TEST: SVS SB13-Ultra - Der 1000 Watt "SLEDGE"-Hammer in kompakter Form

26.10.2012 (cr/phk/sw)

Einführung

Der SB13-Ultra ist der dritte Subwoofer aus dem Hause SVS, der von der STA-1000D Sledge Endstufe mit 1000 Watt RMS befeuert wird. Im Gegensatz zu den Bassreflex-Konstruktionen PB13-Ultra und PC13-Ultra handelt es sich bei diesem aber um ein geschlossenes, kompakteres Gehäuse. Der Frontfire-Subwoofer soll ein hohes Maß an Präzision mitbringen und selbst feinste Differenzem im Tieftonspektrum ausdetaillieren. Besonders bei Musik soll er audiophilen Ansprüchen genügen, trotzdem auch im Filmbetrieb mit Power und Tiefgang überzeugen. Dafür stecken im SVS die angesprochene 1000 Watt Endstufe und der 13,5 Zoll Unterhang-Treiber, der ebenfalls in den großen Bassreflex-Woofern PC-/und PB13-Ultra steckt. Der SB13-Ultra ist mit etwas über 45 kg geringfügig schwerer als der PC13-Ultra und in Schwarz Hochglanz oder Mattschwarz Holzfurnier erhältlich. Vorne schmückt und schützt ein resonanzarmes Metallgitter Membran und Gehäuse. Der SB13-Ultra kostet ebenfalls 2300 EUR UVP.

Verarbeitung

Subwoofer ohne Metallgitter

Aufnahme der Befestigungsstifte

Der zugehörige Stift

13,5 Zoll SVS Ultra Unterhangtreiber

Rückseite SB13-Ultra

Anschlüsse und IFC

Die Elektronik ist

identisch zu den

PB13-/PC13-Ultra Bassreflex-Subwoofern

Beim SB13-Ultra von kompakt zu sprechen, scheint ein wenig übertrieben. Allerdings ist er deutlich kompakter als seine ebenfalls von der 1000 Watt Sledge Endstufe angetriebenen SVS-Kollegen, der PB13-Ultra und der PC13-Ultra. Trotzdem kommt er auf ein Gesamtgewicht von über 45 kg. Neben der hochleistungsfähigen Endstufe findet schließlich auch der mit einem großen und schweren Magneten ausgestattete 13,5 Zoll SVS Ultra Unterhangtreiber Platz im Hochglanzschwarzen Gehäuse. Das Piano-Lack Finish sitzt tief und gibt keinerlei Anstoß zu Kritik. Rundum überzeugen gerundete Kanten und ausgezeichnete Passungen von Chassis und Elektronik auf der Rückseite. Schade ist, dass das resonanzarme Metallgitter auf der Vorderseite beim SB13-Ultra nicht magnetisch befestigt ist sondern mit Befestigungsstiften an der Schallwand angebracht wird. An der Unterseite sind die gleichen Füßchen wie am PB13-Ultra angebracht, die für solide Standfestigkeit sorgen. An der Rückseite sind wieder eine Vielzahl an Anschlüssen sowie das zweizeilige, beleuchtete Display für "Intelligent Function Control" untergebracht.

Menü & Konfiguration

Phaseneinstellung

Tiefpassfilter

Pegelanpassung

Text & Wertung in weiten Teilen aus dem Test von PB13-Ultra / PC13-Ultra

Das IFC - Intelligent Function Control genannte Menü des SVS Woofers wird komplett mit dem Drehrad mit Drucktaste gesteuert. Das Menü liegt lediglich in englischer Sprache vor und ist in folgende Punkte untergliedert:

