstand vom Quellensound verändert werden: Die Verzögerung zwischen dem direkten Klangbild und der ersten wahrgenommenen Reflektion kann hier in einem Steuerungsbereich von 1 bis 99 Millisekunden eingestellt werden. Je kleiner der Wert ist, umso näher scheint der Quellenklang akustisch am Hörer zu liegen, bei einem großen Wert entfernt sich der Quellenklang akustisch weiter. Ein kleiner Wert ist für einen kleinen Hörraum, ein großer für einen großen Hörraum zu empfehlen
  • ROOM SIZE: Dieser Parameter stellt die wahrnehmbare Größe des Surround-Soundfeldes ein. Je größer der Wert, umso größer wird das Surround-Soundfeld. Einstellbereich: 0,1 bis 2,0. Da der Klang wiederholt in einem Raum reflektiert wird, kommt es mit zunehmender Größe der Halle dazu, dass die Zeit zwischen dem ursprünglich reflektierten Sound und den nachfolgenden Reflexionen zunimmt. Durch die Möglichkeit der Steuerung der Zeit zwischen den reflektierten Sounds kann man die wahrnehmbare Größe des virtuellen Saales ändern. Wenn der Parameter von 1 auf zwei verdoppelt wird, verdoppelt sich die wahrzunehmende Länge des Raumes
  • LIVENESS (Lebendigkeit): Dieses Tool stellt das Reflexionsvermögen der virtuellen Wände in der Halle ein, indem die Abklingrate der frühzeitigen Reflexionen geändert wird. Einstellbereich 0 bis 10. Einsatzbereich dieser Funktion: Da die frühzeitigen Reflexionen einer Klangquelle in einem Raum mit hoher Akustikabsorbation viel schneller abklingen als in einem Raum mit stark reflektierenden Wänden, kann mit dem LIVENESS-Parameter die Abklingrate der frühzeitigen Reflexionen von  einem "toten" Raum (Raum mit hoher Absorbationsrate) zu einem "lebendigen Raum (Raum mit stark reflektierenden Wänden) verändert werden
  • Dialogue Lift: Dieser Parameter stellt die Höhe des Klangs der Front- und Centerkanäle ein, indem einige Elemente der Front- und Centerkanäle den Presence-Lautsprecher entsprechend zugeordnet werden. Je größer der eingestellte Wert ist, umso höher erscheint die Position der Front- und Centerlautsprechers und dementsprechend verändert sich auch der Klangeindruck.
  • S.DLY (Surround Delay = Surround-Verzögerung): Wie die Funktionen zuvor, diesmal geht es um die Verzögerung zwischen dem direkten Klang und der ersten Reflexion in einem Surround-Soundfeld. Einstellbereich 0 bis 49 Millisekunden, abhängig vom Digitalformat
  • S.INIT.DELAY: Anfängliche Surround-Verzögerung, Regelbereich 1 - 49 ms. Einstellung der Verzögerung zwischen dem direkten Klang und der ersten Reflexion auf der Surround-Seite des Klangfeldes
  • S.ROOM SIZE: Dieser Parameter stellt die anscheinende Größe des Surround-Soundfeldes ein (Regelbereich 0,1 - 2,0)
  • S.LIVENESS (Surround-Lebendigkeit): Einstellmöglichkeit von 0 bis 10 für das wahrnehmbare Reflexionsvermögen der virtuellen Wände im Surround-Soundfeld. Je größer der Wert, umso reflektierender werden die Wände des Surround-Soundfeldes
  • SB.INIT.DLY (Surround Back Initial Delay = Anfängliche Verzögerung des hinteren Surround Back-Feldes): Wie Funktion davor, nur geht es diesmal um das hintere Center-Surround-Soundfeld. Einstellbereich: 1 bis 49 Millisekunden
  • SB ROOM SIZE (Surround Back Room Size): Einstellmöglichkeit für die wahrnehmbare Größe des Surround Back-Soundfeldes. Einstellbereich 0,1 bis 2,0, je größer der Wert, umso größer die Reflektion der Wände des Presence-Soundfeldes. Eine leichte Anhebung kann, zusammen mit S.Liveness, je nach Reflexionsverhalten, für eine leicht weiträumigeres Klangfeld sorgen.
  • SB Liveness: Einstellmöglichkeit von 0 bis 10 für das wahrnehmbare Reflexionsvermögen der virtuellen Wände im Surround Back-Soundfeld. Je größer der Wert, umso reflektierender werden die Wände des Surround Back-Soundfeldes
  • REV.TIME (Reverbation Time = Widerhallzeit):  Stellt die Zeitspanne ein, die für das Abklingen des dichten, nachfolgenden Widerhall-Sounds um 60dB (bei 1 kHz) benötigt wird. Folge: Die wahrnehmbare Größe des akustischen Umfeldes wird über einen sehr weiten Bereich geändert. Einstellbereich: 1,0 bis 5,0 Sekunden. Empfehlung: Bei "toten" Signalquellen und/oder Hörräumen längere Widerhallzeit, bei "lebendigen" Signalfelder und/oder Hörräumen eine kürzere, denn zuviel Widerhall sorgt genauso für eine unnatürliche Klangkulisse wie zuviel. Hier sollte man zunächst genauere Untersuchungen über die akustischen Eigenschaften des Hörraums anstellen. (Material der Wände? Wenig/viele Möbel? Teppichboden oder Parkett? usw.)
  • REV.DELAY (Reverbation Delay = Widerhallverzögerung): Einstellmöglichkeit von 0 bis 250 Millisekunden für die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn des direkten Klangs und dem Beginn des Widerhalls. Je größer der Wert, umso später beginnt der Widerhall. Ein späterer Beginn des Widerhalls erzeugt ein Klangfeld, das den Eindruck vermittelt, in einem größeren akustischen Umfeld zu sein. Vorsicht bei der Einstellung: Wer es zu gut meint, erreicht nur einen unnatürlichen Klangeindruck, der weder zum Hörraum noch zum wiedergegebenen Material passt.
  • REV.LEVEL (Reverbation Level = Widerhallpegel): Stellt die Lautstärke des Widerhalls ein (0 bis 100 %), je höher der Wert, umso lauter der Widerhall
  • Initialize: Dieser Parameter initialisiert jedes Soundfeldprogramm. Wahlmöglichkeiten "Yes" und "No".
  • Bei 9-Kanal-Stereo Möglichkeit für Pegeleinstellung für jeden einzelnen Lautsprecher inklusive der vorderen Effektlautsprecher

Onkyo 

Der Onkyo TX-DS989upg2 bringt verschiedene DSP-Programme mit. Im einzelnen sind vorhanden:

