XXL-TEST: Toshiba 55ZL2 - Die große 3D-Freiheit ohne Brille?

23.04.2012 (sw/phk/cr)

Einführung

Jeder Hersteller rühmt sich mit Innovationen - aber nur wenige davon sind auf den ersten Blick ersichtlich und wecken großes Interesse in der Öffentlichkeit. Ein solches Gerät, das weltweit die Massen bewegt, ist der Toshiba 55ZL2  - der erste und bislang einzige Fernseher, der die 3D-Wiedergabe ohne Brille ermöglicht und in Serie produziert wird. Der 7999 EUR kostende 55-Zöller ist am Start mit der ultraschnellen CEVO Engine und mit einer Displayauflösung von 3840 2160 Pixeln. Er verfügt über die Bild-Modi AutoView, Dynamisch, Spiel, Movie, PC und Standard, darüber hinaus gibt es die speziellen Bildfelder Hollywood Night und Hollywood Day. Nutzt man den optional erhältlichen Sensor zur automatischen Kalibrierung, steht dafür der Modus Hollywood Pro zur Verfügung. 

Die Bildschirmdiagonale beträgt exakt 139 cm,  die Helligkeit wird mit 450 cd/m2 angegeben. Der dynamische Kontrast: 9.000.000:1. Die Reaktionszeit (Grexy to Grey) beträgt 5 ms. Der Betrachtungswinkel wird von Toshiba mit 178 Grad angegeben. Der Toshiba verfügt auch über eine 2D zu 3D Konvertierung, diese Konvertierung ist überdies mit einer Tiefensteuerung ausgestattet. Natürlich kommen nur modernste Bildverbesserer zum Einsatz: Die 88 Hz Active Motion Rate (AMR) als leistungsfähiges Frame-Interpolationsverfahren garantiert flüssige Bewegungen und hohe Bewegungsschärfe. Resolution + sorgt - bei entsprechendem Betrachtungsabstand - für Quasi HD-Feeling beim Betrachten von SD-Inhalten. Hinzu kommt "Network Resolution +" für bestmögliche Bildgüte bei komprimiertem Bildmaterial von Netz-Quellen. Es gibt mit Standard und Sanft zwei 24p-Modi. Die Experteneinstellungen umfassen die schon erwähnten drei Hollywood-Bildmodi (Pro, Nacht, Tag, ein 3D-Farbmanagement, Graustufen- und Gammakorrektur, RGB-Filter (RGB Only-Modus), ein integriertes universell einsetzbares Testbild sowie eine 601/709 Farbdecoding-Umschaltung für perfekte Wiedergabe des jeweiligen Farbraums.

Natürlich ist ein HD-Tuner für DVB-C/DVB-S/DVB-T mit an Bord. Die Anschlusssektion umfasst unter anderem 4 x HDMI (1.4, mit ARC) hinten, zudem ist der TV MHL-kompatibel. Dank Toshiba INSTAPORT gibt es keinen störenden Handshake mehr beim HDMI-Quellwechsel. 2 USB-Terminals und auch ein Anschluss für die direkte Verbindung mit einem aktiven Subwoofer sind vorhanden. 

Die Audio-Abteilung ist ausgestattet mit Audyssey EQ für optimalen Klang unter den Rahmenbedingungen bei einem Flachbildschirm, hinzu kommen Virtual Surround Sound, Dolby Volume für gleichbleibende Lautstärke unabhängig von der Lautstärke der eingespeisten Signalquelle, Sound Navi sowie einer Gesamt-Musikleistung von 2 x 10 Watt. Für die Wiedergabe tiefer Frequenzen gibt es auch einen extra Subwoofer. 

Der TV hat einen Videotext mit 500 Seiten Speicher und eine 8 Tage-Programmzeitung (Electronic Program Guide, EPG). Viel wichtiger heutezutage sind die verschiedenen Smart TV- und Netzwerk-Funktionen. Beim ZL2 zu nennen wäre die USB Video Recording-Funktion, eingebautes WLSN-Modul mit WPS, ein DLNA-Zertifikat für einfaches Streaming, ein Windows 7-Zertifikat für problemlose Zusammenarbeit mit Win7-basierten PCs sowie verschiedene Internet-Inhalte (Toshiba Places mit verschiedenen Schwerpunkten wie News und Social Media). HbbTV ist ebenso mit an Bord wie Toshiba App Connect. Über USB werden JPEG, MP3, MP4, AVCHD, AVCHD Lite, mts, m2ts, H.264, MPEG2-PS, mpg, mpeg, MPEG2, MP4, mp4 und m4v als Datei-Formate und Datei-Endungen akzeptiert - so weit die Werksangaben. 

Anschlüsse

Anschlüsse in der Übersicht

Tuneranschlüsse, Scart, RGB-PC-Anschluss Audio (mittels Adapter)

Der 55ZL2 verfügt über 4 HDMI™ 1.4 (Hinten) Eingänge und auch über MHL zur Verbindung z.B. mit einem MHL-tauglichen Mobiltelefon. Die HDMI Terminals unterstützen auch ARC (Audio Return Channel) und HDMI-CEC - beispielsweise zum Nutzen von Regza Link. Weitere Buchsen, teils nur mit Adapter zu nutzen: LAN, Komponente (über 3,5 mm Adapter), Scart (über 3,5 mm Adapter), LAN, Analog Audio-Cinch, PC-Eingang, digitaler Audioausgang, Subwoofer-Vorverstärkerausgang, 3,5 mm Kopfhörerausgang, 2 x USB, auch für Personal Video Recording. Ein WLAN-Modul mit WPS ist eingebaut. Dank Toshibas INSTAPORT-Technologie entfällt der lästige, weil zeitraubende Handshake beim Wechsel der HDMI-Quelle. 

Verarbeitung

Der 55ZL2 ist gut verarbeit - große Opulenz aber sucht man vergeblich. Der komplette TV besteht aus Kunststoff, der Fuß sieht schick aus und passt gleichzeitig gut zum Gesamtdesign des TVs. Die Spaltmaße am Gehäuse sind gering, die Anschlüsse präsentieren sich fest sitzend und sauber eingepasst. Die mitgelieferte Fernbedienung kennen wir in nahezu identischer Form von anderen aktuellen Toshiba TV-Modellen. Zum Betriebsgeräusch: Dadurch, dass viele Lüfter die aufwändige Technik in gesunden Temperaturregionen halten, ist das Betriebsgeräusch gut zu hören und in leisen Filmsequenzen ist das Surren der Lüfter etwas störend. Trotz der Kühlung wird der ZL2 während des Betriebes ziemlich heiß.

