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Bildqualitäts-Mastercheck: 2013er Smart TVs im XXL-Vergleich (LG, Panasonic, Philips, Samsung, Sony)

01.08.2013 (cr/sw/phk)

Fünf Hersteller, fünf verschiedene Smart TV-Modelle - wer bietet bezüglich der Bildqualität das Optimum? Muss es immer die teuerste Linie des Hauses sein oder gibt es schon in der oberen Mittelklasse erstklassige Bildgüte zum vertretbaren Preis? Oder nimmt die eigentliche Parade-Disziplin "Bildqualität" mittlerweile hinter den Smart TV- und Multimedia-Funktionen nur noch einen Platz im Prioriäten-Mittelfeld der TV-Hersteller ein? Wir haben vier LED-LCD-TVs und einen Plasma der führenden Hersteller miteinander verglichen und präsentieren Ihnen hier die Ergebnisse.

LG 55LA7909 für 1.999 EUR

Panasonic TX-P42GTW60 für 1.299 EUR

Philips 55PFL7108 für 1.999 EUR

Samsung UE55F7090 für 2.699 EUR

Sony KDL-55W905 für 2.799 EUR

Messungen/Display Basic Check powered by

 

1. Gammapunkt und Gammakurve

Der Sony W9 begeistert mit nahezu perfekter Gammakurve

Exzellent - hier die Darstellung als Gammapunkt. Der W9 liegt ziemlich genau beim idealen Gammawert von 2,4

Der Sony W9 setzt Maßstäbe bei den Gammawerten, was man in der Praxis auch anhand des enorm detailreich gestaffelten Bildes sieht. Feine Unterschiede in den Grau-Bereichen des Bildes setzt er beinahe mustergültig um und zeigt hier, was bei einem modernen Oberklasse-Hightech-Flachbildschirm geht.

Gut, aber nicht perfekt - Gammakurve beim Panasonic GTW60

Deutlich zu erkennen auch beim Gammapunkt - der GTW60 bietet hier guten Durchschnitt. Bei geringen Bildhelligkeiten ist der Gammawert zu niedrig, bei großen Bildhelligkeiten zu hoch

In der täglichen Seh-Praxis gibt die Detaillierung und die Herausarbeitung feiner Muster beim Panasonic GTW60 kaum Anlass zur Kritik. Allerdings - wie die Messwerte zeigen, ist der GTW60 trotzdem ein Stück von der Perfektion entfernt.

Ein gutes bis sehr gutes Ergebnis beim Philips 7108 und gegenüber früheren Modellen eine Steigerung der Gamma-Qualität

Gut sichtbar - das Gamma beim Philips 7108 ist zu niedtig und bewegt sich um die 2,2

Der Philips 7108 bietet einen ziemlich konstant bei 2,2 liegenden Gammawert, der etwas zu niedrig ist - in der Praxis werden Detailkontrast-Unterschiede gut herausgearbeitet, das Bild ist minimal zu hell, was das Gamma von 2,2 auch messtechnisch belegt. Der Wert um 2,2 wird häufig von Herstellern angepeilt, da es sich dabei um einen ebenfalls recht gängigen Wert handelt (THX setzt diesen z.B. ebenfalls ein) - wirklich korrekt wäre aber 2,4.

Knapp daneben ist auch vorbei - der F7090 von Samsung offeriert gute, aber keine perfekte Gamma-Darstellung

Hell wird's: Mit Gammawerten von ca. 1,9 bis 2,3 ist das Bild des F7090 etwas zu hell, man sieht es daran, dass kleine, feine Details in den Graustufen ab und zu nicht optimal berücksichtigt werden

Solide - Gammakurve beim LG 7909

Er kann sich nicht entscheiden: Bei niedrigen Bildhelligkeitsstufen ist das Bild des LGs zu hell, bei hohen zu dunkel. Insgesamt kann man in der täglichen Seh-Praxis zufrieden sein - ebenso wie bei den Konkurrenten.

Fazit Gamma:

Richtig schlecht ist keiner mehr, richtig gut aber nur einer: Der Sony W9 zeigt, wie ein perfekter Gammapunkt und eine perfekte Gammakurve auszusehen haben. Der Philips verbessert sich gegenüber früher stark. Samsung, Panasonic und LG bieten Gutes, aber nichts Sensationelles. 