  • Action. Besonders geeignet für Filme, die mit kräftigen Effekten und einer dynamischen Surround-Soundkulisse aufwarten können. Die niedrigen Frequenzbereiche für die Front- und Surround-Lautsprecher werden angehoben, die Surround-Pegel werden erhöht. Die Resonanz soll nach Onkyo-Angaben auf die Kino-Atmosphäre zugeschnitten und soll einem intensiveren Klangerlebnis zuträglich sein. Unser Fazit: Gar nicht schlecht gelungen, bringt bei manchen Action-Filmen neueren Datums eine zwar nicht deutliche, aber dennoch hörbare Verbesserung der Effekt- und Surrounddynamik.
  • Musical. Nomen est Omen - dieses DSP-Programm wendet sich besonders an denjenigen Anwender, der Musicals, oder Film-DVDs mit hohem Musikanteil noch intensiver erleben möchte. Da die mittleren und hohen Frequenzen beim Mittenlautsprecher (Center) geringfügig angehoben werden, scheint der Gesang mit mehr Ausdruckskraft in den Hörraum getragen zu werden. Dieser Modus ist in der Praxis gar nicht schlecht, sollte aber nur dann eingesetzt werden, wenn man einen entsprechend hochwertigen Centerlautsprecher sein eigen nennt - was beim Kauf eines TX-DS989 eigentlich Voraussetzung sein sollte. Onkyo empfiehlt den Musical-Modus besonders für Soundtracks mit einem ausgeprägten Front-Klangbild.
  • Mono Movie. Auch hier verrät der Name das Programm - alte, in Mono vorliegende Tonspuren sollten mittels dieses DSP-Programmes etwas "aufgepeppt" werden. Die Wiedergabe des unverarbeiteten Originaltons erfolgt über den Mittenkanal, während über die anderen Kanäle der mit einem geeigneten Nachhall aufbereitete Mittenkanalton wiedergegeben wird. Genau hier liegt, wie auch bei den ähnlich agierenden Mono Movie-Programmen der Konkurrenz, das Problem: Durch die hinzugefügten Halleffekte wird das Klangbild etwas unharmonisch. Im Zweifel lieber den Film in Mono anhören.
  • T-D (Theater-Dimensional). Soll einen Anflug von Surround-Feeling auch bei lediglich 2 Frontlautsprechern ermöglichen. In der Praxis ist gerade bei edlen AV-Receivern wie dem TX-DS989upg2 ein solches Feature praktisch nicht von Belang. 
  • Enhanced 7. Soll eine natürliche Klangumgebung mit 7 Lautsprechern ermöglichen. Die Klangeffekte sollen sich sanft zum Surround-Hintergrund bewegen. Der Enhanced 7-Modus eignet sich laut Bedienungsanleitung besonders für Musik- und Sportsendungen im Fernsehen.
  • Orchestra. Dieses DSP-Programm ist für die Wiedergabe klassischer Musik und von Opern gedacht. Der Centerkanal wird abgeschaltet und die Surround-Kanäle hervorgehoben, um so das Stereobild der gesamten Darstellung zu verstärken. Dieser Modus simuliert, so Onkyo, den natürlichen Nachhall, der in einem großen Konzertsaal erzeugt wird.
  • TV Logic. Soll sich für die realistische akustische Wiedergabe eines Fernsehprogramms eignen, das von einem Fernsehstudio aus gesendet wird. Das DSP verbessert den allgemeinen Surround-Ton und die Wiedergabe von Gesprächen. 
  • Unplugged. Onkyo liefert mit dem "Unplugged"-DSP einen eigenen Modus für die verbesserte Wiedergabe von akustischen Instrumenten sowie Vocal- und Jazzmusik. Durch die Betonung des vorderen Stereobildes werden die akustischen Gegebenheiten vor der Bühne simuliert.
  • Studio-Mix. Das Studio Mix-DSP ist für die Wiedergabe von Rock- oder Popmusik integriert worden. Die Live-Klänge werden für ein kräftiges Gesamt-Klangbild verstärkt, die Simulation des Klangbilds eines Clubs oder eines Rockkonzertes ist das Ziel dieses DSP-Programms.
  • All Channel Stereo: Die Frontlautsprecher, die Surround- und Back Surround-Boxen erzeugen ein Stereo-Klangbild, das die gesamte Fläche mit einschließt. 

Zudem gibt es, je nach Hörmodus, verschiedene einstellbare Parameter:

  • RE-EQ/Academy. Je nach Hörmodus kann man Re-EQ ein- oder ausschalten oder zwischen Re-EQ, Academy oder Off wählen. Re-EQ (Re-Equalization) hat die Aufgabe, dem Heimkinoklang die Schärfe oder "Helligkeit" zu nehmen (was auch beim THX Post Processing geschieht), um die Tatsache zu kompensieren, dass der für Kinos abgemischte Ton zu hell klingen kann, wenn er über ein Heimkinolautsprechersystem wiedergegeben wird. Die Academy-Einstellung soll sich besonders um ältere monaurale Filmtonabmischungen kümmern. Bei diesen Tonspuren wurde zur Gewährleistung eines angemessen balancierten Tons eine Verstärkung der hohen Frequenzen vorgenommen, um zu vermeiden, dass man das durch die Kornstruktur des Films bedingte Geräusch bei der Projektion zu laut hörte. Einige Filme wurden ohne Dämpfung der hohen Frequenzen auf Video übertragen und haben daher einen zu hohen, zischenden Ton. Der TX-DS989 bringt den Academy-Filter mit, der auf der zeitgenössischen Wiedergabepraxis für solche Filme mit Breitbandsystemen beruht. In der Praxis ist die Academy-Einstellung brauchbar, denn sie verbessert die Gesamt-Hörqualität gerade bei älteren Filmen deutlich. Stimmen und Hintergrundgeräusche verschwinden nicht in einem schwer verständlichen Gemisch aus verschiedenen Störgeräuschen, sondern sind klarer und akzentuierter wahrnehmbar.
  • Digital Upsampling verarbeitet das digitale Eingangssignal und wandelt seine digitale Abtastfrequenz für eine genauere Tonwiedergabe in das Zweifache der aktuellen Frequenz um. 
  • Surround Speakers. Hier kann man festlegen, über welche Lautsprecher (Surround/Backk Surround) der für die Surround-Lautsprecher während der 5.1-Kanalwiedergabe bestimmte Ton ausgegeben werden soll. Anwählbar sind: a) Surround L/R plus Surround Back, hier sind alle 4 Rear-LS, also Surround und Back Surround, in Betrieb, b) Surround L/R, hier laufen nur die linke und die rechte Surroundbox mit, c) Surround Back, hier laufen nur die beiden Back Surround Lautsprecher, aus dem linken und rechten Surround-LS kommt kein Signal. 
  • Front Effect: Einige Live-Aufnahmen enthalten akustischen Nachhall. Wenn Tonquellen dieser Art wiedergegeben werden, wird vom digitalen Signalprozessor noch mehr Nachhall hinzugefügt, was dann insgesamt dazu führt, dass zuviel Nachhall wiedergegeben wird. Der Ton wird im Hochtonbereich zu stumpf, insgesamt zu blechern und zu unpräzise. Daher ist in solchen Fällen die Option "Front Effect" auf "Off" zu stellen. Dann wird der Ton originalgetreu und ohne zusätzlichen Nachhall wiedergegeben.
  • Reflect Level. Mit Hilfe dieses Parameters kann man den Grad der direkten Schallreflexion im Einklang mit der Wiedergabequelle, der Akustik des Raums und anderen Faktoren einstellen. Die Justage kann innerhalb eines Bereiches von -5 bis +5 dB in Schritten von einem dB vorgenommen werden. Hier sollte man sich, möchte man wirkungsvoll optimieren, etwas Zeit nehmen, denn für das Feintuning ist diese Funktion gut zu verwenden.
  • Reverb Level. Mittels dieser Funktion kann die Tiefe des akustischen Nachhalls im Einklang mit der Wiedergabequelle, der Akustik des Raums und anderen Faktoren eingestellt werden. Die Justage ist  in einem Bereich von -5 dB bis +5 dB durchführbar, und zwar in Schritten von 1 dB. In der Praxis ebenfalls fürs Feintuning gut. Man sollte aber die akustischen Gegebenheiten im eigenen Hörraum gut kennen.
  • Room Size hilft, die Größe des virtuellen für jeden Surround-Modus Raums festzulegen. Es besteht die Wahl zwischen "Large", "Mid-Large", "Middle", "Mid-Small" und Small". 
  • Listening Angle. Der Hörwinkel ist der vom Hörer aus gesehene Winkel, der vom linken und vom rechten Lautsprecher eingeschlossen wird. Die Einstellungen von 20 und 40 Grad sind nur Richtwerte. Zu wählen ist der Wert, der dem aktuellen Hörwinkel am nächsten liegt. 
  • Center. On/Off-Einstellung.
  • Front Expander. Breitet den Ton der Frontlautsprecher aus. 
  • Virtual Surround Level. Von -3 dB bis +3 dB ist die Stärke des virtuellen Surround-Effekts einstellbar. 
  • Dialog Enhance. Bei "On" werden die Sprachfrequenzbereiche des Centerlautsprechers erhöht.