Bedienelemente am TV

Fernbedienung im aktuellen Toshiba-Layout

Finish mit geringen Spaltmaßen

Elegantes Design

Standfuß von hinten

Standfuß von vorn

Rückseite mit Lüftern

Menüs

Elegantes Basismenü

Präferenzen

Aufnahmeeinrichtung für Personal Video Recording

Personal TV Setup für bis zu vier Personen, die z.B. eine bevorzugte Lautstärke als Voreinstellung ablegen können

Personal TV Setup

Regza-Link nutzt das HDMI CEC Protokoll und ermöglicht die Steuerung einer kompletten AV-Kette mit nur einer Fernbedienung

Netzwerkeinbindung kabelgebunden oder drahtlos möglich

Netzwerktest

Netzwerkgeräte-Setup

Systeminstallation

Tunerauswahl

Suchlauf

Das Grundmenü ist unterteilt in: Funktion (Submenüs Aus-Timer, Bilderrahmen, Uhr), Setup (mit den Untermenüs Systeminstallation, Bild, Ton, Präferenzen), TV-Programm (mit den Untermenüs TV-Programm, Genre-Suche, Bibliothek), Mediaplayer (Media Player Setup, Foto, Film, Musik) sowie angeschlossener Fernseher (Internetfunktionen: Toshiba Places und direkter Zugriff auf Youtube). Die Untermenüs sind grafisch schlicht, aber gut ablesbar. Unter „Systeminstallation“ findet man auch die Suchlauffunktion für die eingebauten verschiedenen Tunereinheiten. 

Multimedia

Zunächst wählt man den Medien-Wiedergabetyp – Musik, Foto oder Film – aus und erhält im nächsten Schritt eine Auswahl der verfügbaren Media-Supplier, also Server, PCs und USB-Medien, die mit dem TV verbunden sind. H.264/AVCHD-Dateien spielt der ZL2 bei den Videoformaten ab, auch in FullHD. MP4-Dateien werden ebenfalls vom ZL2 dargestellt. Filme, die mit AAC-Tonspur unterlegt sind, können mit Ton wiedergegeben werden. DivX-avi gibt der ZL2 wieder, genauso Quicktime und WMV, beides auch in HD. MKV wird in SD und auch in HD wiedergegeben. Somit fehlt kein aktuelles Format – der ZL2 spielt alles, was von Relevanz ist, ab, wenn es um Videoformate geht. Der ZL2 reagiert auf Eingabebefehle zum Abspielen von Medien mit befriedigender Schnelligkeit. Größere Dateien brauchen natürlich deutlich länger, während kurze Filmtrailer rasch geladen werden. MP3 und m4a-Musikdateien werden vom ZL2 wiedergegeben. FLAC-Dateien werden nicht abgespielt. Komischerweise wollte er unsere Test-Audio-AAC-Datei nicht abspielen, obwohl er bei Videos mit AAC-Ton keine Probleme hatte. JPEG-Fotos werden ohne Probleme dargestellt. Integriert in den ZL2 ist auch die Smart TV-Plattform „Toshiba Places“. Sie ist unterteilt in: Konten und Einstellungen, Meine Lieblings-Services, TV Place, Video Place, Music Place, Social Place und Game Place. 

Übersicht

TV Place

Video Places

Music Place

News Place

Social Places

Game Places

Bei den einzelnen Menüs finden sich folgende Punkte: Bei Games Place ist aktuell nur „Funspot“ vorhanden, hier kann man sich Spiele für den TV herunterladen. Momentan sind nur vier Games vorhanden (Rockswap, Chess, Sudoku, Dracula’s Coffin) – das ist noch nicht besonders üppig. Beim News Place sind euronews, France 24, Meteonews sowie die Golem IT News vorhanden, hier ist die Auswahl ebenfalls noch nicht besonders groß. Der Social Place ist unterteilt in meine Favoriten, markierte Videos, den Posteingang für Nachrichten (wenn man ein Konto aktiviert hat), an Diensten gibt es Facebook, Twitter, Meine Bilder/flickr und Meine Videos/Dailymotion. Wer sich wundert, dass Youtube nicht erscheint – direkt, wenn man die Funktion „angeschlossener Fernseher“ im Basismenü auswählt, bekommt man neben Toshiba Places auch einen direkten Zugang zu Youtube angeboten. Weiter geht es in den verschiedenen „Places“. Bei den Music Places kann zwischen iConcerts und AUPEO! Personal Radio gewählt werden. Bei iConcerts kann man sich Konzerte zum Anschauen/Anhören über den TV kaufen. Vor dem Kauf muss man einen Account einrichten bzw. die Daten zu einem bestehenden Account eingeben. Bei den „Video Places“ finden sich die Online-Videotheken Maxdome und Acetrax, des Weiteren Viewster , Youtube ist hier nochmals zu finden, ebenso Dailymotion. Woomi , Cartoon Network und Arktis sind als weitere Apps verfügbar. Bei den TV Places gibt es derzeit Arte+7, euronews und France 24. Bei „meine Lieblingsservices“ können Favoritenlisten erstellt und editiert werden. Bei „Konten und Einstellungen“ kann man die bevorzugte Sprache wählen, ebenso eine externe Tastatur ansteuern, Konten erstellen, ändern sowie löschen und das Konto verwalten. Letzter Punkt sind „Kontakte und Einladungen“. 