Weißpunkt/Farbraum:

Alles andere als schlecht: Der LG 7909 trifft den korrekten Weißpunkt sehr gut und leistet sich auch bei der korrekten Einhaltung des Farbraums kaum Schwächen. Nur Rot und Cyan zeigen Abweichungen

So gut wie der LG schlägt sich der Samsung nicht. Der Weißpunkt zeigt leichte, aber nicht dramatische Abweichungen. Cyan wird nicht gut getroffen, ansonsten kaum Kritik bei der Darstellung des Farbraums REC.709

Gute Werte beim Philips 7108. Er trifft den Weißpunkt recht präzise und leistet sich auch keine Schnitzer bei der Farbraum-Darstellung

Sauber - der Panasonic GTW60 schneidet bei der Präzision beim Weißpunkt erstklassig ab. Nicht ganz mithalten kann die Darstellung des Farbraums. Hier wird vor allem Rot nicht optimal getroffen, aber auch bei Magenta gibt es kleine Abweichungen

Der Sony W9 zeigt noch etwas Verbesserungspotential bei der Präzision des Weißpunktes. Der Farbraum wird gut getroffen, allerdings ist kaum ein Wert absolut präzise

Lob an LG - was Einhaltung des Farbraums und den Weißpunkt angeht, beweist der 7909 Klasse und setzt sich am besten in Szene. Richtig negativ auf fällt keiner, eher sticht ins Auge, welche Fortschritte Philips auch hier bei den 2013er Modellen machen konnte. Samsung, Panasonic und Sony zeigen kleine, aber nicht gravierende Schwächen.

Farbtemperatur

Saubere Leistung beim Panasonic GTW50 - die korrekte 6500 Grad Kelvin Farbtemperatur wird recht präzise getroffen

Fast perfekt - Top-Leistung des Samsung F7090

Einfach immer vorn - der LG 7909 leistet sich wiederum keine Schwäche. Vorbildlich!

Prima Leistung auch beim Philips 7108

Der Sony W9 produziert selbst im "Kino"-Bildmodus ein zu kaltes Bild. Die Farbtemperatur bleibt aber unabhängig von der Bildhelligkeit auf einem konstanten Level etwas zu hoch

Farbhelligkeit:

Grün und Rot stellt der Philips 7108  zu dunkel dar, den Rest der Primär- und Sekundärfarben ebenfalls etwas zu dunkel. Insgesamt noch o.k.

Umgekehrtes Bild beim Samsung F7090: Rot ist deutlich zu hell, blau und Magenta auch. Insgesamt teils recht deutliche Abweichungen

Auf und ab beim Sony: Rot zu dunkel, blau deutlich zu hell, grün etwas zu dunkel, Magenta auch. Cyan und Gelb minimal zu dunkel. Insgesamt aber sind die Schwankungen noch tolerabel

Grün zu dunkel, Magenta  zu hell. Der LG 7909 erzielt zwar keine herausragenden Ergebnisse, kann sich aber bei den absoluten Abweichungen (Skala beachten) trotzdem noch sehr gut gegen die Konkurrenz behaupten

Der GTW60 von Panasonic produziert deutlich zu helles Rot und Magenta

Gut, besser, LG - der LG lässt der Konkurrenz bei der Farbhelligkeit keine Chance und hat die geringsten Abweichungen im Teilnehmerfeld. Sony und Philips sind noch gut dabei, nicht ganz begeistern Panasonic und Samsung. 

Bilanzierend schlagen sich LG 7909 und der Sony W9 am besten, wenn es um Gamma, Weißpunkt und Einhaltung der korrekten Farbhelligkeit geht. Auch bei diesen Teilnehmern offenbart sich noch weiteres Verbesserungspotential, aber dieses fällt bei den Konkurrenten noch deutlicher aus. Beim Treffen der korrekten Farbhelligkeit schneidet keiner schlecht ab. Allerdings ist das Bild des Sony durch die Bank zu kühl. Wieder vorbildlich - der LG 7909. Auch hervorragend: Panasonic GTW60 und Samsung F7090. Sehr gut, nur geringfügig schlechter: Der Philips 7108. 

Wenden wir uns nun dem Video-EQ zu.

Ausgezeichnet beim GTW60 aus dem Hause Panasonic: Nützliche Bildmodi, umfangreiche Einstell-Optionen, gute Effektivität

Im Vergleich zu älteren Generationen holt Panasonic beim Video-EQ nicht nur auf, sondern etabliert sich an der Spitze. Hinter "Intelligent Frame Creation" verbirgt sich die leistungsfähige Frame Interpolation

Zahlreiche erweiterte Einstellungen, interessant, wenn man mit Messequipment (Sensor + CalMan-Software) optimieren möchte. Weiß- und Farbabgleich vorhanden

Profi-Einstellungen müssen im Setup aktiviert werden, damit man die beiden isf-Bildfelder freigeschaltet bekommt