  • Volume: Lautstärkeregelung von 0 bis -100 dB
  • High Pass mit Frequenz und Steilheit
  • Low Pass mit Frequenz und Steilheit
  • Phase Degree: Phaseneinstellung
  • HiPass Delay: 0.0 bis 10ms in 0.1 ms Schritten
  • Room Gain Comp: Room Gain Compensation mit Frequenz (25, 31 und 40 Hz) und Steilheit
  • Subwoofer Tune: 20 Hz, 16 Hz, Sealed (geschlossen)
  • PEQ: Parametrischer EQ1 und EQ2 an den Frequenzpunkten 31, 35, 40, 46, 50, 56, 63, 70, 80, 90, 100, 112, 125 Hz von -12 bis +3 dB absenken/anheben

Prinzipiell lässt sich das in dem zweizeiligen Display untergebrachte Konfig-Menü recht gut mit dem Drehrad bedienen, stellenweise fährt man sich aber in einem Menüpunkt fest, erst nach einigem Ausprobieren stellt man fest, dass ein "Doppelklick" sich wie eine Return-Taste verhält. Eine gedruckte Bedienungsanleitung liegt übrigens nicht im Karton bei, dafür eine auf CD-Rom. Auf www.sv-sound.de kann diese auch heruntergeladen werden.

Der Punkt Volume dient der Pegeleinstellung des Subwoofers von -100 bis 0 dB. Der Hochpassfilter ist für die Line-Out Ausgänge zuständig, um die untere Grenzfrequenz der Hauptlautsprecher einzustellen. Hierfür muss der Subwoofer zwischen Vor- und Enstufe des AV-Receivers eingeschleift oder eine Vor-/Endstufenkombi verwendet werden. Der Tiefpassfilter lässt Signalanteile mit Frequenzen unterhalb ihrer Grenzfrequenz ungeschwächt durch, Anteile mit höheren Frequenzen werden abgeschwächt. In der Regel sind hier keine Einstellungen notwendig, da selbst günstige AV-Receiver bereits über ein solides Bassmanagement verfügen.

Die Phase kann beim PB13-Ultra von 0 bis 180 Grad in 15 Grad-Schritten eingestellt werden. Das HiPass-Delay erlaubt es, das Signal von den Hauptlautsprechern zu verzögern. Wer also das Time Alignment nicht über den AV-Receiver einstellen kann, kann dies mit dem Subwoofer tun, hier gelten die selben Voraussetzungen wie beim Hochpassfilter. Die Room Gain Compensation ist nur einzusetzen, wenn gefühlt zuviel Bass-Energie am Hörplatz ankommt. Dies kann bei kleinen Hörräumen auftreten, mit der RGC des PB13-Ultra kann man dem entgegenwirken. Toll ist die Integration zweier Parametrischer EQs, um Raummoden effektiv auszumerzen. In verschiedenen Punkten des Frequenzspektrums kann man gezielt eingreifen und diese absenken oder verstärken.

Das Subwoofer Tuning der Bassreflexkonstruktion bringt der SVS SB13-Ultra konstruktionsbedingt nicht mit. Er arbeitet stets geschlossen und sorgt dafür für hohe Geschwindigkeit und Präzision. Dank der 1000 Watt RMS Endstufe ist er trotzdem stark genug für tiefste, voluminöse und kräftige Bässe.

Technische Daten - Übersicht
  • 13,5" Frontfire SVS Ultra-Driver
  • STA-1000D Sledge 1000 Watt RMS Class-D Endstufe
  • Closed Cabinet / Geschlossenes Gehäuse
  • Gewicht: 45 kg
  • Intelligent Feature Control mit LCD Display
  • Zwei digitale Parametrische EQs
  • Einstellbares Delay zur Anpassung an die verwendeten Lautsprecher
  • Front-Metallgitter
  • In Schwarz Hochglanz oder Schwarz Eiche matt erhältlich
  • Stereo Cinch In/Out und XLR In/Out
Testequipment
Klang

