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TEST: SVS Aktivsubwoofer SB-1000

27.05.2013 (cr/sw)

SVS SB-1000 für 499 EUR

Das Produkt

Für 499 anstatt für 600 EUR ist im Shop von sv-sound aktuell der kompakte aktive Subwoofer SVS SB-1000 zu haben. Wir haben im Test überprüft, ob sich der kompakte, quadratische aktive Subwoofer mit 300 Watt Sledge-Endstufe zu Bestleistungen aufschwingen kann. 

Drehregler für Lautstärke, Phase und Tiefpassfilter. Automatikschaltung, aktivierbar. 2 x Line-Out, 2 x Line-In (Niederpegel). Separater LFE-In.

Rückseite in der Gesamtübersicht. Gerundete Ecken, keine Verletzungsgefahr. Top.

Verarbeitung im Detail

Lautsprecherabdeckgitter

Mächtiges Tieftonchassis mit 30 cm Durchmesser

Digitalendstufe im übersichtlichen Layout. Bei der Verwendung der Kontaktflüssigkeit wird bei SVS anscheinend gern kräftig zugegriffen

Der kompakte aktive Subwoofer in Furnier Eiche Schwarz ist routiniert verarbeitet. Die gerundeten Gehäuseecken sorgen für geringe Verletzungsgefahr und sehen überdies gut aus. Der SB-1000 wiegt 13 kg, dass es nicht mehr geworden ist, liegt an der eingebauten Class D-Digitalendstufe mit 300 Watt Dauerleistung (700 Watt kurzzeitige Spitzenleisrung. Es handelt sich genau im eine STA-300D Sledge-Digitalendstufe. Da digitale Endstufen keine großformatigen Transformatoren für die Stromlieferfähigkeit benötigen, sondern nur ein im Vergleich leichtes Schaltnetzteil, und überdies aufgrund der geringen Abwärme beim digitalen Verstärkungsprozess sind keine großformatigen Kühlkörper notwendig. Das Einzige, was Gewicht auf die Waage bringt, ist der große 30 cm Basstreiber mit üppigem Magneten (Dual Ferrit-Magnete) und solidem Lautsprecherkorb. Natürlich sorgt auch das dicke MDF-Gehäuse (übrigens - der SB-1000 ist eine akustisch geschlossene Konstruktion) für etwes Gewichtszuwachs. Details für mehr Freude am Produkt sind die Gummisicke für lange Lebensdauer, die Polkernentlüftung sowie die hochwertige Schwingspule. All dies ist von außen nicht sichtbar, erhöht aber die Betriebs- und Langzeitstabilität. Im Standby-Betrieb konsumiert der SB-1000 nur 0,5 Watt an Strom. Vor dem Chassis sitzt ein mit schwarzem Stoff faltenfrei bezogenes Kunststoffgitter, das am Rahmen minimal Klebstoffreste aber nur auf der nicht sichtbaren Innenseite, zeigt. Mit Abmessungen von 33,02 cm (Höhe) x 33,02 cm (Breite) und 33,02 cm (Tiefe) ist der Bassist quadratisch und relativ kompakt. 

Testequipment
Klang

Wir haben den SB-100 ausführlich mit dem aktuellen 007-Film "Skyfall" getestet. Gleich ab dem Filmbeginn tauchen hier massive tieffrequente Anteile auf, als James Bond sowie seine Kollegin vom MI6 den flüchtigen Killer Patrice durch Istanbul jagen. Und der SVS beweist, als Pascal einen Unfall mit seinem Audi A5 Sportback baut, direkt, dass Vorurteile gegenüber US-Subwoofern unberechtigt sind: Klar, hart und präzise ist der Bass und keinesfalls schwammig und mit nur vordergründigem Volumen versehen. Der Bass kommt impulstreu zum genau richtigen Zeitpunkt, und auch die tieffrequenten Anteile des Music Score kommen sehr gut heraus. Was in Anbetracht der kompakten Gehäuseabmessungen verblüfft, ist der Tiefgang - selbst der Heimkino-Liebhaber mit Anspruch dürfte hier sehr zufrieden sein. 

Der Bassist fügt sich sehr gut in die Front-Klangkulisse ein und schiebt sich bei korrekter Einpegelung nie zu weit in den Vordergrund. Als der mit Fässern beladene Lastwagen umstürzt, zeigt der SVS-Woofer seine Muskeln und serviert sehr kraftvollen, exakt den Punkt treffenden Bass. Die Schießerei auf dem Zug kommt mit enormer tieffrequenter Energie tadellos heraus. Insgesamt zeigt sich der SB-1000 als gelungener Einstieg in die SVS-Welt beim 007-Film. SVS beweist, dass man deutlich mehr kann, als nur extrem ausladende Subwoofer mit enormem Kampfgewicht zu bauen. Gerade für mittelgroße Hörräume bis 30 Quadratmeter, in denen nur wenig Stellfläche zur Verfügung steht,  ist der SB-1000 die richtige Wahl. Man kann sich auch zwei dieser Basskraftwerke im Kompaktformat kaufen und beschallt dann problemlos und lautstark über 40 Quadratmeter. 

