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TEST: AKG Kopfhörer K 518 Neon 

25.06.2013 (cr/sw)

AKG K 518 in der Neon Edition, in sieben Farben, darunter auch Rot, für 69,99 EUR im AKG-Shop erhältlich

Der AKG K 518 Neon lässt sich auf Wunsch kompakt zusammen falten

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Das Produkt

Der beliebte Over Ear-Kopfhörer AKG K 518 Neon kommt nun in einer limitierten Version auf den Markt, und ist in sieben Farben (Rot, Grün, Orange, Blau, Gelb, Fuchsia, Weiß) für exakt 69,99 EUR im AKG Online-Store zu erstehen. Obwohl der K 518 über kein eingebautes Mikrofon und keine Kabelfernbedienung verfügt, setzt AKG trotzdem den Hinweis "Works with iPhone" dazu. Der Kopfhörer aus der DJ-Produktreihe lässt sich dank des 3D Axis Kapsel-Drehmechanismus besonders einfach handhaben und bietet zudem laut AKG hohen Tragekomfort. Dies stimmt auch in der Praxis, wie sich beim Aufsetzen zeigt, darüber hinaus schottet der K 518 Neon den Hörer gut gegenüber störenden Umgebungsgeräuschen ab. Sind die Außentemperaturen hoch, wie z.B. es nun im 2013er Sommer endlich auch in Deutschland der Fall ist, sind die geschlossenen Ohrmuscheln allerdings etwas schweißtreibend. Der Kopfhörer mit 32 Ohm Impedanz eignet sich zum Anschluss an Smartphones oder andere mobile Devices. 

Klappmechanismus

Größenverstellung

Polster im Detail

Treiber

Der nach dem dynamischen Prinzip arbeitende K 518 Neon ist ausgesprochen robust verarbeitet. Zwar besteht auch der Verstellmechanismus aus Kunststoff, trotzdem verzeiht der Bügelkopfhörer auch mal raueren Umgang. Das Kopfhörerband oben ist aus Metall, welches mit Kunststoff kombiniert ist. Auf den Metallbügel ist "AKG" aufgedruckt. Besonders edel wirkt der Hörer mit sehr guten 2.000 mW Nennbelastbarkeit und 115 dB maximalem Schalldruck, allerdings nicht, trotz frischer Farbe an den Außenseiten der Ohrmuscheln. Seit Frequenzgang reicht von 16 Hz bis 24 kHz - wir haben den K 518 Neon im Testbetrieb auch mit Hi-Res-Audiodateien gefüttert, und wir möchten an dieser Stelle bereits verraten, dass sich der vergleichsweise preiswerte Hörer alles andere als schlecht geschlagen hat. Ohne Kabel wiegt er 150 Gramm und sitzt recht angenehm auf dem Kopf. Das Kabel besteht aus 99,9 % sauerstofffreiem Kupfer.

Testequipment
Klang

Diana Kralls "Stop This World" (FLAC 96 kHz) liegt dem AKG offensichtlich. Die Stimme löst sich gut von den Instrumenten und befindet sich auf einer klar definierten virtuellen Bühne. Der Hochtonbereich ist harmonisch und angenehm, hier ist aber klar, dass der Fokus nicht auf maximaler Brillanz legt. Die Reize des AKG K 518 Neon liegen eher darin, entspannt und locker mit beachtlicher Lautstärke hören zu können. Dann kann man den sehr kraftvollen Bass genießen, der für den eher zurückhaltenden Hörer des Guten zuviel sein könnte. Mit angenehmer Temperatur ertönt das Klavier, die Dynamik des K 518 Neon ist richtig gut. Man stellt erstaunt fest, wie viel Freude das Hören mit einem vergleichsweise preiswerten Headphone machen kann.

Und selbst vor Klassik schreckt der AKG nicht zurück: Bei Wolfgang Amadeus Mozarts Violinenkonzert Nr. 4, KV 218, kokettiert der Hörer beim ersten Allegro mit gekonnter, samtiger Darstellung der Violine. Sicherlich wird dem Klassik-Kenner die Detailwiedergabe etwas zu oberflächlich ausfallen, aber dies verzeihen wir dem K 518 Neon gern in Anbetracht des niedrigen Kaufpreises. Er schafft bei der 96 kHz FLAC Datei aber eine gute Räumlichkeit und überzeugt auch hier mit seiner Dynamik.

Auch wenn es nun die falsche Jahreszeit ist - bei "Dronning Fjellrose" (FLAC 192 kHz) aus dem Album "Quiet Winter Nights" der Akustik-Jazzer vom Hoff Ensemble gefällt einmal mehr die Präsentation des Pianos: Mit leichter Wärme, sehr angenehm und auch kleinere Tastenanschläge werden prima heraus gearbeitet. Die Stimme der Sängerin erklingt auch sehr angenehm, wenngleich hier die letzte Nuance an Modellierung fehlt. Die Trennung von Instrumenten und Stimmen gelingt tadellos. 

Wechseln wir den Stil und hören "Infinity" in der 2012er Version von Guru Josh und DJ Antoine (wie alle folgenden Tracks in CD-Qualität). Mit satten Bassschlägen beginnt die Maxi-Version, und der K 518 Neon gibt diese hart und ohne Nachschwingen oder gar Durchschlagen wieder - sehr gut. Den Aufbau des Tracks bekommt der AKG sauber hin und trumpft dann beim Saxophon mit Souveränität und Klarheit auf. Der Beat beginnt dann in Kürze aufs Neue, die Vocal-Einlagen werden ausgezeichnet eingearbeitet. Der Beat selber kommt hart, treffsicher und lebendig heraus. Die Pegelfestigkeit ist hervorragend, kleine Breaks im Rhythmus arbeitet der K 518 Neon direkt heraus. 