Exzellente Zensuren können wir dem Video-EQ des Panasonic GTW60 geben. Die Bildfelder (mit isf und THX, jeweils 2 Programme für Tag und Nacht) sind erstklassig. Die Frame Interpolation funktioniert sehr gut. Weiß- und Farbabgleich sind vorhanden. Auflösungs- und MPEG-Remaster-Funktion ermöglichen ein scharfes, detailreiches sowie gleichzeitig rauscharmes Bild. Anstatt verschiedener Einzelrauschfilter ist ansonsten nur ein globaler, aber recht ordentlich arbeitender (Automatik-Stellung) Rauschfilter mit an Bord. Überdies bietet Panasonic mittels der für Android und Apple iOS-Devices erhältlichen Viera2 App die Möglichkeit, Bildjustagen vorzunehmen und diese fertigen Kurven auf den TV zu übertragen. Panasonic nennt dieses Feature "Smart Calibration". Smart Calibration dient dann der sehr genauen und tiefgehenden Bildjustierung. Erfahrene Anwender können hier verschiedene Parameter nach ihren individuellen Vorstellungen festlegen, darunter Farbraum und Gammakurve, aber auch konventionellere Bildoptionen.

Basis-Bildmenü beim LG7909

Umfangreiche "Experteneinstellungen" 

Zwei nützliche Testbilder fest integriert

Zweites Testbild

Auch beim LG kann man den Weißpunkt optimieren. Zwischen RGB Offset und Gain schaltet man unter "Punkte" um (hoch/tief)

Es fehlt an nichts beim 7909, auch nicht an einer akkuraten Farb-Justagemöglichkeit

Zahlreiche weitere Parameter finden sich bei den "Bildoptionen". Hinter "TruMotion" verbirgt sich die gute Frame Interpolation. Für MPEG-Rauschen steht ein separater Rauschfilter zur Verfügung

Neben verschiedenen vordefinierten Modi kann man die Frame Interpolation auch nach eigenem Gusto fein tunen

Wenden wir uns dem Video-EQ des LG zu. Ganz oben im Video-EQ befindet sich die in verschiedenen Stufen schaltbare „Eco“ Energiesparfunktion. "Aus", "Minimum", "Mittel", "Maximum" und "Video Stumm" sind anwählbar.  Auch die anderen Kandidaten verfügen über spezielle Eco-Funktionen zur Senkung des Stromverbrauches. 

Zurück zum Video-EQ. Hier kann der Anwender zwischen verschiedenen Bildmodi wählen. "Lebhaft", "Standard", "Eco", "Kino", "Spiel", "isf Expert 1" und "isf Expert 2" stehen zur Verfügung. "Beleuchtung", "Kontrast", "Helligkeit", "Schärfe", "Farbe" und "Tint" folgen als einzelne Regler mit guter Dosierbarkeit. Der Punkt „Experteneinstellung“ beherbergt ein eigenes Submenü. Hier gibt es folgende Parameter: Dynamischer Kontrast, Super Resolution, Farbskala, Konturenverstärkung, xvYCC, Farbfilter, Expertenmuster, Gamma, Weißabgleich, Farbmanagement. Wir gehen auf einige Punkte speziell ein. Hinter „Expertenmuster“ verbergen sich im TV integrierte Testbilder, was sich als sehr praktisch erweist. Es gibt ein Testbild für die Kontrast-Justage, und eines für korrekte Farbeinstellungen. Der Auflösungsverbesserer „Super Resolution“ ist dreistufig schaltbar (aus, mittel, hoch). Interessant die Option „Farbskala“, hier kann man zwischen „Standard“, SMPTE“, „EBU“, „BT709“ oder „breit“ den korrekten Farbraum auswählen. Praktisch ist die Option „Farbfilter“ hier kann man die Güte des Farbdecodings ohne spezielle Brille feststellen. Sehr umfangreich und für semiprofessionelle Ansprüche genügend fällt der Weißabgleich aus. Die Einstell-Optionen sind vor allem für User interessant, die mit Messsonde und z.B. der Software „CalMan“ den TV feinjustieren möchten. Noch eher für normal versierte Besitzer sind die verschiedenen Programme für die Farbtemperatur (kalt, mittel, warm1, warm2). Man kann die Art der Messung (2.Punkt oder 20-Punkt IRE) bestimmen. Rot, Grün und Blau können jeweils separat justiert werden. Der LG offeriert beim Parameter „Punkte“ die Optionen „tief“ und „hoch“, damit schaltet man zwischen RGB Bias und RGB Gain um. Beim Farbmanagement kann man Sättigung, Tint und Leuchtdichte farbselektiv für Primär- und Sekundärfarben optimieren. Unter den Experteneinstellungen finden sich noch die Bildoptionen. Diese beinhalten eine MPEG-Rauschunterdrückung, eine Schwarzwert-Einstellung, den Modus „Echtes Kino“, „Motion Eye Care (soll Augen durch Anpassung der Bildschirmhelligkeit vor blendendem Licht schützen)“, LED Lokales Dimming (Tief, Mittel, Hoch, Aus) und der Frame Interpolierer „TruMotion“ (Programme: Schärferes Bild, Weich, Klar sowie Benutzer/dann kann man De-Judder und De-Blur selber justieren, und man kann die Funktion natürlich auch deaktivieren). Insgesamt eine Top-Ausstattung.

