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TEST: Toshiba Mini 3D Soundbar SBM1W mit Bluetooth 

12.03.2013 (cr/sw)

Toshiba Mini 3D-Soundbar mit passivem Subwoofer

Soundbar von hinten

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Das Produkt

Toshiba mischt nun auf dem stetig wachsenden Soundbar-Markt mit und offeriert für 199 EUR (UVP) die Mini 3D-Soundbar mit Subwoofer SBM1W. Dank des eingebauten Bluetooth-Moduls kann das Tablet oder das Smartphone als Musiklieferant genutzt werden. Natürlich gibt es auch andere Anschlüsse:  1 x Audio Line-In ( Cinch x 2), 1 x Audio Line-In (Stereo 3,5 mm Klinke), ein koaxialer Digitalausgang sowie ein optischer Digitaleingang. Hervorzuheben sind die kompakten Abmessungen von 29 cm (Breite) x 7,2 cm (Höhe) x 10 cm (Tiefe). Das Soundsystem setzt auf die Sonic EmotionTM Absolute 3D-Technik, die ein virtuelles, dreidimensionales Klangfeld aus nur einem Gerät erzeugt – ohne aufwendige Kalibrierung. Mittels "3D" Taste auf der mitgelieferten Fernbedienung im Scheckkarten-Format ist die 3D-Akustikschaltung zu aktivieren.

Anschlussterminal, links der Anschluss fürs externe Netzteil

Bedienelemente oben auf der Soundbar, gut eingepasst, zudem heben sich die silbernen Knöpfe kontrastreich vom mattschwarzen Gehäuse ab

Fernbedienung im Scheckkartenformat, mit direkten Zugriffstasten auf die Absolute 3D-Funktion und die DSPs für Musik, Filmton und Games

Bassreflexöffnungen an der Soundbar

Sonic Emotions „Abolsute 3D“ basiert auf verschiedenen Kernaspekten. Die Entwickler des Schweizerisch-US-amerikanischen Unternehmens haben sich der Wellenfeldsynthese angenommen, welche mittels direkt nebeneinander angeordneter Speaker künstliche Schallquellen, unabhängig ihrer realen Position oder der des Zuhörers, simulieren kann. Dabei wird jeder einzelne der potentiell unendlichen vielen Speaker mit einem diskreten Signal angesteuert. Derart lassen sich räumliche Höreindrücke losgelöst von der originären Quelle erreichen. Zu diesem Zweck sind in der Toshiba-Soundbar die Chassis in halbrunder Form angeordnet, so dass eine ebene Schallwellenfront abgestrahlt werden kann. Diese gleichmäßige Schallwellenfront ist in der klassischen Unterhaltungselektronik noch am ehesten vom Bass-Array bekannt, wenn auch Funktionsweise und –Zweck gänzlich anders gelagert ist. Um mittels Wellenfeldsynthese das Musiksignal im Raum frei positionieren zu können, respektive einen möglichst fülligen Klang zu erzeugen, wird das Eingangssignal hinsichtlich seiner Frequenzbestandteile und des räumlichen Aufbaus analysiert. Ortbare und diffuse Anteile werden gesucht und separiert, gefolgt von einer Umwandlung in ein mehrschichtiges, kontrolliertes Soundfeld. Ein Bestandteil des Klangfeldes ist der Schall, der den Zuhörer direkt erreicht und ein anderer, welcher erst über Reflektionen, zeitlich verzögert ans Ohr gelangt. Durch die Integration dieser Faktoren direkt in die Wiedergabe, soll die klare Differenzierung verschiedener Elemente im Musiksignal an nahezu jeder Position im Hörraum möglich sein. Um die beiden oben genannten Ansätze mittels einer derart kompakten Komponente wie der Toshiba Mini Soundbar  zu realisieren, hat Sonic Emotions in der Signalbearbeitung viele Aspekte der Psychoakustik berücksichtigt. Für den Bassbereich kommt bei diesem Produkt allerdings im Gegensatz zu manchem anderen Gerät mit Absolute 3D ein separater Subwoofer zum Einsatz, was die kleine Soundbar entlastet. Letztlich nutzt Sonic Emotions die eigene Akustik-Kompetenz und Rechenleistung der eingesetzten DSPs, um das fast fertige Ausgangssignal auf die Charakteristik der von Toshiba verwendeten Bauteile anzupassen.