Richtig "die Post ab" geht dann bei "Suzy" von Laurent Wolf. Der Club-Kracher liegt dem AKG enorm gut, Satt, tief und schwarz der Bass, so dass der Zuhörer beinahe automatisch "mitgeht". Der Beat wird vom Timing her für die humane Preisklasse exzellent erfasst. Die verschiedenen elektronischen Effekte arbeitet der AKG klar und räumlich hervor. Als dann der Rap-Gesang von Mod Martin beginnt, präsentiert der K 518 Neon auch diesen kraftvoll und räumlich. Gerade bei elektronischer Musik dürfte der K 518 LE in dieser Preisklasse beinahe unschlagbar sein, denn seine Pegelfestigkeit und seine Basswiedergabe suchen selbst bei 100 EUR-Konkurrenten ihresgleichen.

"Non Non Non" von Lolita Jolie bereitet dem Kopfhörer ebenfalls keinerlei Schwierigkeiten. Auch hier haben wir wieder einen echten Club-Hit mit satten Beats, der einfach Spaß macht, besonders, wenn man einen solchen kompetenten Partner wie den K 518 Neon sein Eigen nennt. Der Aufbau des Tracks kommt akkurat heraus. Als der Beat beginnt, legt der K 518 LE genau die Schippe Kraft noch oben drauf, die der House-Hörer schätzt. Richtiges Club-Flair aus akustischer Sicht zu produzieren, ist demnach kein Privileg teurer Kopfhörer, sondern ist auch schon deutlich unter 100 EUR realisierbar. 

Wie sieht es beim Konkurrenzvergleich aus? Der halboffene Kopfhörer K 540, ebenfalls von AKG, begeistert deutlich weniger. Er klingt neutral, was den HiFi-Fan freuen dürfte, versprüht aber kaum Emotionen. Da sich keine gewaltigen Preisunterschiede ergeben, raten wir beim "firmeninternen" Duell zum Kauf des K 518. Der K 540 ist zwar etwas hochwertiger verarbeitet, kann aber nicht die akustische Freude verschaffen, die der K 518 LE erzeugt. Der Teufel On-Ear-Kopfhörer Aureol Real kommt auf 100 EUR und ist deutlich hochwertiger verarbeitet, was den monetären Unterschied auch rechtfertigt. Klanglich jedoch zieht der günstige AKG praktisch gleich. Der Aureol Real detailliert noch etwas besser und spielt im Hochtonbereich eine Idee freier auf, Tiefgang und Basskraft des K 518 Neon erreicht der Aureol allerdings nicht ganz. 

Wer mit Ohrhörern anstatt einem Over-Ear-Hörer liebäugelt, sollte sich die Harman Kardon AE, absolut erstklassige Ohrhörer für 150 EUR, genauer anhören - und auch anschauen. Denn Verarbeitungsgüte, Design und Materialqualität begeistern ohne Einschränkung. Der saubere, detailreiche, gleichzeitig bassstarke Klang ist selbst für die gehobene 150 EUR-Preisklasse beispielhaft. Wer aber richtig kraftvolle Beats preisgünstig hören möchte und auf ein sehr robustes Finish Wert legt, kann auch in diesem Vergleich durchaus zum AKG K 518 Neon greifen, wenn ein Over Ear, der natürlich mehr Platz braucht, eine Alternative ist. Bewerten wir den Klipsch On-Ear-Kopfhörer Image One, der für rund 80 EUR angeboten wird und sich als harter Kontrahent erweist, denn auch der gut verarbeitete Klipsch liefert eine sehr hohe Dynamik und einen satten Bass. Der AKG klingt im Vergleich aber noch eine Spur angenehmer, während der Klipsch noch etwas mehr Grobdynamik bereit hält. 

Fazit

Der AKG K 518 Neon zeigt, dass man für günstige Beträge enorm klangstarke Over-Ear-Kopfhörer kaufen kann: Mit sehr kraftvollem Bass, lebendiger Gesamtakustik und ausgesprochen angenehmen Sound bietet er gerade für Liebhaber elektronischer Musik, die den Hörer täglich mitnehmen und mehrstündig verwenden, ein in diesen Preisklassen beinahe konkurrenzloses Paket. Selbst bei Klassik oder Jazz ist der K 518 Neon ebenfalls eine gute Wahl und kann auch hier mit seinen Vorteilen effektiv punkten. Natürlich kann er bei Brillanz und Feindynamik kein Optimum bieten, dies dürfte in dieser Preisklasse aber auch niemand ernsthaft erwarten. Er erweist sich als sehr robust, wirkt aber nicht besonders edel, sieht man vom Metallband oben mit aufgedrucktem AKG-Logo einmal ab. Der Kopfhörer wiegt nicht zu viel und sitzt bequem, obwohl das Kopfband nicht gepolstert ist. Bilanzierend einer der besten Kopfhörer, die man für 70 EUR derzeit auf dem deutschen Markt kaufen kann.

Preiswerter DJ-Kopfhörer mit hohem praktischem Nutzwert und sehr guter Akustik

On Ear-Kopfhörer bis 100 EUR
Test 25. Juni 2013

+ Homogener, dichter Sound
+ Kraftvoller Bass
+ Sehr pegelfest
+ Tiefgang ausgezeichnet
+ Robust

- Optisch sehr schlicht

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 25. Juni 2013