Bewusst verzichtet Samsung beim F7090 auf viele Bildfelder und offeriert lediglich eine geringe Anzahl. Der Modus "Film" erweist sich als gut abgestimmt und praxisgerecht.

Der jeweils aktive Bildmodus kann nur auf die aktuelle Quelle oder auf alle Quellen angewendet werden, das ist praktisch

"Motion Plus" heißt die Frame Interpolation, die noch etwas effektiver arbeitet als bei den 2012er Modellen

Auch der F7090 bietet die Möglichkeit zum präzisen Weißabgleich

Nur RGB-Modus zur Überprüfung des Farbdecodings ohne Farbfilterbrille. Auch der Samsung bringt eingebaute Testbilder mit

Der Samsung F7090 hat nicht so viele ab Werk vordefinierte Bildfelder wie mancher Konkurrent. So verliert der Anwender nicht den Überblick. Die Wahlmöglichkeiten Standard, Dynamisch, Natürlich und Film bieten sich an. Ansonsten ist der Video-EQ reichhaltig, Profi-Bildmodi oder THX-Bildmodus fehlen aber. Testbild ist mit eingebaut, die Frame Interpolation namens "Motion Plus" arbeitet gut. "Motion Plus" agiert mit den Programmen Kanten Glätten, Klar, Standard oder Benutzerdefiniert, hier kann der User Parameter selber einstellen. Es gibt zwei verschiedene Methoden beim Weißabgleich, auch ein Gammaregler ist an Bord. Der Farbraum kann ebenfalls eingestellt werden. Es findet sich noch ein MPEG-Rauschfilter. Samsung-Feature ist auch die Optimierungsmöglichkeit für die Darstellung von Hauttönen.

Der Sony W9 verfügt über die TRILUMINOS Displaytechnologie, die wir hier nur kurz vorstellen möchten. Das entsprechende Panel wird in den Serien X9 (4k) und W9 (FullHD) verbaut. Sony verspricht sich von der neuen Technologie einen „Quantensprung für mehr Farbbrillanz“ und erreicht ein Farbspektrum, das dem von OLED-TVs sehr nahe kommen soll. Sony ist der einzige Hersteller, der derzeit Flachbildschirme mit dieser Technik anbietet. Um eine perfekte Farbdarstellung zu ermöglichen, fügt Sony zwischen dem eigentlichen Flüssigkristall-Display und der LED Hintergrund- Beleuchtung eine spezielle Harzschicht ein, die mit sogenannten „Quantenpunkte“ versehen ist. Klareres, weißeres Licht als bei einem normalen LCD-Panel soll die Folge dieser Technik sein. Ein erweiterter Farbraum beim LCD TV, wie ihn die Triluminos Technologie von Sony ermöglicht, in Kombination mit einem leistungsstarken Bildprozessor kann jetzt dafür sorgen, dass die dargestellten Bilder deutlich kräftiger, detailreicher und natürlicher wirken. In der Vergangenheit ging der Schuss bei der Darstellung eines erweiterten Farbraums am heimischen Flatscreen bei verschiedenen Herstellern oft nach hinten raus. Bonbonfarben und Über-Sättigung des Bildes wiesen den Weg in die offensichtlich falsche Richtung. Genau dies möchte Sony verhindern. Der leistungsstarke Bildverbesserungs-Chip X-Reality PRO im Innern der Triluminos-Devices von Sony rechnet die Farbwerte der Videonorm (Rec709) auf den erweiterten Farbraum um, so dass das Triluminos Display seine Stärken voll ausspielen kann. Auf Wunsch können die Fernseher natürlich auch den geringeren Farbraum Rec709 wiedergeben. Wie funktioniert Triluminos genau? Die Technologie setzt sogenannte Quantenpunkte ein. Quantenpunkte sind winzig kleine Nanopartikel, die durch hochenergetisches Licht angeregt werden und das Licht dann in einer bestimmten Wellenlänge, sprich Farbe, wieder abgeben. Die abgestrahlte Farbe lässt sich durch die Größe der Partikel steuern, wodurch Quantenpunkte produziert werden können, die angeregt jeweils exakt in den Grundfarben Rot, Grün und Blau leuchten. Das ausgestrahlte Licht der Quantenpunkte ist dabei besonders rein und hell. Das neue Triluminos Display von Sony macht sich genau diesen Umstand zu Nutze: Als Hintergrundbeleuchtung kommen hier, im Gegensatz zu den weißen LEDs konventioneller LCD TVs, spezielle blaue LEDs zum Einsatz. Diese strahlen hochenergetisches Licht ab, das für die gewünschte Reaktion benötigt wird. Zwischen der LED Hintergrundbeleuchtung und dem LC-Display wird nun eine mit Quantenpunkten versehene Harzschicht, der „Triluminos Farb-Booster“, eingefügt. Das blaue Licht der Hintergrundbeleuchtung wird nun durch die Quantenpunkte in reines rotes und grünes und blaues Licht umgewandelt und durch die dynamische Lichtdurchlässigkeit des LCDs als farbiger Pixel auf dem Display sichtbar.  Wo findet der Anwender die Aktivierung von TRILUMINOS im Video-EQ?. Man wählt zunächst die Bildeinstellungen, dann die erweiterten Bildeinstellungen und dort den Regler „Farbbrillanz“ verwenden. Der Regler kann deaktiviert werden, sonst sind „niedrig, mitte und hoch“ verfügbar. Im Kinomodus ist die Farbbrillanz ausgeschaltet, im Standardmodus ist sie aktiviert. Mit dieser Reglung werden Farben „geboostet“. Szenen, in denen z.B. ein Blaues Meer zu sehen ist, wird der Farbeindruck massiv intensiviert. Die Message von Sony ist klar: Der Standardfarbraum REC709 wird perfekt wiedergegeben, aber Sony kann auch einen sehr fein abstufbaren erweiterten Farbraum bieten (bis x.x. colour), in einer Art und Weise, die derzeit einzigartig auf dem Markt ist. Hauttöne werden nicht linear mit gesättigt, sondern erst bei 40 bis 50 Prozent geht die Sättigungskurve hoch. Dadurch wird eine nach wie vor hohe Bildnatürlichkeit erreicht. Kommen wir nun zum Video-EQ:

