XXL-PREVIEW: Die neuen Yamaha AV-Receiver RX-V573/473/373 

11.04.2012 (cr)

Yamaha RX-V373 für 299 EUR

Yamaha RX-V473 für 399 EUR

Yamaha RX-V573, 7.1 AVR, für 499 EUR

Mit drei neuen Modellen – dem RX-V573 für 499 EUR, dem RX-V473 für 399 EUR und dem RX-V373 für sehr schlanke 299 EUR – läutet Yamaha seine Neuheiten-Offensive im Jahre 2012 ein. In silberner oder schwarzer Version ab April erhältlich, fokussiert Yamaha bei den drei neuen Modellen eine verbesserte Klangqualität ebenso wie das Durchschleifen von 4096x2160-Signalen (4k2k). Die beiden größeren Modelle RX-V473 und RX-V573 verfügen zudem erstmals bei Yamaha über Apples AirPlay – so wird es ein Leichtes, Musik von iTunes am PC oder vom iPhone abzuspielen. Natürlich fehlt auch Yamaha Music Play für Android-Smartphones nicht, so kann man Musik direkt vom Android-basierten Smartphone auf den Yamaha AVR streamen. 473 und 573 sind DLNA-zertifiziert und Win7-kompatibel. Sie können Musik von Home Servern und PCs streamen, die im gleichen Netzwerk wie der AVR eingebunden sind. Als kostenlose Internet Radio Plattform dient bei diesen beiden Modellen vTuner. Bei 573 und 473 kann der vordere USB-Direktanschluss nicht nur für iPhone und iPod, sondern auch fürs iPad verwendet werden. Auch im Standby-Betrieb des AV-Receivers können Apple Devices aufgeladen werden. Die beiden größeren Modelle sehen des Weiteren vor, dass sich Apple TV über die Fernbedienung des AV-Receivers steuern lässt. Im App Store und bei Google Play sind zudem Applikationen (Yamaha AV Controller, derzeit Version 3.10) zum kostenlosen Download erhältlich. Mit ihnen ist es sehr einfach, viele wichtige Funktionen des AV-Receivers zu steuern. Voraussetzung ist nur, dass sich AVR (hier die Modelle 473 und 573) und Smartphone im gleichen Heimnetzwerk befinden.

Neu ist auch der Eco Modus, der den Stromverbrauch während des Betriebes um rund 20 Prozent verringert. Auch das Durchschleifen von HDMI-Signalen im Standby-Betrieb und der Standby-Betrieb als solcher sollen deutlich weniger Strom konsumieren als bisher. Möglich ist es auch, den AV-Receiver nach 2, 4, 8 oder 12 Stunden automatisch abschalten zu lassen. Die Yamaha-typischen Scene-Tasten sind natürlich auch fester Bestandteil der neuen AV-Receiver. Hier lassen sich verschiedene Funktionen zu praktischen Macros bündeln. Einstellbar sind: Eingang, Klangprogramm, Compressed Music Enhancer, Zielzone (nur 573), Scene Link. Praktisch ist das Graphical User Interface bei allen Modellen – also auch schon beim 373. Es ist grafisch recht schlicht gehalten, aber sogar in mehreren Sprachen, so auch in Deutsch, verfügbar. Alle neuen AVRs bringen Yamahas automatisches Lautsprechereinmesssystem YPAO mit. Die Leistungsdaten:

