LCD-Projektor Sanyo PLV-Z2

20.11.2003 Test: Karsten Serck

Wir bedanken uns bei www.dvdplayer.de für die Bereitstellung der Testmuster und Räume

Features

Die Entwicklung im Markt für Home Cinema-Videoprojektoren schreitet seit den letzten zwei Jahren rasant voran. Während bis vor kurzem die meisten Videoprojektoren vor allem für den Office-Betrieb gedacht waren, werden inzwischen immer mehr Geräte vornehmlich für den Heimkinobetrieb optimiert und hierfür nicht mit Panels im 4:3-Format, sondern 16:9-Panels ausgestattet. Zunächst musste man sich hier mit auf NTSC-optimierten Auflösungen begnügen, dann kamen der Panasonic PT-AE300 und der der Sanyo PLV-Z1 mit 964 x 544 Pixeln auf den Markt und ein Jahr später gibt's zum gleichen Preis bereits den PLV-Z2 mit einem HDTV-Panel mit 1280 x 720 Pixeln. Für solche Auflösungen musste man vor noch nicht allzu langer Zeit 5000 EUR und mehr hinlegen. Inzwischen bekommt man das Gleiche bereits für rund 2290 EUR (UVP), also zum Preis eines Fernsehers der Oberklasse.

Beim Design des PLV-Z2 wurden viele Features gegenüber dem Z1 hinzugefügt oder verbessert, die die Bedienung erleichtern und den Betrieb im Alltag flexibler machen, so dass dieser Projektor sehr gut auf die eigenen Bedürfnisse des Benutzers angepasst werden kann. Der Lens-Shift wurde verbessert und ermöglicht es jetzt, das Videobild durch Justage der Optik um eine ganze Höhe jeweils nach oben oder unten sowie seitlich um eine halbe Höhe zu verschieben. Die aufwendige Deckenmontage wird daher kaum noch nötig sein, weil man den Projektor im Extremfall sogar auf den Boden stellen und trotzdem ein ausreichend hohes Bild haben kann. Und auch die digitale Trapezkorrektur wird überflüssig, wenn man das Bild direkt verschieben und so exakt dorthin positionieren kann, wo man es haben möchte. Die Regalmontage des Projektors wurde durch den jetzt seitlich angebrachten Lüfter vereinfacht, wodurch der Projektor hinten nicht mehr so viel Freiraum benötigt. Der Staubschutz wurde durch eine bessere Abdichtung verbessert. Neue, austauschbare Membranfilter sollen zugleich verhindern, dass Staub angesaugt wird und ins Innere des Geräts gelangt. Das Lüftergeräusch ist im Eco-Modus kaum hörbar und eine Iris-Blende soll sowohl den Kontrast als auch die Tiefenschärfe verbessern.

Auf der Rückseite bietet der PLV-Z2 alle Anschlüsse, die derzeit in der Videoprojektionstechnik Bedeutung haben. Composite und S-Video sind Standard und auch der YUV-Komponenteneingang gehört inzwischen bei Heimkinoprojektoren zum Pflichtprogramm. Das gilt nicht unbedingt für den DVI-Eingang, der auch den digitalen Kopierschutz HDCP unterstützt. Auf eine seperate VGA-Buchse wurde verzichtet, die DVI-I-Buchse akzeptiert über einen (nicht mitgelieferten) Adapter aber auch analoge VGA-Signale vom PC. Außerdem lassen sich über Spezialkabel (ebenfalls nicht im Lieferumfang) sowohl ein YUV-Komponentensignal als auch RGB über SCART mit dem Z2 wiedergeben.

Trotz des günstigen Preises sind in der Verarbeitung keine Einsparungen zu erkennen: Das Gehäuse ist robust verarbeitet und weist keine wackelnden Elemente auf. Sinnvoll ist die Frontblende des PLV-Z2, mit der sich die Linse und der Frontbereich des Geräts vor Transportschäden und Staub schützen lässt, wenn der Projektor außer Betrieb ist. Durch Schließen der Frontplatte schaltet sich das Gerät auch direkt aus. Das Design ist etwas kantiger als das des Z1 geworden und macht durch den Silber-Look einen etwas eleganteren Eindruck.