Bildeinstellungen. Man kann sie auf den aktuellen oder auf alle Eingänge anwenden

Dynamische Rauschunterdrückung und MPEG-Rauschunterdrückung arbeiten recht effektiv 

Weitere Justagemöglichkeiten

Weißabgleich beim W9

Der W9 verfügt über einen umfangreichen Video-EQ. Es wird die Options-Taste auf der Fernbedienung betätigt, und zunächst wird eine Szenenauswahl getätigt, typisch für Sony. An Szenen stehen zur Verfügung: automatisch (wenn 24p Signale zugespielt werden, schaltet der W9 automatisch ins Kino-Bildprogramm), allgemein, Sport, Musik, Animation, Foto, Spiel und Grafik. Nicht nur das Bild, auch der Ton wird passend zum Szenen-Programm optimiert. Je nach Szene sind dann unterschiedliche Bildmodi verfügbar. Beispiel: Standard, Anwender oder Brillant. In den eigentlichen Bildeinstellungen findet man die üblichen Regler für Hintergrundlicht, Kontrast, Helligkeit, Farbe, Farbton, Farbtemperatur und Bildschärfe. Alle Regler sind fein gerastert und ermöglichen eine exakte Justage. Hinzu kommt die dynamische Rauschunterdrückung, die MPEG-Rauschunterdrückung sowie die Pixel-Rauschunterdrückung. Ferner kann man die „Reality Creation“ aktivieren. Das kann man automatisch tun lassen oder manuell vornehmen. Dabei werden Parameter wie die Auflösung, ein weiterer spezieller Rauschfilter sowie die Videobereichs-Erkennung aktiviert. Im normalen Menü gibt es nun weitere Punkte wie die „gleichmäßige Abstufung,“, für eine effektive Zwischenbildberechnung kann die „Motion Flow“ Funktion mit den Programmen echtes Kino, Impuls, Klar, Klar+, Standard oder weich aktiviert werden. Der Film-Modus ist noch vorhanden und bietet die Optionen automatisch oder aus. Eine Reihe zusätzlicher Parameter kommt im Menüpunkt „weitere Einstellungen“ hinzu. Vorhanden sind: Schwarzkorrektur, verbesserte Kontrastanhebung, Gamma, dynamische LED-Steuerung, automatischer Lichtbegrenzer, Weißbetonung, Farbbrillanz (sehr wichtig, siehe oben Abschnitt „Triluminos“), Weißabgleich (RGB Bias und RGB Gain), Detailverbesserung und Randverbesserung. Die Hautnaturalisierung und die bevorzugte Anzeigegeschwindigkeit runden die üppige Auswahl an Parametern ab. Insgesamt ein sehr guter Video-EQ, Sony hat allerdings ab Werk keine speziellen Kompatibilitäten zu Kalibrierungssoftware wie CalMAN mit installiert. Auch fehlen Testbilder, THX-Bildmodus und isf-Programme.