Leistung 373: 5x100 Watt
Leistung 473: 5x115 Watt
Leistung 573: 7x115 Watt

Verarbeitung

Die drei Yamaha AVRs punkten alle mit einer sauberen Verarbeitung. Die Frontblenden sind tadellos eingepasst, alle Spaltmaße sind gering und gleichmäßig. Schon beim kleinsten Modell löst das bläulichweiße Display in Punktmatrixdarstellung auf. Alle AVRs haben solide Standfüße, die Resonanzen vermindern helfen. Die Tasten auf der Gerätefront sind problemlos zu bedienen und akkurat eingepasst. Die Druckpunkte der vier Scene-Buttons ist gut. Auch liegt der Lautstärkedrehregler prima zur Hand, er eiert nur leicht. Keine Überraschungen gibt es auf den Rückseiten von 573 und 473 – alle Anschlüsse sitzen fest, und für alle Kanäle gibt es Schraubterminals. Hier macht der 373 leider eine Ausnahme, denn hier wurde der Rotstift angesetzt: Nur für Front L/R gibt es beim kleinsten AVR Schraubanschlüsse, für Center und die beiden Rearlautsprecher sind nur Klemmanschlüsse vorgesehen. Das Innenleben der AVRs macht im Vergleich zu früheren Generationen einen deutlich sauberer aufgebauten Eindruck. Die Verkabelung ist recht sorgfältig und auch das Platinenlayout überzeugt. Das Innenleben zeigt weitere Differenzen, der 373 verfügt über eine einfachere Hybridendstufe, die beiden größeren Modelle über diskrete Endstufeneinheiten. 

Verarbeitung Bilder außen:

RX-V373 mit gediegenem Auftritt und sehr guter Materialqualität

Punktmatrixdisplay schon beim 373

RX-V473 mit sauber eingepasster Frontblende

RX-V473: Geringe Spaltmaße

RX-V473: Punktmatrixdisplay, darunter die vier Scene-Knöpfe

RX-V573: Sorgfältig gefalzter Deckel für geringes Verletzungsrisiko

RX-V573: Gut sitzende Frontblende

RX-V573 - auch aus dieser Perspektive akkurates Finish

RX-V573 Display - hier bei der AirPlay-Wiedergabe

Alle Yamaha AVRs verfügen über einen griffgünstigen Lautstärkedrehregler

Kopfhörerausgang und "Yamaha Silent Cinema" für Surround-Klanggenuss mit normalen Stereokopfhörern

Hochwertige Standfüße bei allen drei AVRs, hier der RX-V573

RX-V573: Unterseite

Fernbedienung von RX-V473 und RX-V573

Direkter Zugriff auf die Scene-Macros von der Fernbedienung aus

Fernbedienung des RX-V373 ohne Netzwerktasten

Verarbeitung Bilder innen

RX-V373 - Innenleben im Überblick

RX-V373 - Platinenlayout

RX-V373 - Stromversorgung

RX-V473 - Innenleben komplett

RX-V473: Blick auf die Elkos

RX-V473: Platinenlayout

RX-V473: Trafo

Yamaha RX-V573 - Innenleben in der Übersicht

Im Detail - Innenleben des 573

RX-V573: Etwas im Verborgenen findet man die Elkos

RX-V573: Platinenlayout

RX-V573 - Trafo

Verkabelung beim RX-V573

Anschlüsse

RX-V573: 4 x HDMI-Eingang, 1 x HDMI-Ausgang, Netzwerkbuchse, Komponenten-Video- und FBAS-Beschaltung, 2 x optische, 2 x koaxiale Digitaleingänge

RX-V573: Schraubanschlüsse für alle 7 Kanäle

Front AV-Eingang - identisch bei allen drei Modellen

RX-V473 mit identischer Anschlussbestückung - nur als 5-Kanal-Gerät, daher fehlen die LS-Schraubanschlüsse für Surround Back

RX-V373: Schon das Einstiegsmodell bietet 4 x HDMI als Eingang, leider nur Klemmanschlüsse für Center + Surround

Menü

Alle drei AVRs verfügen über ein GUI – hier einige Worte darüber:

• Endstufenzuweisung: Basic (Nutzung mit Back Surround-Funktion), Bi-Amping (für leistungsstarke Frontlautsprecher) sowie Zone B (Stereobeschallung einer 2. Hörzone)

• Übernahmefrequenzen 40 60 80 90 100 110 120 160 200 Hz
• Abstand in 0,05 m Schritten
• Pegel in 0,5 dB Schritten
• Grafischer manueller EQ: Bänder 63/160/400 Hz/1 kHz/2,5 kHz/6,3 kHz/16 kHz Kanalselektiv
• Sprache: auch Deutsch verfügbar
• HDMI Signaldurchschleifung im Standby-Betrieb möglich 

Natürlich gibt es auch wieder, Yamaha-typisch, verschiedene DSPs: 

