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TEST: Bluetooth-Lautsprecher Audiovox Twiek 6

12.08.2013 (cr/phk)

Schicke Plexiglas-Verpackung des 99 EUR kostenden Audiovox Twiek6 Bluetooth-Lautsprecher

Reichhaltiges Zubehör: Zu dem sehr gut verarbeiteten Bluetooth-Lautsprecher gesellen sich noch Transporttasche, USB-auf-Micro USB-Kabel sowie 3,5 mm Stereo-Klinkenkabel

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Das Produkt

Audiovox steigt mit dem in drei Farben für jeweils 99 EUR lieferbaren, sehr kompakten Bluetooth-Lautsprecher Twiek6 nun auch ins profitable Geschäft mit mobilen drahtlosen Lautsprechern ein. Bei uns ist nun ein schwarzes Modell in der Redaktion eingetroffen, und dieses sammelt schon durch die attraktive Plexiglas-Verpackung Punkte. Und wer die Verpackung, die man problemlos noch einmal verwenden kann, geöffnet hat, freut sich nicht nur über den sehr kompakten, ausgezeichnet verarbeiteten Bluetooth-Lautsprecher, sondern auch über das mitgelieferte Zubehör: Weil man Twiek6 per USB am PC auflädt und zudem direkt am Twiek6 seitlich auch sein Smartphone aufladen kann (max. 1A), befindet sich ein USB-auf-Micro-USB-Kabel im Lieferumfang. Praktisch alle gängigen Android-Smartphones können daher mittels des im Lieferumfang enthaltenen Kabels aufgeladen werden. Da Apple mit dem Lightning-Connector wie gewohnt sein "eigenes Süppchen" kocht, müssen iPhone-User ein eigenes Adapterkabel beisteuern. Diese gibt es im übrigen in sehr guter Qualität für 14,99 EUR auch bei Amazon (Amazon-Eigenmarke).

USB- und 3,5mm Audiokabel

Tasche

Zurück zum Zubehör. Ein 3,5 mm Miniklinken-Stereokabel ist im Lieferumfang enthalten, denn aufgrund des 3,5 mm Audioanschlusses kann der Twiek6 neben einem Bluetooth-Zuspieler noch eine zweite Audioquelle verwalten. Mit dabei ist auch eine robuste Kunstleder-Transporttasche.

Gesprächsannahme-Taste, Lautstärke Up/Down, USB-Anschluss

3,5 mm Miniklinkenanschluss, MicroUSB-Terminal zum Aufladen z.B. am PC, An-/Ausschalter, Bluetooth-Kopplungstaste, darunter Betriebs-LEDs (auf dem Bild dunkel), die den "Füllungszustand" des Akkus anzeigen

Twiek selber trägt nicht nur einen ungewöhnlichen Namen, sondern erscheint für 100 EUR auch ungewöhnlich hochwertig. Man fasst das leicht gummierte, sehr robust wirkende Gehäuse gern an, wer die kleinen Tasten für Telefongesprächsannahme (Twiek kann auch als Freisprecheinrichtung verwendet werden), Lautstärkeregelung und Bluetooth-Kopplung betätigt, freut sich überdies über den präzisen Druckpunkt.

Speziell beschichetets Gehäuse. Das Resultat: Eine ausgezeichnete Haptik

Tadellose Verarbeitung im Detail

Sehr gute Passungen

Unterseite mit 2 Gummi-Bändern, der Twiek6 steht sicher auf jedem Untergrund

Denkbar einfach ist die Kopplung. Beim Smartphone muss natürlich die Bluetooth-Datenübertragung aktiviert sein, ferner ist darauf zu achten, dass das Smartphone auch sichtbar ist. Dann drückt man die mit einem Punkt versehene seitliche Pairing-Taste mehrere Sekunden, bis der Lautsprecher die Bereitschaft zum Pairing durch einen zweifachen Ton signalisiert. Zudem leuchten 4 Power-LEDs.  Der Lautsprecher erscheint unter seinem Namen "Twiek6" auch auf dem Screen des Smartphones.

Die Power-LEDs zeigen ansonsten den Zustand der eingebauten, sehr leistungsfähigen Batterie an. Bei mittlerer Lautstärke hält sie bis zu 18 (!) Stunden - dieser Wert wird beim Hören mit größeren Lautstärken und dem parallelen Laden eines Smartphones naturgemäß kleiner. 4 LEDs entsprechen 100 % Akkustärke, drei LEDs 75 % Akkustärke, 2 LEDs 50 % und eine LED 25 %. Ähnlich lässt sich auch beim JBL Charge die verbleibende Akkuleistung analysieren. Schließt man den Akku zum Laden an, dann ist der Akku voll aufgeladen, wenn die Lade-LED grün leuchtet.

Die Bluetooth-Signalübertragung funktioniert sehr stabil, auch wenn man sich weiter vom Lautsprecher entfernt. Bis zu 10 Meter, so der Hersteller, sollen unter idealen Bedingungen möglich sein. In der Praxis pendelt sich der Wert bei ca. 8 Metern ein, dann kommt es zu Klangaussetzern.

Um eine tadellose Klangqualität zu gewährleisten, ist der eingebaute Stereo-Digitalverstärker per DSP-Programm stets auf perfekte Nutzung der Leistungsreserven getrimmt. Es finden sich vorn zwei Breitbandchassis, hinten gibt es zur Steigerung der Effizienz noch einen Passivradiator.