Weitere nützliche Features

  • A/V sync. Wenn ein digitaler Signalprozessor angeschlossen ist, kann es vorkommen, dass die Ton- und Bildwiedergabe von einem DVD- oder LD-Player nicht perfekt synchronisiert sind. Dies erkennt man daran, dass Bild und Ton nicht zusammen passen und der Ton bereits im Vergleich zum Bild zu früh gehört wird. In diesem Fall kann man diese Funktion aus dem "Delay"-Untermenü dazu verwenden, Ton und Bild zu synchronisieren. Die Einstellung ist in einem Bereich von 0 bis 30 ms in Schritten von 0,5 ms möglich. 
  • Relative Delay (ebenfalls im Untermenü "Delay"): Neben der Regulierung von Pegel und Delay kann der Benutzer beim TX-DS989 für die Feinabstimmung des Klangfelds auch die Lautsprecherposition ändern oder korrigieren. Dies geschieht mit Hilfe des "Enhanced Spatial Positioning Algorythm". Diese Funktion erlaubt die Einstellung einer Verzögerung von 10 ms für die Lautsprecher, was einer Vergrößerung des Lautsprecherabstandes von 3 m entspricht. Diese Anwendung verfügt über einen Einstellbereich von -4 bis +6 ms (-1,2 bis +1,8 m) für die Korrektur der Hörposition. Nachdem die groben Einstellungen - Lautsprecherpegel und Abstände- bereits getätigt wurden, erzeugt das System auf Grundlage seiner Einstellungen eine charakteristische oder eine breite Klangumgebung. Durch Korrektur der Lautsprecherposition kann man das Klangfeld so verändern, dass es breiter (tiefer) oder enger (seichter) wird. Eine nette Zusatzfunktion, die das Gesamtklangbild individuell anpassen kann. 
  • IntelliVolume. Beim Umschalten der Eingangsquellen kann der Eindruck entstehen, dass die Ausgangspegel der angeschlossenen Peripheriegeräte oder Ausgangsquellen, die an den TX-DS989 angeschlossen sind, verschieden hoch sind - trotz identischer Justage der Hörlautstärke am Lautstärkeregler. Normalerweise müsste man nun die Hörlautstärke für jede Quelle individuell anpassen. IntelliVolume setzt nun genau hier an und bietet dem Heimcineasten die Möglichkeit, für jede eingehende Quelle separat einen Lautstärkepegel vorab einzustellen. Wenn nun von einer Eingangsquelle zur nächsten umgeschaltet wird, korrigiert "IntelliVolume" entsprechend die Lautstärke und hält sie auf dem identischen, bereits zuvor gehörten Hörlautstärke-Pegel. Die IntelliVolume-Einstellung ist in einem Bereich von -12 dB bis +12 dB einstellbar. Sehr gut zu verwenden, so können z.B. auch die unterschiedlichen Aufnahmepegel von CDs und DVDs an die Hörlautstärke angepasst werden, wenn an den TX-DS989 neben dem DVD-Spieler zum DVD hören auch noch ein separater CD-Player für die CD-Wiedergabe angeschlossen ist.
  • Listening Mode Setup. Mit diesem Menü kann die Feineinstellung der Hörmodi vorgenommen werden, die mit dem Untermenü für die Hörmodus-Auswahl für die jeweiligen Eingangsquellen angewählt wurden. Mit diesem umfangreichen Setup können dann die oben bereits beschriebenen Hörmodus-Parameter individuell für jede Eingangsquelle eingestellt werden (nicht alle Parameter sind für jeden Modus abrufbar!).

Pioneer

Die integrierten DSP-Programme

Die DSP-Programme im VSX-AX10i-S sind alles andere als schlecht. Je nach dem Geschmack des Anwenders, der verwendeten Software, dem Lautsprechersystem und der Raumakustik kann eine im Detail verbesserte Wiedergabe erzielt werden. Mit den DSPs zu optimieren sind (natürlich ist es je nach DSP der Effekt der einzelnen genannten Klangfeldparameter unterschiedlich, der Effektlevel kann zudem eingestellt werden):

  • Nachhall

  • Räumliche Dichte

  • Gefühl der Intensität der Reflexionen

  • Breiten- und Tiefenwirkung des Sounds

  • Ausgleich softwarebedingter Schwächen

Es stehen folgende DSPs zur Verfügung:

  • Advanced Cinema-Modi: Action (Für Filme mit besonders vielen kräftigen Effekten), Sci-Fi (soll breiten Klangraum erzeugen und trennt Dialoge von Soundeffekten, um die Gesamtwirkung des Soundtracks zu steigern), Drama (für dialogreiche Filme vorgesehen), Musical (Für DVDs mit hohem Musikanteil, soll die Raumwirkung optimieren), Monofilm (für Mono-Material), 5/7-D-Theater (für mehr Dynamik und einen breiteren Klangraum bei Stereo-Musikquellen)

  • Advanced Concert-Modi: Classical (Simulation der akustischen Effekte eines große Konzertsaals, soll sich besonders für klassische Musik eignen, je nach Software ein ordentliches DSP), Chamber (Simulation der Akustik eines äußerst resonanzreichen Konzertsaals mit reichem Nachhall und vollem Klang, in der Praxis für manche Musikaufnahmen durchaus zu gebrauchen), Jazz (Simulation der Akustik eines Jazzclubs, Verstärkung des Live-Effekts - nicht optimal gelungen in unseren Augen, lieber Jazz in Stereo oder in Pro Logic 2 Music anhören), Rock (Live-Band-Effekt mit dem Schwerpunkt auf der Trennung der Instrumente und verstärktem Bass, in der Praxis bei manchen DVDs gar nicht schlecht), Dance (Akustik-Simulation des Tanzclubs mit stärker betontem Bassbereich, kräftiges Hallverhalten im Test, aber tatsächlich kräftiger, voluminöser Bass. Hochtondarstellung nicht allzu differenziert. Gut für effektstarke Techno- und Trance-Musik), 5/7-Channel Stereo (Simulation der akustischen Umgebung einer herkömmlichen Stereoanlage bei Verwendung aller Lautsprecher des Systems, der "Party-Modus")

Ebenfalls vorhanden ist im On Screen Menü ein sogenannter "Expert Modus", in dem man folgendes einstellen kann:

  • Veränderung der OSD-Position auf dem Bildschirm des Bildausgabegeräts

  • Bass Peak Level: Einstellmöglichkeit für den Bassspitzenpegel

  • Dynamic Range Control MID/MAX oder OFF anwählbar (für Dolby Digital)

  • Multi-Channel In Select: Interessante Funktion des Expert-Setups. Hier kann zunächst eingegeben werden, welche Eingänge des 7.1-Eingangs belegt sind: Hängt ein Gerät mit einem 5.1-Ausgang daran, so stellt man den Wahlschalter auf 5 CH. Alternativ sind bei externen 6.1- oder 7.1-Geräten auch die Positionen 6 CH oder 7 CH anwählbar (Subwooferkanal wird nicht mitgezählt). Nun kann man auswählen, wie der VSA-AX10i-S das Signal wiedergeben soll: In der Position "Through" gibt der Verstärker alles so wieder, wie es hineinkommt - ein 5.1-Soundtrack wird auch in 5.1 ausgegeben, ein 192 kHz/24-Bit Stereo-Soundtrack von einer DVD Audio wird auch in Stereo wiedergegeben. Wählt man die Einstellung "S -> SB" dann laufen - nicht wie man zunächst denken könnte - grundsätzlich IMMER die normalen Surroundlautsprecher, nicht aber die Surround Back Lautsprecher mit. Bei S -> S & SB laufen Surround- und Surround Back-Lautsprecher grundsätzlich mit

  • Input Rename: Hier kann der Benutzer jedem Eingang einen individuellen Namen geben.