• Taste Movie auf der FB: Standard, Spectacle, Sci Fi, Adventure, Drama, Mono Movie, Sports, Action Game, Roleplaying Game
• Taste Music auf der FB: Hall in Munich, Hall in Vienna, Chamber, Cellar Club, The Roxy Theatre, The Bottom Line, Music Video, 2-Kanal Stereo, 7-Kanal Stereo

Im Menüpunkt DSP-Parameter finden sich Einstellungen zu PLII und Neo:6 sowie zur Cinema DSP 3D Funktion: 

• Cinema DSP 3D an/aus
• Panorama an/aus (PLIi)
• Centerweite (PLII)
• Ausdehnung (PLII)
• Center Abbildung (Neo:6)

Für verlustbehaftet komprimiertes Material ist der Compressed Music Enhancer zuständig, er macht den Klang frischer, lebendiger, detailreicher und fundierter.

Die Scene-Knöpfe sind folgendermaßen beschriftet: BD/DVD, TV, NET, Radio

Menüs - Bilder:

Lautsprecher-Parameter

Lautsprecher-Einstellungen: Konfiguration

HDMI-Menü

Menü "Funktion"

Menü "Netzwerk"

Menü "Sprache"

Android App - Bilder:

Der AVR wird schnell und problemlos gefunden

Alle Infos auf einen Blick

DSP-Programme direkt anwählbar

Eingangswahl

Apple iOS-App und AirPlay - Screenshots

Keine Schwierigkeiten - schnell wird das iPhone mit dem Yamaha verbunden

Übersichtlich und grafisch schön gemacht

Zugriff auf praktisch alle wichtigen Funktionen

AirPlay - Störungsfrei und in sehr guter Klangqualität

Klang

Problemlos funktioniert die AirPlay-Einbindung – ohne Störungen werden die Songs, in unserem Falle vom iPhone 4S, zum RX-V573 gestreamt. Aktiviert man den Compressed Music Enhancer, so kann man sich über mehr Klangfülle, Klarheit, Detailtreue und Fundament freuen. 

Überhaupt – es steckt Musik im RX-V573. Bei Wolfgang Amadeus Mozarts Klarinettenkonzert, Köchelverzeichnis 622, gefällt die sehr ausgewogene, harmonische, runde Wiedergabe. Es hat sich hier offensichtlich einiges bei Yamaha getan, das leicht Metallische, Harte, streng Analytische ist verschwunden. Die Klarinette und auch die Violinen beim Orchestereinsatz wirken fein, gleichzeitig aber auch homogen, für Langzeithören bestens geeignet. Die Strukturierung der vorderen musikalischen Ebenen gelingt dem RX-V573 ebenfalls sehr gut. Bei instrumentalen Soli liegt der Fokus klar und jederzeit nachvollziehbar auf dem Solisten, der Orchestereinsatz erfolgt dynamisch, aber gleichzeitig rund. Das Aufpolieren von Stereo auf Dolby Pro Logic II gelingt feinfühlig, das Raumgefühl wirkt authentisch und gleichmäßig. Unschöner Hall wird vom RX-V573 nicht verbreitet. Der Eindruck tiefer und subtiler Räumlichkeit ist allgegenwärtig. Den Auftakt von Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ managt der Yamaha mit Bravour – wer kein Musik-Kenner ist, wird kaum einen so preiswerten AV-Receiver als Wiedergabemaschine vermuten. Kaum ein Parameter macht das Können des 573 deutlicher als die gekonnte Durchzeichnung der Violinen: So luftig und klar, aber gleichzeitig so harmonisch – kein Zweifel, der RX-V573 wird der Konkurrenz „ordentlich einheizen“. Auch die Orchestereinsätze begeistern – mit Schwung und tadelloser Impulstreue werden diese wiedergegeben. Präzise wird der aktive Subwoofer angesteuert, nie mischt sich der Bassist störend ins Geschehen ein. Den Aufbau des Stücks stellt der RX-V573 allzeit in überzeugender Manier zur Schau: Klassik-Liebhaber mit weniger Budget können hier getrost zugreifen. Und mit dem RX-V473, in den wir ebenfalls reinhören konnten, kann man sogar nochmals glatte 100 EUR sparen, wenn 5 Endstufen reichen: Ansonsten sind sich die beiden AV-Receiver sehr ähnlich.

