TEST: Humax HD-Fox C - Kabelreceiver mit hoher Funktionsvielfalt in kompaktem Gehäuse
28.01.2013 (phk/sw)
Einführung
Flexibler Einsatzzweck und problemlose Bedienung, diese eigentlich konträren Eigenschaften möchte Humax im HD-Fox C vereinen. Mit einem unterstützenden Einrichtungsassistenten ausgestattet empfängt der Kabelreceiver alle SD- und hochauflösenden TV-Sender. Für Pay-TV ist ein CI+ Schacht integriert, außerdem ein Conax-Schacht aktuellster Generation. Via Ethernet wird der Humax HD-Fox C ins Heimnetzwerk eingebunden und kann sowohl auf DLNA-Medienserver als auch internetbasierte Medien-Angebote zugreifen. Über USB oder sogar über eSATA kann ein Massenspeicher für TV-Aufnahmen angeschlossen werden, dank des Twin-Tuners kann man ein Programm ansehen und parallel ein anderes aufzeichnen. Erhältlich ist der Kabelreceiver von Humax zu einer UVP von 249 EUR.
Verarbeitung
Frontansicht beim Booten
Power-Button
Stationäre Bedienelemente hinter der Frontklappe
Kartenleser und CI+ Schacht
Gut lesbares Display
Ausgezeichnete Materialübergänge
Geordnetes Innenleben
Passiver Kühlkörper
CI+ Slot
Rückseite des HD-Fox C
Der Humax HD-Fox C ist ein recht kompaktes Gerät. Optisch geht man hier den sicheren Weg und setzt auf klassische Form im schlichten, aber ansprechenden Gehäuse in Schwarz. Die Front des Receivers ist in schwarzem, leicht durchsichtigen Kunststoff gehalten. Links verbirgt sich das Display in Punktmatrix-Auflösung, das sehr gut ablesbar ist. Die rechte Seite kann man dank angebrachter Kunststoffscharniere aufklappen, dahinter verbergen sich ein Kartenleser sowie der Schacht für CI+ Module. Neben den Slots sind stationäre Bedienelemente für rudimentäre Bedienfunktionen integriert. Die Übergänge an der Klappe und von der Frontblende hin zum Gehäusemantel in mattschwarz aus Metall sind sauber, überstehende Kanten nicht zu sehen. Rundum sind Lüftungsschlitze eingestanzt, auch der Kamineffekt wird zur Kühlung des Gerätes genutzt. Dafür benötigt der Kabelreceiver keinen aktiven Lüfter, der kompakte passive Kühlkörper genügt. Die Anschlüsse auf der Rückseite sind tadellos integriert und sitzen sehr fest. Kleine Gumminoppen auf der Unterseite sorgen für einen sicheren Stand. Die beiliegende Fernbedienung liegt in Schwarz hochglanz vor und ist identisch zu der des Humax iCord mini. Sie überzeugt durch ein sinnvolles Layout und große Tasten, beleuchtet ist die Fernbedienung nicht.
Anschlüsse
- HDMI
- FBAS
- Stereo Cinch Audio Ausgang
- Scart AV
- Digitaler Audio-Ausgang optisch
- USB 2x
- eSATA-Anschluss
- Ethernet
- Cable In
- Cable Out
- Conax-Zugangssystem aktuellster Generation
- CI+ Slot
Der HD-Fox C bietet ein flexibles und umfangreiches Anschlussangebot. Via HDMI wird sowohl Bild- als auch Tonsignal an ein angeschlossenes Wiedergabegerät transportiert. Der Digitalton kann aber auch noch über S/PDIF optisch übertragen werden. Für analogen Anschluss steht FBAS sowie Stereo Cinch zur Verfügung, auch ein Scart AV-Anschluss hat noch den Weg in den HD-Fox C gefunden. Für den Festplattenanschluss stehen sowohl USB-Anschlüsse als auch ein eSATA-Anschluss parat. Ans Stromnetz angebunden wird das Humax-Gerät mit einem externen Netzteil.
Setup und Bedienung
Installations-Assistent
Videoparameter einstellen
"Auto" ist in der Regel die optimale Wahl
Maximale Auflösung von 1080i
Automatischer Kanalsuchlauf
Netzwerkeinstellungen
Mit dem WLAN-Dongle ist auch WiFi-Einbindung möglich
Abschluss der Erstkonfiguration
Wird der Humax HD-Fox C zum ersten mal hochgefahren, startet sich ein Einrichtungs-Assistent zum Festlegen grundlegender Parameter. Zunächst wird die Sprache der grafischen Benutzeroberfläche gewählt, danach Video-Einstellungen vorgenommen. Im dritten Schritt erfolgt ein automatischer Kanalsuchlauf und unter Punkt 4 kann man das Gerät bereits ins vorhandene Heimnetzwerk integrieren. Am einfachsten erfolgt dies via Ethernet-Kabel und aktiviertem DHCP-Server. Möchte man dem Gerät eine statische IP zuweisen, ist das natürlich auch möglich. Für die drahtlose Integration ist ein optional erhältliches WiFi-Dongle nötig.
