TEST: Teufel 5.1 Komplett-Set LT 2 R High Definition

24.04.2012 (sw/cr)

Einführung

Einer für alle, alle für einen - mit zusätzlichen Kommentaren versehen, kann man das Motto der drei Musketiere durchaus auch auf das für 1600 EUR erhältliche 5.1 Komplettsystem Teufel LT 2 R High Definition anwenden: Ein perfektes System für alle Surroundanwendungen, alle Komponenten arbeiten für ein Ziel: Bestmögliche Audioperformance. Das System besteht aus einem Subwoofer, in dem die kompletten 6 Endstufen untergebracht sind. 100 Watt stehen an Sinusleistung pro Satellitenkanal zur Verfügung, 175 Watt sind es für den Subwooferkanal. Integriert sind - daher die Bezeichnung "High Definition" auch Decoder für Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus, DTS-HD Master Audio und DTS-HD High Resolution Audio. Gesteuert wird die Anlage mittels externem Display und mitgelieferter Systemfernbedienung. Justiert wird über ein grafisch schlichtes, leicht verständliches OSD, das in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung steht. Drei HDMI 1.4 Eingänge und ein HDMI 1.4 Ausgang liefert Teufel mit - nicht allzu üppig, für elementare Bedürfnisse aber ausreichend. Videofunktionalität wird keine offeriert, 3D- und 1080p/24 Hz Videosignale werden durchgeleitet. Mit im Paket enthalten sind ferner identische Säulen für Front und Surround sowie ein querformatiger, identisch bestückter Center. 

Die Komponenten

Center

Rückseite

Schraubanschlüsse

Der Center-Lautsprecher hört auf den Namen L 220 C und weist eine IEC-Dauerbelastbarkeit von 80 sowie eine Impulsbelastbarkeit (IEC) von 140 Watt auf. Die Nennimpedanz beträgt 4 bis 8 Ohm. An Chassis finden sich ein 25 mm Hochtöner und zwei Tiefmitteltöner (jeweils 100 mm). Wie auch die Säulen für Front/Rear ist der Center aus Alumnium gefertigt. Besonderes Merkmal des Centers ist der integrierte Standfuß. Alternativ kann man ihn auch an der Wand befestigen. Für den Anschluss des Lautsprecherkabels stehen solide Schraubanschlüsse zur Verfügung, die auch für Bananenstecker geeignet sind. Als maximal möglichen Kabeldurchmesser gibt Teufel 4 mm an. Der Center ist 10,2 cm tief, 43 cm breit und 13,3 cm hoch, er wiegt 3,4 kg. 

Satelliten

Fuß für guten Halt

Lautsprecheranschlüsse

Die vier L 220 FR Säulen, jeweils zwei für Front und Surround, wiegen 10 kg und sind 13,3 cm breit, 115 cm hoch und 10,2 cm tief. Sie sind mit 80 Watt dauerhaft und mit 140 Watt kurzzeitig belastbar. Die Nennimpedanz gibt Teufel mit 4 bis 8 Ohm an. Pro Säule sind ein 25 mm Hochtöner und zwei 100 mm Tiefmitteltöner verbaut. Die Lautsprecher bestehen aus Aluminium und weisen solide Schraubverschlüsse für das LS-Anschlusskabel auf, welches bis zu 4 mm Durchmesser haben darf. Natürlich kann der Anwender auch Bananenstecker verwenden. Der Standfuß besteht aus Glas, die Bodenplatte ist 22,5 cm lang und 25,5 cm breit. Die Komponenten sind magnetisch geschirmt. 