Wir muten dem geschlossenen SB13-Ultra ebenfalls die ersten beiden Tracks von Dj Tiesto zu. Erwartungsgemäß bietet der SB13-Ultra etwas weniger Volumen, hier wird klar weniger Luft bewegt als bei den großen Geschwistern. Für sich betrachtet zeigt er aber eine sehr leistungsfähige Performance und spielt punktgenau und präzise. Ebenso hervorragend zeigt er sich beim Tiefgang. Er spielt nicht ganz so extrem tief hinunter wie die anderen SVS Woofer im Test, zeigt aber dass ihm in den untersten Regionen kaum Pegel verloren geht und hämmert die harten Kickbässe in die Magengrube. Auch das Pulsieren zu Beginn und im Verlauf von "Back in Your Head" zeichnet er strukturiert durch. Bei den einsetzenden Kickbässen attestiert er Kraft und Agilität. Hier kommen die Bässe punktgenau und präzise. Der Sub trägt nur minimal dicker auf, hinkt aber nicht nach oder spielt schwammig. Etwas mehr Volumen und Räumlichkeit könnten wir uns vorstellen, hier sind wir aber einfach von den Bassreflex-Konstruktion zu sehr verwöhnt worden. Der SB13-Ultra agiert kräftig und nuanciert die verschiedenen Ebenen im Tieftonspektrum sauber heraus, auch bei dem komplexen Klanggeschehen des dritten Tracks gibt er sich keine Blöße. Bei mäßigem Pegel bietet er ebenfalls eine sauber differenzierte und recht präzise Wiedergabe, bringt aber den Punch nicht ganz so rüber und kann seine Kraft nicht ganz so ausspielen. Subsonische Frequenzen meistert auch er und lässt das Heimkino-Inventar erzittern, kommt aber nicht an die gewaltige Performance seiner Inhouse-Konkurrenten heran.

Beim Introitus des Within Temptation - Black Symphony Konzertes, bei dem sich das Metropole Orchestra in kompletter Montur präsentiert, gefällt uns der SB13-Ultra sehr gut. Er formt die Paukenschläge sauber aus und geht tief herunter. Dabei trägt er nicht zu dick auf sondern klingt recht trocken und straff. Zudem gliedert er sich sauber in unsere Lautsprecherkomponenten ein und unterstützt gezielt, wo es notwendig ist. Die größeren SVS bilden hier etwas dichtere Atmosphäre und ein umhüllendes Volumen, dass der SB13-Ultra nicht in identischem Maße bieten kann. Dafür klingt er trockener und impulstreuer, im Musikbetrieb gefällt er uns insgesamt betrachtet am besten aus den drei Subwoofern. Zumal er die extrem tiefen Töne gegen Ende des Intros sauber und mit hoher Kraft an den Zuhörer trägt. Pegelverlust im unteren zweistelligen Hz-Bereich ist nicht feststellbar. Bei Doppelbass-Einlagen zeigt der SB13-Ultra Impulstreue, er agiert flink und zeichnet die Tiefbass-Elemente sauber heraus, auch feine Nuancen entgehen ihm nicht. Er ist klar der unaufdringlichste des PB13-/PC13-/SB13-Ultra Trios. An Präsenz fehlt es aber ganz und gar nicht, gezielt und dann aber kraftvoll bindet sich der "Kompakte" in die akustische Kulisse.