Testequipment
Bild

Technologie

Kernstück der Technologie im 55ZL2 ist eine Flüssigkristallschicht, die dem eigentlich bildgebenden Panel vorgelagert ist. Diese zusätzliche Schicht dient zur Linsenbildung, um Glassfree 3D zu ermöglichen. Die Maßnahmen, um einen sehr guten Effekt zu erreichen, umfassen neben der eingangs erwähnten Quad HD Auflösung auch zwei Prozessoren mit je 7 Kernen – sozusagen „Dual Cevo“. Es gibt insgesamt 5 Betrachtungszonen, pro Betrachtungszone sind 9 Views möglich. Wegen der 9 Views : Es entsprechen 1 Pixel im normalen Bild 9 Pixel im 3D-Bild. So bleiben von den 3840 Pixel horizontaler Auflösung noch 3840:3 = 1280 Pixel übrig, von den 2160 Pixeln vertikaler Auflösung noch 720 Pixel, so dass die Gesamt-3D-Auflösung pro View bei 1280 x 720 Pixel (für die komplette Anzahl von 9 Views) und somit bei HD ready liegt. Vorbei sind damit die Zeiten, in denen Glassfree 3D als großen Nachteil die geringe Auflösung ins Feld führen musste.  Eine eingebaute Kamera überprüft den Sitzabstand der Zuschauer und legt die Lichtprojektion optimal fest. Diese Funktion geschieht automatisch durch einfachen Knopfdruck auf der Fernbedienung und kann beliebig oft durchgeführt werden. Für das optimale Sehen ist allerdings ein Minimal-Abstand zwischen den Zuschauern einzuhalten und man sollte auf identischer Höhe sitzen. Wer alleine 3D sehen möchte, kann auch eine manuelle Justierung durchführen und die optimale Einstellung ohne Kamera festlegen.

Neues Glassfree 3D Arbeitsprinzip mit Flüssigkristalldisplay

Verbesserte Kompensation von Bewegungen der Zuschauer

Direktes Licht zu verschiedenen Blickwinkeln

Normale Multi-View-Methode

Toshiba-Prinzip, 9 verschiedene Perspektiven, ein Shifting von Bild zu Bild mit 6,5 cm Abstand

Integral Imaging

Face Tracking um die Glassfree 3D Viewing Zone zu kalibrieren

Mittels der eingebauten Kamera wird ein Face Tracking gemacht. Für die Gesichtserkennung findet die Kamera heraus, wo sich eine Person im Raum befindet. Der nächste und der weiteste Abstand der Personen müssen erkannt werden. 

Exaktes Tracking mittels Kamera

Für mehrere Betrachter problemlos geeignet

Aus einem Originalpixel werden 9 Glassfree 3D-Pixel

Mapping

Display Basic Check powered by

Über den Display Basic Check

Als Basis für den Display Basic Check, dient die sehr flexible Bildkalibrierungs-Software "Calman", aktuell Version v4.5. Als Sensor kommt der SpectraCal C6 zum Einsatz. Damit auch korrekt gemessen wird, ist eine spezielle Blu-ray mit Calman-Testbildern nötig, die wir zum Test in den BD-Player einlegen. Auf dieser sind die Testbilder, die für die Messungen gebraucht werden, enthalten. Vorteil von Calman ist, dass man sich sogenannte "Workflows" selber programmieren kann, die individuell auf das jeweilige Aufgabengebiet abgestimmt sind. So wird nur das gemessen, was auch benötigt wird, das ist gut für effizientes, schnelles Arbeiten. So kann der "Display Basis Check" hervorragend in die Testarbeit eingebunden werden. Der Display Basic Check umfasst die folgenden Parameter:

  • Gamut (Farbraum)/Weißpunkt
  • Farbdecoding
  • Farbtemperatur
  • Gamma

Digital Video Essentials HD Basics

Zusätzlich kommen noch Testbilder zum Thema Bildhelligkeit (Pluge), Farbdecoding, Bildschärfe, Kontrast und Scaling von der DVE - HD Basics von Joe Kane Productions hinzu.

Grundkalibrierung

TPA-1

Zunächst treffen wir eine Auswahl das Bildfeld betreffend.  Das Bildfeld Hollywood Pro offeriert in Verbindung mit dem optional bei Toshiba erhältlichen Bildkalibrierungssensor hervorragende Möglichkeiten, ein neutrales, hochwertiges Bild zu erhalten. Der SensorTPA-1 (Toshiba Picture Analyzer) sorgt für eine automatische Bild-Kalibrierung. Voraussetzung ist, dass das Bildfeld Hollywood Pro aktiv ist. Drei Schritte werden in der Auto-Kalibrierung abgehandelt: Farbtemperatur, Graustufen- und Gamma-Optimierung sowie die Kalibrierung des Farbraums. Der Sensor wird mittels USB an den TV angeschlossen. Bei der Farbtemperatur kalibriert der Sensor den Toshiba auf den D65 Punkt (6500 Kelvin). Dank der Cevo-Engine kann der gemessene Wert mit den Referenzdaten in den integrierten Look Up Tables (LUT) verglichen werden und justiert die Parameter, die von den Referenzdaten abweichen. Auch bei der Graustufenmessung und der Gammakorrektur wird ähnlich vorgegangen, so dass die Vorgabe - ein Referenz-Studio-Monitor hinsichtlich der Bildgüte - in der Praxis erfüllt wird. Der Endkunde kann den Sensor - wenn er Vorkenntnisse hat - selber erwerben und die Messung durchführen, oder dies seinen Händler machen lassen, so dass der TV dann im Hollywood Pro Modus ein perfektes Bild hinsichtlich der Übereinstimmung mit internationalen Normen zur Bildkalibrierung bietet. 

Nach erfolgter Kalibrierung sind die Erfolge deutlich zu sehen: Hollywood Pro wirkt am natürlichsten,  wer sich die Kalibrierung sparen möchte, kann auch Hollywood Tag/Nacht verwenden. Je nach Stärke des externem Lichteinfalls empfiehlt sich das Tag- oder Nachtprogramm. Die übrigen Bildfelder sind allesamt zu kalt, bei "Dynamisch" ist das Blau überdurchschnittlich stark im Bild enthalten, auch Autoview wirkt noch ein wenig zu kalt.