Mit „härterer“ Gangart kommt der 573 ebenfalls sehr gut zurecht. Bei „Heart to Heart“ (Talla 2 XLV vs. Sean Tyas - Sean Tyas Remix) wird der kraftvolle Bass impulstreu und präzise zum aktiven Subwoofer weiter geleitet. Die Effektausbreitung ist homogen, alle klanglichen Anteile lösen sich sehr gut von den Lautsprechern. Der Dolby PLIIx Music Modus beweist auch hier wieder seine hohe Qualität – die gleichmäßige, saubere akustische Ausbreitung zeugt von hochwertiger Integration. Das „Equinoxe IV“ Remix von DJ Quicksilver hat Punch und Dynamik – so wie es der „Clubber“ mag. Gleichzeitig aber agiert der 573 präzise, so dass kein vordergründig-effekthaschender Gesamteindruck entsteht. Man ruhig genauer hinhören, der RX-V573 gibt auf gepflegte Art und Weise Gas und verbreitet eine glaubwürdige Räumlichkeit, die weiterhin klar die Frontkanäle fokussiert und keine unrealistische Front-Rear-Balance schafft.

Auch die Stereoqualitäten des RX-V573 sind zu loben. Bei der Paul Potts-Interpretation von „Time To Say Goodbye“ stellt der AV-Receiver die Stimme prima in den Raum – natürlich kann der sehr ambitionierte Anwender keine überragende Einbindung vokaler Details erwarten. Wer einen AV-Receiver möchte, der auch im Stereobetrieb hohe Maßstäbe erfüllt, hat die Möglichkeit, z.B. zum RX-A3010 zu greifen. Für normale Bedürfnisse reicht das problemlos aus, was der RX-V573 offeriert – „Don’t Be So Shy“ von Moti Special, immer wieder gern gehört auf 80er Jahre Parties oder Ü-30-Veranstaltungen, erfreut mit dynamischer und gleichzeitig homogener Gesamtwiedergabe mit guter Herausarbeitung der vokalen Präsenz. 

Mit Filmton kommt der AVR ebenfalls sehr gut zurecht. Bei der Blu-ray von „Captain America“ kann sich der 573 prima „austoben“. Stimmen werden hierbei sehr gut ins Gesamtgeschehen eingebunden. Sie sind allzeit klar verständlich, sind aber nie überpräsent. Wir merken auch bei der Filmtonwiedergabe die „neuen Zeiten“ bei Yamaha: Der Klang ist grobdynamisch nach wie vor ausgezeichnet, aber der Hochtonbereich, auch bei Effektsalven, ist weniger aggressiv und schneidend. Trotzdem ist die Detaillierung bei der Wiedergabe hoher Frequenzen prima – deutlich über dem Level eines lediglich 499 EUR kostenden Gerätes. Es ist sehr schwierig, aktuell Vergleiche anzustellen – gemäß unseren ersten, ausführlichen Eindrücken notieren wir, dass ein letztjähriger Pioneer VSX-921 nicht ganz so fließende Übergänge schafft und etwas härter agiert. Effekte präsentiert uns der RX-V573 praktisch ebenso druckvoll – wir würden beinahe sagen, Yamaha ist eine richtig gute, voll praxistaugliche Gesamtabstimmung geglückt, auch der Onkyo 7.2 AV-Receiver TX-NR609 vom letzten Jahr, schon sehr homogen aufspielend, schafft nicht ganz diese harmonische Leichtigkeit des 573 – beeindruckend. Vergleichen wir mit dem brandaktuellen Onkyo 5.1 AV-Netzwerkreceiver TX-NR414, stellt sich eine andere Gewichtung als früher heraus: Der Onkyo kommt, trotz leichter Tendenz zum Samtigen, analytischer daher als der emotional auftretende, aber trotzdem den Klang nicht verbiegende Yamaha RX-V573. 