M.C.A.C.C. und YPAO

Diese beiden Systeme von Pioneer und Yamaha kümmern sich um eine automatische Einmessung der verwendeten Lautsprecher. Zu Beginn unser Kurz-Fazit: Das noch aufwändigere YPAO agiert bei manchen Lautsprecher-Systemen noch genauer und ermöglicht somit eine fast perfekte Anpassung - doch kein Licht ohne Schatten: Denn YPAO ist leichter "aus der Ruhe" zu bringen und erreicht nicht die sehr hohe Betriebssicherheit von Pioneers M.C.A.C.C., das völlig problemlos mit allen Typen von Lautsprechern zurecht kommt. Das Yamaha-System hat, je nach den verwendeten Boxen, manchmal Schwierigkeiten, den korrekten Anschluss der Lautsprecher zu analysieren, was zur Folge hat, dass es auch bei absolut richtigem Lautsprecheranschluss Fehlermeldungen gibt. Das Pioneer-System meldet sich mit Fehlermeldungen hingegen nur dann "zu Wort", wenn tatsächliche Polaritätsfehler vorliegen.  Wer den automatisierten Systemen nicht traut, kann sowohl bei Pioneer als auch bei Yamaha selbst "Hand anlegen" und alle nötigen Justagen manuell vornehmen.

M.C.A.C.C.

Die Pioneer-Entwickler haben sich bereits schon seit geraumer Zeit mit dem Themenfeld automatische Lautsprechereinmessung beschäftigt. Zur IFA 2001 war es dann so weit: Mit dem ab 2002 lieferbaren VSA-AX10, dem neuen Flaggschiff des AV-Verstärker-/Receiver-Line-Ups, zog auch eine neue Technik zum Einmessen der Lautsprecher ein: M.C.A.C.C. (Multichannel Acoustic Calibration System) kümmerte sich vollautomatisch um das optimale Justieren der angeschlossenen Lautsprecher. Diese Technik findet sich, im Detail nochmals verfeinert, auch im VSA-AX10i-S.

Die Arbeitsweise von M.C.A.C.C.

Heimkino-Neulinge werden M.C.A.C.C. aufgrund der einfachen Bedienung ebenso sehr zu schätzen wissen wie Heimkinofans, die eine stimmige Anpassung des AV-Receivers an das Lautsprechersystem und an die akustischen Bedingungen im Hörraum wünschen. 

Voraussetzung für die korrekte Arbeit mit M.C.A.C.C. ist, dass es möglichst leise im Hörraum sein sollte, damit M.C.A.C.C. alle Boxen korrekt einpegeln kann und nicht durch eine zu hohe Nebengeräuschkulisse in seiner Arbeitsweise gestört wird. Um den Einsatz von M.C.A.C.C. vorzubereiten, verbindet man das mitgelieferte Mikrophon (siehe Bild unten) mit der dazugehörigen Buchse auf der Vorderseite des VSA-AX10i-S. Der Anschluss für den Mikrophon-Stecker findet sich unter der Frontklappe. Das Mikrophon selber ist an der üblichen Hörposition aufzustellen.



Weitere Schritte:

1. Subwoofer, falls angeschlossen bzw. vorhanden, unbedingt einschalten.
2. Auf der Fernbedienung die "Verstärker"-Taste betätigen.
3. M.C.A.C.C.-Setup-Taste drücken.
4. Ist der Geräuschpegel im Hörraum zu hoch, blinkt der Schriftzug "Noisy" im Display – dann sollten alle Nebengeräusche eliminiert werden, um eine störungsfreie Justage zu erlauben.

Als nächstes überprüft das System das Mikrophon und die angeschlossenen Lautsprecher. Gibt es eine "Err" (= Error)-Meldung, arbeitet das Mikrophon nicht korrekt (z.B. der Stecker ist nicht richtig eingerastet oder die LS-Verbindungen stimmen nicht). In der Praxis gibt es bei akkuratem Anschluss der Komponenten keine Probleme – schließlich hat Pioneer das System nach der Maxime entwickelt, dass es zuverlässig arbeitet. Nicht auszuschließen sind jedoch Fehler bei den Lautsprecher-Verbindungen bzw. beim Einstecken des Mikrophons. 

Es gibt folgende Error-Meldungen, je nach vorliegendem Fehler:

• "ERR Mic" - Fehler bei der Mikrophonverbindung
• "ERR Fch" - Verbindung der Front-LS fehlerhaft
• "ERR Sch" Verbindung der Surround- oder Back Surround-LS fehlerhaft
• "ERR SW" - Subwoofer nicht eingeschaltet bzw. Lautstärkeregler nicht aufgedreht.

Treten keine Fehlermeldungen auf, was bei korrekter Verbindung aller Komponenten der Fall sein dürfte, beginnt M.C.A.C.C. mit der Arbeit, und zwar in folgenden Schritten:

1. Analyse der angeschlossenen Lautsprecher. Der AV-Receiver gibt hier eine Reihe teilweise recht lauter Testimpulse von sich, die vom Mikrophon erfasst werden. Das System bestätigt automatisch die Verfügbarkeit der LS und nimmt so die Grundeinstellung vor.
2. Analyse der Lautsprecher-Größe. Hier erkennt M.C.A.C.C. für jede Box die optimale Wiedergabebandbreite. Auch großvolumige Standlautsprecher mit einem Basschassis von 16 cm können als "small" erkannt werden. In vielen Testläufen arbeitete diese Erkennung sehr stimmig und zuverlässig.
3. Einstellung der Verzögerungszeit. Das Mikrophon erkennt die jeweilige Entfernung vom Lautsprecher zur Hörposition. Die Verzögerungszeiten werden automatisch für jeden LS in einem Raster von 5 cm eingestellt.
4. Pegeleinstellung. Hier wird der Schalldruckpegel der Lautsprecher im Verhältnis zur Hörposition analysiert und angeglichen.
5. Automatische Entzerrung des LS-Systems. Hier führt M.C.A.C.C. die automatische Berechnung der Frequenzgänge durch. LS und Raumakustik werden hierbei miteinander abgeglichen. Der Verstärker gibt dabei eine Reihe von Testtönen aus, die vom Mikrophon erfasst werden. Mittels eines Equalizers erfolgt die Kalibrierung für jeden Kanal (siehe OSD-Bild unten)

 

YPAO

In besonders aufwändiger Version verbaut Yamaha ins neue Topmodell auch das mittels eines Messmikrophons automatisch die Lautsprecher einmessende YPAO. Oben auf dem Schaubild sind die fünf verschiedenen Schritte im einzelnen verdeutlicht. Die Schritte nochmals aufgezählt:

  1. Überprüfung, ob die Lautsprecher korrekt angeschlossen sind

  2. Optimierung der Einstellung der Lautsprecher-Größe ("small" oder "large", bei der Verwendung eines THX-lizensierten Lautsprechersystems entfällt diese Einstellung)

  3. Pegelabgleich, damit jede Lautsprecherbox am Hörplatz gleich laut klingt

  4. Abstand der einzelnen Boxen zur Hörposition (Time Alignment)

  5. Linearisierung des Frequenzgangs 

YPAO kann den Lautsprecherabstand in bis zu 24 Metern Entfernung vom Referenzlautsprecher korrigieren. Mittels eines parametrischen 10-Band-Equalizers wird eine Frequenzganglinearisierung übe alle 9.1 Kanäle vorgenommen. Wieso Yamaha auf diesen sehr aufwändigen Typ Equalizer setzt, verdeutlicht unser Mini-Exkurs.