Überblick über den Video-EQ des ZL2

Hervorragende Hollywood-Bildmodi

Grundparameter, zusätzlich erweiterte Bildeinstellungen und Expertenbildeinstellungen

Erweiterte Bildeinstellungen

Active Vision 800 für optimierte Bewegungswiedergabe

Expertenbildeinstellungen

Eingebautes Testbild

RGB Only Modus

Weißabgleich

  • Bildmodi: Hollywood Tag, Hollywood Nacht, Hollywood Pro, Spiele, PC, AutoView, PC, Standard, Dynamisch
  • Grundeinstellungen: Panelhelligkeit, Kontrast, Helligkeit, Farbe, Farbton, Schärfe
  • Erweiterte Bildeinstellungen: ColourMaster, ist dieser eingeschaltet, kann man Farbton, Sättigung und Helligkeit für Primär- und Sekundärfarben einstellen. Des Weiteren gibt es einen Regler für die Farbtemperatur (von 0 bis 10), Einstellung des automatischen Helligkeitssensors (Steuerpegel), LED Backlight Steuerung (wird diese aktiviert, wird Pro LED 32 (32 Cluster) aktiviert, präzise Local Dimming Funktion), Schwarz/Weiß-Level, Gammaeinstellung (- 15 bis + 15, sehr fein), Rauschunterdrückung (MPEG + DNR), Resolution + (in Stufen von 1 bis 5 einstellbar), Slant Line Smoother (ein/aus, Übergänge der Perspektiven sollen besonders fließend sein, dadurch wird allerdings etwas 3D-Intensität eingebüßt). Noch vorhanden ist Active Vision M800 (nur für 2D-Betrieb, besonders flüssige und scharfe Bewegungen), Motion Detection Range (Verbesserung der Bewegungswiedergabe, auch für 3D geeignet), 3D-Judder Verminderung.
  • Experten-Bildeinstellungen (nur für 2D): Eingebautes Testbild, RGB Filter (RGB only Schaltung), Farbdecoding, Weißabgleich sowie Farbkalibrierung (mittels optionaler Messsonde TPA-1 kann hier eine perfekte Kalibrierung vorgenommen werden)

3D-Einstellungen

Bei den 3D-Einstellungen offeriert der 55ZL2 auch verschiedene Programme (Standard, Natur, Sport, Aufführungen, Overlay Text). Die 3D-Funktionen umfassen 2D zu 3D-Umwandling, eine 3D-Tiefensteuerung, Intelligent 3D und 3D Resolution +.

Testbilder

PLUGE: Die Helligkeitseinstellung ist schon recht ordentlich, man kann die Helligkeit aber getrost bis +6 anheben, bevor der äußere Unterschwarz-Balken zum Vorschein kommt. Höher als 6 sollte man aber nicht gehen. Der Schwarzwert erscheint sehr gut, die Gleichmäßigkeit bei der Helligkeitsverteilung ist ausgezeichnet. Es sind kaum Hot Spots zu erkennen. 

Reverse Grey Ramps & Steps: Der ZL2 bietet eine hervorragende Kontrastdarstellung mit dem Bildfeld "Hollywood Pro". Auch im Überweiß und Unterschwarz wird ausgezeichnet differenziert. Lediglich beim Unterschwarz ist leichtes Clipping zu sehen. Von dynamischen Optimierern, die im Hollywood Pro Mode ohnehin deaktiviert sind, ist abzusehen, lediglich die LED Backlight Steuerung kann zugeschaltet werden.

Farbdecoding: Das Farbdecoding scheint dem ZL2 exzellent zu gelingen. Der Farbfilter ist in den Expertenbildeinstellungen zu finden, Rot Gelb und Blau kann einzeln abgeschalten werden. Eine minimale Abweichung ist bei Rot festzustellen, dies ist aber kaum erwähnenswert.

Overscan-Testbild: Standardmäßig ist beim ZL2 im Bildfeld Hollywood Pro das Seitenverhältnis auf "Breitbild" eingestellt. Um eine pixelgenaue Darstellung zu erreichen, öffnet man mit der Quick-Taste auf der Fernbedienung das Quick-Menü und wählt unter Bildgröße den Punkt "Nativ" aus.
Die Schärfe ist im Waagepunkt "0" exzellent eingestellt und kann von -50 bis +50 sehr fein und effektiv eingestellt werden. Bei 0 bietet der ZL2 den idealen Film-Look, selbst Schärfefanatiker sollten aber den Wert 1 nicht überschreiten, da sonst Doppelkonturen auftreten.

Messungen

Saubere Einhaltung der korrekten Farbtemperatur

Hier sichtbar im Balkendiagramm

Gammakurve

Der ZL2 ist etwas zu dunkel

Gamut Luminance

HD-Farbraum und Weißpunkt

RGB Balance

Unsere Messungen zeigen, dass der 55ZL2 die Farbtemperatur unabhängig von der Bildhelligkeit stets auf gleichbleibendem, nahezu perfekten Niveau hält. Die Abweichung am Anfang bei 10 Prozent Bildhelligkeit ist auf die Beschaffenheit des Sensors zurück zu führen - dies gilt im Übrigen auch für die anderen Messreihen. Der Weißpunkt wird ebenfalls exzellent getroffen - so gute Messwerte hatten wir bislang nur sehr selten. Die RGB-Balance weist ebenfalls kaum Schwächen auf - hervorragend. Der HD-Farbraum wird das meiste sehr gut getroffen, nur Rot und Cyan liegen nicht ganz exakt im definierten Raum. Nicht ganz perfekt sind Gammakurve und Gammapunkt - der 55ZL2 ist etwas zu dunkel. Die Helligkeit der einzelnen Farben in Abhängigkeit der Referenz-Helligkeit von Weiß zeigt, dass Rot, Cyan und Blau etwas zu hell sind, Grün, Magenta und Gelb hingegen minimal zu dunkel. 