Der RX-V473 versteht sich darauf, durch den stimmigen Klang Akzente zu setzen – ganz wie der RX-V573. Bei der Stereowiedergabe punktet er bei Mike Oldfields „Moonlight Shadow“ mit hoher Spielfreude und einem glaubwürdigen Bühnencharakter. Gerade die Weite der virtuellen Bühne wirkt authentisch. Natürlich darf man keine Detaillierungs-Wunderwerke erwarten, aber das Gebotene ist alles andere als oberflächlich-nett. Es ist durchaus Tiefenwirkung vorhanden, die sich auch in der guten Stimm-/Instrumentaltrennung zeigt. 

Sehr gut funktioniert nicht nur AirPlay, das haben wir beim RX-V573 schon ausprobiert, sondern auch das Streaming von Musik von einem Android Smartphone (Yamaha Music Play), in unseren Testreihen das Motorola Smartphone RAZR XT910. Wir haben beim RAZR einfach den Musik-Player angewählt, den Titel ausgesucht und über die Android Optionen-Taste „auf anderem Gerät wiedergeben“ aktiviert. Der Yamaha tauchte dann nach kurzer, erfolgreicher Suche als für die Wiedergabe mögliches Gerät auf. Beim Yamaha wählten wir den Eingang „Net – Server“ – und schon ging es los, dank Compressed Music Enhancer und PLII Music in richtig guter Qualität: Alexandra Stans „Mr. Saxobeat“ kam kraftvoll und lebendig heraus, mit zupackendem Bass und dynamischen Vocals. Auch der Trance-Klassiker „Someday“ von den DJs@Work donnert mit beachtlichem Nachdruck durch den Hörraum. Die deutlich fundiertere, räumlichere und tiefer gehende Wiedergabe ist Verdienst des Music Enhancers. 

Bei der Filmtonwiedergabe liegt der 473 gleichauf mit dem 573 – schließlich haben beide AVRs auch sehr ähnliche Endstufeneinheiten, nur verfügt der 573 über 7, der 473 über 5 eingebaute Endstufen. Mit sehr gutem Raumgefühl und umfassender Effektwiedergabe ist bei „Transformers 3“ besonders der Sci-Fi DSP-Modus sehr empfehlenswert. Das Gefühl an nachdrücklicher Weitläufigkeit kommt tadellos heraus. Auch der Music Score wird emotional und mit Wucht wiedergegeben. Bei der Detaillierung merkt man schon die Preisklasse – aber für den günstigen Kaufpreis kann man beim 473 kaum ernsthafte Kritik anbringen. Auch bei „Captain America“ spielt er sich in die Herzen der Zuhörer: Der aktive Subwoofer wird exakt angesteuert und sehr stimmig eingebunden. Stimmen sind sorgfältig ins tonale Gesamtgeschehen eingebaut und wirken nicht aufgesetzt. Hier hat Yamaha einen Schritt nach vorn gemacht, die Stimmdarstellung der 2012er Generation hat hörbar gewonnen. Massive Effektkombinationen bereiten dem RX-V473 auch bei deutlich erhöhter Lautstärke kaum Probleme. Er neigt nicht zum Komprimieren der Dynamik und offeriert nach wie vor einen souveränen, stabilen Klang. Die Flammenwerfer kommen bedrohlich und atmosphärisch dicht heraus, ebenso die diversen Schusswechsel. Der Trailer zu „Cowboys and Aliens“ besticht durch die kräftige Wiedergabe, der 473 präsentiert sich ebenso wie der 573 deutlich wuchtiger und nachdrücklicher als früher – ohne aber unschön „eckig“ und übertrieben zu klingen. Die Gesamtwiedergabe ist in sich schlüssig, auch im actiongeladenen Trailer.