Toshiba hat bei der Soundbar noch DSPs für das Hören von Musik und Filmton eingebaut, die man per Taste auf der Fernbedienung einschalten kann. Als drittes DSP kommt ein "Game Mode" für Konsolen- und PC-Games zum Einsatz. Sehr wichtig auf dem heutigen Markt ist die ebenfalls gleich von der Fernbedienung aus anzuwählende Bluetooth-Funktion. In unserem Test klappte das Koppeln mit dem Smartphone (Sony Xperia, Apple iPhone 5) völlig problemlos und schnell. Wichtig ist nur, dass Smartphone oder Tablet in einem Bluetooth-Modus sind, in dem die Sichtbarkeit garantiert ist, so dass die Soundbar das Device finden kann. Auf der Soundbar wird der Bluetooth-Knopf gedrückt, dann blinkt die blaue Bluetooth-LED schnell, wenn die Komponenten dann gekoppelt sind, leuchtet sie konstant. 

Der kompakte Subwoofer strahlt nach dem Downfire-Prinzip nach unten ab

Chassis im Detail

Mit dem auf diesem Bild sichtbaren Verbindungskabel wird der Woofer an die Soundbar angeschlossen

Matte Kunststoffoberfläche, Bassreflexöffnung mit Kunststoffeinsatz

Der mitgelieferte Subwoofer ist leider nicht wireless, er wird mittels Kabel mit der Soundbar verbunden. Dafür ist er sehr kompakt (220 mm breit, 246 mm hoch, 220 mm tief) und findet auch bei beengten räumlichen Verhältnissen noch Platz, da er nur wenig Standfläche benötigt. Er weist eine matte Oberfläche auf und gefällt mit gerundeten Ecken. Die Wattangaben fallen ordentlich aus, die Soundbar liefert 4 x 10 Watt (pro Kanal bei 4 Ohm, 1 kHz, 10 % Klirrfaktor), der Subwoofer bringt es auf 20 Watt bei 8 Ohm (100 Hz, 10 % Klirrfaktor). Alle Endstufen sind in der Soundbar, der Subwoofer arbeitet demnach passiv. Toshiba gibt für die Kombination aus Subwoofer und Soundbar einen Frequenzgang von 38 bis 19 kHz an. Die Soundbar, ebenfalls in schwarz-matter Kunststoffausführung,  kann nur mit PCM-Signalen etwas anfangen, angeschlossene BD-Player müssen entsprechend im Menü auf die digitale Klangausgabe im PCM-Format umgestellt werden. Das ganze System ist aus Sicht der Materialanmutung kein Highlight, ist aber ordentlich zusammen gebaut. 