Bildeindrücke 3D-Blu-ray, natives Material

3D-Blu-ray, Rapunzel, neu verfönt, ab Filmbeginn: Rapunzel zeigt eine sehr gute 3D-Performance, darum eignet sich dieser Film tadellos, um nachzuprüfen, wie sich „3D ohne Brille“ anfühlt. Insgesamt erscheinen Farben durch die Linsenschicht vor dem Bildschirm nicht ganz so satt und intensiv, wie man es sonst gewohnt sind. Sie wirken etwas indirekter. Als zu Beginn des Films die Himmelslaterne aufsteigt, sieht man nur leichtes Ruckeln in der Bewegung. Als in der dunkeln Nacht der Turm, in dem Rapunzel eingesperrt ist, erstmals auftaucht, hebt er sich plastisch von den Felsen im Hintergrund ab. Kleinere Kontrastunterschiede arbeitet der ZL2 richtig gut heraus. Manchmal allerdings wirkt das Bild etwas zu dunkel. Als Pascal auf dem Fensterbrett vor einem Blumentopf sichtbar wird, sind die verschiedenen Bildebenen sehr gut auseinander zu halten. Manchmal allerdings tritt folgender Effekt auf: Vorn im Bild sieht der Betrachter einen gelungenen, auch natürlich erscheinenden 3D-Effekt, der Bildhintergrund aber verschwimmt dann leicht – gerade dann, wenn in den vorderen Bildebenen Bewegung herrscht – und wird etwas unscharf. Als man sieht, wie Rapunzel ihr Wandgemälde vervollständigt, überzeugt der ZL2 mit einer feinen, genauen Detailwiedergabe. Als Flynn Ryder sich in die Halle abseilt, erscheint die gebotene Räumlichkeit sehr echt. Allerdings wirkt der Bewegungsablauf etwas ruckelig. Sehr schön eine kleine Sequenz kurz darauf, als Rapunzel den bordeauxfarbenen Vorhang zuzieht, hinter dem ihr Wandgemälde ist: Scharf, klar und plastisch wirkt das Bild. Als Gothel und Rapunzel gemeinsam vor dem Spiegel stehen und man durch den Spiegel den Raumhintergrund sieht, fühlt sich der Zuschauer wie mitten im Geschehen. Das Innere des Turms wird scharf und detailreich wiedergegeben. Nur, wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man an der Schärfe kleinerer Muster und Details, dass der ZL2 im 3D-Betrieb „nur“ HD-ready an Auflösungsvermögen bereit stellt. Aus gewissem Betrachtungsabstand fällt dies aber kaum auf. Wer auf einen Polarisationsbrillen-basierten 3D-TV setzt, muss sich sogar mit einer nochmals niedrigeren Auflösung zufrieden geben. Da beim Polbrillen-3D-TV das getrennte Bild für rechtes sowie linkes Auge simultan produziert wird, das Panel aber nur FullHD Auflösung schafft, stehen für linkes und rechtes Auge nur SD-Bilder zur Verfügung. Selbst beim Polfilter-3D aber kann man, wenn der Betrachungsabstand stimmt, auch sehr zufrieden mit der Darstellung sein. Als sich Gothel vom Turm nach unten abseilt, stellt der ZL2 einmal mehr ein sehr schönes, tiefes Panorama zur Verfügung. Als kurze Zeit später das charakterstarke Pferd Maximus schnüffelt durch den Wald kreist, zeigt der ZL2 ein räumlich intensives Bild, besonders gut sichtbar, als Maximus auf Gothel trifft und Gothels bösartiges Gesicht im Großformat erscheint – hervorragend ist die Differenzierung vom Bildhintergrund in diesem Moment. Ist nicht allzu viel Bewegung im Bild, erscheint der 3D-Effekt am intensivsten und am authentischsten. Als das wertvolle Diadem im Turm auf den Fußboden fällt, ist nicht nur die Struktur des Fußbodens sehr gut erkennbar, auch das Diadem hebt sich plastisch vom Boden ab. Als einige Kapitel später nach aufregender Flucht Rapunzel und Flynn aus dem in der Sonne glänzenden Fluss ans Ufer klettern, freut sich der Betrachter über die panoramaartige Wirkung des Bildes. Als Flynns um ihre Beute betrogenen Schergen sich zu Gothel, die erhoben auf einem Felsen steht, umdrehen, sieht man leichtes Bildruckeln. Kurz darauf wieder ein sehr schöner 3D-Effekt – im Vordergrund sieht man das brennende Lagerfeuer, im Hintergrund sitzen Flynn und Rapunzel. Die leuchtenden Haare in der Hand Rapunzels wirken so, als könnte man sie anfassen. Ab Laufzeit 59.20 sieht man Flynn auf einem Stein liegen, kurz darauf tritt Maximus erneut in Erscheinung und möchte den gesuchten Flynn Ryder endlich dingfest machen. In dieser Sequenz offeriert der Toshiba wieder eine tolle Räumlichkeit, als sich Rapunzel mit Maximus unterhält. Pferd und Prinzessin heben sich sehr schön vom Bildhintergrund ab, die Objektplastizität ist ausgezeichnet. Als Rapunzel dann ihre Heimat mit dem Schloß und der Stadt auf dem Berg sieht und das Bild langsam nach oben fährt, sieht man kleinere Unschärfen im Bewegungsprozess. Die darauf folgenden Sequenzen im Inneren der Stadt zeigen eine tolle Räumlichkeit und eine gute Ausformung kleiner Kontrastdifferenzen. Ab und zu tritt, auch wenn man den Kopf absolut ruhig hält, leichtes Ruckeln auf. Insgesamt aber muss man sagen – dafür, dass erstmals eine so aufwändige, teure Technik in einem Seriengerät verbaut ist, legt der 55ZL2 eine erstaunliche Reife an den Tag. Es dürfte jedem klar sein, dass Toshiba hier technische Pionierarbeit leistet, zu einem so frühen Zeitpunkt darf der Käufer noch nicht erwarten, dass schon alles perfekt funktioniert.