Mit einem Equalizer kann grundsätzlich der Klang verändert werden. Er besitzt einen oder mehrere Regler, die dann für die Bearbeitung von bestimmten Frequenzen oder  Frequenzbändern zuständig sind. Bei einem HiFi -Verstärker und bei vielen einfacheren AV-Receivern und -Verstärkern finden sich meist  zwei Regler für die Höhen und Bässe (auch "Treble" und "Bass" genannt) - somit ist dies ein  - sehr simpler und grob unterteilter - 2- Band Equalizer mit festgelegten  Bereichen, die angehoben beziehungsweise abgesenkt werden können. Einen Schritt weiter geht ein semi-parametrischer Equalizer, der zusätzlich einen Regler besitzt, mit dem  man die Frequenz (Tonhöhe) festlegen kann, in dem er arbeiten soll. Man kann ihn also so verschieben, so dass er nicht mehr z.B. sehr tiefe Frequenzbereiche, sondern mehr den Oberbassbereich oder die Mitten bearbeiten soll. Dieser semi-parametrische EQ hat den Vorteil, dass man gezielt die zu  bearbeitende Frequenz anwählen kann. (Voll-)parametrsiche Equalizer bringen nochmals erweiterte Einsatzmöglichkeiten mit. Sie verfügen außerdem noch über einen Regler, der die Breite beim Eingreifen festlegt.

Dadurch können z.B. ganz bestimmte Frequenzen verändert werden, was in der Praxis exakte akustische Anpassungen ermöglicht. Wenn man z.B. eine störende Raumresonanz hat, kann man das Filter ganz  schmal einstellen und genau diesen Ton absenken, ohne dass benachbarte 
Töne verändert werden. Somit bleiben zu große und damit die Gesamtharmonie nachhaltig störende Veränderungen im Klangbild aus. Hier nochmals die Vorteile eines vollparametrischen Equalizers in der Übersicht:

Der Einfluss eines Equalizers hängt von drei Parametern ab:

  • Frequenz: Der EQ wirkt sich am meisten auf eine Frequenz aus, die man normalerweise als Mittenfrequenz bezeichnet.

  • Pegel: Dieser Wert bezieht sich auf das Maß der Begrenzung (in dB), auf das der Equalizer eingestellt ist

  • Bandbreite. Die Bandbreite gibt Auskunft über die Größe des Frequenzbereichs, über den der EQ wirksam ist (englisch "Bandwidth" oder, kurz, "Width")

Nur mit einem parametrischen Equalizer lassen sich alle drei genannten Faktoren unabhängig voneinander einstellen, wie man auch im nun folgenden Schaubild erkennen kann:

Der Arbeitsbereich des PEQ im DSP-Z9 zwischen 20Hz und 20kHz ist in 17 Bänder unterteilt. Von diesen werden beim der automatischen Equalizing bis zu 10 Bänder eingesetzt. Der PEQ bietet drei Wahlmöglichkeiten: a) Linear oder b) Anpassung an die Stereo Lautsprecher beziehungsweise ) eine benutzerdefinierte Einstellung. Der PEQ lässt sich auch unabhängig vom YPAO im Cinema EQ nutzen, unter der Einstellung "Auto Setup PEQ."

Zu den Einzelheiten:

  • Frequency: Dieser Parameter kann in Zuwachsraten (Inkrementen) von einer drittel Oktave zwischen 63 Hz und 16 kHz eingestellt werden.

  • Level: Dieser Parameter kann in Zuwachsraten von 0,5 dB zwischen -20 und +6 dB eingestellt werden

  • Q-Factor: Die Breite des spezifizierten Frequenzbandes (siehe oben) wird als Q-Faktor bezeichnet. Dieser Parameter kann zwischen 05, und 10 eingestellt werden. 

YPAO stellt die Frequenzeigenschaften passend zum individuellen Hörumfeld ein, indem eine Kombination der drei eben genannten Parameter für jedes Frequenzband des parametrischen EQs des DSP-Z9 verwendet wird. Wie bereits erwähnt, weist der Yamaha 10 Equalizer-Frequenzbänder für jeden Kanal auf. Hinzu kommen 5 Subwoofer-Frequenzbänder. Die Verwendung von mehreren EQ-Frequenzbändern stellt eine möglichst genau Justage der Frequenzeigenschaften sicher. Mit einem EQ-Frequenzband ist eine so akkurate Bearbeitung und somit auch eine so genaue Anpassung an Lautsprecher und Hörraumakustik nicht möglich. 

Im folgenden Abschnitt wollen wir unsere Erfahrungen mit YPAO schildern. Nach dem RX-V1400 ist der DSP-Z9 das zweite Gerät mit dem automatischen Einmeßsystem. 

YPAO ermöglicht es dem Endanwender, alle wichtigen Einstellungen für optimalen Surround-Klang automatisiert vorzunehmen. Dazu wird ein Mikrofon am Sitzplatz des Zuhörers positioniert. Voraussetzung für eine effektive Arbeitsweise ist, dass im Hörraum kein übertriebener Geräuschpegel herrscht. Wie unsere Testreihen zeigten, ist es am besten, wenn für die Zeit des Einmessvorgangs absolute Ruhe im Hörraum ist. Yamaha gibt ferner den Ratschlag, dass an einem eventuell angeschlossenen aktiven Subwoofer der Ausgangspegel auf etwa die Hälfte (oder geringfügig weniger) und die Cross-Over-Frequency (Übernahmefrequenz des Subwoofers) auf den maximal möglichen Wert eingestellt sind. 

Zuerst überprüft YPAO die korrekte Verkabelung aller Lautsprecher und hat unter anderem auch die Aufgabe, falsche Polaritäten aufzudecken. Dies ist in der Theotrie auch ein guter Ansatz, denn nicht korrekt gepolt angeschlossene Boxen machen durch ein diffuses und bassschwaches Klangbild auf sich aufmerksam. In der Praxis jedoch scheint es mit der Erkennung der richtigen und der falschen Polarität noch Probleme zu geben, so lieferte unser Testgerät bei mehreren Versuchen immer die Fehlermeldung, dass einer der beiden Surroundlautsprecher nicht richtig angeschlossen wäre. Sofort prüften wir mit dem Ergebnis nach, dass alles seine Richtigkeit hat - YPAO hat die korrekte Polung nicht erkannt. Yamaha greift hier auch direkt schon in der Bedienungsanleitung vor und weist ausdrücklich darauf hin, dass die Meldung einer falschen Polung - je nach dem verwendeten Lautsprechersystem - selbst bei korrektem Anschluss auftreten kann. Trotzdem, so denken wir, ist hier Spielraum für Verbesserungen, denn - siehe M.C.A.C.C. - es ist durchaus möglich, eine noch höhere Betriebssicherheit zu erzielen. 