Bildfelder beim Philips

Der Philips offeriert eine Vielzahl an Bildfeldern und verfügt ebenfalls über isf-Bildmodi für Tag und Nacht. Wie bei den Kontrahenten finden sich auch Energiesparoptionen. Im nächsten Submenü kann man den Kontrast der Hintergrundbeleuchtung einstellen. Es folgen Regler für Farbe, Schärfe und Rauschunterdrückung, eine eigene MPEG-Artefakteunterdrückung, anschließend gelangt man zum Punkt „Pixel Precise HD“. Hier gibt es verschiedene Unter-Optionen: Perfect Natural Motion, Clear LCD, Erweiterte Schärfe, Dynamic Contrast, Dynamische Hintergrundbeleuchtung und die Farboptimierung. Letzter Punkt im Bildmenü ist das „Erweitert“ Submenü: Der Lichtsensor kann aktiviert werden, des Weiteren findet sich eine Gammaregelung (-4 bis +4), Einstellmöglichkeiten für die Farbtemperatur (Normal, Warm, Kalt, Personalisiert. Wählt man Personalisiert, kann man den Weißpunkt anhand von RGB Gain/Offset individuell kalibrieren), Videokontrast und Helligkeit. Fazit Video-EQ: Top sind die Video-EQs von Panasonic und LG. Sony, Philips und Samsung bieten auch beinahe alles, was man braucht, müssen aber etwas zurück stecken.

Weitere Bildparameter:

24p-Stabilität:

Richtig schlecht schneidet hier keiner der Probanden ab. In der Praxis kann sich der von Microrucklern und Bildzittern/Flimmern praktisch völlig freie Sony W9 an die Spitze setzen. Dicht dahinter ordnet sich der Panasonic GTW60 ein, auch er offeriert eine exzellente 24p Stabilität. Samsung, LG und Philips sind mittlerweile auch auf hohem Niveau, ganz so rein wirkt das Bild im letzten Detail aber nicht.

Schärfe und Detailtreue beim Blu-ray-Bild

Hier greift der Samsung F7090 an, das Bild ist knackscharf und enorm detailreich. Trotzdem stören kaum Artefakte oder Panelrauschen - top. Allerdings könnte die extrem hohe Bildschärfe manchem etwas zu viel des Guten sein - der LG 7909 zeichnet das Bild etwas weicher, dafür aber sehr angenehm. Einen nahezu perfekten Kompromiss schaffen Sony und Panasonic. Der GTW60 zeigt allerdings ein etwas ausgeprägteres Rauschen des Panels als der Sony, der vorbildlich rauscharm ist. Auch der Philips ordnet sich auf Top-Level ein und punktet mit sauberer, hoher Bildschärfe.

Schwarzwert 

Der Panasonic GTW60 behauptet sich hier als einziges Plasma vor der Konkurrenz - "schwärzer kann keiner". Wie gut moderne LED-LCDs sein können, beweisen uns Sony und Samsung - eine Top-Leistung. Immer noch sehr gut treten LG und Philips auf. 

Homogenität der Bildhelligkeitsverteilung

Kritikpunkt bei Edge-LED-LCD-TVs ist oft die nicht optimale Helligkeitsverteilung. Es gibt Hot Spots, die gerade in dunklen Szenen bei abgedunkeltem Raum das Seh-Vergnügen negativ beeinflussen können. 2013 ist zwar eine Abschwächung dieses Phänomens zu sehen, bei Philips, LG und Samsung ist es aber immer noch präsent. Fast perfekt verbirgt der Sony W9 seine Edge-LED-Technik und liefert ein überraschend homogenes Bild hinsichtlich der Bildhelligkeit. Unangefochtener Sieger ist der Panasonic GTW60. Er bietet eine exzellente, perfekte Bildhelligkeit.

Betrachten von Bildinhalten bei starker externer Helligkeit

Vorbei die Zeiten, in denen man im hellen Raum keinen Plasma-TV einsetzen konnte - wir haben einen GTW60 in 42 Zoll getestet und auch einen 50-Zöller unter die Lupe genommen, und beide TVs bieten nun eine gute Bildgüte auch bei starkem Lichteinfall. Am souveränsten meistert der Sony W9 seine Aufgabe, auch bei Sonnenlicht im Aufstellungsraum immer noch ein tadelloses Bild zu produzieren. Es folgen Samsung und Philips und mit kleinem Abstand der LG. 

Rauschverhalten des Panels

Das Panel des Sony W9 bietet hier nahezu völlige Rauschfreiheit. Auch das Panel des Samsung F7090 rauscht beinahe gar nicht,  das des Philips 7108 zeigt lediglich sehr geringe Rauschneigung. LG und Panasonic zeigen etwas mehr Rauschen, es ist aber nur bei genauem Hinsehen zu erkennen (und man sollte sehr nahe am TV sein).