3D-Blu-ray Avatar, ab Filmbeginn: Gleich zu Beginn findet eine virtuelle „Kamerafahrt“ über den Dschungel Pandoras statt. Abgesehen von leichtem Bildruckeln erfreut sie durch die enorme Plastizität und die gute Detailierung. Als dann Jake Sully aus dem Cyroschlaf erwacht, wirkt das Innere des Langstreckenraumschiffes sehr räumlich – man kann erahnen, wie groß das Schiff ist. Die Mitarbeiter, die schwerelos durch das Innere schweben, werden detailreicht gezeigt. Das Schweben ist relativ ruhig, ab und zu ist leichtes Ruckeln erkennbar. Toll hebt sich das Raumschiff vom darunter liegenden Planeten ab, die Wolkenformationen in der Atmosphäre sind exakt auszumachen. Als das Kurzstreckenraumschiff die neuen Arbeiter nach Pandora herunter bringt, staunt man über das vielschichtige Panorama, welches sich auf der Planetenoberfläche eröffnet. Der tiefe Krater, in dem Bergbauarbeiten stattfinden, kommt überragend heraus. Im 7. Kapitel donnert das helikopterartige Fluggerät mit Jake in Gestalt seines Avatars an Bord durch die fremdartige Landschaft Pandoras. Als die Riesenbäume sichtbar werden, schafft der ZL2 einmal mehr ein räumlich dichtes, greifbares Panorama, die flugsaurierähnlichen Geschöpfe schweben visuell frei in der Luft. Als das Team im Dschungel landet, bewegt sich ein Farnblatt auf der linken Seite durch den Bildschirm – so dass der Zuschauer denkt, er könne es anfassen. Die gesamte Landschaft wird mit hervorragender räumlicher Tiefe wiedergegeben, der Zuschauer hat den Eindruck, er könne tief in die Flora hineinschauen. Als Sully die nähere Umgebung erkundet, werden die exotischen Pflanzen und Tiere detailreich gezeigt. Als er dann von einem wenig freundlich gesinnten Geschöpf angegriffen wird, das mit unbändiger Kraft Bäume entwurzelt und durch die Luft sausen lässt, schafft der ZL2 erneut ein tiefes Raumgefühl , und in dieser Szene überzeugt insgesamt auch die Bewegungswiedergabe. Beim Kampfmit dem nochmals übleren Ungeheuer lässt der ZL2 den Zuschauer live am Geschehen teilhaben – Jakes Flucht durch den unwegsamen Dschungel kommt atmosphärisch dicht zum Ausdruck. Der Sprung in die gigantischen Wasserfälle hinein ist aus räumlicher Sicht dann ein erneutes Erlebnis.
Übrigens: Da der Toshiba beim Tracking auch mehrere Personen erfassen kann, ist es problemlos möglich, dass z.B. auch drei Zuschauer in den Genuss von 3D ohne Brille kommen. Allerdings sollte man sich schon in relativ zentraler Position vor dem TV befinden – was bei einem 55-Zöller in der Praxis heißt, dass vier, maximal fünf Personen zusammen schauen können. Der TV erfasst beim Tracking zwar auch weiter entfernte Personen, hier ist aber der Bildeindruck nicht so intensiv. Das Auto-Tracking funktioniert meist, aber nicht immer: Ab und zu sieht man auch den Schriftzug „Verfolgung fehlgeschlagen“, dann muss man das Tracking erneut durchführen. 

Bildeindrücke Wandlung 2D nach 3D

Fluch der Karibik 1, ab Filmbeginn, Wandlung von 2D nach 3D: Direkt ab Filmbeginn taucht das Galionsschiff plastisch aus dem Nebel auf. Es kommt kaum zu Bildruckeln. Es gibt nicht weniger Shutterbrillen-basierte TVs, die hier ein nicht so sauberes Bild zustande bringen. Die etwas kühle Farbgebung der Sequenz arbeitet der ZL2 gut heraus. Manchmal, z.B. als Norrington auf die kleine Elizabeth zugeht, ist leichtes Zittern während Bewegungsabläufen zu erkennen – es ist aber nicht ausgeprägter als bei konventionellen 3D-TVs. Im 2. Kapitel nimmt Jack Sparrow im arg mitgenommenen Boot Kurs auf Port Royal. Die Weite des Meeres stellt der ZL2 bei der Konvertierung sehr gut heraus. Auch die räumliche Differenzierung, als Jack die zur Warnung aufgehangenen Skelette passiert, ist hervorragend. Allerdings könnten die im Schatten liegenden Teile der Felsformation noch detailreicher durchzeichnet werden. Kurze Zeit später modelliert der ZL2 die hölzerne Landungsbrücke sehr gut heraus. Die Kamerafahrt in den Innenhof der Festungsanlage zeigt leichtes Zittern, sichtbar am diensthabenden Wachsoldaten. Das Mauerwerk präsentiert der ZL2 ebenso scharf und klar wie die prächtigen Uniformen und Gewänder. Als Jack mit den beiden Wachsoldaten spricht, heben sich die Köpfe der Protagonisten plastisch vom Felsen im Bildhintergrund ab. Insgesamt schafft der Toshiba durchaus eine sichtbare Plastizitätssteigerung, wenn er aus 2D Material 3D Material formt. Selbst Objekte erscheinen greifbarer, die Differenzierbarkeit verschiedener visueller Ebenen gelingt sehr gut. Ab und zu kommt es vor, dass es im Bildhintergrund zu leichten Unschärfen. Als Jack das Schiff kapern möchte, sieht man die Holzoberfläche des Steuerrades sehr präzise. Als der Pirat in Großaufnahme erscheint, ist das Tau, welches er in der linken Hand hält, mit exakter Oberflächenstruktur zu erkennen. Als Elizabeth und Norrington auf dem Turmvorsprung stehen, erscheint das Bild wieder weitläufig – gerade, als man das offene Meer sieht. Die Technik des ZL2 funktioniert also auch bei der Konvertierung gut, und die Mängel, die wir feststellen, sind die gleichen wie bei der Darstellung von nativem 3D-Material: Leichtes Bildzittern und Bewegungsruckeln sowie das leichte Verschwimmen der hinteren Bildebenen sind ab und zu festzustellen. 