In den weiteren Schritten werden mittels spezieller Testtöne die Distanz und die Größe der jeweiligen Box vom Hörplatz ermittelt. Wer THX Ultra-zertifizierte Lautsprecher verwendet, kann via OSD den Punkt der automatischen Lautsprecher-Größeneinstellung überspringen. Für THX-Lautsprecher ist grundsätzlich "small" die richtige Größenangabe, so auch bei unserem THX Ultra 2-zertifizierten Test-Lautsprecher-Set Jamo D 7. Dieses System mit zwei Subwoofern kann ebenfalls an den Yamaha angeschlossen werden, es stehen zwei Subwoofer-Vorverstärkerausgänge auf der Geräterückseite zur Verfügung. Mittels des GUI können die beiden aktiven Subwoofer konfiguriert werden, je nach dem, ob beide Basslautsprecher vorne oder ein Subwoofer vorn und einer hinten im Hörraum zum Einsatz kommt, werden unterschiedliche, leicht verständliche Grafiken eingeblendet, die eine korrekte Einstellung deutlich vereinfachen.

Im manuell anwählbaren Speaker Set Up sollte dann in Bezug auf die übrigen Boxen zur Sicherheit nochmals überprüft werden, ob auch alle Lautsprecher auf "small" stehen und dass die Crossover-Frequenz für den aktiven Subwoofer im Setup THX-konform angewählt ist. 

Zurück zu YPAO. Hier werden die Schallwandler auch an die akustischen Gegebenheiten des Raumes angepasst. Mit hohem Aufwand nimmt YPAO auch das Equalizing für jede einzelne Lautsprecherbox vor. Beim Equalizing kann man auf Wunsch nochmals zwischen verschiedenen Grundeinstellungen gewählt werden:

  • Front: Einstellung des Frequenzgangs jedes Lautsprechers in Abhängigkeit von dem Klangbild der verwendeten Frontlautsprecher. Dieser Modus sollte dann Verwendung finden, wenn die Frontlautsprecher eine im Vergleich zum restlichen Boxenequipment deutlich bessere Qualität aufweisen.

  • Flat: Durchschnittliche Anpassung des Frequenzgangs aller Lautsprecher. Diese Einstellung ist dann empfehlenswert, wenn alle Komponenten des verwendeten Multichannel Lautsprechersystems von gleicher Güte sind. Bei komplett zusammengehörigen Heimkinosets, bei denen praktisch baugleiche Boxen für alle Kanäle verwendet werden, ist dies die richtige Einstellung. 

  • Low: Durchschnittliche Anpassung des Frequenzgangs aller Lautsprecher, wobei der Genauigkeit der Bassfrequenzen Vorrang eingeräumt wird.

  • Mid: Durchschnittliche Anpassung des Frequenzgangs aller Lautsprecher, wobei der Genauigkeit der mittleren Frequenzen Vorrang eingeräumt wird.

  • High: Durchschnittliche Anpassung des Frequenzgangs aller Lautsprecher, wobei der Genauigkeit der hohen Frequenzen Vorrang eingeräumt wird.

  • Skip: Überspringen dieses Punktes, ohne Einstellungen auszuführen.

Nach dem Punkt "Equalizing" kann man wählen, wie der weitere Setup-Vorgang anschließend ausgeführt wird: 

  • Auto: Automatische Ausführung des gesamten Setup-Vorgangs.

  • Step: Pause für Bestätigung zwischen jeder Prüfung des automatischen Setup-Vorgangs.

Insgesamt bietet YPAO eine ausgezeichnete Funktionsvielfalt, aber eine noch nicht makellose Betriebssicherheit. Nach dem Einmessvorgang werden auf Wunsch auf dem OSD alle Ergebnisse angezeigt, so z.B. (siehe Bild unten), die Distanz der einzelnen Lautsprecher zum Hörplatz.

Die Unterschiede zwischen den YPAO-Versionen: YPAO im DSP-Z9 im Vergleich zum YPAO im RX-V2400/1400

Im DSP-Z9 arbeitet YPAO mit 4x YSS930 statt eines einzelnen Bausteins. Es werden alle 9 Kanäle plus Subwoofer per parametrischem EQ abgeglichen/linearisiert. Bei den Receivern sind nur 7 Kanäle aktiv. Im DSP-Z9 arbeitet der PEQ mit 10 Bändern statt mit 7 wie bei den oben genannten Receivern. Zudem ist der Aufwand an Rechenkapazität bei der Umsetzung von z.B. Delay  und Lautsprechereinstellungen im Zusammenhang mit den grossen  Datenmengen des HD Cinema DSP erheblich größer als bei 
den Receivern. Ebenfalls liefert Yamaha für den Top-Boliden ein nochmals besseres Mikrophon mit. Zusätzlich präsentiert sich der Referenzabstand (24 Meter anstatt 6 Meter) als stark vergrößert. 

i.link und Denon Link

i.link beim Pioneer VSA-AX10i-S

 

Endlich: Mittels i.link können DVD Audio- und SACD-Daten auf digitalem Weg aus dem DVD-Player herausgeführt werden und ihren Weg in den AV-Verstärker finden. Im Verstärker steht dann auch die gesamte DSP-Nachbearbeitung auch für DVD Audio-Signale zur Verfügung, wenn dies vom Anwender gewünscht ist. I.link ist eine Handelsmarke für die Norm IEEE1394 ("FireWire"), eine Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle für digitale Audio- und Videodaten. PCs, digitale Camcorder und andere Arten audiovisueller Geräte sind mit einer solchen Schnittstelle schon momentan ausgerüstet, Die Tendenz ist steigend. Da eine i.link-Buchse gleichzeitig Daten senden und empfangen kann, reicht ein einziges Kabel. Damit ein einwandfreier Betrieb gewährleistet ist, sollte man folgende Punkte beachten und folgende Fakten kennen:

  • Die i.link-Buchse ist bei diesem Verwendungszweck NUR für Audio- nicht für Videosignale zuständig.

  • Von der i.link-Buchse werden alle Arten von digitalen Audiosignalen ausgegeben, mit denen der jeweilige Player kompatibel ist. So auch SACD- und DVD Audio-Signale.

  • Bei der Wiedergabe von DVD-As, SACDs und CDs via i.link wird ein jitterfreies Digitalaudiosignal ausgegeben, sofern der angeschlossene Verstärker/Receiver mit der PQLS-Funktion (Ratensteuerung) kompatibel ist.

  • Um DVD Video-Discs, DVD-As und SACDs mittels i.link Connection abspielen zu können, müssen die angeschlossenen Geräte mit dem DTCP-System (Digital Transmission Content Protection) kompatibel sein. Ist ein angeschlossenes Gerät nicht DTCP-kompatibel, wird nur der CD-Ton wiedergegeben. Diese Maßnahmen sind aus Gründen des Kopierschutzes erforderlich.

  • Beide i.link-Geräte erkennen sich normalerweise und zeigen ihren Partner im jeweiligen Display an. Wir haben es mit einem DV-868AVi (Test folgt in Kürze) ausprobiert, ohne Probleme "fanden" sich Verstärker und DVD-Player

  • Die i-Link Verbindung kann einem Eingang des VSA-AX10i-S zugeordnet werden.

  • Die Richtung des Signalflusses kann festgelegt werden, wahlweise eine oder beide Richtungen zulässig.

  • Bei der Einrichtung eines i.link-Netzwerks ist es wichtig, dass die Komponenten eine "offene Kette" bilden oder in einer Baumstruktur angeordnet werden. Das System funktioniert nicht, wenn die angeschlossenen Komponenten eine Schleife bilden. Stellt der VSA-AX10i-S das Vorhandensein einer solchen Schleife fest, erscheint im Gerätedisplay der Schriftzug "Loop Connect".

  • Auch ist beim Anschluss von i.link-Geräten die Schnittstellengeschwindigkeit zu beachten. Derzeit gibt es 3 Geschwindigkeiten, S100 (am langsamsten), S200 und S400 (am schnellsten). Der VSA-AX10i-S verwendet den Typ S400. Es ist zwar prinzipiell möglich, Komponenten mit verschiedenen Geschwindigkeiten zusammen zu  nutzen - zu beachten ist dann aber folgender Ratschlag: Wenn es irgend möglich ist, sollte man die langsamen Geräte an den Endpunkten einsetzen. Dieser Aufbau verhindert Engpässe im Netzwerk.