Bedienung

Die Fernbedienung und die On Screen-Menüs dürften Z1-Besitzern vertraut vorkommen, sind für Neulinge aber doch ein wenig gewöhnungsbedürftig: Denn die Navigation reagiert ein wenig träge. Auch das Umschalten zwischen den Signalquellen dauert meist etwas lange, bis der Projektor ein neues Eingangssignal erkannt hat. Prinzipiell sind die Menüs übersichtlich. Anfangs übersieht man auch öfters die weiteren Menüs, die sich durch Herunterscrollen auswählen lassen und nur durch einen kleinen Pfeil nach unten angedeutet werden. Leider fehlt ein Info-Display, welches dem Benutzer, sagt, welche Signalform mit welcher Auflösung und Hz-Zahl vom Projektor gerade wiedergegeben wird, was bei der Fehleranalyse hilfreich sein könnte. Dafür erlaubt der Sanyo wenigstens eine individuelle Anpassung der drei Grundfarben und neben der Regelung von Helligkeit und Kontrast auch eine Gammakorrektur. Die verschiedenen Presets wie "Standard" oder "Kino" sind eigentlich nichts anderes als verschiedene Voreinstellungen der einzelnen Parameter und auch die Auswahl der Farbtemperatur verändert eigentlich nur das Farbniveau der manuell regelbaren Einzelfarben. Daher kann man auf die Presets auch ganz verzichten und von Beginn an mit individuellen Einstellungen arbeiten, die sich hervorragend z.B. mit der "Peter Finzel - Test-Disk" einstellen lassen.

Die beleuchtbare Fernbedienung ist sehr übersichtlich und bietet Tasten zur Direktauswahl fast aller wichtigen Funktionen, die man nach Abschluss der Erstinstallation im alltäglichen Betrieb häufiger benötigt. Dazu gehört u.a. eine Auswahl der verschiedenen Signalquellen, des Lampenmodus, der vier individuell abspeicherbaren Presets oder der Bildproportionen.

Gewöhnungsbedürftig ist die Navigation durch die Menüs mit dem Navigationskreuz, welches sich von der gewohnten Logik der meisten Fernbedienungen etwas unterscheidet und über keine eigene Enter-Taste verfügt. Um die Menü-Hierarchien zu wechseln oder Eingaben zu bestätigen sind noch die beiden Tasten "Menu" und "Select" erforderlich. Die Reichweite der Fernbedienung ist nicht sonderlich groß, so dass man mitunter schon einmal wiederholt auf die Tasten drücken muss.

Eine kleine Spielerei, die es neu beim Z2 gibt, ist die "My Picture"-Funktion, die es ermöglicht, ein Videobild dauerhaft als Hintergrundbild des Projektors abzuspeichern, welches dann beim Projektor-Neustart angezeigt wird. Das Abspeichern beansprucht einige Zeit, da das Bild in der nativen Projektorenauflösung mit 1280 x 720 Pixeln im Speicher des Projektors abgelegt wird. So vergehen rund dreieinhalb Minuten bis das Bild abgespeichert ist. Optional lässt sich aber immer noch das ursprüngliche Sanyo-Hintergrundbild anzeigen.

 
Bild

Das HDTV-Panel mit Auflösung 1280 x 720 Pixeln bietet selbst dann, wenn man noch keinerlei HDTV-Quellen nutzen kann, einen Vorteil. Denn die Pixel des Projektors sind so winzig, dass sich der "Fliegengittereffekt" auf ein kaum noch bemerkbares Niveau reduziert, auch ohne dass Sanyo hier noch weitere Tricks wie Panasonic mit seiner "Smooth Screen"-Technik einsetzt. HDTV-Quellen werden auf dem Sanyo hervorragend aufgelöst und bieten ein dreidimensionales Bild, welches selbst Technik-Muffel auf einen Blick deutlich machen sollte, dass PAL und NTSC eigentlich zum alten Eisen gehören. Laut Anleitung unterstützt der Sanyo sowohl über DVI als auch den Komponenteneingang 1080i mit 50 Hz. Das ist wichtig, wenn man die europäische 1080i-Variante mit 50 Hz auf dem Projektor darstellen möchte. Betrachtet man nach einer HDTV-Zuspielung DVDs, so tritt zunächst etwas Ernüchterung ein, denn solange nicht die Quelle auch HDTV-Auflösung bietet, nutzt selbst die höchste Auflösung am Projektor nichts. Daher wird man nicht unbedingt eine bessere Schärfe bei der Wiedergabe von PAL-DVDs auf dem Z2 erleben als sie bereits der Z1 ermöglicht. Die Bilder wirken zwar harmonisch, können aber auch nicht jedes Detail darstellen. Daher sollte man sich insbesondere darum bemühen, die Bilder wenigstens über den YUV-Komponenteneingang zuzuspielen, um so wenigstens die optimale Signalverbindung verwenden zu können. So erreicht man mit Testbildern eine saubere Auflösung bis 6 MHz.