Blickwinkel

In der Vergangenheit gerade bei Sony ein Problem, ist der Blickwinkel beim 2013er W9 deutlich breiter geworden. Hervorragend sind die anderen vier und bieten einen mittlerweile sehr breiten Blickwinkel. 

Up-Conversion von DVD-Material, 576i auf 1080p

Zwei klare Sieger - Panasonic GTW60 und Sony W9. Sie bieten bei Video- und Filmmaterial eine exzellente Up-Conversion mit souveränem Bildstand, geringem Scalingrauschen und geringen Nachzieheffekten. Schärfe und Detailtreue sind überdurchschnittlich gut. Im Detail kann sich der teure Sony W9 am besten in Szene setzen und bietet bei Filmmaterial beinahe zu 85 % HD-Qualität. Recht gut schlägt sich auch der LG. Der Philips ist ebenfalls ordentlich, der Samsung zeigt Verbesserungspotential. Man sieht klar, dass Samsung die exzellente Präsentation von HD-Inhalten fokussiert, SD ist nicht mehr so wichtig. Unschärfen und Nachzieher halten sich zwar im erträglichen Rahmen, verglichen aber mit dem W9, der nur 100 EUR teurer ist, wird aber der Unterschied sofort deutlich. 

TV-Tuner

Grandios ist der Tuner des Panasonic GTW60 - ganz gleich, ob DVB-C oder DVB-S2, ganz gleich, ob SD oder HD, immer erzielt er überragende Ergebnisse. Schärfe, Bildstand, Freiheit von störenden Artefakten - der GTW60 verweist die Konkurrenz auf die Plätze, wobei der Sony W9 dem Panasonic knapp folgt, dahinter ordnet sich der Philips ein. Die Tuner von LG und Samsung sind mittlerweile auch auf hohem Niveau, hier aber konnte von 2012 auf 2013 kein erkennbarer Fortschritt hinsichtlich der Bildgüte realisiert werden. Gerade SD-Sender sehen bei LG und Samsung nicht ganz überzeugend aus. Dafür bietet der F7090 als einziger Teilnehmer einen Twin Tuner, so dass z.B. ein TV-Programm aufgenommen und parallel ein anderes angeschaut werden kann.

Passive Philips 3D-Brille

Passive LG 3D-Brille

Aktive Sony 3D-Brille

Aktive Panasonic Shutterbrille, klassisches Design

Stylische Samsung Shutterbrille, sehr leicht

Wandlung 2D in 3D

Sieger wird hier der Philips. Extra wurde hier eine "Premium" Conversion entwickelt, die 2013 erstmals zum Einsatz kommt. Da der 7108 die ohnehin sehr angenehme, wenn auch nicht so scharfe und detailreiche passive Polfitertechnik anbietet, wirkt das gewandelte Bild flüssig, stabil, angenehm und bietet einen realistischen, glaubwürdigen Plastizitätsgewinn. Auch der LG schlägt sich sehr gut, ganz so plastisch und störungsarm wie dem Philips gelingt ihm die Wandlung aber nicht. Der Panasonic bietet aufgrund der ultrakurzen Panelreaktionszeit des Plasmapanels von den drei Teilnehmern mit aktiver Shutterbrille die angenehmste Wandlung, die ebenfalls mit glaubwürdiger Ausgestaltung punktet. Das schärfste, intensivste und am meisten fesselnde 3D-Bild offeriert auch bei der Wandlung der Samsung F7090. Ghosting tritt kaum auf, allerdings ab und zu leichtes Flimmern und Zittern bei Details. Der Sony liefert eine ausgewogene Wandlung ab, Ghostingneigung ist noch geringer als beim Samsung, aber nicht so gering wie bei den beiden Modellen mit passiver Technik. So scharf und mitreißend wie beim Samsung wirkt das Bild des Sony aber nicht.

3D-Bild, natives Quellmaterial

Generell hat die 3D-Technik, ganz gleich, ob aktiv oder passiv, weitere Fortschritte gemacht. So ist die Blickwinkel-Problematik bei den Modellen mit aktiver Shutterbrille (Sony, Samsung, Panasonic) deutlich weniger präsent als früher, kleinere Kopfbewegungen oder Positionsveränderungen des Zuschauers werden recht gelassen kompensiert. Nur, wenn man aus sehr schrägem Winkel aufs Display schaut oder den Kopf extrem zur Seite neigt, muss man mit einem Abreißen des 3D-Effektes rechnen. Farbverfälschungen oder Helligkeitsverlust sind auch kaum noch zu beklagen. 100 % Farbtreue kann man im 3D Betrieb zwar nach wie vor nicht erwarten, aber krasse Verfehlungen sind nicht mehr zu beobachten. Die Polfilter-Vertreter von Philips und LG bieten bei nahem Abstand zum Bildschirm sichtbar weniger Auflösung und zeigen daher weniger Gesamtbildschärfe und Details, wirken dafür, wenn man einen etwas weiteren Betrachtungsabstand hat, besonders angenehm und homogen. Ghosting oder Crosstalk hat bei den Geräten mit aktiver Shutterbrille zwar auch sichtbar abgenommen, genauso wie beim Blickwinkel verbuchen die passiven Geräte aber nach wie vor Vorteile. Auch ist praktisch kein Flimmern oder Zittern zu erkennen. Am schärfsten und am greifbarsten ist das 3D-Bild bei Samsung F7090, Sony und Panasonic schließen sich dann an. Besonders realistisch wirkt die Gesamt-Plastizität beim GTW60. Der LG und der Philips fesseln auf den ersten Blick nicht so sehr, wer aber einen langen 3D-Filmabend durchführen möchte, kann sich auf eine besonders augenfreundliche, angenehme Wiedergabe freuen.