Beim vorherigen James Bond Film "Ein Quantum Trost" begeistert die Eröffnungssequenz am Gardasee ebenfalls durch enorme Effektgewalt. 007 wird mit seinem Aston Martin DBS V12 von schießwütigen Ganoven in schwarzen Alfa Romeo 159 gejagt. Hierbei geht es gleich richtig zur Sache, die wilden Fahrer räumen auf der dicht befahrenen, recht engen Uferstraße auf und verursachen ebenso folgenschwere wie lautstarke Unfälle. Hierbei beweist der SB-1000 wieder Stärke, besonders beim Thema Tiefgang und Pegelfestigkeit. Die MP-Salven sind nicht im untersten Frequenzspektrum einzuordnen, der SVS gibt sie aber druckvoll wieder. Die tiefen Schläge im Music Score stellt der SB-1000 exzellent heraus. Die Raumwirkung des Basseinsatzes erscheint realistisch, die Atmosphäre, die geschaffen wird, ist dicht. Für viele Anwender mit eher kleinem Budget stellt der SVS nahezu eine Ideallösung dar, da er Basskraft pur und sehr gute Präzision für vergleichsweise wenig Geld offeriert - es stellt sich nun aber die Frage: Kann der SB-1000 auch mit Musik-Material umgehen?

Natürlich muss es der aktive Subwoofer nicht nur mit treibenden Disco-Beats, sondern auch mit "seriöser", differenzierter Musik aufnehmen. dazu hörten wir uns von der Andrea Bocelli Blu-ray "Vivere" (PCM 5.1) die Stücke "Romanza" und "Time To Say Goodbye" an. Und hier beweist sich, was wir schon vermutet haben: der SVS fügt sich alles andere als störend ein - vielmehr bietet er ein solides, tadellos gestaffeltes Bass-Fundament, das jederzeit zur Verfügung steht, aber sich nie unangenehm aufdrängt. So entsteht ein großzügiges Raumgefühl, und der Tiefgang überzeugt aufs Neue. Auch hohe Hörlautstärken bringen den SVS nicht aus der Ruhe. Er leistet sich keine Gehäusegeräusche und schlägt nicht an - für knapp 500 EUR ohne Zweifel eine sehr gute Leistung. Nun kommen wir zu richtig nachdrücklichen Beats - bei "Back in Your Head" von DJ Tiesto (DTS-HD Master 5.1). Hier lässt der SB-1000 richtiges Club-Feeling aufkommen und liefert Leistung satt. Der Bass ist trocken und hart - eine absolut gelungene Kickbasswiedergabe. Auch den darunter liegenden zweiten Bassanteil gibt der Woofer sauber wieder und differenziert alle Teile des Bassgebildes akkurat voneinander. Dass er auch im Musikbetrieb so präzise spielt, ist auch der geschlossenen Gehäusekonstruktion zu verdanken, auf die SVS bei diesem Modell vertraut. 

Sicherlich, Tiefgang-Fanatiker und Pegel-Verrückte, die in absoluter Kinolautstärke im großen Hörraum Filme verfolgen, für die sind die großen Bass-Boliden von SVS nach wie vor eine Versuchung Wert, so z.B. der SVS PB13-Ultra Subwoofer mit 1000 Watt RMS. Dieses Bassmonster geht unglaublich tief in den Frequenzkeller hinunter und vernachlässigt auch die Wiedergabe subsonischer Bassanteile nicht. Aber es dürfte sich in den meisten Fällen nicht so einfach gestalten, diesen relativ ausladenden Subwoofer im Wohnraum unterzubringen. Da man im Wohnzimmer ohnehin nicht so brutale Pegel fährt wie im dedizierten Heimkinoraum, reicht der schon sehr leistungsstarke SB-1000 hier locker aus. 

Im Vergleich zum Jamo SUB 800, der mit bärenstarker digitaler Endstufe auf 650 EUR kommt, bietet der SVS einen besseren Tiefgang, der aus den doch größeren Gehäuseabmessungen im Vergleich zum SUB 800 resultiert. Die Pegel, die man mit dem SUB 800 fahren kann, sind aber abnorm und übertreffen auch das, was der SVS SB-1000 leistet. Präzise sind beide Subwoofer, der SVS generiert noch etwas mehr Räumlichkeit - nicht mit Tiefgang zu verwechseln. Der Canton SUB 600 kommt auf 599 EUR und bietet eine 250 Watt Class D-Endstufe. Er spielt noch eine Idee runder und kultivierter als der SVS auf, dafür kontert der US-Amerikaner mit dem härteren Kickbass und noch etwas höherer Pegelfestigkeit, eine Patt-Situation. Hier kommt es auf den persönlichen Geschmack des Hörers an. 

Fazit

Der SVS SB-1000 zeigt die Krallen - ein so guter Subwoofer für so wenig Geld ist nur sonst nur schwerlich zu bekommen. Er ist solide verarbeitet, wenn auch ohne jede optische Opulenz, lässt aber akustisch einen Großteil selbst teurere Kontrahenten hinter sich: Pegelfest, sauber abgestimmt, toller Tiefgang - bei kompakten, wohnraumverträglichen Abmessungen. 

Erstklassiger kompakter Subwoofer, der sich für den Filmton- und Musikbetrieb bestens eignet

Aktive Subwoofer Mittelklasse
Test 27.05.2013

+ Enorm pegelfest
+ Integriert sich sehr gut in die Frontklangkulisse
+ Sehr guter Tiefgang
+ Sauberer, impulstreuer Klang
+ Preiswert
+ Kompakt

- Keine Auswahl bei den Gehäusefarben


Text: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 27.05.2013