Die Stärken des PLV-Z2 liegen in seinen kräftigen Farben und dem guten Schwarzwert, der dunkle Bildbereiche wirklich annährend schwarz darstellt. Dieser verbessert sich insbesondere im Zusammenspiel mit der Irisblende, welche den Lichtaustritt reduziert und somit für tieferes Schwarz und etwas mehr Tiefenschärfe sorgt. Der Regelbereich der Iris-Blende ist so groß, dass man hier für verschiedene Filmquellen auch individuelle Anpassungen machen kann. Die Anschaffung von Filtern zur Verbesserung des Schwarzwerts erübrigt sich damit. Ohne weiteres kann man selbst im Eco-Lampenmodus die Irisblende fast ganz zudrehen, ohne dass das Bild insgesamt zu dunkel wird. Auf diesem Wege erzielt man einen für LCD-Projektoren sehr guten Schwarzwert, der schon fast an das Niveau guter DLP-Projektoren herankommt. Bei Filmen mit überwiegend hellen Szenen kann man die Irisblende auch ruhig voll aufdrehen. Der Schwarzwert bleibt hier immer noch akzeptabel. 

Der von Sanyo mit 1300:1 angegebene Kontrast ließ sich in der Praxis nicht erzielen. Je nach Einstellung sind mit dem Sanyo bis zu 700:1 messbar gewesen. Dennoch ist der visuelle Kontrasteindruck gut. Ähnlich wie bereits der PLV-Z1 neigt aber auch sein Nachfolger allerdings ein wenig dazu, Helligkeitsunterschiede in dunklen Bildbereichen etwas zu undifferenziert darzustellen. Dunkle Filmszenen erscheinen daher stellenweise etwas undurchsichtig. Hier lässt sich durch Anpassung der Gamma-Einstellung auf +2 das Bild noch etwas verbessern.

Die Farben des PLV-Z2 sind LCD-typisch sehr kräftig, neigen aber zur Überbetonung von Rot. Genauer gesagt, wird das Rot in dunklen Bildbereichen überbetont, während helle Flächen etwas zu wenig Rot zeigen. Dennoch bekommt man dieses Problem durch eine Reduzierung des Rotanteils auf ca. "- 8" weitgehend in den Griff. Wem dies nicht ausreicht und eine exaktere Farbkorrektur wünscht, der kann hierfür die Dienste von www.projektor-tuning.de in Anspruch nehmen, die durch eine Modifikation des Z2 den Rotverlauf weitgehend "geradebiegen" und auch den Schwarzwert noch etwas verbessern können.

Leider empfiehlt sich der Z2 nicht als Zuspieler für S-Video-Signale z.B. vom SAT-Receiver. Denn das S-Video-Bild ist sehr verschwommen und verrauscht. Die Farben laufen hier aus wie auf einem Videoband, weswegen das Bild selbst mit sehr guten DVDs nicht befriedigen kann. Auch leichte Doppelkonturen fallen auf.

Auf die Optimierung des De-Interlacers hat Sanyo beim Z2 keine großen Prioritäten gelegt. So bietet der Z2 nur für NTSC-Quellen einen "Film-Mode" an, der bei Filmen aus Interlaced-Bildquellen versucht, dass ursprüngliche Filmbild zu rekonstruieren. Filme aus Interlaced PAL-Quellen sehen daher etwas unscharf aus und zeigen mitunter unruhige Konturenverläufe.

Positiv fällt die gute Skalierung des Z2 in seinen Zoom-Modi auf. Letterbox-DVDs wie z.B. "Titanic" bieten zwar naturgemäß nicht die Auflösung von anamorphen DVDs im 16:9-Format. Der Schärfeverlust ist aber relativ gering, so dass sich der Projektor auch für Letterbox 16:9-Quellen eignet. Eine manuelle Erhöhung der Schärfe ist nicht empfohlen, da diese schnell zu Doppelkonturen führt. Neu beim Z2 ist ein "Natural Wide"-Modus wie man in unter der Bezeichnung "Aspect Mode" von den Panasonic-Projektoren kennt. Hier wird ein 4:3-Bild im 16:9-Format dargestellt, indem nur die Bildränder an den Seiten verzerrt werden aber die Bildmitte in ihren Proportionen unverändert bleibt. Interessant ist auch der "Full True"-Bildmodus. Dieser erlaubt eine pixelgenaue 16:9-Darstellung, indem die Originalquelle ohne Hochskalierung auf die native LCD-Auflösung in einem Fenster dargestellt wird. Das Gleiche gibt es unter der Bezeichnung "Normal True" auch für Bildquellen im 4:3-Format.