2D Blu-ray mit Upscaling auf die Quad HD Auflösung des 55ZL2

Blu-ray „GI JOE“ ab Filmbeginn, 2D: Hier waren wir gespannt, wie gut dem ZL2 das Upscaling eines FullHD Blu-ray-Signals auf die deutlich höhere Screenauflösung gelingt. Wir haben auch den Blickwinkel im 2D-Betrieb überprüft – er ist tadellos, auch mehrere Personen können in 2D problemlos Filme schauen. Die ersten Sequenzen des Filmes, z.B. im Inneren der Waffenfabrik, zeigen viele Details, der Bildschirm rauscht auch bei geringem Betrachungsabstand praktisch nicht. Die 24p Stabilität ist gut, nur bei der Kamerafahrt über die schneebedeckten Berggipfel tritt leichtes Zittern auf. Die Armeefahrzeuge werden innen und außen in vielen Einzelheiten wiedergegeben. In der Dunkelheit beweist der ZL2 eine tadellose Kontraststärke. Die Äste und Zweige der am Weg befindlichen Bäume kommen auch im Dunkeln gut heraus. Als der Nato-Hubschrauber vom Cobra-Flugobjekt abgeschossen wird, fliegen die Rotorblätter mit tadelloser Bewegungsschärfe davon. Die Feuerbälle als Folge der Explosionen sind ungemein scharf und exakt umrissen, die Farbübergänge sind sehr präzise. Das gesamte Gefecht kommt mit enormer Bildschärfe zum Betrachter – unschöne Überschärfungseffekte wie Doppelkonturen oder Artefakte sind kaum zu sehen. Als das Kampfgeschehen kurz aus der Vogelperspektive sichtbar ist, modelliert der ZL2 die Bäume scharf und plastisch durch. Die dichten Rauchschwaden sehen echt aus und nicht wie Bildrauschen. Als dann die GI JOE Einsatztruppe eingreift, kommt erneu Bewegung ins Geschehen – der Toshiba überzeugt durch souveränes Handling der Bewegungsabläufe und zeigt Einzelheiten des Bodens genau – auch dann, wenn sich die Protagonisten schnell bewegen. Insgesamt begeistert der ZL2 durch ungemein feine Detaillierung, aus nahem Abstand zum Bildschirm sind kaum Pixel zu erkennen. Komplexe Objektkanten werden fein und sauber durchzeichnet. Als die GI JOE Kommandozentrale gezeigt wird, holt der ZL2 erneut viele Details ans Tageslicht, auch im Bildhintergrund sind nahezu alle im Material enthaltenen Einzelheiten und feinen Muster scharf sichtbar. Die Monitore in der Kommandozentrale zeigen dem Betrachter beinahe alle Inhalte, und das in scharfer Art und Weise. Das Camouflage-Muster der Kampfanzüge wird sehr realistisch dargestellt. Der Koffer mit den Sprengköpfen weist sehr scharfe, artefaktefreie Konturen auf, McCallums Kravattennadel ist ebenfalls detailliert durchzeichnet. 

Upconversion von 576i Film- und Videomaterial von DVD

Star Wars Episode III, DVD, Filmmaterial, Upscaling von 576i auf die native Panelauflösung, ab Filmbeginn: Die gelbe Laufschrift zu Beginn des Films wird vom ZL2 ausgezeichnet wiedergegeben. Das Schwarz erscheint gut, ist aber mit leichtem Violettstich versehen. Nur leichtes Zittern einzelner Lettern ist zu bemängeln. Der Sternzerstörer zeigt die ersten 2 Sekunden leichtes Zittern an den Rändern, danach steht das Bild vorbildlich. Top ist die Bildschärfe, auch der Flügel, der im Schatten liegt, wird prima durchzeichnet. Als die beiden Raumjäger nach unten in die Schlacht abkippen, beweist uns der Toshiba, dass er auch im 2D-Betrieb eine tadellose Plastizität bietet. Die Hauttöne von Obi-Wan und Anakin werden gut getroffen, mit minimalem Rot-/Rosa-Überschuss. Die verschiedenen Flugmanöver während der Raumschlacht managt der ZL2 souverän – die Bewegungsabläufe weisen kaum Unschärfen auf, insgesamt erscheinen sie auch flüssig. Als Obi-Wan den Raketen ausweicht, erscheint das Bild enorm dynamisch, der Raumjäger wird räumlich sehr gut ins Bild eingearbeitet. Der Schwarzwert macht auch während der Schlacht einen sehr soliden Eindruck. Als aus dem Cockpit von Anakin kurz Obi-Wans Raumjäger direkt davor sichtbar wird, schafft der ZL2 erneut eine realistische Räumlichkeit und bis nach hinten scharf durchmodellierte Bildebenen.


AVEC Professional Test DVD, Upscaling von 576i auf native Bildschirmauflösung, Videomaterial

  • Weiß-schwarze Schriften, die sich vor dreifarbigem Hintergrund in verschiedenen Geschwindigkeiten bewegen: Eine sehr gute Leistung, sehr gute Farbtrennung, ruhiger Lauf selbst in der höchsten Geschwindigkeit. Nur leichte Artefaktebildung in den Lettern ab der mittleren Geschwindigkeit. 
  • In unterschiedlichen Geschwindigkeiten schwingendes Pendel mit rot-blauem Innenleben, das über eine stehende schwarze Linie gleitet: Nur gering ausgeprägte Nachzieheffekte. Die schwarze Linie steht stabil, kleinere Nachzieher, aber keine Artefakte an der Pendelspitze. Leichter Differenzierungsverlust bei der inneren Pendelstruktur bei höheren Geschwindigkeiten. 
  • Fünf magentafarbene, sich drehende Siemenssterne vor grünem Hintergrund, ein großer Stern im Bildzentrum, vier kleine in den Bildschirmecken: Sicherer und gleichmäßiger Lauf, sehr wenig Artefakten, sehr gute Ausprägung der einzelnen Segmente auch bei den kleinen Sternen. Gute Farbreinheit, saubere Farbtrennung. 
  • Bewegtes Stadtbild von Esslingen mit Grünanlagen, Stadtbefestigung, Hausdächern mit Ziegeln und befahrener Bundesstraße: Sehr gute Schärfe, die Ziegel auf den Hausdächern werden detailliert gezeigt und flimmern nur geringfügig. Saubere Durchzeichnung des Rasens, die Grüntöne werden ordentlich getroffen. Das Stadtpanorama hat viel Struktur und Tiefe. Recht ruhige Kamerafahren.