  • Zum Anschluss ein 4-poliges, S400 i.link-Kabel verwenden. Im Netzwerk können sechs- und vierpolige Kabel eingesetzt werden.

  • Keine i.link-Komponenten trennen oder verbinden, wenn der AV-Verstärker eingeschaltet ist. Immer das Gerät ausschalten.

  • Wird der Verstärker innerhalb eines i.link-Netzwerkes verwendet, muss der Verstärker eingeschaltet sein, um die i.link-Verbindung aufrecht zu erhalten.

  • Mit der i.link-Verbindung des Pioneer können bis zu 17 Komponenten miteinander verknüpft werden. Mit einem zusätzlichen i.link-Repeater ist es möglich, bis zu 63 Komponenten anzuschließen.

i.link beim Yamaha DSP-Z9

  • Von der i.link-Buchse werden alle Arten von digitalen Audiosignalen ausgegeben, mit denen der jeweilige Player kompatibel ist. So auch SACD- und DVD Audio-Signale.

  • Um DVD Video-Discs, DVD-As und SACDs mittels i.link Connection abspielen zu können, müssen die angeschlossenen Geräte mit dem DTCP-System (Digital Transmission Content Protection) kompatibel sein. Ist ein angeschlossenes Gerät nicht DTCP-kompatibel, wird nur der CD-Ton wiedergegeben. Diese Maßnahmen sind aus Gründen des Kopierschutzes erforderlich.

  • Beide i.link-Geräte erkennen sich normalerweise und zeigen ihren Partner im jeweiligen Display an.

  • Beim Anschluss mehrerer Geräte werden die aktive Geräte 
    angezeigt

  • Die i-Link Verbindung kann einem Eingang des DSP-Z9 zugeordnet werden.

  • Die Richtung des Signalflusses kann festgelegt werden, wahlweise eine oder beide Richtungen zulässig

  • Daisy Chain-Verbindungen: Werden verwendet, um die Komponenten in einer einzelnen Kette zu verknüpfen. 17 Komponenten inklusive des DSP-Z9 können so miteinander verbunden werden. 

  • Tree-Verbindungen: Diese Verbindungsart wird verwendet, um die Komponenten in einer verzweigten Baumstruktur miteinander zu verbinden.  dazu braucht man drei oder mehr i.link-Anschlüsse. Bis zu 63 Geräte einschließlich des DSP-Z9 kann man auf diese Art und Weise miteinander vernetzen

  • Das System arbeitet nicht, wenn die Komponenten in einer Schleife miteinander verbunden sind, in der das Ausgangssignal an die Originalkomponente zurückgeführt wird. Wenn man aus Versehen trotzdem eine Schleife erstellt, erscheint im Display des Yamaha die Warnmeldung "Loop Connection".

  • Die i.link-Schnittstelle des DSP-Z9 beruht auf folgenden Standards: IEEE Standard 1394a-2000, Audio- und Musikdatenübertragungsprotokoll 2.0, die i.link-Schnittstelle des DSP-Z9 unterstützt die folgenden AM824 Sequenzadaptionsschichten: IEC60958 Bitstream, DVD Audio und Super Audio CD (SACD)

  • Wenn die Anschlüsse ausgeführt werden, rät Yamaha zur Verwendung von 4-poligen IEEE1394-Kabeln, die die Übertragungsgeschwindigkeit S400 unterstützen. Als Kabellänge empfiehlt Yamaha maximal 3 Meter.

  • Beim DSP-Z9 können i.link-Kabel auch bei eingeschalteter Stromversorgung abgetrennt oder angeschlossen werden. Während eines laufenden Datentransfers sollten i.link Verbindungen verständlicherweise keinesfalls abgetrennt werden. 

Die i.link-Signalverarbeitung im DSP-Z9:

Die hochwertigen D/A-Wandler des DSP-Z9 sind auch kompatibel zu DSD (Direct Stream Digital) - dem Tonformat der SACD.

In unseren Testreihen haben wir unseren Denon DVD-A11 an den DSP-Z9 angeschlossen, um die i.link-Fähigkeiten zu überprüfen. Sofort erkannte der Yamaha den Denon als "Spielpartner",  und fortan wurden alle Signale inklusive DVD Audio und SACD mittels i.link übertragen. Im Gegensatz zu DVI und HDMI scheinen hier, zumindest unseren Eindrücken nach, keine so immensen Kompatibilitätsprobleme zu bestehen. Trotzdem können wir natürlich keine Garantie für die Lauffähigkeit selbst unserer hier im Test geschilderten Kombination geben - wie die Vergangenheit zeigt, können selbst bei eigentlich baugleichen Geräten Unterschiede auftreten. Pioneer VSA-AX10i-S und Pioneer DV-868AVi verstanden sich ebenso problemlos.

Denon Link

DENONLink ist eine digitale Verbindung für Gerätevernetzung untereinander via RJ-45-Stecker. Die Datenübertragung erfolgt 3 x so schnell wie bei IEEE1394 FireWire. Die maximale Datentransferrate beträgt 1,2 Gbps dank LVDS (Low Voltage Differential-Übertragung), damit ist das neue System geeignet für die digitale Übertragung von 192 kHz/24-Bit-2-Kanal sowie für 96 kHz/24-Bit-6-Kanal -  also eine volle Kompatibilität zu DVD Audio. Mittels DENON Link hat man die Möglichkeit, ein volldigitales Bassmanagement und eine Laufzeitanpassung auch beim Abspielen von DVD Audio- oder SACD-Discs zugänglich zu machen. Die Datenübertragung erfolgt über abgeschirmte "Twisted Pair"-Kabel (STP).  Auf DenonLink folgte Denon Link S.E. (Second Edition). Die 2. Auflage hat gegenüber der erstenden Vorteil, dass nun zusätzlich die Daten von DVD Audio-Discs mit Kopierschutz ohne Qualitätsverlust im Originalformat (z.B. 96 kHz/24-Bit-6-Kanal oder 192 kHz/24-Bit 2-Kanal) mittels des Denon Link-Kabels übertragen werden können. Bislang war eine derartige Übertragung nur bei nicht kopiergeschützten DVD Audio Discs möglich. Das DVD-Konsortium hat der uneingeschränkten Übertragung von digitalen Signalen durch Denon Link zugestimmt, da Denon Link nun dem "4C"-Standard aus der PC-Branche entspricht. Durch eine ausgeklügelte digitale Kopierschutz-Kennung werden digitale Kopien effektiv verhindert. Bislang war DenonLink nur für die digitale Übertragung von DVD Audio-Signalen ausgelegt. Inzwischen jedoch führt Denon mit dem DVD-A11 einen Highend-Universalplayer im Programm, der auch SACDs wiedergibt. Daher ist die dritte Version von DenonLink (wie im linken Bild bei einem Vorserienmodell dargestellt) bereits in Vorbereitung. Neben DVD Audio-Signalen können dann auch SACD-Signale mittels DenonLink übertragen werden. Noch ist DenonLink Third Edition aber nicht standarisiert, Sony und Philips als SACD-Lizenzgeber müssen noch ihr endgültiges OK geben. In der Praxis funktioniert Denon Link ausgezeichnet, zusammen mit einem DVD-A1 wird ein sehr guter Bedienkomfort und ein herausragender Klang garantiert.