Der Overscan des PLV-Z2 ist über YUV relativ hoch und vor allem auch unregelmäßig. Rechts und unten fehlen rund 4%, während oben nur ein Prozent des Bildes abgeschnitten wird und links rund 3 Prozent fehlen. Bei Cinemascope-Filmen erscheint das Bild daher leicht nach unten verschoben.

Die Focussierung des Z2 erfordert sehr präzise Handarbeit. Ansonsten kann es schnell passieren, dass das Bild über die gesamte Fläche mit ungleichmäßiger Schärfe dargestellt wird.

Einige Probleme hat der Sanyo PLV-Z2 derzeit noch mit der DVI-Wiedergabe. Mit einem Denon DVD-A11 ließ sich der Sanyo gar nicht zur Zusammenarbeit überreden. Beim Marantz DV-8400 klappt eine DVD-Wiedergabe erst nach mehreren Verbindungsversuchen. Hier wird es möglicherweise bereits in Kürze ein Firmware-Upgrade geben, welches eine problemlose DVI-Wiedergabe ermöglicht. 

Gebrauch in der Praxis

Der großzügig bemessene Zoombereich und der manuelle Lens-Shift des PLV-Z2 ermöglichen eine flexible Installation ohne Trapezverschiebungen sowohl in großen als auch kleinen Räumen. Über die Installation des Projektors braucht man sich daher praktisch keine Gedanken zu machen. Bei einem Projektionsabstand von rund drei Metern bekommt man bereits ein Bild von mehr als zwei Metern Breite zu sehen. Wer genau wissen möchte, wie viel Platz er für den Z2 benötigt, kann hierfür den SANYO Projector Calculator verwenden.

Der Lüfter des PLV-Z2 ist im Eco-Lampenmodus praktisch nicht mehr zu hören und surrt nur noch ganz leise vor sich hin. In den anderen Lampenmodi wird der Lüfter deutlich lauter, weswegen diese nur dann genutzt werden sollten, wenn eine Projektion nicht ganz ohne Restlicht möglich ist. Der PLV-Z2 bietet noch einen Automatik-Modus, bei dem die Helligkeit der Lampe in Abhängigkeit vom Bildinhalt angepasst wird. Zwar bemerkt man anhand der schwankenden Leistungsaufnahme des Projektors, dass dies wirklich passiert, sichtbar wird dies allerdings kaum. Zudem dauert es auch ein wenig, bis der Lüfter ruhiger wird. Ebenso schwankt die Lautstärke des Lüfters ebenfalls und wird nicht so leise wie im "Eco"-Modus.

Mit einer Leistungsaufnahme von rund 198 Watt ist der Energiebedarf im Rahmen dessen, was Projektoren dieser Klasse üblicherweise beanspruchen. Mit der "Low Power Lamp" reduziert sich die Leistungsaufnahme auf ca. 171 Watt. Im Standby-Betrieb verbraucht der Projektor allerdings selbst nach Ausschalten des Lüfters mit ca. 20 Watt immer noch zu viel.

Im Vergleich zum PLV-Z1 weist der PLV-Z2 ein sichtbareres Shading in Grauszenen auf, welches eine farbneutrale Wiedergabe von Schwarz-Weiss-Filmen erschwert: Im linken Bildbereich tendiert der Projektor in Richtung Türkis, auf der rechten Seite ist das Bild hingegen etwas violett. In Grauflächen werden leichte Unregelmäßigkeiten in der Projektionsfläche sichtbar. Der Projektor produziert hier senkrechte Streifen mit einer leicht gemusterten Struktur. Beide Effekte scheinen aber sehr gerätespezifisch zu sein, da bei einem anderen Modell als dem verwendeten Testgerät diese beiden Effekte deutlich weniger deutlich zu sehen waren. Selbst bei dem Testgerät fielen die Muster aber in der Praxis kaum auf, lediglich in Schwarz-Weiss-Filmen werden die leichten Einfärbungen teilweise sichtbar.