Subwoofer - im Gehäuse sind alle Endstufen untergebracht

Subwoofer ohne Schutzgitter

Standfüße für soliden Halt, 2 Bassreflexöffnungen

Anschlussübersicht

Systemfernbedienung - befriedigende Materialqualität, gute Druckpunkte der Tasten, übersichtlich, aber zu verbessernder Arbeitswinkel

Displayeinheit

Hier in Betrieb - das zweizeilige Display ist tadellos ablesbar

Herzstück der Systemanlage ist der US 6112/6 SW+R True HD Subwoofer. Im Gehäuse sind alle sechs für den Betrieb erforderlichen Endstufen verpackt. Der Tieftöner, der nach vorn abstrahlt, misst gewaltige 300 mm. Der Bassreflexsubwoofer hat ein solides MDF-Gehäuse, die Membran ist durch ein Stoffgitter geschützt. Integriert sind hochwertige Standfüße. Der magnetisch geschirmte Bassist hat für alle Kanäle Schraubanschlüsse - sehr löblich. An Anschlüssen finden sich 2 koaxiale Digitaleingänge, 1 optischer Digitaleingang, 2 Cinch-Stereo-Eingänge, 1 Cinch-Stereo-Ausgang, 1 Kopfhörerausgang (3,5 mm), 3 HDMI 1.4 Eingänge, 1 HDMI 1.4 Ausgang (bei HDMI im Menü wählbar - Nutzung CED/ARC) sowie der Systemanschluss für den Controller mit Display. Der eingebaute Decoder ist sehr flexibel, mit an Bord sind: Dolby Digital, Dolby trueHD, Dolby Digital Plus, Dolby Pro Logic II, Dolby Virtual Speaker, Dolby Headphone, DTS, DTS-HD Master Audio sowie DTS-HD High Resolution Audio und als Surround-Aufpolierer DTS Neo:6, wie auch Dolby PLII mit Kino- und Musik-Betriebsart. Die eingebauten Endstufen sind digitaler Bauart (Class D), was für eine besonders effiziente Arbeitsweise spricht. Mittlerweile sind akustische Nachteile digitaler Endstufen-Einheiten, auch wenn sie nicht nur für den Bass-, sondern auch für den Mittel- und Hochtonbereich zum Einsatz kommen, bei guter Auslegung kaum noch zu spüren. Eingebaut ist auch ein Radioteil mit 30 Senderspeichern (FM) und 10 Senderspeichern (AM). der UKW-Tuner verfügt auch über RDS. Als untere Grenzfrequenz gibt Teufel 32 Hz an. Ein grafischer EQ kann wahlweise ganzheitlich oder kanalselektiv aufgerufen und kalibriert werden. Pegel- und Phasenregler für den Bassbereich sind natürlich mit dabei. Die Ausgangsleistung pro Satellitenkanal liegt bei satten 100 Watt, 175 Watt steht für den Subwooferkanal zur Verfügung (Sinusleistung). Die geringe Standby-Leistungsaufnahme beträgt lediglich 1 Watt. Die maximale Leistungsaufnahme liegt bei 750 Watt. Vorhanden ist auch eine An-/Ausschaltautomatik. Der 22 kg wiegende Subwoofer ist 37 cm tief, 37 cm breit und 68 cm hoch. 

Menü

Surround-Menü

Menü Klangsteuerung - EQ 

Pegeljustierung

Audio-Zuordnung

LS-Konfiguration

System-Konfiguration

Ein Druck auf den "Enter"-Knopf  auf der Fernbedienung oder an der Displayeinheit - und das grafisch schlichte OSD öffnet sich. Hier die einzelnen Untermenüs:

  • Tuner (für den FM/A;-Tuner)

  • Surround /Modi: 2.1 Stereo, 5.1 Stereo, Dolby PLII Movie, Dolby PLII Music, DTS Neo& Music, DTS Neo:6 Movie)

  • Klangsteuerung: Modus (Dynamik-Kompression, aus, an, auto sowie Kino-EQ an/aus), Klang (Höhen/Bass), Equalizer (grafischer EQ, entweder für alle LS zusammen oder kanalselektiv schaltbar)

  • Pegeljustierung: Einstellung der Pegel der einzelnen Komponenten in 1 dB Schritten

  • Quellenpegel: Pegel für die jeweilige Quelle einstellbar (- 10 bis + 10 dB in 1 dB Schritten)

  • Audiozuordnung für HDMI 1/2/3

  • LS-Konfiguration: Lip Sync, Phase Subwoofer, Abstand der einzelnen Lautsprecher vom Hörplatz. Leider nur in 0,25 Meter-Schritten einstellbar. 