Videokonvertierung und Video-Scaling beim Yamaha DSP-Z9

Der Videoprozessor

Blockschaltbild der "Video-Abteilung" des DSP-Z9

Integriert in den DSP-Z9 ist ein hochwertiger Videoprozessor, zu dessen herausragenden Merkmalen drei Highlights gehören:

  • Scaling-Fähigkeit mit voller HDTV-Kompatibilität

  • PAL Progressive Signalverarbeitung inklusive Faroudja DCDi

  • Digitale Videosignalwandlung

Die Technik:

  • Ein Weg zur Sicherung der optimalen Bildqualität für das Home Cinema System ist zweifelsohne die Verwendung des bestmöglichen Bildsignals. Das Gerät kann ein Eingangssignal von Composite auf S-Video oder Component und von S-Video auf Component umsetzen, damit Ihr Monitor oder TV Gerät das optimal passende Eingangssignal erhält. Im DSP-Z9 geschieht das alles auf digitaler Ebene, wobei alle Signale, die durch die DCDi-Bildverarbeitung und die Noise-Shaped-Video-Schaltungen laufen, eine Verbesserung erfahren.

  • Der DSP-Z9 nutzt die bewährte und anerkannt gute Faroudja DCDi-Technik zur progressiven Signalverarbeitung. Faroudja entwickelte die DCDi-Bildverarbeitung, um störungsarme, naturgetreue Bilder ohne Aliasing-Effekte wie Treppenstufen zu erzeugen. Ergebnis ist eine saubere Kanten- und Detaildarstellung im Progressive Scan-Betrieb (auf dem Vergleichsbild oben zur Verdeutlichung extrem dargestellt) - in der Praxis sorgt DCDi aber tatsächlich für ein besonders klares, exaktes PS-Bild)

Klar zu erkennen: Rechts wird mit einem hochwertigen Film-Modus für die korrekte Progressive-Darstellung von Filmmaterial gearbeitet

  • Der DSP-Z9 gibt Progressive Scan Video aus, was ihn zum Einsatz mit High-Definition-Bildwiedergabegeräten prädestiniert. Er liefert ein schärferes, störungsfreies Bild mit klareren Details. Er verfügt - wie es bei hochklassigen Progressive Scan - Wiedergabegeräten üblich ist, über einen speziellen Film-Modus, der sich um das akkurate De-Interlacing von Filmmaterial kümmert. Dies ist eine in der Praxis äußerst wichtige Aufgabe, denn simple De-Interlacer sind mit der exakten Aufbereitung von Filmmaterial hoffnungslos überfordert. Nur sehr hochwertige De-Interlacer wie der im DSP-Z9 verbaute garantieren auch einen wirklichen visuellen Vorsprung von Progressive Scan und damit eine Ausnutzung der großen theoretischen Möglichkeiten, die die Progressive- gegenüber der Interlaced-Signalverarbeitung mitbringt. Bei der Progressive-Scan-Schaltung handelt es sich um einen 3:2-Pull-Down-Detection-Typ, der dem Anwender auch die Vorzüge dieser Technik erschließt, wenn der angeschlossene DVD-Player nicht damit aufwarten kann. 

  • Die Video-D/A-Wandlung erfolgt mittels eines hochwertigen 216 MHz/12 Bit-Wandlers. Exzellente DVD-Player wie der Pioneer DV-668AV verwenden solche Wandler, die im Verbund mit der entsprechend hochwertigen Baugruppen-Peripherie ein detailreiches und räumlich tiefes Wiedergabebild garantieren. 

  • Eine aufwändige Rauschverminderung mit Bewegungsanpassung, Farbübersprech-Dämpfung ist ebenso integriert.

  • Ein Time Base Corrector (TBC), der die vom Videoband bekannten Verzerrungen verhindert, ist ebenfalls mit an Bord. Der Unterschied ist - zugebenermaßen etwas übertrieben - im Bild oben dargestellt. Rechts sieht man ein klares Bild ohne Laufzeitfehler.

  • Der "TrueLife Enhancer" (oben rechts im Einsatz, oben links ohne TrueLife) von Faroudja bringt mehr Details für eine lebendigeres Bild hervor - was sich in der Testpraxis in Bildern mit dynamischer, brillanter Wiedergabequalität bestätigte. 

  • NSV - Noise Shaped Video - Technik: Noise Shape Video verwendet Multi-Bit-Sigma-Processing mit hohem Oversampling und Bit-Shuffling, um das Video- oder Konvertierungsrauschen in einen höheren Frequenzbereich zu verschieben. So kann man die Verschiebung in einen Teil des Frequenzspektrums vornehmen, in dem das Video- oder Konvertierungsrauschen mittels eines analogen Filters leichter eliminiert werden kann. Resultat dieser Operation: Eine extrem hohe Linearität im Videofrequenzgang und praktisch kein störendes Bildrauschen mehr, oder, kurz gesagt: Eine überdurchschnittlich akkurate Signal-Reproduktion.  

Eigenschaften der eingebauten Videobaugruppen:

  • Für die Progressive Scan-Signalausgabe verwendet der DSP-Z9 Faroudjas De-Interlacing-Technologie DCDi

  • Zusätzlich ist Faroudjas True Life Enhancer für geglättete Wiedergabebilder

  • TBC (Time Base Corrector, Zeitbasiskorrektur) für Videobilder ohne Zeitlauffehler)

Des Weiteren verfügt der Videoprozessor über folgenden Funktionen:

  • Vollbildausgabe (Progressive Scan-Signalausgabe) von Interlaced (Halbbild) Video

  • Das Umskalieren von Videosignalen (Änderung der Videosignal
    Auflösung) z.B. 576i auf 1080i

  • Auch wenn 780p oder 1080i angewählt ist, werden urheberrechtlich geschützte Signalquellen in 480p/576p ausgegeben

  • Das Umformatieren von Videosignalen am Monitor-Ausgang
    z.B. S-Video auf Komponenten Video

  • Die automatische Formatumschaltung 16:9 / 4:3 bei S-Video Signalen

  • Zusätzlich bietet der DSP-Z9 ein Menu zur Bildeinstellung  und -optimierung an (z.B. Rauschfilter setzen, das Seitenverhältnis 
    anpassen und Zoomen). Hier der Überblick: Picture Mode (Cinema/für Spielfilme, Standard/für allgemeine Videoquellen, Dynamic/z.B. für Videospiele), Video-EQ (Enhancer/0 bis +24, 3D NR/3D-Rauschfilter für die effektive Reduzierung von Bildrauschen, 0 bis +10, Helligkeit, Kontrast, Saturation/Farbtiefe (jeweils -24 bis +24, sehr genaue Einstellmöglichkeiten). Aspect (Through/das eingespeiste Bildseitenverhältnis wird beibehalten, Auto/automatische Fesetzung des optimalen Seitenverhältnisses durch die interne Elektronik, 16:9 Normal/wird verwendet, um 4:3 Bildmaterial auf einem 16:9 TV wiederzugeben, 16:9 Zoom/Schneidet die Ober- und Unterseite des eingehenden Videosignals ab, bevor das Signal an das Bildwiedergabegerät weitergeleitet wird.  Dieser Modus wird eingesetzt, um 4:3 Letterbox Software auf einem 16:9 Bildwiedergabegerät darzustellen)

  • VORSICHT: Wenn Sie den Video-EQ des DSP-Z9 nutzen, sollte man den DVD-Player und das Bildwiedergabegerät UNBEDINGT mit neutralen Einstellungen verwenden und etwaig vorhandene Video-EQs auf die Werkseinstellung setzen!

  • Cross Color (Übernahmefarbe): Dieser Filter hat die Aufgabe, Rauschstörungen aus dem Helligkeitssignal der angezeigten Bilder zu entfernen.

  • TV Format: NTSC oder PAL

  • Unten finden Sie einen Überblick über Auflösungen und Signalformate:

Text: Carsten Rampacher
14. April 2004