Testequipment
Klang

Beim neuen Hit von DJ Antoine "Bella Vita" überzeugt die kompakte Soundbar in Zusammenarbeit mit der Absolute 3D Schaltung und dem kleinen Subwoofer mit einem lebendigen, kräftigen und zugleich angenehmen Klangbild. Auch die akustische Gitarre zu Beginn kommt sehr gut heraus. Zu loben ist auch die gelungene Einarbeitung der Stimme. Tonal klingt Toshibas preisgünstige Lösung sehr angenehm, diese Charakteristik wird auch bei höheren Pegeln beibehalten. Auch dann, wenn man es forscher mit den Pegeln angehen lässt, nehmen die Verzerrungen nicht Überhand. Beeindruckend ist die Räumlichkeit. Toshiba hat die Möglichkeiten der Absolute 3D Technologie von Sonic Emotion offensichtlich besonders gut umgesetzt. Hält man sich einige Meter von der Soundbar entfernt auf, stellt man fest, wie überzeugend sich der Klang vom kleinen Lautsprecherriegel löst, gerade bei Stimmen sehr beeindruckend, da sich die Stimme sauber im Raum verteilt. Der Subwoofer ist kaum zu orten und schaltet sich mit tadellosem, aber nie übertriebenen Fundament dazu, so dass man insgesamt den Eindruck eines souveränen Klangs gewinnt. Gerade als Ergänzung zum akustisch meist schwachen Flachbildschirm empfiehlt sich diese Lösung sehr. Auch bei "We Let It Burn" des österreichischen DJs Rene Rodrigezz (zusammen mit MC Yankoo) liefert die kleine Soundbar eine respektable Vorstellung ab, die vom recht exakten und durchaus spürbaren Bass und der erneut weitläufigen Räumlichkeit getragen wird. Die Soundbar klingt im Hochtonbereich keinesfalls muffig, sondern offeriert eine gute Durchhörbarkeit. 

Bei "Living On A Prayer" von Bon Jovi bietet die Soundbar mehr Hörvergnügen als mancher Regallautsprecher der unteren Mittelklasse, die E-Gitarren kommen richtig fetzig heraus und auch der Bassbereich entfaltet einen gewissen Nachdruck. Und auch bei der Nightwish-Version von "Over The Hills And Far Away" blamiert sich das kompakte Soundsystem nicht. Genau das, was wir bei vielen BT-Lautsprechern und einfachen Lautsprechern vermissen, kann Toshibas Device: Mit einer erstaunlichen Spielfreude aufwarten. Anstatt matt und oberflächlich geht es flink und lebendig voran - Überraschung gelungen. Und auch "Left On My Own Devices" von den Pet Shop Boys gibt die SBM1W prima wieder, der Rhythmus wird präzise in den Raum gestellt und ist klar nachvollziehbar. Die Stimme zeigt sich ordentlich einarbeitet, erstaunlich wieder ist die frische und zugleich angenehme Klangkulisse. Und selbst vor Klassik schreckt Toshibas Soundbar nicht zurück, der Auftakt zu Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" ist der nun bald auch tatsächlich, zumindest kalendarisch, beginnende Frühling. Der kleine Lautsprecher bietet eine erneut harmonische Gesamtwiedergabe mit voll befriedigender Detaileinarbeitung. Natürlich hat ein solches System nicht die Aufgabe, Klassikliebhaber glücklich zu machen, aber für "etwas Klassik nebenbei" reicht das Gebotene bestens aus. Die Streicher-Soli erscheinen lebendig und ausgewogen, orchestrale Einsätze gefallen durch Räumlichkeit.

Im Filmtonbetrieb zeigt Toshibas Soundbar-/Subwoofer-Lösung bei Avatar im 7. Kapitel ebenfalls Potential. Der Flug im Helikopter durch den Dschungel Pandoras kommt richtig gut heraus, die sich drehenden Rotoren bei der Landung, die umknickenden Farne und die Geräusche der aufgewirbelten Luft stellt die Toshiba Soundlösung prima dar. Auch die sich langsam herunterfahrenden Triebwerke wirken realistisch.  Männerstimmen klingen tendenziell ein wenig zu hell, die Räumlichkeit im Filmton-Modus ist sehr gut, lebendig werden die Geräusche der fremdartigen Tierwelt, die durch die Eindringlinge aufgeschreckt wurde, präsentiert. Im 22. Kapitel kommt es zum großen Angriff der Söldnertruppen auf das Hauptquartier der Einheimischen. Auch hier arbeitet das kompakte Toshiba-System die sich drehenden Rotoren gut heraus, aber auch der Music Score wird qualitativ ordentlich einbezogen. Als dann der Angriff startet, werden die aufgeregten Stimmen der verängstigen Na'vi räumlich tadellos platziert. Die am Panzerglas des Hauptfluggerätes abfallenden Pfeile klingen realistisch, ebenso die zischenden und fauchenden Brandbomben, die die Söldnertruppe auf das Hauptquartier der Na'vi abschießen. Man merkt beim Auf- bzw. Einschlagen der Brandbomben schon, dass der Subwoofer recht kompakt ist, anstatt aber störend durchzuschlagen, gibt er sehr tiefe Frequenzbereiche einfach gar nicht wieder. 