Positiv ist die Homogenität der Ausleuchtung. Der Z2 bietet keine sichtbaren Helligkeitsunterschiede in dunklen Bildbereichen oder sogar "Hotspot"-Lichtflecken.

 

Computer-Betrieb

Während der Vorgänger PLV-Z2 mit seiner "krummen" Auflösung von 964 x 544 Pixeln sich nicht für den Betrieb an jeder Grafikkarte eignete, wird die HDTV-Auflösung von 1280 x 720 Pixeln heutzutage von gängigen Grafikkarten in der Regel unterstützt. Der Z2 verfügt über einen DVI-I-Eingang, er lässt sich also sowohl mit digitalen DVI-Daten ansteuern als auch über einen DVI/VGA-Adapter analog über einen VGA-Ausgang mit dem PC verbinden. Die Auflösung von 1280 x 720 bereit hier wirklich keine Probleme auf Seiten des PCs, allerdings gelang uns auf dem Projektor die native Ansteuerung nur mit 60 Hz über VGA. Sowohl mit 50 Hz als auch 75 Hz war kein vernünftiges Bild darzustellen.

Laut verschiedenen Berichten, die wir nicht überprüfen konnten, soll die native Ansteuerung des Z2 in 1280 x 720 mit 50 Hz mit folgenden Einstellungen am Projektor möglich sein:

Fine Sync 14
Tracking 1648
Horizontal 263
Vertikal 26
Clamp 3
Display Area H 1280
Display Area V 720

Das Zusammenspiel mit dem PC wird dadurch erschwert, dass der Z2 die Auflösung 1280 x 720 nicht als Computersignal sondern als Videosignal 720p interpretiert. Somit steht nur ein Bruchteil der Bildoptimierungsfunktionen zur Auswahl, die normalerweise im PC-Modus angeboten werden. Pixeltakt und Sync lassen sich nur manuell ansteuern, da die Auto-Funktion deaktiviert ist und man den Z2 somit manuell auf die korrekten Parameter einstellen muss. Bei der Wiedergabe von Videomaterial über den PC fiel der Z2 außerdem durch unangenehmes "Tearing" auf, der Projektor trennte das Bild bei schnellen Bewegungen in der Mitte. Zum Betrachten von Videomaterial eignet sich der Projektor daher kaum. Gerade zur HDTV-Demonstration ist es natürlich dennoch interessant, trotz Handicaps den Z2 einzusetzen. Bei MPEG2-codiertem Videomaterial neigte der Z2 hier zu Ruckeln. Erstaunlicherweise liefen indes HDTV-Demos mit Microsofts Windows Media 9-Codec sehr flüssig, obwohl hier die Anforderungen an die CPU des PCs noch weitaus höher sind. Die Bildqualität des Microsoft MPEG2-Codec war hier sogar deutlich besser als die verfügbaren MPEG2-Demos, die mit einer Bitrate von rund 19 MBps codiert waren. Während die Microsoft-Demos wirklich ein lupenreines HDTV-Bild produzierten, wiesen die MPEG2-Demos stellenweise schon Artefakte auf, die bei der hohen Auflösung sichtbar wurden. Interessant ist der Z2 mit seiner HDTV-Aulösung so nebenbei auch für Computerspiele am PC, die inzwischen auch vielfach Auflösungen von 1280 x 720 Pixeln unterstützen. Das kann eine Playstation 2 nicht bieten.

Über DVI lässt sich der Projektor sowohl mit 50 Hz als auch 60 Hz ansteuern. Hier allerdings tritt bei 50 Hz-Wiedergabe leichtes Ruckeln auf.

 

Fazit

Mit dem PLV-Z2 hat Sanyo seinen erfolgreichen PLV-Z1 noch einmal übertroffen. HDTV wird mit dem PLV-Z2 selbst für Leute mit nicht ganz so großem Geldbeutel endlich bezahlbar. Mit seinen umfangsreichen Abschlüssen inklusive der Unterstützung des HDCP-Kopierschutzes ist der Z2 ein zumindest für die nächsten Jahre zukunftssicheres Gerät, welches sich aufgrund des flexiblen Lens-Shifts praktisch überall ohne Probleme installieren lässt. Die Iris-Blende ermöglicht eine individuelle Anpassung der Helligkeit und sorgt für einen tadellosen Schwarzwert. 

