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TEST: Creative MA200 In-Ear für 30 EUR
06.05.2013 (cr/sw)
In-Ear für 30 EUR
Mit Denon Audio-App (Android/iPhone/iPad) für erweiterte Funktionen
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Redaktionsheimkino:
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Internet:
Das Produkt
Für knapp 30 EUR ist der Ohrhörer Creative MA200 in verschiedenen modischen Farben erhältlich: So gibt es ihn in violett mit schwarzen Ohrkapseln, in rot mit schwarzen Ohrkapseln, in rot mit weißen Ohrkapseln, in violett mit weißen Ohrkapseln und in grün mit weißen Ohrkapseln. Auch, wenn der Preis klein ist, geizt Creative nicht mit ordentlicher Technik: So werden 8 mm Neodym-Treiber verbaut, die für eine satte Basswiedergabe sorgen sollen. Auch die Qualität von Telefongesprächen soll steigen, man hört seinen Gesprächspartner immer klar und verständlich, verspricht Creative. Dank des eingebauten Mikrofons eignet sich das MA200 auch sehr gut zum Telefonieren. Die Impedanz liegt bei 32 Ohm, es können Frequenzen von 8 Hz bis 22 kHz wiedergegeben werden. Die Empfindlichkeit gibt Creative mit 102 dB/m bei 1 kHz an.
8mm Neodym-Treiber
Saubere Verarbeitung
3,5 mm Klinkenstecker, vergoldet
Kabelfernbedienung
Die Kabellänge ist auf mobile Einsatzzwecke abstimmt und beträgt 1,2 Meter. Der vierpolige 3,5 mm Klinkenstecker ist für beste Kontaktsicherheit vergoldet. Creative gibt an, dass der Ohrhörer mit Android Smartphones und Android Tablets kompatibel ist, je nach Modell können die verfügbaren Funktionen (Steuerung über die Kabel-Remote) unterschiedlich ausfallen. Der Ohrhörer ist sehr gut verarbeitet und wirkt für knapp 30 EUR recht hochwertig. Unser Test-Hörer in rot mit schwarzen Ohrkapseln sieht schick aus und wiegt beinahe nichts (13 Gramm). Gute Voraussetzungen für ansprechenden Tragekomfort. Im Lieferumfang enthalten sind je ein Paar Silikon-Ohrstöpsel in den Größen S, M und L.
Klang
Getestet mit Samsung Galaxy S4
Klanglich kann man dem MA200 für seinen Kaufpreis von 30 EUR wenig vorwerfen. Bei Club-/Dance-Hits schlägt er sich wacker. So bei "Handz Of Time" von Andy Jay Powell. Der kraftvolle Bass bereitet dem In-Ear kaum Probleme, selbst bei gehobenem Pegel gibt sich der preiswerte Ohrhörer nicht geschlagen. Auch der Tiefgang ist gut ausgeprägt. Erfahrene Hörer merken aber trotzdem, dass es sich um einen preiswerten In-Ear-Hörer handelt. Dem Klang fehlt es an Tiefenwirkung und Brillanz. Die Mitten sind etwas unterrepräsentiert, so kommen Stimmen nicht so prägnant zur Geltung, wie es eigentlich sein sollte. Effekte hingegen schleudert der Creative-Ohrhörer recht gekonnt in den virtuellen Raum. Beim aktuellen Hit der Global DJs "Party 2 Daylight" überzeugen die In-Ears wiederum mit sattem Bass und tadelloser Effektwiedergabe.
Aber der etwas dumpfe, nicht allzu differenzierte Klang in den Mitten und Höhen zeigt dann doch die Preisklasse auf. Nichts zu kritisieren gibt es am Sitz der für Android Smartphones gedachten Ohrhörer. Man merkt sie kaum im Gehörgang und trotzdem neigen sie nicht dazu, heraus zu fallen. Integriert ist auch ein Mikrofon zum Freisprechen. Kommt ein Anruf an, kann man diesen mit einem Druck auf die zentrale Taste auf der Kabelfernbedienung entgegen nehmen. Man versteht den Gesprächspartner, die Stimmwiedergabe wirkt aber etwas nasal und bedeckt. Rauschen hält sich in Grenzen. Die selben Eindrücke teilt der Gesprächspartner. Im Musikbetrieb kann man auf Druck der mittleren Taste pausieren und bei erneutem Druck die Wiedergabe fortsetzen. Drückt man lange auf den Knopf, wird die S-Voice Sprachsteuerung bei unserem Samsung Galaxy S4 aktiviert.
Wenden wir uns wieder der Musikwiedergabe zu und hier im Speziellen dem 80er Jahre Hit "Living On A Prayer" von Bon Jovi. Richtig zur Sache geht es in diesem Song, allerdings mangelt es dem MA200 etwas an Differenzierungsvermögen, als am Anfang die Stimme im Hintergrund zu hören ist. Das Hi-Hat kommt sogar recht gut heraus, die Keyboard-Klänge aber rutschen etwas in den Background ab. Bei "7 Days To The Wolves" von Nightwish überzeugt der Ohrhörer mit seinem kraftvollen Antritt. Der Bass ist erneut stark - wer eine nachdrückliche tieffrequente Wiedergabe schätzt, wird mit diesem In-ear-Hörer gut bedient sein. Schon, wenn man den EQ des Galaxy S4 auf "Flat" stellt, ist der Bass bei korrektem Sitz des Hörers im Ohr sehr ausgeprägt. Die E-Gitarren sind gut zu vernehmen, könnten aber noch etwas mehr Esprit vertragen.
Gut managt der MA200 den Beginn von Lenny Kravitz' Song "Fly Away" - hier kommt dem Ohrhörer wieder die rege Basswiedergabe zu Gute. Die Stimme von Lenny kommt besser heraus als erwartet. Vor allem ist sie bei beinahe jeder Lautstärke gut von den Instrumenten getrennt. Das leicht belegte Klangbild können wir aber auch hier heraus hören. Für die Preisklasse kann man aber mit der Leistungsfähigkeit zufrieden sein. Gerade dann, wenn man ein preisgünstigeres Smartphone der 150 bis 300 EUR Liga ersteht, kann es gut passieren, dass die ab Werk mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer ausgesprochen langweilig und fade klingen und mit beinahe jeder musikalischen Aufgabe direkt überfordert sind. Hier erzielt man mit dem fair kalkulierten MA200 dann deutlich bessere Ergebnisse, für einen moderaten Aufpreis. Interessanterweise schafft es der In-Ear Hörer, Außengeräusche gut zu unterdrücken. Die passive Geräuschabschirmung von Creative, bedingt durch das spezielle In-Ear-Design, funktioniert tatsächlich.
Fazit
Der Creative MA200 bietet zum günstigen Kaufpreis eine modische Farbauswahl und gute klangliche Leistungen. Das Ganze wird gepaart mit ordentlicher Verarbeitung, überdies ist sogar ein Mikrofon vorhanden, so dass man die In-Ears auch beim Telefonieren nutzen kann. Der Klang ist allerdings leicht bedeckt, die Brillanz ist durchschnittlich. Verzerrungen mischen sich auch bei höherem Pegel kaum ins Klangbild.
Bassstarker, gut verarbeiteter Kopfhörer zum fairen Preis

In-Ear-Kopfhörer Einstiegsklasse
Test 07. Mai 2013
+ Kraftvolle Basswiedergabe
+ Gute Pegelfestigkeit
+ Sehr guter Tragekomfort
+ Fairer Kaufpreis
- Klang etwas bedeckt
Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 07.05.2013