Hauptmenü
Senderliste arbeiten
Menüpunkt Einstellungen
Installationen erneut vornehmen
weitere Einstellungsmöglichkeiten
Untermenü "System"
Humax Support
Hilfestellung bei verschiedenen Themen
Das Hauptmenü kann nach der Einrichtung mit der Menu-Taste auf der Fernbedienung aufgerufen werden. Im ersten Punkt "Senderliste" kann diese nach verschiedenen Parametern sortiert werden und zudem einzelne Sender fünf unterschiedlichen Favoritenlisten zugeordnet werden. Ein Verschieben einzelner Sender ist allerdings nur in den Einstellungen unter Kanäle 1-99 bearbeiten oder in vorher definierten Favoritenlisten möglich. Zugriff auf das EPG, Medien von USB oder aus dem Netzwerk und das Humax TV-Portal ist auch vom Menü aus möglich, allerdings gibt es hierfür auch eigene Tasten auf der Fernbedienung.
In den Einstellungen finden sich dann obligatorische Benutzereinstellungen wie Kindersicherung, AV-Settings, etc. Auch die Audio- und Video-Einstellungen und Parameter für die PVR-Aufnahme können hier vorgenommen werden. Unter Installation kann man einen automatischen oder manuellen Sendersuchlauf sowie ein Software-Update durchführen. Netzwerk-Einstellungen, Systeminformation und Informationen zum CI+ Schacht sowie dem Conax-Anschluss gibt es unter "System".
Die Bedienung erfolgt reaktionsschnell, träge Reaktionen auf Eingabebefehle von der Fernbedienung gibt es nicht. Auch die Übersetzung des Menüs ins Deutsche ist ausgezeichnet und trägt zum problemlosen Handling bei, die Anzeige direkt am Geräte-Display bleibt aber stets in Englisch. Etwas Geduld muss man beim Bootvorgang des Gerätes mitbringen, bis zur Anzeige des TV-Bildes vergehen schon mal 25-30 Sekunden.
Multimedia & PVR
Humax TV Portal
Im Idealfall wird der Humax Kabelreceiver direkt bei der ersten Inbetriebnahme mit dem Netzwerk verbunden. Falls nicht geschehen, muss bei aktiviertem DHCP-Server lediglich ein Ethernetkabel angebracht werden. Wer manuelle Einstellungen vornehmen muss, kann diese im Menü unter Einstellungen - System - Internet Einstellungen vornehmen.
Mit der Taste Medien starten wir quasi einen Mediaplayer, der Bilder, Videos und Musik von USB oder DLNA wiedergibt. Mit der gelben Taste der Fernbedienung wird der Medientyp ausgewählt und mit der blauen Taste kann man zwischen Netzwerk und USB-Speicher umschalten.
Wir wählen zunächst Netzwerk als Quelle. Der HD-Fox C findet unsere vorhandenen DLNA-Server sofort und auch die Anzeige der Ornder- und Dateiübersicht geht schnell vonstatten. Das Humax Gerät zeigt sich bei der Wiedergabe flexibel. Es werden DiVX-AVI Videos, MPEG, WMV, MP4 und MKV-Dateien wiedergegeben, außerdem natürlich TS-Aufnahmen von HDTV. Lediglich bei AVCHD-Aufnahmen streikt der Receiver. Bei Musik gibt er MP3-Dateien anstandslos wieder und bei Fotos JPEG-Dateien. Die identische Formatauswahl wird auch von USB akzeptiert und abgespielt.
Ins Humax TV Portal führt der Weg über das Menü oder direkt mit der linken unteren Taste der Fernbedienung. Hier kann man auf die Mediatheken von ARD, ZDF, Servus TV und arte zugreifen oder andere Internetangebote nutzen, darunter:
- maxdome
- Flickr
- Internet Radio
- Picasa
- tagesschau
- Wiki TV
- youtube
PVR-Aufnahme
Der Humax HD-Fox C ist für die PVR-Aufnahme vorbereitet, heißt also dass man als Anwender lediglich noch einen externen Massenspeicher an das Gerät anschließen muss. Die gewünschte Festplatte wird dann in einem spezifischen Dateiformat mit dem Humax Receiver formatiert, dies dauert selbst bei größeren HDDs lediglich wenige Minuten und ist absolut unkompliziert. Der HD-Fox C verfügt zusätzlich zu USB auch über einen eSATA-Anschluss. Die höhere Geschwindigkeit über eSATA führt beim Humax-Receiver auch zum sofortigen Benefit. Prinzipiell kann über USB ein Programm aufgezeichnet werden, während ein anderes angesehen wird. Mit eSATA hingegen können zwei Programme aufgenommen werden, während man einen dritten Kanal parallel ansehen kann.
Mit einem Druck auf die Pause-Taste wird automatisch der Time-Shift aktiviert, hier kann auch gespult werden bzw. einfach mit der Play-Taste die Wiedergabe wieder fortgesetzt werden. Mit Stop wechselt man wieder zum Live-TV. Während ein Programm aufgenommen wird, kann man problemlos den Kanal wechseln und einen zweiten Sender parallel ansehen. Die Aufnahmen lassen sich dann einfach über "Media" wiedergeben.