Der Z2 setzt allerdings voraus, dass man ihn auch progressiv ansteuert, denn das Bild über S-Video ist keine Augenweide. Andere Defizite wie die leichten Farbfehler, das Shading in Grauflächen oder die stellenweise sichtbar werdenden senkrechten Streifen sind in erster Linie für Leute auffällig, die ganz penibel hinsehen. Vornehmlich fallen diese Eigenarten in Testbildern auf, während sie sich bei normalen Spielfilmen doch zurückhalten. Da es selbst in höheren Preisregionen kaum Geräte ohne Handicaps gibt, sind die des Z2 noch vergleichsweise gering und lassen sich zum Teil auch korrigieren.

Trotz einiger Defizite bekommt man derzeit zum Preis von rund 2300 EUR kaum einen Projektor, der dem Z2 das Wasser bieten kann. Sofern man auf HDTV setzt, das durch Euro1080 ab Januar 2004 auch in Europa endlich empfangbar sein wird, kommt man in dieser Preisregion praktisch nicht am Z2 vorbei.

Wer allerdings überwiegend DVDs anschaut und auf HDTV nicht unbedingt Wert legt, der wird wahrscheinlich auch bereits mit einem Z1 oder vergleichbaren Projektoren glücklich werden, die auch im Preis günstiger sind. Denn sein Potential spielt der Z2 erst dann richtig aus, wenn er auch mit HDTV-Quellen gefüttert wird, die es hoffentlich in Europa in Zukunft immer mehr geben wird. Zumindest kann jetzt niemand mehr behaupten, es gäbe keine bezahlbaren Geräte, mit denen sich HDTV darstellen lässt.


Einsteigerklasse
Preis-/Leistung:
Pro:
  • HDTV-Auflösung (kaum "Fliegengitter")

  • Guter Schwarzwert

  • Lens-Shift

  • Iris-Blende

Contra:
  • Leichte Farbfehler

  • Flaues S-Video-Bild

  • Fernbedienung etwas träge und gewöhnungsbedürftig

Downloads:
Technische Daten:

Anschlüsse: 

  • Komponenten-Eingang: 3 x Cinch (Y-Pb/Cb-Pr/Cr) 

  • Video Eingang 1 x Cinch

  • S-Video-Eingang

  • Composite-Eingang

  • NEU: DVI-I – Eingang – Anschluss folgender Quellen möglich:
    - Computer mit DVI-Ausgang
    - Computer mit VGA-Ausgang mittels DVI-VGA-Adapter
    - Quelle mit Komponentenausgang über 3 x Cinch – DVI Kabel an den DVI-I Eingang (HDCP) 
    - Quellen mit einem SCART-Ausgang mittels DVI-SCART-Kabel

Features:

  • Bildhelligkeit: 800 ANSI Lumen 

  • Panel: 3 x 0,7 TFT p-Si

  • Pixelanzahl: 921.000 (1.280 x 720) 

  • Lampe: 130 W UHP

  • Ausleuchtung: 90 %

  • Kontrastverhältnis: 1300:1

  • Objektiv: F 2,04 – 2,54, f = 21,5 – 27,7 mm

  • Projektionsverhältnis: 1,5 – 1,9 : 1

  • Entfernung: 1,2 – 6,1 m

  • Farbsysteme: PAL/SECAM/NTSC/NTSC4.43/PAL-M/N

  • Lens-Shift (manuell): Vertikal 10:0 - 0:10, Horizontal 1:2 – 2:1

  • Keystone Korrektur: Vertikal +/- 20°

  • Anschlüsse Comp./Video: 1 x DVI-I (HDCP)

  • Anschlüsse Video: 4 x Cinch (Video, Y-Pb/Cb,Pr/Cr) 

  • Komponenteneingang

  • 1 x S-Video

  • 1 x Cinch (Komposit-Eingang)

  • Steuereingänge: 1 x Mini DIN8-pin (seriell)

  • Komponentensignale: 480i, 480p, 575i, 576p, 720p, 1035i, 1080i

  • Frequenz: Horizontal: 15 ~ 80 kHz

  • Vertikal: 50 ~ 100 Hz

  • Bandbreite: 100 MHz

  • Spannung: 100-240 V

  • Stromverbrauch: 210 W

Preis: EUR 2.290 .- (inkl. MwSt.)