  • Systemkonfiguration: HDMI CEC oder ARC, Standby-Modus (Auto ein, Auto ein/aus, deaktiviert), Einschaltpegel (letzter/fest), 5.1/7.1 (5.1 + 2 Ch, 5.1 + 2 Ch fix, 5.1 + Surround/normaler Modus oder 7.1), Sprache Deutsch oder Englisch, System Reset

Verarbeitung und Detailaufnahmen

Center: Sehr gute Oberflächenqualität

Center: extra Standfuß

Center: Wandhalterung, sehr gute Verarbeitung und Materialqualität auch hinten

Center: Elegantes Gitter, geringe Spaltmaße

Subwoofer/Verstärkereinheit: Schraubanschlüsse für alle Kanäle

Gut, aber nicht opulent: 3 x HDMI 1.4 Eingänge, 1 Ausgang, 2 x analog Stereo-Cinch-Eingänge, 1 Ausgang, 2 x koaxial, 1 x optisch an konventionellen Digitaleingängen. Service-USB-Buchse, Anschluss für Control Unit

Subwoofer: Tadellose Materialqualität

Subwoofer: Hochglänzende Frontblende, Korpus ist matt - wenig empfindlich gegen Kratzer und Staub

300 mm Basstreiber

Subwoofer: Elektronik

Übersichtliches Layout bei der Stromversorgung mit Schaltnetzteil

HDMI-Platine - selbst die Platinen sind Teufel-Rot

Etwas zu üppig verteilte Kontaktflüssigkeit, sonst keine Schwächen beim Aufbau 

Kabel natürlich mit Binder zusammen gefasst

Chassis von innen

Testequipment
Klang

Blu-ray, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels, ab Kapitel 2, Dolby TrueHD: Der großvolumige Subwoofer liefert ein tolles Fundament, als die große Hangartür aufgeht. Der Tiefgang ist hervorragend und auch der Nachdruck kann als ausgezeichnet benotet werden. Die Stimmwiedergabe macht deutlich, dass sich Indy und Spalko im inneren der großen Halle unterhalten. Die vokalen Elemente sind fließend ins akustische Gesamtgeschehen eingebunden. Das Schießpulver, das vom stark magnetischen gesuchten Material in der Kiste angezogen wird, fliegt mit sauberer räumlicher Verteilung durch die Halle. Der Music Score wird tadellos eingebunden und lässt es nur im letzten Detail etwas an Brillanz missen. Dadurch wird die Intensität des Spannungsbogens etwas geschmälert. Die herunter hagelnden Metallkugeln hingegen kommen als kleinerer Effekt hervorragend heraus. Auch, als die Schergen Spalkos die große Kiste bewegen, untermalt das LT 2 R High Definition diese Bestrebungen klanglich detailgetreu. Im 3. Kapitel dann „outet“ sich Indys langjähriger Weggefährte und Freund Mac als Spion für die Gegenseite – und die Ereignisse überstürzen sich. Als Indy gezielt seine Waffe auf den Boden wirft und sich ein Schuss löst, der einen der gegnerischen Soldaten in den Fuß trifft, ist das Schußgeräusch von Klarheit und Dynamik geprägt. Das Teufel-System hat einen grafischen EQ, (kanalselektiv schaltbar oder allgemein, Bänder: 60/125/250/500 Hz/1/2/4/8/16 kHz, regelbar in 1 dB-Schritten), mit diesem kann man kleinere räumliche Schwächen ausgleichen oder den Klang dem persönlichen Hörgeschmack angleichen – in Grundeinstellung klingt das System angenehm neutral und für ein System mit Alu-Säulen in keinster Weise schneidend im Hochtonbereich. Zusätzlich hat Teufel, um den Ton fürs heimische Wohnzimmer entsprechend anzupassen, im Menü noch einen Kino-Filter für eine besonders authentische und gleichzeitig angenehme Wiedergabe integriert. Das einzige Manko – Entfernungseinstellung in 25 cm Schritten – das hätten wir gern genauer. Ansonsten nur Lob: Wir sind von der Auslegung sehr angetan, da trotzdem Klarheit, Auflösung und Räumlichkeit im