Natürlich haben wir uns auch den „Preis-/Leistungs-König“ RX-V373 angehört. Er macht bei „Captain America“ einen guten Eindruck. Zwar wirkt das Gesamtgeschehen akustisch nicht so plastisch wie bei den größeren Modellen, aber er entfaltet eine gute Räumlichkeit. Auch die Pegelfestigkeit ist prima, die Hybridendstufe schafft aber nicht so kräftige Lautstärken wie die diskreten Endstufeneinheiten in RX-V473 und RX-V573. Für das kleine Wohnzimmer-Surroundsystem aber eignet sich schon der 373 sehr gut – er offeriert einen deutlich besseren Sound als viele Blu-ray-Receiver, die zwar kompakter sein mögen, aber nicht unbedingt klanglich Freude bringen. Auch der Trailer zu „Mission Impossible – The Phantom Protokoll“ kommt tadellos heraus. Stimmen erscheinen auch beim kleinsten Yamaha AVR sorgfältig akzentuiert, wenngleich die beiden größeren Modelle vokale Einzelheiten noch besser betonen. Auch gelingt bei 473 und 573 die Trennung zwischen Music Score und Filmgeschehen noch besser. Effekte scheinen noch mehr Tiefe zu haben, wobei sich die Aktivierung des „Adventure“ DSP-Programms schon beim 373 durch etwas mehr Ausdruckskraft und eine bessere Verteilung der Räumlichkeit im Detail bemerkbar macht. „Sci-Fi“ eignet sich für „Transformers 3“ besonders gut: Die Mondlandung, zu der man plötzlich eine andere Sichtweise bekommt, wird auch bezüglich kleinerer Effekte wirklich überzeugend dargestellt. Für einen AVR der Preisklasse bis 300 EUR kann man hier ohne Zweifel zufrieden sein. Auch der Music Score präsentiert sich weitläufig eingearbeitet.

Selbst der Stereobetrieb offenbart keine größeren Schwächen: „Moonlight Shadow“ von Mike Oldfield klingt sehr angenehm und klar, nur die Stimmpräsentation könnte etwas präziser sein, hier merkt man dann doch den einfacheren Aufbau des 373. Lebendig tritt der „Kleine“ aber in Erscheinung, im Vergleich zu 473 und 573 erscheint er eine Spur heller. Poliert der 373 mittels Dolby PLII Music auf, ist die empfundene Räumlichkeit realistisch und gut ausbalanciert. Störender, unnatürlicher Hall tritt praktisch gar nicht in Erscheinung. 

Fazit

7.1-Talent: RX-V573

Wenn 5.1 ausreicht: RX-V473

Gelungener Einstieg: RX-V373

Yamaha ist mit der 2012er AV-Receiver-Generation ohne Zweifel ein guter Wurf geglückt. Jedes Gerät kann überzeugen und hat demnach seine Daseinsberechtigung. Der kleine RX-V373 bietet eine wirklich gute Ausstattung zum kleinen Preis und klingt trotz des einfachen Aufbaus richtig gut. Er eignet sich somit für den qualitätsbewussten Einsteiger und wird bestimmt im Handel oft für Bundling-Aktionen genutzt. Der RX-V473 ist für alle der richtige AV-Receiver, die eine sehr gute Klangqualiltät, Netzwerkfunktionen und einen sehr fairen Kaufpreis fokussieren. Mit diskreter 5-Kanal-Endstufe antretend, ist er die richtige Wahl für denjenigen Käufer, der keine 7.1 Konfiguration betreibt und auch keine Zone B beschallen oder Bi-Amping bewerkstelligen möchte. Der RX-V573 ist akustisch wie der 473 ausgelegt, tritt aber mit 7 Endstufen an und ist ein idealer Einstieg ins „richtige“ Heimkino-Business – der 573 macht sich auch im kleinen dedizierten Heimkino gut und gefällt mit seinem souveränen, angenehmen und kräftigen Sound. Alle drei Yamaha AVRs punkten mit den wie gewohnt tadellosen DSP-Programmen, insbesondere die „Movie“ Programme Spectacle, Adventure und Sci-Fi gefallen uns sehr gut. Bei allen Modellen ist die Verarbeitung Yamaha-typisch tadellos, allerdings missfallen uns die Klemmanschlüsse für Center und Surround beim 373. Wir wissen, dass Kostendruck herrscht, aber zumindest für den Center hätte noch ein Schraubterminal drin sein müssen. Nichts besonderes sind die Fernbedienungen. Sie gehen absolut in Ordnung, setzen aber keine Glanzpunkte. Dass es das grafisch übersichtlich und schlicht gestaltete OSD sogar in deutscher Sprache gibt, ist sehr zu loben.

Preview: Carsten Rampacher
Datum: 11.04.2012