Klang

Als mobiler "Einsatzleiter" dürfte der Audiovox Bluetooth-Lautsprecher gern mitgenommen werden, klingt er doch bei "Gentleman", dem zweiten Song des südkoreanischen Chartstürmers Psy, klar und lebendig. Öder, lahmer, oberflächlicher Klang ist dem Twiek6 nicht eigen - gut kommen vokale wie auch instrumentale Anteile heraus. Bei R.I.Os Sommerhit "Ready Or Not" kann der kleine Lautsprecher zwar seine sehr kompakten Gehäuseabmessungen nicht verleugnen, die gefällige Wiedergabe ist aber wiederum zu loben. Klar fehlt es unten herum an echtem Bass, aber Ansätze von Basswiedergabe sind dank Passiv-Radiator tatsächlich wahrzunehmen.

Auch der gesamte Rhythmus kommt überraschend gut heraus. Selbst dann, wenn Twiek6 in etwas Entfernung vom Hörer untergebracht wird, ist die klangliche Wirkung beachtlich. Das gilt im Übrigen auch für die zur Schau gestellte Räumlichkeit - hier können wir erneut sehr gute Zensuren vergeben. Machen wir weiter mit dem "Sonnentanz" von Klangkarussell. Hier hören wir auch kleinere akustische Effekte und können den Aufbau des Songs gut nachvollziehen. Dem Bass fehlt es verständlicherweise an Härte, die Raumwirkung ist aber auch hier wieder prima. Selbst bei höherer Lautstärke (die maximal möglichen Pegel sind gar nicht einmal so niedrig) verzerrt Twiek6 kaum.

Nicht jeder Hörer mag hochaktuelle Club-Musik, manche brauchen für ihre "Summer Feelings" auch eine Zeitreise zurück in die 80er Jahre und treten mit der Nick Straker Band einen Gang durch den Park an. Der Hit ertönt klar und recht dynamisch bei der Wiedergabe durch den Bluetooth-Lautsprecher. Die Verständlichkeit der männlichen Gesangsstimme ist tadellos. Und wenn dann noch die Pet Shop Boys "Always On Your Mind" durch den Lautsprecher schicken, ist 80er Jahre-Flair auf der Picknickdecke jederzeit im Bereich des Möglichen. Dynamik, Räumlichkeit und Stimmwiedergabe zeigen, dass sich die Audiovox-Ingenieure wirklich Mühe gegeben haben, den kleinen Bluetooth-Lautsprecher sauber abzustimmen. Dschungel-Gefühle und Erinnerungen an die Schulparty kommen auf, wenn sich der  "Tarzan Boy" von Baltimora von Ast zu Ast schwingt. Musikalisch begleitet der Twiek6 diese Bewegungsabläufe mit Gelassenheit und klarer Wiedergabe. Sogar Ansätze kleinerer musikalischer Strukturen werden von der kleinen BT-Box ans Tageslicht geholt.

Nutzt man Twiek6 als Freisprecheinrichtung, sollte man im Sinne guter Verständlichkeit nicht zu weit vom Bluetooth-Lautsprecher entfernt sein. Die Stimmwiedergabe ist etwas dumpf, aber bilanzierend aus Distanzen von bis zu 2 Meter vom Lautsprecher gut verständlich. Rauschen ist erfreulicherweise kaum vorhanden.

Die Konkurrenz schläft freilich nicht - schon vor einigen Wochen testeten wir den trendigen JBL Charge, der mit satten 149 EUR Kaufpreis allerdings recht teuer geraten ist. Er klingt vielleicht noch eine Idee dynamischer und ist pegelfester, dafür aber hält der Akku nicht so lange durch. Und: Bei der Räumlichkeit ist der Twiek6 ähnlich gut. Mit seiner hochwertigen Verarbeitung liegt er mindestens auf Augenhöhe. In den Schatten stellt der Twiek6 den Creative Airwave HD, der für seine Leistung mit ebenfalls knapp 150 EUR (wie der JBL Charge) zu teuer geraten ist. Da hilft auch die Integration der bei JBL und Audiovox fehlenden NFC-Funktion (für besonders komfortable Kopplung via Bluetooth) nichts. Er klingt wahrhaftig nicht schlecht, aber eben nicht so lebendig und frisch wie die beiden Kontrahenten.   

Fazit

Der Audiovox Twiek6 hat uns auf Anhieb ausgezeichnet gefallen: Der sauber verpackte, gut mit Zubehör ausgestattete kleine Bluetooth-Lautsprecher klingt klar und verströmt sogar eine gewisse Räumlichkeit. Er geht sehr zuverlässig seiner Arbeit nach und ist auch noch hervorragend verarbeitet. Da hat die Konkurrenz in weiten Teilen das Nachsehen.

Volltreffer: Der Audiovox Twiek6 ist solide, klingt richtig gut und ist überdies erstaunlich preiswert


Bluetooth-Lautsprecher Mittelklasse
Test 12. August 2013

+ Klarer Klang
+ Gute Raumwirkung
+ Smartphone kann aufgeladen werden
+ Lange Akkulaufzeit
+ Sehr gute Verarbeitung
+ Günstiger Kaufpreis
+ 3 Farben lieferbar

- Kein NFC

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 12. August 2013