Testequipment
Bildqualität
HDTV-Signal in 720p & 1080i
Bei der Wiedergabe der öffentlich-rechtlichen HD-Sender "Das Erste HD" und "ZDF HD" schafft der HD-Fox C ein stabiles und ruhiges Bild. Die öffentlich-rechtlichen strahlen in der Auflösung 720p50 aus, die wir vom Humax-Gerät auf 1080i hochskalieren lassen. Das Ergebnis kann sich sehr gut sehen lassen. Natürliche Farben, hohe Bildschärfe und Plastizität zeichnen die Darstellung aus. Das Rauschverhalten ist extrem gering, hier muss man schon genau hinsehen, um etwas zu entdecken. Stellenweise treten an Kanten Artefakte auf, die sich in leichter Unruhe manifestieren. Dies geschieht besonders häufig, wenn der Kontrastunterschied zu Hintergrund und Objektkante sehr hoch ist. Laufschriften lassen sich prinzipiell exzellent ablesen und wirken scharf, ab und an kann man ein paar Treppenstufen entdecken. Strukturen und feine Differenzen arbeitet der HD-Fox C sauber heraus und bietet eine ausgezeichnete Staffelung räumlicher Ebenen.
Ob langatmige, ruhige Szenen oder flotte Szenen mit viel Bewegung, der Kabelreceiver behält das sehr stabile und angenehm ruhige Bild bei, zitternde Kanten bleiben aus. Bei etwas schwächerem Basismaterial gehen schon einige Details verloren und das Bild wirkt ein wenig verpixelt, insgesamt bleibt der Humax aber stark und glättet problematische Szenen aus.
Die Umschaltzeiten liegen bei etwa zwei Sekunden. Das ist für einen Receiver aktueller Generationen ein solider Wert. Hier muss bedenkt werden, dass die erforderlichen Schritte und Datenraten im Hintergrund einfach deutlich höher sind als damals beim Analogfernsehen. Selbst wenn keine Sicherheitsanforderungen abgeglichen oder Pay-TV Schlüssel abgefragt werden müssen, dauert es schlichtweg länger bis die hohe Datenmenge eines HD-Bildes aufgebaut ist.
Die privaten HD-Programme senden in der Regel in 1080i, der Humax-Receiver kann also das Signal direkt an das TV-Gerät leiten. Auch hier bietet der HD-Fox C ein sehr ruhiges und angenehmes Bild mit natürlichen und kräftigen Farben. Bei schnellen Bewegungen bleibt die Gesamtbildschärfe hoch und auch die Bildstabilität leidet nicht. Ab und an macht sich ein wenig Rauschen im Bild bemerkbar, dies kann aber, zumindet teilweise, auf eine weniger hochwertige Produktion des Programmaterials hindeuten.
Bei SD-Material erkennt man Artefakte schon deutlicher, hier bilden sich häufiger Pixelwolken und schwach durchzeichnete Strukturen. Auch die Bildschärfe lasst natürlich nach. Insgesamt leistet der Humax aber gute Arbeit beim Upscaling und holt aus dem schwach aufgelösten Material viel heraus. Die Farbwiedergabe ist nicht ganz so satt, der Farbraum ist schließlich geringer. Recht natürlich und nicht überzogen bleibt es aber.
Fazit
Der Kabelreceiver HD-Fox C von Humax im kompakten Gehäuse ist schnell installiert und liefert Betriebssicher das TV-Signal an ein angeschlossenes Bildwiedergabegerät. Ein einfach und optisch ansprechend gestalteter Installationsassistent verhilft zum problemlosen Setup des Gerätes. Trotz der Einfachheit werden alle elementaren Funktionen abgearbeitet und sogar das Gerät bereits ins Heimnetzwerk integriert. Beim Zugriff auf vorhandene DLNA-Server agiert der HD-Fox C reaktionsschnell und gibt (auch von USB) die gängigsten Formate wieder. Das TV Portal bietet eine sinnvolle Auswahl an Angeboten, bleibt dabei übersichtlich und ist ebenso einfach im Handling. Die PVR-Aufnahme ist mit einer externen Festplatte problemlos möglich. Diese wird mit einem proprietären Dateiformat formatiert und kann dann für jegliche Aufnahmen verwendet werden. Via USB kann ein Programm aufgenommen werden, während ein anderes angesehen wird. Wer den Anschluss über eSATA nutzt kann durch die höhere Geschwindigkeit sogar zwei Programme gleichzeitig aufzeichnen. Die visuelle Performance des HD-Fox C ist ausgezeichnet und kann sich sogar bei SD-Material sehen lassen.
Kabelreceiver mit flexiblem Einsatzbereich,
Betriebssicherheit und einfachem Setup
HDTV Satelliten-Receiver
Test 28. Januar 2013
+ Ausgezeichnete Bildqualität
+ Problemloses Handling
+ Einfache Aufnahmen mit ext. Festplatte
+ USB & eSATA-Anschluss
+ Conax-Schacht aktuellster Generation & CI+ Slot
- externes Netzteil muss separat untergebracht werden
Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 28.01.2013