Hochtonbereich wirklich sehr gelungen sind – gerade, wenn man bedenkt, dass das LT 2 ein Komplettsystem ist. Hier schafft Teufel mit diesem System einen deutlichen Abstand nicht nur zu den meisten Konkurrenten, sondern auch zur Impaq-Serie aus gleichem Hause. Sehr deutlich wird das bei Indys wilder Flucht aus AREA 51: Faustschläge, Fahrgeräusche, heftige Crashs und anschließend der heftige Ritt im Raketenschlitten – das Teufel-System bietet hier eine Akustik, die man ohne Übertreibung mit dem Begriff Heimkino und nicht mit dem Begriff Feierabend-Surround assoziieren kann. Als sich Indy kurz vor der Fahrt im Raketenschlitten an einer Metallkette herunterlässt, wird das metallische Geräusch tonal sehr stimmig in den Hörraum getragen. Dadurch, dass vier identische Säulen für den Front- und Rearbereich Verwendung finden, ist ein sehr hohes Maß an akustischer Homogenität gegeben. Dies hat den Vorteil, dass bei der Effektübergabe von vorn nach hinten keinerlei tonale Veränderungen herausgehört werden können – somit erscheint das Klangbild ganzheitlich und komplett. Der querformatige Center ist – hier hat Teufel aufgepasst – nicht zu klein. Er ist zwar noch als kompakt zu bezeichnen, aber er bringt sich tadellos ein und sichert durch den recht breiten Abstrahlwinkel eine räumlich in der Weite überzeugende und zudem beinahe lückenlose Front-Klangkulisse. 

Blu-ray, Star Wars Episode III, ab Filmbeginn, DTS-HD Master Audio: Zunächst startet die Wiedergabe der BD mit der legendären Titelmusik, zu der die Schriftrolle mit dem derzeitigen Stand der Ereignisse durchs All gleitet. Der Music Score wird in diesem Fall kraftvoll und mit viel Räumlichkeit wiedergegeben. Auch instrumentale Solis kommen schön heraus. Der Hochtonbereich ist mit ordentlicher Transparenz versehen und wirkt nicht belegt, aggressive Elemente tun sich zu keinem Zeitpunkt auf. Als dann der republikanische Sternzerstörer durchs Bild donnert, beeindruckt der Subwoofer durch hervorragenden Tiefgang und schlägt kaum an – hier kennen wir teurere Subwoofer, die diese Sequenz weitaus weniger souverän meistern. Als dann die Raumjäger von Obi-Wan und Anakin den Zerstörer passieren und nach unten in die Schlacht abkippen, zeigt das LT 2 R High Definition eine meisterliche Leistung und schält viele Details aus dem Schlachtgeschehen heraus. Tonal auch hier wieder neutral, werden Stimmen auch bei hohem Pegel ohne nasale oder zischende Elemente dargestellt. Der Wechsel von Effekten durch verschiedene Kanäle wird impulstreu erledigt, das Durchreichen von Effekten von den Front- auf die Rearkanäle gelingt flüssig und harmonisch. Die durchs All sausenden Raketen, Geschosse und Laser-Salven gibt das System mit akkurater Differenzierung wieder. Der Bass, den der mächtige Subwoofer in den Raum stellt, erscheint nie oberflächlich, sondern zeigt stets Struktur und Präzision. Das schneidende Fluggeräusch der Raketen, die auf Obi-Wan und Anakin abgefeuert wurden, kommt authentisch zum Zuhörer. Die ganze Hektik und Heftigkeit des Geschehens wird ausgesprochen nachdrücklich und mit hervorragendem räumlichem Differenzierungsvermögen in den Hörraum getragen. Das merkt an auch bei den vehementen Laserschwert-Einsätzen auf dem Kommandoschiff von General Grievious. Auch die rauen Stimmen der Droiden kommen exakt heraus. Kleinere dynamische Unterschiede werden ebenfalls sauber berücksichtigt. 