Gleich zu Beginn des 007-Streifens "Ein Quantum Trost" findet eine wilde Verfolgungsjagd rund um den Gardasee statt. 007 in seinem Aston Martin DBS V12 wird hier von schießwütigen Ganoven, die mit automatischen Waffen aus schwarzen Alfa 159 das Feuer eröffnen, gejagt. Das Hochdrehen der Motoren, insbesondere des bärenstarken V12 des englischen Supersportwagens, wird prima in den Raum gestellt, und auch die Verarbeitung des Music Score ist für eine so kleine Soundbar wahrhaftig gut gelungen. Die Schüsse aus den MPs haben richtig Nachdruck und ertönen lebendig sowie mit präziser Ortungsmöglichkeit. Die quietschenden Reifen und die Aufprallgeräusche bei den zahlreichen Blechberührungen zeigen, dass Toshibas kleines System auch im Filmtonbetrieb nicht zu unterschätzen ist. 

Konkurrenzvergleich:

  • MEDION LIFE P69053 3D-Sound-Lautsprecher mit Bluetooth: Auch mit Absolute 3D ausgestattet, kommt der sehr preiswerte MEDION Lautsprecher (unter 100 EUR) ohne zusätzlichen Subwoofer. Fürs Geld wird auch hier eine prima Leistung geboten, im direkten Vergleich klingt das ca. doppelt so teure Toshiba-System räumlicher, kräftiger und lebendiger. Im Bassbereich wird durch den separaten Subwoofer ein deutlicher Leistungszuwachs erzielt. Somit ist Toshibas Soundbar den Mehrpreis definitiv Wert.
  • Philips Android/DLNA-Soundbar CSS5123: Viel teurer und sehr umfangreich ausgestattet zeigt sich die ansprechend verarbeitete Philips Soundbar, die sogar für Streaming ausgelegt ist. OSD und HDMI-Beschaltung sind weitere Merkmale. Klar, dass die CSS5123 besser klingt als die preiswerte Toshiba-Lösung, aber die Unterschiede in der Klangqualität sind deutlich geringer als beim Kaufpreis. 
Fazit

Die kleine Toshiba-Soundbar mit kabelgebundenem, ebenfalls sehr kompakten passivem Subwoofer erzielt aus akustischer Hinsicht ausgezeichnete Leistungen. Schaltet man die sehr gelungene Absolute 3D-Schaltung hinzu, erscheint der Klang ausgesprochen räumlich und lebendig. Die erzielbaren Pegel sind überraschend kräftig. Die Basswiedergabe des Subwoofers weiß zu gefallen. Hervorzuheben auch die integrierte Bluetooth-Schnittstelle mit sehr zuverlässiger, störungsfreier Datenübertragung. Die Toshiba Mini-Soundbar ist den fairen Kaufpreis auf jeden Fall Wert - wenn auch die Materialqualität eher bescheiden wirkt. 

Die kompakte Optik täuscht - klanglich liefert Toshibas Soundbar eine eindrucksvolle Leistung ab


Soundbar untere Mittelklasse
Test 12. März 2013

+ Mit Absolute 3D räumlicher und lebendiger Klang
+ Erstaunlich pegelfest
+ DSPs für Film, Musik und Spiele
+ Bluetooth integriert
+ Sehr kompakt und leicht unterzubringen
+ Bluetooth-Signalübertragung sehr stabil
+ Preiswert

- Subwoofer kabelgebunden
- Materialqualität bescheiden

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 12.03.2013