Fazit

Es gibt keine Verlierer - dazu sind alle hier unter die Lupe genommenen Smart TVs des Jahrgangs 2013 zu gut, aber es gibt doch einen Gewinner: Der Sony W9 kann sich in diesem starken Teilnehmerfeld als knapp teuerster TV auch am besten in Szene setzen. Erstklassige Gammawerte, brillante 24p Stabilität, bestmögliche Behandlung von SD-Signalen, ein für einen Edge LED-LCD erstklassiger Schwarzwert, eine überraschend homogene Bildhelligkeitsverteilung, praktisch kein Panelrauschen, geringes Ghosting im 3D-Betrieb, ausgezeichneter TV-Tuner und ein präzise getroffener Weißpunkt zeigen die Fähigkeiten des Sony eindrucksvoll auf. Allerdings haben selbst Sieger einen Haken - und das ist in diesem Fall das zu kalte Bild, bedingt durch die spezielle Display-Technologie, auch dann, wenn die Funktion "erweiterter Farbraum" de-aktiviert ist und der W9 ganz klassisch den REC.709 Farbraum darstellt.. Wer sich allerdings von Triluminos fesseln lassen möchte, bekommt Bild-Intensität satt serviert, man taucht tief ins Geschehen ein. 

Der Rest des Feldes zeigt ebenfalls viele Stärken, daher ist diese Bewertung hier nicht als Rangfolge gedacht - dazu ist das Feld zu ausgewogen. Wir agieren daher nach alphabetischer Reihenfolge.  

Es beginnt der LG LA7909, der mit überragenden Messergebnissen im Display Basic Check aufhorchen lässt. Kein anderer TV-Hersteller stimmt seine TVs derzeit so sauber ab - Respekt. Der LG bietet gerade für seine Preisklasse ein tolles Gesamtpaket, üble Schnitzer kommen nicht vor. Der Video-EQ ist exzellent. Helligkeitsverteilung, Schwaezwert und Tuner zeigen noch Verbesserungspotential, ebenso die 24p Stabilität. Der Panasonic GTW60 besticht durch herausragende Signalverarbeitung und typische Plasma-Tugenden: Überragende Upconversion von DVD-Signalen, bester TV-Tuner im Testfeld, Schwarzwert erstklassig, Reaktionszeit des Panels ultrakurz, dadurch keinerlei Nachzieher und glaubwürdige 3D-Wiedergabe. Auch der Video-EQ ist gigantisch. Das nicht allzu brillante Abschneiden im Display Basic Check sorgt für etwas Schatten. Der Philips 7108 kokettiert mit der besten 2D nach 3D Wandlung und gefällt sonst durch Ausgewogenheit auf hohem Level. Im Display Basic Check beweist er, dass Philips derzeit große Fortschritte verzeichnen kann. Der TV-Tuner ist schon traditionell exzellent. Der Schwarzwert ist prima, zudem ist die 3D-Darstellung auch bei nativem Material überaus angenehm. Der Samsung F7090 ist bezüglich der Messergebnisse nicht der ganz große Champion. Bis auf die konstant auf nahezu perfektem Level liegende Farbtemperatur setzt er keine Glanzpunkte im Display Basic Check. Auch SD-Material wird nicht zum besten Freund des F7090. Ganz groß in Szene setzt sich der F7090 dann mit überwältigender Schärfe und Detailtreue beim 2D und 3D Blu-ray-Bild - fesselnder ist keiner.  Auch der Schwarzwert ist sehr gut, ebenso die Wandlung von 2D in 3D Signale. Das Panel beeindruckt durch Rauscharmut und den praktisch optimalen Blickwinkel. Insgesamt wirkt das Bild des F7090 am dynamischsten von allen. 

Sony KDL-55W905

Sieger AREA DVD Bildqualitäts-Mastercheck August 2013

 

 

Text: Carsten Rampacher
Messungen: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 01. August 2013