Blu-ray, Andrea Bocelli, PCM 5.1, Vivere – Live in Tuscany, Titel: „Romanza“ und „A Te“ (zusammen mit Kenny G am Saxophon): Hier kann das LT 2 R High Definition seine sensible Ader unter Beweis stellen – und der Subwoofer liefert ein ausgesprochen stabiles, raumfüllendes Fundament. Wer sehr gern eine üppige Portion Bass genießt, kann den Sub auf +1 oder +2 einpegeln, sonst raten wir zu „0“. Die Streicher kommen ausgesprochen harmonisch heraus, Andreas Stimme wird vom Center mit Charisma präsentiert, gerade, als die Stimme hoch geht, überzeugt das souveräne Handling des LT 2 R. Einzelne instrumentale Details zeigen sich als plastisch integriert, die möglichen Pegel sind enorm und stehen denen, die mit „richtigen“ AV-Receivern der 350 bis 500 EUR-Preisklasse zu realisieren sind, in nichts nach, im Gegenteil. Die Stimme Andreas löst sich auch sehr ansprechend von den Lautsprechern und steht klar und fokussiert im Hörraum. Für das nächste Stück „A Te“ hat er sich den Weltklasse-Saxophonisten Kenny G mit „ins Boot“ geholt. Da darf ein ausgeprägtes Saxophon-Solo gleich zu Beginn des Stückes natürlich nicht fehlen. Die Durchhörbarkeit des Saxophons ist „Fluch und Segen“ für das LT 2 R zugleich. Fluch deshalb, weil sehr erfahrene und anspruchsvolle Hörer hier genau feststellen werden, dass das System doch preislich eher in niedrigere Preisklassen gehört. Segen, weil das LT 2 R für seine Geräteklasse als komplettes 5.1 System eine überragende Leistung realisiert. Dynamik, Basskraft, vokale Ausprägung – überall können wir hervorragende Zensuren verteilen. 

Blu-ray, Tiesto – Elements Of Life, Copenhagen, BD 2 (DTS-HD Master Audio), Tracks “Back In Your Head” und “ In The Dark”: Hart und trocken trifft der Subwoofer bei „Back In Your Head“ genau den Kickbass, ohne störendes Nachschwingen – das ist ohne Zweifel absolut überragend. Die Beifallsbekundungen und die Rufe der Zuhörer kommen auf den Rear-Kanälen gut heraus. Hier offerieren hochklassige, teurere Systeme aber mehr Differenzierungsvermögen und eine bessere Herausarbeitung kleiner dynamischer Unterschiede. Die Stimme der Sängerin hingegen steht fest und solide auf der virtuellen Bühne und zeigt klare Konturen. Die verschiedenen Bassgefüge arbeitet das Teufel-System ordentlich heraus und belegt, dass es zu den besten uns derzeit bekannten Komplettsystemen gehört. Auch bei „In The Dark „ arbeitet das LT 2 R High Definition die Effektgefüge sehr ansprechend heraus. Die räumliche Wirkung wirkt glaubwürdig. Sehr gut kommen auch die vokalen Elemente zur Geltung. Die Pegelfestigkeit ist exzellent – durch die Leistungsreserven kann man das Teufel-System auch in größeren Lokalitäten um die 25 Quadratmeter bestens einsetzen. 