Bild Tuner DVB-C/DVB-S

Beeindruckend agiert der Toshiba mit doppelter FullHD Auflösung auch im Tuner-Betrieb. Sogar SD-Quellen in 576i sehen in der großen Auflösung prima aus, was für die Scaling-Qualitäten des ZL2 spricht. Sicher – an stellenweise etwas unruhigen Kanten und an der nur durchschnittlichen Schärfe mancher Details sieht man schon, dass es lediglich niedrig auflösendes SD-Material ist, aber die erstaunliche Gesamtbildschärfe, die tadellose Bildruhe und die sicheren, stabilen Bewegungen zeigen sehr überzeugend, wie gut der 55ZL2 auch mit SD-Material zurecht kommt. 720p HD-Material (Das Erste HD) wird erstklassig auf die deutlich höhere Bildschirmauflösung hochgerechnet. Das Bild ist enorm ruhig und stabil, kleine Einzelheiten werden sehr gekonnt eingearbeitet. Schon im 2D-Betrieb erscheint das Bild sehr plastisch und klar, die verschiedenen visuellen Ebenen können sauber differenziert werden. Bewegungen erscheinen flüssig und es werden kaum Rauschmuster erzeugt. Überhaupt – Bildrauschen ist kaum sichtbar. Natürlich kann man auch das TV-Bild von 2D nach 3D wandeln lassen und „3D ohne Brille“ beim Fernsehprogramm nutzen. Der Effekt ist durchaus sichtbar und wenn man den Kopf nicht großartig bewegt, kann man den nicht übertriebenen, nicht unnatürlich wirkenden 3D Effekt ohne störende Nebenwirkungen genießen. Wenn man allerdings den Kopf leicht neigt, tritt ein Effekt auf, der mit dem vergleichbar ist, wenn man beim normalen Shutterbrillen-basierten 3D TV die Brillen abnimmt. Manchmal zittert zudem das Bild leicht und bei Bewegungen werden leichte, gitternetzartige Elemente z.B. in den Gesichtern der Protagonisten sichtbar.

Klang

Tonmenü

Erweiterte Toneinstellungen

Der Klang des ZL2 kommt an den sehr guten Sound des ZL1 nicht heran. Vergleichen wir aber mit anderen Konkurrenten, rückt der ZL2 die Maßstäbe wieder gerade: Auch Musik klingt relativ dynamisch und lebendig. Die Pegelfestigkeit ist prima, bei aktivierter Surroundfunktion erweist sich der Modus „Kino“ als besonders angenehm. Kleinere und größere Effekte werden mit überraschend guter Räumlichkeit wiedergegeben. Für den Film nach Feierabend oder die Lieblings-Soap reicht das, das der ZL2 bereit stellt, ohne Probleme aus. 

Fazit

Es ist in der heutigen Zeit viel schwieriger, als man denkt, echte Innovationen zu schaffen. Unternehmen gehen fest davon aus, etwas Innovatives geschaffen zu haben, weil sie aus technischer Sicht so empfinden. Doch die breite Masse bekommt oft nur wenig davon mit. Ganz anderes beim Toshiba 55ZL2: Kaum ein anderer Flachbildschirm hat eine ungeheuer große Anzahl an Menschen in den letzten Jahren so in seinen Bann gezogen. Die große 3D-Freiheit ohne störende Brille - anscheinend ein Wunschtraum vieler Anwender. Toshiba verdient sich hier einen großen Applaus, denn als erste haben es die Japaner geschafft, die Technik serienreif zu entwickeln, bezahlbar zu machen und den TV in Serie zu fertigen. Wer jetzt denkt - knapp 8000 EUR sind doch eine Menge Geld - hat schon recht, aber in Anbetracht der geballten Ladung Technik realisiert Toshiba einen äußerst fairen Kurs. Und wir müssen vor der Leistung der Ingenieure den Hut ziehen: Sicherlich gibt es noch den ein oder anderen Nachteil, zu nennen wären die manchmal etwas ruckeligen Bewegungen, die starke Empfindlichkeit gegenüber Kopfbewegungen und das Zittern von Details im hochfrequenten Bildbereich, aber bilanzierend wird schon eine beachtliche Reife geboten. Dass das Betriebsgeräusch nicht eben leise ist, muss in Kauf genommen werden, denn es wird im wesentlichen von den Lüftern bestimmt, die die extrem leistungsfähige Technik im Inneren des 55ZL2 stets im passenden Temperaturrahmen halten müssen. Der 55ZL2 bietet HD ready Auflösung aus jeder Perspektive und somit mehr Auflösungsvermögen als Polbrillen-basierte 3D-TVs. Wer den großen Fernseher im 2D-Betrieb nutzt, darf sich sogar über 3840 2160 Pixel Auflösung freuen. In Ermangelung nativen Materials mit eben dieser Auflösung skaliert der 55ZL2 konventionelle FullHD-Quellen auf die höhere Bildschirmauflösung hoch - in einer Güte, die man ohne Einschränkung als erstklassig bezeichnen kann. Schärfe, Detailtreue, Plastizität in 2D - in allen Disziplinen ist der 55ZL2 auf so hohem Niveau, dass man auch im 2D-Betrieb mindestens von einer kleinen Revolution sprechen kann. Fernab dieser Features präsentiert sich der 55ZL2 als modern gestalteter TV, der multimedial erfreulicherweise alle gängigen Videoformate abspielt. Die Smart TV Plattform Toshiba Places hat noch nicht so viele Inhalte vorzuweisen und bringt noch nicht so einen immensen Funktionsumfang mit wie manche Plattform der Konkurrenz. Der Video-EQ ist überragend, die Anschlussmöglichkeiten praxisgerecht. 

Ganz großes Kino: Toshiba revolutioniert mit dem 55ZL2 die 3D-Fernsehwelt

Innovationspreis 2012 Kategorie TV-Geräte
Toshiba 55ZL2

Test-Highlight

+ 3D ohne Brille
+ HD ready Auflösung aus jeder Perspektive
+ Sehr gelungener, plastischer 3D-Effekt
+ Sehr gute Umwandlung von 2D nach 3D
+ Erstklassiges, scharfes und detailreiches 2D-Bild
+ Hervorragende Upconversion von 576i Material auf die native Panelauflösung
+ Hervorragender Video-EQ
+ Sehr guter Tuner
+ Formatvielfalt Video bei Multimedia

- Autotracking funktioniert auch dann, wenn man ruhig sitzt, nicht immer beim 1. Mal
- Bei der 3D-Wiedergabe stellenweise leichtes Ruckeln
- Toshiba Places mit nur durchschnittlichem Angebot

Text: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Messung: Philipp Kind
Datum: 20.04.2012