Auch der SB13-Ultra muss sich an unseren Film-Beispielen messen. Allen voran füttern wir ihm die erste Szene, den Banküberfall, der Dark Knight Blu-ray. Beim Paukenschlag in den ersten Sekunden begeistert er mit Kraft und Volumen, zieht das Tieftongebilde auch nicht künstlich in die Länge. Beim Zerschießen des Fensters im Hochhaus, bei dem das Glas in alle Richtungen zerberstet, strukturiert er sauber durch. Der Hörer kann den Vorgang des Aufschießens akustisch klar nachvollziehen. Bei den kräftigen Bass-Schlägen, als die Clowns auf das Dach des Bankgebäudes übersetzen, muss viel Luft bewegt werden. Der SB13-Ultra gibt sich hier kraftvoll und lässt die Sitzgarnitur im Heimkino-Raum erbeben. Ganz so voluminös wie seine Bassreflex-Partner gelingt das ganze zwar nicht, aber immer noch imposant und massiv. Als die Clowns im Erdgeschoss mit ihrem PKW vor dem Bankgebäude ankommen, setzt das tiefe Pulsieren im Hintergrund ein, dass der SB13-Ultra sehr kraftvoll und authentisch wiedergibt. Auch ihm gelingt es, die Passage als die Hochspannungs-Sicherheitsvorkehrung am Safe einsetzt, authentisch an den Hörer zu bringen. Er spielt also wirklich tief herunter und bietet auch in den untersten Ebenen Kraft. Bei den Pumpgun-Schüssen aus William Fichtners Flinte bewegt der SB13-Ultra ebenfalls massig Luft und schleudert uns diese kraftvoll um die Ohren. Selbst bei hohen Pegeln bleibt der geschlossene US-Sub souverän und wirkt nicht überfordert.

Mit dem ersten Kapitel, kurz nach Beginn des Filmes, des neuen Marvel Blockbusters "The Avengers" stellen wir den SVS Subwoofer vor eine anspruchsvolle Aufgabe. Volumen, Tiefgang, Kraft und Pegelfestigkeit kann hier in einer Sequenz überprüft werden. Der SB13-Ultra gibt sich keine Blöße und präsentiert die subsonischen Sequenzen mit selbstbewusster Souveränität und Kraft. Nur für einen kurzen Moment ist bei hohem Pegel ein Durchschlagen des Chassis zu erkennen, abgesehen davon meistert der geschlossene Subwoofer die Sequenz ohne Zwischenfälle. Der Zuhörer wird durch das entstehende Beben in die Mangel genommen und kann erst nach der Ankunft Lokis für einen kurzen Moment entspannen. Während der Schießerei kann der Woofer ebenfalls durch impulstreue, kräftige Punches begeistern.

Der SB13-Ultra spielt von den drei getesteten SVS Woofern der 1000 Watt-Liga am präzisesten und agilsten auf und ist nicht weit weniger leistungsstark. Im Musikbetrieb gefällt er uns aus dem Trio am besten, da er eher straff und trocken als aufgedickt und rund spielt. Auch die Impulstreue heimst ihm hier Pluspunkte ein. Bei Filmen reagiert er ebenfalls kräftig und bietet authentische Kulisse. Allerdings bewegt sich nicht ganz so viel wie bei den Bassreflex-Geschwistern PB13-Ultra und PC13-Ultra. Die anderen beiden haben etwas mehr Erdbeben-Potential und bieten auch mehr Volumen.

Fazit

Der SB13-Ultra ist der "kompakte" Vertreter der SVS 1000 Watt RMS SLEDGE - Riege. Als geschlossenes Konzept bietet er die von ihm geforderte Präzision und spielt im Testbetrieb agil und impulstreu auf. Auch Kraft und Tiefgang beweist der 45 kg schwere SB13-Ultra sowohl im Film- und Musikbetrieb. Er kann ordentlich Luft bewegen und sorgt im Heimkino für authentische Atmosphäre, ein brachiales Erdbeben wie seine Konkurrenten aus eigenem Hause veranstaltet er aber nicht in identischer Form. Der SB13-Ultra geht etwas trockener und gezielter an die Sache heran und ist kein Abriss-Unternehmen. Er tritt optisch in klassischer Form auf und macht sich in schick schwarzem Hochglanz-Pianolack sogar im Wohnzimmer sehr gut.

1000 Watt RMS Subwoofer in geschlossenem Gehäuse mit Top Leistung, Tiefgang und Präzision

Aktive Subwoofer Oberklasse
Test 26. Oktober 2012

+ Hohe Kraftreserven
+ Bleibt auch in tiefsten Ebenen souverän
+ Spielt tief hinunter
+ Zwei parametrische EQs

- Kein so hohes "Erdbeben"-Potential

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 26.10.2012