Im Stereobetrieb werden überraschend gute Leistungen geliefert. Wenn zwei Säulen plus Subwooferkanal laufen, ist die Bühne klar erkennbar und auch bei hohem Pegel stabil. Die Räumlichkeit ist ebenso tadellos wie Grob- und Feindynamik. Das Zusammenspiel der Säulen mit dem Subwoofer funktioniert sehr gut, der Bass kommt zeitgleich mit den anderen Klanganteilen beim Auditorium an. Die tonal relativ neutrale Auslegung ist auch im Stereobetrieb heraus zu hören. 

Konkurrenzvergleich

Generell natürlich kann man sich für den Kaufpreis genauso für rund 800 bis 1000 EUR ein Teufel-Lautsprechersystem und für die verbleibenden EUR einen AV-Receiver kaufen. Bezüglich der Ausstattung dürfte man hier sogar besser fahren, da ein 600 bis 800 EUR-AVR hat ein Lautsprecher-Einmessystem, mehr Anschlüsse, ein aufwändigeres OSD und Videosignalverarbeitungsfunktionen. Was also spricht für das Teufel Komplettpaket? Neben der sehr einfachen, schnellen Installation die perfekte Abstimmung der Komponenten aufeinander. Tonalität, räumliche Ausbreitung, Effektübergänge - alles wirkt harmonisch, wie aus einem Guss. Zudem ist der Platzbedarf auch gering, alle Elektronik ist im Subwoofer enthalten. Nur die sehr kleine, überall einfach zu platzierende Displayeinheit wird noch separat aufgestellt. Im Vergleich zum Teufel Impaq 3100 ist das LT 2 R High Definition deutlich teurer und es wird kein BD-Player mitgeliefert - aber akustisch spielt das LT 2 R High Definition System auch in einer anderen Liga: Mehr Pegelfestigkeit, bessere Grob- und Feindynamik, Subwoofer mit erweitertem Tiefgang und mehr Nachdruck, bessere Stimmverständlichkeit und höhere Räumlichkeit machen diese Unterschiede deutlich. Das Panasonic 5.1 3D-Blu-ray-System SC-BTT770 kokettiert mit Vollausstattung zum kleinen Preis. Auch hier ist ein sogar 3D-fähiger Blu-ray-Player mit im Paket enthalten. Visuell werden Bestleistungen erzielt, für den niedrigen Kaufpreis ist aber auch die Akustik richtig gut. Gegen das LT 2 R High Definition kann sich das SC-BTT770 allerdings in keiner akustischen Disziplin zur Wehr setzen. 

Fazit

Das LT 2 R High Defintion Komplettsystem überzeugt durch die edle Optik, die sehr gute Verarbeitung und die hervorragenden klanglichen Eigenschaften. Pegelfest, kraftvoll aufspielend, räumlich dicht, harmonisch und mit ausgezeichneter Grob- und Feindynamik, bleiben klanglich kaum Wünsche offen. Für den Kaufpreis eine überragende Gesamtleistung. Bei der Ausstattung muss der Käufer Defizite hinnehmen, wenn er mit einer alternativen Lösung aus seperatem AV-Receiver und Teufel 5.1 Lautsprecherset vergleicht: Es gibt keine Einmessautomatik, keine Videosignalverarbeitungsmöglichkeiten und nur relativ wenig Anschlüss. Dafür ist das Teufel LT 2 R HD schnell installiert und perfekt aufeinander abgestimmt. 

Akustisch exzellent aufeinander abgestimmtes 5.1 HD-Komplettsystem mit eleganter Optik und einfacher Installation

Komplettsysteme Oberklasse
Test 24. April 2012

+ Exzellent aufeinander abgestimmte Komponenten
+ Sehr Pegelfest
+ Subwoofer mit ausgezeichnetem Tiefgang und viel Nachdruck
+ Grob- und feindynamisch überzeugend
+ Sehr gute Verarbeitung und Materialqualität
+ Einfache Installation und Bedienung

- Keine Videofunktionalitäten
- Nicht allzu üppige Anschlussbestückung

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 24.04.2012